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Das erstmals im Jahr 1102 urkundlich erwahnte Klosterstift Berchtesgaden berthercatmen im aussersten Sudosten des heutigen Bayern wurde 1380 als Zepterlehen zur Reichspralatur Berchtesgaden und schliesslich 1559 zur Furstpropstei Berchtesgaden erhoben Schon die Stiftspropste des alten Augustiner Chorherren Stiftes hatten ab 1194 geistliche und weltliche Macht inne Ab 1380 waren sie als Reichspralaten im Reichstag mit Sitz und Stimme vertreten Als Furstpropstei bildete das Land Berchtesgaden 2 bzw Berchtesgadener Land bis 1803 ein eigenstandiges reichsunmittelbares Furstentum Die Residenz der Stifts und Furstpropste war das mit den Jahren erweiterte Klosterstiftsgebaude im Haupt und Ursprungsort Berchtesgaden Die Landesherrschaft wurde vom Propst ausgeubt daneben hatten auch die Chorherren grossen Einfluss Dem Stift wurde 1156 die Forsthoheit und damit verbunden auch die Schurffreiheit auf Salz und Metall gewahrt Wahrend die heimische Land und Viehwirtschaft bis zuletzt nur wenig ertragreich blieb sorgten Salz und Metallgewinnung fur wirtschaftlichen Aufschwung und Arbeitsplatze die einem Teil der Nebenerwerbsbauern das Auskommen sicherte Das Salz bildete allerdings auch Anlass fur politische Ranke und sogar kriegerische Auseinandersetzungen So versuchte insbesondere das sein Kerngebiet nahezu vollkommen umschliessende Erzstift Salzburg die Unabhangigkeit des Klosterstifts stets aufs Neue einzuschranken Territorium im Heiligen Romischen ReichFurstpropstei BerchtesgadenWappenKarteKerngebiet der Furstpropstei Berchtesgaden 1789Alternativnamen Berchtesgadener LandEntstanden aus Klosterstift Berchtesgaden ab 1380 Reichspralatur 1559 FurstpropsteiHerrschaftsform WahlfurstentumHerrscher Regierung FurstpropstHeutige Region en DE BYReichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im ReichsfurstenratReichskreis BayerischHauptstadte Residenzen BerchtesgadenKonfession Religionen romisch katholischSprache n Deutsch LateinischEinwohner 10 000 1 Aufgegangen in 1803 im Kurfurstentum Salzburg 1805 im Kaiserreich Osterreich 1809 im Ersten Kaiserreich Napoleon ab 1810 im Konigreich BayernEine weitere Einnahmequelle fur die Berchtesgadener Bevolkerung bildete seit Ende des 15 Jahrhunderts die Berchtesgadener War das als Holzspielzeug nach dem Vorbild Ammergaus bald den Weg in die fernsten Theile der handelnden Welt gefunden hatte 3 Demgegenuber stand der seit Ende des 14 Jahrhunderts immer wieder kritisierte luxuriose und unwurdige Lebenswandel der Augustiner Chorherren der zu grossen Schuldenlasten und damit zu jahrzehntelangen Verpfandungen stiftseigener Salinen fuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 1 1 Geschlossener Waldbezirk als Kerngebiet 1 2 Gnotschaften 1 3 Herrschaftsbereiche als Furstpropstei 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte Namensgebung und Ersterwahnung 2 2 Grundung als Stiftspropstei 2 2 1 Regalien und erster wirtschaftlicher Aufschwung 2 2 2 Die ersten Salzirrungen 2 2 3 Hohe Gerichtsbarkeit und Landesherrlichkeit 2 3 Reichspralatur 2 3 1 Schisma und Inkorporation 2 3 2 Wiederherstellung der Eigenstandigkeit 2 3 3 Zweiter wirtschaftlicher Aufschwung 2 3 4 Bauernkrieg und erste Handwerksordnungen mit Gesetzeskraft 2 4 Erhebung zur Furstpropstei 2 4 1 Reformation 2 4 2 Salzburgs erneuter Einverleibungsversuch 2 4 3 Unter kurkolnischer Administration 2 4 3 1 Ochsenkrieg und Dreissigjahriger Krieg 2 4 3 2 Besetzung wahrend des Spanischen Erbfolgekriegs 2 4 4 Wiederherstellung der Eigenstandigkeit 2 4 5 Gegenreformation Vertreibungen und Emigration 2 4 6 Aufgelaufene Schulden und Ende der Furstpropstei 2 5 Nach der Sakularisation 2 6 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Politik 4 1 Furstpropste von Berchtesgaden 4 2 Hierarchische Strukturen 4 2 1 Propst und Stiftsdekan 4 2 2 Amter und Verwaltung 4 2 3 Aufnahmebedingungen fur Chorherren 4 3 Rechte der Bevolkerung 4 4 Wappen 5 Kultur 5 1 Brauchtum 5 2 Stiftsbibliothek 5 3 Sagenwelt 5 4 Kunsthandwerk 5 5 Musik 5 6 Bauwerke 5 6 1 Profangebaude 5 6 2 Sakralgebaude 5 7 Feste 5 8 Kulinarische Spezialitaten 6 Infrastruktur 6 1 Wirtschaft und Arbeitsbedingungen 6 2 Medizinische Versorgung 6 3 Bildung 7 Historische Karten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGebiet BearbeitenGeschlossener Waldbezirk als Kerngebiet Bearbeiten nbsp Geschlossener Waldbezirk des Klosterstifts bzw Land Berchtesgaden der Furstpropstei Berchtesgaden mit heutigen Grenzen der Gemeinden Berchtesgaden Bischofswiesen Marktschellenberg Ramsau bei Berchtesgaden und Schonau am Konigssee sowie den zwei gemeindefreien Gebieten bzw Forsten Schellenberger Forst im Norden und Eck im Osten Wasserflachen li Hintersee re Konigssee und OberseeSeit dem 10 Jahrhundert als Bannwald der Sieghardinger Grafen erstmals grundherrschaftlich erfasst war das von Irmgard von Sulzbach kurz vor ihrem Tod 1101 fur ein Klosterstift ausersehene Gebiet nur sehr dunn besiedelt Die nach erster Ehe mit einem Sieghardinger verwitwete Irmgard hatte diesen von ihm ererbten Besitz in die Ehe mit Gebhard II von Sulzbach 1085 als Morgengabe eingebracht 4 Bereits in seinen Anfangen um 1101 wurde das Klosterstift und dessen erster Propst Eberwin von Irmgards Sohn Graf Berengar I mit dem in sich geschlossenen Land um Berchtesgaden sowie u a den Besitzungen in Niederheim im Pinzgau ausgestattet 1125 gab Berengar I auch noch omnem silvam ad locum Grauingaden dictum pertinentem d h das vollstandige Waldgebiet des seinerzeit noch Grafengaden genannten Ortes St Leonhard bei Grodig dazu Die Grenze dieses Waldes wurde wie folgt von den Historikern festgestellt Sie fuhrte uber den Diezzenbach Diessbach vermutlich benannt nach derer von Diessen mit Sitz in Reichenhall der Sala Saalach entlang zum Dorf Waliwes Wals dann zum Sumpfland Uilzmos Viehausermoos und nach Anava Anif von da Salzach aufwarts zum oberen Scrainpach Schrainbach weiter zum Farmignekke Fahreneck und zur Swalwen Ecker Sattel dann hinauf zum Gelichen Hoher Goll zum Ursprung des Cuonispach Konigsbach weiter Ouzinsperch und Pochisrukke Grat am Schneibstein zum See am Phafinsperch Seeleinsee durch das Langtal zur Viscuncula Fischunkel hinab damit lag vieles auf dem Gebiet des Erzstifts Salzburg so dass Auseinandersetzungen vorprogrammiert waren 5 Am 8 Mai 1155 kam es zu einem Gutertausch zwischen Erzbischof Eberhard I von Salzburg und Propst Heinrich I fur einen Hof in Landersdorf bei Wolbling erweiterte sich das Gebiet des Klosterstifts um das pratum Bisvolfeswisen Bischofswiesen 6 Das Kerngebiet des Landes Berchtesgaden umfasste damit den geschlossenen ursprunglichen Waldbezirk 7 innerhalb des Berchtesgadener Talkessels Daruber hinaus war das Klosterstift mit grosseren und kleineren Herrschaften in Grodig Reichenhall am Schonberg und im Gebirge durch die Grafen von Rot Wasserburg und Plaien sowie aus dem Hause Andechs und Diessen ausgestattet 2 Bis zum 13 Jahrhundert kamen weitere Liegenschaften wie Weinberge Muhlen und Landguter hinzu unter anderem in Niederbayern im nordlichen Oberbayern in der Oberpfalz in Mittelfranken Schwaben und Osterreich dazu Residenzen Hofe in Salzburg Munchen Regensburg und Klosterneuburg 8 9 Das Klosterstift war wenige Jahre nach seiner Grundung bereits Herr uber den gesamten Grund und Boden 10 jenes genau begrenzten Gebietes das in etwa dem der spateren Furstpropstei entsprach Als dessen Besitzer war es zugleich auch allein zustandig fur die Rodungen und die Besiedlung der gerodeten Freiflachen woran sich im 12 und 13 Jahrhundert die kaiserlichen Regalien und die Gerichtszustandigkeiten knupften nach Dieter Albrecht eine zentrale Voraussetzung der spateren Landeshoheit im Berchtesgadener Land 10 Gnotschaften Bearbeiten nbsp Kerngebiet der Furstpropstei Berchtesgaden 1789 eingeschlossen von Kurfurstentum Bayern und Erzstift Salzburg Hauptartikel Gnotschaft Um die Hauptorte des Berchtesgadener Kernlandes den zentralen Markt Berchtesgaden und den Markt Schellenberg gruppierten sich vermutlich schon kurz nach Propst Ulrich Wulps Landbrief von 1377 die acht Urgnotschaften Au Salzberg Bischofswiesen Ettenberg Gern Ramsau Scheffau und Schonau die im ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456 namentlich beurkundet sind Diese waren in eine variierende Anzahl von Gnotschaftsbezirken unterteilt in denen sich die dort lebenden Bauern jeweils fur ein oder zwei Jahre einen Gnotschafter andere Schreibweise Gnotschafter wahlten 1802 ein Jahr vor der Sakularisation waren die acht Gnotschaften in 32 Gnotschafterbezirke unterteilt 11 Herrschaftsbereiche als Furstpropstei Bearbeiten Das 1559 zur Furstpropstei erhobene Berchtesgadener Land 12 13 war als einziges und kleinstes Furstentum innerhalb des Bayerischen Reichskreises mit eigener Virilstimme vertreten Einige Besitzungen mussten wegen der stetig steigenden Schulden zum Teil verpfandet oder verkauft werden oder wurden im Rahmen eines Interessenausgleichs getauscht 7 So zahlten am Ende des 16 Jahrhunderts neben dem Kernland beziehungsweise dem geschlossenen Bezirk mit seinen Gnotschaften noch Besitztumer in folgenden Regionen zum Einfluss und Herrschaftsbereich der Furstpropstei 7 jenseits der Berchtesgadener Ache Richtung Hallein im Amt Grafengaden zu St Leonhard im Amt Reichenhall im Amt Frohnwiese zwischen Lofer und Saalfelden in der Propstei Niederheim am Heuberg im Pinzgau und Pongau in den Amtern Eging und Mauerheim im Amt Lamprechtshausen in Niederbayern unter anderem die Hofmarken der Propstei Jettenstatten der Propstei Weidenbach des Gerichts Griesbach Amt Rottal und mehrere innerhalb des Pflegamts Wasentegernbach zudem unterstand ihr die Herrschaft Eisenthur zu Krems in Niederosterreich sowie das Kastenamt zu Linz in OberosterreichGeschichte BearbeitenFruhgeschichte Namensgebung und Ersterwahnung Bearbeiten nbsp Berengar I von Sulzbach 1125 mit Jagdfalke und Wappen im Kloster KastlZur Fruh beziehungsweise Vorgeschichte der Region um Berchtesgaden existieren lediglich Streufunde vorwiegend Lochaxte aus der Jungsteinzeit die den Aufenthalt von Fischern und Jagern vor 4000 Jahren belegen 14 Ein Munzfund aus der Latenezeit 5 bis 1 Jahrhundert v Chr konnte auch durch Verschleppung erklart werden da bislang keine Siedlungsreste aus dieser Zeit nachgewiesen werden konnten 15 Im Fruhmittelalter gehorte das Gebiet des Berchtesgadener Landes zum baierischen Stammesherzogtum Dem ersten Bischof von Salzburg und Apostel Bayerns Rupert schenkte Herzog Theodo II im Jahr 700 die Almen Gauzo Gotschen und Ladusa Larosbach im heutigen Marktschellenberg Der einstige Salzburggau war in mehrere Grafschaften unterteilt von denen eine Grafengaden war Zu ihr gehorte das Berchtesgadener Waldgebiet in dem im 10 und 11 Jahrhundert das edelfreie Geschlecht der Aribonen lebte 16 Der erste Teil des Namens konnte sich entweder von der Perchta oder einem Siedler mit dem Namen Perther ableiten der zweite Teil von Gaden einem umzaunten Wohnsitz Nach Helm und Feulner konnte dieser Perther auch ein Aribone gewesen sein der dort ein einstockiges Haus beziehungsweise eine Jagdhutte unterhielt in deren Nahe auch einige Hutten fur Dienstleute standen 16 17 18 19 Ab Ende des 12 Jahrhunderts ist in den Urkunden haufig von berhtersgaden die Rede 20 Eine andere Quelle nennt die Schreibweisen Berchtersgadmen fur 1106 im Gegensatz zur fehlerhaften Schreibweise Berthercatmen einer papstlichen Kanzlei fur 1121 Perehtgeresgadem weitere Schreibweisen im 12 Jahrhundert seien Perhtersgadem Perthersgadem und Berhtersgadem gewesen 21 In der 1456 gefertigten Kopie einer Urkunde von 1266 ist zum ersten Mal die heutige Schreibweise Berchtesgaden enthalten 21 Spatestens ab dem 18 Jahrhundert ist auch von Brechtolsgaden 22 die Rede in Historische abhandlungen der koniglich baierischen Akademie aus dem Jahr 1807 vom vormaligen Stift Bertholdsgaden Und in Herders Conversations Lexikon von 1854 gibt es korrespondierend mit einer Berchtesgadener Sage die alternierenden Stichworter Berchtesgaden und Berchtoldsgaden 23 24 Erstmals urkundlich erwahnt wurde Berchtesgaden im Jahre 1102 Seiner Grundung war vermutlich im Fruhjahr 1101 4 womoglich aber auch schon weit fruher ein Gelubde der Grafin Irmgard von Sulzbach vorangegangen das sie zur Initiative gebenden Mitstifterin des Augustiner Chorherrenstifts Berchtesgaden werden liess Der Legende nach wollte sie als Dank fur die Errettung ihres Ehemannes Graf Gebhard II von Sulzbach nach einem Jagdunfall bei dem Felsen auf dem jetzt die Berchtesgadener Stiftskirche steht ein Kloster stiften Den Berchtesgadener Besitz hatte Irmgard aus ihrer ersten Ehe mit dem Sieghardinger Grafen Engelbert V im Chiemgau als Witwengabe eingebracht und hierzu in ihrem Gelubde verfugt dass dort eine Klerikergemeinschaft nach der Idee des gemeinschaftlichen Lebens congregatio clericorum communis vite entstehen soll Durch verschiedene weltliche Angelegenheiten aufgehalten vermochte Irmingard die Grundung des Stifts nicht mehr selber in die Wege zu leiten Deshalb beauftragte sie kurz vor ihrem Tod ihren Sohn Berengar I von Sulzbach die Stiftsgrundung zu ihrem und seinem Seelenheil voranzutreiben 25 Grundung als Stiftspropstei Bearbeiten nbsp Privileg von Papst Paschalis II fur Berchtesgaden nbsp Grundungsbericht des Stifts BerchtesgadenSiehe auch Hirsauer Reform Berengar I von Sulzbach ein enger Vertrauter Kaiser Heinrichs V und Anhanger eines kirchlichen Reformkreises 26 begann schon bald nach dem Tod seiner Mutter Irmgard am 14 Juni 1101 ihr Gelubde in die Tat umzusetzen Er grundete das Berchtesgadener Klosterstift und ernannte den Kanoniker Eberwin zum Stiftspropst Unter dessen Fuhrung entsandte er drei Augustiner Chorherren und vier Laienbruder aus dem Kloster Rottenbuch das seinerzeit als Mutterstift der Augustiner in Altbayern wegweisend in der Kanonikerreform war nach Berchtesgaden Gemeinsam mit seinem Halbbruder Kuno von Horburg Lechsgemund setzte sich Berengar I anschliessend fur die papstliche Bestatigung der Klostergrundung ein Vermutlich 1102 spatestens 1105 reiste Kuno von Horburg im Auftrag Berengars II zusammen mit Eberwin nach Rom 27 Papst Paschalis II hatte sehr wahrscheinlich am 7 April 1102 das grafliche Eigenkloster berthercatmen 28 unter seinen Schutz gestellt 4 29 und dieses Privileg Berengar I und Kuno von Horburg schriftlich bestatigt 30 Berengar I grundete 1102 03 auch noch das Reformkloster Kastl das Berchtesgadener Stift kam nicht uber eine Zelle hinaus Laut der Fundatio hatten die Augustiner die einsame Wildnis Berchtesgadens den schreckenerregenden Bergwald und das entsetzliche Erlebnis von standigem Eis und Schnee als sehr unwirtlich empfunden und deshalb nach einem geeigneteren Platz gesucht 8 31 Vermutlich aber war Berengar I einfach nicht in der Lage mehrere Kloster gleichzeitig angemessen auszustatten Zudem war er zwischen 1104 und 1106 in die heftigen Kampfe Heinrichs V gegen dessen Vater Kaiser Heinrich IV verstrickt 32 1107 09 wurden Eberwin und seine Monche schliesslich fur das ebenfalls von Berengar gegrundete Kloster Baumburg im Norden des heutigen Landkreises Traunstein abgezogen Berengar I hatte sich gegen seinen Willen schliesslich laut einer Baumburger Mitteilung dem Drangen seiner Ministerialen gefugt die Verpflichtungen seiner Mutter Irmgard und seiner ersten Ehefrau Adelheid zu erfullen indem er Baumburg um die Grundungsguter von Berchtesgaden erweiterte und es so zu wenigstens einem gut ausgestatteten Stift machte 32 Doch sowohl Berengar 10 als auch Eberwin gaben Berchtesgaden nicht auf ungesichert ist laut Weinfurter jedoch wer von beiden im religiosen Eifer ohnehin zusammenwirkend den ersten Anstoss zur Ruckkehr gab 33 Eberwin kehrte ca 1116 lt Helm zwischen 1106 und 1112 9 lt Feulner vermutlich um 1116 34 laut Albrecht und Weinfurter zwischen 1116 und Mitte 1119 10 35 nach Berchtesgaden zuruck das nun besser ausgestattet war und womoglich auch bereits auf erste Solequellen Zugriff hatte Der Stiftspropst veranlasste die ersten grosseren Rodungen und die Augustiner Chorherren liessen sich endgultig dort nieder 10 Wie eine Inschrift anzeigt wurde 1122 zumindest ein erster Bauteil der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer von dem Salzburger Erzbischof Konrad I geweiht 36 37 Zeitgleich wurde im Nonntal unterhalb des Locksteins wie nach dem Verstandnis der Augustiner im fruhen 12 Jahrhundert ublich 38 ein Augustinerinnen Frauenkloster eingerichtet das bis zu seiner Umsiedelung etwa im Jahr 1400 genutzt wurde Anschliessend hatte das Frauenkloster in dem neuen Gebaude Am Anger noch bis 1564 Bestand und wurde dann bedeutungslos geworden und bereits nahezu verwaist von Furstpropst Wolfgang II Griesstatter zu Haslach aufgelost 8 Seine Raumlichkeiten wurden ab 1694 zu einem Franziskanerkloster mit eigener Kirche ausgebaut 39 40 Doch die wiedererlangte fruhere Freiheit Berchtesgadens war noch nicht gesichert Der neue und erste Propst von Baumburg Gottschalk ca 1120 1163 der Eberwin als Abtrunnigen betrachtete und aus der Propstliste tilgte war nicht bereit den Verlust der Berchtesgadener Ausstattungsguter hinzunehmen Nach dem Tod Berengars 3 Dezember 1125 hatte er die Rechtmassigkeit der Trennung angefochten und sich an den zustandigen Bischof Erzbischof Konrad I von Salzburg 1106 1147 fur eine Verfugung zur erneuten Zusammenlegung gewandt 35 Erst nach einem Schiedsspruch Konrads im Jahr 1136 wurde das Nebeneinander beider Stifte im Sinne Berengars bekraftigt und 1142 von Papst Innozenz II erneut bestatigt Die Baumburger Forderungen hingegen wurden als Meinung gewisser einfaltiger Bruder abgewiesen 41 Zwischen 1125 und 1136 wurde der erste Grundungsbericht des Klosterstifts Berchtesgaden in der Fundatio monasterii Berchtesgadensis niedergelegt die Historiker als Primarquelle fur den in diesem Artikelabschnitt behandelten Zeitraum nutzen 42 Am 8 Mai 1155 kam es zu einem Gutertausch zwischen Erzbischof Eberhard I von Salzburg und dem Propst des Klosterstifts Berchtesgaden Heinrich I Der Erzbischof erhielt fur das pratum Bisvolfeswisen einen Hof in Landersdorf bei Oberwolbling 43 Das Kerngebiet des Berchtesgadener Landes bzw die Landereien im direkten Umfeld des Klosterstifts umfassten nach diesem Gutertausch den geschlossenen ursprunglichen Waldbezirk 7 innerhalb des Berchtesgadener Talkessels Regalien und erster wirtschaftlicher Aufschwung Bearbeiten nbsp Die Urkunde Friedrich Barbarossas fur das Stift Berchtesgaden vom 13 Juni 1156 Munchen Bayerisches Hauptstaatsarchiv Kaiserselekt 490Bezeugt und angebahnt durch Graf Gebhard III von Sulzbach 44 dem Sohn und Nachfolger Berengars I und von Propst Heinrich I 1151 1174 mit ausgehandelt bestatigte Kaiser Friedrich Barbarossa im Freiheitsbrief von 1156 dem Klosterstift das Recht seine Vogte zu wahlen und ggf auch abzuwahlen 45 sowie Bestandsschutz fur die Gebietsgrosse des Stifts 45 das inzwischen als kleines geistliches Territorium in das baierische Stammesherzogtum eingebunden war Ferner gewahrte er dem Klosterstift mit dieser Goldenen Bulle die Forsthoheit Die in dem kaiserlichen Privileg enthaltenen Garantien und der zunehmende Salzabbau vorerst noch fur den Eigenbedarf sorgten fur einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung Propst Dietrich 1174 1178 liess als Erster das Salz nicht nur abbauen sondern begann auch Handel damit zu treiben 46 Unter Friedrich I 1178 1188 strebte der von seinem Vorganger Dietrich begonnene Salzhandel schliesslich reich empor 47 Nicht zuletzt auch deshalb weil Friedrich nach Ansicht der jungeren Geschichtsforschung im Jahr 1180 45 die Goldene Bulle auch noch um die Schurffreiheit auf Salz und Metall Salzregal erganzen liess ein in jener Zeit keineswegs unubliches Interpolieren beziehungsweise nachtraglich erweiterndes Verfalschen Verunechtung einer solchen Urkunde 48 49 Die ersten Salzirrungen Bearbeiten nbsp Hallthurm Wehrturm Rest der 1194 errichteten Passbefestigung nach den Angriffen von 1193Als Kaiser Friedrich Barbarossa 1190 gestorben war kam es noch im selben Jahr zu Uberfallen auf das Berchtesgadener Land Es war der Beginn der Salzirrungen die sich uber Jahrzehnte hinzogen Sie hatten ihre Ursache in dem durch den Kaiser sanktionierten Salzabbau den zweifellos 9 schon weit fruher prahistorische Siedler am so genannten Tuval bei Schellenberg sowie am Gollenbach betrieben Er war in Vergessenheit geraten und wurde erst durch das Stift wiederbelebt Der Salzburger Erzbischof Adalbert III sah darin eine Konkurrenz zum Salzbergwerk in Durrnberg und zu der seinerzeit noch salzburgischen Saline in Reichenhall Kurz nach dem Tod des Kaisers fielen Einwohner aus Kuchl im Salzachtal ein um die Bergbauanlagen zu zerstoren und die Salzlager am Tuval zu besetzen Friedrichs Nachfolger Heinrich VI drohte Salzburg zwar mit harten Strafen aber schon 1193 drangen uber den Pass der im Jahr darauf mit dem Hallthurm als Teil einer Befestigungsanlage gesichert wurde bewaffnete Reichenhaller ins Gebiet des Klosterstifts ein vermauerten die Bergstollen am Gollenbach und zerstorten die Salzpfannen Daruber hinaus verweigerte Reichenhall dem Stift den Zins fur seine Brunnenanteile Nahezu zeitgleich mit dem Hallthurm wurde am Hangendensteinpass an der Grenze zu Salzburg der 1252 erstmals urkundlich erwahnte Schellenberger Turm als weiterer Wehr bzw Passturm zum Schutz der Salzlieferungen errichtet 50 Erneut intervenierte der Kaiser und der Salzburger Erzbischof liess daraufhin eine Urkunde falschen mit der ein Vorganger von ihm 1123 dem salzburgischen Domkapitel den Tuval angeblich geschenkt hatte Diese List hatte Erfolg und der Tuval schien fur das Stift endgultig verloren Doch Propst Wernher I erwirkte in Rom bei Papst Coelestin III einen strengen Verweis gegen den Erzbischof mit der Forderung nach volliger Genugtuung 51 1198 kam es schliesslich zu einem fur die Salzburger vorteilhaften Vergleich mit dem die Anteile am Salzlager Tuval zu drei gleichen Teilen an den Erzbischof das Salzburger Domstift und Berchtesgaden gingen 52 Dennoch gab es in dieser Angelegenheit zwischen den beiden Kontrahenten noch jahrhundertelang Streit 9 Hohe Gerichtsbarkeit und Landesherrlichkeit Bearbeiten Vier Jahre vor diesem Vergleich erlangte die Propstei 1194 einen enormen Machtzuwachs dank einer Urkunde die als Magna Charta der Berchtesgadener Landeshoheit bezeichnet wurde Darin verfugte der Kaiser Heinrich VI dass Wernher und seine ihm nachfolgenden Stiftspropste als Landes und Gerichtsherren nicht nur die niedere sondern auch die hohe Gerichtsbarkeit durch einen Vogt ihrer Wahl ausuben lassen konnten 53 Alle Rodungsgebiete und deren Bauern waren nun von jeder Landrichter und Grafengewalt befreit und unterstanden allein den Stiftspropsten 54 1209 wurde das Recht der freien Jurisdiktion uber alle Laien innerhalb des Immunitatsgebietes des Stiftes auch durch Papst Innozenz III bestatigt Papst Alexander IV bestatigte ebenfalls diese Privilegien ging 1255 aber noch einen Schritt weiter er infulierte Propst Heinrich III und gewahrte damit zugleich auch den nachfolgenden Propsten fur alle Zeiten das Tragen der Insignien Mitra Ring und Sandalen was sie wiederum nahezu den Bischofen gleichstellte 55 Allerdings blieben sie im seelsorgerischen Bereich Spiritualien nach wie vor dem Salzburger Erzbischof als Ordinarius unterstellt Erst 1455 gelang es dem Stift sich von der Metropolitangewalt Salzburgs zu befreien die Propste waren danach in geistlichen Dingen allein dem Papst unterstellt 55 56 nbsp Blick auf Berchtesgaden mit Stifts und St Andreas Kirche dahinter das WatzmannmassivBerchtesgaden als zentraler Hauptort der Propstei war bereits 1201 zur Pfarrei erhoben die alsbald mit Filialen in Ramsau Grafengaden und Schellenberg erweitert wurde Einige Jahrzehnte spater war es ein Markt wenn auch stets unter enger Anlehnung an das Klosterstift 57 58 Nachdem dort ebenfalls eine Saline und 1292 ein von einem Hallinger salinarius geleitetes Salzamt eingerichtet worden war entwickelte sich Schellenberg zum zweiten Hauptort und erhielt vermutlich ebenfalls bald die Marktrechte ein erster furstlich ernannter Marktrichter ist jedoch erst fur 1334 nachweisbar Die ersten Hallinger waren noch Laien im ausgehenden Mittelalter jedoch hatte sich dieses Salzamt als wichtigster Verwaltungsposten der Propstei entwickelt und wurde aus den Reihen der Chorherren besetzt 59 60 1294 manifestierte sich unter Propst Johann Sax von Saxenau spater Bischof von Brixen die weltliche Eigenstandigkeit der Stiftspropstei durch die Erlangung der Blutgerichtsbarkeit fur schwere Vergehen Mit dieser Ausbildung der Landesherrlichkeit wurde wenig spater im Jahr 1306 das Gebiet der Stiftspropstei Berchtesgaden auch als lant ze berthersgadem bezeichnet 61 Ein Kaufvertrag mit Propst Johann von 1295 in dem auch ein Heinrich von Ramsau im Hinterberchtesgaden als Zeuge aufgezahlt wird ist laut von Koch Sternfeld die erste teutsche Urkunde von Berchtesgaden 62 Gleich zu Beginn der Regentschaft des Propstes Eberhard Sachs 1305 1317 setzten neuerliche Salzirrungen zwischen dem Klosterstift und dem Erzbistum Salzburg ein 1306 fiel plotzlich ein Haufe Berchtesgadener uber des Erzstifts Leute am Untersberg heraus und verubte grosse Gewalt Eberhard Sachs stellte daraufhin Ruhe und Ordnung und Frieden wieder her 63 64 65 1314 bestatigte Erzbischof Weichart von Polheim die Tradition dass nur jedes zehnte Schiff und jeder zehnte Wagen Salz von Schellenberg ausfuhren durfte nachdem er sie sich im Jahr zuvor von zahlreichen Personen eidlich bezeugen lassen hatte 66 1332 fielen die Burger aus Hallein uber die zur Propstei gehorenden Schellenberger Salzpfannen her und sturzten Berchtesgadener Salzwagen um Auf die Klagen des Propstes Konrad Tanner sagte der Salzburger Erzbischof Friedrich III zu dass Erzeugung und Ausfuhr des Schellenberger Salzes durch das Gebiet des Erzstifts ungehindert vor sich gehen durfe 67 Propst Greimold Wulp 1368 1377 konnte beim Salzburger Erzbischof Pilgrim II von Puchheim erwirken dass nach einer vertragswidrigen Zuruckweisung seiner Berchtesgadener Untertanen jedes funfte Schiff mit dem propstlichen Schellenberger Salz beladen werden durfte 68 Reichspralatur Bearbeiten Als das Klosterstift 1380 zum Zepterlehen und damit zur Reichspralatur aufstieg gewannen die Berchtesgadener Stiftspropste einen neuerlichen Machtzuwachs Sie waren fortan mit Sitz und Stimme im Reichstag vertreten und den Reichspralaten gleichgestellt Die Chorherren lebten jedoch in grossem Luxus so dass selbst die reichen Ertrage des Klosterstifts fur ihre Ausgaben nicht ausreichten Die Schuldenlast erreichte eine phantastische Hohe 9 das Land verarmte zusehends Dem suchte Propst Ulrich I Wulp bereits bei seinem Amtsantritt im Jahr 1377 mit einem Landbrief zu begegnen indem er seinen leibeigenen Untertanen die Guter und Lehen des Stifts vererbbar zum Kauf anbot Obwohl davon ausgiebig Gebrauch gemacht wurde konnten die Finanzen nicht saniert werden 9 Als Wulp auch die Ausgaben des Stifts reduzieren und den Ordensregeln wieder zu mehr Geltung verhelfen wollte stiessen diese Reformbestrebungen bei einem Teil der Augustiner Chorherren auf heftigen Widerstand Schisma und Inkorporation Bearbeiten 1382 kam es zum Schisma Die Chorherren Heinrich Rordorfer und Johann Steinsberger standen in enger Verbindung zum Erzbistum Salzburg Sie beschuldigten Wulp mehr auf der Jagd als in der Kirche zu sein und das Lateinische nicht ausreichend zu beherrschen Im Auftrag des Erzbischofs untersuchte der Bischof von Chiemsee Friedrich diese Vorwurfe kam jedoch zu einem anderen Ergebnis und tadelte stattdessen die Beschuldiger Diese uberfielen Wulp daraufhin und warfen ihn in den Klosterkerker Der Erzbischof Pilgrim II von Puchheim erwirkte zwar seine Freilassung notigte Wulp aber wegen neuer Anklagen zur Aufgabe seines Amtes und liess den Konvent seinen Vertrauensmann Sieghard Waller als neuen Propst wahlen Dieser wurde aber von Wulp nicht anerkannt das kleine Schisma in Berchtesgaden wahrte zwei Jahre 69 Der von Wulp um Unterstutzung gebetene Bayernherzog Friedrich fiel mit seinen Kriegsknechten am 16 April 1382 uber Hallthurm und das Wachterl in das Berchtesgadener Land ein und gab es zur Plunderung frei Aber auch der Salzburger Erzbischof blieb nicht untatig und besetzte nach schweren und fur beide Seiten verlustreichen Kampfen erst den Turm vor Schellenberg und schliesslich auch Berchtesgaden 70 Nach Vermittlung des Bischofs von Freising Berthold von Wehingen endeten diese Kampfe und das Schisma 1384 in einem Kompromiss nach dem Ulrich I Wulp und Sieghard Waller als Propste bestatigt und dann gleichzeitig abgesetzt wurden 71 Der Nachfolger Konrad Torer von Torlein war offiziell bis 1393 fur die Reichspralatur Berchtesgaden zustandig aber ab 1391 auch schon Verweser des verwaisten Bistums Lavant Bereits seit der Einsetzung des ersten Stiftspropsts Eberwin wegen gegenseitiger Gebietsanspruche im Konflikt 5 vermochte das nahe Erzstift Salzburg sich als Glaubiger der Stiftspropstei erst die Schellenberger Saline als Pfand und von 1393 bis 1404 die lukrativen Landereien der Stiftspropstei schliesslich ganz zu inkorporieren Der Salzburger Erzbischof sicherte Konrad jedoch die Einkunfte aus der Propstei bis zur endgultigen Erlangung der Bischofswurde von Lavant zu die ihm 1397 zuteilwurde 9 Wiederherstellung der Eigenstandigkeit Bearbeiten nbsp Propst Peter II Pienzenauer Epitaph Mit dem Amtsantritt von Peter II Pienzenauer war 1404 trotz des Protestes des Salzburger Erzbischofs Eberhard III von Neuhaus die Eigenstandigkeit der Berchtesgadener Reichspralatur wiederhergestellt Allerdings sollte deren Souveranitat Grenzen haben So hatte Pienzenauer dem Erzbischof von Salzburg gehorsam und gewartig zu sein und durfte ohne dessen Rat und Willen keine Guter Kleinodien oder Bucher die zum Gotteshaus Berchtesgaden gehorten veraussern Zudem sollte bis zur Tilgung seiner hohen Schulden von 44 000 Golddukaten das zur Propstei gehorende Schellenberg samt Saline an das Erzstift verpfandet bleiben Dennoch fand Pienzenauer Mittel und Wege sein Stift wieder in die Hohe zu bringen 72 Unter dem von 1446 bis 1473 amtierenden Propst Bernhard II Leoprechtinger waren die Schulden bereits knapp zur Halfte getilgt und 1449 wurde das zwar nach wie vor an Salzburg verpfandete Schellenberg mit seiner Saline in die Verwaltung des Klosterstifts zuruckuberfuhrt Ihm gelang es auch die Propstei ab 1455 von der Metropolitangewalt des Erzbistums Salzburg zu befreien und sie damit in geistlichen Dingen Spiritualien dem Papst direkt zu unterstellen 55 73 Da die Verpfandungen nicht ausreichten verkaufte Erasmus Pretschlaiffer in seiner Amtszeit von 1473 bis 1486 auswartige Stiftsguter und begann von den Berchtesgadener Bauern hohe Steuern zu erheben Darin wurde er auch zum Vorbild fur die Propste Ulrich II Pernauer und Balthasar Hirschauer Gegen Hirschauers Steuererhebungen legten die Bauern Beschwerde beim kaiserlichen Hofgericht in Innsbruck ein Zwar wurden ihre Forderungen durch den beauftragten Hauptmann von Kufstein Degen Fuchs von Fuchsberg mit einem Brief von 1506 abgewiesen doch das bei diesem Rechtsstreit geschlossene Auftreten der Untertanenschaft verlieh dem Fuchsbrief den Charakter eines rechtsverbindlichen Vertrags in Schriftform zwischen Herrschaft und Landschaft Zweiter wirtschaftlicher Aufschwung Bearbeiten nbsp Propst Gregor Rainer Grabdenkmal In die Regierungszeiten Balthasar Hirschauers und Gregor Rainers fiel der Hohepunkt eines wirtschaftlichen Aufschwungs des Berchtesgadener Landes 74 Die Vertriebszahlen der Berchtesgadener War hatten ihren hochsten Stand erreicht Berchtesgadener Holzwarenverleger gab es in Antwerpen Cadiz Genua Venedig und Nurnberg 3 75 Gregor Rainer erteilte 1508 den Auftrag fur die Sakristei der Pfarrkirche St Andreas und 1510 fur die der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer 76 1512 liess er fur die Ramsauer Gnotschaftsbezirke die Kirche St Sebastian errichten und sie von Berchtesgaden aus seelsorgerisch betreuen Erst ab 1657 wurde ein eigens fur die Ramsauer Gnotschaften zustandiger Chorherr als Vikar abgestellt 77 Nach Feulner wurde aufgrund der Jahreszahl am Seitenportal auch die Franziskanerkirche wahrend der Regentschaft Rainers im Jahr 1519 fertig gestellt 55 Wirtschaftlich am bedeutendsten waren jedoch Rainers Erkundungen einer Salzabbaumoglichkeit in unmittelbarer Nahe seines Regierungssitzes Sie fanden 1517 mit dem Anschlagen des Petersberg Stollens und der Grundung des bis heute ertragreichen Salzbergwerks Berchtesgaden ihren erfolgreichen Abschluss 74 78 Mit Beginn seiner Regentschaft wurden ihm auch als erstem Berchtesgadener Stiftspropst die Ausschreibungen zu Kreis und Reichstagen zugestellt 74 Demgegenuber standen aber auch kostenintensive Verpflichtungen wegen seines Ranges als Reichspralat Nach dem Reichsmatrikel des Reichstags zu Worms 1521 hatte er als erster Berchtesgadener Regent zwei Mann zu Pferd und 34 Mann zu Fuss bereitzustellen Zum Vergleich Die Aufgebote Bayerns und Salzburgs umfassten jeweils 60 Ritter und 272 Fusssoldaten 79 80 Zehn Jahre spater waren schon doppelt so viele Landsknechte vorzuhalten 81 Dennoch war es Rainer gelungen viele Schulden des Klosterstifts zu tilgen 74 Bauernkrieg und erste Handwerksordnungen mit Gesetzeskraft Bearbeiten nbsp Propst Wolfgang Lenberger Grabdenkmal Die Amtszeit von Wolfgang I Lenberger 1523 bis 1541 war bestimmt vom Grossen Salzburger bzw Deutschen Bauernkrieg 82 Im Zuge dieses Bauernaufstandes kam es auch im Klosterstift zu Plunderungen Urkunden und Schriften wurden zerfetzt und die im Graf Wicka Weiher auf Anweisung Lenbergers in Fassern versteckten Kostbarkeiten wurden zur willkommenen Beute der Aufruhrer Eine grossere Anzahl Berchtesgadener Bauern folgte den Aufstandischen und zog mit ihnen zum Belagerungsheer nach Salzburg Am Ende mussten sie jedoch Propst Lenberger wie alle anderen ihre Regenten um Verzeihung bitten und Schadenersatz leisten wofur sie vertraglich Begnadigung und Straffreiheit zugesichert bekamen Fur das Klosterstift hielten sich die mit dem Salzburger Erzbischof ausgehandelten Ersatzanspruche in Grenzen und es uberstand damit im Gegensatz zu Salzburg den Bauernkrieg einigermassen glimpflich 83 Nach dem Bauernkrieg widmete sich Lenberger der inneren Verwaltung der Stiftspropstei und erliess 1529 eine schriftliche Waldordnung und fur die Holzhandwerker Zunft Sebastiani Bruderschaft eine Handwerksordnung mit Gesetzeskraft 84 Wer dieser Zunft beitreten wollte bedurfte der Zustimmung des Propstes und des Zunftmeisters Den Verlegern beziehungsweise den Aufkaufern der Berchtesgadener War war es verboten Fertigwaren mit Rohmaterial oder Naturalien zu bezahlen 85 Erhebung zur Furstpropstei Bearbeiten nbsp Furstpropstei Berchtesgaden und Umgebung Nord Ost zusammengesetzt aus zwei Kartenausschnitten bzw Holzschnitten von Philipp Apian aus dem Jahr 1568Im Jahr 1559 wurde unter der Regentschaft von Kaiser Ferdinand I Wolfgang Griesstatter zu Haslach zum Furstpropst und das Stift zur Furstpropstei erhoben Griesstatter und seine Nachfolger sassen nunmehr als gefurstete Vertreter des kleinsten Furstentums und der einzigen Furstpropstei des Bayerischen Reichskreises in den Reichstagen und nahmen bis in das 17 Jahrhundert auch an den Salzburger Landtagen teil Als Wolfgang II stand Griestatter ab 1541 einem Kapitel von elf bayerischen und salzburgischen Edelleuten vor 86 Die Jahreseinkunfte des Klosterlandes umfassten seinerzeit 900 Gulden aus Zinszahlungen der Bauern sowie deren Zehent von ihren Ernteertragen mit 90 Schaffeln Getreide und 7000 grossen Kaselaiben die fur den eigenen Haushalt des Klosterstifts und fur Almosen verwendet wurden Nach Verlust ertragreicher Gebiete in der Oberpfalz und in Franken blieben daruber hinaus nur noch die Einnahmen aus weiteren Besitzungen im Bayerischen und Osterreichischen mit insgesamt 550 Gulden und 340 Schaffeln Getreide 86 Nach einer ersten Beschwerde von 1540 war Griesstatter noch als einfacher Stiftspropst gemeinsam mit den anderen Fursten aus Bamberg Freising Passau Regensburg und Salzburg mit der Klage gegen eine Doppelveranlagung ihrer osterreichischen Besitzungen fur die Turkenhilfe erfolgreich Am 26 Mai verpflichtete sich Ferdinand I ihre Besitzungen in den Erblanden fur jenes Jahr von dieser Steuer zu befreien 87 Nachdem in Bischofswiesen an der Tann eine Salzquelle und an der Gmundbrucke Steinsalz entdeckt worden war schloss Griesstatter mit Herzog Albrecht von Bayern im Jahr 1555 einen fur das Berchtesgadener Land vorteilhaften Vertrag Danach sollte alles dort abgebaute Salz zu einem festen Preis der Saum zu 14 Kreuzern sowie Zollgebuhren von einem Weisspfennig ausschliesslich an Bayern gehen Damit war der Absatz des Salzes auf lange Zeit gesichert Fur die Transportwege und die dafur notigen Brucken hatte allein die Berchtesgadener Propstei zu sorgen und sie instand zu halten Bayern hatte im Gegenzug diese Salzvorkommen gegen das Erzstift Salzburg zu schutzen Der Transport des Salzes und die Einnahmen daraus waren allein den Einwohnern des Berchtesgadener Landes vorbehalten 88 In der Folge wurde 1556 im Ort Berchtesgaden auf dem Gut Frauenreut auch Fronreut heute Salinenplatz zuvor Am Guterbahnhof eine Saline erbaut die ebenfalls dem Zugriff Salzburgs entzogen war und durch die neue Arbeitsplatze geschaffen wurden Die beiden Bischofswieser Salzstatten hatten sich allerdings als nicht lohnend erwiesen Stattdessen brachte Griesstatter den 1517 von Gregor Rainer aufgeschlagenen Petersberg und den 1558 im Salzbergwerk neu aufgeschlagenen Frauenberg in den Vertrag mit dem Herzogtum Bayern ein 89 1556 war auch das Jahr in dem Griesstatter den Rest der seit 167 Jahren bestehenden Schuldenlast an Salzburg zu tilgen und damit Schellenberg aus der Salzburger Pfandschaft zu losen vermochte Der Vertrag unter Mitwirkung des Bischofs von Eichstatt ist als Eichstatter Kompromiss bekannt und war auch als Friedensvertrag mit Salzburg zu verstehen 90 Dennoch hatte Griesstatter finanzielle Sorgen war er doch als Reichsfurst nach wie vor verpflichtet einen nicht geringen Beitrag zur Rustung und zur Turkensteuer zu leisten 79 Er schloss 1564 das bedeutungslos gewordene und nahezu verwaiste Frauenkloster am Anger 8 40 Seinen Plan dort ein Armenspital zu errichten konnte er jedoch nicht mehr umsetzen 91 Kurz vor seinem Tod grundete er unter dem Motto Seid reich und uberflussig in allen guten Werken die Stiftung Griesstatter Fonds die er mit 10 000 Gulden ausstattete fur Arme Kranke und Kruppelhafte sowie fur Stipendien an zween Junglinge sittlichen Wesens und Wandels die damit gelert werden konnten in Universali Studio catholico Germaniae in Ingolstadt Freiburg oder Wien Ferner sollten Stipendien an drey geborne Lanndtsdochter vergeben werden denen als tugendsame Junckfrauen je zwanzig Gulden fur den Eintritt in den Ehestand zu gewahren waren 91 Reformation Bearbeiten Im 16 Jahrhundert fand die Lehre Martin Luthers auch im Berchtesgadener Land eine wachsende Anhangerschaft deren Schicksal sehr eng mit Ereignissen im Erzstift Salzburg verknupft war 92 Um 1521 trat Jacob Strauss als evangelischer Prediger in Berchtesgaden auf begleitet von Christoph Soll einem Gesellpriester und spateren Strassburger Prediger der dem Stift Berchtesgaden angehort hatte 93 Einheimische Salz und Holzhandler verbreiteten reformatorische Gedanken und Schriften mit denen sie auf ihren Reisen in die protestantischen Stadte Augsburg Nurnberg und Regensburg in Beruhrung gekommen waren Eine bedeutende Keimzelle des Protestantismus war vor allem das benachbarte Durrnberg im Salzburgischen 94 Dort trafen Berchtesgadener Bergleute aus den Gnotschaften Au und Scheffau auf eingewanderte Bergknappen aus dem lutherischen Sachsen und zeigten sich offen fur deren religiose Unterweisung und Angebote zur Erbauung Die sachsischen Bergleute trafen sich zu Gebet Gesang und Bibellesungen heimlich in der Nacht insbesondere wenn ihnen durchreisende Prediger die Schrift auslegten 94 Die mehr mit Verwaltungsaufgaben beschaftigten und von privaten Interessen geleiteten Chorherren ubten die Seelsorge nur in geringem Masse aus und hatten sie fur die in der Furstpropstei verstreut lebenden Einwohner an zwei Kaplane delegiert 92 Wahrend im Erzbistum Salzburg bereits zu Beginn der Reformationszeit unter dem Erzbischof Matthaus Lang die Verfolgungen der Protestanten eingesetzt hatten setzte die Furstpropstei diesen Entwicklungen auf ihrem Herrschaftsgebiet vorerst nichts oder nur wenig entgegen 92 Der nach Visitationen des Ofteren mit Geldstrafen belegte Besitz lutherischer Schriften und die 1572 durch Furstpropst Jakob Putrich veranlasste erste Vertreibung von Protestanten am Durrnberg vermochte der Ausbreitung der neuen Lehre keinen Abbruch zu tun Sie fand zuerst in den Gnotschaften Au Scheffau Schellenberg und Gern etwas spater auch in Bischofswiesen und vereinzelt sogar in Schonau und Ramsau ihre Anhanger 94 95 Salzburgs erneuter Einverleibungsversuch Bearbeiten nbsp Ferdinand von Bayern als Erzbischof von Koln1587 machte der neu gewahlte Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau einen neuen Versuch dem Erzbistum Salzburg das Berchtesgadener Land samt seinen Pfrunden einzuverleiben Dazu erhohte er erst die Salzpreise und lud dann den Furstpropst Jakob Putrich 1567 1594 zu Verhandlungen ein Gefangen genommen sollte er in Dreitagesfrist daruber nachdenken ob er den Preiserhohungen zustimmt oder die Einstellung des Salztransports aus Schellenberg hinnimmt Nach Unterzeichnung des abgepressten Vertrages widerrief ihn Putrich in Berchtesgaden sofort und fand Unterstutzung bei dem noch jungen Prinzen Ferdinand von Bayern Gegen den Willen eines Teils der Bevolkerung und der Kapitulare die als neu gewonnene Anhanger des Erzbischofs bereits nach Salzburg umgesiedelt waren und spater auch nicht mehr zuruckkehren durften setzte er 1591 den zwolfjahrigen Ferdinand als Koadjutor durch Als der Erzbischof mit seinen Truppen in Berchtesgaden einfiel um es in Besitz zu nehmen war Putrich bereits nach Munchen geflohen Der Vater Ferdinands Herzog Wilhelm V vertrieb 1591 die Salzburger aus dem zukunftigen Besitz seines Sohnes denn nach dem Tode Putrichs fiel die Furstpropstei Berchtesgaden vereinbarungsgemass unter dessen Administration 96 97 Unter kurkolnischer Administration Bearbeiten Die Furstpropstei unterstand von 1594 bis 1723 der kurkolnischen Administration des bayerischen Hauses Wittelsbach das als erster von drei Regenten Ferdinand von Bayern mehr als 50 Jahre vertrat Als Kurfurst und Erzbischof von Kurkoln konnte sich Ferdinand jedoch nur wenig um die Belange der Furstpropstei kummern 96 Ochsenkrieg und Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten nbsp Stift und Markt Berchtesgaden Stich von Matthaus Merian 1643Der Versuch des Erzstifts Salzburg sich die Furstpropstei einzuverleiben eskalierte im Ochsenkrieg 1611 Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau war in Konflikt mit Bayern geraten einerseits wegen der Ertrage aus dem Bergwerk Hallein andererseits weil Maximilian I eine Verdoppelung der Zolle auf Salzburger Waren durchsetzen wollte Daraufhin besetzte Wolf Dietrich in der Nacht vom siebten auf den achten Oktober 1611 Berchtesgaden Nach einem kurzen Kriegszug Bayerns fluchtete Wolf Dietrich wurde jedoch bald gefasst musste abdanken und blieb bis zu seinem Tode auf der Festung Hohensalzburg inhaftiert In Ferdinands Regierungszeit fiel auch der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 in dem Berchtesgaden wie durch ein Wunder von Zerstorungen verschont blieb Es wurde dafur aber wiederholt zur Kasse gebeten um die kriegsbedingten Schaden in Koln beheben zu konnen 98 Allerdings waren spater laut der Reichsmatrikel von 1663 die nach 1521 bereitzustellenden Leistungen auf 2 Reiter 20 Fusssoldaten und 104 Gulden vermindert 99 Im Jahr 1521 waren es noch 2 Reiter 34 Fusssoldaten und 90 Gulden Besetzung wahrend des Spanischen Erbfolgekriegs Bearbeiten nbsp Stift Berchtolsgaden und angrenzende Territorien Auszug einer Karte von Johann Baptist Homann c 1715 im Salzburger ArchivIm Spanischen Erbfolgekrieg besetzten osterreichische Truppen 1704 die von Joseph Clemens von Bayern regierte Furstpropstei Joseph Clemens hatte sich auf die Seite seines Bruders Maximilian II Emanuel gestellt der mit Hilfe Frankreichs ein bayerisches Konigreich errichten wollte Infolge des dadurch ausgelosten Krieges gegen das Heilige Romische Reich Deutscher Nation wurden beide 1706 auf dem Reichstag in Regensburg geachtet In dieser Zeit verlieh Kaiser Karl VI dem lieben andachtigen Dekan und Kapitel zu Berchtesgaden das Land als Reichslehen Mit dem Rastatter Frieden von 1714 erhielten die begnadigten Kurfursten ihre Besitzungen zuruck 100 Wiederherstellung der Eigenstandigkeit Bearbeiten Das Stift war wegen der nur seltenen Anwesenheit der kurkolnischen Administratoren insbesondere zuletzt unter Joseph Clemens von Bayern auf eine abschussige Bahn geraten Sein Nachfolger hatte einen Schuldenstand von 120 000 Gulden zu ubernehmen Diese Schulden beruhten nicht zuletzt auf dem luxuriosen und unwurdigen Lebenswandel der Chorherren 101 Zum Bruch kam es erst als Joseph Clemens den Stiftsdekan Julius Heinrich von Rehlingen Radau und andere Kapitulare wegen ihres ruchbar gewordenen lockeren Lebenswandels aus der Berchtesgadener Regierung ausschloss Als er zudem auf mehr geistliche Zucht disciplinam religiosam des ganzen Stifts bestand beschloss das Kapitel wegen seines verbrieften Rechts auf freie Wahl kunftig keinen Auswartigen und vor allem keinen Wittelsbacher Prinzen mehr zum Regenten zu wahlen Von Rehlingen wurde erst zum Koadjutor und nach dem Tode von Joseph Clemens 1723 zum Furstpropst gewahlt 101 nach dem Grundsatz dem Heiligen Geist nicht mehr dem Geist des bayerischen Hofes folgend Daraufhin stellte das gekrankte Bayern die Getreideausfuhr nach Berchtesgaden ein und minderte den Salzpreis Als von Rehlingen im Gegenzug erklarte dass er lieber das Salzbergwerk Berchtesgaden schliesse als weiterhin im Preis gedruckt zu werden lenkte Bayern jedoch ein 102 Wahrend der Amts und Regierungszeit von Rehlingens als Furstpropst wurden im Zuge der Gegenreformation drei Wallfahrtskirchen im Stil des Rokoko errichtet 1725 im jetzigen Marktschellenberger Ortsteil Ettenberg die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung und am nordostlichen Hang des Locksteins auf der Berchtesgadener Seite die Hilgerkapelle fruher auch Maria Dorfen genannt 1731 wurde der Bau der Kirche Maria Himmelfahrt auch bekannt als Maria Kunterweg in Ramsau begonnen und unter Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein 1733 vollendet 103 Nach einem Vergleich vom 8 August 1730 zwischen Salzburg und Berchtesgaden uber die Titulatur der beiden Landesstellen durfte sich Berchtesgaden offiziell nur noch als furstlich und Reichsstift und nicht mehr als hochfurstlich und Hochstift bezeichnen 104 Gegenreformation Vertreibungen und Emigration Bearbeiten nbsp Empfang der ein Jahr vor den Berchtesgadenern vertriebenen Salzburger Protestanten in Berlin am 30 April 1732Nachdem 1686 rund 70 Manner und Frauen um Joseph Schaitberger aus Durrnberg vertrieben und deren Kinder auf katholische Familien verteilt worden waren kam es ein Jahr spater auch im Berchtesgadener Land verstarkt zu Hausdurchsuchungen 1687 sahen sich allein in der Au 156 Personen strengen Verhoren ausgesetzt Den des falschen Glaubens Uberfuhrten wurden Geldstrafen auferlegt und sie mussten wieder auf das richtige Glaubensbekenntnis schworen Von einem ist bekannt dass er wegen eines verbotenen Buches mehrere Tage bei Wasser und Brot eingesperrt nach dem sonntaglichen Gottesdienst an den Pranger gestellt und anschliessend zu einer Wallfahrt verurteilt wurde 92 Nach der brutalen sehr kurzfristig anberaumten Vertreibung von etwa 21 000 Salzburger und Durrnberger Protestanten in den Jahren 1731 32 92 bemuhten sich die Berchtesgadener Protestanten um Aufnahme in ein protestantisch regiertes Land Gestutzt durch das innerhalb des Regensburger Reichstags anerkannte Corpus Evangelicorum hatten 2000 Berchtesgadener den Mut sich offentlich zur protestantischen Konfession zu bekennen und im September 1732 um ihre Ausreise zu bitten 105 Ein Schreiben des Corpus Evangelicorum verschaffte ihnen zwar Gehor beim Kanzler doch es wurden den Ausreisewilligen Bedingungen gestellt die einem kompletten Verlust von Hab und Gut gleichkamen 106 nbsp Cajetan Anton Notthafft als StiftskapitularDamit die Protestanten nicht heimlich ausreisen konnten wurden die Alpenpasse besetzt Gleichzeitig wurde ihnen ein Versammlungs und Berufsverbot auferlegt Da forderten die derart Bedrangten freie Religionsausubung die Umwidmung der Kirche Maria Gern und die Anstellung eines Geistlichen ihres Bekenntnisses was die Furstpropstei ablehnte Die Protestanten forderten daraufhin offen die freie Ausreise 94 Der gerade erst zum Furstpropst gewahlte Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein sah sich noch vor seiner Amtseinsetzung von einem Aufstand bedroht und erliess deshalb wie schon ein Jahr zuvor der Salzburger Erzbischof Leopold Anton von Firmian am 26 Oktober 1732 ein Emigrationspatent Danach mussten binnen dreier Monate eine Frist die jedoch aufgrund des herannahenden Winters bis in den April verlangert wurde alle Protestanten Berchtesgaden verlassen 94 Gekoppelt wurde dieses Dekret an die Bezahlung von funf Gulden fur den Freikauf aus der Leibeigenschaft sowie an die Forderung nach Ungarn zu ziehen Letzteres sollte verhindern dass die Holzhandwerker in ihrer neuen Heimat eine Konkurrenz bildeten Diese Forderung wurde aber nach heftigen Protesten der Ausreisewilligen auf ein Ansiedlungsverbot in Nurnberg geandert 107 Kurhannover und Preussen entrichteten als Einzige bereitwillig die Gebuhr von funf Gulden fur die Unvermogenden unter den Protestanten und bildeten so die Schwerpunkte fur deren Neuansiedelung Ab dem 18 April 1733 zogen zunachst 84 Bischofswieser uber Land nach Preussen Ein Kunstdrechsler wurde von Franziskanern zuruckgehalten und die anderen Holzhandwerker mussten schworen sich nicht in Nurnberg niederzulassen Am 1 Juni 1733 in Berlin angekommen wurden sie dort von dem Geheimen Rat und Domanen Direktor von Gerold gemustert und anschliessend nach Ostpreussen weitergeschickt Am 22 April machten sich 800 Auer Scheffauer und Gerer aus Maria Gern uber Hallein per Schiff nach Regensburg auf und von dort zu Fuss nach Kurhannover 105 Insgesamt verliessen damals mehr als 1100 von etwa 9000 Einwohnern die Furstpropstei 107 108 Ihr Besitz wurde vom Stift eingezogen und verkauft der Erlos floss in eine so genannte Emigrantenkasse 109 Nicht wenige der Emigranten auch Exulanten genannt 110 kamen in der Fremde zu Wohlstand und Vermogen Gerade auch dank den Fertigkeiten der einstigen Schnitzer und Drechsler der Berchtesgadener War die spater meist doch trotz ihres geleisteten Schwurs dahin zogen nahm die Nurnberger Spielwarenindustrie einen grossen Aufschwung 111 nbsp Deckenfresko in Maria KunterwegIm Jahr des Auszugs wurde in der Ramsau die Kirche Maria Himmelfahrt auch bekannt als Maria Kunterweg geweiht in der ein Deckengemalde diese Auswanderung triumphierend dokumentiert Im unteren Chronogramm zweier Kartuschen ist dazu aus dem Lateinischen ubersetzt zu lesen Auf Furbitte der unbefleckten Jungfrau und Mutter ist der verderbende Irrglaube hier von dieser Kirche ausgetrieben worden 1733 112 113 Doch nach dem Aderlass von mehr als zehn Prozent der Bevolkerung noch dazu von tuchtigen und charakterstarken Bauern und Handwerkern verhinderte der Furstpropst jede weitere Auswanderung 114 Bei der Gegenreformation taten sich besonders die Berchtesgadener Franziskaner Reformaten als Re Missionare hervor Als die noch verbliebenen Protestanten ebenfalls ausreisen wollten wurden erneut die Passe gesperrt Im Jahr 1788 hiess es dann dass jeder Schatten von verdachtigem Glauben aus dem Furstpropsttum verschwunden sei 94 Doch auch die Wirtschaftskraft war stark geschwacht die Einkunfte insbesondere im Holzhandwerk gingen zuruck 114 Ludwig Ganghofer hat diese Thematik in seinem Roman Das grosse Jagen verarbeitet Aufgelaufene Schulden und Ende der Furstpropstei Bearbeiten Wahrend der Amts und Regierungszeit seines Nachfolgers Michael Balthasar von Christalnigg 1752 1768 beliefen sich die Schulden des Stifts auf 250 000 Gulden Als er weitere 69 000 Gulden aufnehmen musste um die laufenden Ausgaben zu bestreiten zahlten zu seinen neuen Geldgebern Kloster Privatiers und laut Koch Sternfeld auch das bairische Cabinet 115 Umso erstaunlicher dass Christalnigg zu den Bauten seiner beiden Vorganger in Berchtesgaden den Calvarienberg und auf halber Hohe des Kalbersteins 1758 das Schloss Furstenstein errichtete zu dem auch eine Schlosskapelle und andere Bauten wie ein Meierhof gehorten 116 Christalnigg soll auch trotz des Geldmangels die Stiftsbibliothek von deren Anfangen nur wenig bekannt ist besonders erweitert haben Am Ende des 18 Jahrhunderts konnte sie etwa 10 000 Bande umfasst haben 117 Beim Nachfolger Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff 1768 1780 wuchsen die Schulden des Stifts noch auf 300 000 die Currentschulden auf 100 000 Gulden an 118 Erst Joseph Konrad von Schroffenberg Mos suchte die hohe Schuldenlast abzutragen und die Wirtschaftskraft der Furstpropstei zu erhohen Insbesondere seine Sparsamkeit am eigenen Hofe wurde von den Einwohnern des Berchtesgadener Landes sehr geschatzt Seine Bemuhungen wurden jedoch in den Jahren 1786 und 1787 durch Uberschwemmungen der Salinen Schellenberg und Frauenreut sowie den dadurch zum Teil ganzlich zerstorten Triftanlagen und Wasserklausen wieder nahezu zunichtegemacht 118 Trotzdem nahm er sich erfolgreich des Bildungswesens mit seinen Winter und Winkelschulen an und liess 1792 eine erste Hauptschule bzw Normalschule und 1793 eine Baumwoll Spinnschule einrichten 119 Unter ihm verbesserten sich auch die Beziehungen zu Bayern wieder Um das Land auf wirtschaftlich gesicherte Beine zu stellen schloss er mit Bayern am 28 April 1795 einen Vertrag wonach Bayern gegen Zahlung von jahrlich 50 000 Gulden und 200 Gulden fur jeden Kapitular alle Berchtesgadener Salinen uberlassen wurden 118 Im Vorfeld massgeblich an diesem Vertrag beteiligt war Joseph von Utzschneider der im Anschluss daran zum ersten Administrator des im Schloss Adelsheim neu eingerichteten Kurfurstlichen Hauptsalzamts Berchtesgaden ernannt wurde 120 Infolge der durch die Sakularisation bedingten politischen Umwalzungen verlor Schroffenberg seinen Herrschaftsbereich als Furstpropst und als Furstbischof von Freising und Regensburg Die Furstpropstei Berchtesgaden kam 1803 zum Herzogtum Salzburg so dass er letzter Furstpropst des bis dahin eigenstandigen Lentells Berchtesgaden war 118 Nach der Sakularisation Bearbeiten nbsp Chorherren Stift jetzt Konigliches Schloss Berchtesgaden mit Stiftskirche und Schlossplatz nbsp Das Berchtesgadener Land rot innerhalb des Landkreises Berchtesgadener LandMit der Sakularisation und dem damit verbundenen Ende der propstlichen Herrschaft im Jahre 1803 war das neugegrundete Kurfurstentum Salzburg Herr uber das Berchtesgadener Land nach dem Frieden von Pressburg 1805 das Kaiserreich Osterreich und 1809 fur kurze Zeit Frankreich unter Napoleon Mit der Neuordnung Europas 1810 kam es zusammen mit Salzburg zum Konigreich Bayern und verblieb dort anders als Salzburg das 1816 wieder zu Osterreich uberging 121 Mit der Einbindung in das Konigreich Bayern wurde das Berchtesgadener Land nun vom neu eingerichteten Landgericht Berchtesgaden verwaltet das ab 1811 seinen Sitz in Berchtesgaden hatte Zugleich war es ab 1810 erst dem Salzachkreis und ab 1817 dem neu geschaffenen Isarkreis zugeordnet der 1838 in Oberbayern umbenannt wurde 1862 kam es in ganz Bayern zu einer Neugliederung der Verwaltung und das Berchtesgadener Land mit seinen heute funf Gemeinden fiel zusammen mit den Gemeinden des ehemaligen Landgerichts Reichenhall unter die Zustandigkeit des Bezirksamts Berchtesgaden das seinen Sitz im gleichen Gebaude wie das ehemalige Landgericht Berchtesgaden hatte Kirchlich ist das Gebiet heute dem Erzbistum Munchen und Freising und der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern zugeordnet 1818 wurde die nunmehr konigliches Schloss genannte Anlage zur Sommerresidenz der Wittelsbacher Nach dem Ende der Monarchie in Bayern kam das Schloss zum Wittelsbacher Ausgleichsfonds Ein Teil seiner Raume kann besichtigt werden andere dienen noch Angehorigen der Wittelsbacher als Wohnung fur Aufenthalte in Berchtesgaden Die Stiftskirche ist als Haupt und Pfarrkirche Teil der Pfarrei St Andreas Der Begriff Berchtesgadener Land bezeichnet noch heute eine Region in den historischen Grenzen des furstpropstlichen Kernlandes die sich kulturgeschichtlich und soziokulturell u a vom benachbarten Chiemgau und innerhalb des Landkreises Berchtesgadener Land vom vormals herzoglich bayerischen Bad Reichenhall und vom einst zum Erzstift Salzburg gehorenden Rupertiwinkel abgrenzt 13 122 123 Bezogen auf diese Region Berchtesgadener Land wurden u a 1925 die Vereinigten Weihnachtsschutzen des Berchtesgadener Landes und 1928 die Vereinigten Trachtenvereine im Berchtesgadener Land gegrundet 124 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Laut Koch Sternfeld konnten in dem geschlossenen Bezirk von Berchtesgaden also dem Kernland der Furstpropstei Ende des 13 Jahrhunderts 3500 125 Ende des 16 Jahrhunderts bereits etwa 7500 126 und kurz nach dem Ende seiner Eigenstandigkeit im Jahr 1803 etwa 10 000 Seelen gelebt haben 1 Zwischenzeitlich erlebte das Berchtesgadener Land jedoch einen Einbruch seiner Einwohnerentwicklung als im April 1733 sich mehr als 1100 von seinerzeit etwa 9000 Einwohnern im Zuge der Gegenreformation gezwungen sahen nahezu ohne Hab und Gut die Furstpropstei zu verlassen 107 108 Religion BearbeitenAb 1201 war lediglich die Pfarrei Berchtesgaden kirchlich in das Stift inkorporiert zu der jedoch alsbald die Filialen Ramsau Grafengaden und Schellenberg hinzukamen Ab 1255 fuhrten die Propste die Pontifikalien 1455 wurde das Stiftsgebiet als eigenstandiges Archidiakonat der geistlichen Jurisdiktion der Erzdiozese Salzburg entzogen und war damit direkt dem Papst in Rom unterstellt 8 Als Klosterstift gegrundet und im Laufe der Jahrhunderte zum kirchlichen Furstentum beziehungsweise zu einer Furstpropstei erhoben galt das Berchtesgadener Land als Ganzes stets eng mit der Kirche verbunden Vor der Reformation bedeutete das ausschliesslich die katholische Kirche una sancta ecclesia Nach der Reformation blieb die Regentschaft der Furstpropstei papsttreu und ordnete sich in die romisch katholische Kirchenhierarchie ein Analog zu dem im Reich verbindlichen Rechtsgrundsatz Cuius regio eius religio war die Bevolkerung fast hundertprozentig romisch katholisch insbesondere nach der Vertreibung von 1100 Protestanten und der Re Missionierung ihrer im Berchtesgadener Land verbliebenen Glaubensbruder ab 1732 33 92 Erst nach Aufhebung der Furstpropstei in der Sakularisation liessen die Edikte des Konigs Maximilian I Joseph von 1808 und 1809 in Bayern die Grundung einer Evangelisch Lutherischen Kirche und damit auch in Berchtesgaden eine Wiederbelebung des Protestantismus zu Es bildeten sich dann auch analog zu den in Kommunalgemeinden umgewandelten Gnotschaften eigenstandige evangelische und romisch katholische Pfarrgemeinden deren Einzugsbereiche heute in etwa denen der Kommunen entsprechen Siehe hierzu auch die Artikelabschnitte Reformation sowie Gegenreformation Vertreibungen und Emigration Von Angehorigen anderer Religionsgemeinschaften wie dem Judentum ist fur das Stiftsland nichts bekannt auch gab es keine Pogrome In der 700 jahrigen Geschichte durfte im Klosterstift Berchtesgaden eine ahnliche Haltung wie in den landlichen Gebieten des benachbarten Herzogtums Bayern geherrscht haben wonach Juden sich nicht ansiedeln durften fur die Durchreise einen Passierschein brauchten und an keinem Ort ofter als einmal ubernachten durften 127 Auch von Hexenverfolgungen ist im Berchtesgadener Land nichts bekannt obwohl es sich dem Codex Juris Bavarici Criminalis des Wigulaus von Kreittmayr von 1758 angeschlossen hatte der mit Beibehaltung von Folter und Todesstrafen gegen Ketzer Hexer und Aberglauben noch allzusehr der Vergangenheit verhaftet war 128 Politik BearbeitenFurstpropste von Berchtesgaden Bearbeiten Hauptartikel Liste der Furstpropste von Berchtesgaden nbsp Furstpropst Joseph Konrad von Schroffenberg um 1790Insgesamt gab es 50 Stifts bzw Furstpropste in Berchtesgaden die trotz ihrer erst nach und nach steigenden Machtbefugnisse und Autonomie in historischen Standardwerken allesamt als Furstpropste bezeichnet werden 129 Die Zahlung beginnt Anfang des 12 Jahrhunderts mit Eberwin als erstem und endet mit Joseph Konrad von Schroffenberg Mos als letztem Furstpropst der 1803 im Zuge der Sakularisation in Bayern abdanken musste Die ersten 16 waren einfache Stiftspropste Doch bereits Heinrich I als dritter Stiftspropst stand unter dem Schutz von Kaiser Friedrich Barbarossa der 1156 in einer Goldenen Bulle die Gebietsgrosse des Stifts bestatigt und ihm die Forsthoheit sowie die Schurffreiheit auf Salz und Metall gewahrt hatte 1194 erlangte Wernher I als sechster Stiftspropst fur sich und seine Nachfolger einen weiteren enormen Machtzuwachs In jenem Jahr verfugte Kaiser Heinrich VI dass den Berchtesgadener Stiftspropsten nun auch die hohe Gerichtsbarkeit zukam die sie durch einen Vogt ausuben lassen konnten Als Landes und Gerichtsherren unterstanden damit allein ihnen alle Rodungsgebiete des Stifts und deren Bauern 54 Ab 1294 folgten 10 Amtstrager die mit der Ausubung der Blutgerichtsbarkeit rechtlich schon den Reichsfursten gleichgestellt waren Die nachsten 14 waren ab 1380 als Reichspralaten auch im Reichsfurstenrat vertreten Drei von ihnen waren im Zusammenhang mit der Inkorporation von 1393 bis 1404 Salzburger Erzbischofe Ab 1455 waren sechs der Berchtesgadener Reichspralaten bereits von der Metropolitangewalt Salzburgs vollkommen befreit und in geistlichen Dingen Spiritualien dem Papst direkt unterstellt Die letzten zehn hatten schliesslich zwischen 1559 und 1803 den Status von Furstpropsten inne In den Jahren 1594 bis 1723 gehorten drei der zehn als ranghohere Erzbischofe von Koln bzw als kurkolnische Administratoren dem Hause Wittelsbach an Die Herkunft der Propste sofern sie das Land Berchtesgaden nicht als Salzburger Erzbischofe oder als Kurfursten und Erzbischofe von Koln regierten ist nur selten nachzuweisen Die meisten Propste entstammten vermutlich bayerischen oder osterreichischen Rittergeschlechtern In Propst Friedrich von Ortenburg 1239 wurde auch ein Mann von hoherem Adel vermutet Im 17 Jahrhundert nach der kurkolnischen Administration hatten die Nachfolger allesamt ein Adelspradikat im Namen ihre Vater waren Ratsherren Freiherren Grafen und Pfleger Abgesehen von den Salzburger und Kurkolnischen Administratoren residierten alle Stiftspropste Reichspralaten und Furstpropste bis 1803 in Berchtesgaden und wurden meist aus den eigenen Reihen des Klosterstifts gewahlt 17 Stifts bzw Furstpropste wurden in Berchtesgaden bestattet und von 13 dieser Grabstatten sind noch Grabmaler in Form kleinerer Bodenplatten oder uberlebensgrosser Hochrelief Epitaphe erhalten Eines davon das von Wolfgang II Griesstatter zu Haslach 14 Juli 1567 ist in der Franziskanerkirche alle anderen befinden sich in der Stiftskirche beziehungsweise im Kreuzgang zwischen Stiftskirche und dem vormaligen Augustiner Chorherrenstift Das alteste Grabmal eines Stiftspropstes ist das von Hartung von Lampoting 18 August 1306 130 das jungste das des letzten Furstpropstes Joseph Konrad von Schroffenberg Mos 4 April 1803 131 V DPropste des Klosterstifts Berchtesgaden 1101 1380 Niedere Gerichtsbarkeit 1101 1194 Eberwin Hugo I Heinrich I Dietrich Friedrich I Wernher I Hohe Gerichtsbarkeit 1194 1294 Wernher I Gerhard Hugo II Konrad I Garrar Friedrich II Ellinger Heinrich II Friedrich III von Ortenburg Wernher II Konrad II Heinrich III Konrad III von Modling Johann Sax von SaxenauBlutgerichtsbarkeit 1294 1380 Johann Sax von Saxenau Hartung von Lampoting Eberhard Sachs Konrad IV Tanner Heinrich IV Reinhold Zeller Otto Tanner Peter I Pfaffinger Jakob I von Vansdorf Greimold Wulp Ulrich I Wulp danach Ulrich I Wulp Propste der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 V DPropste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 vorher Ulrich I Wulp Propste des Klosterstifts Berchtesgaden 1101 1380 Reichspralaten 1380 1393 Ulrich I Wulp Kleines Schisma Sieghard Waller Konrad Torer von TorleinInkorporation in das FursterzbistumSalzburg 1393 1404 Pilgrim II von Puchheim Gregor Schenk von Osterwitz Eberhard III von NeuhausReichspralaten 1404 1559 Peter II Pienzenauer Johann II Praun Bernhard II Leoprechtingerab 1455 geistlich dem Papstdirekt unterstellt Bernhard II Leoprechtinger Erasmus Pretschlaiffer Ulrich II Pernauer Balthasar Hirschauer Gregor Rainer Wolfgang I Lenberger Wolfgang II Griesstatter zu Haslach danach Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 V DPropste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 vorher Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 Furstpropste 1559 1594 Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Jakob II PutrichInkorporation in das KurfurstentumKoln 1594 1723 Ferdinand von Bayern Maximilian Heinrich von Bayern Joseph Clemens von BayernFurstpropste 1723 1803 Julius Heinrich von Rehlingen Radau Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Michael Balthasar von Christalnigg Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff Joseph Konrad von Schroffenberg Mos Hierarchische Strukturen Bearbeiten Propst und Stiftsdekan Bearbeiten Ausser wahrend der Inkorporation durch Salzburg und der kurkolnischen Administration stand der von den ansassigen Chorherren auf Lebenszeit gewahlte Propst an der Spitze des Augustiner Chorherrenstifts Berchtesgaden Er nahm alle landesherrlichen und ihm zustehenden geistlichen Kompetenzen wahr war jedoch auch als regierender Furstpropst in wesentlichen Entscheidungen von der Zustimmung der Stiftskapitulare abhangig Den Vorsitz der Chorherren hatte der Stiftsdekan der ofters auch zum Nachfolger des Propstes gewahlt wurde 40 Hauptartikel Liste der Stiftsdekane von Berchtesgaden Wollte ein Chorherr Furstpropst oder Stiftsdekan und damit Nachfolger eines Furstpropstes werden hatte er mit den anderen Chorherren eine Wahlkapitulation auszuhandeln Am 9 August 1732 wurden beispielsweise nachfolgende Kapitulations Punkte fur den kunftigen Furstpropst Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein festgelegt Der Propst sollte nur noch 600 Gulden Chatoullgeld erhalten und alles Ubrige zum Besten des Stifts verwenden Die Kandidaten mussten 16 Ahnen nachweisen konnen je acht auf vaterlicher und mutterlicher Seite Jedem Kapitularen sollten 200 Gulden Taschengeld zwei Maxdor s zum Namenstag sowie taglich ein Viertel Wein und drei Kannen Bier dazu noch jede Woche zwei Viertel Wein zugestanden werden Im Krankheitsfall waren ihm zu jeder Mahlzeit zwei Viertel Wein und zwei Viertel Bier zu geben mit denen er den Krankenwarter honorieren konnte Bei Aderlassen gebuhrten jedem drei Viertel Wein und drei Viertel Bier Das Viertel Wein wurde mit 15 Kreuzern abgelost Ferner sollten die Privilegien des Kapitels aufrechterhalten werden wie z B die Bildung des Consistoriums die freie Wahl des Stiftsdekans die Aufnahme der Novizen die Zulage von 50 Gulden fur Kleidung abwechselnd Stiftsreisen nach Wasentegernbach Heuberg und Krems sowie Ferien in St Bartholoma Bei der Anstellung und Besoldung der Beamten mussten die Kapitularen zustimmen und an wichtigen Verwaltungsentscheidungen teilnehmen Der Hofmarschall sollte den Kapitularen untergeordnet und den Domizellaren ubergeordnet sein 132 Obwohl vom Klosterstift mehr als gut versorgt pflegten die Kapitularen eine Lebensweise die den Anforderungen an Kleriker insbesondere nach Ansicht von Reformpralaten wie Ferdinand von Bayern nicht entsprachen 40 Amter und Verwaltung Bearbeiten Zu den Funktionen und Amtern innerhalb der Furstpropstei zahlten laut Koch Sternfeld Anfang des 18 Jahrhunderts Regierung Hofmeisterei Salzamter Schellenberg und Frauenreut Brauamt Bauamt Mautamt Jagerei und Fischerei In den Anfangen bis ins 14 Jahrhundert sind Laienbruder Konversen bezeugt Von einem weiss man dass er 1295 sogar zum Hallinger bzw zum Leiter des bedeutenden Salzamtes in Schellenberg ernannt worden war 133 Doch in der Regel waren es die Chorherren die neben ihren geistlichen Aufgaben innerhalb des Stifts wirtschaftliche Amter wie das Salzamt oder das Bauamt ausubten 40 Am 11 Juli 1715 wurde folgende verwaltungsinterne Rangordnung festgeschrieben Kanzler Hofmeister Hofrat lt Koch Sternfeld ein neues Amt Kammerrat Titularrat Landgerichtsverwalter Regierungssekretar Hofschreiber Salzbeamter zu Frauenreut Gerichtsschreiber Oberjager Registrator zwei Salzgegenschreiber Mautner und zwei Kanzellisten 134 Aufnahmebedingungen fur Chorherren Bearbeiten In den ersten etwa 400 Jahren gab es sieben Chorherren ab dem 16 Jahrhundert war die Zahl auf 10 bis 14 gestiegen 40 Was die Bedingungen fur ihre Aufnahme und Ausstattung als Chorherren anging so heisst es bei Koch Sternfeld Nach den Statuten des Kapitels von ca 1750 waren Vorbedingungen fur die zur Berchtesgadener Stiftmassigkeit acht Ahnen sowie wissenschaftliche Bildung und sittliche Anlagen vorgeschrieben Das Mindestalter fur Novizen war auf 22 Lebensjahre festgesetzt Das Noviziat dauerte ein Jahr in dem der Novize die Ordensregel einen Quartband eigenhandig abzuschreiben hatte Wahrend des Noviziats wurden ihm Tafel und Chorkleidung gewahrt Vor Ablegung des Gelubdes hatte der Novize inklusive aller Unkosten und Geschenke 2500 Rheinische Gulden zu hinterlegen Von seinem ubrigen Vermogen konnte er sich eine Leibrente auszahlen lassen jedoch pro Jahr nicht mehr als 300 Gulden Wollte der Eintretende sein Vermogen dem Stift uberlassen wurden ihm bis zu einem Betrag von 300 Gulden sechs Prozent Zinsen gewahrt Manche Kapitulare hatten als Novizen auch merkwurdige Kostbarkeiten in das Stift eingebracht Nach dem Probejahr wurde der Novize Domizellar mit einem Jahresgehalt von 300 Gulden und erhielt Sitz und Stimme im Kapitel Ein wirklicher Kapitular bezog 500 Gulden Jahresgehalt sowie 50 am Wahltag eines Furstpropstes und 50 bei Eintritt eines Kandidaten Daneben erhielt er die nicht unbetrachtlichen Mess und Stolgebuhren ausgezahlt Vernachlassigter Chorbesuch der ohnehin sehr ertraglich vorgeschrieben war verkurzte das Einkommen Ratsstellen erhohten Zulagen und das Wahlgeschenk um das Doppelte Ein Senior erhielt 700 der Subsenior 600 Gulden Gehalt ein zeitlicher Dekan die doppelten Pfrunden Alle drei Jahre gab das Stift jedem Kapitularen einen Kirchentalar von feinem schwarzen Zeuge die Kosten fur die ubrige Kleidung hatten sie selbst zu bestreiten Mittags und abends sass jeder Kapitular beim Furstpropst an der Tafel Die Wohnung wurde unentgeltlich mit dem Nothwendigen ausgestattet und ggf repariert und er hatte das Anrecht auf eine Ferienreise pro Jahr Auch Brennholz und Kerzen stellte das Stift sowie die Hofpferde jedoch bei weiteren Fahrten ohne Fourage Jedem Kapitular gebuhrten zudem 20 Pfund Edelfische oder ersatzweise 36 kr vom Pfunde Im Krankheitsfalle sorgte das Stift fur alles Die Kapitularen konnten testiren mit einem Drittel zu Gunsten der Stiftskirche und mit zwei Dritteln fur andere milde Zwecke auch zu Gunsten armer Verwandter In dem von Kapitularen und Beamten so reichlich genossenen Berchtesgaden so Koch Sternfeld weiter kannte man ein altes Sprichwort Wenn jemand vom Himmel wieder auf die Erde musste der wurde sich Berchtesgaden wahlen Es werde aber auch eine Zeit kommen da aus Berchtesgaden kriechen mochte wer nicht gehen konnte 135 Rechte der Bevolkerung Bearbeiten Unter den Augustiner Chorherren erlaubte die Leibeigenschaft den Berchtesgadener Untertanen bis zum Ende des 14 Jahrhunderts keinen eigenen Besitz sondern gestand ihnen lediglich Lehen zu die sie entweder nach dem Baumannsrecht fur ein Jahr als Freistift fur mehrere Jahre oder lebenslang als Leibgeding nutzen durften 114 Die Einwohner der Marktflecken beziehungsweise der Hauptorte Berchtesgaden und Schellenberg genossen lt Koch Sternfeld zum Ende jedoch bereits burgerliche Freiheiten 125 Der 1377 vom Stiftspropst Ulrich Wulp erlassene Landbrief erweiterte erstmals die Rechte der Bauern Sie konnten ihre Lehen gegen eine Ablosungsschuld erwerben allerdings mussten sie weiterhin ihren Verpflichtungen in Form von Frondiensten nachkommen Die Rechteerweiterung sollte die hohen Schulden des Stifts abbauen helfen und auch den wusten Thalern Berchtesgadens die Bevolkerung erhalten und mehren Die Einfuhrung eines Erbrechts mit massigen unuberschreitbaren Gebuhren war ein Schritt der in anderen Landern noch in spaten Jahrhunderten vermisst wurde und gab laut Koch Sternfeld der Kultur d h der Entwicklung des Landes den wirksamsten Vorschub Nachdem Ulrich in den Seitentalern die Walder ausgereutet hatte wurde den Bauern zwar der Zehent aber kein Getreidedienst auferlegt die abzuliefernden Naturalien bestanden lediglich aus Kase und Huhnern 136 In jene Zeit fiel vermutlich auch das seitens der Stiftsherrschaft ausgewiesene und den Berchtesgadener Burgern zur eigenen Nutzung zugestandene Gebiet einer Untertanenwaldung das Jahrhunderte spater kurz vor der Sakularisation als Berchtesgadener Burgerwald tatsachliches Eigentum des Marktes Berchtesgaden wurde 137 Eine weitere Folge des Landbriefs war die Entwicklung und Ausgestaltung der Urgnotschaften Genossenschaften Berg Salzberg Au Scheffau Bischofswiesen Ramsau Schonau Gern und Ettenberg an Umfang und innerm Behalte Laut Koch Sternfeld deutete die Bezeichnung Genossenschaft bereits auf mildere Unterthansverhaltnisse hin oder zeugt zumindest von dem eigenthumlichen Gange der Kultur in Berchtesgaden da sich die benachbarten Gemeinden in Vierteln Zechen Hauptmannschaften oder Rotten teilten 136 138 Jeder Gnotschaft stand ein Gnotschafter vor den die Bauern ohne Einflussnahme der Landesherren jahrlich neu wahlten Deren wissenschaftlich bislang kaum untersuchtes Aufgabenfeld lag unter anderem in der Mitwirkung bei der Besprechung von Wege und Bruckenbaumassnahmen Bachregulierungen Nutzung der Gemeindewalder aber auch beim Abfassen der Steuerrollen Untertanenverzeichnisse fur das Landgericht und in der Weiterleitung regierungsamtlicher Anordnungen Ab dem 17 Jahrhundert hatten sie zudem als Armenpfleger bedurftige Personen zu unterstutzen Ihre Mitwirkung bildete sich also erst nach und nach heraus als Leibeigene blieben aber auch die Gnotschafter uber die Jahrhunderte hinweg zuallererst der Regentschaft des Stifts verpflichtet Der Historiker Dieter Albrecht vermutet dass zwischen Landschaftausschuss und Gnotschaftern ein Zusammenhang bestand und die Bildung der Gnotschaften zumindest das genossenschaftlich kooperative Bewusstsein der Bauernschaft befordert hatte 139 Die Zahl der Gnotschaften wuchs bis zur Sakularisation im Jahr 1803 auf 34 an die anschliessend zu Gemeinden zusammengefasst wurden oder als Ortsteile erhalten blieben 11 Der 1506 nach Beschwerden beim kaiserlichen Hofgericht wegen der von Propst Balthasar Hirschauer verlangten hohen Abgaben formulierte Fuchsbrief wurde nach dem Landbrief von Ulrich Wulp zum landes und steuerrechtlichen Grundgesetz der Stiftspropstei Auch wenn die Beschwerden der Bauern in allen wesentlichen Punkten abgewiesen wurden und Hirschauer sich durchsetzte ist bemerkenswert dass bei diesem Rechtsstreit die Untertanenschaft geschlossen auftrat und der Fuchsbrief ein erster verbindlicher Vertrag in Schriftform zwischen Herrschaft und Landschaft war 140 Die Berchtesgadener Landschaft bildete damit eine eigenstandige Kraft die sich von anderen Landstanden charakteristisch unterschied aber mangels Quellen nur ansatzweise beschrieben werden kann 40 Landbrief und Fuchsbrief bildeten gemeinsam das fur die Furstpropstei geltende Berchtesgadener Landrecht da sie angesichts der Homogenitat des Untertanenverbands in grund und leibherrschaftlicher Hinsicht fur das ganze Land verbindlich waren Daneben gab es die Ende des 15 Jahrhunderts erlassenen Handwerksordnungen die Marktordnungen von 1567 und 1691 fur Berchtesgaden und Schellenberg sowie die 1629 erstmals kodifizierten Polizeiordnungen die das Alltagsleben regeln sollten und 1667 sowie 1682 revidiert wurden Ubergeordnet waren das bayerische Landrecht von 1616 die Kodifikationen Mitte des 18 Jahrhunderts und damit das Gemeine Recht 139 Jahrlich am Sonntag nach Martini nach dem 11 November fanden bis zur Sakularisation im Leithaus zu Berchtesgaden die so genannten offenen Landrechten statt Zu diesen Landrechtstagen waren samtliche Manner des Landes geladen Der Landrichter verlas Bestimmungen des Landrechts und gab neue Einzelmandate d h Auftrage oder Befehle der Landesherrschaft bekannt nahm aber auch Wunsche und Beschwerden entgegen 139 Laut Feulner wurde an diesen Landrechtstagen oder Landgerichtstagen auch von alters her Recht gesprochen 140 Wie eingeschrankt die Rechte der Bevolkerung jedoch noch in den Jahren 1732 33 waren zeigte sich wahrend der Gegenreformation unter dem neugewahlten Furstpropst Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Analog zu dem im Reich verbindlichen Rechtsgrundsatz Cuius regio eius religio fuhrte sein am 26 Oktober 1732 erlassenes Emigrationspatent zur Auswanderung von mehr als 1100 protestantischen Einwohnern des Berchtesgadener Landes 107 108 109 Siehe auch Gegenreformation Vertreibungen und Emigration Wappen Bearbeiten nbsp Wappen mit Mittelschild nbsp Wappen von Furstpropstei Berchtesgaden Blasonierung Geviert von Rot und Blau In den roten Feldern jeweils schrag gekreuzt je ein goldener und ein silberner Schlussel in den blauen Feldern jeweils sechs silberne drei zu zwei zu eins gestellte heraldische Lilien Wappenbegrundung Die beiden Schlussel auf rotem Grund beziehen sich auf Simon Petrus als einen der beiden Schutzpatrone der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer sie bildeten ursprunglich fur sich allein das Wappen Die silbernen Lilien auf blauem Grund entstammen dem Wappen derer von Sulzbach womit insbesondere der Grafin Irmgard von Sulzbach als Mitstifterin der ersten Klosteransiedlung in Berchtesgaden die Reverenz erwiesen wird Diese Grundanordnung des Wappens wurde benutzt und ihr stets noch ein Mittelschild mit den Wappen der jeweiligen Furstpropste angefugt Rechts das von Furstpropst Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Seit der Zugehorigkeit des Berchtesgadener Landes zu Bayern 1810 ist es das Wappen der Marktgemeinde Berchtesgaden und sein Mittelschild mit weiss blauen Rauten versehen 141 Kultur BearbeitenSiehe auch Landkreis Berchtesgaden und Berchtesgaden Brauchtum Bearbeiten nbsp Hl Nikolaus Nikoloweibl und Buttnmandl am 1 Advent in LoiplBereits im Mittelalter schon zu Zeiten der Reichspralatur Berchtesgaden zogen an den drei heiligen Rauhnachten 24 und 31 Dezember sowie 5 Januar mit Glocken behangte Perchten durch die Strassen um bose Geister und den Winter zu vertreiben In der Gegenreformation als unchristlicher Aberglaube abgetan wurde dieser Brauch mit dem Einkehrbrauch des Heiligen Nikolaus zusammengelegt und seit ca 1730 in die Adventszeit verlegt Seitdem ziehen vor allem am 5 und 6 Dezember dem Nikolaustag Bassen 142 von Nikolausdarstellern mit Buttnmandln Strohbassen oder Kramperl Fellbass durch die Gemeinden des Berchtesgadener Landes Daneben gibt es noch Buttnmandllaufe am ersten Adventssonntag in Loipl am zweiten in Winkl und am 24 Dezember in Gern Vermutlich ebenfalls seit dem Mittelalter werden an Palmsonntag Palmbuschen gefertigt Die Berchtesgadener Variante des Palmbuschen sind noch nicht bluhende mit bunten Gschabertbandln d h mit gefarbten dunnen Holzspanen geschmuckte Palmkatzchenzweige die zusammen mit Lebensbaum und Buchsbaumzweigen am oberen Ende eines ungefahr einen Meter langen Haselnusssteckens fixiert werden 143 1666 wurde zum ersten Mal das Bollerschiessen an kirchlichen Feiertagen insbesondere an Weihnachten urkundlich erwahnt die Berchtesgadener Weihnachtsschutzen aber erst 1874 als erster offizieller Verein zur Pflege dieses Brauchs in der Region gegrundet Stiftsbibliothek Bearbeiten Furstpropst Michael Balthasar von Christalnigg 1752 1768 soll trotz erheblichen Geldmangels die Stiftsbibliothek von deren Anfangen nur wenig bekannt ist besonders engagiert erweitert haben Am Ende des 18 Jahrhunderts konnte sie etwa 10 000 Bande umfasst haben Im Jahr 1805 gingen ihre Bestande in die Salzburger Hofbibliothek ein die 1807 mit der Universitatsbibliothek Salzburg vereinigt wurde Neben Katalogentwurfen und verzeichnissen aus den Jahren 1737 und 1772 befindet sich dort ein aus dem Berchtesgadener Stift stammender Druck von 1565 dem ein Bucherverzeichnis auf 73 Blattern aus dem 18 Jahrhundert beigebunden ist Des Weiteren werden in Salzburg der Stiftsbibliothek allerdings ungesichert noch 1667 Werke zugeordnet Die Bayerische Staatsbibliothek verfugt uber vier Inkunabeln der Stiftsbibliothek die 1815 nach der Eingliederung des Berchtesgadener Landes in Bayern aus den Bestanden der Salzburger Universitatsbibliothek entnommen wurden Im Bestand der romisch katholischen Pfarrbibliothek Berchtesgadens sind noch etwa 60 Bande der Stiftsbibliothek 144 Sagenwelt Bearbeiten nbsp Ansichtskarte Watzmann Massiv als Konigsfamilie ca 1880Die das Berchtesgadener Land einrahmenden Berge bildeten bereits zu Zeiten der Furstpropste den Hintergrund fur zahlreiche Sagen 145 Allen voran ist das zum Wahrzeichen gewordene Watzmann Massiv sagenumwoben Seine neun Gipfel werden als Konigsfamilie gedeutet die wegen ihrer Grausamkeit versteinerte Der aus drei Gipfeln Hocheck Mittelspitze Sudspitze bestehende Hauptberg ist der Konig der gegenuberliegende Gipfel die Konigin Watzmannfrau die sieben dazwischen liegenden Gipfel symbolisieren die Kinder Es gibt mindestens drei Variationen dieser Sage Bei Alexander Schoppner wird Konig Watzmann als Beherrscher des Berchtesgadener Landes und als dessen spater Stein gewordenes Wahrzeichen hervorgehoben 146 147 Ludwig Bechstein deutet den Herrschaftsbereich des Konigs Watzmann und sein Ebenbild in Stein nur knapp an und lasst ihn sich ohne Bezug zum Berchtesgadener Land sudostlich von Salzburg erstrecken 148 In einer Uberlieferung der schonsten Sagen aus Osterreich herrschte ein machtiger Konig uber Salzburg und das angrenzende Bayern Nach seiner steinernen Verwandlung am Ende heisst es Die Landwirte verliessen bald darauf die Gegend die ihnen zuwider war und zogen in das nahe Tirol 149 Der Untersberg gegenuber der sich bis ins benachbarte Salzburg erstreckt dient der Sage nach einem Kaiser als Behausung Dort harrt Karl der Grosse oder Friedrich Barbarossa in todesahnlichem Schlaf um beim Jungsten Gericht oder wenn Unglauben und Gewalt den hochsten Grad erreichen mit seinem Heer fur das Gute den Sieg zu erringen In einer anderen Version heisst es der Kaiser schlafe dort bis sein Bart siebenmal um den Tischfuss gewachsen sei Im Untersberg sollen aber auch Riesen Riese Abfalter so genannte Wildfrauen die ahnlich den Heinzelmannchen gute Dienste leisteten und Zwerge Untersberg Manndln gehaust und gewirkt haben Der Teufel der die Wilde Jagd anfuhrt hat auf einer Teufelskopf genannten Felswand der Reiteralpe seine Spuren hinterlassen Zahlreiche Geister mahnen auf Bergen und als ertrunkene Seelen in den Seen zum Guten oder laden zum gespenstischen Kegelspiel ein Der Ursprung des Namens Berchtesgaden leitet sich angeblich von der Sagengestalt Berchta oder Perchta ab die auch mit Frau Holle gleichgesetzt wird Eine andere Sage behauptet der Name sei auf einen Berchtold zuruckzufuhren dem eine Nixe vom Konigssee den Weg zum Salz und damit zur rechtschaffenen Arbeit als Bergmann im Salzbergwerk Berchtesgaden gewiesen habe Kunsthandwerk Bearbeiten nbsp Einige Beispiele von Berchtesgadener WarEine bis ins 15 Jahrhundert zuruckreichende kunsthandwerkliche Tradition ist das Schnitzen von Berchtesgadener War die fur die Reichspralatur Berchtesgaden einen wirtschaftlichen Aufschwung bedeutete 150 Musik Bearbeiten Die vermutlich Mitte Ende des 18 Jahrhunderts komponierte Kindersinfonie ursprungliche Titel Berchtoldsgaden Musick und Sinphonia Berchtolgadensis ist neben den klassischen Orchesterinstrumenten mit Kindermusikinstrumenten aus dem Sortiment der Berchtesgadener War besetzt Urheberschaft und Auftraggeber fur dieses Werk sind unbekannt als mogliche Komponisten galten Leopold Mozart dessen Schuler Johann Rainprechter Joseph Haydn oder dessen Bruder Michael Haydn 151 Nach neueren Erkenntnissen kommen Edmund Angerer 151 oder einer der Berchtesgadener Hofmusiker und Komponisten Mathias Fembacher 1673 1748 Franz Mathias Fembacher 1709 1773 und Johann Baptist Paul Fembacher 1756 1809 als Urheber des Werkes infrage 152 153 Auf dem Stiftskirchenchor werden ca 150 Handschriften Autographe und Kopien von 60 Komponisten verwahrt darunter Werke aus dem 16 bis 18 Jahrhundert von Anton Cajetan Adlgasser Giovanni Francesco Anerio Giovanni Battista Casali Anton Diabelli Josef und Michael Haydn Antonio Lotti Wolfgang Amadeus Mozart und den Berchtesgadener Komponisten Franz Mathias Fembacher und Johann Baptist Fembacher 153 Bauwerke Bearbeiten Profangebaude Bearbeiten nbsp Luftlmalerei am Hirschenhaus in der MetzgergasseDie Burgerhauser des Berchtesgadener Landes wurden im 16 und 17 Jahrhundert mit Luftlmalerei geschmuckt Noch heute sind sie im 1978 mit zahlreichen Hausern aus jener Zeit zur Fussgangerzone umgewandelten Ortskern Berchtesgadens an einigen Fassaden erhalten Die Luftlmalerei am Hirschenhaus in der Metzgergasse zum Beispiel stammt aus dem Jahr 1610 und spiegelt die menschlichen Laster durch Affen wider Furstpropst Jakob Putrich 1567 1594 liess das Gasthaus Neuhaus sowie die Meierhofe Dietfeld und Rosenhof erbauen der letztere war zuerst ein Pfannhaus 154 1574 liess er unweit des Rosenhofes im 1 Gnotschaftsbezirk der Gnotschaft Berg heute Gnotschaft bzw Ortsteil Anzenbach des Marktes Berchtesgaden das kleine Lustschloss Etzerschlossl errichten und mit kostbarer Zirbenholzvertafelung und kunstvollen Ofen ausstatten Mit seinen zehn Raumen stand das Etzerschlossl den Burgern auch zeitweise als Zufluchtsort bei Epidemiegefahr offen es ging spater an verschiedene Besitzer uber Zuletzt diente es bis zum Abriss 1960 als Kinderheim Die zum Ensemble gehorende und wegen ihrer Baufalligkeit ebenfalls abgerissene Etzermuhle am Austritt des Gerer Baches gelegen war eines der altromantischsten Gebaude des Landes 155 Die neuere Ansiedlung Am Etzerschlossl ist jetzt ein Ortsteil der Gemeinde Berchtesgaden Das 1614 am nordlichen Rand des Berchtesgadener Ortskerns von Stiftsdekan Degenhart Neuchinger erbaute Schloss Adelsheim war erst nobler Burgerwohnsitz ab 1795 Sitz des Kurfurstlich Bayerischen Hauptsalzamtes und in den letzten Lebenswochen bis zu seinem Tod am 4 April 1803 Residenz des letzten Furstpropstes Joseph Konrad von Schroffenberg Mos Seit 1968 befinden sich in dem Gebaude die Ausstellungsraume des 1897 gegrundeten Heimatmuseums Berchtesgaden 156 nbsp Gedenktafel an Jakob Putrich am Gasthaus Neuhaus nbsp Gasthaus Neuhaus nbsp Die Etzermuhle um 1900 nbsp Schloss AdelsheimFurstpropst Michael Balthasar von Christalnigg 1752 1768 liess 1758 auf halber Hohe des Kalbersteins das Schloss Furstenstein samt Schlosskapelle und anderen Bauten wie z B einen Meierhof errichten 116 Sein Nachfolger Furstpropst Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff 1768 1780 baute sich auf dem Sulzberg in der Gnotschaft Oberschonau ein niedliches Schloss mit dem Namen Lustheim in dem er den grossten Teil seines Lebens verbrachte und dort am 6 Marz 1780 verstarb 157 Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde es fur eine vorgesehene andere Bebauung abgetragen Heute befindet sich auf dem Gelande des Schlosses der vom Friedhofsverband Berchtesgaden unterhaltene Bergfriedhof fur die Burger aus Berchtesgaden Bischofswiesen und Schonau am Konigssee 158 Das 1608 errichtete Wildmeisterhaus war Wohnsitz des furstpropstlichen Oberjagers bzw Wildmeisters 159 und findet auch Erwahnung in Ludwig Ganghofers Roman Der Mann im Salz 1906 nbsp Schloss Furstenstein Seitenansicht nbsp Schloss Lustheim ca 1909 nbsp WildmeisterhausSakralgebaude Bearbeiten Die um 1122 errichtete Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer war Teil des Augustinerchorherrenstifts Berchtesgaden und ist seit 1803 Pfarrkirche der romisch katholischen Pfarrei St Andreas Die Pfarrkirche St Andreas am Rathausplatz neben der Stiftskirche wurde von den Burgern des Marktes Berchtesgaden im Jahr 1397 errichtet Sie erhielt beim Umbau ab 1480 ihr heutiges Ausseres die Barockisierung und Erweiterung ihres Innenraums erfolgte 1698 1700 Die Pfarrkirche St Andreas hatte bis 1803 ihre namensgebende Funktion und ist danach unter Beibehaltung des Namenszusatzes Pfarrkirche zu einer Filialkirche der romisch katholischen Pfarrei St Andreas geworden Die Franziskanerkirche eigentlich Unserer lieben Frau am Anger am Franziskanerplatz erbaut in den Jahren 1480 bis 1488 nach anderer Quelle erst unter Stiftspropst Gregor Rainer 1519 fertiggestellt war bis 1575 Teil eines Frauenstifts der Augustinerinnen deren Anlagen ab 1695 von Franziskanern als Kloster ubernommen wurden nbsp Berchtesgadener Stiftskirche nbsp Pfarrkirche St Andreas nbsp FranziskanerkircheIn Ramsau wurde die Kirche St Sebastian 1512 unter Propst Gregor Rainer erbaut die den Heiligen Sebastian und Fabian geweiht und seit der Sakularisation in Bayern 1803 Pfarrkirche der romisch katholischen Pfarrei Ramsau ist Die Kirche St Nikolaus 1521 errichtet wurde nach der Sakularisation 1803 Pfarrkirche der romisch katholischen Pfarrei Marktschellenberg Sie wurde 1870 71 wegen Baufalligkeit bis auf den Turm abgerissen und im neugotischen Stil neu gebaut St Bartholoma ist eine Wallfahrtskapelle am Westufer des Konigssees auf der Halbinsel Hirschau Am 24 August 1134 als Basilica Chinigesee geweiht erfuhr sie in den Jahren 1697 und 1698 grossere bauliche Veranderungen im Stil des Barocks Das nahebei um 1700 errichtete Jagdschloss der Propste und Chorherren ist heute eine Gaststatte nbsp Pfarrkirche St Sebastian nbsp Pfarrkirche St Nikolaus nbsp St BartholomaIn der Wallfahrtskirche Maria Gern erbaut von 1708 bis 1724 wahrend der kurkolnischen Administration unter Joseph Clemens von Bayern befindet sich uber dem Hochaltar das geschnitzte Gnadenbild einer Madonna mit Kind von 1666 Es wird jeweils passend zum Abschnitt des Kirchenjahres mit prachtigen Barockgewandern in den entsprechenden Farben bekleidet Bemerkenswert sind auch die zahlreichen Votivtafeln mit denen Glaubige sich fur die Erhorung ihrer Gebete bedankten Die Hilgerkapelle auch Maria Dorfen wurde 1725 wurde im Zuge der Berchtesgadener Gegenreformation wahrend der Regentschaft des Julius Heinrich von Rehlingen Radau als Filialkirche erbaut Die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in der seinerzeit noch eigenstandigen Gnotschaft Ettenberg in Marktschellenberg wurde ebenfalls im Auftrag von Rehlingens 1725 errichtet nbsp Wallfahrtskirche Maria Gern nbsp Hilgerkapelle nbsp Wallfahrtskirche Maria HeimsuchungDie Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auch bekannt als Maria Kunterweg im Stil des Rokoko unter der Leitung des Salzburger Hofbaumeisters Sebastian Stumpfegger erbaut gehort als Filialkirche ebenfalls zur Pfarrei Ramsau Begonnen unter der Regentschaft von Rehlingen Radaus und vollendet in der des Furstpropstes Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein wahrte ihre Bauzeit von 1731 bis 1733 Furstpropst Michael Balthasar von Christalnigg 1752 1768 legte 1760 den Kalvarienberg mit vier Nebenkapellen und einer Hauptkapelle an 116 Die Wallfahrtskirche Maria Hilf im Bischofswiesener Gnotschaftsbezirk Loipl wurde vermutlich 1798 99 von Loipler Bauern als Kapelle gebaut Eingeweiht benediziert wurde sie laut Brugger im Jahr 1800 von Reichsstift Kapitular Franz Xaver Graf von Berchem 160 Dank eines Ablasses Awers entwickelte sie sich 1805 zu einer Wallfahrtskirche die im gesamten 19 und 20 Jahrhundert viele Pilger anzog 161 nbsp Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt nbsp Zwei Stationen des Kalvarienbergs nbsp Wallfahrtskirche Maria Hilf dargestellt auf einem FestwagenFeste Bearbeiten nbsp Bergknappen im Festgewand Figuren beim SalzbergwerkDas Bergfest bzw der Bergknappenjahrtag wird seit dem mit Privilegien verbundenen Freiheitsbrief der Knappenzunft des Salzbergwerks Berchtesgaden gefeiert bis 1627 nur als Lob und Dankgottesdienst in der Stiftskirche nach der Verleihung einer Fahne im Jahr 1628 auch durch einen Umzug mit Trommlern und Pfeifern im Ort Noch heute marschieren zu Pfingsten nach dem Gottesdienst die Bergknappen im Festzug durch die Strassen des Marktes 162 Kulinarische Spezialitaten Bearbeiten Seit Jahrhunderten ist es ausschliesslich im Berchtesgadener Land Brauch dass vom 1 November an heute teilweise schon ab September bis zum 1 Advent Stuck ein semmelformiges Roggengeback mit Korinthen und Zimt angeboten wird und auf die Vorweihnachtszeit einstimmt In den Zeiten als die Furstpropste das Berchtesgadener Land regierten war mit dem Stuck auch ein Bettelbrauch verbunden Arme zumeist altere Leute bettelten um Stuck und beteten dabei laut Laut dem Volkskundler Rudolf Kriss habe sich jedoch schon 1731 der Pfarrer von Schellenberg beschwert dass die Leute wegen des Stuckeinsammelns den Gottesdienst versaumten 163 Infrastruktur BearbeitenWirtschaft und Arbeitsbedingungen Bearbeiten Der grosste und auf lange Sicht stabilste Wirtschaftsfaktor auf dem Territorium des Berchtesgadener Landes war der Salzabbau Das weisse Gold gab aber immer wieder auch Anlass fur politische Ranke bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen Zu Anfang des 14 Jahrhunderts hatte die Salzgewinnung im Vergleich zu Hallein ein Verhaltnis von 1 10 1363 besserte es sich bereits auf 1 5 und 1465 lieferte Berchtesgaden bereits ein Drittel von dem was Hallein abbaute Dieser Dreischritt erinnert Koch Sternfeld an die Schrittfolge des Klosterstifts zu seiner Reichsunmittelbarkeit 3 nbsp Holzschnitzkunst Berchtesgaden um 1800Bis zum Ende des 14 Jahrhunderts wurden den Berchtesgadener Untertanen lediglich Lehen zugestanden die sie als Leibgeding nutzen durften Das anderte sich erst 1377 mit dem von Stiftspropst Ulrich I erlassenen Landbrief Unter der Bedingung dass sie als nach wie vor Leibeigene weiterhin ihren Lehensverpflichtungen nachkamen konnten sie nun ihre Lehen gegen eine Ablosungsschuld erwerben und auch Teile davon verkaufen Das fuhrte in der Folgezeit nicht selten zu Unterbenennungen der Anwesen in Ober Mitter und Unterlehen Reichten jedoch zuvor schon die ungeteilten Landguter kaum zum Lebensunterhalt einer Familie aus galt das fur die zerstuckelten erst recht Die hohen Niederschlage und vielen Steilhange erlaubten den kleinen bauerlichen Betrieben in Berchtesgaden lediglich die Wiesen und Weidewirtschaft zur Rinderhaltung insbesondere von trittsicheren aber kleinen Berchtesgadener Katzen fur die Milcherzeugung und Jungviehaufzucht Da den Lehnbauern ein Verlassen der Furstpropstei untersagt war mussten sie nach einem Nebenverdienst Ausschau halten Das Salzbergwerk die Saline in Marktschellenberg die Forsten und die kleinen Handwerksbetriebe konnten aber nicht so viele beschaftigen deshalb verlegten sie sich immer mehr auf das Holzhandwerk Die in Heimarbeit hergestellte Berchtesgadener War bildete im Lauf der nachsten Jahrzehnte eine sichere zusatzliche Einnahmequelle Das Holzspielzeug nach dem Vorbild Ammergaus gelangte uber Niederlassungen in Antwerpen Cadiz Genua Venedig und Nurnberg in die fernsten Theile der handelnden Welt Und es besteht kein Zweifel dass zwischen 1492 und 1498 Kolumbus Amerigo Vespucci und Vasco da Gama solches Spielzeug nach West und Ostindien brachten 3 Ab dem 17 Jahrhundert sank die Nachfrage jedoch was u a an der konservativen Machart der grob geschnitzten Berchtesgadener Waren lag bei denen keine Verbesserungen und Erneuerungen angestrebt wurden Die Emigration der protestantischen Exulanten beziehungsweise ihre Vertreibung aus dem Gebiet der Furstpropstei in den Jahren 1732 33 betraf viele begabte Schnitzer und Drechsler des Holzkunsthandwerks 114 1783 untersagte ein kaiserlicher Erlass die Einfuhr nach Osterreich und im 19 Jahrhundert unterband der bayerische Staat den bis dahin verbilligten Holzbezug 164 Medizinische Versorgung Bearbeiten Fur den Hauptort und die Residenz Berchtesgaden wurden bereits 1490 ein Stiftsspital nahe der Pfarrkirche St Andreas und 1565 ein Leprosenhaus urkundlich erwahnt Auch der erste wissenschaftlich gebildete Arzt liess sich 1710 in dem Ort nieder Das Stiftsspital wurde 1812 versteigert und erst 1845 durch ein Krankenhaus am Doktorberg ersetzt 165 Bildung Bearbeiten Ab dem Mittelalter konnten am Hofe des Chorherrenstifts die Kinder der Ministerialen und angesehenen Burger Berchtesgadens eine Lateinschule besuchen Als erster namentlich bekannter Lehrer unterrichtete dort von 1546 bis 1556 Georgius Agricola 166 der anschliessend Rektor der Domschule Salzburg wurde Weitere Lehrer waren im Jahr 1652 Dionys Pacher und 1708 Matthias Fink Wie lange die Lateinschule existierte ist unklar da sie jedoch im Zusammenhang mit der ersten Volksschule 1792 keine Erwahnung fand gab es sie vermutlich nicht langer als bis gegen Ende des 18 Jahrhunderts Sie war offensichtlich nur schlecht frequentiert so dass sie uber 100 Jahre nicht wiederbelebt oder ersetzt wurde 167 Fur alle nicht privilegierten Kinder gab es vom 16 bis ins spate 18 Jahrhundert im Berchtesgadener Land vor allem Winkelschulen beziehungsweise Winterschulen in denen sich des Lesens und Schreibens kundige Manner und Frauen ein Zubrot verdienten und die Kinder nach der Erntezeit unterrichteten So bezog ein Teutscher Schulmeister Jakob Riedl einen Klafter Puechenes und noch 1789 unterrichtete der Mesner Nikolaus Vonderthann einige Kinder vermutlich im Mesnerhaus Im Berchtesgadener Ortsteil Au wurden die Kinder im 18 Jahrhundert von Augustiner Eremiten aus Durrnberg unterrichtet Deren Sold waren jahrlich vier Gulden oder zwei Eimer je 68 4 Liter Bier die das Berchtesgadener Chorherrenstift bezahlte 168 Der letzte Furstpropst Joseph Konrad von Schroffenberg Mos liess im Markt Berchtesgaden 1792 eine Hauptschule oder Normalschule und 1793 eine Baumwoll Spinnschule einrichten an der bis 1811 ein ausgebildeter Berufslehrer namens Alois Mader einige Hilfslehrer und der Mesner Nikolaus Vonderthann 70 Schuler unterrichteten 119 Siehe auch Schulgeschichte von BerchtesgadenHistorische Karten Bearbeiten1579 Chorographia Bavariae ad illustriss et seneness principem lateinisch Berchtesgaden Schreibweise auf Karte Berchtolsgaden auf zoombarer Karte unten rechts zwischen Massstab und Bavaria zu finden Petrus Weinerus 1579 Signatur ark 12148 btv1b72000983 Bibliotheque nationale de France 1644 Matthaus Merian Taffel des Stiffts Berchtersgaden Klosterstift bzw Furstpropstei Berchtesgaden zoombare Karte Kupferdruck 28 34 cm Kartenausrichtung South up Suden oben Titelschreibung siehe Wappen unten rechts Merian Frankfurt a M erstmals 1644 In Archiepiscopatus Salisburgensis Falz 28 Topographia Bavariae Standort Bern UB Speichermagazin Sektor E4 Signatur MUE Ryh 4706 28 1706 Furstpropstei Berchtesgaden Stand von 1706 in Dieter Albrecht Furstpropstei Berchtesgaden Text und Karte in Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 7 Lassleben Kallmunz 1954 Seite i 1789 Thomas Hockmann Historische Karte von Bayern 1789 inkl Furstpropstei Literatur BearbeitenDieter Albrecht Furstpropstei Berchtesgaden Text und Karte in Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 7 Lassleben Kallmunz 1954 Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte Neu herausgegeben von Andreas Kraus 3 Auflage Band 3 3 Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39453 1 S 286 301 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Walter Brugger u a Kunst und Kultur der Furstpropstei Berchtesgaden Katholisches Pfarramt Berchtesgaden 1988 Diozesanmuseum Freising Kataloge und Schriften 8 Ausstellung in der Pfarrkirche St Andreas in Berchtesgaden 7 Mai bis 2 Oktober 1988 Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk Berchtesgaden 1991 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Verlag Berchtesgadener Anzeiger Berchtesgaden 1985 ISBN 3 925647 00 7 A Helm Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 In Kommission der Mayer schen Buchhandlung Salzburg 1815 Volltext in der Google Buchsuche Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 Joseph Lindauer Salzburg 1815 Textarchiv Internet Archive Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 Joseph Lindauer Salzburg 1815 Textarchiv Internet Archive Anton Linsenmayer Die protestantische Bewegung in der Furstpropstei Berchtesgaden bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts In Historisches Jahrbuch 22 1901 ISSN 0018 2621 S 37 84 Franz Martin Berchtesgaden Die Furstpropstei der regulierten Chorherren 1102 1803 Filser Augsburg 1923 Germania sacra Ser B 1 c Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1982 ISBN 3 87490 528 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstpropstei Berchtesgaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chorherrenstift Berchtesgaden Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Furstpropstei Berchtesgaden Chorherren und Salzknappen in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Ergebnisseiten der Bestande von digitalisierten Urkunden zum Stichwort Berchtesgaden In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 S 83 Textarchiv Internet Archive a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 Salzburg 1815 S 134 unten bis S 136 Volltext in der Google Buchsuche a b c d Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 S 143 unten f Textarchiv Internet Archive a b c Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte 3 neu bearb Auflage Munchen 1995 S 286 287 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 20 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 Salzburg 1815 S 62 63 Volltext in der Google Buchsuche a b c d Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 S 145 146 Textarchiv Internet Archive a b c d e Chorherrenstift Berchtesgaden Basisdaten und Geschichte Stephanie Haberer Furstpropstei Berchtesgaden Chorherren und Salzknappen in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte a b c d e f g A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 108 109 a b c d e Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 288 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b berchtesgadeninfo de Manfred Feulner Maria Gern Gnotschaft und Gemeinde im Auftrag der Blaskapelle Maria Gern Literatur und Quellen Marktarchiv Berchtesgaden Abt Maria Gern Mehrfacher Gebrauch des Begriffs Berchtesgadener Land als eigenstandiges Territorium eines Landesfursten Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 286 301 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Dito Gebrauch des Begriffs Berchtesgadener Land Das Berchtesgadener Land lassen wir uns durch die irritierende Landkreisbezeichnung im Zug der Gebietsreform nicht verunsichern ist die Bezeichnung des Territoriums des ehemaligen Hochstiftes Berchtesgaden Der Gebietsumfang des Territoriums ist deshalb exakt zu bestimmen Gunter Kapfhammer Gebietsnamen in Bayern In Dieter Harmening Erich Wimmer Wolfgang Bruckner Hrsg Volkskultur Geschichte Region Festschrift fur Wolfgang Bruckner zum 60 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1990 S 618 628 hier S 621 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ortsgeschichte zur Jungsteinzeit online unter gemeinde berchtesgaden de Sigmund Riezler Die Orts Wasser und Bergnamen des Berchtesgadener Landes In Festgabe fur Gerold Meyer von Knonau 1913 S 93 a b A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 106 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit S 31 darin heisst es Der Name stammt sicher von einem gewissen Perther einem Vertreter aus dem Geschlecht der Aribonen der in dem waldbestandenen Gebirgskessel zu Jagdzwecken einen so genannten Gaden ein einraumiges Gebaude errichtete Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 9 gadem gaden In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 4 Forschel Gefolgsmann IV 1 Abteilung Teil 1 S Hirzel Leipzig 1878 Sp 1131 1134 woerterbuchnetz de Monumentorum boicorum collectio nova Band 31 S 456 a b Wolf Armin Freiherr von Reitzenstein Lexikon bayerischer Ortsnamen Herkunft und Bedeutung Oberbayern Niederbayern Oberpfalz C H Beck 2006 S 36 37 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karte des Konigreich Bayerns von 1806 abrufbar in der Bayerischen Staatsbibliothek online unter bvbm1 bib bvb de Berchtesgaden In Herders Conversations Lexikon 1 Auflage Band 1 Herder Freiburg im Breisgau 1854 S 488 Digitalisat zeno org Historische abhandlungen der koniglich baierischen Akademie der Wissenschaften Band 1 Munchen 1807 S 389 Textarchiv Internet Archive Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 233f Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 230 Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk 1991 S 228 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 8 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 240f Weinfurter zitiert dort auf Seite 240 Anm 45 auch den Originaltext aus dem Hauptstaatsarchiv Munchen Klosterurkunden Berchtesgaden l wie folgt nach den kopialen Uberlieferungen in MGH SS XV II S 1066 und bei Karl August Muffat Schenkungsbuch Munchen 1856 Paschalis episcopus servus servorum dei dilectis filiis Berengano et Cononi comitibus salutem et apostolicam benedictionem Pie postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri quatinus el devotionis sinceritas laudabiliter enitescat et utilitas postulata vires indubitanter assumat Proinde filii in Christo karissimi vestris iustis postulationibus annuentes alodia vestra villam scilicet Berthercatmen et Nideraim cum omnibus suis pertinenitiis que pro remedio animarum vestrarum et matris vestre deo et beato Petro sub annuo censu obtulisti s sub tuitione apostoisce sedis suscipimus Statuimus itaque ut nulli omnino liceat predicta alodia beato Petro subtrahere minuere vel temerariis vexationibus fatigare sed omnia integra conserventur pro utilitate et sustenlatione monasterii quod largiente domino in eisdem alodiis edificare vovistis Si quis vero hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit secundo terciove commonit us si non satisfactione congrua emendaverit sciat se omnipotentis des indignatione et terribili sancti Spiritus iudicico feriendum Datum Laterani VII Idus aprelis Paschalis episcopus servus servorum dei dilectis filiis Berengano et Cononi comitibus salutem et apostolicam benedictionem Anm 45 in Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 239 240 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 244 246 hier S 244 a b Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 245 246 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 248 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 11 a b Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 250 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 106 111 S 107 108 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 18 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 239 Unter dem Kreuz Christi so finden wir in den Schriften der Augustiner Chorherren hatten die Frauen im Unterschied zu den kleinmutigen Jungern bis zum Schluss ausgeharrt Deshalb durften sie in der christlichen Gemeinschaft nicht geringer geachtet werden als die Manner Ausserdem verlangte die Nachahmung der urchristlichen Gemeinschaft auch die Berucksichtigung und Miteinbeziehung der Frauen Konsequenterweise waren die Gebaudeanlagen der Regularkanoniker in der Fruhzeit fast ausnahmslos als Doppelstifte konzipiert vereinten also sowohl ein Manner wie ein Frauen Kloster wie dies auch bei Berchtesgaden der Fall war stiftskirche berchtesgaden de Memento des Originals vom 28 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stiftskirche berchtesgaden de Zur Franziskanerkirche a b c d e f g Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 290 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 251 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 235 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 Salzburg 1815 S 62 63 Volltext in der Google Buchsuche Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 254 a b c Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 253 Allgemeine deutsche Real Encyklopadie fur die gebildeten Stande Band 3 S 65 Brockhaus Leipzig 1864 Textarchiv Internet Archive Zu Salzabbau in Pleickard Stumpf Bayern ein geographisch statistisch historisches handbuch des konigreiches S 95 Textarchiv Internet Archive So hatte man in Berchtesgaden auf der Grundlage einer echten Vorurkunde eine neue Urkunde eine erweiterte Neuausfertigung erstellt mit dem Zweck das Salzregal sicherzustellen In Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 37 Ulli Kastner Das Salz gehort seit 900 Jahren zur Berchtesgadener Geschichte in Berchtesgadener Anzeiger nicht mehr abrufbare Meldung vom 22 Mai 2002 bzw 3 Juni 2002 in berchtesgadener anzeiger de Geschichte des Schellenberger Turms Memento vom 7 Marz 2019 im Internet Archive online unter marktschellenberg de Urkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1196 XII 11 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 1 Dezember 1196 Lateran Papst Colestin III befiehlt dem Eb von Salzburg und den Abten von St Peter und Raitenhaslach Raitenhaselac auf Bitte des Domkapitels den Streit desselben mit dem Stift Berchtesgaden wegen Beeintrachtigung bei der ihm von Eb Konrad I geschenkten Saline am Tuval zu entscheiden Quelle Regest Salzburger Urkundenbuch II Band Urkunden von 790 bis 1199 Willibald Hauthaler und Franz Martin S 683 Urkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1198 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde von 1198 Salzburg Eb Adalbert III verfugt dass aller Ertrag von neuentdeckten Salzwerk am Tuval vom Barmstein Pabensteine bis Nieder Alm Alben und Grafengaden Grauengadamen zwischen dem Erzbischof dem Domkapitel und dem Stift Berchtesgaden gleichmassig geteilt werden soll ebenso auch der Ertrag eines von einer der Parteien unternommenen neuen Baues Quelle Regest Salzburger Urkundenbuch II Band Urkunden von 790 bis 1199 Willibald Hauthaler und Franz Martin S 706 Stefan Weinfurter Die Grundung des Augustiner Chorherrenstiftes Reformidee und Anfange der Regularkanoniker in Berchtesgaden In W Brugger H Dopsch P F Kramml Hrsg Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Band 1 Berchtesgaden 1991 S 229 264 hier S 255 256 a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 47 a b c d Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 50 51 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen ware Siehe A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109 Zu Pfarrei in Pleickard Stumpf Bayern ein geographisch statistisch historisches Handbuch des Konigreiches S 95 Textarchiv Internet Archive Zum eingeschrankten Marktrecht in Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 119 Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk 1991 S 360 eingeschrankte Vorschau Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk 1991 S 711 eingeschrankte Vorschau Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk 1991 S 391 eingeschrankte Vorschau Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 Salzburg 1815 S 128 u 129 Volltext in der Google Buchsuche Hier heisst es Im J 1295 am Markustag verkaufen Friedrich von Rupolding und seine Hausfrau Benedikta und deren von Megenwarth und von Teisenheim erworbene Sohne Rapoto und Ortolf ihr freyes Eigenthum zu Niedertiesbach in den Hohlwesen sudwestlich von Berchtesgaden an den Propst Johann Heinrich von Taufkirchen siegelt den Brief auf des Propsten Haus Und in der Fussnote auf Seite 129 S und B II 58 Soviel bekannt ist dieses die erste teutsche Urkunde von Berchtesgaden Als Zeugen waren anwesend Heinrich von Ramsau im Hinterberchtesgaden und andere getreue Leute Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 59 Urkunde Salzburg Domkapitel 831 1802 AUR 1306 VI 28 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 28 Juni 1306 Salzburg Eb Konrad erklart auf Bitte des Propstes Eberhard und des Kapitels v Berchtesgaden Dioz Sbg und auf instandiges Drangen seiner Rate consulum und Familiaren DP Friedrich Abt Rupert v St Peter Stadtpfarrer Nikolaus des Ministerialen Gerhoh v Radeck Konrads v Kuchl und Kunos v Teising mit deren Anordnungen und Entscheidung einverstanden zu sein die sie wegen der Genugtuung fur die von den berchtesgadnischen Leuten gegen die salzburgischen grundlos verubten Gewalttaten am Untersberg Vndarnsperch treffen soferne ihnen von Seite des Propstes und Kapitels v Berchtesgaden sofort entsprochen wird Dat Salzburge a d 1306 in vig b apost Petri et Pauli Or beschad S in Wien Mayr in Ldkde 62 51 Signatur AUR 1382 XI 27 Urkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1306 VI 29 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 29 Juni 1306 Salzburg Friedrich DP und Archidiakon Abt Rupert v St Peter Nikolaus Chorherr und Pfarrer v Sbg Gerhoh v Radeck Konrad v Kuchl und Kuno v Teising entscheiden als erwahlte Schiedsleute zwischen Eb Konrad einer und Propst Eberhard Dechant Paul und dem Kapitel v Berchtesgaden andererseits wegen der von der letzteren Leute gegen die salzb Leute am Untersberg Vntornsperch begangenen unzucht mit Verwundungen und Schaden wie folgt 1 Den salzb Leuten sollen vom Propst ihre Schaden binnen 14 Tagen nach Rat des v Radeck Kuchl und Teising gebessert werden 2 An der Unzucht beteiligte 24 Personen namlich Ludwig der Richter Meingoz der Richter v Schellenberg Schelmperch Wolfram Salvelder Ch Zaewingaer Ulrich v Heuberg Ulrich v Goldenbach Goldenpach Karel der Scherge scherig Hanreuter Konrad der Schmied smit Simon von dem Turm Karl der Pfnuer Walter der Jager Ulrich Metzenleitter Heinrich Gastmeister Konrad Druchensleben K unterm Berg Ulrich Totzaer Hermann ab dem Gemerch Ch v Grvnswisen Fr Steiner Ulrich v Untersberg Ch Zwelifer Heinrich v Plaich Ch der Nurnberger sollen vor Juli 4 Ulrich mit sicherem Geleit nach Salzburg kommen und vor dem Eb schworen funf Rasten im Umkreis von Berchtesgaden auszuwandern und so lange dort zu bleiben bis ihnen der Eb die Ruckkehr erlaubt auch nichts zum Schaden Salzburgs und Berchtesgadens zu unternehmen 3 Halt einer oder mehrere von den 24 den Spruch nicht soll der Propst seine zwei Turme gegen Schellenberg und Reichen Hall dem Eb einantworten bis die Ubeltater wieder die Huld des Erzbischofs finden ze Salzburch 1306 an s Peters und s Paulstag SUB IV 240 MR II 0792 Salzburger Urkundenbuch IV bearbeitet von Franz Martin Salzburg 1933 S 318 Nr 27 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 59 60 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 60 61 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 72 73 Urkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1382 XI 27 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 27 November 1382 Reichenhall Hintergangsbrief von den Brudern Stephan Friedrich und Johann Herzogen in Bayern auf Herzog Leopold zu Osterreich und Stephan Herzog in Bayern in den Streitigkeiten zwischen ihnen dann den Herzogen Albrecht und Leopold von Osterreich und Pilgrim Eb zu Salzburg wegen Berchtesgaden Signatur AUR 1382 XI 27 Urkunde Salzburg Erzstift 798 1806 AUR 1384 X 24 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 24 Oktober 1384 Perwang im Attergau Schiedsspruch des Bischofs Berthold von Freising ze freysingen zwischen den Herzogen von Bayern und dem Eb Pilgrim von Salzburg um alle Irrungen die zwischen ihnen wegen des abgesetzten Propstes Ulrich von Berchtesgaden Berchtersgaden aus der Familie Wulp und des an seiner Stelle zum Propst gewahlten Sieghard Waller entstanden sind Bischof Berthold entschied dass weder Ulrich noch Sieghard die Propstei beibehalten sollten sondern er ernannte einen dritten Konrad Torer von Torlein Domherr zu Salzburg zum Propst welchen auch der Eb von Salzburg so wie es ihm von Rechtswegen zusteht bestatigen soll Der neue Propst Torer soll dem Waller und Wulp auf Lebenszeit jedem jahrlichen 100 Pfund Wiener Pfennig geben Aufbewahrungsort Archiv HHStA Wien AUR 1 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 78 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen sei Siehe A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109 a b c d Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 S 98 99 Textarchiv Internet Archive alpen info de Memento vom 26 November 2015 im Internet Archive Geschichtlicher Abriss ohne zuordenbare Quellenbenennung Walter Brugger Geschichte von Berchtesgaden Stift Markt Land Band 2 Vom Beginn der Wittelsbachischen Administration bis zum Ubergang an Bayern 1810 Plenk Berchtesgaden 1995 ISBN 978 3 922590 94 1 Michael Petzet Denkmaler in Bayern Band 1 2 S 141 Geschichte Die Anfange des Salzbergbaus in Berchtesgaden Chronik des Salzabbaus im Salzbergwerk Berchtesgaden geschichtlicher Abriss ohne zuordenbare Quellenbenennung online unter salzbergwerk de a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 100 101 wikisource org Reichsmatrikel von 1521 wikisource org Alte Buchaufstellung von 1532 zu Reichsmatrikel Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 96 97 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 98 99 Naheres zur Holzverarbeitung u a fur die Versiedung in den Salinen siehe Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 298 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 99 100 a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 101 Dieter J Weiss Das Exemte Bistum Bamberg Germania Sacra Band 3 Verlag Walter de Gruyter Berlin 2000 Max Planck Institut fur Geschichte S 67 69 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 87 88 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 88 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 92 Siehe hierzu unter anderem auch seine Vorganger Konrad Torer von Torlein und Eberhard III von Neuhaus a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 102 103 a b c d e f Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Siehe Kap Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 168 169 Gustav Bossert Strauss Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 535 538 a b c d e f berchtesgaden evangelisch de Memento vom 21 November 2011 im Internet Archive Alfred Spiegel Schmidt Reformation und Emigration im Berchtesgadener Land Text zur Emigration der Protestanten aus der Furstpropstei Berchtesgaden Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 S 131 132 Textarchiv Internet Archive a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 106 108 Kaiserl Decret in salzburgischen und berchtesgadischen Salzirrungen Prag den 20 November 1591 In Johann Georg von Lori Sammlung des baierischen Bergrechts mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte Franz Lorenz Richter Munchen 1764 S 345 online uber Google Books Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 159 wikisource org Buchaufstellung von 1663 zu Reichsmatrikel siehe IV Der Chur Bayrische Craiss Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 160 163 a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 163 165 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 186 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 176 179 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 S 61 62 Textarchiv Internet Archive a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 S 68 69 Textarchiv Internet Archive Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 170 a b c d Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 171 174 a b c A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 110 a b A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Auswanderung S 12 Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 114 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 173 Harald Stark Auf den Spuren des Berchtesgadener Furstpropsts Cajetan Anton Notthafft notthafft de Siehe Ende des vorletzten Absatzes berchtesgaden evangelisch de Memento vom 5 Marz 2006 im Internet Archive Alfred Spiegel Schmidt Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden Uber WayBack Machine erhaltener Text vom 5 Marz 2006 mit Ubersetzung der Kartusche a b c d Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 174 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 188 a b c Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 182 Zur Einrichtung der Bibliothek in Annemarie Spethmann Historische Kataloge der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen S 169 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 188 194 a b Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 99 Karl Maximilian von Bauernfeind Utzschneider Josef von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 420 440 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 ab S 116 f Textarchiv Internet Archive Berchtesgadener Land Tourismus GmbH Die Geschichte des Landkreises Berchtesgadener Land Memento vom 13 Juli 2016 im Internet Archive Der Landkreis Berchtesgadener Land bildet sowohl geschichtlich und kulturell als auch wirtschaftlich eine Einheit alle drei Teile das eigentliche Berchtesgadener Land im engeren Sinne der ehemaligen Landesherrschaft der Furstpropstei Berchtesgaden die Stadt Bad Reichenhall und das Land um Laufen standen seit dem fruhen Mittelalter uber die Jahrhunderte hinweg bis hin zum Anfang des 19 Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen dem Fursterzbistum Salzburg und dem Herzogtum Bayern die den Salzreichtum des Gebietes beide fur sich beanspruchten online unter berchtesgadener land com www prangerschuetzen de Der Rupertiwinkel Trachtenvereine im Berchtesgadener Land online unter berchtesgadener land com a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 Salzburg 1815 S iii 135 Volltext in der Google Buchsuche Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 S 144 Textarchiv Internet Archive Siehe zur Akzeptanz der Juden in Bayern auch Herzog Albrecht V von Bayern und Geschichte der Juden in Bayern Max Spindler Handbuch der bayerischen Geschichte Band 2 Band 140 Teil 1 Beck Munchen 1966 S 18 Julius von Ficker Vom Reichsfurstenstande Verlag der Wagnerschen Buchhandlung Innsbruck 1861 S 367 368 auf Wikisource Stiftskirche Berchtesgaden Historischer Kirchenfuhrer Christliche Kunst in Bayern Nr 9 Verlag St Peter Salzburg 2002 S 38 Propste In A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit S 261 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 ab S 66 67 Textarchiv Internet Archive Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk 1991 S 919 Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 S 50 52 Textarchiv Internet Archive Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 S 79 80 Textarchiv Internet Archive a b Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 Salzburg 1815 S 28 29 Textarchiv Internet Archive Manfred Feulner Unser Berchtesgadener Burgerwald In Berchtesgadener Heimatkalender 2001 erschienen 2000 Seiten 122 131 Koch Sternfeld hatte in dieser Reihung falschlicherweise auch Kreuztrachten aufgefuhrt was jedoch keine Gemeindegliederung oder zuordnung sondern eine jahrliche Prozession am Karfreitag wie z B in der Wiedenbrucker Kreuztracht meint a b c Dieter Albrecht Die Furstpropstei Berchtesgaden in Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte S 293 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 79 85 Zu Bedeutung und Ursprung des Berchtesgadener Wappens siehe Markt Berchtesgaden bei Haus der Bayerischen Geschichte Eintrag zum Wappen von Furstpropstei Berchtesgaden in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte bairisch Bass Bassen Gruppe Gruppen einer bestimmten Zusammensetzung hier Buttnmandln oder Kramperl jeweils zusammen mit einem Nikolaus berchtesgaden de Ausfuhrungen zum Palmsonntag Zur Einrichtung der Bibliothek in Annemarie Spethmann Historische Kataloge der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen S 169 Eine Quelle zur Sagenwelt Sagen und Legenden um das Berchtesgadener Land von Gisela Schinzel Penth Ambro Lacus Verlag Andechs 1982 ISBN 3 921445 27 2 Alexander Schoppner Konig Watzmann Nacherzahlung in Bayrische Sagen Erster Band Erstveroffentlichung 1852 Neuauflage Verlag Lothar Borowsky Munchen 1979 ISBN 3 7917 0896 1 Projekt Gutenberg DE Konig Watzmann Uberlieferung In Sagen aus Deutschland Carl Ueberreuter 1953 Projekt Gutenberg DE Ludwig Bechstein Konig Watzmann Nacherzahlung Erstveroffentlichung 1852 Neuausgabe in Sagen und Geschichten aus deutschen Gauen Loewes Verlag Ferdinand Carl Online Text Projekt Gutenberg DE Konig Watzmann Uberlieferung ISBN 3 85001 573 4 Projekt Gutenberg DE E E Fischer Souvenirs Souvenirs Arschpfeifenrossl In Suddeutsche Zeitung vom 26 Februar 2007 a b Hildegard Herrmann Schneider Zur Edition Institut fur Tiroler Musikforschung Innsbruck online unter musikland tirol at Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 345 a b Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 352 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 105 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 181 heimatmuseum berchtesgaden de Memento des Originals vom 9 Dezember 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft 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452 453 Iris Melcher Das susse Runde im Rechteck verborgen in Berchtesgadener Anzeiger Meldung vom 15 September 2005 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 145 147 Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 269 270 Es ist eher unwahrscheinlich dass der Lehrer Georgius Agricola mit dem Furstbischof Georgius Agricola identisch ist wiewohl einige Lebensdaten und auch der gemeinsame Studienort dafur sprechen konnten Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 98 99 103 Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 98 47 633333333333 13 003611111111 Koordinaten 47 38 0 N 13 0 13 O Territorien und Stande des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Geistliche Bank Erzstift Salzburg Hochstift Passau Hochstift Freising Hochstift Regensburg Furstpropstei Berchtesgaden Furstabtei Sankt Emmeram Regensburg Reichsabtei Niedermunster 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