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Die Grafschaft Hohenwaldeck war eine Adelsherrschaft des Heiligen Romischen Reichs im bayerischen Reichskreis die zunachst als Herrschaft Waldeck ein Lehen des Bischofs von Freising war Im Verlauf des Hochmittelalters konnte die Herrschaft die Reichsunmittelbarkeit erlangen 1637 erfolgte die Erhebung zur Reichsgrafschaft Hohenwaldeck Kartenausschnitt mit der H Hoh Waldeck gelb Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orte 3 Wappen der Herrschaftsinhaber 4 Herrschaftsinhaber 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchGeschichte BearbeitenDie Grafschaft Hohenwaldeck entstand aus der Vogtei Pienzenau des Bistums Freising die schon im 11 Jahrhundert bestand Sie umfasste das gesamte Schlierachtal mit dem Schliersee und dem Spitzingsee bis zur Tiroler Grenze Als Vogte waren die Herren von Waldeck eingesetzt Diese hatten ihren ursprunglichen Sitz in Altenwaldeck wo sich heute noch oberhalb von Au bei Bad Aibling die Fundamente der alten Stammburg befinden Zu Beginn des 12 Jahrhunderts erscheint bereits Miesbach als zentraler Ort an dem eine Burg errichtet wurde von der aus wohl die Vogtei verwaltet wurde Wahrscheinlich hat Miesbach bereits vor 1312 die Marktrechte erhalten wird aber erst 1367 als Markt erwahnt Der bayerische Herzog Ludwig II versuchte im spaten 13 Jahrhundert sich die Herrschaft anzueigenen musste aber 1294 die Burg Miesbach an den Bischof Emicho zuruckgeben Das jahrhundertelange Bemuhen der Herren von Waldeck die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen fuhrte schliesslich um 1300 zur Losung aus der Lehnsobrigkeit des Bischofs von Freising 1 Das Geschlecht der Grafen von Waldeck ist 1483 im Mannesstamm erloschen Als Inhaber der Herrschaft Waldeck folgten 1483 bis 1487 die Hohenrainer von 1487 bis 1516 die Sandizeller als Besitzer der Herrschaft Waldeck Ab 1516 regierten die Maxlrainer die Herrschaft Die endgultige Anerkennung durch das grosse Nachbarland Bayern erfolgte erst 1559 im so genannten Salzburger Vertrag bei dem sich das bayerische Herrscherhaus die Nachfolge nach einem moglichen Aussterben der Maxlrainer sicherte Seit dem offentlichen Bekenntnis des Herrschaftsinhabers Wolf Dietrich von Maxlrain zur Lehre Luthers im Jahre 1563 war die Herrschaft neben der Reichsgrafschaft Ortenburg ein Zentrum der Reformation im sudlichen Bayern Wolf Dietrich gehorte damals zu den Fuhrern der protestantischen Adelsopposition musste aber nach einem Handelsembargo des bayerischen Herzogs 1583 84 schliesslich einer Rekatholisierung seines Landchens zustimmen 1637 erhob Kaiser Ferdinand II Waldeck zur Grafschaft mit dem neuen Namen Hohenwaldeck Nach dem Aussterben der Maxlrainer im Jahre 1734 kam Hohenwaldeck an die Wittelsbacher die es als gesonderten Teil in das Kurfurstentum integrierten Im Jahr des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 wurde die Grafschaft Hohenwaldeck aufgelost und in das Landgericht Miesbach umgewandelt dessen Nachfolger der heutige Landkreis Miesbach ist Orte BearbeitenHauptort war der Markt Miesbach wo sich mit dem Anwartshaus der Sitz des nachsten Erben der Grafschaft befand Im 12 und 13 Jahrhundert durften die Waldecker auch die Burg Hohenwaldeck am Sudende des Schliersees bewohnt oder jedenfalls als Fliehburg genutzt haben Neben Miesbach war Schliersee wichtigster Ort im Herrschaftsgebiet Dort befand sich bis 1493 das Kloster Schliersee ehemals Eigenkloster der Waldecker Sudlich des Schliersees grundete der letzte Graf Johann Josef Max Veit zu Beginn des 18 Jahrhunderts im Josefsthal eine Erzgrube die allerdings keinen Erfolg brachte Das zugehorige Wirtshaus Neues Haus war der Ausgangspunkt fur die Entstehung des Ortes Neuhaus Als Residenz diente Schloss Wallenburg nordlich von Miesbach Nahe beim Schloss befand sich an der sog Galgenleite auch das hochgrafliche Halsgericht Ein weiterer Sitz der letzten Herrschaftsinhaber der Maxlrainer war Schloss Maxlrain bei Bad Aibling das vornehmlich als Winterresidenz genutzt wurde Wappen der Herrschaftsinhaber Bearbeiten nbsp Wappen in einem Wappenbuch des 16 Jh Das Wappen der Herren von Waldeck zeigte einen halben Falken oder Adler je nach Interpretation darunter zwei gekreuzte Stabe die als Gerichtsstabe gedeutet werden was auf den Rang der Waldecker als Inhaber bestimmter Rechte hinweist Der Falke weist auf das Wappen der Falkensteiner hin von denen manche annehmen dass sie die Urahnen der Waldecker gewesen sein konnten 1548 verlieh Kaiser Karl V das Wappen der Waldecker an Wolfgang von Maxlrain das er fortan in sein angestammtes Familienwappen als Herzschild integrierte Er fuhrte fortan ein viergeteiltes Wappen mit einem steigenden Lowen und einem von zwei silbernen Wellenbandern schrag geteilten schwarzen Feld jeweils diagonal angeordnet und durch ein Tatzenkreuz geteilt Darauf in einem Herzschild das Wappen der Waldecker rot auf silbernem Grund wobei der Falke oder Adler auch manchmal in voller Grosser uber den gekreuzten Balken erscheint Das Wappen der Herren von Waldeck ist heute Gemeindewappen der Gemeinde Hausham Im Stadtwappen von Miesbach ist das durch die Wellenbander geteilte Teil des Maxlrainer Wappens integriert Der Maxlrainer Lowe ist heute als halber Lowe das Stadtwappen von Bad Tolz Dies geht auf einen Familienangehorigen dieses Herrengeschlechts zuruck der dort Inhaber der Pflegschaft war Herrschaftsinhaber BearbeitenName Regierungszeit en Gemahlin AbstammungWolfgang von Waldeck 1476 83 Amalie von Nussdorf Reichslehen 1476Georg von Hohenrain 1483 87 Amalie Notthafft von Wernberg Neffe des Wolfgang von WaldeckHochprant von Sandizell 1487 1502 unbekannt Neffe des Wolfgang von WaldeckWolfgang von Sandizell 1502 16 unbekannt Sohn des Hochprant von SandizellHans von Sandizell 1516 unbekannt Sohn des Wolfgang von SandizellVeit von Maxlrain 1516 18 Margaretha von Waldeck Schwiegersohn des Wolfgang von WaldeckWolfgang von Maxlrain 1518 61 1548 Reichsfreiherr Anna von Frundsberg Tochter des Georg von Frundsberg Sohn des Veit von MaxlrainWolf Dietrich von Maxlrain 1561 86 Veronika von Pienzenau Sohn des Wolfgang von MaxlrainWolf Wilhelm von Maxlrain 1586 95 Johanna Perner zu Guetteroth Bruder des Wolf Dietrich von MaxlrainLudwig von Maxlrain 1595 1603 Barbara Scholastika von Sandizell Sohn des Wolf Dietrich von MaxlrainGeorg von Maxlrain 1603 35 I Maria von Degenberg II Christina Sidonia von Auersberg Bruder des Ludwig von MaxlrainWilhelm von Maxlrain 1635 55 1637 Reichsgraf I Maria Christina von Gumppenberg II Maria Juliana Crivelli Sohn des Ludwig von MaxlrainWolf Veit von Maxlrain 1656 59 I Elisabeth Kurz zu Senftenau II Barbara Rufina von Preysing Enkel des Wolf Wilhelm von MaxlrainJohann Veit von Maxlrain 1659 1705 I Katharina Constantia Adelheid von Spiering II Franziska Klara von Torring geb von Lamberg Neffe des Wolf Veit von MaxlrainJohann Joseph Max Veit von Maxlrain 1705 34 Maria Regina Helena von Muggenthal Enkel des Wolf Veit von MaxlrainKarl Albrecht von Bayern 1734 45 Erbfall nach Salzburger Vertrag von 1559Maximilian III Joseph von Bayern 1745 77 Sohn des Karl Albrecht von BayernKarl Theodor von Bayern 1777 99 Erbfall an die Pfalzer LinieMaximilian IV Joseph von Bayern 1799 1803 Erbfall an die Zweibrucker LinieAuflosung der Grafschaft und staatsrechtliche Vereinigung mit Bayern 1803Literatur BearbeitenWilhelm Knappe Wolf Dietrich von Maxlrain und die Reformation in der Herrschaft Hohenwaldeck Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Reformation und Gegenreformation Leipzig u a Deichert 1920 Alexander Langheiter Miesbach Ein Kulturfuhrer Miesbach Maurus 2006 ISBN 978 3 00 017020 1 Alexander Langheiter 900 Jahre Miesbach Chronik amp Kulturfuhrer Miesbach Maurus 2013 ISBN 978 3 940324 07 8 Ignaz Joseph von Obernberg Geschichte der Herrschaft Waldeck in Oberbaiern Verfasst im Jahre 1798 Munchen 1804 Sigmund Riezler Zur Geschichte der Herrschaft Waldeck Hohenwaldeck in den bayerischen Alpen Munchen Straub 1890 Andreas Scherm Unterwegs im Gestern Kulturhistorische Wanderungen im Oberland und Umland von Munchen Miesbach Maurus 2007 ISBN 978 3 940324 00 9 Weblinks BearbeitenMichael Nadler Hohenwaldeck Herrschaft Reichsgrafschaft In Historisches Lexikon BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Michael Nadler Hohenwaldeck Herrschaft Reichsgrafschaft In Historisches Lexikon BayernsSiehe auch BearbeitenGrafschaft Waldeck spater Furstentum Herrschaft Waldeck Hunsruck Herrschaft Waldeck Oberpfalz Herrschaft Waldeck Odenwald Territorien und Stande des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Geistliche Bank Erzstift Salzburg Hochstift Passau Hochstift Freising Hochstift Regensburg Furstpropstei Berchtesgaden Furstabtei Sankt Emmeram Regensburg Reichsabtei Niedermunster Regensburg Reichsabtei Obermunster Regensburg Weltliche Bank Herzogtum Bayern spater Kurfurstentum Herzogtum Pfalz Neuburg Herzogtum Pfalz Sulzbach Gefurstete Landgrafschaft Leuchtenberg Gefurstete Grafschaft Stornstein Grafschaft Haag Grafschaft Ortenburg Herrschaft Ehrenfels Herrschaft Sulzburg Pyrbaum Grafschaft Hohenwaldeck Reichsgrafschaft Breitenegg Reichsstadt Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Hohenwaldeck amp oldid 235114461