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Mit der Schlacht bei Brux am 5 August 1421 endete ein Feldzug radikaler Hussiten aus Prag gegen Nordbohmen Die hussitischen Truppen unter dem Kommando von Jan Zelivsky unterlagen dabei sachsischen Truppen Friedrichs von Meissen Es blieb eine der wenigen Niederlagen der Hussiten gegen kaiserlich katholische Truppen in den von 1419 bis 1436 dauernden Hussitenkriegen Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Folgen 3 Tradition 4 LiteraturAblauf BearbeitenBereits am 16 Marz 1421 hatten hussitische Truppen unter dem Kommando von Jan Zizka das wenige Kilometer westlich von Brux gelegene Komotau im Sturm erobert und seine rund 2500 Bewohner getotet Die Truppen waren aus Saaz anmarschiert und zogen anschliessend unter erheblichen Zerstorungen deutscher oder katholisch gesinnter Stadte und Dorfer weiter nach Prag Anfang Juli zogen erneut Hussiten aus Prag Richtung Nordbohmen diesmal unter dem Kommando des Priesters Jan Zelivsky Sie zogen brandschatzend an Teplitz und Dux vorbei und eroberten am 12 Juli das nahe sudostlich von Brux gelegene Bilin Am 24 Juli errichteten sie eine Wagenburg bei dem Dorf Saras sudlich von Brux Von dort aus richteten sie Angriffe gegen den Bruxer Schlossberg und die belagerte Stadt selbst bis sie am 5 August 1421 dem Maria Schnee Tag nordlich der Stadt von den Bruxern und dem noch rechtzeitig eingetroffenen Entsatzheer Friedrichs von Meissen in die Flucht geschlagen wurden Folgen BearbeitenDer Sieg der kaiserlich katholischen Seite bei Brux hatte fur den weiteren Verlauf der Hussitenkriege keine grossen Auswirkungen die militarisch uberlegenen Hussiten gewannen bald fur etliche Jahre die Oberhand zuruck Fur Friedrich von Meissen fuhrte der Erfolg indessen zum Aufstieg zum Herzog und Kurfursten wahrend Zelivsky wenig spater vollends entmachtet und bald darauf im Marz 1422 hingerichtet wurde Allerdings fuhrte die hussitische Niederlage bei Brux in den Folgejahren insbesondere ab 1428 zu wiederholten und besonders erbitterten Angriffen gegen meissnisches und sachsisches Gebiet Generell richteten sich die Angriffe der Hussiten vor allem gegen solche Lander aus denen Kaiser Sigismund Unterstutzung erhielt Am 23 September 1434 kam es bei Brux erneut zu einer Schlacht Die Hussitenkriege waren zu diesem Zeitpunkt vier Monate nach der entscheidenden Schlacht von Lipan aber bereits im Sinne des auf dem Basler Konzils geschlossenen Kompromisses mit den gemassigten Hussiten entschieden Tradition BearbeitenSeit dem Jahr 1421 halten die Bruxer gemass einem Gelubde alljahrlich am Maria Schnee Fest einen Dankgottesdienst fur die Errettung vor den Hussiten ab Diese Tradition wurde von den Bruxern auch nach ihrer Vertreibung in den Jahren 1945 46 ausserhalb der Heimat bis heute 2008 fortgesetzt Dieser Brauch gehort damit wie der Further Drachenstich und das Naumburger Kirschfest zu den bis in die Gegenwart lebenden Traditionsfesten aus der Zeit der Hussitenkriege Literatur BearbeitenDie Hussiten Die Chronik des Laurentius von Brezova 1414 1421 Slavische Geschichtsschreiber 11 Aus dem Lateinischen und Alttschechischen ubersetzt eingeleitet und erklart von Josef Bujnoch Verlag Styria Graz u a 1988 ISBN 3 222 11813 2 Titel des Originals Chronicon Frantisek Palacky Die Geschichte des Hussitenthums und Prof Constantin Hofler Kritische Studien 2 Auflage Tempsky Prag 1868 Digitalisat Friedrich von Bezold Konig Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten Abtheilung 2 Die Jahre 1423 1428 Ackermann Munchen 1875 Adolf Kutschera Aus den Tagen der Hussitenkriege Konig Siegmund im Kampfe um Prag Aus Osterreichs Vergangenheit Bd 5 Haase Leipzig u a 1917 Heinz Rieder Die Hussiten Casimir Katz Gernsbach 1998 ISBN 3 925825 71 1 Piotr Marczak Wojny husyckie W kregu sredniowiecza 4 Egros Warschau 2004 ISBN 83 88185 31 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Brux 1421 amp oldid 238275276