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Die Schlacht bei Lipan am 30 Mai 1434 war eine entscheidende kriegerische Begegnung die den Ausgang der Hussitenkriege massgeblich beeinflusste In deutschen Geschichtsquellen wird die Auseinandersetzung auch als Schlacht bei Bohmisch Brod bezeichnet Denkmal der Schlacht von Lipany Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Folgen 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenAm Sonntag dem 30 Mai 1434 standen sich sudlich des Dorfes Lipany die vereinigten Truppen der radikalen Hussiten Taboriten unter der Fuhrung von Prokop dem Grossen sowie die Soldaten der Waisen gefuhrt von Jan Capek ze San und auf der anderen Seite die Koalition der gemassigten Utraquisten und Katholiken gegenuber Die Gemassigten waren zahlenmassig uberlegen die Radikalen konnten dagegen erfahrene und durch viele Kampfe aufeinander abgestimmte Kampfer vorweisen Beide Armeen verwendeten die klassische Kampftaktik und Ausrustung der Hussiten Beide Seiten wurden auch von erfahrenen Befehlshabern angefuhrt Dem Tandem Prokop Holy und Jan Capek ze San stand der nicht minder erfahrene Kelchbruder Divis Borek z Miletinka gegenuber ein alter Mitkampfer von Jan Zizka Die Schlacht begann zah Die Radikalen die zuerst eintrafen nahmen eine vorteilhafte Gelandestellung ein Diese befand sich auf Anhohen sudwestlich von Lipan und schloss sich in eine sechsreihige Wagenburg ein Mit genugend Verpflegung warteten sie auf die Ankunft der Gegner Sie verliessen sich darauf dass deren Nervositat mit der Zeit wachsen wurde da ihr Herrschaftsgebiet ungeschutzt war Sie rechneten mit einem Zerfall der Koalition und Schwachung der Katholiken oder deren Generalangriff unter unvorteilhaften Bedingungen Den Befehlshabern der Gemassigten war diese Lage klar und sie versuchten mit einer List die Situation zu losen Divis Borek z Miletinka versteckte seine Reiter in einem Tal in der Nahe der Wagenburg und naherte sich mit seiner eigenen Wagenburg den Gegnern Nach 15 Uhr begann der Beschuss Die Soldaten der Koalition tauschten Verwirrung vor die Wagenburg brach auseinander und es begann ein ungeordneter Ruckzug nbsp Jan Capek ze San Zeichnung von Mikolas Ales 1901 Als der Ruckzug begann unterlief den beiden Befehlshabern der Waisen ein schwerer Fehler Beim Anblick der fluchtenden Soldaten sahen sie einen erneuten leichten Sieg wie in den vorhergehenden leicht gewonnenen Schlachten vor sich Sie offneten die Wagenburg damit sie auch dieses Mal die desorganisierte und demoralisierte Armee mit ihrer von Gott geschenkten holden Reiterschaft in die Flucht schlagen konnten Die Gemassigten warteten bis Jan Capek ze San sich weit genug von der Feste entfernt hatte und alle mit der Beobachtung des sich nahernden Massakers beschaftigt waren um mit der versteckten Kavallerie anzugreifen Die Reitergruppe griff die geoffnete Wagenburg an eroberte sie und hielt sie bis zur Ankunft der zu Hilfe eilenden Infanterie Diese verteilte sich inzwischen vollig zeigte aber plotzlich ein ganzlich offensives Verhalten Die Veranderung weckte zu spat das Misstrauen der Waisen die inzwischen harte Kampfe und die sich nahernde gegnerische Armee auf offenem Feld vor sich sahen Ihnen wurde klar dass es ihnen nicht gelingen wurde die Wagenburg rechtzeitig zu schliessen Jan Capek ze San horte die verzweifelten Signale seines Mitkampfers Prokop Holy der mit seiner Infanterie in der Wagenburg verblieben war Jan wurde klar dass es ihm nicht mehr gelingen wurde die Wagenburg zuruckzuerobern und dass einer der Grundsatze der Kampftaktik der Hussiten nie versagte Wenn die Wagenburg fallt ist die Schlacht verloren Der Infanterie konnte nicht mehr geholfen werden Jan Capek ze San zog sich mit der Reiterei in die in der Nahe befindliche uneinnehmbare Stadt Kolin zuruck und rettete dadurch zumindest einen Teil seines Heeres nbsp Historiengemalde von Josef MathauserFolgen BearbeitenDie Schlacht endete mit einem Massaker wobei die Sieger den Grossteil der Gefangenen liquidierten allein etwa neunhundert wurden in Scheunen verbrannt und den Kern der Taboriten damit ausloschten Ein Teil der Gefangenen der ursprunglich 12 000 Mann zahlenden Armee der Taboriten schlug sich auf die Seite der Gemassigten mit ursprunglich etwa 20 000 Mann ein Teil der Uberlebenden meldete sich als Soldner bei auslandischen Armeen und ein kleiner Bruchteil bot noch eine Zeit lang Widerstand darunter zum Beispiel Jan Rohac z Dube Diese eher symbolische Gegenwehr hielt jedoch nicht lange Rohac wurde am 9 September 1437 endgultig bei Kuttenberg geschlagen Nachdem er sich geweigert hatte Sigismund als Konig anzuerkennen wurde er in Prag gehangt Die Hussitenkriege in Bohmen waren beendet Rezeption Bearbeiten1881 wurde auf der Anhohe von Lipan ein Grabhugel errichtet 1898 schuf der tschechische Maler Ludek Alois Marold mit Unterstutzung weiterer Kunstler das Panoramagemalde Bitva u Lipan Schlacht bei Lipany das grosste Historiengemalde in Tschechien 1 Literatur BearbeitenJan Durdik Hussitisches Heerwesen Ins Deutsche ubertragen von Eberhard Wolfgram Deutscher Militarverlag Berlin 1961 Jiri Kejr Jiri Ployhar Fotos Die Hussitenrevolution Aus dem Tschechischen von Dagmar Bilkova Orbis Prag 1988 DNB 891488057 Lutz Mohr Die Hussiten in der Oberlausitz unter besonderer Berucksichtigung ihrer Feldzuge in den Jahren von 1424 bis 1434 Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Sonderausgabe Nr 2 2014 Greifswald und Neusalza Spremberg 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Battle of Lipany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1 2 Vorlage Toter Link myweb tiscali co uk Schlachten der Hussiten im zeitlichen Uberblick Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven bei tiscali co uk englisch Einzelnachweise Bearbeiten siehe z B Michaela Marek Der Untergang tschechischer Demokratie als Spektakel Ludek Marolds Panorama der Schlacht bei Lipany In Bartetzky Arnold Jaworski Rudolf Hrsg Geschichte im Rundumblick Gestaltungsformen und Funktionen von Panoramabildern im ostlichen Europa Koln 2014 S 91 113 50 028611111111 14 936944444444 Koordinaten 50 1 43 N 14 56 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Lipan amp oldid 238705690