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Dieser Artikel beschreibt die Echte Mispel Auch die Japanische Wollmispel wird haufig Mispel genannt Zur Wappenfigur siehe Mispel Heraldik Hespel ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur belgischen Hurdenlauferin siehe Nina Hespel Die Mispel Mespilus germanica Echte Mispel oder Gemeine Mispel ist eine Pflanzenart der Kernobstgewachse Pyrinae in der Familie der Rosengewachse Rosaceae Sie ist ein sommergruner Baum mit krummem Stamm und breiter Krone der essbare Fruchte tragt Weitere deutsche Namen sind Gemeine Mispel Deutsche Mispel Mispelche Asperl Aschperln Hespelein Durgen Dorrlitzen Durrlitzen Hundsarsch 1 in der Innerschweiz Naschpli 2 MispelMispel Mespilus germanica IllustrationSystematikFamilie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie SpiraeoideaeTribus PyreaeUntertribus Kernobstgewachse Pyrinae Gattung MispelnArt MispelWissenschaftlicher Name der GattungMespilusL Wissenschaftlicher Name der ArtMespilus germanicaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 2 1 Bluten 1 2 2 Fruchte 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Vermehrung 4 Pflanzenkrankheiten 5 Systematik 6 Etymologie 7 Verwendung 8 Trivialnamen 9 Sonstiges 10 Geschichte 10 1 Quellen 10 2 Historische Abbildungen 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten nbsp Alterer MispelbaumDie Mispel ist ein kleinwuchsiger bis 5 6 Meter hoher 3 laubabwerfender Baum mit unregelmassig geformtem Stamm der einen Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter BHD selten bis 50 Zentimeter erreicht Die Krone ist ausladend und annahernd rund Meist sind die Baume breiter als hoch Die etwas raue Borke ist braunlich grau und blattert im Alter in kleineren Platten ab Mispeln haben eine stark verzweigte weitreichende und eher flache Bewurzelung Das Holz ist sehr hart zerstreutporig und von feiner Textur Das Splintholz ist weiss mit leicht rosa Tonung das Kernholz ist braunlich Die Jahresringe sind gut zu erkennen Das Verzweigungssystem ist in Lang und Kurztriebe unterteilt wobei nur letztere Fruchte hervorbringen Die schwach filzig behaarten Jungtriebe der Wildform tragen Dornen die bei Kulturformen fehlen 4 Die Winterknospen sind spitz eiformig werden 3 bis 5 Millimeter lang und haben gekerbte rotlichbraune am Rand fast schwarze aber hell bewimperte Knospenschuppen Tegmente Die wechselstandigen einfachen und kurz gestielten Laubblatter sind eilanzettlich bis verkehrt eilanzettlich oder elliptisch bis lanzettlich und abgerundet bis rundspitzig oder spitz bis zugespitzt Die Oberseite ist dunkelgrun die Unterseite etwas heller und filzig behaart Die Blattspreite ist 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter breit der Blattrand ist ganz bis teils gesagt Die Blattstiele sind kurz und haarig Die zwei eiformigen haltbaren Nebenblatter besitzen eine aufgesetzte Stachelspitze und einen drusig bewimperten Rand 4 Generative Merkmale Bearbeiten Bluten Bearbeiten nbsp Blute nbsp MispelfruchtDie Bluten sind die normalen zwittrigen radiarsymmetrischen Bluten mit doppelter Blutenhulle der Rosengewachse Sie stehen einzeln an den Kurztrieben und sind auffallend gross mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter Die funf Kelchblatter sind schmal eilanzettlich bis pfriemlich und auf der Aussen und Innenseite behaart Sie stehen zwischen den deutlich kurzeren Kronblattern Die funf freien rundlichen Kronblatter sind weiss oder etwas rosafarben Die 30 bis 40 freien Staubblatter besitzen gelbe bis rote Staubbeutel Antheren Es sind ublicherweise funf freie bis an der Basis verwachsene Griffel vorhanden Der mehrkammerige Fruchtknoten ist unterstandig Es ist ein Diskus vorhanden Selbstbestaubung ist die Regel 4 Die deutsche Mispel bluht im Mai und Anfang Juni 5 Fruchte Bearbeiten Die orange braunen bis braunen Apfelfruchte werden gegen Ende Oktober Anfang November reif Die Fruchte sind kugelig und teils etwas abgeflacht mit den deutlich erkennbaren langen Kelchblattern an der Spitze 4 Auch konnen Griffel und Staubblattreste vorhanden sein Die Fruchte sind oben offen und im oberen Bereich ohne Schale und nur von Diskus und Achsengewebe bedeckt Die Frucht ist stark von Stutzgewebe Sklerenchym durchsetzt was ihr den Namen Steinapfel einbrachte 5 Die kleineren Fruchte der Wildform haben einen Durchmesser von 1 5 bis 3 Zentimeter und eine Lange von 1 6 bis 2 4 Zentimeter bei Kulturformen betragt der Durchmesser 3 bis 6 5 Zentimeter selten 7 bis 8 Zentimeter Die Fruchte sind mehr oder weniger behaart und feinwarzig Es werden 2 5 runzlig rippige orange braune und eiformige sehr harte Steinkerne gebildet die vom fleischigen Gewebe umschlossen bleiben Sie sind bis etwa 8 10 Millimeter lang Die kantigen Samen darin sind bis 6 Millimeter lang 4 6 Als Chromosomenzahl werden 2n 32 oder 2n 34 angegeben 7 Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDa die Mispel bereits fruh kultiviert wurde kann das naturliche Verbreitungsgebiet nicht mit Sicherheit angegeben werden 8 Als naturliches Areal gelten Westasien Iran Irak Turkei der Kaukasus Turkmenistan die Ukraine Griechenland Bulgarien und Italien 9 Kultiviert wurde die Art auch ausserhalb ihres naturlichen Areals so in Mittel und Sudeuropa im Suden Englands und auf den Kanalinseln Sie wurde auch in den USA in Sudamerika in Nord und Sudafrika Australien und Neuseeland angebaut 8 Heute werden die Mispeln zur Obstgewinnung wieder in grosserem Umfang um den Vierwaldstattersee in der Innerschweiz angebaut 10 In Deutschland werden mehrere Mispelvorkommen durch die Stadt Heidelberg in einem Erhaltungsprogramm gefordert 11 Die Mispel entwickelt sich am besten unter temperaten und submediterranen Klimabedingungen Sie stellt nur geringe Standortanspruche und kann unter gunstigen Bedingungen alt werden Es sind mehrere uber 70 Jahre alte Baume bekannt 12 in England auch uber 300 Jahre alte Baume 8 Als fur das Wachstum gunstige Lufttemperaturen werden 18 bis 20 C genannt Kalte von bis zu 20 C wird vertragen Spatfroste richten kaum Schaden an In Italien wachst die Wildform in Gebieten mit Jahresniederschlagen von 700 Millimeter in Hohen von 0 bis 1100 Metern Die Art wachst auf verschiedenen Boden sofern der pH Wert zwischen 6 und 8 liegt sie wachst aber meist auf kalkarmen Boden und bevorzugt frische gut drainierte Lehmboden 12 Sie gedeiht hauptsachlich in Gesellschaften der Ordnung Prunetalia kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Carpinion oder Quercion roboris petraeae vor 13 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 14 Vermehrung BearbeitenDie Wildformen vermehren sich generativ die Samen bleiben 18 bis 20 Monate keimfahig Sie werden durch Vogel und Eichhornchen verbreitet wahrscheinlich auch durch Rehe und Wildschweine Kulturformen werden durch Okulation und durch Pfropfen auf verschiedenen Unterlagen wie Weissdorne Birnen Quitten Ebereschen vermehrt 4 Pflanzenkrankheiten BearbeitenDie Mispel wird nur selten von Krankheiten befallen oder von Insekten geschadigt In Plantagen konnen die Larven der blattminierenden Schmetterlingsart Lithocolletis blancardella Schaden anrichten Der Pilz Monilinia fructigena nach der Nebenfruchtform besser bekannt als Monilia ruft Fruchtfaule hervor der Mehltau Erreger Podosphaera clandestina fuhrt zum Welken von Blattern und Knospen Die Mispel ist anfallig gegen Erwinia amylovora den Erreger des Feuerbrands 12 Systematik BearbeitenDie Gattung Mespilus wurde lange Zeit und heute wieder als monotypisch angesehen Im zwanzigsten Jahrhundert wurde in Arkansas USA eine vermutete zweite Art gefunden und Mespilus canescens J B Phipps benannt 15 Spater stellte sich heraus dass es sich um eine spontane Gattungs Hybride zwischen eingefuhrten Mispeln aus Europa und einer amerikanischen Weissdornart handelte sie wurde daraufhin vom Erstbeschreiber selbst in die Nothogattung xCrataemespilus transferiert und Crataemespilus x canescens benannt 16 Nach phylogenomischen Untersuchungen bei denen die Verwandtschaft anhand des Vergleichs homologer DNA Sequenzen ermittelt wird ist die Mispel nachstverwandt zur Gattung Weissdorn Crataegus Ihre genaue Position und ihr Schwestergruppenverhaltnis sind noch umstritten sie steht aber in jedem Falle sehr basal in der gemeinsamen Klade moglicherweise mit allen Weissdornen als Schwestergruppe Moglich ware aber auch ein Schwestergruppenverhaltnis zur nordamerikanischen Weissdornart Crataegus brachyacantha 17 Nach einer darauf begrundeten immer noch umstrittenen 16 Auffassung ware die Mispel einfach eine weitere Weissdornart dann Crataegus germanica L K Koch in der monotypischen Sektion Mespilus 18 Mespilus ist morphologisch sehr ahnlich zu verschiedenen Arten der artenreichen und vielgestaltigen Gattung Crataegus Differenzierende Merkmale sind Fruchte braun nicht rot schwarz oder gelb Bluten und Fruchte viel grosser Blutenstande in der Regel immer einblutig Kerne in der reifen Frucht vom Gewebe des Blutenbechers vollstandig umhullt 16 Innerhalb der Art Mespilus germanica werden 23 Taxa unterschieden Darunter die Varietaten 7 Mespilus germanica var gigantea Kirchn mit sehr grossen Fruchten Mespilus germanica var abortiva Kirchn mit Fruchten ohne Samen Mespilus germanica var argenteo variegata mit weiss panaschierten Blattern als Zierpflanze Mespilus germanica var aureo variegata mit gelb panaschierten Blattern als Zierpflanzeund die Sorten 7 Dutch Medlar Common Medlar mit besonders grossen Fruchten etwa um 1800 Early Medlar mit fruh reifenden hochwertigen Fruchten etwa um 1800 Royal eine sehr ertragreiche Sorte Seedless mit samenlosen Fruchten geringer QualitatEtymologie Bearbeiten Mispel mittelhochdeutsch mespel mispel geht uber althochdeutsch mespila auf lateinisch mespilum zuruck das auf griechisch mespilon beruht 19 Der lateinische Gattungsname Mespilus wurde unter anderen von Plinius dem Alteren 23 79 n Chr und Palladius 4 Jh n Chr verwendet der genaue Anweisungen zur Kultur der Mispel in Opus agriculturae anfuhrt Bei den Griechen wurde der Baum mespile die Frucht mespilon genannt Sie wurde unter anderen von Theophrastos 371 287 v Chr und Dioscurides 1 Jh n Chr erwahnt Der Ausdruck ist jedoch in beiden antiken Sprachen ein Fremdwort unbekannter Herkunft 20 Das Art Epitheton germanica bedeutet deutsch 21 und durfte auf den Irrtum zuruckgehen dass die Mispel eine in Deutschland heimische Art sei da sie dort schon lange bekannt war als Linne sie benannte 8 Verwendung Bearbeiten nbsp Unreife und reife Fruchte aufgeschnitten nbsp Rezept im Wiki Kochbuch von Mispel ParfaitDie Fruchte der Mispel sind nach Frosteinwirkung oder langerer Lagerung essbar und haben einen typischen suss sauerlich aromatischen Geschmack 3 Sie konnen dann auch zu Marmelade oder Gelee oder Nachspeisen wie Parfait verarbeitet werden die Art war daher fruher als Obstbaum weit verbreitet Durch das Lagern werden Tannine und Fruchtsauren abgebaut der Zuckergehalt steigt und die Fruchte werden murbe sonst sind sie hart und adstringierend Heute ist die Mispel nur noch selten in Kultur 12 Das in Frankfurt am Main verbreitete Getrank Mispelchen setzt sich aus Calvados und einer eingelegten Mispelfrucht manchmal gemischt mit Mispelsaft zusammen 22 Dabei kommt jedoch die Frucht der Japanischen Wollmispel zum Einsatz 23 Im Saarland wird aus den Fruchten der Mispel ein Schnaps hergestellt welcher mit Weissdorn veredelt wird Der Schnaps tragt den Namen Hundsarsch was auch der regionale Name fur die Frucht der Mispel ist 24 Der Gehalt an Nahr und Mineralstoffen andert sich mit zunehmender Fruchtreife In den Jahren 1984 und 1985 wurden folgende Werte fur homogenisierte Fruchte angegeben 25 Zeitraum L Ascorbinsaure Glucose Fructose Kalium CalciumAnfang 1984 1 64 mg l 53 75 mg l 37 31 mg l 47 2 ppm 4 7 ppmEnde 1984 1 54 mg l 61 74 mg l 70 06 mg l 43 0 ppm 4 5 ppmAnfang 1985 2 64 mg l 43 50 mg l 35 70 mg l 48 9 ppm 5 2 ppmEnde 1985 1 41 mg l 60 30 mg l 60 50 mg l 46 1ppm 5 0 ppmAufgrund ihrer harntreibenden und adstringierenden Wirkung wurden die Fruchte volksmedizinisch eingesetzt 26 Sie sind zur Regulierung der Darmtatigkeit zum Beispiel bei Durchfall geeignet ausserdem werden sie zur Blutreinigung und zur Fiebersenkung eingesetzt 27 Unreife Fruchte haben einen Tannin Gehalt von etwa 2 6 und wurden mit Blattern und Borke zum Gerben genutzt Auch konnen sie zur Klarung und Haltbarmachung von Wein Apfel und Birnenmost verwendet werden da das Tannin das Ausflocken von Proteinen bewirkt und den Wein stabilisiert Das Mispelholz eignet sich fur die Kunsttischlerei zum Drechseln und fur Intarsien Es wird als Feuerholz und zur Herstellung von Holzkohle genutzt Vor allem die panaschierten Formen haben eine gartnerische Bedeutung als Ziergeholz 28 Trivialnamen BearbeitenFur die Mispel bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Hundsarsch Saarland Aspelen Schwaben Aspeln Schwaben Apenarseken mittelniederdeutsch Apenears mittelniederdeutsch Apeneersken mittelniederdeutsch Apenihrschen mittelniederdeutsch Apenirschen mittelniederdeutsch Asperle Osterreich Bayern Eschpel mittelhochdeutsch Espelbaum Osterreich Espele Bayern bei Eichstadt Esperlbaum Salzburg Esperling Osterreich Hespel Hespelbaum Hespelstrauch Hirschbeerle Osterreich Mehlbeere in Bezug auf die mehlig teigigen erntereifen Fruchte 29 Melboum mittelhochdeutsch Melpiren mittelhochdeutsch Mespel mittelhochdeutsch Mespelbom mittelniederdeutsch Mespilbaum althochdeutsch Messelpaum mittelhochdeutsch Mestel mittelhochdeutsch Milebom mittelniederdeutsch Mispelber mittelhochdeutsch Mispelbaum mittelhochdeutsch Mispele Myspelbo Nespelbam Tirol Leischpl Lavanttal in Ostkarnten Nesperli Tirol Nespelen Sudtirol Nespelbaum Nespil althochdeutsch Naschpli Kanton Nidwalden 30 Schwyz Naschple Kanton Luzern 31 Quantelbeerbaum Osterreich Quaddl pl Quaddla mittelschwabisch Wichsel mittelhochdeutsch Wihsel mittelhochdeutsch Wihselbaum mittelhochdeutsch Wispel Niederlausitz Hannover Wispelter bezieht sich auf die Frucht Niederlausitz Hannover und Wispeltute 32 Sonstiges Bearbeiten nbsp Olbild von Ernst ZuppingerMispel in der LiteraturWilliam Shakespeare erwahnt die Mispel englisch medlar umgangssprachlich auch open arse in zweien seiner Stucke in Wie es euch gefallt und Romeo und Julia 33 Die beruhmteste Erwahnung von Mispeln die oft verschlimmbessert wurde bis moderne Ausgaben sie akzeptierten erscheint in Shakespeares Romeo und Julia wenn Mercutio uber Romeos unerwiderte Liebe zu seiner Geliebten Rosaline lacht Now will he sit under a medlar tree And wish his mistress were that kind of fruit As maids call medlars when they laugh alone O Romeo that she were O that she were An open arse and thou a pop rin pear William Shakespeare II 1 34 38 Nun wird er unter einem Mispelbaum sitzen Und wunschen seine Geliebte ware diese Art von Frucht Wie die Magde Mispeln nennen wenn sie allein lachen O Romeo war sie o war sie Ein offener Arsch und du eine knackige Birne nbsp Stadt Viersen nbsp Haus ArenbergMispelblute als Wappensymbol Die Blute der Mispel ist als Geldernsche Rose im Wappen der Stadt Geldern und anderer Stadte des Herzogtums Geldern zu finden So fuhrt auch die Stadt Viersen drei silberne Mispelbluten auf blauem Schild Das Adelsgeschlecht Haus Arenberg aus der Eifel fuhrte drei 2 1 funfblattrige goldene Mispelbluten in ihrem Wappen Die Gemeinde Wallenborn in der Vulkaneifel weist in ihrem Wappen eine Mispel auf die an die Herrschaft von Arenberg erinnert Die Mispeln im Wappen des Landkreises Emsland stammen aus dem Altkreiswappen Meppen und gehen auf die Herzoge von Arenberg zuruck die 1803 Landesherren des vorher zum Hochstift Munster gehorigen Amtes Meppen wurden In Italien zeigt die Gemeinde Nespolo italienisch Mispel in ihrem Wappen einen Mispelbaum In Osterreich fuhrt St Thomas im Wappen einen silbernen Mispelbaumzweig mit sechs Blattern und roten Fruchtkern Uberlieferung Die alteste bekannte Mispel des Saarlandes steht in der Gartenanlage des Kulturlandschaftszentrums Haus Lochfeld in Mandelbachtal Geschichte BearbeitenIm Mittelalter war die Echte Mispel eine weit verbreitete Obstart in Europa In der Landguterordnung Capitulare de villis vel curtis imperii Karls des Grossen ist im Kapitel 70 die Echte Mispel als eines der 16 Obstgeholze als mespilarios aufgezahlt 34 Die Samen der Gemeinen Mispel Grana Mespilorum fanden fruher in der Heilkunde Verwendung 35 Die Mispel war im Mittelalter in Sud und Mitteleuropa weit verbreitet im 17 und 18 Jahrhundert auch in England Heute hat sie in Europa als Obstbaum keine Bedeutung mehr ist aber in mehreren Gebieten verwildert Intensiv bewirtschaftete Plantagen gibt es noch in Spanien Valencia und einigen Landern Sudwestasiens so in Aserbaidschan 8 Quellen Bearbeiten Antike Spatantike Pedanios Dioskurides 1 Jh 36 Plinius der Altere 1 Jh 37 Galen 2 Jh 38 Lateinisches Mittelalter Hildegard von Bingen 12 Jh 39 Konrad von Megenberg 14 Jh 40 Gart der Gesundheit Mainz 1485 41 Neuzeit Otto Brunfels Strassburg 1537 42 Hieronymus Bock Strassburg 1546 43 Mattioli Handsch Camerarius 1586 44 Philipp Lorenz Geiger 1830 45 Wolfgang Schneider 1974 46 Historische Abbildungen Bearbeiten nbsp Tacuinum sanitatisManuskript 14 Jhdt 47 nbsp Gart der Gesundheit 1485 nbsp Hieronymus Bock 1546 nbsp Mattioli Handsch Camerarius 1586 nbsp Johann Georg Sturm 1796Literatur BearbeitenPeter Schutt Enzyklopadie der Laubbaume Nikol Hamburg 2006 ISBN 3 937872 39 6 Marilena Idzojtic Dendrology Cones Flowers Fruits and Seeds Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 418 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mispel Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Mispel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Mispel Parfait Rezept Mispel FloraWeb de Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Mespilus germanica bei Plants For A Future englisch earn mental com Mispel Apfelmus direkt vom Baum kostbarenatur net Echte MispelEinzelnachweise Bearbeiten Liber Herbarum Minor deutsch Zugriff am 4 Mai 2008 Ernst Furrer Die Mispel in der Innerschweiz In Station Internationale de Geobotanique Mediterraneenne et Alpine Montpellier Communication N 169 S 5 a b Eintrag in Botanische Garten Bonn Zugriff am 4 Mai 2008 a b c d e f Schutt et al Enzyklopadie der Laubbaume S 335 a b Schutt Schuck Stimm Lexikon der Baum und Straucharten 2007 ISBN 3 933203 53 8 Karl Tubeuf Samen Fruchte und Keimlinge Springer 1891 ISBN 978 3 642 52146 1 Reprint S 70 a b c Schutt et al Enzyklopadie der Laubbaume S 336 a b c d e Schutt et al Enzyklopadie der Laubbaume S 334 Eintrag bei GRIN engl Zugriff am 4 Mai 2008 Dominik Flammer Sylvan Muller Enzyklopadie der alpinen Delikatessen AT Verlag ISBN 978 3 03800 829 3 S 160 Heidelberg schutzt Mispelvorkommen Stadt Heidelberg 24 November 2010 abgerufen am 19 Marz 2016 a b c d Schutt et al Enzyklopadie der Laubbaume S 337 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 509 Mespilus germanicaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 26 Marz 2021 J B Phipps Mespilus canescens a new Rosaceous endemic from Arkansas Systematic Botany 15 26 32 1990 Zitiert nach Schuck et al Enzyklopadie der Laubbaume a b c James Phipps 2016 Studies in Mespilus Crataegus and Crataemespilus Rosaceae I differentiation of Mespilus and Crataegus expansion of Crataemespilus with supplementary observations on differences between the Crataegus and Amelanchier clades Phytotaxa 257 3 201 229 doi 10 11646 phytotaxa 257 3 1 Eugenia Y Y Lo Sasa Stefanovic Knud Ib Christensen Timothy A Dickinson Evidence for genetic association between East Asian and western North American Crataegus L Rosaceae and rapid divergence of the eastern North American lineages based on multiple DNA sequences In Molecular Phylogenetics and Evolution 51 2009 157 168 doi 10 1016 j ympev 2009 01 018 Eugenia Y Y Lo Sasa Stefanovic Timothy A Dickinson Molecular Reappraisal of Relationships Between Crataegus and Mespilus Rosaceae Pyreae Two Genera or One In Systematic Botany 32 3 2007 596 616 doi 10 1600 036364407782250562 Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 481 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen Birkhauser Basel Stuttgart 1976 ISBN 3 7643 0755 2 S 383 3 Auflage ISBN 3 937872 16 7 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 Ausgabe 2005 S 265 ISBN 3 937872 16 7 Kulinart Eine Messe fur Leib und Seele Abgerufen am 14 November 2017 Monika J Peukert Speierling Sorbus domestica und Mispel Mespilus germanica zwei seltene Wildobstarten auf unseren Streuobstwiesen Grossstadtgrun Ausgabe II Streuobstwiesen Marz 2015 S 35 BUND Frankfurt Online Charly Lehnert Das saarlandische Geheichnis Band 1 Erzahlungen und Glossen Lehnert Verlag Bubingen 2014 ISBN 978 3 939286 18 9 Hundsarsch der Gau Whiskey S 332 334 G Bounous E Zanini Variabilita di alcune componenti e caratteri biometrici dei frutti di 6 specie arboree ed arbustive Proc workshop Lampone mirtillo ed altri piccoli frutti Trento 1987 189 197 Zitiert nach Schuck et al Enzyklopadie der Laubbaume P Peyre Les Nefliers Les Arbres amp Leurs Fruits Usage Medicaux Pharmaceutiques amp Dietetiques Les Presses Rapides Paris 1945 Zitiert nach Schuck et al Enzyklopadie der Laubbaume Steffen Guido Fleischhauer Jurgen Guthmann Roland Spiegelberger Essbare Wildpflanzen 200 Arten bestimmen und verwenden 17 Auflage AT Verlag 2015 ISBN 978 3 03800 886 6 S 69 Schutt et al Enzyklopadie der Laubbaume S 338 Wolfgang Schiedermair Die Meelbyrn Paliurus in Adam Lonitzers Kreuterbuch 1679 Zur Kenntnis von X Sorbopyrus auricularis Kroop Schneid Hagebuttenbirne In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 87 96 hier S 91 Mispel Die Mispel Abgerufen am 13 April 2021 deutsch Ernst Furrer Die Mispel in der Innerschweiz In Station Internationale de Geobotanique Mediterraneenne et Alpine Montpellier Communication N 169 S 5 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 116 Textarchiv Internet Archive Mespilus germanica Nicht mehr online verfugbar In Promising Plants Profiles The Herb Society of America 2005 archiviert vom Original am 28 August 2008 abgerufen am 29 September 2012 englisch Dericks Tan Vollbrecht Auf den Spuren der Wildfruchte in Europa ISBN 3 00 021129 2 Abadi Verlag 2009 S 18 und 185ff Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 143 und 147 Pedanios Dioskurides 1 Jh De Medicinali Materia libri quinque Julius Berendes Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Buchern Enke Stuttgart 1902 Buch I Kapitel 169 Mispel Kapitel 170 Andere Mispel Textarchiv Internet Archive Plinius der Altere 1 Jh Naturalis historia Buch XV Kapitel XXII 84 Digitalisat Ubersetzung Kulb 1855 Digitalisat Galen 2 Jh De alimentarum facultatibus liber II Kapitel XXV nach der Ausgabe Kuhn 1826 Band VI S 606 Digitalisat Hildegard von Bingen 12 Jh Physica III Kapitel 13 Edition Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuss 1810 1868 S 1228 Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem Migne Paris 1855 Digitalisat nach der Handschrift Paris Liber beate Hildegardis subtilitatum diversarum naturarum creaturarum et sic de aliis quam multis bonis Paris Bibliotheque Nationale Codex 6952 f 156 232 Vollstandige Handschrift 15 Jh 1425 1450 Ubersetzung Portmann 1991 Von der Mispel Die Mispel ist sehr warm und bezeichnet die Milde Aber ihre Rinde und ihre Blatter taugen nicht viel zu Heilmitteln weil ihre Kraft ganz in der Frucht ist Aber der Mensch der an Fiebern leidet soll ihre Wurzel pulverisieren und dieses Pulver in warmem Wein nuchtern und nach dem Essen und gegen Nacht trinken und zwar gerade beim Auftreten dieser Schwache Und dies tue er oft und er wird geheilt werden Aber die Frucht dieses Baumes ist fur gesunde und kranke Menschen nutzlich und gut wieviel man auch davon isst weil sie das Fleisch wachsen lasst und das Blut reinigt Konrad von Megenberg 14 Jh Hauptquelle Thomas von Cantimpre Liber de natura rerum Ausgabe Franz Pfeiffer Konrad von Megenberg Buch der Natur Aue Stuttgart 1861 S 333 Digitalisat Gart der Gesundheit Mainz 1485 Kapitel 282 Digitalisat Otto Brunfels Krauterbuch Strassburg 1537 S 157 Digitalisat Hieronymus Bock Krauterbuch Strassburg 1546 Teil III Kapitel 32 Digitalisat Pietro Andrea Mattioli Commentarii in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei de medica materia Ubersetzung durch Georg Handsch bearbeitet durch Joachim Camerarius den Jungeren Johan Feyerabend Franckfurt am Mayn 1586 Blatt 85v 86r Mespelbaum Digitalisat Philipp Lorenz Geiger Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen amp zum Selbstunterrichte fur Arzte Apotheker amp Droguisten Wolters Stuttgart 2 Band 2 Halfte 1830 S 954 955 Mespilus germanica Digitalisat Wolfgang Schneider Lexikon zur Arzneimittelgeschichte Sachworterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik Chemie Mineralogie Pharmakologie Zoologie Govi Verlag Frankfurt a M Band 5 2 1974 S 322 323 Mespilus Digitalisat Transkription und Ubersetzung des Textes durch Franz Unterkircher Tacuinum sanitatis Graz 2004 S 50 Cubaria id est nespula complexio frigida et sicca in 2 Electio multarum carnium iuvamentum praeseruant ab ebrietate nocumentum stomacho et digestioni Remotio nocumenti cum penidiis Quid generant chimum siccum conveniunt magis calidis complexionis in estate et meridionali regione Cubaria d s Mispeln Komplexion kalt und trocken im 2 Grad Vorzuziehen solche mit viel Fleisch Nutzen sie schutzen vor Betrunkenheit Schaden fur Magen und Verdauung Verhutung des Schadens mit Gerstenzucker Was sie erzeugen trockenen Nahrstoff Besonders zutraglich fur Menschen mit warmer Komplexion im Sommer und in sudlichen Gegenden nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Oktober 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4170128 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mispel amp oldid 237310218