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Joseph Aschbach ab 1870 Ritter von Aschbach 29 April 1801 in Hochst am Main 25 April 1882 in Wien war ein deutscher Historiker Er war Gymnasiallehrer in Frankfurt am Main und danach Universitatsprofessor in Bonn sowie in Wien Seine materialreiche dreibandige Geschichte der Wiener Universitat wird noch heute verwendet Josef Aschbach Lithographie von Eduard Kaiser 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Aschbach war der Sohn eines Nudelfabrikanten sein Bruder war der Jurist Gerhard Adolf Aschbach Er begann 1819 an der Universitat Heidelberg ein Studium der Theologie und Philosophie Beeinflusst durch den Historiker Friedrich Christoph Schlosser wandte er sich aber bald der Geschichte zu Zwischen 1823 und 1842 wirkte Aschbach als Lehrer fur Geschichte und alte Sprachen an der katholischen Selektenschule in Frankfurt am Main 1824 war er Mitbegrunder des Physikalischen Vereins 1 Im Herbst 1842 nahm er einen Ruf als Professor fur Geschichte an die Universitat Bonn an und ging 1853 in gleicher Eigenschaft an die Universitat Wien Dort berief man ihn auch zum Ordinarius des historischen Seminars Als solcher wirkte er zu seiner Emeritierung im Jahre 1872 1856 nahm die Osterreichische Akademie der Wissenschaften Aschbach als Mitglied auf 1870 erhob ihn Kaiser Franz Joseph I in den erblichen osterreichischen Ritterstand Vier Tage vor seinem 81 Geburtstag starb Joseph Aschbach am 25 April 1882 in Wien Forschungen BearbeitenIn seiner Geschichte der Westgoten 1827 klarte er einen bis dahin dunklen Abschnitt der Geschichte auf Es folgten Werke uber die Omajjaden in Spanien 1829 30 die Almorawiden und Almohaden 1833 37 und die Heruler und Gepiden 1835 Fur seine auf Anregung Johann Friedrich Bohmers entstandene Geschichte Kaiser Sigismunds 1838 45 wertete er die umfangreichen reichsgeschichtlichen Quellen des Frankfurter Stadtarchivs aus das Werk gilt heute noch als grundlegend Ausserdem verfasste er aus bisher wenig benutzten archivalischen Quellen die Urkundliche Geschichte der Grafen von Wertheim 1843 welches Werk zur Aufklarung uber die frankischen Adelsgeschlechter im Mittelalter einen hochst wichtigen Beitrag lieferte Das von ihm herausgegebene Allgemeine Kirchenlexikon 1846 1850 behandelte ohne konfessionelle Polemik das Wissenswurdigste aus der gesamten Theologie und ihren Hilfswissenschaften Ab 1865 veroffentlichte Aschbach die Geschichte der Wiener Universitat als Festschrift zu ihrer 500 jahrigen Grundungsfeier Bei seiner Verwertung umfangreichen Quellenmaterials unterliefen Aschbach zahlreiche Fehler worauf Franz Graf Stuhlhofer hinwies 2 Im Hinblick auf Band 1 versuchte der Archivar Karl Schrauf Fluchtigkeitsfehler durch den damaligen Zeitdruck zu entschuldigen 3 Grosses Aufsehen erregte Aschbachs Schrift Roswitha und Konrad Celtes worin er nachzuweisen suchte dass der bisher allgemein der Roswitha von Gandersheim zugeschriebene Panegyrikus auf Kaiser Otto den Grossen nicht deren Werk sondern ein Gedicht des Konrad Celtes also aus dem 16 Jahrhundert sei Jedoch wurde diese Ansicht durch die Historiker Rudolf Kopke und Georg Waitz als eine unhaltbare Hypothese erwiesen Ihm zu Ehren wurde 1961 in Wien Liesing 23 Bezirk die Aschbachgasse benannt Schriften Auswahl BearbeitenDissertatio De Theopompo Chio historico Frankfurt 1823 Digitalisat Geschichte der Westgoten Frankfurt 1827 Digitalisat Geschichte der Omajjaden in Spanien 2 Bande Frankfurt 1829 1830 Neuauflage Wien 1860 Band I 1829 Digitalisat Geschichte Spaniens und Portugals zur Zeit der Herrschaft der Almorawiden und Almohaden 2 Bande Frankfurt 1833 1837 Geschichte der Heruler und Gepiden Frankfurt 1835 Digitalisat Geschichte Kaiser Sigmund s 4 Bande Hamburg 1838 1845 Geschichte der Grafen von Wertheim von den altesten Zeiten bis zu ihrem Erloschen im Mannesstamme im Jahre 1556 Teil I Mit vier Abbildungen und einer Tabelle Frankfurt am Main 1843 Digitalisat Teil II Wertheimisches Urkundenbuch Mit zwolf Wappen und Siegeltafeln Frankfurt am Main 1843 Digitalisat Allgemeines Kirchenlexikon Herausgeberschaft 4 Bande Frankfurt 1846 1850 Geschichte der Wiener Universitat 3 Bande Wien 1865 1877 postum 1888 Digitalisate Band 1 Band 2 Band 3 Nachtrage zum dritten Bande eBooks on Demand Band 3 Die Wiener Universitat und ihre Gelehrten 1520 bis 1565 auch als Neudruck Farnborough Hants Gregg 1967 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Roswitha und Konrad Celtes Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien Philosophisch Historische Classe 56 1 Wien 1867 erweiterte 2 Auflage Wilhelm Braumuller Wien 1868 Literatur BearbeitenAschbach Josef von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 32 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 31 32 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 23 Nr 121 Karl Schrauf Johann Friedrich Bohmer Josef von Aschbach Eine biographische Skizze A Holzhausen Wien 1900 59 Seiten Karl Schrauf Aschbach Joseph Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 59 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Joseph Aschbach Quellen und Volltexte Literatur von und uber Joseph von Aschbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Joseph von Aschbach nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Aschbach Gerhard Joseph Ritter von Hessische Biografie Stand 14 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Aschbach Joseph von im Frankfurter PersonenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Fricke Hrsg 150 Jahre Physikalischer Verein Frankfurt am Main 1 Auflage Physikalischer Verein Frankfurt 1974 DNB 750868783 Die Grunder des Vereins S 11 Anhand von Band 2 dargelegt in Franz Graf Stuhlhofer Humanismus zwischen Hof und Universitat Georg Tannstetter Collimitius und sein wissenschaftliches Umfeld im Wien des fruhen 16 Jahrhunderts Wien 1996 zusammenfassend auf S 173 175 Schrauf Aschbach Wien 1900 S 32f Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Normdaten Person GND 119059312 lobid OGND AKS LCCN nr91026192 VIAF 17309234 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aschbach Joseph vonALTERNATIVNAMEN Ritter von Aschbach Joseph Aschbach Joseph Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer HistorikerGEBURTSDATUM 29 April 1801GEBURTSORT Frankfurt HochstSTERBEDATUM 25 April 1882STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph von Aschbach amp oldid 233521549