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Wilhelm Lamormaini 29 Dezember 1570 in La Moire Mannie im heutigen Belgien 22 Februar 1648 in Wien war ein Jesuitenpater Er war Universitatslehrer in Graz Als Beichtvater ubte er erheblichen Einfluss auf Kaiser Ferdinand II aus zeitweise war er so einflussreich dass er als eigentlicher Gestalter der Politik galt Wilhelm LamormainiLeben BearbeitenLamormaini war Sohn eines Bauern den ersten Unterricht erhielt er vom Dorfpfarrer Er besuchte das Jesuitenkolleg in Trier Auf Verwendung eines Verwandten nahm ihn der spanische Gesandte Don Guillen de San Clemente mit nach Prag wo Lamormaini studierte Sein Studium schloss er als Doktor der Philosophie ab Im Jahr 1590 trat er als Novize in den Jesuitenorden in Brunn ein Danach studierte er in Wien Theologie und wurde 1596 in Pressburg zum Priester geweiht Danach war er mehrere Jahre Lehrer an Schulen in Ungarn Danach lehrte er von 1598 bis 1604 Philosophie an der von Jesuiten geleiteten Universitat in Graz seit 1600 war er dort Professor Nach der Ablegung der feierlichen Gelubde wechselte er 1606 zur Theologie und wurde 1613 Rektor der Universitat Danach ging er nach Rom und wechselte 1622 23 wiederum als Rektor an das Jesuitenkolleg in Wien Seit 1624 war er Beichtvater von Ferdinand II der ihn schon aus seiner Zeit in Graz gut kannte Zwischen 1639 und 1643 war er erneut Rektor des Jesuitenkollegs in Wien Ab 1643 war er Oberer der osterreichischen Ordensprovinz Von historischer Bedeutung ist Lamormaini wegen seines grossen Einflusses auf den Kaiser Er vertrat einen strikt gegenreformatorischen Kurs Er erreichte die Neugrundung oder Reaktivierung von Jesuitenkollegs Auch sollen einige Universitaten wie Wien oder Prag dank seiner Beziehung zum Kaiser unter Leitung der Jesuiten gestellt worden sein Als die kaiserliche Sache dank der Siege Wallensteins im dreissigjahrigen Krieg siegreich schien bestarkte er den Kaiser darin die Macht zur rucksichtslosen Wiederherstellung des Katholizismus zu nutzen Eine Folge war das Restitutionsedikt von 1629 Bald zeigte sich dass dieser kompromisslose Kurs ein Fehler war weil sich selbst die katholischen Stande gegen den Kaiser wandten Dennoch hielt Lamormaini an seiner Position fest Er pladierte fur ein Bundnis der katholischen Staaten gegen die Protestanten Vergeblich versuchte er Ferdinand vom Eingreifen in den Mantuanischen Erbfolgekrieg zwischen Spanien und Frankreich abzuhalten Der katholische Bundnisgedanke spielte auch eine Rolle fur seine Ratschlage an den Kaiser wahrend des Regensburger Kurfurstentages Er trat dafur ein den bayerischen und franzosischen Wunschen nachzugeben Dies durfte auch dazu beigetragen haben dass Ferdinand Wallenstein entliess und in Mantua einen Ruckzieher machte Lamormaini wandte sich vergeblich gegen die Verhandlungen mit Sachsen die schliesslich 1635 zum Prager Frieden fuhrten Zu dieser Zeit hatte sein Einfluss bereits deutlich nachgelassen Nach dem Tod des Kaisers 1637 spielte er am Hof keine Rolle mehr Pater Lamormaini soll die Kardinalswurde abgelehnt haben Literatur BearbeitenRobert Bireley Lamormaini Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 452 f Digitalisat Hildegard Ernst Lamormaini Wilhelm In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 1052 1054 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Felix Stieve Lamormaini Wilhelm Germain In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 572 f Normdaten Person GND 118778552 lobid OGND AKS LCCN n80140059 VIAF 10642032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lamormaini WilhelmKURZBESCHREIBUNG JesuitGEBURTSDATUM 29 Dezember 1570GEBURTSORT La Moire MannieSTERBEDATUM 22 Februar 1648STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Lamormaini amp oldid 209267718