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Erzherzog Leopold V 9 Oktober 1586 in Graz 13 September 1632 in Schwaz Tirol aus dem Haus Habsburg war der Sohn von Erzherzog Karl II Bruder von Kaiser Ferdinand II Vater von Ferdinand Karl von Tirol Bischof von Passau und Strassburg bis 1625 Regent von Tirol und Vorderosterreich Er war von 1614 bis 1625 Furstabt der Furstabtei Murbach Erzherzog Leopold V von Osterreich Tirol in Prunkkleidern circa 1630Erzherzog Leopold im geistlichen Gewand 1604Silberthaler Leopold V 1632Wappen von Leopold V in der Jesuitenkirche MolsheimClaudia de Medici als Hl Christina von BolsenaGrabstatte von Leopold V Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seiner Ausbildung in Graz wurde er schon als Kind 1597 Koadjutor und schliesslich 1598 in der Nachfolge von Urban von Trennbach Bischof von Passau obwohl er keine hoheren Weihen hatte Deswegen erfolgte die Inbesitznahme des Bistums erst sieben Jahre spater 1600 wurde er zusatzlich Koadjutor und 1607 Bischof von Strassburg Leopold residierte am Hofe von Kaiser Rudolf II dessen Zuneigung er mehr und mehr gewann Dies ging sogar so weit dass der Kaiser sich ernsthaft mit dem Gedanken beschaftigt haben soll Leopold zur bohmischen und dann zur deutschen Konigskrone zu verhelfen 1609 nahm Erzherzog Leopold zusammen mit den Brudern Hartger Henot und Seraphin Henot die Festung Julich ein und griff damit in kaiserlichem Auftrag in den Julich Klevischen Erbfolgestreit ein 1 In den Hochstiften Passau und Strassburg zog er Truppen zusammen Die Strassburger Truppen wurden in Scharmutzel mit den Truppen der Protestantischen Union verwickelt und zur Niederlegung der Waffen gezwungen In Passau sammelte er das Passauer Kriegsvolk das unter dem Befehl Laurentius Ramees im Winter 1610 uber Oberosterreich nach Bohmen zog und die Stadte Budweis und Krummau besetzte 2 Schliesslich griff das Heer Mitte Februar 1611 Prag an und besetzte die Kleinseite und den Hradschin Die Besetzung der ganzen Stadt scheiterte am Widerstand der Bohmischen Stande angefuhrt wurde die Opposition u a durch Heinrich Matthias von Thurn Der Angriff trug letztlich zur Entmachtung von Kaiser Rudolf II bei Erzherzog Leopold der damit wohl einen Anspruch auf die bohmische Krone hatte anmelden wollen musste sich ohne Erfolg aus Prag zuruckziehen 3 Das Heer von Konig Matthias dem Bruder Kaiser Rudolf II zog in Prag ein und sukzessive wurde Matthias am 24 Mai zum Bohmischen Konig gewahlt 1611 berief Erzherzog Leopold die Jesuiten nach Passau die hier ein Jesuitenkolleg grundeten Diese Tat gilt als Wiedergutmachung fur den Kriegszug nach Bohmen 1612 grundete er ein Gymnasium in Passau dem 1622 eine Hochschule angegliedert wurde 1614 finanzierte er den Bau der Kirche des Jesuitenkollegiums von Molsheim Im Jahre 1619 wurde mit dem Bau des Osterreichischen Schlosschens in Radolfzell am Bodensee an Stelle zweier mittelalterlicher Chorherrenhauser begonnen deren Bausubstanz teilweise ubernommen wurde Es sollte dem Erzherzog Leopold V von Osterreich als Stadtschloss dienen der Bau musste aufgrund der Wirren des Dreissigjahrigen Krieges jedoch 1621 eingestellt werden Das unfertige Gebaude dessen Gewolbekeller Erdgeschoss Umfassungsmauern und Portal bereits errichtet waren wurde anschliessend jahrzehntelang als Weinlager und Speicher genutzt Als sein Vetter Erzherzog Maximilian 1618 starb wurde er 1619 Statthalter von Tirol und Vorderosterreich wo er 1623 1632 die Stellung eines Landesfursten erreichte Im Jahr 1619 berief ihn ausserdem sein Bruder der nunmehrige Kaiser Ferdinand II als Statthalter nach Wien Er liess in Innsbruck die Dogana und die Jesuitenkirche errichten 1618 1632 kampfte er in den Bundner Wirren gemeinsam mit Spanien um Kontrolle der Bundner Passe die Etablierung einer habsburgischen Landesherrschaft im Unterengadin und im Prattigau sowie die Rekatholisierung Graubundens 1632 verteidigte er Tirol gegen die Schweden 1626 begab sich Furstbischof Leopold nach Rom wo er zu Gunsten seines Neffen Leopold Wilhelm sowohl auf das Bistum Passau als auch auf das Bistum Strassburg verzichtete und sich fortan nur mehr seiner Aufgabe als Tiroler Landesherr widmete Nach diesem Verzicht vermahlte er sich am 19 April 1626 mit der verwitweten Claudia de Medici mit welcher er eine Nebenlinie der Habsburger begrundete die bis 1665 bestand Das Beilager das er kurz darauf in Innsbruck hielt gehorte zu den prachtigsten Festen seiner Zeit Leopold V wurde in der Innsbrucker Jesuitenkirche beigesetzt Nachkommen Bearbeiten nbsp Erzherzogin Isabella Clara spatere Herzogin von Mantua Claudia de Medici Maria Eleonora 1627 1629 Ferdinand Karl 1628 1662 Erzherzog von Osterreich und Herzog von Tirol verheiratet mit Anna de Medici 4 1616 1676 Isabella Clara 5 Erzherzogin von Osterreich 1629 1685 verheiratet mit Carlo III Gonzaga Herzog von Mantua 1629 1665 Sigismund Franz 1630 1665 Erzherzog von Osterreich und Herzog von Tirol verheiratet mit Hedwig von Pfalz Sulzbach 1650 1681 Maria Leopoldine Erzherzogin von Osterreich 1632 1649 verheiratet mit Kaiser Ferdinand III 1608 1657 Vorfahren Bearbeiten Philipp I von Kastilien 1478 1506 Kaiser Ferdinand I 1503 1564 Johanna von Kastilien 1479 1555 Karl II von Innerosterreich 1540 1590 Vladislav II von Bohmen und Ungarn 1456 1516 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Anne de Foix Candale 1484 1506 Leopold V von Osterreich Tirol 1586 1632 Wilhelm IV von Bayern 1493 1550 Albrecht V von Bayern 1528 1579 Maria Jakobaa von Baden 1507 1580 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Kaiser Ferdinand I 1503 1564 Anna von Osterreich 1528 1590 Anna von Bohmen und Ungarn 1503 1547 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Habsburg Leopold V Nr 169 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 416 418 Digitalisat Franz Krones Leopold V In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 398 402 Hugo Altmann Leopold V Ferdinand In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 290 293 Digitalisat Harald Huber Hrsg Wappen Ein Spiegel von Geschichte und Politik gesehen im Wappen eines vorderosterreichischen Regenten Badenia Karlsruhe 1990 ISBN 3 7617 0278 7 Leopolds Franz Daxecker Der Schriftwechsel zwischen Galileo Galilei und Erzherzog Leopold V In das Fenster 27 Jg Heft 55 S 5352 5355 Innsbruck 1993 Franz Daxecker Briefe Christoph Scheiners an Erzherzog Leopold V von Osterreich Tirol von 1620 1632 In Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 102 103 Jg 1993 94 S 401 404 Ingolstadt 1995 Franz Daxecker Hrsg Briefe des Naturwissenschaftlers Christoph Scheiner SJ an Erzherzog Leopold V von Osterreich Tirol 1620 1632 Veroffentlichungen der Universitat Innsbruck Universitat Innsbruck Bd 207 ISBN 3 901249 21 4 1995 Carolin Pecho Furstbischof Putschist Landesherr Erzherzog Leopolds Herrschaftsentwurfe im Zeitalter des Dreissigjahrigen Krieges LIT Verlag Munster 2017 On line Extrakte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzherzog Leopold V Sammlung von Bildern Illustration von 1627 Leopoldus Aust Episc Argent Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Alison Deborah Anderson On the verge of war International relations and the Julich Kleve succession crises 1609 1614 Boston 1999 ISBN 978 0 391 04092 2 S 74 109 James R Palmitessa The Prague Uprising of 1611 Property Politics and Catholic Renewal in the Early Years of Habsburg Rule In Central European History Band 31 Nr 4 1998 S 299 328 Carolin Pecho Furstbischof Putschist Landesherr LIT Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 643 13682 4 S 241 ff Wurzbach Anna von Florenz Nr 30 In Biographisches Lexikon 6 Theil Wien 1860 S 153 Digitalisat Wurzbach Elisabeth auch Isabella Clara von Oesterreich Nr 77 In Biographisches Lexikon 6 Theil Wien 1860 S 178 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerMaximilianStatthalter Landesfurst Graf von Tirol 1619 1626 1626 1632Ferdinand Karl Claudia de Medici Regentin Furstbischofe von Passau 1217 1625 Vorganger Mangold von Berg Ulrich II Gebhard I von Plain Rudiger von Bergheim Konrad II von Schlesien Elekt Berthold von Pietengau Otto von Lonsdorf Wladislaw von Schlesien Petrus von Passau Wichard von Pohlheim Gottfried Bernhard von Prambach Sedisvakanz wegen Doppelwahl 1313 1317 Albrecht von Habsburg Gebhard II von Wallsee Henri de la Tour du Pin Albert II von Sachsen Wittenberg Gottfried von Weisseneck Albert III von Winkel Johann von Scharffenberg Hermann Digni Ruprecht von Berg Georg von Hohenlohe Leonhard von Laiming Ulrich von Nussdorf Georg Hessler Friedrich Mauerkircher Friedrich von Ottingen Christoph von Schachner Wiguleus Froschl von Marzoll Ernst von Bayern Administrator Wolfgang von Salm Wolfgang von Closen Urban von Trennbach Leopold V von Osterreich Tirol Nachfolger Leopold Wilhelm von Osterreich Furst und Erzbischofe von Strassburg seit 1506 Vorganger Albrecht von Pfalz Mosbach Furstbischofe 1506 bis 1988 Wilhelm III von Hohnstein Erasmus Schenk von Limpurg Johann IV von Manderscheid Blankenheim Johann Georg von Brandenburg Administrator Karl von Lothringen Leopold von Osterreich Leopold Wilhelm von Osterreich Franz Egon von Furstenberg Wilhelm Egon von Furstenberg Heiligenberg Armand I Gaston Maximilien de Rohan Soubise Armand II Francois Auguste de Rohan Soubise Louis Cesar Constantin de Rohan Guemene Louis Rene Edouard de Rohan Guemene Jean Pierre SaurineSedisvakanz 1813 1820Gustav Maximilian von Croy Claudius Maria Paul Tharin Johann Franz Lepape von Trevern Andreas Rass Peter Paul Stumpf Adolf Fritzen Charles Joseph Eugene Ruch Jean Julien Weber Leon Arthur Elchinger Charles Amarin BrandErzbischofe seit 1988 Charles Amarin Brand Erzbischof seit 1988 Joseph Dore Jean Pierre Grallet Luc Ravel Normdaten Person GND 118938363 lobid OGND AKS LCCN n92017113 VIAF 88888825 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leopold V KURZBESCHREIBUNG Erzherzog von Tirol Bischof von Passau und Strassburg bis 1625 GEBURTSDATUM 9 Oktober 1586GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 13 September 1632STERBEORT Schwaz Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold V Osterreich Tirol amp oldid 231608776