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Giech ist der Name eines alten frankischen Adelsgeschlechts Es gehorte dem Frankischen Ritterkreis an 1695 wurde es in den Reichsgrafenstand erhoben und 1726 wegen des Besitzes der Herrschaft Thurnau ins Frankische Reichsgrafenkollegium und damit in den Hohen Adel aufgenommen Es ist 1938 im Mannesstamm erloschen Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1898 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Entwicklung 2 Burg Wiesentfels 3 Schloss Buchau 4 Burg Krogelstein 5 Schloss Thurnau 6 Weitere Verbreitung 7 Wappen 8 Personlichkeiten 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 Weblinks 12 1 Familie 12 2 Wappen 12 3 BurgenUrsprung und Entwicklung Bearbeiten nbsp GiechburgDie Familie von Giech ist sehr fruh auf der Giechburg nachweisbar noch vor den Bischofen von Bamberg Das Geschlecht erschien erstmals urkundlich in den Jahren 1137 und 1149 mit Eberhardus de Giecheburg 1 Wichtige Linien waren die Linie Thurnau und die Linie Buchau Nach Herders Lexikon von 1854 galten sie als begutert in Bayern und Nassau Die Giech waren Reichsgrafen seit 24 Marz 1695 und Mitglieder des Frankischen Reichsgrafenkollegiums seit 17 September 1726 1806 wurden sie mediatisiert Durch koniglich bayerisches Diplom vom 25 August 1831 wurde ihnen auf Grund der Zuerkennung durch den Deutschen Bund vom 13 Februar 1829 das Pradikat Erlaucht verliehen Burg Wiesentfels Bearbeiten nbsp Burg WiesentfelsDie Burg Wiesentfels war von 1333 bis 1938 Eigentum der Grafen von Giech Ritter Albert von Giech erhielt die Burg im Jahr 1333 vom Hochstift Bamberg als Lehen Im Jahr 1412 wurden zwei Drittel der Burg Unterwiesentfels an Heinz von Schaumberg verliehen Ein Drittel der Burg Oberwiesentfels wurde im Jahr 1415 an Hans II von Giech verliehen Nach dem Hussiteneinfall des Jahres 1433 wurde Oberwiesentfels als wust bezeichnet und verschwand im Jahr 1467 aus den Lehenbuchern Von 1476 bis 1481 wurde die Burg Wiesentfels neu gebaut 1487 erhielten die Bruder Otto und Dietz von Giech die Halfte der neuen Burg vom Hochstift als Lehen Im Jahr 1525 wurde sie von aufstandischen Bauern niedergebrannt und danach von Graf Achaz von Giech im alten Stil wieder aufgebaut 1632 zog das Hochstift das Lehen der protestantischen Adeligen ein und belehnte damit den Obristen Hans Wolf von Salis 1654 wurden die Herren von Giech die 1695 in den Grafenstand erhoben wurden erneut mit Wiesentfels belehnt Von da an blieb die Burg bis zum Jahr 1938 als der letzte Graf starb Wohnsitz und Eigentum der Grafen von Giech Die Erben Freiherren Hiller von Gaertringen verkauften sie 1969 Schloss Buchau Bearbeiten nbsp Schloss BuchauUm 1400 war es der Familie Giech gelungen Buchau aus dem Besitz des Bamberger Klosters Michelsberg an sich zu bringen 1437 nannte sich erstmals Hans der Altere von Giech zu Bucha Nach Biedermann hatte dessen Vater Heinrich von Giech Buchau als Bamberger Lehen fur die Familie erworben 1525 wurde das Schloss Buchau im Zuge des Bauernkrieges angefeuert und vollig niedergebrannt Durch Matthes von Giech wurde es 1526 wieder aufgebaut Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Buchau mehrmals uberfallen und geplundert Auch die Buchauer Linie der Familie Giech uberlebte die Wirren des langen Krieges nicht 1635 fiel deren Erbe an Carl Gottfried I von Giech 1607 1652 aus der Thurnauer Linie des Geschlechts dem damals einzig noch lebenden mannlichen Spross der Familie Schloss Buchau wurde ebenfalls 1969 von den Freiherren Hiller von Gaertringen verkauft Burg Krogelstein Bearbeiten nbsp Burg KrogelsteinAm 17 Oktober 1500 erhielt der Bamberger Furstbischof Heinrich III Gross von Trockau 1487 1501 die Burg Krogelstein vom Domkapitel zuruck Er gab die Burg als Mannlehen des Hochstiftes Bamberg an Dietz von Giech Georg Wolf von Giech war mit Ottilie von Absberg der Schwester des beruchtigten Raubritters Hans Thomas von Absberg verheiratet Da er seinem Schwager haufig Unterschlupf auf der Burg gewahrte wurde die Burg 1523 durch den Schwabischen Bund zerstort Ein Wiederaufbau unterblieb 2 Schloss Thurnau Bearbeiten nbsp Schloss ThurnauDer Ritter Jorg Fortsch von Thurnau war der eltst und letzt des Geschlechts der Fortsch mit ihm erlosch die Familie am Karfreitag 31 Marz 1564 Der umfangreiche Besitz von Schloss Thurnau fiel daraufhin an die Tochter des 1551 verstorbenen Wolf Fortsch Ursula war vermahlt mit Hans Friedrich von Kunsberg Anastasia mit dem schon vor 1564 verstorbenen Siegmund Fuchs von Rugheim und Barbara mit Hans Georg von Giech zu Buchau Anastasia Fuchs von Rugheim wurde mit Geld abgefunden die Familien von Giech und von Kunsberg waren die kunftigen Herren in Thurnau 1600 bis 1606 errichtete Hans Georg von Giech den Hans Georgen Bau in Renaissanceformen 1699 bestatigten die Markgrafen von Bayreuth den 1695 zu Reichsgrafen erhobenen Herren von Giech die lange umstrittene Hohe Gerichtsbarkeit und damit die Landeshoheit 1726 wurden sie in das Frankische Reichsgrafenkollegium und damit in den Hohen Adel aufgenommen 1731 kauften sie den Kunsbergs ihre Halfte der Herrschaft und des Schlosses ab Im gleichen Jahr wurde im Oberen Hof der Carl Maximilian Bau hinzugefugt Im Innerem befindet sich der sogenannte Schonburgsche Saal mit Landschaftstapeten vom Ende des 18 Jahrhunderts 1833 brannte das Torhaus ab und wurde bis 1837 durch einen Neubau in neugotischen Formen ersetzt Um 1840 wurde das Teehaus errichtet 1919 zog der letzte mannliche Nachkomme Friedrich Karl Graf von Giech aus dem Schloss aus er starb 1938 kinderlos Die Erben die Freiherren Hiller von Gaertringen brachten es 1972 in die zuvor bereits bestehende Graflich Giech sche Spitalstiftung ein die es noch besitzt Weitere Verbreitung BearbeitenOrte mit Hinweisen auf die Familie von Giech sind Burgellern Burgkunstadt Schloss Freienfels Giechkrottendorf bei Weismain Herzogenreuth Krogelstein bei Hollfeld Peesten Stadelhofen Thurnau Wiesentfels und Zoggendorf Unmittelbar verwandte Adelsgeschlechter sind Fortsch von Thurnau Reginbodonen Reuss und Schaumberg Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber zwei aufrecht gestellte rote Schafscheren 3 manchmal auch als Tuchscheren bezeichnet 4 Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein golden gekronter rot bekleideter Jungfrauenrumpf zwischen zwei von Silber und Rot geteilten Buffelhornern 4 Ein auffliegender silberner Schwan dessen Flugel je mit einer roten Schafschere belegt war die Helmzier einer kurzlebigen Seitenlinie der Giech Nach deren Aussterben wurde der Schwan seit 1482 zusatzlich im Schild gezeigt 3 Eine Wappenahnlichkeit besteht mit den thuringischen Marschallen die ebenfalls zwei Scheren fuhren Die frankischen von Scherenberg sowie die thuringischen von Schernberg und von Nordhausen fuhrten nur eine Schere im Wappen ebenso die westfalischen von Langen Das gemehrte Wappen von 1482 verliehen von Kaiser Friedrich III ist geviert Es zeigt in den Feldern 1 und 4 in Silber zwei rote Schafsscheren Giech Stammwappen in den Feldern 2 und 3 in Rot einen silbernen Schwan Reminiszenz an die Helmzier der erloschenen Giech Seitenlinie Die beiden Helme zeigen rechts den gekronten Jungfrauenrumpf zwischen zwei von Silber und Rot ubereck geteilten Buffelhornern links einen auf einer Krone sitzenden silbernen Schwan mit gespreizten Flugeln je mit einer roten Schafschere belegt 3 Das gemehrte Wappen von 1690 nach der Erhebung der Giech in den Reichsfreiherrenstand ist genauso geviert aber zusatzlich mit einem silbernen Herzschild belegt darin das Schildbild der Praunfalk zu Neuhaus Aus dem unteren Rand wachsend ein blau gekleideter Arm mit goldenem Armelaufschlag der drei goldene Kleeblatter halt 3 Die Praunfalk stammten aus der Steiermark wo sie die Herrschaften Neuhaus seit 1670 Trautenfels Falkenburg Forchtenstein und Weyer besassen 5 Zur Erhebung in den Reichsgrafenstand im Jahr 1695 wurde das Wappen wieder vermehrt Der Schild ist einmal geteilt und dreimal gespalten mit geviertem Herzschild welcher dem ersten vermehrten Wappen von 1482 entspricht Feld 1 und 8 des Hauptschildes zeigt das Schildbild der Praunfalk auf silbernem Grund ein aus dem unteren Rand wachsender blau gekleideter Arm mit goldenem Armelaufschlag der drei goldene Kleeblatter halt Feld 2 und 7 zeigt in Rot einen silbernen Schragbalken der mit drei blauen Hufeisen hintereinander belegt ist Feld 3 und 6 zeigt in Blau drei 2 1 goldene Kugeln Feld 4 und 5 zeigt in Rot ein silbernes vierspeichiges Muhlrad Kammrad Vier Helme Helm 1 tragt zwischen zwei rot silbern uber Eck geteilten Buffelhornern den rot gekleideten Jungfrauenrumpf wachsend mit langem Haar Stammhelmzier Giech Helm 2 tragt den Schwan die Flugel je mit einer roten Schafschere belegt zweite Helmzier Giech Helm 3 tragt einen wachsenden blau gekleideten Arm mit goldenem Armelaufschlag der drei goldene Kleeblatter halt Helmzier der Praunfalk Helm 4 tragt ein silbernes Muhlrad umgeben von sechs Straussenfedern abwechselnd rot schwarz silbern Spater wurde die Anordnung der Schildbilder des graflichen Wappens variiert 3 Die Farben Rot und Silber im Wappen der Gemeinde Stadelhofen erinnern an die Familien von Fortsch und von Giech nbsp Wappen nach dem Scheibler schen Wappenbuch 15 16 Jahrhundert nbsp Gemehrtes Wappen der Familie von Giech in Siebmachers Wappenbuch von 1605 nbsp Reichsgrafenwappen derer von Giech nbsp Doppelwappen der Familie von Giech am Schloss Thurnau nbsp Bronzeepitaph mit dem Wappen der Familie von Giech in der Kirche von Krogelstein nbsp Gemeindewappen von ThurnauPersonlichkeiten Bearbeiten nbsp Georg von Giech Wurzburg Dom nbsp Carl Graf von Giech 1795 1863 bayrischer PolitikerKunimund von Giech Kunimund von Giech altester Sohn von Kunimund Kanoniker der Bamberger Domkirche Albert von Giech Sohn von Kunimund Ritter und bambergischer Dienstmann verkauft Guter im Obermainland im Jahr 1299 an das Kloster Langheim Chunrad von Giech um 1350 Lehensmann und Namensgeber Giechkrottendorfs Georg von Giech Wurzburger Domherr siehe bei Hans Bohm Carl von Giech 1795 1863 bayerischer Politiker Auguste Caroline Wilhelmine Louise von Giech 6 1789 1865 Pastellmalerin Sammlung im Schloss ThurnauSiehe auch BearbeitenListe frankischer Rittergeschlechter Liste hochadeliger Familien in FrankenLiteratur BearbeitenFranz Karl Ottomar von Guttenberg Burg und Schlossbau Thurnau Der Burgenfahrt 1913 gewidmet Aus Urkunden zusammengefugt Baumann Kulmbach 1913 Uta von Pezold Buchau und die Grafen Giech in 850 Jahre Kirche und Pfarrei Buchau 1139 1989 Mainleus 1989 S 27 39 Hans Georg und Karl Hiller von Gaertringen Hrsg Aufgewacht Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau Berlin 2016 ISBN 978 3 422 07365 4 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe S 111 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 ISSN 0435 2408 Georg Schwarz Die Grafen und Herren von Giech auf Schloss Thurnau In Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken Bayreuth 1979 Gustav Voigt der Adel am Obermain Die Plassenburg Schriften fur Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken Bd 28 Kulmbach 1969 Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafen Haeuser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung Band 1 S 266fEinzelnachweise Bearbeiten 79 Bericht des Histor Vereins Bamberg S 123 fg 278 siehe auch Wandereisen Holzschnitte von 1523 a b c d e Bernhard Peter Die Geschichte der Wappen der von Giech a b Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 Karl Schmutz Historisch topographisches Lexicon von Steyermark N Se 1822 S 207 Digitalisat Karl Sitzmann Kunstler und Kunsthandwerker in Ostfranken Kulmbach 1957 S 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giech family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familie Bearbeiten Uta von Pezold Giech Herren Grafen von In Historisches Lexikon Bayerns Giech In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 7 Altenburg 1859 S 345 zeno org http www zeno org Herder 1854 A GiechWappen Bearbeiten Bernhard Peter Die Geschichte der Wappen der von GiechBurgen Bearbeiten Burg Wiesentfels Burg Wiesentfels Schloss Wiesentfels Aus der Geschichte des Burgschlosses Thurnau Heraldik und Wappen am Thurnauer Schloss Burgruine Krogelstein Burg Ruine Kroegelstein Jagdschloss Peesten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giech Adelsgeschlecht amp oldid 232576688