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Dieser Artikel behandelt den Bischof von Metz und Strassburg Zum gleichnamigen Hochmeister des deutschen Ordens siehe Karl Alexander von Lothringen zum Erzbischof von Koln siehe Karl III Joseph von Lothringen Karl von Lothringen 1 Juli 1567 in Nancy 24 November 1607 ebenda war Bischof von Metz und Strassburg sowie Kardinal der romisch katholischen Kirche Kardinal Karl von LothringenKardinalswappen schematische Darstellung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft 1 2 Bischof von Metz und Kardinal 1 3 Bischof von Strassburg 1 4 Krankheit Tod 2 Wurdigung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft Bearbeiten Karl von Lothringens Eltern waren der Herzog Karl III von Lothringen und Claudia von Valois Kurfurst Maximilian I von Bayern der seine Schwester Elisabeth geheiratet hatte war der Schwager des Prinzen Seine Tante Renata von Lothringen die Schwester seines Vaters wird als Selige verehrt 1 Prinz Karl studierte an der Universitat Pont a Mousson und an der Sorbonne zu Paris Bischof von Metz und Kardinal Bearbeiten Bereits als Kind ernannte man Prinz Karl von Lothringen am 18 Juli 1578 zum Bischof von Metz was jedoch wegen seines Alters nur eine Titulatur bedeutete die Priester und Bischofsweihe erhielt er erst Jahre spater Bis zum Erreichen des kanonischen Weihealters verfugte der Papst die Verwaltung des Bistums durch Bischof Nikolaus Bosmard von Verdun Am 22 August 1585 ubertrug der Hl Stuhl dem Prinzen Karl die Leitung der weltlichen und 1586 auch der geistlichen Angelegenheiten Mit Hilfe des Jesuitenordens setzte Karl sich in Metz fur eine kirchliche Erneuerung im Sinne des Konzils von Trient ein hielt 1588 eine Diozesansynode ab und siedelte in seinem Sprengel Kapuziner sowie Paulaner an Papst Sixtus V erhob Karl von Lothringen im Konsistorium vom 20 Dezember 1589 zum Kardinal Gregor XIV ernannte ihn am 5 April 1591 wahrend einer Romreise zum Kardinaldiakon mit dem Titel von Sant Agata in Suburra Zugleich bestellte er ihn zum Apostolischen Legaten fur die Herzogtumer Lothringen und Bar sowie die Drei Bistumer Wahrend der Abwesenheit seines Vaters ubernahm Prinz Karl mehrfach die Verwaltung der beiden Herzogtumer Lothringen und Bar Der Vater versuchte beim Papst ein Bistum in Nancy fur ihn zu errichten was aber scheiterte Bischof von Strassburg Bearbeiten Karl von Lothringen wurde 1592 zum Bischof von Strassburg gewahlt konnte sein Amt aber erst nach langeren Streitigkeiten antreten Der Kolner Furstbischof und Kurfurst Gebhard Truchsess von Waldburg der zum protestantischen Bekenntnis ubergetreten war und Grafin Agnes von Mansfeld geheiratet hatte zog sich nach seiner Vertreibung in das Stift Strassburg zuruck wo er als Domherr starb Mit ihm kamen auch andere protestantische Domkapitulare aus Koln da sie am hiesigen Domstift Pfrunden besassen Durch die Unterstutzung der mehrheitlich protestantischen Burger Strassburgs konnten sie das Domkapitel unter ihre Kontrolle bringen Die katholischen Domherren zogen sich mit Bischof Johann IV von Manderscheid Blankenheim 2 nach Saverne zuruck und erklarten sich selbst fur das einzig rechtmassige Kapitel der Diozese Strassburg was auch vom Hl Stuhl bestatigt wurde Bischof Johann von Manderscheid starb 1592 und es kam zu einer Doppelwahl Das protestantische Domkapitel erwahlte den 15 jahrigen Markgrafen Johann Georg von Brandenburg zum neuen Bischof was jedoch vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt wurde Die katholischen Domherren wahlten hingegen am 9 Juni 1592 den Bischof von Metz Karl von Lothringen zum neuen Strassburger Oberhirten Die Wahl wurde am 1 Juli 1592 von Papst Clemens VIII bestatigt Karl von Lothringen konnte sein Amt jedoch nur bedingt ausuben da der unmundige Gegenbischof Johann Georg von Brandenburg bzw die hinter ihm stehende protestantische Fraktion das Bistum besetzt hielten Es kam zum sogenannten Strassburger Kapitelstreit mit bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien welche 1593 durch einen vorlaufigen Kompromiss endeten der Karl von Lothringen im linksrheinischen und Johann Georg im rechtsrheinischen Teil des Bistums die Vorherrschaft uberliess Letzterer fuhrte in seinem Gebiet die Reformation ein hob unter anderem die Kloster Allerheiligen und Ettenheimmunster auf und verpfandete sie an den Herzog Friedrich I von Wurttemberg Schliesslich beendete Kaiser Rudolf II die politische Spaltung des Bistums 1599 mit einem Votum fur Karl von Lothringen Trotz papstlicher und kaiserlicher Ablehnung verzichtete Johann Georg von Brandenburg erst am 22 November 1604 im Hagenauer Vertrag gegen Zahlung von 130 000 Goldstucken und einer lebenslangen Rente von 9 000 Gulden jahrlich auf seine Anspruche Bischof Karl von Lothringen konnte danach von seinem kompletten Bistum Besitz ergreifen Der Prinz erneuerte die Diozese nachhaltig Schon ab 1596 hatte er mit einer Klerusreform und Visitationen nach dem Vorbild des Heiligen Karl Borromaus begonnen er forderte die Wallfahrten auf dem Odilienberg und in Marienthal hielt 1605 eine Diozesansynode ab und unterstutzte die Niederlassungen der Jesuiten Krankheit Tod Bearbeiten Karl von Lothringen starb in Nancy infolge eines schmerzhaften Ruckenmarkleidens an dem er seit seinem 25 Lebensjahr gelitten hatte Er konnte zeitweise nicht mehr gehen reiten oder fahren sondern musste sich stets in einer Sanfte tragen lassen Ausserdem befiel ihn eine Lahmung welche nur der Zunge Bewegung ubrig liess dabei wurde er von starken Schmerzen geplagt Ab 1602 befand er sich besser war grossteils frei von Schmerzen und konnte wenigstens die Hand zum Schreiben gebrauchen dennoch blieb er ans Bett gefesselt Trotz seiner Gebrechlichkeit und der ungunstigen Zeitumstande gelang es ihm jedoch in zwei Diozesen die Reformen des Konzils von Trient umzusetzen Wurdigung BearbeitenDer Schriftsteller Martin Meurisse 1584 1644 charakterisiert Kardinal Karl von Lothringen folgendermassen Er hatte einen ausgezeichneten Geist ein sicheres Urteil grosse Erfahrung in den Staatsgeschaften und ein sehr gluckliches Gedachtnis zugleich war er ungemein sanft herablassend gutig fromm und freigebig er trug grosse Sorge um seine Untertanen und besuchte sie oft um ihre Klagen anzuhoren und er richtete seinen Geist mit Sorgfalt auf alles was die Ehre Gottes und das Heil der Seelen betraf Felix Stieve in Allgemeine Deutsche Biographie Band 15 1882 S 299 302Literatur BearbeitenFrancis Rapp Karl von Lothringen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 230 f Digitalisat Felix Stieve Karl von Lothringen Bischof von Metz und Strassburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 299 302 Weblinks BearbeitenEintrag zu Karl von Lothringen auf catholic hierarchy org Karl von Lothringen In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Lorraine Charles de in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Renata von Lothringen im Okumenischen Heiligenlexikon Zu Bischof Johann von Manderscheid Blankenheim und den Vorgangen um die Spaltung des Strassburger Domkapitels vgl Peter Neu Manderscheid Johann Graf von Manderscheid Blankenheim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 14 f Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerLouis I de Lorraine GuiseBischof von Metz 1578 1607Anne von Perusse d EscarsFurst und Erzbischofe von Strassburg seit 1506 Vorganger Albrecht von Pfalz Mosbach Furstbischofe 1506 bis 1988 Wilhelm III von Hohnstein Erasmus Schenk von Limpurg Johann IV von Manderscheid Blankenheim Johann Georg von Brandenburg Administrator Karl von Lothringen Leopold von Osterreich Leopold Wilhelm von Osterreich Franz Egon von Furstenberg Wilhelm Egon von Furstenberg Heiligenberg Armand I Gaston Maximilien de Rohan Soubise Armand II Francois Auguste de Rohan Soubise Louis Cesar Constantin de Rohan Guemene Louis Rene Edouard de Rohan Guemene Jean Pierre SaurineSedisvakanz 1813 1820Gustav Maximilian von Croy Claudius Maria Paul Tharin Johann Franz Lepape von Trevern Andreas Rass Peter Paul Stumpf Adolf Fritzen Charles Joseph Eugene Ruch Jean Julien Weber Leon Arthur Elchinger Charles Amarin BrandErzbischofe seit 1988 Charles Amarin Brand Erzbischof seit 1988 Joseph Dore Jean Pierre Grallet Luc Ravel Normdaten Person GND 120189348 lobid OGND AKS VIAF 56600797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl von LothringenALTERNATIVNAMEN Charles de LorraineKURZBESCHREIBUNG Kardinal der romisch katholischen KircheGEBURTSDATUM 1 Juli 1567GEBURTSORT NancySTERBEDATUM 24 November 1607STERBEORT Nancy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Lothringen amp oldid 208988315