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Die Aufsess sind ein frankisches Uradelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus in Aufsess im Landkreis Bayreuth Sie waren freie Reichsritter und gehorten der Reichsritterschaft im Frankischen Ritterkreis an Wappen nach dem Scheibler schen Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Familiengeschichte 1 3 Besitzgeschichte 2 Standeserhebungen 3 Personlichkeiten 4 Wappen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Die Aufsess wurden mit dem Edelfreien Herolt de Ufsaze im Jahr 1114 erstmals urkundlich erwahnt er trat damals als Treuhander des Bamberger Stifts St Jakob auf Die direkte Stammreihe begann mit Otto von Aufsess erwahnt 1296 Die Stammsitze der Familie sind die Schlosser Unteraufsess Freienfels und Wustenstein 1 uber dem Aufsess und dem Wiesent tal in der Frankischen Schweiz Oberfranken Familiengeschichte Bearbeiten nbsp Burg Aufsess aus dem 12 Jhd nbsp Schloss Unteraufsess und der Bergfried der BurgDie Burg Aufsess heute Unteraufsess auf einem Hugel im Ort Aufsess ist der Stammsitz der Familie Die Bezeichnung Unteraufsess ergab sich erst in Abgrenzung zum ab 1690 errichteten und hoher gelegenen Schloss Oberaufsess davor hiess die Anlage jahrhundertelang nur Burg Aufsess Der mittelhochdeutsche Name Ufsaze bedeutet auf dem Felsen sitzen und nimmt auf die Lage des Bergfrieds Bezug der auf einem kleinen Felssporn sitzt Der Ursprung der Burg konnte ins fruhe 11 Jahrhundert zuruckgehen der Sage nach soll 1007 ein Ritter Heinrich von Ufsaze zusammen mit Konig Heinrich dem spateren Kaiser Heinrich II ins Frankenland gezogen sein Tatsachlich grundete Konig Heinrich im November des Jahres 1007 das Bistum Bamberg und die Burg Aufsess war moglicherweise Teil des Schutzgurtels der das junge Bistum gegen Einfalle aus dem Osten schutzen sollte Otto I von Aufsess erhielt 1323 das Hofamt eines Erbschenken des Hochstifts Bamberg das bis zum Ende des Alten Reiches 1806 immer von einem Mitglied der Familie ausgeubt wurde 1387 verlieh Konig Wenzel von Bohmen der Familie die Blutgerichtsbarkeit welche von spateren Kaisern bestatigt wurde Dennoch kam es deswegen mit dem Hochstift Bamberg zu langandauernden Streitigkeiten Auch dieses Privileg hatte Bestand bis zum Ende des Alten Reiches Die Burg Aufsess entwickelte sich im Spatmittelalter zur Ganerbenburg auf der mehrere Linien der Familie gemeinsam wohnten 1395 setzte Otto I von Aufsess zur Besitzstandssicherung einen Burgfriedensvertrag auf der auch Regelungen des gemeinsamen Lebens auf dem Burgareal betraf Die Familie stellte mehrere Domherren in Bamberg und Wurzburg und mit Friedrich III von Aufsess 1440 einen Furstbischof von Bamberg Carl Sigmund von Aufsess erwirkte 1714 die Erhebung der Gesamtfamilie in erblichen Reichsfreiherrenstand Die Familie teilte sich im fruhen 19 Jahrhundert in die I Linie Unteraufsess die lutherisch und katholisch ist und die II lutherische Linie Oberaufsess Beide besitzen bis heute ihre jeweiligen Stammsitze Besitzgeschichte Bearbeiten Die von Aufsess erbauten oder erwarben in der Frankischen Schweiz 17 Burgen Unteraufsess Wustenstein Schloss Freienfels Schloss Oberaufsess Hochstaufsess Konigsfeld I Heroldstein Heckenhof Neidenstein a d Wiesent Sachsendorf Stechendorf Truppach I und III 2 Veilbronn I Weiher I und II an der Wiesent und Wolkenstein Besitzanteile hatten sie an Hagenbach Kainach Konigsfeld II Neuhaus Mengersdorf Reifenberg Veilbronn II Wadendorf und Waischenfeld 3 Bei Hof verfugten sie uber einen Ansitz in Hofeck nbsp Schloss FreienfelsDie Burg Freienfels wurde um 1280 bis 1300 etwa acht Kilometer nordlich von Ausssess im Wiesenttal durch den Ritter Otto von Aufsess 1296 1338 erbaut Sie stand auf freiem Grund und Boden und war damit reichsunmittelbar Im Bauernkrieg 1525 brannten aufstandische Bauern die Burg nieder danach baute sie Ritter Pankraz von Aufsess wieder auf Nach erneuten Eroberungen und Verwustungen im Dreissigjahrigen Krieg sowie anschliessenden Familienzwistigkeiten erwarb der Domherr Carl Siegmund Freiherr von Aufsess die Burg im Jahre 1690 riss die stark zerfallene Burg ab und errichtete auf ihren Fundamenten zwischen 1693 und 1701 das jetzige barocke Schloss 1867 verkaufte die Familie Schloss und Grundbesitz in Freienfels Die dritte Stammburg des Geschlechts stand in Wustenstein einige Kilometer sudlich von Aufsess im Aufsesstal Sie wurde 1327 erstmals erwahnt 1430 und erneut 1525 zerstort und anschliessend jeweils wiederaufgebaut Das heutige Schloss Wustenstein wurde im 18 Jahrhundert durch die Familie von Brandenstein unter Verwendung des alteren Kerns errichtet nbsp Schloss OberaufsessDie Burg Aufsess wurde beim Einfall der Hussiten in Oberfranken 1430 im Bauernkrieg 1525 und im Dreissigjahrigen Krieg jeweils belagert oder erobert Im Jahre 1676 kam die Stammburg an die Bruder Friedrich und Karl Heinrich von Aufsess die jedoch in Streit gerieten weshalb Karl Heinrich sich ab 1690 ein Stuck weiter nordlich im Aufsesstal das fur diese Zeit relativ stark befestigte Schloss Oberaufsess erbauen liess Friedrich liess in der Burganlage von Aufsess neben dem mittelalterlichen Bergfried das Schloss Unteraufsess wiederherstellen und erbaute 1677 den Ostflugel neu Die Trennung der Familie in eine protestantische und eine katholische Linie fuhrte zu Spannungen vor allem beim Wiederaufbau der Schlosskirche Beide Schlosser Unter und Oberaufsess befinden sich bis heute im Familienbesitz und konnen besichtigt werden In Konigsfeld entspringt die Aufsess ein 23 Kilometer langer Bach der bei Doos in die Wiesent mundet Der Name geht auf einen karolingischen Konigshof zuruck der 741 erstmals erwahnt wurde im 14 Jahrhundert kam Konigsfeld an die Herren von Aufsess die hier einen nicht mehr existierenden Rittersitz errichteten Das Schloss Hochstaufsess wurde von Friedrich von Aufsess nach 1690 erbaut und ist bereits 1718 abgebrannt Carl Theodor Freiherr von Aufsess 1686 1742 furstbischoflicher Domherr und Geheimrat liess sich um 1726 in der Bamberger Karolinenstrasse 26 ein barockes Stadtpalais das Aufsess Palais errichten Philipp Friedrich von Aufsess 1691 1743 liess sich 1723 bis 1728 das Aufsesshoflein Bamberg als Gartenschlosschen erbauen Der Domkapitular Jodocus Freiherr von Aufsess 1738 stiftete seinen Nachlass zur Errichtung eines Priesterseminars fur Studenten des Bamberger und Wurzburger Bistums womit 1740 das Aufseesianum Bamberg errichtet wurde Bei Augsburg erbten die Aufsess 1875 das Schloss Elmischwang das noch im Familienbesitz ist nbsp Schloss Truppach nbsp Aufsess Palais Bamberg nbsp Aufsesshoflein Bamberg nbsp Schloss Elmischwang bei AugsburgStandeserhebungen BearbeitenAm 24 Marz 1695 wurden Johann Friedrich von Aufsess kurfurstlich bayerischer Kammerherr und sein Bruder Christoph Wilhelm von Aufsess in den Reichsgrafenstand erhoben Am 24 November 1714 erhielten Carl Sigmund Ernst Alexander Carl Friedrich Carl Heinrich und Heinrich Christoph von Aufsess den Reichsfreiherrenstand Die Aufsess wurden am 18 Januar 1813 in die bayerische Freiherrenklasse immatrikuliert und bekamen am 28 November 1882 die Genehmigung sich mit allen Familienangehorigen Freiherr bzw Freifrau von und zu Aufsess zu nennen Personlichkeiten BearbeitenAlbrecht von und zu Aufsess 1925 2013 Forstwirt Buchautor und Vorstandsvorsitzender des Evangeliums Rundfunk ERF International Caroline von Aufsess 1768 1828 Hofdame in Sachsen Weimar Christoph Wilhelm von Aufsess Regimentschef des Frankischen Kreis Dragonerregiments Chef 1691 1704 4 Conrad von Aufsess 1422 Amtmann zu Hof Friedrich III von Aufsess 1440 von 1421 bis 1431 Furstbischof von Bamberg Friedrich Wilhelm von Aufsess 1758 1821 preussischer Gutsherr und Jurist Gunter von Aufsess Domherr von Bamberg Jodokus Bernhard von Aufsess 1671 1738 Domherr in Bamberg und Wurzburg und Stifter des Aufseesianums in Bamberg Hans von und zu Aufsess 1801 1872 Grunder des Germanischen Nationalmuseums Hubert Friedrich Karl von und zu Aufsess 1868 1940 bayerischer Oberregierungsrat stv Generalstaatskommissar publizistischer Wegbereiter des Hitlerputsches Hans Max von Aufsess 1906 1993 frankischer Schriftsteller Hans Werner von Aufsess 1909 1978 Jurist und Verfasser von Regionalpublikationen 5 Markus Joseph Hubert von und zu Aufsess 1 August 1965 Fussballprofi der SpVgg Bayreuth nbsp Peter von Aufsess Domherr in Wurzburg 1522 nbsp Hans von und zu Aufsess 1801 1872 Grunder des Germanischen Nationalmuseums nbsp Hans Werner Freiherr von Aufsess als Zeuge bei den Nurnberger ProzessenWappen BearbeitenDer Wappenschild in Blau zeigt eine rote Rose auf einem silbernen Querbalken Die Helmdecken sind Silber und Blau Die Helmzier besteht aus zwei Buffelhornern die in mehreren Wappenbuchern das Motiv des Wappenschildes vollstandig in der beschriebenen Tingierung wiederholen Zwischen den Hornern erhebt sich zentral eine bis mehrere Pfauenfedern nbsp Wappen der Aufsess nach Siebmachers Wappenbuch nbsp Wappen nach dem Ingeram Codex nbsp Die Aufsess im Deutschen Orden Aufschworschild in St Jakob in Nurnberg Ernst von Aufsess Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 S 153 Ernst Freiherr von und zu Aufsess Geschichte von Oberaufsess o O 1890 Otto Freiherr von und zu Aufsess Geschichte des uradelichen Auffsess schen Geschlechts in Franken Berlin 1888 Digitalisat Markus Wilson Reichsritterschaft und Herrschaftsordnung Der Fall des Hans Wilhelm v Aufsess Magisterarbeit Regensburg 1997 Hans Max Frh von und zu Aufsess Burg Aufsess Lebensbild einer frankischen Ritterburg 1956 August Gebessler Stadt und Landkreis Hof Munchen 1960 S 29 Der in Bayern immatrikulierte Adel Band XVI S 163 Gustav Voigt Der Adel am Obermain Die Plassenburg Schriften fur Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken Bd 28 Kulmbach 1969 Siehe auch BearbeitenListe frankischer Rittergeschlechter Liste deutscher Adelsgeschlechter Aufsesshoflein Bamberg Einzelnachweise Bearbeiten Reichsritterschaftsort Geburg Wustenstein Memento des Originals vom 20 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www reichsritterschaftsort gebuerg eu siehe auch Wandereisen Holzschnitte von 1523 Gustav Voit u a Vom Land im Gebirg zur Frankischen Schweiz Bayreuth 1992 S 80 vgl Liste der Regimenter des frankischen Reichskreises Datensatz zu Hans Werner von Aufsess bei der Deutschen Nationalbibliothek Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aufsess Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Aufsess Wappen derer von Auffsess im Ortenburger Wappenbuch von 1466 Auffses Wappen deutscher Geschlechter Augsburg 1475Normdaten Person GND 118848518 lobid OGND AKS VIAF 3268181 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aufsess Adelsgeschlecht amp oldid 238487184