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Adolf Fritzen auch Adolph 10 August 1838 1 in Kleve 7 September 1919 in Strassburg war der 99 Bischof von Strassburg Adolf Fritzen von StrassburgAdolf Fritzen von Strassburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur am Collegium Augustinianum Gaesdonck studierte Fritzen Katholische Theologie Philologie und Geschichte in Tubingen Munster Berlin und Bonn und promovierte zum Dr phil et theol In Tubingen war er Mitglied der AV Guestfalia Tubingen im CV In Berlin wurde er aktives Mitglied des Katholischen Lesevereins jetzt KStV Askania Burgundia in Munster des KStV Germania in Bonn des KStV Arminia samtlich im KV in dem er sich auch spater auch als Bischof in Strassburg sehr aktiv betatigte In Strassburg wurde er Mitglied des KStV Frankonia Am 16 August 1862 wurde er zum Priester seines Heimatbistums Munster geweiht Von 1866 bis zu deren Auflosung im Rahmen von Bismarcks sogenanntem Kulturkampf im Jahre 1873 war Fritzen an seiner ehemaligen Schule in Gaesdonck als Lehrer fur Latein Griechisch Deutsch Geschichte und Erdkunde tatig Zu seinen Lehrerkollegen dort gehorte unter anderem auch der spatere Bischof von Munster Hermann Jakob Dingelstad Danach wirkte Fritzen von 1874 bis 1887 in Dresden als Hofkaplan und Erzieher der Sohne von Prinz Georg von Sachsen 1887 wurde er zum Direktor des bischoflichen Knabenseminars in Montigny bei Metz ernannt Im Jahre 1890 begleitete Fritzen den Prinzen Friedrich August von Sachsen auf dessen Reise in den Orient Am 24 Januar 1891 wurde Fritzen zum Bischof von Strassburg berufen und am 21 Juli desselben Jahres in sein neues Amt eingefuhrt Von seinem Vorganger Stumpf ubernahm Fritzen das Œuvre des eglises mixtes einen Kirchenbaufonds um Gelder fur den Bau katholischer Kirchen zu sammeln die die katholische simultane Nutzung von etwa 120 Kirchengebauden der Reformierten Kirche von Elsass und Lothringen und der Kirche A B von Elsass und Lothringen 2 erubrigen sollte 3 Fritzen und der lutherische Oberkonsistorialprasident Friedrich Curtius waren um Ausgleich bemuht konnten aber die vielen Querelen um Simultankirchen nicht schlichten 3 So setzte sich Fritzen fur den Ersatz der Simultaneen durch Neubau katholischer Kirchen ein und konnte die Zahl der katholischen Pfarrkirchen stark erhohen und bis 1914 simultane Nutzungen protestantischer Kirchen auf 64 Falle reduzieren 3 Fritzen forderte in seinem Bistum besonders den Kirchengesang und die Liturgie bald hatte auch jede Pfarrei im Elsass einen Kirchenchor Fritzen war auch bei den Frankreich zugewandten Elsassern beliebt er hiess bei ihnen un eveque en vitrail ein Bischof wie im Kirchenfenster Als Bischof von Strassburg war Adolf Fritzen qua Verfassung ab 1911 automatisch Mitglied der ersten Kammer des Landtags des Reichslandes Elsass Lothringen Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg als deren Folge das Elsass und somit auch das Bistum Strassburg wieder an Frankreich zuruckfielen trat Fritzen am 21 Juli 1919 von seinem Amt zuruck Gleichzeitig mit seinem Rucktritt wurde er zum Titularerzbischof des nicht mehr existenten Erzbistums Mocissus vermutlich das heutige Kirsehir 4 ernannt Noch in demselben Jahr starb Fritzen am 7 September in Strassburg nbsp Epitaph im Strassburger MunsterSein Nachfolger der neue Bischof Charles Joseph Eugene Ruch gedachte in seinem 1 Hirtenbrief vom 9 Oktober 1919 mit sehr herzlichen und anruhrenden Worten des kurz zuvor verstorbenen Vorgangers Fritzen Als geradezu heroische Tat erwahnt er dabei dessen freiwilligen Amtsverzicht angesichts der neuen politischen Verhaltnisse In einem Alter wo eine Lebensanderung schwerfallt wo auch schon die Abnahme der Krafte ihm nahelegte auf seinem Posten als Bischof von Strassburg dem nahen Tod entgegenzusehen trotz der Liebe mit der er Euch zugetan war und obwohl es ihm hatte scheinen durfen dass wahrend des Krieges genug Leiden uber ihn gekommen waren legte er unverzuglich sein Amt in die Hande des Hl Vaters nieder als er zu der Uberzeugung gekommen war dass das Wohl seiner Diozese diese Verzichtsleistung erforderte Er tat es ohne Klage jedoch gebrochenen Herzens aus Liebe zu Eueren Seelen Es war dies eine grosse Tat sie konnte nur einem edlen starkmutigen Herzen entspringen und findet ihre Erklarung nur in einer uneigennutzigen Hingabe an die Kirche und das allgemeine Wohl Antritts Hirtenbrief Bischof Charles Ruch 9 Oktober 1919 Sein Weihbischof und Generalvikar in Strassburg war von 1901 bis 1919 der Elsasser Franz Freiherr Zorn von Bulach 5 Familie BearbeitenAdolf Fritzen war der erste von vier Sohnen des Architekten und Stadtrates zu Kleve Bernhard Fritzen 6 und seiner Ehefrau Josephine Bernadine Ebben 7 und ein alterer Bruder von Aloys Fritzen und Karl Fritzen die als Juristen und Zentrumspolitiker hervortraten Schriften BearbeitenDe Cassandri eiusque sociorum studiis irenicis Commentatio hist Phil Diss Munster 1865 Zudem fungierte er das gehorte zu den Amtsobliegenheiten eines Bischofs als Herausgeber mehrerer liturgischer Bucher fur den Gebrauch im Bistum Strassburg lateinisch juxta usum dioecesis Argentinensis ohne als Verfasser daran beteiligt zu sein und der Sammlung der Dekrete der Diozesansynode Collectio rituum in usum cleri dioecesis Argentinensis ex venia et approbatione sanctae apostolicae sedis ad instar appendicis ritualis romani reverendissimi domini domini Adolphi Fritzen Strassburg Le Roux 1898 Graduale romanum de tempore et de sanctis juxta usum dioecesis Argentinensis Strassburg Le Roux 1899 Officia propria sanctorum dioecesis Argentinensis A sacra rituum congregatione jussu et auctoritate Adolphi Fritzen Vier Bande Strassburg Le Roux 1900 Synodus dioecesana Argentiniensis tertia O O o V 1900 Literatur BearbeitenMax Hottenrott Lampionzug zur Feier der Consecration der Hochwurdigsten Herren Bischofe Dr Adolf Fritzen und Karl Marbach Dienstag den 21 Juli 1891 Abends 8 1 2 Uhr E Bauer Strassburg 1891 Dr Adolf Fritzen Bischof von Strassburg Ein Lebensbild In Deutscher Hausschatz XVII 1891 Nr 28 Peter Bachmann Dr Adolf Fritzen Bischof von Strassburg zum goldenen Priesterjubilaum 1862 16 August 1912 Mainz o V 1912 Joseph Wendling Adolf Fritzen Bischof von Strassburg Ein Lebensbild Zum silbernen Bischofsjubilaum 1891 1916 Strassburg Le Roux 1916 Zum funfundzwanzigjahrigen Bischofsjubilaum des Bischofs Dr Adolf Fritzen in Strassburg In Kolnische Volkszeitung 57 Jg Nr 584 20 Juli 1916 Paul Dyckmans Adolf Fritzen Bischof von Strassburg In Kalender fur das Klever Land 41 1991 S 110 112 Regierung und Landtag von Elsass Lothringen 1911 1916 Biographisch statistisches Handbuch Muhlhausen 1911 S 119 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Fritzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Adolf Fritzen Fitzen auf catholic hierarchy org abgerufen am 31 Dezember 2016 Wolfgang Muller Fritzen Johann Adolf Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 635 Digitalisat Fritzen Adolf In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 7 Band S 369 370 Einzelnachweise Bearbeiten The Hierarchy of the Catholic Church Auf Anordnung Ludwigs XIV von 1684 mussen alle lutherischen und reformierten Kirchengemeinden den Chor ihrer Kirchengebaude fur katholische Messen zur Verfugung stellen wenn in ihrem Pfarrbezirk keine katholische Kirche besteht aber mindestens sieben katholische Familien ansassig sind Im 21 Jahrhundert sind dadurch noch um die 50 protestantische Kirchen im Elsass und dem Moseldepartement als Simultankirchen in Nutzung a b c Vgl Simultaneum In wiki protestants org Abgerufen am 26 Februar 2013 franzosisch Enc Britannica Zorn von Bulach Hugo In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 20 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 995 Nebeneintrag beim Bruder Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Dusseldorf 1842 Erwin Gatz Hrsg Die Bischofe der deutschsprachigen Lander 1785 1803 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 1983 ISBN 3 428 05447 4 VorgangerAmtNachfolgerPeter Paul StumpfBischof von Strassburg 1891 1919Charles Joseph Eugene RuchNormdaten Person GND 135944171 lobid OGND AKS VIAF 80374026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fritzen AdolfALTERNATIVNAMEN Fitzen AdolphKURZBESCHREIBUNG Bischof von StrassburgGEBURTSDATUM 10 August 1838GEBURTSORT KleveSTERBEDATUM 7 September 1919STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Fritzen amp oldid 235493504