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Das Stift Niedermunster unweit des Regensburger Doms ist wie das ebenfalls in der Zeit der Karolinger entstandene Stift Obermunster ein ehemaliges Kanonissenstift in Regensburg und war als Reichsabtei Niedermunster im Bayerischen Reichskreis vertreten Wappen der Reichsabtei Niedermunster Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vom Klosterstift zur Reichsabtei 2 2 Nach der Sakularisation 3 Abtissinnen von Niedermunster 4 Bauwerke 4 1 Profangebaude 4 2 Sakralgebaude 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Stift Niedermunster liegt in der heutigen Regensburger Altstadt in der Niedermunstergasse 6 etwas nordlich vom Alten Kornmarkt nahe dem Regensburger Dom und der ehemaligen Dompfarrkirche St Ulrich Nicht weit entfernt ist der ebenfalls in dieser Zeit entstandene sogenannte 28 m hohe Romerturm der ebenfalls in der Zeit der Karolinger erbaut wurde und als Zufluchtsort bei Gefahr oder als Schatzkammer Munzstatte oder Archiv gedient haben konnte 1 Geschichte BearbeitenVom Klosterstift zur Reichsabtei Bearbeiten Das Maria Himmelfahrt und dem St hl Erhard geweihte Stift wurde vom letzten baierischen Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger Tassilo III vor seiner Abdankung im Jahr 788 gegrundet und wurde 889 erstmals erwahnt Die Agilolfinger hatten am Ende des 6 Jahrhunderts das von den Romern verlassene Legionslager Castra Regina als Hauptstadt gewahlt Im nordostlichen Bereich des Legionslagers dem heutigen Areal des Alten Kornmarktes fanden sich geeignete Gebaude die man als Residenz ausbauen konnte und die von den machtigen Mauern des ehemaligen Legionslagers geschutzt und von Brunnen mit Wasser versorgt wurden Nordlich anschliessend an die Residenz wurden nach 700 n Chr zwei romische Profangebaude uberbaut mit einer steinernen Herzogskirche als Saalkirche mit Rechteckchor Diese Kirche war die erste Bischofskirche in Regensburg und entstand anlasslich der Grablege des heiligen Erhards in einer Grabstatte an der Nordwand die bis heute in ihrer Lage unverandert blieb 2 Zusatzlich entstanden Gebaude fur ein Frauenstift das sich zu einem der wichtigsten Frauenstifte des Heiligen Romischen Reichs entwickelte Zur Zeit von Karl dem Grossen entstand um 800 eine neue wesentlich grossere Kirche die dem gegrundeten Frauenstift als Stiftskirche dienen sollte Auch diese Kirche war eine Saalkirche mit Rechteckchor und mit einem westlichen Vorbau in der Art einer Vorkirche Unter Herzog Heinrich I von Bayern und seiner Ehefrau Judith entstand von 922 bis 955 die zweite Damenstiftskirche deren Fertigstellung der Herzog aber nicht mehr erlebte Herzog Heinrich wurde wie spater 985 auch seine Ehefrau Judith vor den Stufen des Hochaltars beigesetzt Nach dem Tod ihres Ehemannes fuhrte Judith den Kirchbau zum Ende Die neue Kirche hatte die Ausmasse der heutigen Kirche und zeugte als dreischiffige Pfeilerbasilika mit Ostquerhaus und drei Apsiden von der engen Beziehung zwischen dem bayerischen Herzogtum und dem Damenstift 3 Dementsprechend machte Judith dem Damenstift reiche Zuwendungen trat 973 selbst in das Sift ein und stand dem Stift bis zu ihrem Tode 987 als Abtissin vor Sie gilt damit als die eigentliche Grunderin des Stifts Niedermunster Die Grabungsbefunde im Untergeschoss der Kirche lassen erkennen dass alle vier Kirchbauten einschliesslich der heutigen Kirche in ihren Abmessungen und Gestaltungen zwar verschieden sind dass jedoch die Fluchtlinie der Nordmauer beibehalten wurde bedingt durch das in der Mauer verankerte und mit einem romischen Sarkophagdeckel bedeckte Grab des hl Erhard das durch Aufmauerung mit Bruchsteinen auf das erheblich angestiegene Bodenniveau angehoben wurde Der antike Sarkophag des hl Erhard befindet sich weiterhin am ursprunglichen Standort mehrere Meter tief unter dem Bodenniveau des Kirchenschiffs Er wurde erst 1963 zusammen mit weiteren bayerischen Herzogsgrabern und mit den Fundamenten des romischen Legionslagers Castra Regina entdeckt und im Rahmen des document niedermunster zuganglich gemacht 4 Das Stift wurde 1002 durch Heinrich II als Reichsabtei Niedermunster zum Reichsstift erhoben Im 11 Jahrhundert erlebte das Stift zudem eine kulturelle Blute die sich noch heute an zahlreichen erhaltenen Kunstwerken wie dem Giselakreuz und dem Uta Codex ermessen lasst Als Reichsabtei musste Niedermunster einen Beitrag zur Versorgung des Kaisers bei seiner Anwesenheit in Regensburg in Form eines servitium regis leisten Dieses betrug bis 1073 die Ablieferung von 60 Schweinen Aufgrund der Intervention der Abtissin Gertrud reduzierte Kaiser Heinrich IV diese als druckend empfundene Abgabe auf 40 Schweine im weiteren Verlauf wurde diese Naturalabgabe in eine Geldzahlung von 10 Pfund Regensburger Pfennig umgewandelt und 1218 durch Konig Friedrich II vollig erlassen 5 Die Reichsunmittelbarkeit des Stifts wurde 1216 durch Friedrich II bestatigt und die jeweilige Abtissin hatte Sitz und Stimme auf der Pralatenbank des Reichstages Die Entwicklung bis zur Sakularisation 1803 verlief ohne besondere Hohepunkte in ruhigen Bahnen 1802 wurde das Klosterstift der Administration des Furstentums Regensburg regiert von Karl Theodor von Dalberg unterstellt und mit Auflosung des Furstentums 1810 in das Konigreich Bayern eingegliedert und sakularisiert 6 7 Nach 1821 diente das Stift als bischofliche Residenz und als Ordinariat Die Kirche wurde zur Dompfarrkirche 8 Nach der Sakularisation Bearbeiten Ab 1820 wurde das Stift teilweise vermietet 1821 bekam der Bischof Raume als Wohnung zugewiesen auch das Ordinariat wurde in Raume des ehemaligen Stifts verlegt Abtissinnen von Niedermunster Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Zwar wurde diese Liste fleissig in andere Sprachversionen kopiert ihre wissenschaftlichen Grundlagen sind jedoch nicht erkennbar Daten stimmen nicht immer uberein Schreibweisen differieren der Uta Codex ist ja wohl nicht grundlos so und nicht Uda Codex benannt Enzian44 Diskussion 23 52 12 Nov 2013 CET Fur die Daten des Fruh und Hochmittelalters wird die Auffassung vertreten dass es sich um fruhneuzeitliche Erfindungen handelt 9 Wildrade von Lernberg 900 928 Tutta I von Reidenburg 928 942 Himetrade von Hohenburg 942 lt 974 Judith von Bayern 974 990 Richenza I von Limburg 990 994 Kunigunde I von Kirchberg 994 1002 Uta I von Kirchberg 1002 1025 Heilka I von Rothenburg 1025 1052 Gertrud I von Hals 1052 1065 Mathilde I von Luppurg 1065 1070 Heilka II von Franken 1070 1089 Uda II von Marburg 1089 1103 Richenza II von Zolling 1103 1109 Mathilde II von Kirchberg 1109 1116 Richenza III von Abensberg 1116 1126 Richenza IV von Dornburg 1126 1130 Heilka III von Kirchberg 1130 1136 Kunigunde II von Kirchberg 1136 1177 Tutta II von Falkenstein 1177 1180 Adelheid I von Wolffershausen 1180 1190 Bertha von Frontenhausen 1190 1197 Heilka IV von Rotheneck 1197 1218 Heilka V von Wittelsbach 1218 1224 Frideruna von Falkenstein 1224 1229 Mathilde III von Henffenfeld 1229 1239 Tutta III von Dalmassing 1239 1242 10 Irmgard I von Scheyern 1242 1245 Hildegard von Kirchberg 1245 1249 Kunigunde III von Stein 1249 1257 Kuhnheit Pinzingerin 1257 1259 Wilburg von Lobsingen 1259 1261 Tutta IV von Putingen 1261 1264 Gertrud II von Stein 1264 1271 Wilburg von Lobsingen 1271 1273 erneut Elisabeth I Stauffin von Stauffenburg 1273 1276 Hedwig Kropflin 1276 1285 11 Kunigunde IV Hainkhoverin 1285 1300 Adelheid II von Treidenberg 1300 1304 12 Irmgard II von Kofering 1304 1314 Euphemia von Winzer 1314 1333 Elisabeth II von Eschen 1333 1340 Petrissa von Weidenberg 1340 1353 Margarethe I Gosslin von Altenburg 1353 1361 Margarethe II Pinzingerin 1361 1365 Elisabeth III von Rhein 1365 1391 Sophia von Daching 1391 1410 Katharina I von Egloffstein 1410 1413 Barbara I Hofferin 1413 1417 Herzenleid von Wildenwarth 1417 1422 Anna I von Streitberg 1422 1427 Beatrix von Rotheneck 1427 Osanna von Streitberg 1427 1444 Ursula von Tauffkirchen Hohenrain und Hochlenbach 1444 1448 Ottilia von Abensberg 1448 1475 mit Margarethe III von Paulstorff 1469 1475 Agnes von Nothafft 1475 1520 Barbara II von Aham 1520 1569 Anna II von Kirmbreith 1569 1598 Katharina II Scheifflin 1598 1605 Eva von Uhrhausen 1605 1616 Anna Maria von Salis 1616 1652 Maria Margarethe von Sigertshofen 1652 1675 Maria Theresia von Muggenthal 1675 1693 Regina Recordin von Rein und Hamberg 1693 1697 Johanna Franziska Sibylla von Muggenthal 1697 1723 Maria Katharina Helena von Aham Neuhaus 1723 1757 Anna Katharina von Ducker Hasslen Urstein Winkel 1757 1768 Anna Febronia Elisabeth von Speth Zwyfalten 1769 1789 Maria Franziska Xaveria von Konigfeld 1789 1793 Maria Violanta von Lerchenfeld Premberg 1793 1801 Maria Helena von Freien Seiboltsdorf 1801 1803Bauwerke BearbeitenProfangebaude Bearbeiten Unter der Niedermunsterkirche befindet sich das document niedermunster das in fotorealistischen dreidimensionalen Rekonstruktionen den Originalbefund des romischen Regensburg mit dem Lager der Legio III Italica den ersten sakral genutzten Bau aus romischem Steinmaterial die Kirchenbauten der Karolingerzeit sowie der Ottonik die Herzogsgraber und die Grabstelle des Heiligen Erhard im Vergleich mit dem realen Gang durch die Ausgrabungen zeigt Sakralgebaude Bearbeiten Die Niedermunsterkirche wurde 1152 nach dem Brand eines vermutlich bereits um 700 zu Zeiten von Herzog Theodo II bestehenden Kirchengebaudes im romanischen Stil neu errichtet Seit 1821 wird sie als Dompfarrkirche genutzt nbsp Portalseite der NiedermunsterkircheLiteratur BearbeitenAnke Borgmeyer Achim Hubel Andreas Tillmann Angelika Wellnhofer Stadt Regensburg Denkmaler in Bayern Band III 37 Regensburg 1997 S 406 416 ISBN 3 927529 92 3 Claudia Martl Die Damenstifte Obermunster Niedermunster St Paul In Peter Schmid Hrsg Geschichte der Stadt Regensburg Bd 2 Friedrich Pustet Regensburg 2000 S 745 763 ISBN 3 7917 1682 4 Heinz Wolfgang Schlaich Das Ende der Regensburger Reichsstifte St Emmeram Ober und Niedermunster VHVO 97 1956 S 163 376 Max Spindler Hg Geschichte der Oberpfalz Handbuch der Geschichte Bayerns Bd III 3 Munchen 1995 S 271 286 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Niedermunster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stift Niedermunster Regensburg Basisdaten und Geschichte Peter Morsbach Niedermunster Die Grablege der Ottonen in Regensburg in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Archaologisches Untergeschoss Digitalisat einer Handschrift eines Regelbuchs aus dem Niedermunster in Regensburg der Staatsbibliothek BambergEinzelnachweise Bearbeiten Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 60 Peter Morsbach Regensburger Kirchen Friedrich Pustet Regensburg 1990 ISBN 3 7917 1253 5 S 74 Peter Morsbach Regensburger Kirchen Friedrich Pustet Regensburg 1990 ISBN 3 7917 1253 5 S 76 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 61 f Peter Schmid Von der Herzogskirche zum kaiserlichen Reichsstift In Ratisbona sacra Das Bistum Regensburg im Mittelalter Ausstellung anlasslich des 1250jahrigen Jubilaums der kanonischen Errichtung des Bistums Regensburg durch Bonifatius 739 1989 Diozesanmuseum Obermunster Regensburg 2 Juni bis 1 Okt 1989 Schnell amp Steiner Munchen 1989 S 143 144 ISBN 3795406471 Alois Schmid Regensburg Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 60 Munchen 1995 S 236 Max Spindler Hg Geschichte der Oberpfalz Handbuch der Geschichte Bayerns Bd III 3 Munchen 1995 S 284 Peter Morsbach Regensburger Kirchen Friedrich Pustet Regensburg 1990 ISBN 3 7917 1253 5 S 76 https archivalia hypotheses org 134136 Urkunde von 1240 Herzog Ottos II von Bayern an Abtissin Tutta https www archivportal d de item PDCUJ4WR64Y6TBGAMM4XEOVPXR5KV5NT Urkunde 1281 von Abtissin Hedwig https www archivportal d de item BLLYN3VHXRLSASUWFFQCG2LCGRHMVWTD Erwahnung Abtissin Adelheids II in Urkunde Chunradus Dompropst zu Regensburg https www archivportal d de item 4F4X242UZBRYWLKZGZQKWJ37L2ZBYMUYTerritorien und Stande des Bayerischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Geistliche Bank Erzstift Salzburg Hochstift Passau Hochstift Freising Hochstift Regensburg Furstpropstei Berchtesgaden Furstabtei Sankt Emmeram Regensburg Reichsabtei Niedermunster Regensburg Reichsabtei Obermunster Regensburg Weltliche Bank Herzogtum Bayern spater Kurfurstentum Herzogtum Pfalz Neuburg Herzogtum Pfalz Sulzbach Gefurstete Landgrafschaft Leuchtenberg Gefurstete Grafschaft Stornstein Grafschaft Haag Grafschaft Ortenburg Herrschaft Ehrenfels Herrschaft Sulzburg Pyrbaum Grafschaft Hohenwaldeck Reichsgrafschaft Breitenegg Reichsstadt Regensburg 49 019508333333 12 100677777778 Koordinaten 49 1 10 2 N 12 6 2 4 O Normdaten Korperschaft GND 4343638 9 lobid OGND AKS LCCN no2007028696 VIAF 136415830 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Niedermunster Regensburg amp oldid 239105787