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Der im 17 Jahrhundert errichtete Grazer Kalvarienberg befindet sich auf dem nahe der Mur liegenden Austein im Grazer Stadtbezirk Lend Auf dessen felsigem Gipfel stehen eine Kreuzigungsgruppe mit drei Kreuzen und mehrere Kapellen Grazer Kalvarienberg auf dem AusteinGrazer Kalvarienberg mit KapellenJesus Christus mit Maria MagdalenaAussicht vom Grazer Kalvarienberg mit Kalvarienbergkirche und Grazer Schlossberg im HintergrundHeiliges Grab mit Mariatroster Kapelle im HintergrundAm Fusse des Felsens befinden sich die spater errichtete hochbarocke Kalvarienbergkirche zum Heiligen Kreuz mit der Heiligen Stiege und einer Ecce Homo Buhne daneben der Pfarrhof und der langgestreckte schmale Kalvarienberg Friedhof Der Kreuzweg zum Kalvarienberg mit 14 Stationen ist nicht mehr erhalten Die sieben Stationen des bereits vor der Errichtung der Anlage auf dem Austein existierenden Prozessionswegs aus der Innenstadt bis zur spateren Kalvarienbergkirche sind noch erhalten Zu seiner Entstehungszeit war der Grazer Kalvarienberg die erste Nachbildung des Jerusalemer Kreuzigungshugels Golgota und seiner an die Kreuzigung Christi erinnernden Anlagen innerhalb der habsburgischen Erblande Er stand bis ins 18 Jahrhundert unter dem Patronat des Jesuitenordens Von Beginn seines Bestehens an war der Grazer Kalvarienberg Ziel von Wallfahrten und Prozessionen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 1 1 Besiedlungsgeschichte 1 2 Der Kalvarienberg im Grazer Verkehrsnetz 2 Geschichte des Grazer Kalvarienberges 2 1 Vorgeschichte und Grundung 2 2 Passionskult Jesuitentheater und Verbotsgesetze 2 3 Pfarrgrundung Verfall und Auferstehung 2 4 Luftschutzstollen 3 Kalvarienbergkirche 3 1 Geschichte 3 2 Heilige Stiege 3 3 Ecce Homo Buhne 3 3 1 Geschichte und Tradition 3 3 2 Figuren der Ecce Homo Buhne 3 4 Kircheninnenraum 4 Kalvarienberganlage 4 1 Kreuzigungsgruppe 4 2 Kapellen Ubersicht 4 3 Die Mariatroster Kapelle 4 4 Die Gruppe der drei Marien 4 5 Gitter aus Schmiedeeisen 5 Der Weg zum Kalvarienberg 5 1 Allgemeines 5 2 Prozessionsbildstocke und Martersaule 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenBesiedlungsgeschichte Bearbeiten In Graz gibt es zwei markante geologische Erhebungen den Grazer Schlossberg und den Austein einen grunen Schieferfelsen 1 Wahrend sich die Stadt Graz um den Schlossberg herum entwickelte blieb der Austein bis 1596 also bis zu Ferdinand Maschwanders Widmung des Felsens an die Jesuiten ohne Bedeutung fur die Stadt Die relativ grosse Entfernung und die Lage des Austeins inmitten der Mur Auen waren die Hauptgrunde einer geringen oder kaum vorhandenen Siedlungstatigkeit 2 Mitten aus dieser im Norden sich thalartig verengenden etwa Meilen breiten und bei 3 Meilen langen Ebene tauchen zwei Hohen auf die eine sehr niedrige dicht am rechten und die andere viel hohere weiter stromabwarts zunachst am linken Ufer der Mur Die Erstere ist der Kalvarienberg ein kolossaler Thonschieferblock von einer Hohe von 15 Wien Klaftern die Letztere der 1434 Par 1474 Wien Fuss hohe Schlossberg Gustav Schreiner Gratz Ein naturhistorisch statistisch topographisches Gemalde dieser Stadt und ihrer Umgebung Die Mur Au nachst dem Austein wurde zur Zeit der Errichtung der Kalvarienberganlage nach ihrem damaligen Besitzer Maschwander Au genannt Ab dem 17 Jahrhundert wird von einer spurbar gesteigerten Siedlungstatigkeit berichtet 3 Heute ist die Siedlungsdichte rund um den Kalvarienberg aufgrund von zahlreichen Wohnhausanlagen sehr hoch Durch die Verbauung der Mur Auen im Grazer Stadtbezirk Lend kann der Kalvarienberg nicht mehr wie in alten Ansichten von allen Seiten ohne Einschrankung gesehen werden Der Kalvarienberg im Grazer Verkehrsnetz Bearbeiten Aus dem Suden kommend ist der Grazer Kalvarienberg uber die Kalvarienbergstrasse 4 die ein Teil des barocken Prozessionsweges war erreichbar Unmittelbar vor dem Eingang zur Kalvarienbergkirche mundet sie in die Schippingerstrasse eine Verbindungsstrasse nach Westen zur Wiener Strasse Der Strassenzug ist nach dem Land und Gastwirt Anton Schippinger 1851 1914 benannt der dort den Gasthof Zum Wiesenwirt betrieb 5 Neben der Kalvarienbergstrasse mundet an derselben Stelle die Uberfuhrgasse 6 in die Schippingerstrasse An dieser Stelle befand sich einst als Bruckenersatz eine Fahre mit Flossen und zwei Kopfstationen die mittels Seil mit dem anderen Ufer verbunden waren und so die Uberfuhr gewahrleisteten Ziemlich weit davon entfernt liegt die nach dem Austein benannte Austeingasse 1 Sie verbindet die Grimmgasse im Suden mit dem Kalvariengurtel 7 im Norden der mit der Kalvarienbrucke 8 die beiden Murufer verbindet Der Kalvarienweg 7 hiess fruher Friedhofsweg Er fuhrt an der Ostseite des Kalvarienberg Friedhofs entlang und mundet gemeinsam mit dem Kirchweg in die Schippingerstrasse Die Maschwandergasse 9 benannt nach Ferdinand Maschwander verlauft in der Nahe des Kalvarienberg Friedhofs Sie ist die Verbindungsgasse zwischen der Augasse im Osten und der Eiswerkgasse im Westen Der Grazer Kalvarienberg ist uber die Haltestellen der Buslinie 67 Schippingerstrasse im Osten und uber die Haltestelle Kalvarienweg direkt neben dem Friedhof im Suden der Anlage erreichbar 10 Geschichte des Grazer Kalvarienberges Bearbeiten nbsp Statuen von Jesus Christus und der Gottesmutter Maria vor der Kalvarienbergkirche nbsp Mariatroster Kapelle vor dem Kalvarienberg am Austein nbsp Kapelle zum Heiligen Grab das erste Gebaude beim Kalvarienberg nbsp Der Kalvarienberg um 1830 Lith Anstalt J F Kaiser Graz nbsp Kreuzigungsgruppe MittelteilVorgeschichte und Grundung Bearbeiten Ein grosser Teil der Bewohner der steirischen Landeshauptstadt Graz bekannte sich wie auch in der ubrigen Steiermark bis um 1600 zum Protestantismus Ab 1550 begann die Rekatholisierung durch die Gegenreformation Das spiegelt sich in Graz an der Errichtung einer Via Dolorosa der schmerzensreichen Strasse oder dem Leidensweg Kreuzweg wider einer Fruhform des Kalvarienbergs Von der katholischen Erzherzogin Maria von Bayern und ihrem Gemahl und Onkel Erzherzog Karl II von Innerosterreich wird berichtet dass sie sich oftmals zur Wallfahrt nach Strassgang zur Kirche Maria im Elend begaben Der Kreuzweg mit den 14 Stationen ist heute nicht mehr erhalten Diese Art der Frommigkeitsubung war bis dahin in Osterreich einzigartig 11 Bernhard Walter spater Bernhard Walter von Waltersweil der Oberstallmeister und Kammerer von Erzherzog Maximilian Ernst liess 1606 noch zu Lebzeiten der frommen Erzherzogin die ersten drei Kreuze am Austein errichten Walter der wegen seiner Verdienste in den Adelsstand erhoben wurde stiftete die Kreuze mit Erlaubnis Ferdinand Maschwanders des Eigentumers vom Austein Maschwander entstammte einer bayerischen Adelsfamilie sein Vater war Kammerdiener Kaiser Ferdinands I Das Wappen der Familie ist am Eingang der Grabkapelle angebracht Maschwander war 1598 als Freiherr in die Steiermark gekommen und heiratete 1609 Maximiliana von Herbersdorf Er vermachte den Grazer Austein dem in der Stadt ansassigen Jesuitenorden damit das Andenken an Jesus Christus lebendig erhalten werde Am 31 August 1619 ubergab die Witwe Maschwanders den Felsen mit den drei Kreuzen dem Jesuitenorden Bernhard Walter und Ferdinand Maschwander waren somit durch die Grundung des Grazer Kalvarienberges die Stifter der altesten Kalvarienberganlage auf dem Gebiet des heutigen Osterreich 11 Passionskult Jesuitentheater und Verbotsgesetze Bearbeiten Aufgrund der Entfernung zwischen Altstadt und Austein die ungefahr jener der Via Dolorosa in Jerusalem entsprach und der Ahnlichkeit des Felsens mit Golgota der Schadelhohe in Jerusalem auf der Jesus gekreuzigt wurde erfreute sich die Wallfahrt bei der Stadtbevolkerung grosser Beliebtheit Die von der Gesellschaft Jesu im Jahr 1620 in Graz gegrundete Burgerbruderschaft Maria Reinigung ubernahm die Betreuung des Kalvarienbergs 1640 zahlte sie bereits rund 500 Mitglieder Bis zu den josephinischen Reformen unter Kaiser Joseph II blieb sie mit der heiligen Anlage eng verbunden 12 Der Grazer Stadtpfarrer und der Seckauer Furstbischof hegten anfangs Bedenken gegen diese Form der Volksfrommigkeit Deshalb blieb es bis in die 1640er Jahre bei den drei einfachen Kreuzen Erst 1653 wurde vom Seckauer Bischof die Erlaubnis zum Bau der ersten Kapelle erteilt der Heilig Grab Kapelle 1654 wurde sie errichtet Bei der Grundsteinlegung sollen 6000 Wallfahrer anwesend gewesen sein auch Gabriel Maschwander der Sohn des Ferdinand Maschwander Er stiftete 1000 Gulden fur den Bau Zum Dank wurde das Wappen der Familie Maschwander am Portal der Kapelle angebracht Der Grossteil der Anlage auf dem Austein Kapellen Grotten Bildstocke und Statuen wurden von diesem Zeitpunkt an bis um 1660 fertiggestellt Aus der ehemaligen Olbergkapelle entstand durch Umbauten die heutige Kalvarienbergkirche Bis auf diese Bautatigkeit und den Neubau der Dismaskapelle an der Stelle der vorherigen Rosaliakapelle kamen im 19 Jahrhundert nur noch die Johannes Nepomuk Kapelle und die Petrus Grotte hinzu 13 Die Zahl der Pilger vergrosserte sich jahrlich Der Ausbau wurde mit jenen Mitteln finanziert die durch einen zwischen 1657 und 1664 von Papst Alexander VII gewahrten Generalablass eingenommen wurden Die Erlaubnis eine Heilige Messe bei der Olbergkapelle der spateren Kalvarienbergkirche zu lesen wurde von Bischof Johann Markus von Seckau erteilt Im Jahr 1667 wurden mehr als 900 Messen gefeiert Kaiser Leopold I besichtigte 1660 mit Erzherzog Leopold Wilhelm den Kalvarienberg bei einer Pilgerreise und spendete eine hohe Summe fur die Erweiterung der Olbergkapelle 14 Ein einziges Mirakelbuch mit direktem Bezug zum Grazer Kalvarienberg ist erhalten geblieben Es stammt aus dem Jahr 1673 und enthalt 43 Berichte von Wundertaten aus der Zeit zwischen 1655 und 1673 Die Heilungen waren zumeist mit einer Verlobung an den berg Calvari 15 also einem Gelobnis auf den Kalvarienberg verbunden Mit dem Gelobnis gingen oft Dankwallfahrten und Spenden einher Votivgaben oder bilder haben die Zeit nicht uberdauert Die Wunder die im Mirakelbuch geschildert werden betrafen aus einem grossen Einzugsgebiet beinahe jede soziale Schicht und Profession Adelige Burger Beamte Handwerker Gastwirte bis hin zu Arbeitern hofften auf Heilung oder die Erfullung ihres Gelubdes 15 Mirakelbucher waren in dieser Zeit nicht selten in den Pfarren Nestelbach bei Graz und Graz Strassgang haben sich derartige Schriftstucke Zeugnisse einer Zeit grosser Volksfrommigkeit erhalten Die Errichtung des Kalvarienberges am Austein loste bis zum Ende des 18 Jahrhunderts eine Welle von Neugrundungen ahnlicher aber kleinerer Anlagen in der Habsburger Monarchie aus Bei Geisselungs und Kreuztrageprozessionen kam es vermehrt zu Zwischenfallen Maria Theresia erliess daher 1751 Verbotsgesetze wegen der offentlichen Zurschaustellungen expliziten religiosen Eifers Ihr Sohn Kaiser Joseph II verbot das Mittragen von Figuren und Statuen bei Prozessionen und beendete damit die Tradition des barocken Passionskults 16 Pfarrgrundung Verfall und Auferstehung Bearbeiten nbsp Pfarrhof beim Grazer KalvarienbergIn den folgenden Jahrzehnten setzte sich der Niedergang des Kalvarienbergs fort Die Anlage begann zu verfallen Das Areal rund um den Austein gehorte zu diesem Zeitpunkt seit 1586 zur Pfarre St Andra Die Idee kam auf eine eigene Pfarrei zu errichten Das wurde mit dem Bau einer eigenen Seelsorgestelle mit einem Benefiziaten im Jahr 1698 vom Bischof genehmigt Der erste Seelsorger war Matthias Bernhard Praunstein Er nahm seine Tatigkeit im selben Jahr auf Durch die rege Bautatigkeit im 18 Jahrhundert rund um den Kalvarienberg wurde wieder der Ruf nach einer eigenen Pfarre laut Am 16 Februar 1786 schliesslich wurde die Seelsorgestelle kirchenrechtlich in den Rang einer Lokalkuratie erhoben Es wurde auch eine eigene Pfarrschule eingerichtet Der erste Lokalkurat war Pater Lorenz Preissler der bis dahin als Benefiziat gewirkt hatte Erst durch die rasche Bevolkerungszunahme wahrend der Industriellen Revolution wurde die Lokalkuratie Kalvarienberg im Jahr 1831 in den Rang einer Pfarre erhoben 1946 loste sich die neue Pfarre Graz Gosting mit der Kirche St Anna von der Kalvarienbergpfarre ab 17 Im 20 Jahrhundert verfiel die Anlage zusehends Einerseits war es die Witterung die den Kapellen Treppen und Figuren zusetzte andererseits die wiederholt beobachteten und dokumentierten Vandalenakte In den 1950er Jahren wurde die Innen und Aussenrestaurierung der Mariatroster Kapelle und die Aussenrenovierung der Kalvarienbergkirche begonnen Auch kleine Instandsetzungsmassnahmen wurden vorgenommen sie konnten den weiteren Verfall aber nicht verhindern 18 Im Jahr 1999 beschloss man schliesslich die umfassende Restaurierung der Kalvarienberganlage die 2003 abgeschlossen werden konnte Das Areal mit seinen Bauten und Kunstwerken erstrahlt wieder im alten Glanz Luftschutzstollen Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde Graz 1944 fur Bombenabwurfe durch Flugzeuge von Italien her erreichbar Einer der deshalb gebauten Bunker ist der 314 m lange Kalvarienbergstollen fur etwa 3000 Personen Schon seit 2006 enthalt er eine Ausstellung zu seiner Geschichte Friedrich Hager Wirtschaftsrat der Pfarre Kalvarienberg initiierte den im Sommer 2020 erfolgenden Ausbau in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt Mit 30 000 Euro Budget der Pfarre wird der ostseitige Eingang wieder geoffnet um Durchluftung und einen Notausgang zu ermoglichen Fuhrungen durch das Zeitdokument mit noch original erhaltenen Teilen auf Anfrage Die Woche meinbezirk at at Stefan Haller Frische Luft fur den Stollen 20 Mai 2020 S 10 f Kalvarienbergkirche Bearbeiten nbsp Kalvarienbergkirche Hauptansicht SudfassadeGeschichte Bearbeiten Die Kalvarienbergkirche Pfarrkirche der Pfarre Graz Kalvarienberg und dem Heiligen Kreuz prazise Hl Kreuzauffindung geweiht entwickelte sich in ihrer heutigen Form aus der Olbergkapelle die im Jahr 1668 auf eine Initiative des Grafen Johann Georg von Herberstein zur Kirche erweitert wurde 19 Vor der Errichtung des Kalvarienberges befand sich an dieser Stelle ein Herrschaftsgut namens Leuzenhof 20 Das Besondere des barocken Kirchenbaus ist der Vorbau als Heilige Stiege und Fassadenbuhne Der Name des Baumeisters vom Vorbau mit der Heiligen Stiege und der Ecce Homo Buhne fur entsprechende Auffuhrungen geweiht am 14 September 1723 ist nicht uberliefert 19 Die Plane stammten vermutlich von Johann Georg Stengg Der Kirchturm besitzt ein Glockendach mit einer Laterne 20 Vor der Kirche stehen zwei Sandsteinfiguren links der kreuztragende Heiland und rechts die Schmerzensmutter Heilige Stiege Bearbeiten Als Vorbild der Heiligen Stiege der Grazer Kalvarienbergkirche diente die Heilige Treppe die Scala Santa im Lateranpalast in Rom Die Heilige Stiege wurde im Zusammenhang mit der Kalvarienberganlage als Nachbildung des Leidenswegs Christi geschaffen Das Original fuhrte einst mit 28 Stufen zum Palast des Pontius Pilatus Die Form der Anlage in Jerusalem wurde von der heiligen Helena der Mutter Kaiser Konstantins nach Rom gebracht 21 Die Heilige Stiege in Graz ist an die Sudseite des Langhauses der Kirche angefugt 20 und wird an beiden Seiten von Treppenlaufen flankiert die in die Kirche fuhren Sie konnen auch als Abgang von der Heiligen Stiege benutzt werden da sie mit der Haupttreppe verbunden sind Ursprunglich mussten Kirchganger die Treppe uber der ein Tonnengewolbe errichtet wurde kniend erklimmen Am unteren Treppenansatz befindet sich ein Portal mit schmiedeeisernem Oberlichtgitter mit dem Weltenrichter Wappenadler und eisernen Bluten Am oberen Treppenabschluss unmittelbar vor dem Kirchenraum befindet sich in einer Nische eine Darstellung des gegeisselten Christus mit dem Wort des Propheten Jesaja Um unserer Sunden willen ist er zerschlagen worden 21 Ecce Homo Buhne Bearbeiten Geschichte und Tradition Bearbeiten Uber dem Eingang zur Heiligen Stiege befindet sich die Buhne mit lebensgrossen Figuren aus drei Ebenen bestehend Die Figuren stellen jene Szene des Johannesevangeliums nach in der Pilatus den gefangenen und misshandelten Jesus von Nazareth im purpurnen Mantel dem judischen Volk vorfuhrt 21 Der Ausruf des Pilatus Ecce Homo stammt aus der Vulgata und bedeutet Seht welch ein Mensch Die Buhne selbst wurde und das gilt als gesichert auf Betreiben der einstigen Kalvarienbergeigentumer der Jesuiten errichtet Als Vorbild der Grazer Version diente die Buhne der Wiener Kirche Zu den neun Engelschoren am Wiener Hof Der Jesuitenorden setzte seit jeher die Theatralik als wirksames Mittel ein um den Glauben zu verbreiten Grazer Auffuhrungen fanden im heutigen Priesterseminar und in der Alten Universitat in der Burgergasse statt Das Ordenstheater auch Jesuitentheater genannt wurde im Jahr 1773 wie die Grazer Niederlassung des Jesuitenordens selbst aufgelost Dieses sogenannte theatrum sacrum das Heilige Theater erlebte im Barock seine Blutezeit In diesem Zusammenhang ist auch die buhnenahnliche Fassadengestaltung der Kalvarienbergkirche zu verstehen auf der die Leiden Christi in ihrer ganzen Dramatik und Bewegtheit zu betrachten sind 22 nbsp Ecce Homo Buhne linker Abschnitt nbsp Ecce Homo Buhne Mittelabschnitt nbsp Ecce Homo Buhne rechter AbschnittFiguren der Ecce Homo Buhne Bearbeiten Den Mittelpunkt der Figuren an der Fassade bildet eine Sandsteinstatue mit der Darstellung des Christus an der Geisselsaule die im Jahr 1722 vom Kunstler Johann Jacob Schoy geschaffen und signiert wurde 23 Neben der Christusdarstellung auf der mittleren Ebene der Buhne stehen unsignierte Figuren von Anklagern Des Weiteren sind zwei Pharisaer mit einem grossen Buch in den Handen zu sehen Sie werden auf den zwei Balkonen die die rechte und die linke Ebene der Ecce Homo Buhne bilden von Vertretern des gemeinen Volkes flankiert Die Statuen sind aus Stein und farbig gefasst nur die Hande der Pharisaer und das Buch wurden aus Holz geschnitzt und nachtraglich hinzugefugt Samtliche Darstellungen werden ebenfalls dem Bildhauer Schoy oder dessen Werkstatt zugeschrieben 24 Kircheninnenraum Bearbeiten Das Innere der Kalvarienbergkirche ist ein einschiffiger dreijochiger Saalraum mit einem Spiegelgewolbe Die Orgelempore ist ein Joch lang Die Chorempore befindet sich uber dem linken Seiteneingang Der Bandelwerk und Laubwerkstuck der Decke mit Engelsdarstellungen stammt von Domenico Bosco aus dem Jahr 1704 In den Kartuschen sind Kaiser Konstantin an der Milvischen Brucke die vier Evangelisten und andere Szenen aus der christlichen Ikonographie in Freskotechnik abgebildet Die Stuckierung der Seitenkapellen stammt aus dem Jahr 1668 der Bauzeit der Kirche ebenso der schmiedeeiserne Gitterflugel und der Taufstein aus Marmor 23 25 Aus der Chorwand ragt ein Fels in den Kircheninnenraum Darauf befindet sich eine plastische Darstellung der Olbergszene mit Jesus im Mittelpunkt Links davon befindet sich eine Figurengruppe mit den schlafenden Aposteln Auf der rechten Seite wird Jesu Gefangennahme dargestellt Samtliche Statuen zahlen zur ursprunglichen Kirchenausstattung Nur die Hintergrundmalerei wurde im Jahr 1934 nach Entwurfen von Ludwig von Kurz Thurn und Goldenstein und Franz Mikschowsky hinzugefugt 23 26 Das spatbarocke Gestuhl stammt aus dem 18 Jahrhundert wie auch der Kreuzaltar Die Kanzel wurde im Jahr 1803 nach der Art Jakob Peyers angefertigt Am Schalldeckel sind Putti die Gesetzestafeln in ihren Handen haltend und die drei christlichen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe dargestellt Der uberwiegende Teil der Inneneinrichtung stammt aus dem 19 Jahrhundert und ist historistisch Der Hochaltar der Kalvarienbergkirche wurde von den Bildhauern Peter Neubock und Jakob Gschiel nach Entwurfen von August Ortwein geschaffen 27 28 Kalvarienberganlage Bearbeiten nbsp Die Nummern auf der Lageplan Skizze stimmen mit den Nummern die den Einzelkapellen und den Bildstocken der Kalvarienberganlage angefugt sind uberein Sie sind aus den jeweiligen Tabellen ablesbar Ausgenommen sind die Kreuzigungsgruppe 6 die Gruppe der drei Marien 11 der Pfarrhof 15 und die Kalvarienbergkirche 16 nbsp KreuzigungsgruppeAuf der Kalvarienberganlage befinden sich neben der Kreuzigungsgruppe zahlreiche Kapellen die von den Jesuiten von reichen Burgern und von Kaiser Leopold I gestiftet wurden Der Kaiser stattete dem Grazer Kalvarienberg am 4 Oktober 1680 einen Besuch ab 29 Samtliche Kapellen sind begehbar und besitzen ein Rundbogensteinportal mit schmiedeeisernen Gittertoren aus dem Barock Die meisten wurden im Jahr 1600 erbaut einige im 19 Jahrhundert In den Dreiecksgiebeln der Kapellen sind Reliefs mit Darstellungen der Leidenswerkzeuge Arma Christi lateinisch Waffen Christi gegen die Sunde der Passion Christi Die zum Grossteil barocken Figuren wurden im Lauf der Zeit mehrmals uberarbeitet Zwischen 1873 und 1895 war der Bildhauer Jakob Gschiel am Grazer Kalvarienberg tatig 29 Kreuzigungsgruppe Bearbeiten Die Kreuzigungsgruppe 47 093183 15 417584 am hochsten Punkt des Kalvarienberges war vom Beginn der Entwicklung des Austein an bis zum heutigen Grazer Kalvarienberg an dieser Stelle Die Gruppe besteht aus drei Kreuzen In der Mitte ist jenes von Jesus mit den beiden Verbrechern an seiner Seite die mit ihm gemeinsam auf Golgota gekreuzigt wurden Durch die exponierte Lage sind die Kreuze mit den Figuren stark der Witterung ausgesetzt Deswegen mussten sie im Lauf der Zeit immer wieder erneuert werden Das heute bestehende Kreuz besitzt einen vergoldeten Korpus eine Kupfertreibarbeit Nach einem Blitzschlag 1775 wurde er von Karl Elssner geschaffen Das Kreuz war ursprunglich fur die obere Murbrucke heute Keplerbrucke bestimmt Auf der Ruckseite des Sockels steht geschrieben Fulmen deiecit Congregatio reparavit was ubersetzt heisst der Blitz stiess es nieder die Kongregation richtete es wieder auf 30 Unter dem Kreuz stehen drei Sandsteinstatuen aus der Werkstatt von Jakob Schoy an der rechten Seite die Gottesmutter Maria auf der linken Seite Jesu Lieblingsjunger Johannes und zu seinen Fussen Maria Magdalena Die aus der Barockzeit stammenden Figuren wurden mehrmals uberarbeitet Die Holzplastiken der beiden mit Jesus gekreuzigten Verbrecher stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Jakob Gschiel Sie wurden im Jahr 1880 geschaffen Trotz aller Veranderungen entspricht die Gesamtkomposition noch jener der ursprunglichen aus der Entstehungszeit 30 Die Reihenfolge der Abbildungen in der Galerie entspricht der Reihenfolge der Statuen und Figuren der Kreuzigungsgruppe von links nach rechts nbsp Dismas der gute Schacher nbsp Apostel Johannes nbsp Jesus Christus am Kreuz nbsp Maria Magdalena nbsp Gottesmutter Maria nbsp Gestas der Schacher zur Linken ChristiKapellen Ubersicht Bearbeiten Name Ent stehungs zeit Allgemeines mit Standort Figuren Aussenansicht InnenansichtGeisselungskapelle 1 um 1660 Die kleine Kapelle ist an die nordostliche Kirchenruckseite angebaut Sie hat einen rechteckigen Grundriss und einen Dreiecksgiebel 31 47 092986 15 417824 Der Kunstler Jakob Gschiel schuf im Jahr 1882 die Figurengruppe aus Sandstein Dargestellt wird die Geisselung Christi durch zwei Manner 29 nbsp nbsp Petrusgrotte 2 Ende 19 Jh Die Petrusgrotte ist eine Nischenkapelle und wurde als kunstliche Grotte errichtet Die Szene mit Petrus der sein Verhalten am Morgen des Karfreitags bereut als er Jesus verleugnet hatte gehort nicht zu den eigentlichen Kreuzwegstationen 32 47 093059 15 417874 Johann Jacob Schoy schuf moglicherweise um 1722 die barocke Steinfigur die in der kunstlichen Felsgrotte aufgestellt ist 32 nbsp nbsp Maria Magdalena Kapelle 3 um 1660 Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss ein Zeltdach und ein Kreuzgewolbe Das Rundbogensteinportal hat schmiedeeiserne Gitterflugel und ein Oberlichtgitter aus der Bauzeit 33 47 093286 15 417876 In der Kapelle befindet sich eine gefasste Barockfigur der Maria Magdalena 34 nbsp nbsp Herrgottruh Kapelle 4 um 1660 Wie die meisten Kapellen des Grazer Kalvarienberges besitzt diese Kapelle einen rechteckigen Grundriss mit Dreiecksgiebel Rundbogensteinportal und schmiedeeisernen Gitterflugeln aus dem 17 Jahrhundert 33 Seitlich an die Kapelle schliesst eine Rundbogennische mit einer Statue der heiligen Veronika an die Jesus Christus ein Schweisstuch reichte 34 47 093133 15 417732 Die Herrgottruh Kapelle hat eine reiche Stuckdekoration aus Knorpelwerk ein Charakteristikum italienischer Kunstler Erst seit dem 19 Jahrhundert birgt die Kapelle die Darstellung der Rast Christi die als Herrgottruh bezeichnet wird Es ist eine Christusfigur dargestellt die auf die Kreuzigung wartet Ursprunglich befand sich in der Kapelle eine Figur der Dornenkronung 34 nbsp nbsp Kreuzfallkapelle 5 um 1660 Die Architektur der Kreuzfallkapelle ahnelt den ubrigen Kapellen Sie ist die dritte Passionskapelle und die letzte vor der Kreuzigungsgruppe am Gipfel des Kalvarienbergs 47 093096 15 417677 Die Figuren im Kapelleninnenraum stammen aus der Grundungszeit Sie zeigen Jesus der unter dem schweren Kreuz zusammenbricht und zwei Schergen aus dem Barock Die Jesusstatue wurde 1873 von Jakob Gschiel uberarbeitet 35 nbsp nbsp Beweinungskapelle Maria Schmerzen 7 um 1660 Die Beweinungskapelle ist neben der Mariatroster Kapelle der grosste Bau der Kalvarienberganlage Das Kreuzgewolbe ist mit Stuckaturen im Ohrmuschelstil erganzt Der zweijochige Bau hat noch ein Dach mit Schopfwalmgiebel 36 47 093351 15 417507 Im Innenraum der Kapelle befindet sich eine Figurengruppe mit der Gottesmutter Maria die ihren toten Sohn im Arm halt eine Pieta und Seitenfiguren mit Darstellungen des heiligen Johannes und der Maria Magdalena An der Decke sind gemalte Kartuschenfelder 37 nbsp nbsp Johannes Nepomuk Kapelle 8 2 H 19 Jh Die Johannes Nepomuk Kapelle ist thematisch nicht zur ubrigen Kalvarienberganlage zu zahlen Sie steht an einem murseitigen Abhang 37 47 09349 15 417491 Die Figurengruppe im Inneren stammt vom Kunstler Philipp Straub Sie wurde im Jahr 1734 geschaffen und stellt den Bruckensturz des heiligen Johannes Nepomuk dar der sich 1393 in Prag ereignet haben soll Johannes Nepomuk wird seit seiner Heiligsprechung 1729 als Bruckenheiliger verehrt 38 nbsp nbsp Verspottung Christi Kapelle 9 um 1660 Die Kapelle hat ein von Saulen flankiertes Portal 39 47 093409 15 417351 Im Innenraum wird die Olbergszene und die Gefangennahme Christi dargestellt die am Anfang der Passion Christi stand und nicht in die Reihenfolge des Grazer Kreuzwegs passt Die Figuren sind aus Holz geschnitzt 39 nbsp nbsp Mariatroster Kapelle 10 1694 1701 Der Mariatroster Kapelle wurde im Rahmen der Schenkung eines Marienbildes dieser Name verliehen Sie hiess davor Dismaskapelle und war dem heiligen Dismas geweiht der verurteilt neben Jesus am Kreuz starb und seine Freveltaten bereute 47 093183 15 417259 Die Kapelle hat einen ovalen Grundriss Der Innenraum ist mit dem Hochaltar und diversen Heiligenfiguren ausgestattet Vor der Kapelle steht in einer Nischenkapelle die Gruppe der drei Marien nbsp Grabkapelle 12 1654 Die Grabkapelle ist das alteste Gebaude des Grazer Kalvarienberges An den quadratischen Vorraum schliesst eine halbrunde Grabkammer an Die Dachlaterne mit zwolf Saulen soll an die Jerusalemer Grabeskirche erinnern Uber dem Portal ist das Wappen der Freiherren von Maschwander zu sehen der Grunder und Erbauer des Kalvarienberges 40 47 092944 15 417501 Im Vorraum liegt ein flacher Stein eine Nachbildung des Steins vom Grab Jesu Christi Hinter einer Wandoffnung liegt eine Figur die Jesus im Grab darstellt 40 nbsp nbsp Die Mariatroster Kapelle Bearbeiten nbsp Aufgang zur Mariatroster Kapelle mit Gruppe der drei MarienDer ursprungliche Name der Mariatroster Kapelle war Dismaskapelle Dismas war der auf der rechten Seite neben Jesus gekreuzigte Verbrecher der in seiner Todesstunde wegen seiner Untaten Reue gezeigt hatte Der Grundstein der Kapelle wurde vom Seckauer Furstbischof Graf Rudolf Josef von Thun im Jahr 1694 gelegt Der Bau hat einen ovalen Grundriss ist mit Pilastern gegliedert und wird von einer Laterne mit Turmchen bekront Die Weihe erfolgte 1701 Das Erbauungsdatum ist in eine Kartusche uber dem Portal gemalt die von Engelsfiguren flankiert wird Vor der Errichtung der Dismaskapelle stand hier seit 1668 eine Rosaliakapelle die aus Dankbarkeit wegen einer uberstandenen Pestepidemie erbaut worden war In einem Wallfahrtsbuch aus dem Jahr 1688 ist die heute nicht mehr existierende Kapelle dargestellt Die ovale Kapelle erhielt ihren Namen aus der damals weit verbreiteten Dismas Verehrung die in den josephinischen Reformen eingestellt wurde Nach der Schenkung einer Marienfigur die sich am Hochaltar befindet und von den hll Joachim und Anna den Eltern der Gottesmutter umgeben ist wurde der Innenraum umgestaltet Die veranderte Kapelle erhielt den Namen Mariatroster Kapelle Die Decke besteht aus einer Flachkuppel mit einem Fresko der Aufnahme Marias in den Himmel Es stammt von Matthias Schiffer und entstand im Jahr 1803 Der Innenraum ist mit Figuren der Heiligen Franz de Paula Antonius Klara Dismas Franz Xaver Joseph Johannes des Taufers und Rosalia ausgestattet 41 Die Gruppe der drei Marien Bearbeiten nbsp Gruppe der drei MarienVor der Mariatroster Kapelle ist eine kleine Nischenkapelle in den Felsen des Austeins geschlagen Die Kapelle hat die Form einer Doppelarkade und wurde um 1660 errichtet also vor dem Bau der Mariatroster Kapelle Ursprunglich befanden sich in der Nische zwei Frauengestalten Diese Konstellation wurde zwischen 1710 und 1725 durch die heute bestehende Figurengruppe der drei Marien ersetzt Sie wird der Werkstatt des Kunstlers Johann Jacob Schoy zugeschrieben Die trauernden Frauen am Grab 47 093099 15 417363 sind Maria die Mutter Jesu Maria Magdalena und Maria Salome die im Evangelium auch die andere Maria genannt wird 40 Diese Frauen waren nach dem Markusevangelium bei der Kreuzigung anwesend und fanden als erste nach der Auferstehung Jesu das leere Grab vor Gitter aus Schmiedeeisen Bearbeiten Die schmiedeeisernen Tore und Oberlichtgitter der meisten Kapellen stammen aus der Zeit zwischen 1660 und 1700 der Regierungszeit Kaiser Leopolds I 42 Die strengen Formen Rundstab und meist enge Spiralen werden im Fruhbarock weiter verwendet aber phantasievoll in mehrere Spielarten gebracht 43 Die Gitter bedeuten eine Ablosung vom Manierismus zum Barock hin der Knorpelstil ist in Ansatzen sichtbar Eine Besonderheit der Kalvarienberggitter ist dass sie von unterschiedlichen Schopfern stammen 43 Die Geisselungskapelle Maria Magdalena Kapelle Herrgottruh Kapelle Kreuzfallkapelle Beweinungskapelle und die Grabkapelle haben schmiedeeiserne Tore und Oberlichtgitter unterschiedlicher Ausgestaltung nbsp Geisselungskapelle nbsp Maria Magdalena Kapelle nbsp Herrgottruh Kapelle nbsp Kreuzfallkapelle nbsp Beweinungskapelle nbsp GrabkapelleDer Weg zum Kalvarienberg BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Beinahe vergessen ist der Prozessionsweg von der Grazer Innenstadt hinaus zum Kalvarienberg auf dem Austein Der Weg ist durch sieben Stationen in Form von Prozessionsbildstocken gekennzeichnet die beinahe alle an ihren Originalstandorten stehen Ausgangspunkt der sogenannten Grazer Bussprozessionen 44 war die Domkirche Uber Hofgasse Sporgasse und Murgasse gelangten die Teilnehmer zur Mariahilferkirche der ersten Station Von dort ging es weiter zum nahe gelegenen Lendplatz mit der Pestsaule als zweiter Station Es folgten die Zeillergasse und der gesamte Verlauf der Kalvarienbergstrasse bis zum Portal der Kalvarienbergkirche Sechs der sieben Bildstocke begleiten den Pilger in regelmassigen Abstanden auf der Wegstrecke der siebente steht unmittelbar neben der Kirche dem Zielort am Kalvarienberg Die Distanz zwischen Grazer Dom und dem Kalvarienberg betragt wenn man dem alten Prozessionsweg folgt ungefahr 3 5 Kilometer Prozessionsbildstocke und Martersaule Bearbeiten Die sieben Steinsaulen sind ein Symbol fur die sieben Schmerzen Maria Auf den Saulen befinden sich tabernakelformige 45 Aufsatze mit teilweise erhalten gebliebenen Stifterinschriften Die Errichtung der Saulen erfolgte zwischen 1660 und 1662 Fur Graz beispiellos ist die Einheit der Formgebung und Grosse Die Aufsatze der Bildstocke ruhen auf glatten Pfeilern mit umlaufenden Akanthusrelieffriesen Sie sind an der Ruckseite geschlossen Die bildliche Gestaltung des jeweiligen Bildstockes ist unterschiedlich Die ursprunglichen Bilder die biographische Wegpunkte des Messias und Kreuzwegstationen Jesu Christi darstellten wurden zwischen 1966 und 1997 durch Darstellungen des Malers Adolf Osterider ersetzt 46 Detaillierte Informationen zu den einzelnen Bildstocke und der Martersaule sind in der Ubersichtstabelle nachzulesen Bezeichnung Standort mit Koordinate Informationen Bild DetailBildstock I bei Zeillergasse 25 47 08052 15 427276 Vom Originalstandort wegen der Verkehrslage um zirka einen Meter versetzt Bildtafel mit Darstellung der Beschneidung Christi aus dem spaten 18 oder fruhen 19 Jahrhundert wurde 1997 durch eine Darstellung Adolf Osteriders ersetzt 47 nbsp nbsp Bildstock II bei Zeillergasse 55 47 082706 15 425334 Das Bild zeigt die Flucht nach Agypten ebenfalls 1997 von Osterider 47 nbsp nbsp Bildstock III vor Grimmgasse 9 47 08494 15 421818 Der Bildstock wurde 1966 auf ein platzartiges Wiesenstuck versetzt Sein ursprunglicher Standort war der Vorgarten des Hauses Kalvarienbergstrasse 45 Das Olbild Christus wird im Tempel gefunden 1966 1970 stammt von Osterider 47 nbsp nbsp Bildstock IV bei Kalvarienbergstrasse 63 47 086194 15 420237 Das Olbild Kreuztragung 1966 1970 stammt von Osterider 47 nbsp nbsp Bildstock V bei Kalvarienbergstrasse 82 47 089045 15 418764 1967 wurde der Bildstock versetzt Auf seinem ursprunglichen Standort steht der Neubau Kalvarienbergstrasse 93 Das Olbild Tod Christi am Kreuz 1966 1970 stammt von Osterider 48 nbsp nbsp Bildstock VI bei Kalvarienbergstrasse 121 47 090895 15 418317 Der ursprungliche Standort des 1968 versetzten Prozessionsbildstocks war zwei bis drei Meter westlich seiner gegenwartigen Position Das Olbild Kreuzabnahme 1966 1970 stammt von Osterider 49 nbsp nbsp Bildstock VII 14 westlich der Kalvarienbergkirche 47 092666 15 417879 Die ursprungliche Bildtafel aus der zweiten Halfte des 18 oder Anfang des 19 Jahrhunderts wurde durch eine moderne Darstellung ersetzt Das Olbild Begrabnis Christi 1997 stammt von Adolf Osterider Gegenuber dem Bildstock steht eine Martersaule 49 nbsp nbsp Martersaule 13 westlich der Kalvarienbergkirche 47 092789 15 417848 Gegenuber der Martersaule steht der Prozessionsbildstock VII 49 nbsp nbsp Von den sieben Bildstocken wurden zwischen 1966 und 1968 die Bildstocke III V und VI versetzt die Nummern I II IV und VII verblieben an ihren Originalstandorten Bildstock VII sticht durch seine prominente Lage neben der Kalvarienbergkirche hervor Plane die versetzten Bildstocke an ihren ursprunglichen Standort zu stellen um den Charakter des Prozessionsweges zu rekonstruieren wurden nicht verwirklicht 50 Literatur BearbeitenWalter Brunner Der Grazer Kalvarienberg r k Pfarramt Graz Kalvarienberg Graz 1987 Alois Kolbl Wiltraud Resch Wege zu Gott Die Kirchen und die Synagoge von Graz 2 erweiterte und erganzte Auflage Styria Graz Wien 2004 ISBN 3 222 13105 8 S 143 147 Karl A Kubinzky Astrid M Wentner Grazer Strassennamen Herkunft und Bedeutung Leykam Graz 1996 ISBN 3 7011 7336 2 Erich Renhart Hrsg Der Grazer Kalvarienberg Geschichte Bedeutung und Anspruch Eine Dokumentation Steirische Verlagsgesellschaft Graz 2003 ISBN 3 85489 087 7 Horst Schweigert Graz Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Handbuch Graz Dehio Graz Neubearbeitung Schroll Wien 1979 ISBN 3 7031 0475 9 S 152 156 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grazer Kalvarienberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kalvarienbergkirche Graz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 46 Heimo Widtmann Grazer Kalvarienberg Weg und Ziel S 49 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 71 Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 207 208 Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 363 Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 410 a b Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 209 Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 208 Kubinzky Wentner Grazer Strassennamen S 267 Netzplan der Graz Linien PDF 2 0 MB Holding Graz archiviert vom Original am 29 November 2020 abgerufen am 11 Februar 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www holding graz at a b Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 67 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 68 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 68 69 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 69 a b Robert Pretterhofer Bei den drei Kreuzen Volksfrommes und liturgisches Leben am Grazer Kalvarienberg S 103 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 70 Walter Brunner Grazer Kalvarienberg Vom Austein zum Kalvarienberg S 71 72 Friedrich Bouvier Grazer Kalvarienberg Erhaltungsnot und Vandalenakte S 121 125 a b Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 77 a b c Schweigert Dehio Graz S 152 a b c Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 78 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 79 a b c Schweigert Dehio Graz S 153 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 79 80 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 80 81 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 80 Schweigert Dehio Graz S 153 154 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 81 a b c Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 84 a b Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 87 Schweigert Dehio Graz S 154 a b Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 84 85 a b Schweigert Dehio Graz S 154 a b c Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 85 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 86 Schweigert Dehio Graz S 155 a b Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 88 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 88 89 a b Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 89 a b c Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 91 Wiltraud Resch Grazer Kalvarienberg Kunsthistorische Betrachtungen S 90f Kuno kopf Ein Hauch von Athos S 152 a b Kuno kopf Ein Hauch von Athos S 153 Ulrike Aggermann Bellenberg Zitiert nach Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 49 Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 51 Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 54 55 a b c d Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 55 Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 55 56 a b c Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 56 Heimo Widtmann Weg und Ziel Der Kalvarienberg und seine sieben Prozessionsbildstocke als Elemente der Grazer Stadtstruktur S 56 57 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Kirchen und andere Gebetshauser in Graz Innere Stadt Dom Antoniuskirche Dreifaltigkeitskirche Franziskanerkirche Katharinenkirche Stadtpfarrkirche StiegenkircheLinkes Murufer Barackenkirche Graz Liebenau Bruder Klaus Kirche St Christoph Kirche Christus der Auferstandene Erloserkirche im Landeskrankenhaus Ev Erloserkirche Liebenau Grabenkirche Ev Heilandskirche Kirche Heilige Familie Herz Jesu Kirche Ev Johanneskirche Josefkirche Karmelitenkirche Maria Schnee Karmelitinnenkirche zum hl Josef Kreuzschwesternkirche Leechkirche Leonhardkirche Basilika Mariatrost Mariagruner Kirche Maria Verkundigungskirche Mater Dolorosa Munzgrabenkirche St Paul Liebenau St Paul Waltendorf St Peter Pfarrkirche St Veit Salvatorkirche UlrichsbrunnRechtes Murufer Allerheiligenkirche Altersheimkirche Altkatholische Kirche Andrakirche Annakirche Graz Gosting Anstaltskirche Hl Kreuz im LKH Graz II Standort Sud Barmherzigenkirche Kirche der Barmherzigen Schwestern Burgerspitalkirche Cholerakapelle Christkonigskirche Raach Pfarrkirche Christkonig Wetzelsdorf Ev Christuskirche Kirche Don Bosco Elisabethinenkirche Elisabethkirche Florianikirche Kirche zum gekreuzigten Heiland Burgkapelle Gosting Klosterkirche der Guten Hirtinnen Johanneskirche Kirche Johann und Paul Kalvarienbergkirche Karlauerkirche Ev Kreuzkirche St Leopold St Lukas Mariahilferkirche Maria im Elend zu Strassgang Schlosskirche St Martin Rupertikirche Lazaristenkirche Schulschwesternkirche Schutzengelkirche Synagoge Vierzehn Nothelfer Kirche Vinzenzkirche Welsche Kirche nbsp Dieser Artikel wurde am 10 Oktober 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grazer Kalvarienberg amp oldid 239467773