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Die Herrschaft Sulzburg Pyrbaum setzte sich zusammen aus dem Markt Pyrbaum als Mittelpunkt einer Enklave die zusammen mit der Enklave Sulzburg von 1353 bis 1740 die reichsunmittelbare Herrschaft der Wolfsteiner bildete und danach Kurbayern einverleibt wurde 1 Territorium im Heiligen Romischen ReichHerrschaft Sulzburg PyrbaumWappenHerrschaftsform HerrschaftHerrscher Regierung FreiherrHeutige Region en DE BYReichskreis bayerischHauptstadte Residenzen PyrbaumDynastien 1353 bis 1740 WolfsteinerKonfession Religionen romisch katholisch dann protestantischSprache n DeutschAufgegangen in Kurbayern Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 2 Geschichte 2 1 Erwerb durch die Herren von Wolfstein 2 2 Die Reichsherrschaft 2 3 Ubertragung der Herrschaft an Kurfurst Karl Albrecht 3 Religion 4 Wappen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebiet BearbeitenDie Herrschaft Sulzburg Pyrbaum entspricht in etwa dem Gebiet der heutigen Oberpfalzer Gemeinde Muhlhausen und des Marktes Pyrbaum im Landkreis Neumarkt 1740 umfasste diese Reichsherrschaft zwei Hochgerichtsbezirke den einen um Sulzburg und mit dem Hauptort Muhlhausen im Sulztal den anderen um Pyrbaum nordwestlich von Neumarkt und an den Nurnberger Reichswald stossend sowie zahlreiche grundherrschaftliche Rechte in benachbarten Territorien 2 Geschichte BearbeitenErwerb durch die Herren von Wolfstein Bearbeiten Die Vermahlung Albrecht I von Wolfstein mit einer Frau aus dem vormals machtigen frankischen Reichsministerialengeschlecht Rindsmaul brachte ihm die Herrschaft Pyrbaum ein 3 Gemeinsam mit seinen Neffen den Brudern Albrecht II und Gottfried IV hatte er 1350 die im 13 Jahrhundert durch einen Vorfahren an den Deutschen Orden abgetretene Stammburg Sulzburg 4 zuruckgekauft Albrecht V von Wolfstein wirkte am Ende des Mittelalters als Truchsess in Diensten Kaiser Maximilians I reg 1486 1519 Kaiser seit 1508 1522 wurden er und die Sohne seines verstorbenen Bruders Wilhelm II von Konig Karl V reg 1519 1556 Kaiser seit 1530 zu erblichen Reichsfreiherren erhoben Die Reichsherrschaft Bearbeiten Fur die Herrschaft Sulzburg konnte Albrecht I erreichen dass durch Karl IV 1353 die Reichsunmittelbarkeit verliehen wurde 3 Unter seinen Erben teilte sich das Geschlecht in zwei Linien die sich auch den Stammsitz die Burg Wolfstein teilten Im Jahre 1414 wurde beiden Linien durch kaiserliches Privileg die hohe Gerichtsbarkeit bestatigt Auch wenn die Herren von Wolfstein ihr Reichslehen Wolfstein nach dem Tod des Hans von Wolfstein 1462 verloren konnten sie im 15 und 16 Jahrhundert erfolgreich den reichsunmittelbaren Status ihrer Herrschaft Sulzburg Pyrbaum wahren Kaiser Karl V erhob 1522 Albrecht von Wolfstein auf seiner freieigenen Herrschaft Ober Sulzburg in den Reichsfreiherrenstand 1561 wurde von den Wolfsteinern in ihrer Herrschaft die Reformation im Sinne des Luthertums eingefuhrt 1673 verlieh Kaiser Leopold I dem Freiherren Albrecht Friedrich den Reichsgrafenstand Die Wolfsteiner besassen damit die Reichsstandschaft und waren Mitglieder im frankischen Reichsgrafenkollegium mit Sitz und Stimme auf den Reichstagen nbsp Karte Sulzburg Pyrbaum 1748Ubertragung der Herrschaft an Kurfurst Karl Albrecht Bearbeiten Nachdem die jungere Linie der Wolfsteiner bereits ausgestorben war war mit dem Tod von Christian Albrecht am 27 April 1740 das Geschlecht der Wolfsteiner im Mannesstamm erloschen Die als evangelisches Landl bezeichnete Herrschaft Sulzburg Pyrbaum wurde anschliessend von Kaiser Karl VI dem bayerischen Kurfursten Karl Albrecht aus dem Hause Wittelsbach verliehen 2 Die Vermengung des Lehensbesitzes mit einigen freieigenen Guter wie zum Beispiel das Schloss Obersulzburg fuhrte zu einem fast drei Jahrzehnte lang wahrenden Rechtsstreit zwischen Kurbayern und den Erben Christian Albrechts den Fursten von Hohenlohe und den Reichsgrafen von Giech der am Ende mit einer Entschadigungszahlung endete 2 Nach dem Tod des Kurfursten Max Joseph III Ende 1777 wurde die Herrschaft vom Kaiser eingezogen und vorubergehend einem Kommissar unterstellt 2 1779 erwarben die Grafen Fugger von Zinnenberg die Grafschaft Wolfstein wobei die Gerichtsbarkeit jedoch der kurfurstlichen Regierung in Amberg ubertragen wurde 2 Kurfurst Max Joseph IV machte 1799 aus der Herrschaft ein oberpfalzisches Amt das er der Landesdirektion in Amberg unterstellte 2 Religion BearbeitenIm Jahre 1561 wurde in der Pfarrei Sulzburg die Reformation eingeleitet und im Laufe von gut 20 Jahren zur Vollendung gebracht Nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges fanden zahlreiche Glaubensfluchtlinge vor allem aus Oberosterreich in der Herrschaft Sulzburg eine neue Heimat 5 Die Herrschaft Sulzburg Pyrbaum war somit neben den beiden Grafschaften Ortenburg in Niederbayern und Haag in Oberbayern eines der wenigen Gebiete in Kurbayern in denen evangelische Christen nach ihrem Glaubensbekenntnis leben konnten bevor im jungen Konigreich Bayern jeder Untertan frei in seiner Religionsausubung geworden ist 2 Nachdem die Herrschaft bayerisch geworden war versuchte der neue Landesherr die neuen evangelischen Untertanen katholisch zu machen Nach Massgabe des Westfalischen Friedens war das aber nicht mehr durch Anordnung oder Druck gar bei Widerstand mit Androhung des Landesverweises moglich Der neue Landesherr liess im Dorf Sulzburg eine katholische Kirche erbauen und setzte dort zwei Kapuziner ein die aber nicht sonderlich erfolgreich mit dieser Art der Gegenreformation waren 6 So blieb das Sulzburger Landl wie auch die Gegend um Pyrbaum bis zum Zuzug katholischer Fluchtlinge aus den polnisch und russisch gewordenen Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie der aus den deutschen Siedlungsgebieten in Ost und Sudosteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen uberwiegend evangelisch Funf kleine Dorfkirchen im Landl erinnern noch heute daran dass fast alle Bewohner dieses Landstriches einstmals ein anderes Glaubensbekenntnis als die Bewohner der benachbarten Herrschaften hatten Eine weitere Besonderheit des Gebietes war dass im Dorf Sulzburg seit der fruhen Neuzeit bis ins 19 Jahrhundert als auch Juden frei in ihrer Religionsausubung geworden waren und sich uberdies uberall frei niederlassen konnten zahlreiche Juden leben konnten Ihnen war sogar gestattet eine Synagoge und dazugehorende Kultraume zu errichten und ihre Toten am Rande ihres Wohnbereiches in einem eigenen Friedhof zu bestatten Durch Wegzug und Auswanderung lebten zu Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten im Jahre 1933 nur noch 16 Juden in Sulzburg 7 Sie wurden entweder zur Auswanderung gezwungen oder wurden in Vernichtungslagern im Osten gemordet Zwei evangelische Kirchen Schlosskirche und Marktkirche weiterhin die katholische Kirche und schliesslich der einstige Judenfriedhof zeugen noch heute davon dass auch in kurbayerischer Zeit Untertanen verschiedener Glaubensbekenntnisse friedlich miteinander leben konnten Wappen BearbeitenDas Wappen des Geschlechts Wolfstein das die Herrschaft Sulzburg Pyrbaum uber Jahrhunderte innehatte zeigt in Gold oder Silber zwei ubereinander liegende rote Leoparden der obere schreitend und der untere steigend Ein eigenes Wappen der Herrschaft Sulzburg Pyrbaum ist derzeit nicht bekannt Womoglich enthielt es eine Kombination aus dem Wappen des Gerichts zu Pyrbaum und dem der Wolfsteiner nbsp Wappen des Geschlechts Wolfstein aus dem Scheiblerschen Wappenbuch nbsp Wappen derer von Wolfstein nach Siebmachers Wappenbuch 1605 nbsp Das Allianzwappen Wolfstein Hohenlohe des Christian Albrecht letzten Wolfsteiners Herrn zu Sulzburg Pyrbaum 8 und Grossvaters mutterlicherseits von Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe Kirchberg im Innenraum der Schlosskirche Sulzburg nbsp Wappen von Pyrbaum seit 1527 1 Weblinks BearbeitenRobert Giersch Wolfstein Adelsfamilie In Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten a b Markt Pyrbaum Wappengeschichte online unter hdbg eu a b c d e f g Das Ende im 18 Jahrhundert in Robert Giersch Wolfstein Adelsfamilie online unter historisches lexikon bayerns de a b Blutezeit unter Albrecht I in Robert Giersch Wolfstein Adelsfamilie online unter historisches lexikon bayerns de Die Sohne Gottfrieds d A in Robert Giersch Wolfstein Adelsfamilie online unter historisches lexikon bayerns de Reformation und Standeserhebungen in Robert Giersch Wolfstein Adelsfamilie online unter historisches lexikon bayerns de Geschichtliche Hintergrunde der katholischen Kirche in Sulzburg Kurt Wappler Geschichte der Sulzburger Juden abgerufen am 2 Januar 2018 Carl Gunther Ludovici Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Kunste Leipzig und Halle 1748 S 1321 Territorien und Stande des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Geistliche Bank Erzstift Salzburg Hochstift Passau Hochstift Freising Hochstift Regensburg Furstpropstei Berchtesgaden Furstabtei Sankt Emmeram Regensburg Reichsabtei Niedermunster Regensburg Reichsabtei Obermunster Regensburg Weltliche Bank Herzogtum Bayern spater Kurfurstentum Herzogtum Pfalz Neuburg Herzogtum Pfalz Sulzbach Gefurstete Landgrafschaft Leuchtenberg Gefurstete Grafschaft Stornstein Grafschaft Haag Grafschaft Ortenburg Herrschaft Ehrenfels Herrschaft Sulzburg Pyrbaum Grafschaft Hohenwaldeck Reichsgrafschaft Breitenegg Reichsstadt Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Sulzburg Pyrbaum amp oldid 231478028