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Maria Anna von Bayern 21 Marz 1551 in Munchen 29 April 1608 in Graz war durch Geburt Prinzessin von Bayern und durch Heirat Erzherzogin von Innerosterreich Steiermark Maria Anna von Bayern Portrat von Jan Cornelisz Vermeyen 1577 Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und fruhe Jahre 2 Heirat 3 Nachkommen 4 Erzherzogin und spatere Jahre 5 Literatur 6 WeblinksAbstammung und fruhe Jahre Bearbeiten nbsp Erzherzogin Maria Anna von Bayern auf dem Totenbett von Giovanni Pietro de PomisMaria Anna entstammte dem deutschen Adelshaus der Wittelsbacher Sie war die alteste Tochter von Herzog Albrecht V von Bayern 1528 1579 und seiner Ehefrau der Erzherzogin Anna von Osterreich 1528 1590 zweite Tochter von Kaiser Ferdinand I und dessen Gemahlin Anna Jagiello Prinzessin von Bohmen und Ungarn Ihre fruhen Jahre verbrachte Maria Anna am Munchener Hof an dem Malerei und Musik bluhten Sie wurde unter der Aufsicht ihrer Mutter tief katholisch und sehr streng erzogen bisweilen sogar korperlich gezuchtigt Sie war Schulerin von Andreas Staudenmaier und erlernte von diesem ausser einer Grundbildung auch Latein Grosses Talent legte sie auf dem Gebiet der Musik an den Tag war mit dem bedeutenden Komponisten Orlando di Lasso befreundet und spielte Orgel Heirat Bearbeiten1570 war die rotlich blondhaarige Prinzessin Maria Anna als Gemahlin fur den Woiwoden Johann Sigismund Zapolya von Siebenburgen vorgesehen doch kam diese angedachte Eheverbindung nicht zustande Dann warb Erzherzog Karl II von Innerosterreich Steiermark 1540 1590 dritter Sohn von Kaiser Ferdinand I und dessen Gattin Prinzessin Anna von Bohmen und Ungarn um die Hand seiner 10 Jahre jungeren Nichte Maria Anna die er schon fruher bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ihres Bruders Wilhelm kennengelernt und Zuneigung zu ihr gefasst hatte Nachdem Papst Pius V wegen der nahen Verwandtschaft des Paars die Dispens erteilt hatte fand die Heirat von Maria Anna und Erzherzog Karl am 26 August 1571 in Wien statt Anlasslich dieses freudigen Ereignisses gingen in Wien prachtvolle Feste vonstatten Zeitgenossische Schriftsteller wie H Wirrich und W Sponrib verarbeiteten das Thema der glanzenden Hochzeitsfeierlichkeiten des Erzherzogspaars literarisch Am 10 September 1571 hielten die Frischvermahlten ihren Einzug in Graz woran sich siebentagige Festlichkeiten anschlossen Diese Heirat brachte Erzherzog Karl eine wichtige Stutzung durch die Herrscherfamilie Bayerns ein Nachkommen BearbeitenAus der glucklichen Ehe von Maria Anna und Karl II von Innerosterreich Steiermark gingen funfzehn Kinder sechs Sohne und neun Tochter hervor von denen drei fruh verstarben Ferdinand 15 Juli 1572 3 August 1572 Anna 16 August 1573 10 Februar 1598 1592 Sigismund III Wasa Konig von Polen und Schweden Maria Christina 10 November 1574 6 April 1621 1607 Stiftsdame 1612 Oberin zu Hall Tirol 1595 1599 Sigismund Bathory Grossfurst von Siebenburgen Katharina Renata 4 Januar 1576 29 Juni 1595 Elisabeth 13 Marz 1577 29 Januar 1586 Kaiser Ferdinand II 9 Juli 1578 15 Februar 1637 Maria Anna von Bayern 1574 1616 Eleonore von Gonzaga 1598 1655 Karl 17 Juli 1579 17 Mai 1580 Gregoria Maximiliane 22 Marz 1581 20 September 1597 Eleonore 25 September 1582 28 Januar 1620 Stiftsdame zu Hall Tirol Maximilian Ernst 17 November 1583 18 Februar 1616 Erzherzog Margarete 25 Dezember 1584 3 Oktober 1611 1599 Konig Philipp III von Spanien Leopold V Ferdinand Erzherzog 9 Oktober 1586 13 September 1632 1626 Prinzessin Claudia de Medici 1604 1648 Maria Magdalena 7 Oktober 1587 1 November 1631 1608 Cosimo II de Medici Grossherzog von Toskana Konstanze 24 Dezember 1588 10 Juli 1631 1602 Konig Sigismund III Wasa Konig von Polen und Schweden der in erster Ehe mit ihrer Schwester Anna verheiratet war Karl Joseph auch Karl der Postume 7 August 1590 28 Dezember 1624 Hochmeister und Bischof von Breslau und BrixenErzherzogin und spatere Jahre Bearbeiten nbsp Liegefiguren Erzherzog Karls II und seiner Gattin Erzherzogin Maria Anna von Bayern auf Kenotaph Habsburger Mausoleum Basilika Seckau nbsp Putten auf Kenotaph halten das Wappen der WittelsbachSofort nach ihrer Eheschliessung ubte die sehr machtbewusste Maria Anna in ihrer neuen Heimat bedeutenden politischen Einfluss aus Als strikte Katholikin widmete sie sich eifrig mildtatigen Aktivitaten regelmassigen Kirchenbesuchen der Teilnahme an Wallfahrten der Forderung der Gegenreformation in der Steiermark und der generosen Unterstutzung der Jesuiten Haufiger begleitete die reiselustige Erzherzogin ihren Gatten auf dessen Touren wohnte etwa mit ihm den Landtagen in Laibach Ende 1575 und Klagenfurt von Februar bis Mai 1576 bei weilte mit ihm 1581 in Prag am Hof Kaiser Rudolfs II 1582 auf dem Reichstag zu Augsburg sowie 1584 in Innsbruck Sie bereiste bisweilen auch das fernere Ausland so viermal Polen und jeweils einmal Spanien und Siebenburgen Ihren Nachwuchs erzog Maria Anna ausserordentlich gewissenhaft aber auch streng Sie soll wie ihr Ehemann ziemlich verschwendungssuchtig gewesen sein auch zeigte sie eine grosse Vorliebe fur die Jagd In vielen von ihrer Hand stammenden Briefen verwendet sie einen bayerischen Dialekt und bedient sich eines recht derben Stils Im Juli 1590 wurde Maria Anna Witwe Sie nahm nun nicht in dem ihr als Witwensitz zugewiesenen Judenburg ihre Residenz sondern blieb in Graz Ihren altesten uberlebenden Sohn den spateren Kaiser Ferdinand II hatte sie in dessen ersten Lebensjahren fast allein im strikt katholischen Sinn erzogen Da der Protestantismus in Graz zu stark geworden war hatte sie es noch zu Lebzeiten ihres Gatten durchgesetzt dass Ferdinand im Januar 1590 nach Ingolstadt geschickt wurde wo er auf der von Jesuiten geleiteten Universitat weiterhin streng katholische Belehrungen vermittelt bekam Seine Mutter hielt ihn als er 1596 die Regierungsgeschafte in Innerosterreich ubernahm bestandig zu einem entschiedenen Vorgehen gegen protestantische Stromungen an So sollte er dafur sorgen dass Prediger der von ihr gehassten Konfession auf den Galgen kamen Auch auf die Reformen Ferdinands nahm Maria Anna wesentlichen Einfluss Verschiedene ihrer Tochter verheiratete sie politisch klug In dem Bruderstreit zwischen Kaiser Rudolf II und Matthias verhielt sie sich sehr weise Zu den karitativen Werken Maria Annas gehorten ihre grosszugigen Spenden an Arme sowie ihre personliche Pflege von Kranken und Schwangeren Sie betete viel unterzog sich haufiger Kasteiungen sammelte Reliquien beschenkte Kirchen und wahlte sich aus den Reihen der von ihr besonders geschatzten Jesuiten ihre Beichtvater so den lange Jahre in dieser Funktion agierenden 1607 verstorbenen Pater Johann Reinel Die 1602 zu Graz erfolgte Grundung des Klarissenklosters Im Paradeis geht auf die Initiative Maria Annas zuruck Dort wurde die Erzherzogin die ofters an den frommen Ubungen der Nonnen teilnahm noch kurz vor ihrem Tod Klarissin Sie starb am 29 April 1608 im Alter von 57 Jahren in Graz und wurde dort zunachst im Klarissenkloster dann im Habsburger Mausoleum beigesetzt Viele Jesuiten wie Wilhelm Lamormaini beklagten ihr Ableben in eigens dafur niedergeschriebenen Nachrufen Literatur BearbeitenGeorg Heilingsetzer Maria Erzherzogin von Osterreich geborene Prinzessin von Bayern In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 189 f Digitalisat Katrin Keller Erzherzogin Maria von Innerosterreich 1551 1608 Zwischen Habsburg und Wittelsbach Bohlau Wien u a 2012 ISBN 978 3 205 78796 9 Inhaltsverzeichnis Rezension Linda Maria Koldau Frauen Musik Kultur Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Fruhen Neuzeit Koln Weimar 2005 ISBN 3 412 24505 4 S 69 79 Walter Leitsch Eine unbeachtete Quelle zur Geschichte Polens in der fruhen Neuzeit Die Familienkorrespondenz der Erzherzogin Maria In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs Band 53 2009 S 67 76 Hans Rall Marga Rall Die Wittelsbacher von Otto I bis Elisabeth I Tosa Wien 1994 ISBN 3 85001 485 1 Felix Stieve Maria Erzherzogin von Osterreich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 369 371 Constantin von Wurzbach Habsburg Maria von Bayern In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 20 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Anna von Bayern 1551 1608 Sammlung von Bildern Normdaten Person GND 104116277 lobid OGND AKS LCCN n2012067811 VIAF 10275836 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria Anna von BayernALTERNATIVNAMEN Erzherzogin Maria Anna von Innerosterreich SteiermarkKURZBESCHREIBUNG Erzherzogin von Innerosterreich SteiermarkGEBURTSDATUM 21 Marz 1551GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 29 April 1608STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Anna von Bayern 1551 1608 amp oldid 224760048