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Die Hussitenkriege auch als Hussitische Revolution bezeichnet bestanden in einer Reihe militarischer Konflikte die zwischen 1419 und 1434 im Konigreich Bohmen und den angrenzenden Landern ausgetragen wurden In ihnen standen sich zunachst die Anhanger des 1415 als Ketzer hingerichteten Prager Theologen Jan Hus und die Kreuzzugsheere des romisch deutschen Konigs Sigismund zugleich Konig von Ungarn und Bohmen und seiner katholischen Verbundeten gegenuber Am Ende kam es auch zu Kampfen unter den Hussiten selbst in denen die gemassigten Utraquisten die radikal chiliastischen und sozialrevolutionaren Taboriten besiegten Hussitenschlacht Schlacht bei Kratzau in zeitgenossischer ChronikIn den Kriegen entluden sich sowohl religiose als auch nationale und soziale Spannungen zwischen den vorreformatorischen Hussiten und der Papstkirche zwischen deutsch und tschechischsprachigen Bohmen und zwischen armer Landbevolkerung einerseits und wohlhabenden Stadten und Adligen andererseits Unter ihren Anfuhrern Jan Zizka und Andreas Prokop schlugen die disziplinierten geschickt taktierenden Bauernheere der Taboriten erfolgreich funf Kreuzzuge zuruck zu denen Papst Martin V aufgerufen hatte bevor sie selbst den Utraquisten unterlagen Diese einigten sich auf dem Konzil von Basel mit dem inzwischen zum Kaiser gekronten Sigismund auf einen Kompromiss der in den Basler Kompaktaten festgehalten wurde Danach erkannten sie Sigismund als bohmischen Konig an im Gegenzug akzeptierte er weitgehend die Reform der bohmischen Kirche nach hussitischen Vorstellungen einschliesslich des Laienkelchs der Sakularisierung von Kirchengut der Predigtfreiheit und der Bestrafung von Todsundern gemass der Bibel Die Utraquisten deren Name sich davon herleitete dass sie auf die communio sub utraque specie bestanden d h das Abendmahl in beiderlei Gestalt von Brot und Wein waren damit fast 100 Jahre vor der Reformation Luthers die erste Glaubensgemeinschaft in Europa mit denen Kaiser und Kirche verhandeln und denen sie Zugestandnisse machen mussten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Ursachen 1 1 Der nationale und soziale Aspekt 1 2 Der religiose Aspekt und der Einfluss Wyclifs 1 3 Das Konzil von Konstanz 2 Verlauf 2 1 Fenstersturz und erste Gefechte 1419 2 2 Erster Kreuzzug 1420 2 3 Zweiter und Dritter Kreuzzug 1421 1422 2 4 Innere Konflikte 1423 und 1424 2 5 Vorstosse der Hussiten ab 1425 2 6 Vierter Kreuzzug Hussitenzuge in die Nachbarlander ab 1427 2 7 Funfter Kreuzzug ab 1431 2 8 Kompromiss mit den gemassigten Hussiten Niederlage der Radikalen 1433 bis 1436 3 Folgen 4 Einzelne Schlachten und wichtige militarische Operationen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte und Ursachen BearbeitenDer nationale und soziale Aspekt Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung In manchen bohmischen Stadten spielten deutschsprachige Siedler eine grosse Rolle Diese Siedler und deren Nachkommen stellten nicht selten die stadtische Oberschicht die Tschechen oft eher die Landbevolkerung Zunachst wurden die westlichen Siedler wohlwollend betrachtet weil man durchaus von ihnen lernen konnte und der alte bohmische Adel der die ritterliche Kultur aus deutschsprachigen Landern ubernahm schloss sich dem teilweise an Dies alles anderte sich jedoch zur Wende des 14 Jahrhunderts Der deutsche Zustrom erfuhr nun eine Stagnation und die tschechischen Bohmen emanzipierten sich allmahlich Das Fundament dabei bildete die tschechische Sprache Sie verband die Bevolkerung untereinander und grenzte sie von den deutschen Siedlern und deren Nachkommen ab Es entwickelte sich allmahlich eine tschechische Identitat Dies machte sich unter anderem dadurch bemerkbar dass die hofische Literatur die vor allem aus dem deutschen Sprachraum kam in die tschechische Sprache ubersetzt wurde Auch religiose Texte wurden vermehrt ubertragen Diese Ubersetzungen erfolgten durch den tschechischen Klerus der als Vorreiter des aufkeimenden Nationalbewusstseins galt Wo immer es im 14 Jahrhundert in Bohmen soziale Spannungen gab konnten diese leicht mit den Sprachunterschieden zwischen Menschen tschechischer und deutscher Zunge in Verbindung gebracht werden 1 Durch den Stillstand der Einwanderung im beginnenden 14 Jahrhundert wuchs der tschechische Teil der Bevolkerung auch in den Stadten Dieser war es auch der seine Abneigungen gegen Deutsche in gehobenen Positionen beispielsweise in der Stadtverwaltung richtete Der Antagonismus zwischen tschechischer Unterschicht und deutscher Oberschicht zementierte sich Auf deutscher Seite entwickelte sich zunehmend Misstrauen insbesondere gegen den niederen tschechischen Adel der durch wachsendes Bildungsniveau immer haufiger kirchliche Amter besetzte Auch sahen die Deutschbohmen ihre Spitzenpositionen in der Stadt sowie Kirche bedroht 2 Peter Hilsch halt fest dass das nationale Bewusstsein der Tschechen aus dem Ubergewicht der Deutschen in geistlichen Amtern resultierte einer Konkurrenzsituation 3 Auch der bohmische Konig Wenzel forderte das nationale Bestreben in Bohmen 1408 setzte er erstmals einen Prager Rat ein der mehrheitlich aus Tschechen bestand 4 Der religiose Aspekt und der Einfluss Wyclifs Bearbeiten Neben dem nationalen Bestreben der Bohmen wurde die Reformbewegung vornehmlich durch den moralischen Verfall der Kirche und dem Wunsch nach grundlegenden Erneuerungen hervorgerufen Die Kirche hatte im 14 Jahrhundert ihre fruhere Glaubwurdigkeit verloren Besonders die Simonie die Anhaufung von Reichtum durch kirchliche Pfrunden und die Unglaubwurdigkeit der Kirche insbesondere durch das abendlandische Schisma 1378 und die Steigerung der Krise 1409 auf dem Pisaner Konzil sorgten fur Unmut 5 Die Kirchenspaltung hatte die Kirche Ansehen und Glaubwurdigkeit gekostet Man denke nur an die gegenseitige Verfluchung der beiden Papste oder die notwendige Finanzierung zweier teurer papstlicher Hofe 5 Fur Josef Valka ist die hussitische Bewegung aufgrund der kirchlichen Missstande in erster Linie durch das papstliche Schisma und den moralischen Verfall des Klerus entstanden 6 Zu den Zeiten der Krise kursierten vermehrt die Schriften des englischen Philosophen John Wyclif an der Prager Universitat Zunachst beschaftigte man sich ausfuhrlich mit seinen philosophischen Schriften bevor man auch seine theologischen und kirchenpolitischen Abhandlungen betrachtete 7 Mit seinen Texten griff er im Namen der Bibel die Autoritat und Herrschaft der gesamten kirchlichen Hierarchie selbst 8 an Die Bibel stellte fur Wyclif das Fundament seiner Ideologie dar von der man ausnahmslos auszugehen und zu argumentieren habe So griff er die weltliche Herrschaft der Kirche an somit ihre weltlichen Besitzungen und Reichtumer da diese aus der Bibel nicht zu begrunden sei Darauf aufbauend ist es weltlichen Herren gestattet sundigen Kirchen die Guter zu entziehen Wyclif proklamierte unter anderem auch dass der Papst ein Verdammter sein konne dem man nicht zu Gehorsam verpflichtet sei Somit ware es die Aufgabe jedes einzelnen Glaubigen die Bibel selbst zu kennen Auf der Grundlage der Bibel lehnte er Sakramente wie die Taufe oder die Beichte ab Auch die jahrliche Kommunion sei nicht in der Bibel begrundet 9 Ein Hauptkritikpunkt seiner Schriften war seine Ansicht von der Eucharistie Er vertrat die Meinung dass in der Eucharistiefeier die Transsubstantiation von Brot und Wein nicht stattfinden wurde Die Substanzen Brot und Wein verwandelten sich also nicht zum Leib und Blut Christi Es sei vielmehr als ein symbolischer und hinzugefugter Akt anzusehen eine der wenigen Ansichten die Hus spater nicht vertrat Die Sakramente die durch die Kirche gespendet werden sah er als uberflussig an wodurch er schlussfolgernd die Kirche an sich infrage stellte Jedem Geistlichen der sich in Todsunde befinde sprach er den Anspruch auf Gehorsam ab Er kritisierte die Autoritat des Papstes und den materiellen Wohlstand der Kirche der gegen die kirchliche Ideologie des Lebens in Armut spreche Er stellte die Autoritat des Papstes grundsatzlich infrage Die Papste hatten sich ihre Stellung in der Kirche angemasst denn in der Bibel gebe es keinen Beleg fur das Papsttum Er setzte ihn in seinen letzten Werken vermehrt mit dem Teufel respektive Antichristen gleich der ein Vorreiter der Apokalypse sei 10 Um die Jahrhundertwende kam Johannes Hus mit diesen Schriften in Kontakt Er las sie nicht nur sondern kommentierte einzelne Stellen und erweiterte einige Thesen Zum ersten Mal tauchten 1403 die sogenannten 45 Thesen Wyclifs auf Ursprunglich waren es 24 Thesen die auf der Londoner Erdbebensynode von 1382 zusammengestellt worden waren Der Prager Magister Johannes Hubner fugte diesen 24 noch weitere 21 hinzu Diese nun 45 Thesen fanden in den folgenden Jahren und noch auf dem folgenden Konzil gegen die hussitische Reformbewegung und insbesondere gegen Johannes Hus Verwendung 11 Die Forschung ist sich heute daruber einig dass sich alle Stromungen die damals in der bohmischen Reformbewegung erkennbar waren Der Wyclifismus die Betonung einer tschechischen Nationalreform und die erneute Dringlichkeit der Kritik an den sittlichen Missstanden 12 sich in Johannes Hus vereinigten Er wurde zur tragenden aber auch zur tragischen Inkarnation des Hussitismus Wyclifs Theorien wandelte Hus schon bald in die Praxis um Das Konzil von Konstanz Bearbeiten Der deutsche Konig Sigismund sicherte Jan Hus fur das einberufene Konstanzer Konzil 5 November 1414 bis 22 April 1418 freies Geleit einen salvus conductus fur Hin und Ruckreise und die Zeit des Aufenthalts zu und stellte ihm einen Geleitbrief in Aussicht Hus erreichte vorzeitig am 3 November Konstanz am 28 November wurde er gegen die Zusagen im Haus des Domkantors gefangen gehalten und ab 6 Dezember in einem halbrunden Anbau des Dominikanerklosters festgesetzt Als Konig Sigismund am 24 Dezember 1414 eintraf gab er sich uber den Bruch des Geleitbriefes zornig tat aber nichts um Hus zu helfen Da er die bohmische Krone seines Bruders Wenzel beerben wollte war ihm starker daran gelegen den Ruf Bohmens zu rehabilitieren Ab 24 Marz 1415 wurde Hus in ein etwas ertraglicheres Quartier den Barfusserturm an der spateren Stefansschule verlegt Danach wurde er im Gefangnisturm des Schlosses Gottlieben eingekerkert Am 4 Mai 1415 verdammte das Konzil Wyclif und seine Lehre posthum Hus kam am 5 Juni in das Franziskanerkloster Dort verbrachte er die letzten Wochen seines Lebens Vom 5 bis zum 8 Juni wurde Hus im Refektorium des Klosters verhort Das Konzil verlangte von ihm den offentlichen Widerruf und die Abschworung seiner Lehren Hus lehnte dies ab und blieb auch bis Ende Juni standhaft Am Vormittag des 6 Juli 1415 wurde Hus in feierlicher Vollversammlung des Konzils im Konstanzer Munster auf Grund seiner Lehre von der Kirche als der unsichtbaren Gemeinde der Pradestinierten als Haretiker zum Feuertod verurteilt und verbrannt Seine Asche streuten die Henker in den Rhein Verlauf BearbeitenFenstersturz und erste Gefechte 1419 Bearbeiten Das Vorgehen Konig Wenzels gegen die Hussiten fuhrte zu einem Aufstand Dabei kam es am 30 Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz bei dem Hussiten das Neustadter Rathaus sturmten und einige Ratsherrn aus dem Fenster warfen Konig Wenzel soll laut zeitgenossischen Angaben als ihn die Nachricht vom Fenstersturz erreichte der Schlag getroffen haben Am 16 August 1419 keine drei Wochen spater starb der bohmische Konig 13 Seinen Bruder Sigismund wollten die Hussiten nicht als Konig anerkennen da er das seinerzeit Jan Hus versprochene sichere Geleit nicht eingehalten hatte er galt geradezu als dessen Morder In den Tagen nach dem Tode Wenzels unterwarfen hussitische Volksmassen in Prag Kirchen und Kloster gewaltsam der Kelchkommunion oder zerstorten und verbrannten sie Der Aufstand dauerte mehrere Wochen Im November 1419 nach den Kampfen zwischen den radikalen Hussiten und den Soldnern des Vinzenz von Wartenberg um die Prager Kleinseite kam es nach einer Verbannung von 135 Adeligen und von vier Konigsstadten zu einem vorlaufigen Friedensabkommen das bis April 1420 hielt Die Schoffen der Prager Neustadt gaben gleichzeitig der bohmischen Regentin Konigin Sophie die Burg Vysehrad zuruck die 1419 von den Hussiten besetzt worden war Die enttauschten radikalen Hussiten verliessen daraufhin Prag Der Hussitenfuhrer Jan Zizka und seine Hauptleute unter Fuhrung von Brenek von Fels zogen uber Alttabor nach Pilsen das vom Priester Vaclav Koranda verwaltet wurde und inzwischen ein Zentrum der radikalen Hussiten war Damit wurde diese Hussitenhochburg Hauptangriffsziel der katholischen Allianz unter Fuhrung der westbohmischen Adeligen ein Grund fur Zizka die Stadt gegen Angriffe zu schutzen Im Dezember 1419 erlitt eine koniglich katholische Einheit in der Nahe von Pilsen eine erste Niederlage gegen ein kleines hussitisches Kontingent Erster Kreuzzug 1420 Bearbeiten nbsp Hussitische Wagenburg aus dem 15 Jahrhundert zeitgenossische Darstellung Die Kreuzzugsbulle des Papstes Martin V vom 17 Marz 1420 fuhrte zum regelrechten Kreuzzug gegen die haretischen Bohmen Wenige Tage nach dem Erlass der Bulle griffen katholische Truppen Ende Marz in Sudbohmen in der Schlacht bei Sudomer vergeblich eine hussitische Einheit an 400 Taboriten unter Jan Zizka widerstanden einem Angriff von rund 2000 kaiserlich katholischen Reitern Die Niederlage begrundete den militarischen Ruhm Zizkas und gab den Auftakt fur die Entwicklung der Taktik der Wagenburg auf Seiten der Hussiten Am 7 April eroberten Taboriten unter Nikolaus von Hus Sedlice anschliessend Pisek die Burg Rabi bei Schuttenhofen Strakonitz und Prachatitz Grund der Belagerung und Ersturmung der Burg Rabi war die Unterstutzung die Jan von Ryzmburk Konig Sigismund leistete Nacheinander wurden die Kloster Muhlhausen Nepomuk und Goldenkron zerstort Um dieselbe Zeit Anfang April ubernahmen die Kalixtiner in Prag die Macht Die Ankunft ihres Befehlshabers Vinzenz von Wartenberg am 17 April in Prag verstarkte den Widerstandswillen der Hussiten Ende April uberschritt ein neues Kreuzheer die bohmische Grenze am 3 Mai kapitulierte Koniggratz Am 7 Mai 1420 kreisten tschechische und deutsche Soldner den Hradschin ein und besetzten ihn am selben Tag Die Hussiten steckten daraufhin um die Versorgung der Koniglichen zu verhindern die Prager Kleinseite in Brand Die Koniglichen wurden anschliessend durch weitere 364 Adlige Ritter und Stadter verstarkt die den Pragern den Krieg erklarten Die Bedingungen fur eine Kapitulation die zwischen Vertretern beider Parteien in Kuttenberg ausgehandelt wurden betrachteten die Hussiten als nicht akzeptabel Sie beschlossen daher die Landbevolkerung um Hilfe bei der Verteidigung Prags zu rufen Der Hilferuf erreichte die Taboriten erst am fruhen Morgen des 17 Mai Bereits am Tag darauf zog eine Kampfgruppe in Richtung Prag Eine erste Begegnung mit dem Feind fand bei Beneschau statt Peter von Sternberg schlug mit seinen Mitstreitern nach einem Umgehungsmanover 400 der Konigstreuen die versucht hatten die Stadt gegen die Taboriten zu verteidigen Nach der Schlacht wurden die katholischen Truppen vernichtet und Beneschau niedergebrannt Inzwischen kamen den Hussiten von Kuttenberg her ungarische Reiter entgegen Als die Hauptmanner der Taboriten die in Porici nad Sazavou unweit von Beneschau lagerten davon erfuhren gaben sie den Befehl zum Aufbruch und errichteten an einem strategisch gunstigeren Punkt eine Wagenburg Trotz der einbrechenden Dunkelheit griffen die Katholiken unter Janek von Chtenic und Philippo Scolari am Abend des 20 Mai an In der Schlacht von Beneschau wurden die etwa zweitausend Reiter von Zizka in die Flucht geschlagen Wahrend des weiteren Zuges nach Prag kam es zu keinen Kampfen mehr und am 20 Mai 1420 erreichten die Hussiten die Stadt Jan Zizka zerstorte den Tross der Kaiserlichen der den Nachschub fur die Besatzungen auf den Prager Burgen Hradschin und Vysehrad sichern sollte Unterdessen eroberten ungarische Reiter der Kreuzzugsarmee die von Hussiten verlassenen Stadte Schlan Laun und Melnik Anfang Juni 1420 vereinigten sich osterreichische Kontingente bei Beraun mit den Truppen des deutschen Konigs Am 12 Juni zog Sigismund mit einem starken Heer von Breslau nach Brevnov und begann mit der Belagerung der Prager Burg des Hradschin Der Versuch ganz Prag zu erobern wurde aber am 14 Juli 1420 in der Schlacht am Prager St Veitsberg am Berg Vitkow durch einen Sieg von Zizkas Truppen verhindert Kurz zuvor hatte auch der jugendliche Ulrich II von Rosenberg Sigismund seine Dienste angeboten Ulrich belagerte zusammen mit Herzog Ernst von Bayern ab dem 23 Juni die Hussitenhochburg Tabor Als die Taboriten davon erfuhren kamen 350 Hussiten unter der Fuhrung von Nikolaus von Hus der belagerten Stadt zur Hilfe Am 30 Juni kam es zum Gegenangriff die Rosenberger erlitten eine Niederlage und zogen ab Die Hussiten zogen sich anschliessend auf die Burg zuruck Ernst setzte die Belagerung fort und eroberte Tabor am 9 Juli die gesamte Besatzung der Stadt wurde erschlagen oder verbrannt Unterdessen eroberte eine andere Formation der Hussiten mit dem Befehlshaber Jan Rohac die Stadt Lomnitz Am 15 September 1420 begann die Belagerung des Wyschehrad Der Artillerie der Hussiten gelang es den Angriff der ungarischen und deutschen Reiter zu stoppen Anschliessend griffen die Hussiten an Vierhundert Ritter wurden von den Hussiten getotet die keine Gefangenen machten Nach dem Kampf zogen sich die Kreuzzugstruppen vor Prag zuruck Zizka fuhrte ein strenges Regiment das unter anderem zum Tod und zur Vertreibung vieler Deutscher aus Bohmen fuhrte Zweiter und Dritter Kreuzzug 1421 1422 Bearbeiten Auch der zweite Kreuzzug im Jahre 1421 scheiterte klaglich Der Sieg Friedrichs von Meissen uber die Hussiten in der Schlacht bei Brux im August blieb ohne nachhaltige Wirkung Der Sieg bei Brux hatte fur den weiteren Verlauf der Hussitenkriege keine grossen Auswirkungen die militarisch uberlegenen Hussiten gewannen bald fur etliche Jahre die Oberhand zuruck Fur Friedrich fuhrte der taktische Erfolg spater zum Aufstieg zum Herzog und Kurfursten von Sachsen wahrend sein Gegner Zelivsky bald darauf im Marz 1422 hingerichtet wurde Der Habsburger Albrecht V ubernahm nach einem Ubereinkommen mit Sigismund in Pressburg am 28 September 1421 die oberste Fuhrung der koniglichen Truppen gegen die Hussiten 14 Am 2 Oktober brach ein Kreuzheer die Belagerung des nahegelegenen Saaz ab und raumte das Land in wilder Flucht nachdem das Gerucht aufgekommen war dass sich ein hussitisches Heer nahere Nachfolgend wurde die Burg Ostroh die sie Das neue Tabor nannten zu einem militarischen Zentrum der Hussiten in Sudostmahren Von hier aus uberfielen sie am 12 Januar 1421 das Kloster Velehrad und brannten es nieder Im selben Jahr versuchte der Olmutzer Bischof Johann von Bucca mit osterreichischen Verstarkungen ohne Erfolg eine Wiedereroberung von Ostroh Der dritte Kreuzzug endete im Januar 1422 nach zwei weiteren Niederlagen der kaiserlich katholischen Heere bei Kuttenberg und Deutschbrod Im Jahr 1422 begannen die bis 1432 andauernden Hussiteneinfalle ins Muhlviertel Innere Konflikte 1423 und 1424 Bearbeiten Die Grausamkeiten deren sich die Taboriten schuldig machten erzurnten die Calixtiner derartig dass sie sich abspalteten und einen eigenen Konig in der Person des litauischen Prinzen Zygmond Korybut erwahlten Der Polenkonig Wladyslaw Jagiello unterstutzte seinen Neffen bei diesem Unternehmen weil ihm die Unabhangigkeit Bohmens als Pufferstaat zum Reich willkommen war Zusammen mit seinem Bruder Herzog Witold Vytautas zog Korybut am 17 Mai 1422 mit starkem Kriegsvolk in Prag ein Weil die Krone Bohmens zur Kronung fehlte kam es zu einer erfolglosen funfmonatigen Belagerung der Burg Karlstein Nachdem Papst Martin V darauf bestanden hatte dass der Konig von Polen Prinz Korybut sofort abberufe mussten sich die polnisch litauischen Truppen am 24 Dezember wieder aus Bohmen zuruckziehen 15 Im Fruhjahr 1423 brachen schwere Differenzen innerhalb der verschiedenen hussitischen Stromungen auf In der Schlacht bei Horschitz im April 1423 setzten sich die radikalen Taboriten unter Jan Zizka gegen die Prager Utraquisten durch Im Juni kam es in Konopischt zu einem zeitweiligen Ausgleich zwischen den verschiedenen Parteien Nachdem im Oktober 1423 Friedensverhandlungen der Utraquisten in Prag mit Sigismund gescheitert waren brach der innerhussitische Gegensatz wieder auf Im Juni 1424 behielt Zizka in der Schlacht bei Maleschau erneut die Oberhand gegen die Prager Der Schwerpunkt der Kampfe verlagerte sich nun nach Mahren Wahrend Herzog Albrecht im Juli von Suden her versuchte das Land in die Hand zu bekommen begann von Westen her ein verheerender hussitischer Angriff Habsburgisch katholisch gesinnte Stadte wurden eingenommen und dem Erdboden gleichgemacht Nach dem Tode Zizkas der wahrend der Belagerung der Burg Pribislau am 11 Oktober 1424 einer Seuche erlag ubernahm Prokop der Grosse die Fuhrung der Hussiten Auch unter seinem Kommando blieben die Hussiten siegreich Nachdem Bohmens wirtschaftliche Ressourcen durch den Krieg bereits ausgeplundert waren mussten die weiteren Raubzuge der Hussiten jetzt weiter ausgedehnt werden Vorstosse der Hussiten ab 1425 Bearbeiten Im Jahre 1425 stiessen die Hussiten erstmals nach Schlesien vor doch ansonsten beschrankten sich die Kampfe die von beiden Seiten mit grosser Grausamkeit gefuhrt wurden bis zum Herbst 1425 noch weitgehend auf mahrisch bohmisches Gebiet Im November 1425 drangen Hussiten unter ihrem neuen Fuhrer Prokop dem Grossen erneut nach Niederosterreich vor um Herzog Albrecht der in Mahren erfolgreich operierte abzulenken die Belastung des eigenen Landes zu verringern und um Beute zu machen Die Bohmen eroberten Trebitsch und zerstorten am 12 November das Stift Klosterbruck bei Znaim Am 25 November 1425 eroberten sie Retz und Pulkau zahlreiche Kloster und Stadte wurden geplundert Herzog Albrecht befurchtete dass die Hussiten auch in das Waldviertel vordringen wurden woraufhin der niederosterreichische Landmarschall Otto von Maissau vorsorgende Gegenmassnahmen traf Im Fruhjahr 1426 wurde Mahren durch einen schweren Einfall heimgesucht und gleich darauf das nordliche Bohmen mit Krieg uberzogen Weisswasser Leipa Trebnitz Teplitz und Graupen fielen den Hussiten in die Hande Die von Konig Sigismund im Februar nach Wien und im Mai 1426 nach Nurnberg einberufenen Reichstage wurden schlecht besucht die dort gefassten Beschlusse gegen die ketzerische Bohmen konnten nicht umgesetzt werden Die Hussiten bedrohten darauf die Markgrafschaft Meissen und belagerten ab 26 Mai die Stadt Aussig Die Stadt wurde taglich beschossen die Bevolkerung unter Jakob von Wresowitz leistete jedoch erbitterten Widerstand da sie auf Entsatz hoffte Es gelang den Grafen Vizthum Weiden und Schwarzburg aus Truppen der Meissener Sachsen Thuringer und Oberlausitzer ein starkes Heer zusammenzustellen das am 11 Juni 1426 in Richtung Bohmen abmarschierte Das angeblich 36 000 Mann starke Entsatzheer teilte sich in mehrere Gruppen auf Die eine kam uber den Janauer Weg bei Brux die zweite uberschritt die Grenze bei Ossegg der dritte Strom kam uber Graupen und Teplitz Am Morgen des 16 Juni 1426 begann die Schlacht bei Aussig der zuruckgekehrte Prinz Korybut und Prokop der Kahle erwarteten den Angriff der Meissner auf einer Anhohe des Dorfes Predlitz Die Hussiten verbarrikadierten sich wieder hinter einer Wagenburg und verankerten diese mit Ketten Die deutschen Ritter bemuhten sich in das befestigte Lager durchzubrechen dabei machten die Hussiten einen Ausfall und warfen die gegnerische Reiterei uber den Haufen wozu sie sich besonderer Gabeln bedienten mit denen die Reiter aus dem Sattel gerissen wurden Auf dem Schlachtfeld blieben tausende Gefallene Die meisten der meissnisch osterlandischen und thuringischen Heerfuhrer und Bannerherren Grafen Freiherren und Herren fielen Unter den 500 Toten aus dem Adel befanden sich Heinrich II von Hartenstein als letzter Burggraf von Meissen Burggraf Oswald von Kirchberg die Grafen Ernst I von Hohnstein und Graf Friedrich XIV von Beichlingen Wiehe Der Sieg kostete die Bohmen nur etwa 2000 Mann der gesamte Tross des Ritterheeres fiel ihnen dabei in die Hande Am folgenden Morgen wurde auch Aussig gesturmt und nach der Plunderung in Brand gesteckt Seit Marz 1426 drangen andere Heerhaufen der Hussiten in das ostliche Weinviertel vor und gegen Jahresende uberschritt ein hussitisches Heer unter Heinrich von Platz die Grenze bei Weitra Am 3 Januar 1427 zogen diese Verbande uber Windigsteig und Dobersberg ab und verzichteten dabei nicht auf die ublichen Plunderungen Am 12 Marz 1427 belagerten starke Heerhaufen unter Prokop die Stadt Zwettl Am 25 Marz kam es vermutlich auf dem naheliegenden Weinberg zu einer blutigen Schlacht die das osterreichische Entsatzheer anfangs fur sich entscheiden konnte Bei der Plunderung der Wagenburg wurden sie aber wieder von den schnell geordneten Reihen der Hussiten angegriffen und mussten sich hinter die Befestigungen von Zwettl retten Nach dreitagiger Plunderung verliessen Prokops Truppen den Schauplatz plunderten das Stift Altenburg und zogen uber Horn ab Vierter Kreuzzug Hussitenzuge in die Nachbarlander ab 1427 Bearbeiten Papst Martin V drangte zum neuen Kreuzzug sein Legat Kardinal Henry Beaufort Bischof von Winchester ubernahm die oberste Fuhrung Auf der Seite des romisch katholischen Heeres sollen nach unbekannter Quelle achtzigtausend Mann darunter tausende englische Bogenschutzen zum Angriff zusammengezogen worden sein um von der Oberpfalz aus nach Bohmen vorzudringen Die Schlacht zeigte dass die Kampftechnik mit Wagenburgen unterstutzt von einem leistungsfahigen Tross nicht von jeder Armee erfolgreich eingesetzt werden konnte sondern es einer Armee bedurfte die wusste wie man die Wagen erfolgreich bei Angriffen und Verteidigung einzusetzen hatte Die katholischen Truppen wurden am 4 August 1427 wahrend der Schlacht bei Mies und Tachau geschlagen Kardinal Beaufort und der Rest der Truppen hatten Muhe uber die Bohmerwaldpasse nach Westen zu entkommen In Barnau bei Tirschenreuth konnte Johann von Pfalz Neumarkt eine verfolgende Soldnertruppe der Hussiten zuruckschlagen Der vierte Kreuzzug 1427 endete fur die katholischen Truppen mit einer schweren Niederlage in den darauffolgenden vier Jahren wurden keine Kreuzzuge mehr unternommen Zur Aufstellung neuer Truppen beschloss der Reichstag zu Frankfurt unter dem romisch deutschen Konig Sigismund am 2 Dezember 1427 eine Steuer auch Hussitenpfennig genannt Schon ab 1428 gingen die Hussiten unter Prokop dem Grossen zum Angriff auf katholische Bastionen uber Der Kriegszug des Jahres 1428 verheerte Niederosterreich und Teile Schlesiens 1429 folgte ein neuerlicher Vorstoss nach Niederosterreich und in die Lausitz Dabei wurden die Stadt Guben an der Neisse und das Kloster Neuzelle in der Nahe des heutigen Eisenhuttenstadts zerstort die Monche ermordet oder verschleppt Am 25 Juli 1429 kam es in Plauen zum Bundnis der Wettiner mit den Hohenzollern gegen die Hussiten Doch schon drei Monate spater wurde Altendresden von den Hussiten niedergebrannt wenige Monate spater folgte ein Angriff der Hussiten die Mulde herab durch das Vogtland mit der Eroberung von Altenburg 12 16 Januar 1430 Plauen 24 Januar 1430 Oelsnitz Vogtland 6 April 1430 und Auerbach Im Januar 1430 fielen Hof und Munchberg in ihre Hande Anfang Februar wurde Bayreuth kampflos eingenommen und stark zerstort Wunsiedel hielt dem Angriff der Hussiten stand 16 Der Hussitenzug des Jahres 1430 betraf ausserdem Schlesien Brandenburg Oberpfalz und Oberfranken der des Jahres 1431 erneut Brandenburg sowie Teile Ungarns westliche Slowakei Funfter Kreuzzug ab 1431 Bearbeiten Auch ein Beschluss zur Bekampfung der Hussiten auf dem Reichstag zu Nurnberg im Jahre 1431 konnte das Kriegsgluck nicht wenden Der funfte Kreuzzug unter Kardinal Giuliano Cesarini endete am 14 August 1431 mit einer blamablen Niederlage bei Taus Der Kaiser suchte dann nach einer Losung auf Verhandlungsbasis Wahrenddessen folgten 1432 34 die weitraumigsten Operationen der Hussiten die im Osten nach Oberschlesien und in die westliche Slowakei fuhrten in Richtung Norden in die Lausitz nach Niederschlesien uber die Neumark in den Raum Danzig Land des Deutschen Ordens sowie nach Polen Ein weiterer Vorstoss vom 18 Marz bis zum 5 Mai 1432 betraf erneut Brandenburg u a Frankfurt an der Oder Bernau bei Berlin Strausberg und die westlichsten Teile Schlesiens Da den kaiserlichen und papstlichen Truppen bis auf kleinere Gefechte der Sieg gegen die Hussiten verwehrt blieb wurde zwischen 1431 und 1433 mit ihnen verhandelt Zwar hatte Kurfurst Friedrich II von Sachsen am 23 August 1432 schon einen Sonderfrieden mit den Hussiten auf zwei Jahre geschlossen doch erst 1436 endeten die Kriegshandlungen uberall Auf dem Basler Konzil wurden den Hussiten mit den Prager Kompaktaten einige Zugestandnisse gewahrt Auf das Konzil wurde seitens der Bohmen unter Prokop durch die Belagerung der katholischen und reichstreuen Stadt Pilsen ab Mitte 1433 Druck ausgeubt Die Obere Pfalz heute Oberpfalz war dabei wie schon ofter von Raubzugen der Hussiten bedroht Am 21 September 1433 wurde ein Teilkontingent des hussitischen Belagerungsheeres das zum Fouragieren in die Obere Pfalz eingedrungen war von dem wesentlich kleineren Heer des Pfalzgrafen Johann von Pfalz Neumarkt der Hussitengeissel bei Hiltersried vernichtend geschlagen Kompromiss mit den gemassigten Hussiten Niederlage der Radikalen 1433 bis 1436 Bearbeiten Im Januar 1433 gab der neue Papst Eugen IV den Vorgaben des von Konig Sigismund unterstutzten Konzils von Basel nach Am 31 Mai 1433 vollzog er die Kaiserkronung Sigismunds in Rom im April 1434 war der Ausgleich zwischen Konzil Kaiser und Papst hergestellt Der Weg fur eine gemeinsame Kirchenreform war endlich frei die jetzt auch eine Einigung mit den Hussiten freimachte Im Oktober 1433 erschien eine bohmische Abordnung in Basel und es kam zu erneuten erfolglosen Disputationen der kirchlichen Gegensatze Kaiser Sigismund der im August 1433 Italien verlassen hatte erreichte durch sein diplomatisches Geschick dass eine Abordnung von Basel nach Prag gesandt wurde um dort zu verhandeln Schliesslich einigte man sich am 30 November 1433 zu den Prager Kompaktaten die das Konzil genehmigte und auch der bohmische Landtag bestatigte Wahrend dieser Verhandlungen kehrte der gemassigtere Hussitenflugel der Utraquisten bzw Calixtiner Kelchbruder wieder in den Schoss der katholischen Kirche zuruck und verbundete sich sogar mit den kaiserlichen Truppen gegen die radikaleren Taboriten Diese wurden schliesslich am 30 Mai 1434 in der Schlacht bei Lipan tschechisch Lipany nach einem taktischen Fehler von Prokop vernichtend geschlagen Die Schlacht endete mit einem Massaker wobei die Sieger den Grossteil der Gefangenen liquidierten und den Kern der Taboriten damit ausloschten Ein Teil der Gefangenen der ursprunglich 12 000 Mann zahlenden Armee der Taboriten schlug sich auf die Seite der Gemassigten mit ursprunglich etwa 20 000 Mann ein Teil der Uberlebenden meldete sich als Soldner bei auslandischen Armeen Nur eine kleine Abordnung unter Jan Rohac z Dube rettete sich auf dessen Burg Sion bei Kuttenberg bis auch diese 1437 erobert und Rohac in Prag hingerichtet wurde Durch den Tod Konig Wladislaws von Polen Ende Mai 1434 veranderte sich die Lage im Osten erheblich die politische Verbindung der Hussiten mit den Polen war nicht mehr zu befurchten Als letztes Gefecht der Hussitenkriege gilt zumeist die Schlacht bei Brux am 23 September 1434 wobei die inzwischen mit den Polen verbundeten Hussiten eine schwere Niederlage gegen Kaiser Sigismund Friedrich II und Heinrich von Schwarzburg erlitten Im Sommer 1435 verhandelten endlich beide Parteien in Brunn in endlosen Debatten uber die Handhabung der Prager Kompaktaten und die Bedingungen unter welchen Sigismund in Bohmen anerkannt werden konnte Ohne ein Ergebnis abzuwarten zog der Kaiser am 23 August 1436 in Prag ein Die Hussiten hatten sich am 5 Juli 1436 auf dem Landtag von Iglau mit den Kompaktaten des Konzils von Basel abgefunden und mussten Sigismund in den Iglauer Kompaktaten als Konig von Bohmen anerkennen 17 Folgen BearbeitenAls politischer und wirtschaftlicher Sieger der Hussitenkriege gilt der niedere Adel der bohmischen Lander Durch die Hussitenkriege verloren die bohmischen Lander ihre im 14 Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell fuhrende Stellung in Europa fur mehrere Generationen Die Folgen waren auch fur die betroffenen Nachbarlandern schwerwiegend Das wirtschaftliche Leben in den Grenzregionen kam zum Erliegen die Bayerischen Herzogtumer erlitten Steuer und Ernteausfalle und hatten kostspieligen Verteidigungsmassnahmen und Feldzuge zu finanzieren 18 Einzelne Schlachten und wichtige militarische Operationen Bearbeiten nbsp Nachbildung eines Hussitenschildes Original im Museum PragSchlacht bei Nekmir nordlich von Pilsen Anfang Dezember 1419 auch genannt Schlacht bei Nekmirsch Schlacht bei Sudomer 25 Marz 1420 auch genannt Schlacht bei Sudomiersch Schlacht bei Jung Woschitz Karfreitag 5 April 1420 Schlacht bei Beneschau 19 20 Mai 1420 auch genannt Schlacht bei Porschitz an der Sasau Schlacht am Veitsberg auch Schlacht am Berg Vitkow am 13 14 Juli 1420 Schlacht bei Pansky Bor 12 Oktober 1420 auch genannt Schlacht bei Horaschdowitz Schlacht bei Wyschehrad 1 November 1420 nach Belagerung seit 16 August Erste Schlacht bei Brux 1421 5 August 1421 Belagerung des Berges Wladarsch bei Luditz Mitte November 1421 Schlacht bei Kuttenberg auch Kutna Hora am 21 22 Dezember 1421 Schlacht bei Nebovidy 6 Januar 1422 oft zur Schlacht bei Kuttenberg gerechnet Schlacht bei Deutsch Brod heute Havlickuv Brod 8 Januar 1422 auch genannt Schlacht bei Habern Schlacht bei Horschitz Ende April 1423 Schlacht bei Strauchhof Strauchuv Dvur bei Koniggratz 4 August 1423 Schlacht bei Elbeteinitz 22 August 1423 Schlacht bei Bohmisch Skalitz 6 Januar 1424 Schlacht bei Maleschau 7 Juni 1424 Schlacht bei Aussig 16 Juni 1426 Schlacht bei Klattau 11 September 1426 Schlacht bei Zwettl 25 Marz 1427 Schlacht bei Mies 4 August 1427 engl battle of Tachov Schlacht bei Neisse 18 Marz 1428 Angriff auf Wien 1428 mit Zerstorung nordlicher Vororte Mai Juni 1428 Schlacht von Kratzau 11 oder 16 November 1428 Schlacht bei Altwilmsdorf 27 Dezember 1428 Gefecht bei Satzdorf unweit Cham 29 September 1429 Erste Belagerung von Bautzen Oktober 1429 Schlacht bei Holl in der Nahe von Waldmunchen 4 November 1429 Sieg uber 300 hussitische Reiter durch Pfalzgraf Johann Dreifachschlacht von Tyrnau 28 April 11 Juli 1430 mit Schlacht bei Schur slowak Surovce Zweite Belagerung von Bautzen Februar 1431 Schlacht bei Meidhof Sudmahren Schlacht bei Taus auch Domazlice genannt 14 August 1431 Schlacht bei Waidhofen an der Thaya 14 Oktober 1431 genaue Lokalisierung unklar evtl auch bei Kirchberg an der Wild Schlacht bei Mullrose sudwestlich von Frankfurt Oder 10 April 1432 Schlacht bei Znaim 1432 Ende Dezember 1432 Eroberung von Dirschau beim Feldzug in die Neumark und nach Danzig 1433 Schlacht bei Hiltersried 21 September 1433 Schlacht bei Lipan bei Bohmisch Brod 30 Mai 1434 Zweite Schlacht bei Brux 1434 23 September 1434 Schlacht bei Kretsch 19 August 1435 Gefecht bei Wysoka 7 November 1436 Teilweise werden auch folgende Schlachten noch den Hussitenkriegen zugerechnet Schlacht bei Sellnitz am 23 September 1438 und Schlacht bei Grotniki am 3 Mai 1439 Sie markiert das Ende der hussitischen Bewegung in Polen Siehe auch BearbeitenSlawisches Epos von Alfons MuchaLiteratur BearbeitenFriedrich von Bezold Konig Sigmund und die Reichskriege gegen die Husiten 2 Bande 1872 1877 Nachdruck G Olms Hildesheim 1978 ISBN 3 487 05967 3 Erster Band 1872 Zweiter Band 1875 Richard Jecht Der Oberlausitzer Hussitenkrieg und das Land der Sechsstadte unter Kaiser Sigmund 1 Teil In Neues Lausitzisches Magazin Band 87 Gorlitz 1911 S 35 279 Richard Jecht Der Oberlausitzer Hussitenkrieg und das Land der Sechsstadte unter Kaiser Sigmund 2 Teil In Neues Lausitzisches Magazin Band 90 Gorlitz 1914 S 31 151 Jiri Kejr Jiri Ployhar Fotos Die Hussitenrevolution Aus dem Tschechischen von Dagmar Bilkova Orbis Prag 1988 DNB 891488057 Lutz Mohr Die Hussiten in der Oberlausitz unter besonderer Berucksichtigung ihrer Feldzuge in den Jahren von 1424 bis 1434 Sonderausgabe Nr 2 der Reihe Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Greifswald und Neusalza Spremberg 2014 Frantisek Palacky Bearb Urkundliche Beitrage zur Geschichte der Hussitenkriege 2 Bande Osnabruck 1969 Neudruck der Ausgabe von 1873 Digitalisat Frantisek Smahel Die Hussitische Revolution 3 Bande MGH Schriften 43 I III Hannover 2002 Frantisek Smahel Das bohmische Standewesen im hussitischen Zeitalter Machtfrage Glaubensspaltung und strukturelle Umwandlungen In Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Band 16 Die Anfange der standischen Vertretungen in Preussen und seinen Nachbarlandern Herausgegeben von Hartmut Boockmann unter Mitarbeit von Elisabeth Muller Luckner Oldenbourg Munchen 1992 S 219 246 Uwe Tresp Soldner aus Bohmen im Dienst deutscher Fursten Kriegsgeschaft und Heeresorganisation im 15 Jahrhundert Paderborn 2004 hier besonders S 22ff Digitalisat Uwe Tresp Hussiteneinfall in die Mark Bandenburg 1432 In Historisches Lexikon Brandenburgs 2018 Online Jan Durdik Hussitisches Heerwesen Originaltitel Husitske vojenstvi ubersetzt von Eberhard Wolfgramm Deutsche Militarverlag Berlin 1961 DNB 572939604 Michaela Bleicher Das Herzogtum Niederbayern Straubing in den Hussitenkriegen Kriegsalltag und Kriegsfuhrung im Spiegel der Landschreiberrechnungen Regensburg 2004 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hussitenkriege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hussitenmuseum in Tabor mehrsprachig Uwe Tresp Hussiteneinfall in die Mark Brandenburg 1432 In Historisches Lexikon Brandenburgs 3 Mai 2018 abgerufen am 31 Oktober 2020 Thomas Krzenck Hus und die Hussiten Themenmodul Herder Institut Marburg Dezember 2019 Thomas Krzenck Hus und die Hussiten Chronologie Herder Institut Marburg Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Lambert Ketzerei im Mittelalter Haresien von Bogumil bis Hus Munchen 1981 S 399 Vgl Malcolm Lambert Ketzerei im Mittelalter Haresien von Bogumil bis Hus Munchen 1981 S 399 Vgl Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 63 Vgl Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 101 a b Vgl Peter Hilsch Jan Hus Ein Reformator als Bedrohung von Reich und Kirche In Franz Machilek Hrsg Die hussitische Revolution Religiose politische und regionale Aspekte Koln u a 2012 S 30f Vgl Josef Valka Sigismund und die Hussiten oder wie eine Revolution beenden In Karel Hruza Alexandra Kaar Hrsg Kaiser Sigismund 1368 1437 Zur Herrschaftspraxis eines europaischen Monarchen Wien u a 2012 S 26 Vgl Malcolm Lambert Ketzerei im Mittelalter Haresien von Bogumil bis Hus Munchen 1981 S 408f Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 46 Vgl Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 47 Vgl Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 48 Vgl Peter Hilsch Johannes Hus Prediger Gottes und Ketzer Regensburg 1999 S 53 Malcolm Lambert Ketzerei im Mittelalter Haresien von Bogumil bis Hus Munchen 1981 S 410 Das Jahr 1419 1 Prager Fenstersturz und Tod Wenzels IV Memento des Originals vom 24 April 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot archiv radio cz Radio Prag deutsch Franz Theuer Der Raub der Stephanskrone Edition Roetzer Eisenstadt 1994 S 51 f Joseph Aschbach Geschichte Kaiser Sigismunds Band 3 Friedrich Perthes Verlag 1841 S 171 f Karl Mussel Bayreuth in acht Jahrhunderten 1 Auflage Gondrom Bindlach 1993 ISBN 3 8112 0809 8 S 40 Helmolt Weltgeschichte Band VII Hrsg Armin Tille Bibliographisches Institut Leipzig 1920 S 51 Michaela Bleicher Hussitenkriege In Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hussitenkriege amp oldid 238497672