www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die Selbstbestaubung im Bezug zur Einzelblute Dies ist die ursprungliche Form Das Schema der Bestaubungsformen hierzu ist im Artikel Bestaubung dargestellt Es gibt in der Literatur auch teilweise den Bezug zur ganzen Pflanze bzw den genetischen Bezug Der Begriff Selbstbestaubung oder direkte bzw homokline Bestaubung bedeutet dass bei einer Pflanze die Bluten von ihrem eigenen Pollen bestaubt werden Dabei kann es sich nur um hermaphroditische Bluten handeln Sie kann direkt spontan obligat oder indirekt fakultativ aufgrund von Umweltbedingungen geschehen 1 2 Mangels Bestauber im zeitigen Fruhjahr bestaubt sich das Kleine Schneeglockchen Galanthus nivalis haufig selbst Inhaltsverzeichnis 1 Vorgang 2 Vorteile 3 Nachteile 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseVorgang BearbeitenDie Selbstbestaubung geschieht haufig beim Schliessen einer Blute falls die Staubblatter die Narbe dann beruhren Findet die gezielte Selbstbestaubung schon vor dem Offnen der Blute statt so spricht man auch von Kleistogamie Der andere Fall Bestaubung in der geoffneten Blute wird als Chasmogamie bezeichnet Eine spezielle seltene Art der chasmogamen indirekten Selbstbestaubung ist die Regenbestaubung die Ombrophilie Ombrogamie einer durch Regen benetzten Blute Bei Regen fullen sich die Blutenschalen mit Wasser und der Pollen wird so von den Staubbeuteln auf die Narbe ubertragen Dies ist nicht dasselbe wie die Ombrochorie die Verbreitung von Samen durch Regentropfen 3 Eine haufige Folge der Selbstbestaubung ist die Selbstbefruchtung sofern keine Schutzmechanismen durch Selbstinkompatibilitat existieren Das Gegenteil der Selbstbefruchtung ist die Fremdbefruchtung Allogamie Fremdbestaubung Xeno und Geitonogamie 4 Fuhrt die Autogamie zur Befruchtung nennt man dies Autokarpie Das gleichzeitige Reifen von Staubblattern und Narben einer zwittrigen Blutenpflanze so dass Selbstbestaubung moglich wird bezeichnet man als Homogamie der andere Fall ist die Dichogamie Die Selbstbefruchtung und die Nachbarbefruchtung Geitonogamie sind genetisch gleichwertig Endogamie autogenetische Bestaubung Inzucht inbreeding Die Geitonogamie und die Autogamie werden unter der Individual bzw Eigenbestaubung Idiogamie inbreeding zusammengefasst 5 6 Vorteile BearbeitenDie Selbstbestaubung kann besonders fur Pionierpflanzen die durch Ferntransport ausgebreitet werden von Vorteil sein Dies bietet den Pflanzen die Moglichkeit auch als einzelnes Individuum eine grosse Population aufzubauen Lebensraume an denen selbstbestaubende Pflanzen sehr verbreitet sind sind vor allem Inseln Inselflora und Extremstandorte mit fehlenden Bestaubern Wuste Arktis Dabei ist der Anteil selbstbestaubender Pflanzen besonders auf Inseln sehr hoch Einige dieser Pflanzen lassen in einem fruhen Stadium ihrer Blute Fremdbestaubung zu und gehen erst im Endstadium der Blutezeit zu Selbstbestaubung uber Nachteile BearbeitenSelbstbestaubung reduziert die genetische Variabilitat und kann durch Inzuchtdepression zu weniger gesundem Nachwuchs fuhren Deshalb besitzen viele Pflanzenarten Mechanismen die Selbstbestaubung unwahrscheinlicher machen oder gar ausschliessen verhindern genetische Selbstinkompatibilitat Hierbei wird durch genetische Faktoren eine Selbstbefruchtung verhindert Dichogamie Zeitliche Trennung der Produktion von mannlichen und weiblichen Gameten dementsprechend gibt es vormannliche Proterandrie und vorweibliche Bluten Proterogynie Die gleichzeitige Reife nennt man Homogamie Herkogamie Raumliche Trennung der mannlichen und weiblichen Geschlechtsorgane innerhalb einer Blute Dichogamie und Herkogamie konnen eine Bestaubung innerhalb einer Blute nicht immer verhindern Daher haben viele Arten weitere Vermeidungsmechanismen entwickelt Haufig sind solche Inkompatibilitatssysteme auch morphologisch erkennbar Heteromorphie ein bekanntes Beispiel ist die Aniso oder Heterostylie Verschiedengriffeligkeit oder die Enantiostylie Schiefgriffligkeit Ein weiteres Beispiel ist die Adynamandrie At Autatrygie die Unfruchtbarkeit mit eigenem Pollen oder die Funktionsunfahigkeit mannlicher Blutenorgane z B Hedychium coccineum 7 8 Flexistylie Hier verhindert ein Beweglicher Griffel die Selbstbestaubung Abhangig vom Reifungsgrad der Staubblatter bewegt sich der Griffel hoch oder runter 9 10 Heterodynamie oder Scheinzwitterigkeit Bezeichnung fur scheinbar zwitterige Bluten mit ungleich entwickelten ungleichmachtig bis funktionslosen Staubbeuteln oder Narben 11 Siehe auch BearbeitenGeschlechtliche Fortpflanzung SelbstungEinzelnachweise Bearbeiten Karl Linsbauer Hrsg Handworterbuch der Botanik 2 Auflage Engelmann 1917 S 102 f Textarchiv Internet Archive K Giesenhagen Lehrbuch der Botanik 9 Auflage Springer 1924 ISBN 978 3 663 15325 2 Reprint S 77 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Schriftenreihe fur Vegetationskunde Bande 36 39 Bundesanstalt fur Vegetationskunde Naturschutz und Landschaftspflege 2002 S 152 Thomas Stutzel Botanische Bestimmungsubungen 3 Auflage Ulmer 2015 ISBN 978 3 8252 8549 4 S 52 R Rieger A Michaelis Genetisches und cytogenetisches Worterbuch 2 Auflage Springer 1958 ISBN 978 3 642 53221 4 S 12 264 Hans Kugler Blutenokologie Fischer 1970 S 33 R Rieger A Michaelis Genetisches und cytogenetisches Worterbuch 2 Auflage Springer 1958 ISBN 978 3 642 53221 4 S 4 Karl Linsbauer Hrsg Handworterbuch der Botanik 2 Auflage Engelmann 1917 S 68 71 Textarchiv Internet Archive Naturwissenschaftliche Rundschau Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2001 Band 54 S 430 Spencer C H Barrett The evolution of plant sexual diversity In Nature Reviews Genetics 3 2002 S 274 284 doi 10 1038 nrg776 mihantarjomeh com PDF 3 4 MB abgerufen am 7 Dezember 2017 Karl Linsbauer Hrsg Handworterbuch der Botanik 2 Auflage Engelmann 1917 S 304 Textarchiv Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4308832 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstbestaubung amp oldid 229698952