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Die Familie von Absberg war ein altes frankisches Adelsgeschlecht siehe auch Liste frankischer Rittergeschlechter Aus der Familie stammten fur Franken bedeutende kirchliche Wurdentrager wie der Regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg Mit der Verfolgung des Hans Thomas von Absberg wurde 1523 auch die Burg Absberg zerstort Die Familie stieg bis in den Freiherrenstand auf Wappen nach dem Scheibler schen Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herrschaft Absberg 1 2 Burgen Rumburg und Reicheneck 2 Wappen 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Zerstorung von Burg Absberg 1523 zeitgenossischer Holzschnitt von Hans Wandereisen nbsp Evangelische Kirche von Absberg mit zahlreichen Epitaphen der von Absberg der Torbogen des Eingangs datiert auf 1598 der Altar auf 1599 nbsp Epitaph des Hans Christoph von Absberg in der evangelischen Kirche von AbsbergHerrschaft Absberg Bearbeiten Namensgebender Sitz der Familie von Absberg ist die ehemalige 1343 erstmals erwahnte aber sicherlich wesentlich altere Burg Absberg in Absberg heute ein Markt im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Das Adelsgeschlecht trat erstmals 1238 mit Adelhaidis de Appesperch in Erscheinung diese war mit einem Heinrich von Absberg verheiratet der ab 1242 als liber Freier und ab 1254 als nobilis Edler bezeichnet wurde Demnach gehorte das Geschlecht zur Schicht der Edelfreien Unter Konradus von Absberg wurde Absberg 1327 zur Pfarrei erhoben 1488 liess der Regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg aus der Linie Absberg Rumburg im Ort eine Kapelle errichten Aus der Familie stammten unter anderem hohe kirchliche Wurdentrager wie Domherren und Abtissinnen Die Absberger Linie zu Freiherren aufgestiegen wurde 1533 evangelisch wahrend die Absberger Linie zu Rumburg im Hochstift Eichstatt der katholischen Kirche nicht entsagten Eine Besonderheit der Herrschaft Absberg war ihr Privileg der Freiung Verfolgte fanden in der Freiung Absberg Asyl Ausgenommen waren lediglich Majestatsbeleidigungen und Mord Das Privileg wurde den Absbergern erstmals von Konig Ruprecht 1401 verliehen und von spateren Herrschern mehrfach bestatigt Von dem Recht wurde rege Gebrauch gemacht und Absberg wurde zum Zufluchtsort u a von Ehebrechern Schuldnern Bankrotteuren oder Duellanten Der Letzte der Zuflucht in Absberg fand und 1830 dort verstarb war ein Schafer aus Lopsingen bei Nordlingen der seine Frau im Streit erschlagen hatte Das Recht auf Asyl in dieser Konstellation wurde 1799 allgemein abgeschafft 1 Familienangehorige fuhrten mehrfach Fehden gegen die Reichsstadt Nurnberg 2 Bekannteste Figur der Absberger Familie war Hans Thomas von Absberg Er galt als beruchtigter Raubritter Er entfuhrte reisende Kaufleute Burger aufstrebender Stadte und presste sie gegen Losegeld frei Um seine Forderungen zu unterstreichen schickte er Familienangehorigen mehrmals eine abgehackte Hand des Entfuhrten Im Niederadel hatte er breite Unterstutzung und viele Helfer Dies rief 1523 den Schwabischen Bund auf den Plan der viele kleine Burgen zerstorte weil sie Hans Thomas von Absberg mit seinen Gefangenen Unterschlupf gewahrt hatten 3 Zeitgleich tobte auch der Bauernkrieg in der Region Hans Thomas von Absberg wurde wenig spater im Jahr 1531 von einem seiner Mitstreiter ermordet 1523 wurde die Burg Absberg vom Schwabischen Bund zerstort Der Kriegsberichterstatter Hans Wandereisen fertigte als Augenzeuge die einzige bekannte Darstellung der Burganlage Als Ersatz bauten die Absberger 1593 1595 ein neues Schloss das sie 1610 erweiterten Mit Hans Veit von Absberg dessen Epitaph sich noch in der evangelischen Kirche von Absberg befindet starb das Geschlecht am 9 April 1647 im Mannesstamm aus Der Besitz der Absberger Allod Reichslehen sowie eichstattisches und brandenburgisches Lehen kam nach mehrjahrigem Streit 1652 an den Deutschen Orden der anstelle der Burg 1723 1726 ein Ordensschloss Schloss Absberg errichtete nbsp Hans Veit von Absberg der Letzte des Geschlechts als Kind hinter seinem Vater Hans Cunrad von und zu Absberg 1611 Ausschnitt aus dem Epitaph nbsp Die Ehefrauen und Tochter des Hans Cunrad Die Wappen sind mit Eltershofen und Senfftin wohl Senft von Suhlburg 4 im Text erwahnt Burgen Rumburg und Reicheneck Bearbeiten nbsp Burg Rumburg nbsp Burg Reicheneck 1704 Gegen Ende des 13 Jahrhunderts gelangte die Familie von Absberg in den Besitz der Herrschaft von Burg Rumburg heute im Landkreis Eichstatt Der von den Emmendorfern auf die Rumburger Linie der Absberger ubergegangene Lehenskomplex war betrachtlich Er umfasste unterschiedlich grossen Besitz zu Unter und Oberemmendorf Irfersdorf Irlahull Aschbuch Neuzell Pfraundorf Haunstetten Wiesenhofen Beilngries Kaldorf Kinding Landerzhofen Mettendorf Raitenbuch Litterzhofen und Berching sodann auch die Tafern Schank und Kirchtagrechte Marktrecht am Kirchweihfest zu Rockenhofen Herrnsberg dort auch die Schmiedstatt und Gunzenhofen Die erhaltenen Ruinen gehen grosstenteils auf den Ausbau der Veste zuruck der 1350 unter den Absbergern begonnen wurde Die erste urkundliche Erwahnung dieser Burg stammt aus dem Jahr 1361 Heinrich von Absberg erhielt 1374 von Kaiser Karl IV die Erlaubnis den Ort Enkering zur Stadt auszubauen Dieses Vorhaben konnte aber nicht verwirklicht werden 1395 erbten Hans und Heinrich von Absberg zu Rumburg uber ihre Ehefrauen Margaretha und Klara Schenk von Reicheneck aus einer Nebenlinie der Schenken von Limpurg die Herrschaft und Burg Reicheneck Wahrend einer seit 1388 gefuhrten Fehde unter anderem mit der Reichsstadt Nurnberg gelobten die Absberger zwar 1397 Konig Wenzel die Einhaltung des Landfriedens brachen aber ihr Gelubde kurz darauf sodass am 7 Juli 1398 die Burg Reicheneck durch Truppen des Nurnberger Burggrafen Friedrich VI und der Reichsstadt belagert und schliesslich zerstort wurde Der Versuch eines Wiederaufbaues wurde ihnen von Konig Ruprecht I im Jahr 1400 verboten 5 1520 beteiligte sich Erasmus von Absberg an einem Uberfall auf den Grafen Joachim von Oettingen bei dem der Oettinger sein Leben verlor 1521 besetzten deshalb die Truppen des Schwabischen Bundes die Rumburg die anschliessend unter Zwangsverwaltung gestellt wurde 1528 konnte Erasmus auf dem Bundestag zu Augsburg seine Rehabilitierung erwirken Die damaligen Taten waren seiner Jugend und seinem Unverstand zuzuschreiben gewesen ausserdem sei er von seinem Verwandten Hans Thomas von Absberg verfuhrt worden 1540 loste ein Jager einen verheerenden Brand aus Im selben Jahr starb der Burgherr Erasmus ohne mannlichen Nachfolger Die hoch verschuldeten Erben verkauften die Rumburg deshalb 1546 an das Hochstift Eichstatt Ein Wiederaufbau unterblieb die Anlage begann zu verfallen In jungster Zeit erfolgten Sicherungsmassnahmen Laut einer Sage bekampften die Absberger zu Rumburg um 1301 im Verein mit dem Eichstatter Bischof erfolgreich die Burgherren von Kipfenberg Eine weitere Sage weiss von einem schwarzen Pudel der auf der Rumburg eine Truhe mit Gold und Edelsteinen bewacht Wappen BearbeitenDas Wappen der Familie von Absberg zeigt eine silberne eingebogene Spitze und teilt den Schild senkrecht in Blau und Rot nbsp Wappen nach dem Ingeram Codex nbsp Wappen der Familie von Absberg nach Siebmachers Wappenbuch nbsp Plastisches Wappen im Chorbogen der evangelischen Kirche von Absberg nbsp Wappen des Marktes Absberg in Anlehnung an die Familie von Absberg nbsp Wappen des Marktes KindingPersonlichkeiten BearbeitenHadmar Absberger von Absberg ab 1411 Pfleger des eichstattisch bischoflichen Pflegamtes Hirschberg Barbara von Absberg Abtissin im Kloster Obermunster in Regensburg 1435 1456 Heinrich IV von Absberg 1409 1492 Bischof von Regensburg 1465 1492 Dorothea geborene von Absberg siehe z B Gotz von Berlichingen Hans Thomas von Absberg 1477 1531 Hans Christoph von Absberg 1562 Literatur BearbeitenJohann Gottfried Biedermann Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Loblichen Orts an der Altmuhl Bayreuth 1748 Joseph Baader Verhandlungen uber Thomas von Absberg und seine Fehden gegen den Schwabischen Bund 1519 bis 1530 Tubingen 1873 Joseph Baader Die Fehde des Hanns Thomas von Absberg wider den schwabischen Bund Munchen 1880 auf Tafel 19 das brennende Schloss von 1523 Burgruine Rumburg In Die Kunstdenkmaler von Bayern Band V 2 Bezirksamt Eichstatt Munchen 1928 Nachdruck 1982 S 98 101 Heinrich Wilhelm Die Edlen von und zum Absberg Ein Beitrag zur frankischen Geschichte In Alt Gunzenhausen Heft 8 1931 S 3 197 Katholische Pfarrgemeinde Absberg Kurzer geschichtlicher Abriss uber die kath Pfarrgemeinde Absberg und kleiner Kirchenfuhrer durch die Pfarrkirche St Ottilia Helmut Rischert Familie von Absberg In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 76 1983 Eichstatt 1984 S 14f Walter Bauer Hg Absberg eine tausendjahrige Geschichte Wendelsheim 1993 Anton P Rahrbach Reichsritter in Mainfranken Zu Wappen und Geschichte frankischer Adelsfamilien Bauer amp Raspe Die Siebmacher schen Wappenbucher Neustadt an der Aisch 2003 S 1f Reinhardt Schmalz Der Frankische Krieg 1523 und die Schuld der Sparnecker In Archiv fur die Geschichte von Oberfranken Bayreuth 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Absberg family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Marktgemeinde Absberg Weitere historische Wappendarstellung aus WappenbuchEinzelnachweise Bearbeiten Walter Bauer Hrsg Absberg eine tausendjahrige Geschichte Wendelsheim 1993 S 9 10 Johannes Mullner Die Annalen der Reichsstadt Nurnberg von 1623 Teil II Von 1351 1469 Nurnberg 1972 z B S 141 143 336 338 siehe auch Wandereisen Holzschnitte von 1523 vergleiche Liste schwabischer Adelsgeschlechter S Quelle Geschichte soweit nicht anders angegeben Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft S 346 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Absberg Adelsgeschlecht amp oldid 232351274