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Hans Thomas von Absberg 1477 3 Juli 1531 in Alten Sedlitz 1 gilt als typischer Raubritter Die Entfuhrung Nurnberger Kaufleute fuhrte 1523 im Frankischen Krieg zur Zerstorung vieler kleiner Burgen im mitteldeutschen Raum deren Besitzer mit ihm sympathisierten durch den Schwabischen Bund Olgemalde in der Christuskirche in Absberg Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Herkunft 1 2 Auftreten als Raubritter 1 3 Absberger Fehde 1 4 Gefangene am Waldstein 1 5 Lebensende 2 Das Gemalde in der Christuskirche in Absberg 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHerkunft Bearbeiten Die Familie von Absberg war ein altes frankisches Adelsgeschlecht benannt nach Absberg mit der Burg Absberg sudostlich von Nurnberg am jetzigen Brombachsee Nach Johann Gottfried Biedermann war Hans Thomas von Absberg zu Absberg und Dornhausen der Sohn von Hans Georg von Absberg und Helena geborene Marschall von Pappenheim Seine Geschwister waren Hans Christoph Hans Siegmund Magdalena und Hans Eitel Er war verheiratet mit Maria Salome der Tochter von Ernfried und Anna von Vellberg geborene von Hutten nbsp Zeitgenossischer Holzschnitt von Hans Wandereisen zur Zerstorung der Burg Absberg 1523Auftreten als Raubritter Bearbeiten Thomas von Absberg unterstutzte Gotz von Berlichingen 1511 in der Geislinger Fehde gegen die Reichsstadt Nurnberg Er entwickelte sich in der Folgezeit zum gefurchteten Schrecken Frankens der durch ein besonders grausames und wenig ritterliches Auftreten auffiel Seinen Geiseln hackte er gerne eine Hand ab und schickte sie zur Untermauerung seiner Losegeldforderung nach Nurnberg Dafur benutzte er den Leuteschinder eine ungewohnliche Hieb und Stichwaffe die man Dusack oder Dusagge nannte Sie bestand aus einer langen leicht gekrummten breiten Klinge in deren Ende ein langlicher Durchbruch als Griff fur die Hand eingearbeitet war Hans Thomas wird beschrieben als grosser schlanker Mann mit kurzem schwarzem Bart Er neigte zum Fluchen und kannte bei der Durchsetzung seiner Vorhaben keine Skrupel Seine weitere Karriere als Raubritter die damals auch als Placker Schnapphahne Staudenhechte oder Heckenreiter bezeichnet wurden war durch den erbitterten Kampf gegen die Nurnberger gepragt Absberger Fehde Bearbeiten Absbergs Schlusselerlebnis war wohl der Uberfall auf den Grafen Joachim von Oettingen in der Absberger Fehde am Johannistag 24 Juni 1520 am Hahnenkamm Der Graf wurde im Handgemenge verwundet und erlag seinen Verletzungen am 6 Juli Der Vorfall wurde dem Schwabischen Bund gemeldet und Kaiser Karl V sprach die Reichsacht uber Hans Thomas aus Bereits 1507 hatte Vater Hans Georg zusammen mit anderen Raubrittern und seinen Sohnen den Kampf gegen die Nurnberger Pfeffersacke aufgenommen Das niedergehende landliche Rittertum brachte damit seinen Widerwillen gegen die aufstrebenden Handelsstadte zum Ausdruck Die Nurnberger Kriegsstube dokumentierte die Taten des Hans Thomas von 1519 bis 1530 ausfuhrlich in zahlreichen Akten Deutlich wird hierbei unter anderem sein umfangreicher Ruckhalt bei vielen vormals namhaften frankischen Geschlechtern darunter Angehorige der Rosenberger der von Thungen Aufsess Guttenberg Wirsberg und Sparneck nbsp Akkreditiv Karls V vom 16 Sept 1521 fur Johann Ferenberger der mit Graf Wolfgang zu Oettingen nach der Totung des Vetters des Grafen im Vorjahr sowie der Entfuhrung zweier kaiserlicher Rate im Mai 1521 im Namen des Kaisers uber die weitere Vorgehensweise sprechen sollte nbsp Innenhof des Roten Schlosses am WaldsteinGefangene am Waldstein Bearbeiten Im Mai 1521 uberfiel der Absberger an der Knittlinger Steige in der Nahe des Klosters Maulbronn eine Gruppe von Heimkehrern vom Reichstag in Worms Dabei fielen ihm zwei uberaus prominente Personlichkeiten in die Hande Hans Lamparter von Greiffenstein der Sprecher des Kaisers sowie Johann Lucas der im personlichen Auftrag des Kaisers Geldgeschafte abwickelte Absberg brachte die beiden kaiserlichen Rate zunachst auf die Burg Hohenstein bei Coburg Dort lagen sie viele Wochen im Turm doch die enormen Losegeldforderungen wurden nicht erfullt Um die Spuren zu verwischen waren immer wieder Ortswechsel notig In einer wahren Odyssee ging es zu den Waldenfels auf Burghaig bei Kulmbach und endlich auf die Burgen der Reichsritter von Sparneck Gattendorf Weissdorf und Uprode waren weitere Stationen Der Kaiser versuchte daraufhin insbesondere den Schwabischen Bund fur ein zielgerichteteres Vorgehen gegen Absberg und die ihn unterstutzenden frankischen Adelsgeschlechter zu gewinnen und entsandte im September 1521 seinen Sekretar Johann Ferenberger mit dem Auftrag zu Graf Wolfgang zu Oettingen einem fuhrenden Mitglied des Bundes und Vetter des getoteten Grafen Joachim von Oettingen um in seinem Namen mit diesem die Moglichkeiten eines Eingreifens des Bundes zu besprechen Es dauerte allerdings noch bis 1523 bis der Schwabische Bund im sogenannten Frankischen Krieg in massiver Weise militarisch gegen den Absberger und seine Gesinnungsgenossen vorging Zu diesem Zeitpunkt war den entfuhrten kaiserlichen Raten bereits die Flucht aus den Handen Absbergs gelungen nbsp Burgruine UprodeIm Herbst 1522 wurden die Geiseln auf den Waldstein geschleppt die sicherste Festung im ganzen Fichtelgebirge die Wolf und Christoph von Sparneck gehorte Dort mussten sie in dem Verlies auf dem hohen Felsen ausharren das als Mordgrube weithin beruchtigt war Im Januar 1523 nach einem Jahr und 38 Wochen Gefangenschaft gluckte ihnen jedoch die Flucht Uber deren Umstande ist nur bekannt dass sie mit Gottes Hilfe gelang Unter einer Brucke beim Schwabenholz bei Stockenroth sollen laut einer Sage die Fluchtenden Unterschlupf gefunden und ihre Verfolger abgeschuttelt haben 2 Inzwischen hatte Hans Thomas weitere Uberfalle verubt Am 30 April 1522 fiel ihm bei Schwabach der Nurnberger Ratsherr Bernhard Baumgartner in die Hande Er versteckte ihn erst auf Burg Rosenberg bei Sulzbach und dann auf Guttenberg wo der Patrizier acht Wochen lang im Turme lag Nachste Station war die Burg Nordeck bei Stadtsteinach in deren Verlies es angeblich Wurmer gab die ihn krank machten Im Sommer 1522 war dann auch fur ihn Endstation im kalten Turm des Roten Schlosses auf dem Waldstein Dort leisteten ihm bald die beiden kaiserlichen Rate Gesellschaft Monate spater konnten die Drei gemeinsam fliehen und der Kriegsstube in Nurnberg berichten Damit war das Schicksal der Sparnecker Ritter besiegelt Sie waren als Helfer des Absbergers enttarnt und ihre Burgen landeten auf der Liste der 23 sogenannten Raubnester die der Schwabische Bund zerstoren sollte Lebensende Bearbeiten Trotz der grossen Anzahl von Gegnern und der Zerstorungen vieler Burgen seiner Helfer 1523 setzte Hans Thomas von Absberg seine Uberfalle noch etliche Jahre fort Er konnte sich dabei immer wieder in bohmische Gebiete zuruckziehen So totete er den Nurnberger Fernhandler Albrecht Scheurl ca 1481 1531 Bruder des Theologen Christoph Scheurl Schliesslich wurde er 1531 selbst von einem seiner Mitstreiter ermordet Seine Leiche wurde auf einem Kornacker aufgefunden und in einer Ecke des Alten Sedlitzer Friedhofs begraben nbsp Inneres der Absberger Christuskirche mit Standort des GemaldesDas Gemalde in der Christuskirche in Absberg BearbeitenDas einzige erhaltene Bildnis des Raubritters Hans Thomas von Absberg befindet sich in der Christuskirche in Absberg Das Olgemalde misst 20 auf 45 Zentimeter und erinnert stark an ein Grabschild Tatsachlich wurde es am Anfang des 20 Jahrhunderts von einer Nachfahrin des Absbergers gestiftet Der Maler orientierte sich bei seiner Ausfuhrung an einer historischen Zeichnung die seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt Siehe auch Wandereisen Holzschnitte von 1523Literatur BearbeitenJoseph Baader Verhandlungen uber Thomas von Absberg und seine Fehde gegen den Schwabischen Bund 1519 bis 1530 Tubingen 1873 Digitalisat Josef Baader Die Fehde des Hans Thomas von Absberg wider den schwabischen Bund Munchen 1880 Walter Bauer Hg Absberg eine tausendjahrige Geschichte Wendelsheim 1993 Johann Gottfried Biedermann Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Loblichen Orts an der Altmuhl Bayreuth 1748 Tafel CLXXII Alban von Dobeneck Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck Teil 1 In Archiv fur die Geschichte von Oberfranken Bayreuth 1905 Hans Hofner Dorfer und Rittersitze entlang der Grenze Teil 1 In AO Bayreuth 1967 Niklas Frank Raubritter Marix Verlag Wiesbaden 2005 Reinhardt Schmalz Der Frankische Krieg 1523 und die Schuld der Sparnecker In Archiv fur die Geschichte von Oberfranken Bayreuth 2005 Ada Stutzel 100 beruhmte Franken Erfurt 2007 Axel Oprotkowitz Hans Thomas von Absberg In Hagen Seehase Detlef Ollesch Hrsg Schrage Vogel der deutschen Geschichte ISBN 978 3 95540 186 3 S 39 52 Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedatum nach Biedermann eigentlich das Datum des Auffindens der Leiche Theodor Meister Oberfrankische Sagen Munchberg 1903 S 29 Normdaten Person GND 11931519X lobid OGND AKS LCCN n98024932 VIAF 51846769 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Absberg Thomas vonALTERNATIVNAMEN Absberg Hans Thomas vonKURZBESCHREIBUNG RaubritterGEBURTSDATUM 1477STERBEDATUM 3 Juli 1531STERBEORT Alten Sedlitz Stare Sedliste Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas von Absberg amp oldid 234600687