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Die Herren von Schernberg waren ein Thuringer Uradelsgeschlecht mit Stammsitz auf Burg Schernberg Sie waren Truchsesse der Landgrafen von Thuringen Eine Verwandtschaft mit dem frankischen Adelsgeschlecht Scherenberg das ebenfalls das Einscherenwappen fuhrte ist nicht belegt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Wappen 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Familie wird mit Volkhold von Schernburg auf Kolleda und 1203 mit Truchsess Cunemund de Scerinburg urkundlich erwahnt Der Raum Sondershausen Schernberg Ebeleben verfugt uber einige Orte mit Hinweis auf die Schere Scharburg Schyrenberg Scheerenberg und andere mit Leitnamen einer vermuteten Scherensippe Gundersleben Gunthersberg Dietenborn Dieterrode Willrode Eine Reihe von thuringischen Adelsgeschlechtern fuhrten eine Schafschere im Wappen darunter die von Nordhausen Das Einscherenwappen kommt auch in Franken vor bei den Rittern von Scherenberg Die ebenfalls thuringischen Marschalle fuhrten wie die frankischen von Giech zwei Scheren im Wappen Zumindest teilweise konnte es sich dabei um eine fruhe Gemeinschaft von Lokatoren handeln die durch Rodungen Ansiedlungen grundeten und demselben Lehensherren zugehorten teilweise vielleicht auch um eine Abstammungsgemeinschaft Die ehemalige Scharburg 400 Meter sudostlich von Schernberg konnte die erste dieser Burgen gewesen sein Nach Truchsess Cunemund erbte sein Sohn Bertho die Schernburg und die Burg Straussberg Nach ihm kam Schernburg in Besitz seiner drei jungeren Sohne Heinrich Dietrich und Bertho II Da sie nicht mehr im landgraflichen Dienst standen fuhrten sie den Truchsessentitel nicht Die Familie war ein angesehenes Geschlecht der Region Nordhausen Sondershausen Alle erwarben die Burgerschaft der Reichsstadt Nordhausen wo sie ausser ihren schernbergischen Lehngutern auch einige Hufen Landwirtschaft und Walder besassen Einige kamen in das Ratskollegium und waren Ratsherren und Burgermeister in Nordhausen sowie Stadtkammerer in Muhlhausen Ihre Wohlhabenheit erlaubte ihnen auch beichlingische und gleichnische Lehnsguter zu kaufen sowie Kloster und Pfarreien zu beschenken Ab der 3 Generation bildeten sich zwei Linien Heinrich und Bertho Ritter Heinrich I war 1268 1293 Kammerer der Stadt Muhlhausen Sein Sohn Ritter Heinrich II erbte dessen Amt und war 1338 1344 auch Ratsherr in Nordhausen Sein zweiter Sohn Ritter Giseler urkundlich 1331 1357 war Advokat der Grafen v Schwarzburg und Vogt auf Sondershausen Diese Linie setzte sich bis in die 7 Generation fort Die urkundlich erfassbare 6 Generation besteht aus vier Sohnen der Heinrich Linie von denen drei auch kaufmannisch tatig waren Bertho IV ab 1369 Burgermeister in Nordhausen sowie Dietrich IV und Hans Ratsherren in Nordhausen Die zwei Letztgenannten wurden nach einer Rathausfehde mit dem Verlust ihres Adelsstandes aus Thuringen verbannt In der 7 Generation sind nur Christian Berthos Sohn 1460 Burgermeister 1467 und Mechtild Dietrichs IV Tochter Priorin des Klosters auf dem Frauenberg bekannt Die Lehnanteile ihres verbannten Vaters und Onkels wurden zu ihren Gunsten in Weiberlehn verwandelt die nach ihrem Tod Klosterguter geworden sind Ritter Bertho II ist von 1269 bis 1311 beurkundet Seine Gemahlin hiess Ottilie Kammerer von Muhlhausen In der 5 Generation dieser Linie waren zwei Priester Heinrich IV Vikar des Klosters Ilm 1362 1368 und Reinhard Vikar des Stiftes Jechaburg 1366 Der dritte Sohn Ludwig war Ratsherr in Nordhausen 1365 Dessen einziger Sohn der letzte der Bertho Linie hiess Volker 1367 Zeuge Die in den Urkunden nicht genannte Schwester von Ludwig hatte eine Tochter die Klosterschwester Christine die mit ihrem Onkel Heinrich IV 1364 Zinsen kaufte die nach ihrem Sterben dem Kloster Ilm ausbezahlt wurden Nach dem Aussterben des Geschlechtes v Schernberg wurde vom Landgrafen am 8 August 1467 Graf Heinrich v Schwarzburg mit den ehemaligen Scherensippen Alloden Schernberg Winkelte Himmelsberg Gundersleben Rockstadt Thalebra Hohenebra usw belehnt Diese Lehnguter wurden grosstenteils von der Familie v Tettenborn eine Linie der anglischen Wolfshacken Sippe sowie von den Familien v Werthern und Hopfgarten als Afterlehn empfangen Uber das weitere Schicksal der verbannten Bruder Dietrich und Hans existieren keine Nachrichten aber eine interessante Theorie Etwa 40 km westlich von Nordhausen befindet sich in Niedersachsen auch ein Ort Scheerenberg und nach weiteren 20 km die Stadt Seesen Seesen war die Heimat des Patriziergeschlechts Schernberg dessen Mitglieder nach ihrer Familiensaga Nachkommen der verbannten Bruder Dietrich und Hans v Schernberg sein sollen Eine Familie Scherenberg in Osterreich und eine in Deutschland wurde am Anfang des 20 Jahrhunderts geadelt Personlichkeiten BearbeitenIm Ritterstand befanden sich urkundlich nur die ersten vier Generationen Dietrich III v Schernberg ein an der Erfurter Universitat promovierter Theologe war Kanoniker der Kirche zum Heiligen Brunn und 1373 Prokurator der St Severi Kirche in Erfurt Er war auch literarisch tatig Seine Erzahlung von Frau Jutte die Papstin umfasst 1724 Verse Wappen BearbeitenAusser dem Einscheresiegel verwendeten die Mitglieder der Heinrich Linie noch zwei Heinrich I und seine Sohne das Siegel der Kammerer von Muhlhausen geschachter Querbalken und die 6 Generation das Ziegenbockwappen der Familie von der Sachsa und von Grafendorff Der Ziegenbock war das Zweitsiegel auch ihrer Stammesverwandten der Herren von Nordhausen und von Cullenstedt deren Guter sich in dem schernbergischen Territorium und dessen Umgebung befanden Literatur BearbeitenF Apfelstedt Schernberg In Bau und Denkmaler des Furstentums Schwarzburg Sondershausen Sondershausen 1886 Otto Dobenecker Regesta diplomatica necnon Epistolaria Historiae Thuringiae Jena 1896 1939 Fritz Fischer Zur Genealogie der Familie Truchsess von Schlotheim In Ahnenreihen 1977 E G Forstemann Urkundliche Geschichte der Stadt Nordhausen 1927 Gunther Linke Nordhauser Urkundenbuch 1936 Gerhard Meissner Urkundenbuch der Reichsstadt Nordhausen 1267 1703 1939 Walter Muller Amtsbuch der Reichsstadt Nordhausen 1312 1345 1956 Hans Silberborth Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen Geiger Horb am Neckar 1997 ISBN 3 89570 288 9 Manfred Stimming Peter Acht Mainzer Urkundenbuch Band 1 1932 Band 2 1968 Siebmachers Wappenbucher 1596 1999 Zeitschrift des Harzvereins 1909 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schernberg thuringisches Adelsgeschlecht amp oldid 236306530