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Die heraldische Rose auch Wappenrose ist in der Wappenkunde eine verbreitete gemeine Figur die stilisiert der Blute der funfblattrigen Heckenrose nachempfunden wurde Vorbild der heraldischen Rose wie sie schon in den Wappenbildern des Uradels erscheint ist die Wildrose oder Heckenrose mit funf gleich grossen Blutenblattern Die Grunde fur die heraldische Verwendung der Rose liegen in der Symbolik als Blume der Liebe der Lebensfreude des Glucks Der Ruf der Blute als Symbol der Gotter des Genusses Bacchus und der Liebe Venus Aphrodite in der Antike liess sie im spatantiken und fruhmittelalterlichen Christentum als lasterhafte Blume der Erotik erscheinen Auch in den sinnlich obszonen Festen der Gottin Flora im antiken Rom waren Rosen durch die Strassen getragen worden Die Rose wurde mit dem weiblichen Geschlechtsteil und der Menstruation Monatsrose Weiberrose in Verbindung gebracht Bei den germanischen Volkern zahlt die Rose zu den bevorzugten Schildfiguren Heraldische RoseWappen von Osterwieck mit Verwechselten FarbenHeraldische Rose als Schlussstein am Gewolbe einer Sakristei in LandshutGolden besamt RosenfeldWappen von Villmergen AG Schweiz Im Verlauf des Mittelalters erschien die Rose in der christlichen Ikonographie als Symbol Rosa mystica als Anrufung der Muttergottes oder als Vorbild der grossen gotischen Fensterrosen In ihrer gefullten Variante wurde die Rose zum Sinnbild der Verschwiegenheit und des Geheimnisses sub rosa dictum Auf Gewolbeschlusssteinen alter Kloster und Rathauser sowie an Beichtstuhlen ist die Rose in diesem Sinnzusammenhang dargestellt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Varianten 3 Beispiele fur Wappenrosen 4 Die Wappenrose als Wasserzeichen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenDie Wappenfigur zeigt eine in der Draufsicht offene Blute Die selteneren naturlichen Rosen werden erst in der neueren Heraldik gebrauchlich Die Rose wird mit einem Kelchblatt nach unten und einem Blutenblatt nach oben abgebildet die funf Blutenblatter 1 2 2 andernfalls ist sie gesturzt Die Blutenblatter sind normal rot die Kelchblatter grun grun bespitzt bei der Wappenbeschreibung gemeldet werden nur andere Farben und das Fehlen der letzteren unbespitzt ungebartet die Blutenblatter sind immer nur in den heraldischen Farben tingiert Die Blutenmitte wird auch Butzen Knopf oder Plotzlein bezeichnet Diese Samenanlage in der Mitte wird kontrastierend zu den Blutenblattern oft golden tingiert also gefarbt gold bebutzt Zuweilen ist sie von einem anders oder gleich tingierten funfstrahligen Blutenkelch umgeben besamt ist zwar heraldisch korrekt botanisch unzutreffend 2 Die heraldische Rose ist stiellos erscheint er wird sie bestielt und allfallig beblattet genannt moglich ist in naturlichen Farben fur braun grun sonst die Farbe Die Form der Blutenblatter mit meist eingerollten Aussenrandern ist oft unterschiedlich und der jeweiligen Mode der historischen Heraldik unterworfen In den fruhesten uberlieferten Formen sind die Blatter abgerundet oder leicht herzformig In spateren Phasen laufen die Blutenblatter in leichten Spitzen aus Bevorzugte Farbe der Bluten ist Rot gelegentlich wird auch Gold oder Silber verwendet Wird eine naturliche Rose im Wappen dargestellt so als Zweig Kranz Strauss oder stilisierte Staude Solche Darstellungen zahlen zu den fruhesten floralen Wappenfiguren Schildfelder und Helmdecken konnen mit kleinen Rosen besat oder bestreut sein Wappenfiguren Helmzierden und Hilfskleinodien konnen mit Rosen besteckt sein Bei genauerer Untersuchung sind zuweilen viele Einzelbluten in rosenahnlicher Darstellung andere Blumen Bei der zum Verwechseln ahnlichen Mispelblute sind allerdings die Bluten und Kelchblatter wesentlich schlanker und spitzer Beim Funfblatt grafische Komposition von funf Blattern zuweilen auch durchbohrt fehlt das Mittelstuck einer ublichen Rose Bei blauen Rosen in nicht redenden Wappen sind vermutlich Flachsbluten dargestellt Den Grundregeln der Heraldik widersprechen Rosenkranze als Ersatz der Helmdecken rein ornamental verwendetes Schmuckwerk aus Rosenbluten bei den neuverliehenen Adelswappen mit Rangkronen und Rosen in spatbarocken und klassizistischen Damenwappen Varianten BearbeitenDie Anzahl der Blutenblatter kann botanisch unzutreffend auch vier oder sechs betragen Manchmal sind auch acht Blatter im Gebrauch Rosen mit vier sechs oder acht Blutenblattern sind seltener in der Heraldik Eine intendierte Zahlensymbolik darf vermutet werden Von der Funfzahl abweichende Rosenwappen sind in der Beschreibung zu erwahnen Das trifft auch zu wenn die Rose nicht nur einen Blumenblattkranz hat Haufig sind mehrere Kreise Blutenblatter kleiner werdend in gleicher Tingierung ubereinander gelegt Diese Rose ist dann zwei oder mehrfach gefullt Gelegentlich werden die Blatter auch gerollt was zu melden ist 3 4 Bei der Tudorrose ist die weisse der roten aufgelegt Sie ist von geschichtlicher Bedeutung Die Mispelblute Geldernsche Rose unterscheidet sich durch die spitzen Blumenblatter in der Anzahl funf Die Lutherrose entstammt der protestantischen HeraldikBeispiele fur Wappenrosen BearbeitenEin schones Beispiel fur Wappenrosen sind die funf Zweige des bohmischen Hauses der Wittigonen 5 von Haus Rosenberg rote Rose golden bebutzt in Silber von Haus Landstein silberne Rose golden bebutzt in Rot von Haus Neuhaus goldene Rose in Blau von Aussig und Straze blaue Rose golden bebutzt in Gold von den Herren von Krumau tschechisch Krumlov unbespitzte grune Rose golden bebutzt in Silber 6 Im Oberwappen wiederholen sich die Farben aus dem Schild in den Helmdecken und im Schirmbrett die Rose nbsp Lippische Rose im Wappen des Kreises Lippe nbsp und im Wappen Nordrhein Westfalens nbsp Rose von Lancaster nbsp Rose von York nbsp die Tudorrose nbsp Wappen Reus nbsp Lutherrose ein Symbol der Evangelisch Lutherischen Kirchen nbsp Annaburg Rosenstrauch mit 3 2 Bluten nbsp Bluten auch in Ormesheim nbsp Wappen von Brandis nbsp Geldernsche Rose im Wappen von Erkelenz nbsp Wappen von Kevelaer goldene Rose mit funfzackigem Butzen und roten Kelchblattern nbsp Geislingen an der Steige Funfblattrige und golden besamte Rose mit grunen Kelchblattern nbsp Mandelbachtal Je zwei in den Winkeln eines Tatzenkreuzes nbsp Acht Rosenbluten auch in Selfkant nbsp Meineweh mit Ginkgo im Dreipass nbsp Wappen Ringsheim nbsp Wappen Rodental mit Elementen der Ritter von Rosenau nbsp Wappen Rosenheim nbsp Rosengarten Landkreis Schwabisch Hall mit Frankischem Rechen nbsp Sontra mit Hessischem Lowen nbsp Steppach bei Augsburg in verwechselten Farben nbsp Wappen Ubbergen nbsp Naturliche Darstellung in Unterkaka nbsp Vierradener Wappen mit gefullter Rose und gespaltenen Kelchblattern nbsp Weimar Lahn verwechselt nbsp Wengi BE Pfahlweise gestellt nbsp Poppenburger Rose im Wappen von Wennigsen Deister nbsp Wappen der Familie Guttenberg nbsp Wappen der Familie Poraj nbsp Stammwappen derer von Trauttmansdorff mit Rosen in Verwechselten Farben nbsp Logo der Rugby Football Union und der Englischen Rugby Union NationalmannschaftDie Wappenrose als Wasserzeichen Bearbeiten nbsp Die Altenburger Rose als Wasserzeichen der Peniger Papiermuhle um 1538Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rose in der Heraldik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Robert Markley Die BLV Rosen Enzyklopadie 4 durchgesehene Auflage blv Munchen 2005 ISBN 3 405 16676 4 S 18 19 Bernhard Peter Die heraldische Rose In welt der wappen de Abgerufen am 26 September 2022 Walter Leonhard Das grosse Buch der Wappenkunst Entwicklung Elemente Bildmotive Gestaltung 2 durchgesehene und erweiterte Auflage Georg D W Callway Munchen 1978 ISBN 3 7667 0345 5 S 13 16 32 84 92 f 127 148 171 177 180 245 25 4f 258 365 Robert Markley Die BLV Rosen Enzyklopadie 4 durchgesehene Auflage blv Munchen 2005 ISBN 3 405 16676 4 S 10 19 Milan Buben Heraldik Bearbeitete Ausgabe Albatros Prag 1986 Wappen der Herren von Krumlov In encyklopedie ckrumlov cz Mesto Cesky Krumlov Stadtverwaltung Krummau abgerufen am 26 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rose Heraldik amp oldid 233090818