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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Pienzenau Begriffsklarung aufgefuhrt Pienzenau ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts Stammwappen derer von Pientzenau ausScheiblersches Wappenbuch 1450 1480 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Hans von Pienzenau der Pienzenauer 4 Ortsnamen 5 Quellen 6 Einzelnachweise 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksGeschichte BearbeitenErster Spross und Namensgeber des Geschlechts war der Uberlieferung nach ein Ritter Benz von Au bei Ulm geboren um 890 900 nach Chr Dieser erhielt zur Belohnung fur seine treuen Dienste an seinem Herrn ein Gut das er nach seinem Namen Benzenau nannte Er gestaltete auch das Wappen der Pienzenauer Der erste urkundlich nachgewiesene Spross aus dem Geschlecht der Pienzenauer zu Pienzenau in Oberbayern war Ratols de Pienzenowa der 1046 als Zeuge in einer Urkunde des Udalschalk von Tann an das Kloster Tegernsee genannt wird 1 Die ununterbrochene Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Friedrich dem Pinzenauer Richter zu Aibling der von 1287 bis 1293 urkundlich erwahnt wurde Die Burg Pienzenau stand sudwestlich von Grosspienzenau bei Miesbach am Hangabfall zum Mangfalltal Sie wurde abgetragen um mit ihren Steinen die Kirche in Kleinpienzenau zu errichten Die erste schriftliche Nachricht uber diese Kirche stammt aus dem Jahr 1113 Nach einem Manuskript Valentin Salomon von Fulda sollen die Anfange des Geschlechts in der Mitte des 10 Jahrhunderts liegen in der Zeit der Ungarneinfalle Benz war ein tapferer Kriegsmann Indessen aber er dem grossen Kriegszug wider die Unglaubigen unter Konig Heinrich dem Vogler und Hermann Herzog der Schwaben beywohnte verheirathete sich sein Bruder Werner mit einer von Pirzinger und hielt zu Hause gute Wirtschaft Als nun sein Bruder Benz nach Haus kam und die Wirtschaft in so gutem Stande fand gefiel es ihm dergestalten dass er gedachte mit seinem Bruder auf dem adelich Gute in der Au heute Wernau bei Ulm gemeinschaftlich zu leben Alleine Rangstreit entzweyte sie gar bald wo dann der jungere Bruder Werner dem alteren dem Benzen den Vorschlag machte ihm seinen Antheil hinauszubezahlen so auch dieser sich gefallen liess und darauf an den Hof Heinrichs Herzogens in Baiern und Nordgau zog von welchem er ein Gut im heutigen Landkreis Miesbach zur Belohnung seiner teuren Dienste erhalten das er dann erbaut und nach seinem namen Benzenau genannt Es spricht einiges dafur dass sich Pienzenau von einem Penzo aus dem Geschlecht der Penz von Penzing bei Wasserburg am Inn ableitet Dieser Penzo tauschte um 1000 nach Christus ein paar Guter in der Nahe von Landshut mit Gutern in der Pfarrei Au bei Aibling Diese Guter ubergab im 14 Jahrhundert Christian von Pienzenau der auf dem alten Stammgute in Pienzenau sitzt fur die Pienzenauer Fruhmesse zu Benediktbeuern Somit durfte der Penzo von Au bei Aibling wohl der Stammvater der Pienzenauer sein Die letzte Pienzenau Freiin Caroline 1783 1862 heiratete Graf Carl August von Yrsch Ihr Sohn Sigmund erhielt 1857 vom bayerischen Konig Max II die Erlaubnis sich und seine Nachkommen in Zukunft Graf von Yrsch Pienzenau zu nennen um ein Angedenken an das altadelige Geschlecht der Pienzenauer zu erhalten nbsp Belagerung von Kufstein nbsp Inschrift am Denkmal fur Hans von Pienzenau an der Kufsteiner Strasse in Langkampfen Tirol Hier wurde im Jahre 1504unter d Reg Kaiser Maximilian I der tapfere Verteidiger d Festung KufsteinHans von Pienzenauenthauptet Er starb als ein Opfer treuer Pflichterfullunggegenuber seinem DienstherrnRupprecht von der Pfalz nbsp Der Pienzenauer Brunnen in TrostbergWappen BearbeitenBlasonierung Das Wappen zeigt in Silber einen mit drei goldenen Kugeln belegten schwarzen Schragrechtsbalken Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken eines Mannes Rumpf in weisser Kleidung mit einem schwarzen Krag en der auf dem Kopf eine mit drey Straussenfedern schwarz weiss schwarz bestandten weisen Hut mit einem schwarzen Stulp in welchem drey goldenen Kugeln Hans von Pienzenau der Pienzenauer BearbeitenEin Vertreter des Geschlechts der Pienzenauer hat es mit seiner Geschichte bis in die Geschichtsbucher geschafft Die Gerichtsbezirke Rattenberg Kitzbuhel und Kufstein gehorten bis 1504 immer zu Bayern Tirol endete an der uralten Zillergrenze Die Zugehorigkeit zu Tirol geht auf Kaiser Maximilian I zuruck Die Pienzenauer waren ein altes bayrisches Adelsgeschlecht Als Pfleger von Kufstein losten sie sich mit mehreren Ebbsern ab die mit den Pienzenauern in Vetternschaft standen Maximilian I von Habsburg Osterreich damals romisch deutscher Konig und Landesfurst von Tirol hatte Erbstreitigkeiten nach dem Tode von Herzog Georg von Bayern Landshut innerhalb der weit verzweigten Familie der Wittelsbacher benutzt um fur seine Parteinahme zugunsten der in Munchen residierenden oberbayerischen Linie und gegen die Pfalzer Wittelsbacher eine Entschadigung zu verlangen Er dachte dabei an jene altbayerischen Gebiete die sich vom Alpenvorland im Inntal in das Gebirge hinein bis zur Zillermundung erstreckten eben die Bereiche von Kufstein Rattenberg und Kitzbuhel Maximilian erhielt eine entsprechende Zusicherung von Herzog Albrecht IV von Bayern Munchen und er beteiligte sich daraufhin mit grossem finanziellen Aufwand und unter Einsatz des eigenen Lebens an Kampfen gegen die Pfalzer Partei Der von den Wittelsbachern eingesetzte Hauptmann uber die Burg und Stadt Kufstein Hans von Pienzenau nahm diese Entscheidung zunachst zur Kenntnis und ubereignete im Juni 1504 die bis dahin bayerische Stadt mitsamt der Festung dem Habsburger Maximilian I Dafur erhielt der Pienzenauer seine Funktion als Kommandant bestatigt und leistete dem Konig als seinem neuen Herren einen entsprechenden Eid Um gegen mogliche Angriffe der Pfalzer Wittelsbacher besser gewappnet zu sein liess Maximilian die Festung sogar noch mit zusatzlichen Geschutzen aus dem Innsbrucker Zeughaus verstarken Als dann aber im August ein Pfalzer Heeresaufgebot vor Kufstein erschien ubergab Hans von Pienzenau Stadt und Festung dieser Partei Ob dabei auch Geld im Spiel war oder ob die besondere Anhanglichkeit des Pienzenauers an die Wittelsbacher und Bayern das Motiv fur diesen neuerlichen Parteiwechsel des Hauptmanns bildete lasst sich heute nicht mehr entscheiden Kufstein wurde nun wieder als bayerische Bastion abermals mit Proviant und Ausrustung gut versorgt bohmische Soldner im Dienste der pfalzisch wittelsbachischen Partei verstarkten die Besatzung In den Augen Maximilians stellte der Frontwechsel Pienzenauers einen ungeheuerlichen Treuebruch dar er schwor den Schlosshauptmann fur diesen Verrat mit dem Leben bussen zu lassen Obwohl das Reichsoberhaupt uber genugend Truppen und Artillerie verfugte stellte die Eroberung dieser stark befestigten Anlage die Belagerer doch vor einige Probleme Die Stadt Kufstein selbst war von einer sehr hohen und mit Turmen bewehrten Mauer umgeben Die sich uber der Stadt erhebende Festung galt mit ihren Turmen und Rondellen praktisch als uneinnehmbar zudem war sie bestens mit Geschutzen und Munition ausgestattet Nach Abfeuerung der ublichen drei Warnschusse am 4 Oktober forderte der Konig Stadt und Festung zur Ubergabe auf was Pienzenauer im Vertrauen auf die stark armierte Anlage und in der Hoffnung auf Entsatz ablehnte Die Festung hielt dem Feuer der insgesamt 24 Kanonen stand ohne Schaden zu nehmen Hans von Pienzenau soll mit einem Besen den Verputz von den Mauern abgekehrt haben der durch den Beschuss etwas beschadigt worden war Derart wirkungslos hatten sich die bis dahin eingesetzten Waffen des Konigs erwiesen dass die Majestat damit dem offentlichen Spott preisgegeben war Maximilian richtete daher den Beschuss auf die schwacheren Wasserbasteien der Stadtbefestigung die bald darauf nur mehr ein Trummerhaufen waren Am 12 Oktober ergab sich die Stadt gegen Zusicherung von Leben und Gut dem Konig um eine Ersturmung abzuwenden Der Pienzenauer liess sich von der Kapitulation der Stadt Kufstein nicht beeindrucken und lehnte das konigliche Angebot einer Ubergabe der Festung gegen freies Geleit ab er glaubte mit seinen rund 50 Mann die Stellung bis zum Eintreffen von Entsatz halten zu konnen Maximilian hatte inzwischen seine schwersten Geschutze aus dem Innsbrucker Zeughaus auf dem Wasserweg uber den Inn heranschaffen lassen Mit den Riesenkanonen Purlepauss und Weckauf von Osterreich die 100 kg schwere Eisenkugeln verschiessen konnten wollte er der Festung zu Leibe rucken Und in der Tat Die Anlage war binnen dreier Tage sturmreif geschossen Erst jetzt erklarte sich Hans von Pienzenau unter Zusicherung freien Abzugs zur Ubergabe bereit Diese kuhne Forderung lehnte Maximilian brusk ab er hatte den Verrat und den Hochmut des Schlosshauptmanns nach dem Fall der Stadt Kufstein nicht vergessen Das Schloss wurde am 17 Oktober gesturmt die Besatzung wurde gefangen genommen und in Ketten abgefuhrt Den Verrat des Pienzenauers und die Zuruckweisung des grossherzigen Angebots nach dem Fall der Stadt empfand Maximilian als personliche Bruskierung Am 18 Oktober wurden der Schlosshauptmann sowie 17 seiner Mitkampfer mit dem Schwert hingerichtet Ortsnamen BearbeitenPienzenau bedeutet als Ortsname so viel wie Au eines Pienzo oder Penzo Sprachwissenschaftlich ist Pienzo eine zeitlich jungere Form zu Penzo In der Gemeinde Weyarn im Landkreis Miesbach liegen heute die Ortschaften Grosspienzenau und Kleinpienzenau die 1 km voneinander entfernt sind und ihren Namen der ehemaligen Burg Pienzenau verdanken Der Ort Pienzenau in der Gemeinde Bruck im Landkreis Ebersberg ist erst zwischen 1950 und 1955 gegrundet worden Er soll an das uber Jahrhunderte hier beguterte Geschlecht der Pienzenauer erinnern das in der Gegend um Ebersberg viel Grundbesitz hatte Quellen BearbeitenErste Erwahnung Pienzenaus auf Pfarrei Neukirchen Eroberung Kufsteins auf Sagen atEinzelnachweise Bearbeiten Mon boica VI 28Siehe auch BearbeitenListe deutscher AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenSigmund Ritter von Riezler Pienzenau Hans von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 112 115 online auf Deutsche Biographie de abgerufen am 18 April 2014 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe S 354 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1999 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pienzenau Adelsfamilie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pienzenau amp oldid 235852615