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Dieser Artikel behandelt das Kreuz das Konigin Gisela von Ungarn fur ihre verstorbene Mutter stiftete Zum Giselakreuz auf dem Sodenberg im unterfrankischen Hammelburg siehe Giselakreuz Sodenberg Das Giselakreuz ist ein mit Goldblech verkleidetes Holzkreuz das Konigin Gisela von Ungarn fur ihre 1006 verstorbene Mutter Gisela von Burgund Herzogin von Bayern dem Kloster Niedermunster in Regensburg stiftete Es gilt als eines der besten Werke ottonischer Goldschmiedekunst 1 Giselakreuz Schatzkammer der Munchner Residenz Vorderseite Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Ruckseite und Kanten 2 Datierung und Provenienz 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Kreuz ist 44 5 cm hoch und 32 cm breit 2 Es besteht im Kern aus Eichenholz das mit Goldblech verkleidet ist Die Randborten der Vorderseite sind mit Perlen Edelsteinen und in Zellenschmelztechnik hergestellten Emailarbeiten besetzt Bei den uber 200 kleinen Emailplattchen auf Vorder und Ruckseite handelte es sich um eine Wiederverwendung moglicherweise waren diese ursprunglich auf einem Prunkgewand aufgenaht Auf der Vorderseite wurden spater an den vier Enden der Kreuzbalken edelsteinbesetzte Fragmente anderer Goldschmiedearbeiten angebracht 3 Die goldgetriebene 4 Christusfigur enthalt im Inneren Kreuz 2 oder Passionsreliquien 5 Zu beiden Seiten der Fussstutze des Gekreuzigten sind die gekronte Gisela von Ungarn und ihre Mutter dargestellt Der nicht von der Figur eingenommene Raum zwischen den Randborten tragt eine lateinische Majuskel Inschrift die uber Stifterin und Stiftungsanlass Auskunft gibt und so das Kreuz als Memorialstiftung charakterisiert Oben ECCE SALVS VITE P ER QVA M MORS MORTUA MORTE Seht das Heil des Lebens durch das der Tod des Todes starb Links VNDE SVAE MATRISQVE ANIMAE POSCENDO SALVTE M Daher hat um fur ihre und ihrer Mutter Seele das Heil zu erbitten Unten HANC REGINA CRVCE M FABRICARI GISILA IVSSIT die Konigin Gisela dies Kreuz anfertigen lassen Rechts QVAM SIQVIS DEMIT HINC DA M NETVR MORTE P ER ENNI Wer es von hier d h vom Grab fur das es gestiftet wurde wegnimmt soll zum ewigen Tode verdammt sein 2 Ruckseite und Kanten Bearbeiten Die Ruckseite des Kreuzes zeigt eine der Vorderseite vergleichbare Randgestaltung aus Emails und Perlen eine kurzere Inschrift sowie auf gepunztem Grund durch Punktierlinien gezeichnete Darstellungen 5 des Gekreuzigten zwischen den vier Evangelistensymbolen An den Schmalkanten schliesslich lauft eine dritte teilweise zerstorte Inschrift um Ruckseite HANC CRVCE M GISILA 6 DEVOTA REGINA AD TVMVLV M SVE MATRIS GISILE DONARE CVRAVIT Gisela die fromme Konigin war besorgt dieses Kreuz fur das Grab ihrer Mutter Gisela zu stiften Kanten CRVC EM DOMINI CHRISTI SVB HONORE SACRATAM ANGELICI CIVES QVAM CHRISTI CO LVNT GLORIFICANT STIPANT VENERANTVR ADORANT das Kreuz des Herrn Christus unter Ehren geheiligt das die engelhaften Burger pflegen verherrlichen umdrangen verehren anbeten 2 Datierung und Provenienz BearbeitenDas Kreuz wurde nach 1006 1007 oder moglicherweise erst nach 1038 7 wohl in Regensburg hergestellt und im dortigen Kloster Niedermunster der Begrabnisstatte von Gisela von Burgund aufbewahrt Es gelangte nach der Sakularisation zunachst 1811 in die Reiche Kapelle der Munchner Residenz 1938 in die Schatzkammer der Reichen Kapelle und befindet sich seit 1958 in der Schatzkammer der Residenz 2 Literatur BearbeitenHugo Schnell Text Benno Keysselitz Fotos Bayerische Frommigkeit Kult und Kunst in 14 Jahrhunderten Verlag Schnell und Steiner Munchen Zurich 1965 S 31 Taf 46 49 Farbtaf XVII gute Fotos Herbert Brunner Hrsg Schatzkammer der Residenz Munchen Katalog 3 Auflage Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 1970 S 40 41 Kat 8 Sybille Eckenfels Kunst Goldemails Untersuchungen zu ottonischen und fruhsalischen Goldzellenschmelzen Pro Business Verlag Berlin 2008 ISBN 3 86805 061 2 Egon Boshof Das Giselakreuz In Katharina Weigand Jorg Zedler Hrsg Ein Museum der bayerischen Geschichte Herbert Utz Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8316 4200 7 S 107 129 Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Kreuz In Harald Olbrich Hrsg Lexikon der Kunst Neubearbeitung Band 2 E A Seemann Leipzig 1989 S 753 Es gehort zu den besten Schopfungen ottonischer Goldschmiedekunst a b c d e Herbert Brunner Hrsg Schatzkammer der Residenz Munchen Katalog 3 Auflage Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 1970 S 40 41 Kat 8 Hermann Fillitz Kreuz der Konigin Gisela In Hermann Fillitz Hrsg Das Mittelalter I Propylaen Kunstgeschichte Band 5 Propylaen Verlag Berlin 1969 S 165 Farbtafel XXVI Hans Thoma Kronen und Kleinodien Meisterwerke des Mittelalters und der Renaissance aus den Schatzkammern der Residenz zu Munchen Aufnahmen von Walter Hege Deutsche Lande deutsche Kunst begrundet von Burkhard Meier Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1955 S 19 Taf 10 12 Der Gekreuzigte ist eine fast vollrunde aufgestiftete Goldtreibarbeit Herbert Brunner Hrsg Schatzkammer der Residenz Munchen Katalog 3 Auflage Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 1970 S 40 41 Kat 8 An dem goldgetriebenen Corpus Christi a b Hans Thoma Kronen und Kleinodien Meisterwerke des Mittelalters und der Renaissance aus den Schatzkammern der Residenz zu Munchen Aufnahmen von Walter Hege Deutsche Lande deutsche Kunst begrundet von Burkhard Meier Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1955 S 19 Taf 10 12 Brunner schreibt GISELA aber das Foto zeigt auch an dieser Stelle eindeutig GISILA wie weiter unten In diesem Jahr wurde Gisela von Ungarn die nach dem Tod ihres Gatten aus Ungarn hatte fliehen mussen Abtissin des Klosters Herbert Brunner Hrsg Schatzkammer der Residenz Munchen Katalog 3 Auflage Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Munchen 1970 S 40 41 Kat 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giselakreuz amp oldid 230650904