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Dieser Artikel behandelt Kurfurst Maximilian I Zum ersten bayerischen Konig siehe Maximilian I Joseph Bayern Maximilian I 17 April 1573 in Munchen 27 September 1651 in Ingolstadt war ab 1597 Herzog von Bayern und ab 1623 Kurfurst des Heiligen Romischen Reiches Er entstammte dem Haus Wittelsbach Maximilian I 1598 Durch verschiedene Reformen sanierte er das Land finanziell und machte es wirtschaftlich leistungsfahig Durch die Ausschaltung der standischen Mitwirkungsrechte wurde er der eigentliche Begrunder der absolutistischen Herrschaft in Bayern Er schuf eine wirksame Landesverwaltung eine neue Gesetzessammlung Codex Maximilianeus und war in merkantilistischen Massnahmen seiner Zeit bereits voraus Auch fur die Kunstpolitik und das furstliche Mazenatentum entstanden neue finanzielle Spielraume Gleichzeitig war Maximilian eine pragende Person der Gegenreformation und der katholischen Reform Seine innere Konsolidierungspolitik vergrosserte auch die aussenpolitischen Spielraume des Landes Daruber hinaus sorgte er fur ein schlagkraftiges Heer So war Maximilian neben dem Kaiser die fuhrende Personlichkeit der katholischen Fursten im Heiligen Romischen Reich und der eigentliche Grunder der Katholischen Liga Als solcher trug er zur Durchsetzung der Dominanz der katholischen Seite im Dreissigjahrigen Krieg bis 1630 entscheidend bei Schon zu Beginn des Krieges gelang Maximilian die Eroberung der Oberpfalz und der Kurpfalz Auf seinen Druck ubertrug ihm der Kaiser 1623 zudem die pfalzische Kurfurstenwurde Auch im weiteren Verlauf des Krieges spielte er eine bedeutende Rolle und versuchte eine eigenstandige Politik teilweise auch gegen den Kaiser im Bundnis mit Frankreich zu betreiben Im Westfalischen Frieden wurden ihm die Kurwurde und der Besitz der Oberpfalz bestatigt Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre und Familie 2 Innenpolitik 2 1 Absolutistische Reformpolitik 2 2 Religiositat und Kirchenpolitik 2 3 Kunstpolitik und Mazenatentum 3 Aussere Politik und Dreissigjahriger Krieg 3 1 Vor dem Krieg 3 2 Hohepunkt des Erfolges 3 3 Neutralitatspolitik und Niederlagen 3 4 Zweite Kriegshalfte 4 Letzte Jahre 5 Rezeption 6 Stammbaum 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenFruhe Jahre und Familie BearbeitenMaximilian war der Sohn von Herzog Wilhelm V von Bayern und Renata von Lothringen Bruder waren Philipp von Bayern Bischof von Regensburg und Kardinal Ferdinand von Bayern Erzbischof von Koln Bischof von Munster Luttich und Paderborn sowie Albrecht von Bayern Landgraf von Leuchtenberg Die Schwester Maria Anna war mit Kaiser Ferdinand II verheiratet Magdalena heiratete Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg Seine Ausbildung die ihn auf seine spatere Aufgabe vorbereiten sollte war sorgfaltig Sie folgte Instruktionen seines Vaters die den Tagesablauf streng regelten Der Jurist Wenzeslaus Petraus war an seiner Ausbildung massgeblich beteiligt Dazu gehorten neben einer breiten religiosen Bildung auch das Erlernen von Fremdsprachen wie Latein Griechisch und Tschechisch An der jesuitisch dominierten Universitat Ingolstadt studierte er ab 1587 zusammen mit seinem um funf Jahre jungeren Cousin dem Erzherzog Ferdinand von Steiermark der ein gutes Jahrzehnt spater sein Schwager werden sollte zwei Jahrzehnte spater als Kaiser Ferdinand II sein Reichsoberhaupt politischer Partner im Dreissigjahrigen Krieg aber auch Konkurrent und viele Jahrzehnte spater sogar noch sein Schwiegervater Maximilian uberragte Ferdinand an Intelligenz Fleiss und politischem Geschick doch brachte es die Grosse ihrer Erblander mit sich dass er ihm machtpolitisch meist unterlegen war Beide waren tiefreligios was sie lebenslang verband Doch gab es auch immer wieder Reibereien schon in Ingolstadt als der siebzehnjahrige bayerische Thronfolger in der Kirche den ersten Platz einnahm der zwolfjahrige Nebenlinien Erzherzog Ferdinand sich aber vor ihn stellte was zwischen den Eltern beider Prinzen zu einer umstandlichen scharfen Korrespondenz fuhrte 1 Seine Studien wurden von dem Juristen Johann Baptist Fickler organisiert Der Jesuit Gregor von Valencia war sein Beichtvater und Berater in religiosen Fragen Er studierte insbesondere Rechtswissenschaften Militarwesen Italienisch und Franzosisch bei privaten Lehrern nahm aber auch an offentlichen Vorlesungen teil und beteiligte sich an rechtswissenschaftlichen Disputationen Politische Erfahrungen sammelte er durch die Teilnahme an Sitzungen des Rates der Stadt nbsp Elisabeth Renata von Lothringen die erste GemahlinDanach reiste er ab Februar 1594 in der Art einer Kavalierstour an den kaiserlichen Hof nach Prag nach Rom an den Hof des Papstes an verschiedene italienische Hofe und nach Nancy zur Werbung um seine Frau Elisabeth Wegen der Hugenottenkriege konnte er nicht nach Paris reisen 2 3 Herzog Maximilian heiratete am 6 Februar 1595 in Nancy die Prinzessin Elisabeth 1574 1635 Tochter von Herzog Karl III von Lothringen und seiner Gattin Claudia von Frankreich Tochter Konig Heinrichs II Die Ehe blieb kinderlos Seine Frau teilte seine Religiositat Das Herrscherpaar unterstutzte 1627 29 die englische Adelige Maria Ward bei der Grundung eines Instituts zur Erziehung und Ausbildung von Madchen und jungen Frauen in Munchen und ein Haus fur verwaiste Kinder Auch samtliche Kosten fur das Paradeiserhaus wurden ubernommen in dem Maria und zehn Gefahrtinnen Lehrerinnen leben konnten sowie die Kosten fur den Unterhalt der Frauen Empfehlungen des kurfurstlichen Hauses bereiteten auch den Weg nach Wien In zweiter Ehe heiratete er am 15 Juli 1635 in Wien seine Nichte die Erzherzogin Maria Anna von Osterreich 1610 1665 Tochter seiner Schwester Maria Anna von Bayern und ihres Gatten Kaiser Ferdinand II Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor 4 Ferdinand Maria 1636 1679 1652 Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen 1636 1676 Maximilian Philipp Hieronymus 1638 1705 1668 Prinzessin Mauritia Febronia de La Tour d Auvergne 1652 1706 Tochter von Frederic Maurice de La Tour d Auvergne duc de BouillonDie von ihm fur den Erben Ferdinand Maria aufgesetzte Des grossen Kurfursten Maximilian I von Baiern Anleitung zur Regierungskunst gab Johann Christoph von Aretin Wurzburg 1822 lateinisch und deutsch heraus Innenpolitik BearbeitenAbsolutistische Reformpolitik Bearbeiten nbsp Maximilian I als Herrscher Darstellung von Wenceslas Hollar um 1649 Sein Vater sah sich nicht in der Lage die immensen Schulden des Landes zu bewaltigen und begann Maximilian allmahlich die Macht zu ubertragen Im Jahr 1594 wurde er zum Vorsitzenden des geheimen Rates und ein Jahr spater zum Mitregenten ernannt Im Jahr 1597 dankte der Vater zu Gunsten Maximilians ganz ab 5 Dieser erwies sich als energischer Regent mit einer grossen Arbeitsleistung Unterstutzt wurde er durch fahige Mitarbeiter Er begann mit tiefgreifenden Reformen im Land Ihr Schwerpunkt lag in der Zeit vor dem Dreissigjahrigen Krieg Die Hauptaufgabe war es dem hochverschuldeten Land seine Handlungsfahigkeit zuruckzugeben Im Jahr des Regierungsantritts wurde auch das sehr kostspielige Prestigeprojekt seines Vaters vollendet das Jesuitenkolleg mit der Kollegkirche St Michael in Munchen Die Reformpolitik umfasste sowohl den Staat bei dem es um die Starkung der herzoglichen Macht im Sinn des Fruhabsolutismus ging wie auch Wirtschaft und Gesellschaft Im Bereich der Wirtschaft orientierte er sich an fruhmerkantilistischen Vorbildern Die Kontrolle uber die staatlichen Bediensteten und uber das Rechnungswesen wurden verstarkt Rentmeisterinstruktion 1613 Es kam zu Visitationen der jeweils ubergeordneten Ebene uber die untergeordneten Behorden Die Kontrolle uber die Stadte wurde teilweise wie in Ingolstadt den Rentamtern entzogen und direkt von der Zentralregierung ausgeubt Die Ausgaben wurden verringert Die Einnahmen aus den staatlichen Domanen und Regalien konnten gesteigert werden Es wurden Einnahmen aus der Vergabe von Monopolen erzielt So wurde etwa ein Weissbiermonopol eingerichtet Betrachtliche Ertrage warfen auch die Salzherstellung Zolle und Verbrauchssteuern ab Auch insgesamt kam es zur Forderung von Handel und Gewerbe Ihm gelang es innerhalb weniger Jahre das Land auf eine festere finanzielle Basis zu stellen Damit gewann er Spielraum fur eine weit gespannte aussere Politik Es wurde eine effektive Verwaltung aufgebaut und das Rechtswesen 1616 durch eine neue Landrecht Polizei Gerichts und Malefizordnung weiterentwickelt Hinsichtlich der Hexenverfolgung stand er grundsatzlich fur ein hartes Vorgehen Allerdings war er in Fallen besonders eifriger Verfolger Kritik gegenuber aufgeschlossen Zusammen mit dem Kaiser bemuhte er sich schliesslich um eine eher gemassigte Linie 6 7 Schon von seinen Vorgangern wurde das Mitbestimmungsrecht der Bayerischen Landstande verwassert Auf diesem Weg ging Maximilian weiter und schaltete die Stande weitgehend aus Nach den Landtagen von 1605 und 1612 gab es keine allgemeinen Landtage mehr Stattdessen gab es nur noch einen Ausschuss zur Steuerbewilligung Landschaftsverordnung Auch in den Stadten wurden die Rechte der Burger zu Gunsten des Staates beschnitten 8 9 10 Religiositat und Kirchenpolitik Bearbeiten nbsp Marienstatue auf der Mariensaule in MunchenMaximilian war von einer personlichen Religiositat durchdrungen und auch seine Lebensfuhrung war stark religios gepragt was er mit Ferdinand II gemeinsam hatte Zahlreiche religiose Stiftungen machten dies deutlich Seine personliche Marienverehrung fuhrte zu einer entsprechenden Forderung der Marienfrommigkeit im Land Er liess 1616 an der Westfassade der Munchner Residenz die uberlebensgrosse Bronzefigur Patrona Bavariae von Hans Krumpper anbringen und 1638 auf dem Munchner Schrannenplatz dem heutigen Marienplatz die Mariensaule mit der Marienstatue von Hubert Gerhard errichten Maximilian scheute sich aber nicht im absolutistischen Sinne zu versuchen Einfluss auf die Kirche auszuuben und den Protestantismus aus Bayern zu vertreiben So stellte er auch als ihm die Oberpfalz zum Eigenthum uberwiesen war die protestantischen Einwohner vor die Wahl zwischen Bekehrung und Auswanderung Er errichtete unter der Beratung durch Jesuiten das Kirchliche Polizeiregiment in Baiern Mit zahlreichen Verordnungen zwang er seine Untertanen bei Strafe unter anderem das Zechen Tanzen und Spielen zu unterlassen die Sonntagsgottesdienste zu besuchen und das Fleischverbot an bestimmten Tagen zu beachten Seine Polizeiordnung von 1616 forderte von der Geistlichkeit das Volk in den Predigten zur Beachtung der von ihm erlassenen sittlichen Gebote zu ermahnen Ihre strengen Bestimmungen betrafen auch Strafen gegen wilde Ehen Prostitution und Unzucht unter Ledigen mehrfacher Ehebruch konnte mit dem Tode durch das Schwert bestraft werden Schworen Fluchen und Gotteslasterung wurden streng verboten ein Gotteslasterer wurde auf seinen Befehl hingerichtet 11 Er nahm aktiv Anteil an den Bischofswahlen in Bayern und in der Nachbarschaft So hat er 1611 mit Gewalt den Erzbischof von Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau zum Amtsverzicht gezwungen nachdem dieser die Furstpropstei Berchtesgaden besetzt hatte 12 Die Eingriffe in innerkirchliche Angelegenheiten konnte er sich erlauben weil er gleichzeitig eine fuhrende Person der Gegenreformation und der Rekatholisierung war Damit verbunden war die Forderung der katholischen Reform in seinem Machtbereich Er forderte die Reformorden etwa der Jesuiten Kapuziner und andere 13 Das Umfeld Maximilians war stark von Jesuiten gepragt die einen erheblichen geistigen Einfluss auf ihn ausubten Seine Beichtvater Johann Buslidius Adam Contzen und Johannes Vervaux fuhrten fur ihn auch diplomatische Missionen aus 14 Zwar initiierte er 1601 das Regensburger Religionsgesprach zwischen katholischen und protestantischen Gelehrten Dieses hatte vor dem Hintergrund der bereits fortgeschrittenen Konfessionalisierung aber keinen Erfolg 15 Wie schon seine Vorganger bemuhte sich Maximilian Bistumer mit Verwandten zu besetzen Dies gilt fur Bistumer im bayerischen Umfeld aber auch in Nordwestdeutschland So gelang es Ferdinand von Bayern das Erzbistum Koln zu verschaffen 16 Um die Position des katholischen Glaubens auch in der Nebenresidenz Landshut zu starken verlegte Maximilian das Kollegiatstift St Kastulus von Moosburg nach Landshut und ernannte die Hauptkirche St Martin zur Stiftskirche Auch in Landshut entstand nun im Zuge der Gegenreformation mit St Ignatius zu Ende der Renaissance im Ubergang zum Fruhbarock ein grosser Kirchenbau fur die Jesuiten Kunstpolitik und Mazenatentum Bearbeiten nbsp Kaiserhof der Munchner Residenz von 1612 1616Der furstlichen Selbstdarstellung diente der Ausbau der Munchner Residenz in zwei grossen Bauetappen 1600 bis etwa 1605 und 1612 bis 1616 Damals entstand unter anderem der noch erhaltene Kaiserhof mit den heute stark restaurierten und rekonstruierten Prunkzimmern sowie die Hofkapelle und die Reiche Kapelle In Schleissheim liess er ab 1617 das Alte Schloss nach dem Vorbild einer italienischen Villa errichten Maximilian stiftete 1626 auch das Josephspital in Munchen Die Forderung von Kunst und Kunsthandwerk war sowohl Ausdruck eines fruh geweckten personlichen Interesses an den Kunsten als auch von Religiositat und von furstlichem Reprasentationswillen Er hatte ein gutes Gespur fur den Kunstgeschmack der Habsburger Hofe in Wien und Prag oder der papstlichen Kurie in Rom Wenig gefordert hat er die Musik Anders war dies bei Tapisserien Malerei Bronzearbeiten oder der Goldschmiedekunst Neben seinen neu eingerichteten Wohnraumen im Osten des Grottenhofes richtete er eine private Kammergalerie fur eine qualitative Auswahl seiner Gemalde ein darunter z B auch Altdorfers beruhmte Alexanderschlacht Er trat als Sammler der Werke von Albrecht Durer hervor und bildete damit den Grundstock fur dessen Gemalde in der Alten Pinakothek Munchen Zur Vervollstandigung seiner Kunstsammlung unterhielt er einen eigenen Agenten der ihm eine Reihe bedeutender Arbeiten Augsburger Meister sowie Werke damaliger zeitgenossischer Maler wie Adam Elsheimer Joachim von Sandrart Carlo Saraceni und Peter Paul Rubens besorgte Hierbei war er nicht zimperlich So erhielt er 1627 durch sanften Druck auf die Nurnberger Stadtvater das Werk Die vier Apostel das der Maler seiner Vaterstadt geschenkt hatte Der Kurfurst liess die Stadt wissen dass er das Werk gerne hatte und einen abschlagigen Bescheid als einen sondern hohen Despect nehmen wurde Fur seinen Hof arbeiteten verschiedene Kunstler wie Peter Candid Hubert Gerhard Hans Krumpper Christof Angermair Adrian de Vries oder Georg Petel Seine Unterstutzung der Landesgeschichtsschreibung die etwa dazu diente Ludwig den Bayern in einem positiven Licht erscheinen zu lassen dienten der historischen Legitimierung seiner Herrschaft 13 17 Aussere Politik und Dreissigjahriger Krieg BearbeitenIn der ausseren Politik lassen sich mehrere Phasen ausmachen In einer ersten Zeit bis 1619 war er wenig aktiv und wartete ab danach folgte der Aufstieg zum Hohepunkt seines Einflusses 1630 es folgten Krisenjahre bis 1634 35 und schliesslich eine muhsame Zeit der Selbstbehauptung bis 1648 18 Nach dem Krieg war die Prioritat Maximilians der Wiederaufbau seines Landes Vor dem Krieg Bearbeiten nbsp Das Heilige Romische Reich 1618 nbsp Die Grundung der Katholischen Liga 1609 in Munchen Historiengemalde von Carl Theodor von Piloty von 1870Zu Beginn seiner Herrschaft konzentrierte er sich ganz auf die innere Politik und loste sogar den von seinem Grossvater begrundeten Landsberger Bund auf 18 1607 vollzog er die von Kaiser Rudolf II uber die Reichsstadt Donauworth ausgesprochene Reichsacht Nach Eroberung der Stadt behielt Maximilian trotz aller Einsprachen der evangelischen Stande diese in seinem Besitz Die deutschen Protestanten verbundeten sich daraufhin 1608 zur Protestantischen Union Als Reaktion darauf war Maximilian 1609 der Initiator fur die Grundung der Katholischen Liga Als Bundesoberst hatte er die militarische Fuhrung inne und berief als Feldherren der Liga Johann T Serclaes von Tilly Das habsburgische Haus wollte er eigentlich von der Liga die er zu fuhren gedachte ausgeschlossen wissen und widersetzte sich auch der Einmischung der Liga in den Julich Klevischen Erbfolgestreit und in die konfessionellen Wirren in den osterreichischen Erblanden Doch liess er 1610 die Aufnahme Erzherzog Ferdinands zu und unterstutzte im August 1619 dessen Wahl zum Kaiser als Nachfolger von Matthias Maximilian machte die Liga immer starker zu einem Instrument bayerischer Politik was das Misstrauen der Habsburger hervorrief 1616 wurde er gezwungen die Liga weitgehend aufzulosen und nur noch als einen suddeutschen Sonderbund weiter zu fuhren 8 Andererseits brachte Maximilian 1616 die Herrschaft Mindelheim an sich Hohepunkt des Erfolges Bearbeiten nbsp Verleihung der Kurwurde an Herzog Maximilian I von Bayern auf dem Regensburger Furstentag 1623 nbsp Die Urkunde Ferdinands II vom 25 Februar 1623 uber die Belehnung Maximilians I mit der pfalzischen Kurwurde Munchen Bayerisches Hauptstaatsarchiv nbsp Allianzwappen Bayern Lothringen vor 1623 das bayerische Wappen noch ohne Herzschild und Reichsapfel nbsp Wappen Maximilians und seiner ersten Ehefrau Elisabeth Renata von Lothringen einst an den Sockeln der Hochaltarsaulen der Munchener FrauenkircheVor dem Hintergrund des Konfliktes mit Habsburg war er nach dem Beginn des Bohmischen Aufstandes Zweiter Prager Fenstersturz nur dann bereit die Liga wieder neu zu organisieren wenn diese vom Kaiser unabhangig bleiben und er fur seinen Einsatz angemessen entschadigt wurde Auf dieser Basis schloss er im Namen der Liga am 8 Oktober 1619 in Munchen einen Vertrag mit Ferdinand II und stellte eine Armee von 30 000 Mann zur Unterstutzung des Kaisers auf Diese Truppen blieben aber unter der Kontrolle der Liga und damit Maximilians Im Gegenzug versprach Ferdinand den Ersatz der Kriegskosten sagte die zunachst pfandweise Uberlassung eroberter Gebiete zu und gestand Maximilian schliesslich auch die Ubertragung der pfalzischen Kurwurde auf Bayern und die Eingliederung der Oberpfalz in seinen Herrschaftsbereich zu Nicht nur Eigennutz sondern auch Maximilians Wille den Status quo im Reich aufrechtzuerhalten bewogen Maximilian in den folgenden Jahren den Kaiser zu unterstutzen 8 Die Truppen der Liga eroberten Osterreich ob der Enns dessen protestantischer Adel sich den bohmischen Aufstandischen angeschlossen hatte Ein Heer der Liga und kaiserlicher Truppen aber faktisch unter bayerischer Fuhrung besiegte am 8 November 1620 auf dem Weissen Berg bei Prag die bohmischen Protestanten unter Friedrich V Maximilian nahm sodann ohne grossere Anstrengung die Oberpfalz ein Mit spanischer Hilfe eroberte er danach die Kurpfalz Die Heidelberger Bibliotheca Palatina uberliess Maximilian Papst Gregor XV zum Dank fur dessen Unterstutzung Wie verabredet erhielt er fur seine Hilfe auf dem Regensburger Furstentag 1623 die Kurwurde auf Lebenszeit Die Oberpfalz und Oberosterreich hatte er als Pfandbesitz inne Zwischen 1623 und 1629 befanden sich das Heer der Liga unter Tilly und die kaiserliche Armee unter Wallenstein auf dem Vormarsch und besetzten fast ganz Norddeutschland 19 Maximilian der Wallensteins selbst geworbene kaiserliche Armee zunachst als untergeordnete Unterstutzung der von ihm gefuhrten Liga angesehen hatte war durch deren immenses Anwachsen bald beunruhigt und fuhlte sich von dem bohmischen Emporkommling der Norddeutschland bis an die danische und polnische Grenze unterwarf auf die Seite geschoben nbsp Reiterstandbild Maximilians I auf dem Wittelsbacherplatz in Munchen Sockelgestaltung von Leo von Klenze Reiterfigur von Bertel Thorvaldsen Bronzeguss durch Johann Baptist Stiglmaier 1836 37 Auftraggeber Konig Ludwig I Bauzeit 1830 1839 Enthullung 1839Maximilian liess die weitgehend protestantische Oberpfalz rekatholisieren Im Jahr 1628 wurde der Katholizismus zur alleinigen Konfession erklart Wie in den Gebieten der Habsburger waren die Jesuiten die Trager der Rekatholisierung Auch die Vorgehensweise ahnelte der in den Habsburger Gebieten Widerstand wurde durch die Einquartierung von Soldaten gebrochen Der Prozess der Rekatholisierung wurde anschliessend bis 1675 weitgehend beendet Ahnlich agierte Maximilian auch in der rheinischen Kurpfalz bis zum Ende des Krieges 20 Auf dem Kurfurstentag in Muhlhausen wurde die uberragende Macht des Kaisers und der von Maximilian gefuhrten Liga augenfallig als auch die protestantischen Kurfursten die bayerische Kurwurde anerkannten Im Jahr 1628 wurde ihm formlich von Ferdinand II die erbliche Kurwurde zugestanden die zuvor seinem pfalzisch wittelsbachischen protestantischen Vetter Friedrich dem bohmischen Winterkonig aberkannt worden war 21 Ausserdem erhielt er die Friedrich weggenommenen Gebiete der Oberpfalz und der rechtsrheinischen Unterpfalz sowie das habsburgische Oberosterreich zur Begleichung der Kriegskosten als erblichen Besitz Auf Oberosterreich verzichtete er nach den Erfahrungen mit dem Bauernaufstand von 1626 Die Sicherung der Oberpfalz und der Kurwurde bestimmten im Folgenden seine Politik im Wesentlichen mit Dies beeinflusste auch seine Politik gegenuber Spanien und Frankreich Sein Verhaltnis zu den Spaniern war wegen deren Haltung in der pfalzischen Frage und seiner Weigerung die Liga im Krieg in den Niederlanden einzusetzen schwierig Dagegen erhoffte er sich von Frankreich Unterstutzung in der Kurfrage und sagte zu die Spanier im Kampf gegen Frankreich nicht zu unterstutzen Richelieu versuchte Maximilian von seiner kaisernahen Politik abzubringen Maximilian seinerseits war bestrebt die gegen Kaiser und Reich gerichtete Politik Richelieus zu beenden und diesen in eine antiprotestantische Koalition einzubeziehen 19 Der Erfolg der katholischen Partei wurde im Frieden von Lubeck vom 22 Mai 1629 deutlich Dass dieser Erfolg nicht zu einem dauerhaften Frieden fuhrte hatte auch damit zu tun dass Ferdinand II am 6 Marz 1629 das Restitutionsedikt erliess Dieses zielte ab auf die Ruckgabe aller seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 von Protestanten ubernommenen Kirchenguter einschliesslich der Kloster Reichsstifter und Furstbistumer an die katholische Kirche zum Zwecke der Starkung des Katholizismus in Deutschland der okonomischen Schwachung der protestantischen Reichsstande und nicht zuletzt zur Versorgung der nachgeborenen katholischen Prinzen mit Sinekuren Maximilian hatte insofern Mitschuld an der Fortsetzung des Krieges weil er das Edikt ausdrucklich begrusste und 1630 die auf dem Regensburger Kurfurstentag diskutierte Rucknahme als Kompromissformel strikt ablehnte was in der Folge zur Solidarisierung der protestantischen Stande und schliesslich auch zum Eingreifen der Schweden fuhrte 22 Als Ferdinand II aber neben der Niederwerfung des Protestantismus auch die Herstellung eines absoluten Kaisertums mit Hilfe des Wallenstein schen Heeres anstrebte und damit die Rechte der Reichsfursten bedrohte ferner zusammen mit den spanischen Habsburgern den gegen Frankreich gefuhrten Mantuanischen Erbfolgekrieg anzettelte und dazu noch Reichstruppen einsetzte um die Spanischen Niederlande gegen die Hollandische Republik zu unterstutzen widersetzte sich Maximilian und bewirkte 1630 auf dem Regensburger Kurfurstentag die Reduktion des kaiserlichen Heeres sowie Wallensteins Absetzung obgleich Letzterer weder die italienischen noch die niederlandischen Feldzuge befurwortet hatte Auch erzwang er die Ruckgabe Mecklenburgs an dessen vertriebene Herzoge da er die Belehnung Wallensteins als einen ublen Prazedenzfall fur die Verdrangung alteingesessener Reichsfursten durch habsburgische Soldatenfursten ansah wie es kurzzeitig auch Pappenheim mit dem Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel angestrebt hatte Der zeitweise erwogene Plan Maximilian den Oberbefehl zu ubertragen scheiterte als Kompromiss wurde dieser zunachst Tilly gegeben der damit vom bayerischen General der Liga zugleich zum kaiserlichen wurde mit unklaren Befehlswegen Neutralitatspolitik und Niederlagen Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung der Schlacht bei Rain am LechVerschiedene Faktoren etwa die franzosische Zusage Maximilians Kurwurde und dessen Besitz der Oberpfalz anzuerkennen fuhrten im Mai 1631 zum Vertrag von Fontainebleau in dem Maximilian mit Frankreich einen Neutralitats und Beistandspakt schloss Unberuhrt davon blieben seine Pflichten gegenuber Kaiser und Reich Richelieu bemuhte sich mit dem Ziel Ferdinand II politisch zu isolieren bei Maximilian auch darum dass sich die katholische Liga gegenuber Gustav Adolf von Schweden neutral erklaren sollte Weil die Schweden dafur eine Trennung der Liga vom Kaiser forderten ging Maximilian darauf nicht ein 23 Eine neue Situation ergab sich mit dem Siegeszug von Gustav Adolf Nach Tillys Niederlage bei Breitenfeld am 17 September 1631 brach die katholische Vorherrschaft uber das nordliche Deutschland zusammen Maximilian ging auf ein franzosisches Vermittlungsangebot ein Widerstrebend war er bereit sich vom Kaiser zu trennen um als neutral zu gelten Dies scheiterte jedoch daran dass Gustav Adolf fur ihn nicht akzeptable Bedingungen stellte Fur Richelieu war das Bundnis mit Schweden wichtiger er liess Maximilian fallen und nahm dafur den Bruch des Vertrages von Fontainebleau in Kauf 24 Auch Maximilians Politik war damit gescheitert In der Schlacht bei Rain am Lech 1632 wurde Tilly todlich verwundet und in der Folge wurden weite Teile Bayerns von den Schweden besetzt Maximilian musste aus Munchen fliehen und zog sich nach Braunau am Inn zuruck Auf Grund seiner geschwachten Position konnte er nicht verhindern dass Wallenstein erneut die Befehlsgewalt uber das kaiserliche Heer ubertragen wurde Wallenstein hielt sich in der Folge mit der Unterstutzung Bayerns gegen verschiedene schwedische Vorstosse zuruck Es gab dafur zwar militarische Begrundungen aber der Verdacht lag nahe dass sich Wallenstein absichtlich zuruckhielt um Maximilian zu schaden Das Misstrauen des Kurfursten gegenuber Wallenstein wuchs noch als der Generalissimus nach der erfolgreichen Schlacht bei Lutzen im darauffolgenden Jahr weitgehend untatig blieb Maximilian nahm engere Kontakte mit den Spaniern auf die damit zu Gegnern Wallensteins wurden Konig Philipp IV entsandte 1633 erstmals einen standigen Gesandten nach Bayern Die Armee der Liga unterstutzte Spanien daraufhin dabei der belagerten Festung Breisach Entsatz zu bringen Im dadurch nicht mehr ausreichend geschutzten Bayern musste Maximilian dafur im November 1633 die Eroberung der zuvor von bayerischen Truppen unter Bruch vorheriger Absprachen uberfallartig besetzten Stadt Regensburg durch die Schweden hinnehmen Damit hatte Maximilian die Stadt wieder verloren die er nach ihrer Besetzung durch seine Truppen mit viel Aufwand zu einer Festung hatte ausbauen lassen Auch gegen den schwerwiegenden Verlust von Regensburg hatte Wallenstein nichts unternommen Maximilian war infolge dieser Erfahrungen bestrebt Wallenstein erneut seines Postens zu entheben und forderte dies auch von Ferdinand II Nicht zuletzt dieser Druck fuhrte zu dessen Entschluss den Generalissimus fallen zu lassen Maximilian war indes nicht in Wallensteins Ermordung verwickelt 19 25 Zweite Kriegshalfte Bearbeiten nbsp Maximilian als Kriegsherr nbsp Maria Anna von Osterreich die zweite GemahlinNach dem Tod Wallensteins und der Berufung von Erzherzog Ferdinand Konig von Ungarn zum neuen Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee war es die Absicht des neuen Oberbefehlshabers nicht nur mit Spanien und seinem Cousin dem Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien militarisch eng zusammenzuarbeiten sondern auch mit Bayern und seinem Onkel und baldigen Schwager dem Kurfursten Maximilian der die Truppen der Liga befehligte 26 Diese weitsichtigen militarischen Planungen fuhrten im Juli 1634 im Zusammenwirken mit einem kaiserlichen Heer zur Ruckeroberung der von den Schweden besetzten Stadt Regensburg Bei den Ubergabeverhandlungen der Stadt konnte es der Kurfurst aber nicht erreichen Teile von Regensburg durch bayerische Truppen besetzen zu durfen Die Besatzung wurde ausschliesslich durch kaiserliche Truppen gestellt um die weitere Unabhangigkeit der allein dem Kaiser verpflichteten Stadt abzusichern Das bayerische Liga Heer folgte dem kaiserlichen Heer nach Westen um dort nach Zusammenschluss mit einem spanischen Heer in Wurttemberg den grossen Sieg bei Nordlingen im September 1634 zu erringen Daraufhin brach die schwedische Stellung im sudlichen Deutschland zusammen Das hatte aber auch zur Folge dass Frankreich offen in den Krieg eintrat 27 Maximilian begrusste die Friedensverhandlungen auf Reichsebene die 1635 zum Frieden von Prag fuhrten und Kursachsen wieder an die Seite des Kaisers brachten Er uberliess die Verhandlungen dabei der kaiserlichen Seite um nicht die notwendigen konfessionspolitischen Zugestandnisse verantworten zu mussen Die Kurwurde Maximilians sowie dessen Besitz der Ober und Unterpfalz wurden bestatigt Allerdings wurde das Restitutionsedikt weitgehend zuruckgenommen und Maximilian musste die katholische Liga auflosen Stattdessen wurde ihm ein Teil der neuen Reichsarmee unterstellt die Maximilian in der Praxis wie eine bayerische Armee fuhrte diese aber auch finanzieren musste 19 27 1635 heiratete der kinderlose Witwer in Wien seine Nichte die 37 Jahre jungere Erzherzogin Maria Anna von Osterreich 1610 1665 Tochter Ferdinands II Im folgenden Jahr schenkte sie ihm endlich den ersehnten Erben Ferdinand Maria nachdem bis dahin immer sein Bruder Albrecht als Thronfolger gegolten hatte In der Folgezeit waren die bayerischen Truppen verschiedentlich erfolgreich Namentlich in den letzten Jahren des Krieges zeichneten sich seine Truppen unter den Generalen Mercy und Werth im Kampf gegen die Franzosen aus Aber die Kriegshandlungen kamen der bayerischen Grenze immer naher 1645 konnte ein franzosisches Vordringen nach der Schlacht bei Alerheim nur muhsam abgewehrt werden Maximilian wollte daher Frieden fur sein Land ohne seine Erwerbungen und die Kurwurde aufgeben zu mussen Auch weitere Zugestandnisse in der Konfessionsfrage wollte er vermeiden Er war bereit Frankreich etwa in der Frage der Herrschaft uber das Elsass erheblich entgegenzukommen Vor dem Hintergrund der Drohung Maximilians ein separates Abkommen mit Frankreich zu schliessen kam es 1646 zu einem kaiserlich franzosischen Abkommen uber die territoriale Frage Frankreich stimmte zu dass Bayern die Kurwurde und die Oberpfalz behalten sollte Fur die wieder eingesetzten Pfalzgrafen sollte eine weitere Kur geschaffen werden Dem stimmte Ferdinand III unter dem Druck Maximilians zu Nach langer Zeit wurde Bayern 1646 wieder zum Kriegsschauplatz Der Sommerfeldzug eines schwedisch franzosischen Heeres unter Carl Gustaf Wrangel und Turenne sollte Bayern seiner Mittel zur Weiterfuhrung des Krieges berauben wodurch das Land schwer verheert wurde 28 Erst Ende November 1646 verliessen die plundernden Heere Bayern auf Befehl des regierenden Ministers von Frankreich Jules Mazarin der hoffte die bereits laufenden Friedensverhandlungen beschleunigen zu konnen Da aber der Kaiser nicht bereit war ohne Spanien einem Waffenstillstand zuzustimmen schloss Maximilian am 14 Marz 1647 ohne ihn mit Frankreich und Schweden den Ulmer Waffenstillstand Der bayerische Reitergeneral Johann von Werth wechselte daraufhin seinen Dienstherren und schloss sich den kaiserlichen Truppen an 29 Da Maximilian von den Franzosen jedoch keine Garantie fur den Fall eines alleinigen schwedischen Angriffes erhielt versohnte er sich bald darauf wieder mit dem Kaiser und schloss mit ihm am 7 September den Vertrag von Passau 30 nbsp Das Heilige Romische Reich 1648Maximilian kundigte den Waffenstillstand auf Aber nach anfanglichen Erfolgen gelang es nicht den erneuten Einmarsch der Franzosen und Schweden im Fruhjahr 1648 nach Bayern zu verhindern Maximilian drangte den Kaiser zu Zugestandnissen bei den Verhandlungen zum Westfalischen Frieden Unter dem Druck Maximilians stimmte der Kaiser dem Friedensschluss auch ohne Beteiligung der Spanier zu Am 5 Oktober 1648 kam es bei Dachau zum letzten grosseren Gefecht des Krieges in dem die kaiserlich bayerischen Truppen erfolgreich waren Im Westfalischen Frieden behielt er die Oberpfalz und die Kurwurde nebst dem kaiserlichen Truchsessamt Fur die Kurpfalz wurde eine neue achte Kurwurde geschaffen 29 30 Letzte Jahre Bearbeiten nbsp Maximilian I 1643 Nach dem Krieg begann Maximilian mit dem Wiederaufbau seines Landes Um die finanziellen Mittel dazu zu haben wurde die Armee so bald wie moglich entlassen Gegen Ende seines Lebens widmete er sich fast ausschliesslich der Religion Maximilian starb am 27 September 1651 auf einer Wallfahrt in Ingolstadt 31 Der Leichnam wurde seziert und anschliessend getrennt bestattet die Eingeweide wurden in einem eigens dafur geschaffenen Mausoleum im Liebfrauenmunster in Ingolstadt das Herz in der Gnadenkapelle in Altotting und der Leib in St Michael in Munchen beigesetzt Maximilian hinterliess dem neuen Kurfursten Ferdinand Maria nicht nur einen wieder vorhandenen und von Kriegsschulden freien Staatsschatz sondern auch die kurz vor seinem Tode eigenhandig verfassten Erinnerungen und Ermahnungen zur praktischen Politik eines guten Fursten 32 Rezeption Bearbeiten nbsp Maximilian an der Nordseite des RhaetenhausesAb dem 19 Jahrhundert steigerte sich das Interesse an Maximilian und er wurde als Der grosse Kurfurst bezeichnet 33 Konig Ludwig I errichtete ihm 1839 auf dem Wittelsbacher Platz in Munchen ein prachtiges Reiterstandbild nach Thorwaldsens Entwurf Maximilian pragte die Wittelsbacher Position in den weiteren Jahrhunderten in seiner Uberzeugung von der Wurde seines Amtes und von der glanzenden Bestimmung seines Hauses die sich in festlicher Reprasentation maximilianische repraesentatio maiestatis und in der Kunst vor allem der Baukunst manifestierte 34 Seit seiner Regentschaft hat das kleine Bayern eine wichtige Rolle im Konzert der europaischen Machte gespielt 35 Sein Machtstreben bildete die Grundlage fur den bayerisch osterreichischen Interessenskonflikt 36 Insbesondere die katholische Verwurzelung Maximilians wurde im Kulturkampf hervorgehoben So sei es zwar moglich dass machtpolitische Grunde diese Entscheidung beeinflussten ausschlaggebend konnte jedoch der konservative Gedanke und das Festhalten am althergebrachten Glauben gewesen sein 37 Stammbaum BearbeitenWilhelm IV Herzog von Bayern Maria Jakobaa von Baden Ferdinand I Romisch deutscher Kaiser Anna von Bohmen und Ungarn Anton II Herzog von Lothringen Renee de Bourbon Montpensier Christian II Konig von Danemark Norwegen und Schweden Isabella von Osterreich Albrecht V Herzog von Bayern Anna von Osterreich Franz I Herzog von Lothringen Christina von Danemark Wilhelm V Herzog von Bayern Renata von Lothringen Maximilian I Literatur Bearbeiten nbsp Sarg von Maximilian I in der Wittelsbachergruft der Munchener MichaelskircheDieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56334 3 umfangreiches Standardwerk Dieter Albrecht Maximilian I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 477 480 Digitalisat Dieter Albrecht Die auswartige Politik Maximilians von Bayern 1618 1635 Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 6 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1962 Digitalisat Heinz Dollinger Studien zur Finanzreform Maximilians I von Bayern in den Jahren 1598 1618 Ein Beitrag zur Geschichte des Fruhabsolutismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1968 DNB 456477950 Digitalisat abgerufen am 1 Februar 2013 Hubert Glaser Hrsg Um Glauben und Reich Kurfurst Maximilian I Beitrage zur Bayerischen Geschichte und Kunst 1573 1657 2 Bde Munchen 1980 Helmut Dotterweich Der junge Maximilian Biographie eines bayerischen Prinzen Jugend und Erziehung des bayerischen Herzogs und spateren Kurfursten Maximilian I von 1573 bis 1593 Munchen 1980 Gerhard Immler Die Bewertung der Friedenspolitik des Kurfursten Maximilian I von Bayern 1639 1648 in der Historiographie Lassleben Kallmunz 1989 ISBN 3 7847 3013 2 Gerhard Immler Kurfurst Maximilian I und der Westfalische Friedenskongress Die bayrische auswartige Politik von 1644 bis zum Ulmer Waffenstillstand Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 05671 2 Gerhard Immler Maximilian I Der grosse Kurfurst auf der Buhne der europaischen Politik In Alois Schmid Katharina Weigand Hrsg Die Herrscher Bayerns 25 historische Portraits von Tassilo III bis Ludwig III C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 48230 9 S 202 217 Michael Kaiser Politik und Kriegfuhrung Maximilian von Bayern Tilly und die Katholische Liga im Dreissigjahrigen Krieg Aschendorff Munster 1999 ISBN 3 402 05679 8 Andreas Kraus Maximilian I Bayerns grosser Kurfurst Graz u a 1990 ISBN 3 222 11972 4 gut lesbare wissenschaftlich fundierte Biographie Katrin Ellen Kummer Landstande und Landschaftsverordnung unter Maximilian I von Bayern 1598 1651 Berlin 2005 ISBN 3 428 11643 7 Golo Mann Wallenstein Fischer Frankfurt 2006 ISBN 3 596 13654 7 Felix Stieve Maximilian I Kurfurst von Baiern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 1 22 Felix Stieve Das kirchliche Polizeiregiment in Baiern unter Maximilian I 1595 1651 Rieger Munchen 1876 Digitalisat abgerufen am 20 Oktober 2013 Reprint Kessinger Publishing 2010 ISBN 978 1 167 42677 3 Walter Troxler Maximilian I In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1007 1015 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Cicely Veronica Wedgwood Der Dreissigjahrige Krieg List Verlag Munchen 1998 ISBN 3 471 79210 4 sehr kritische Beurteilung Maximilians Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Maximilian I in der Deutschen Digitalen Bibliothek Maximilian I von Bayern 1573 1651 Furst der Zeitenwende Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt Maximilian I in Kronegg s Stadtgeschichte von 1903 Illustration von 1627 Maximilianus Comes Palatinus Digitalisat Illustration von 1627 Maximilianvs Comes Palatinvs Rheni Svperioris Ac Inferioris Boiariae Dvx Digitalisat Anmerkungen BearbeitenGedenkmunze zur Befestigung Munchens 1640 nbsp Vorderseite nbsp Ruckseite Golo Mann Wallenstein S 58 Schulerzeit in Munchen Student in Ingolstadt Die beiden Ehefrauen Gerhard Immler Maximilian I Der grosse Kurfurst auf der Buhne der europaischen Politik In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 203 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 204 Hexenprozesse in Ingolstadt a b c Dieter Albrecht Maximilian I Herzog von Bayern In Neue Deutsche Biographie Band 16 Berlin 1990 S 477 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 203f Verwaltungsreformen in Bayern Felix Stieve Das kirchliche Polizeiregiment in Baiern unter Maximilian I 1595 1651 Verlag der M Rieger schen Universitats Buchhandlung 1876 Salzburg und Julich Kleve a b Dieter Albrecht Maximilian I In NDB Band 16 S 479f Das jesuitisch gepragte Umfeld Regensburger Kolloquium Sekundogenitur am Niederrhein Maximilian als Mazen a b Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 205 a b c d Dieter Albrecht Maximilian I In NDB Band 16 S 478 Arno Herzig Die Rekatholisierung in den deutschen Territorien im 16 und 17 Jahrhundert In Geschichte und Gesellschaft Band 26 2000 S 89f Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 206 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 209 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 210 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 211 Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 211f Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister fur Landesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 18 f a b Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 212 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56334 3 S 1056 a b Gerhard Immler Maximilian I In Die Herrscher Bayerns Munchen 2001 S 216 a b Dieter Albrecht Maximilian I In NDB Band 16 S 479 Tod Maximilians Kurfurst Ferdinand Maria 1651 1679 Grundzuge eines bayerischen Christen und Herrscherlebens PDF Abgerufen am 5 Mai 2017 Rhaeten Herold Nr 221 1955 Eduard Buckl Greindl Gabriele Die Staatsideologie Kurfurst Maximilians I und ihre Manifestationen in der Kunst abgerufen am 18 Juli 2023 Rhaeten Herold Nr 221 1955 Eduard Buckl Max Neubauer Kurfurst Maximilian I von Bayern die Habsburger und die Reichsstadt Regensburg im Ringen um ihre Hoheit abgerufen am 18 Juli 2023 Rhaeten Herold Nr 624 2023 Manfred HeimVorgangerAmtNachfolgerWilhelm V Herzog von Bayern 1597 1651Ferdinand MariaFriedrich V Kurfurst von der Pfalz 1623 1648Karl I Ludwig Kurfurstentum Bayern nbsp Kurfurst von Bayern 1648 1651Ferdinand MariaNormdaten Person GND 118579355 lobid OGND AKS LCCN n81012321 VIAF 8179803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maximilian I KURZBESCHREIBUNG Herzog und Kurfurst von BayernGEBURTSDATUM 17 April 1573GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 27 September 1651STERBEORT Ingolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian I Bayern amp oldid 238230820