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Als Zoophilie von altgriechisch zwon zṓon deutsch Tier Lebewesen und philie nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen menschlichen Paraphilie oder Zoogamie gamos gamos deutsch Hochzeit bezeichnet man in der Botanik ein Merkmalssyndrom bei Pflanzen das mit der biotischen Bestaubung durch Tiere einhergeht Tierblutigkeit d h allgemein die durch Koevolution erworbene Anpassungen von Pflanzen an alle Falle der biotischen Bestaubung Das Gegenteil ist ein Merkmalssyndrom das sich bei Pflanzen mit abiotischer Bestaubung herausbildet etwa bei Anemophilie Bestaubung durch Wind oder Hydrophilie Bestaubung mittels Wasser Kolibris ernahren sich von Nektar und kleinen Insekten die sie in Bluten finden Kolibris konnen bei der Nahrungssuche Bluten bestaubenZoophile Pflanzenarten besitzen oft einige der fur die Zoophilie als typisch geltenden Eigenschaften staminokarpellate zwittrige Bluten Staubblatter und Fruchtblatter in derselben Blute fur die Bestauber auffallige Farben Geruche oder Strukturen zum Beispiel auffallige Blutenblatter auffallige Hochblatter vom Bestauber nutzbare Ressourcen zum Beispiel Pollen Nektar Fette Ole Harze Duftole SchlafplatzeBei der Zoophilie wird der Pollen von Tieren transportiert Beim Blutenbesuch wird Pollen an den Bestauber angeheftet oftmals durch klebrige Pollenanhangsel oder eine strukturreiche Aussenschicht und dann auf die Narbe einer Blute ubertragen Mit der Ubertragung des Pollens auf die Narbe bei Nacktsamern auf den Bestaubungstropfen ist die Bestaubung vollzogen Die Stapelien Art Stapelia gigantea mit typischen Merkmalen einer von Schmeissfliegen bestaubten Pflanze aasartiges Aussehen mit Haaren wie ein Tierkadaver penetranter Geruch nach VerwesungTransportpartner der zoophilen Pflanzen sind Insekten Entomophilie Zweiflugler Fliegen Mucken Diptera My i ophilie 1 Aasfliegen Sapromy i ophilie 1 Pilzmucken Mycetophilie 2 Hautflugler englisch auch Hymenopterophily oder Hymenophily aber wenig bekannt bzw gebrauchlich 3 4 Ameisen Myrmekophilie Bienen Hummeln Apoidea Melittophilie Prachtbienen Euglossini Euglossophilie man unterteilt in Andro nur die Mannchen und Gynandro Euglossophilie Mannchen und Weibchen 5 Wespen Sphecophilie Kafer Cantharophilie Coleopterophilie 6 Aaskafer Necrocoleopterophilie 7 Schmetterlinge allgemein Lepidopterophilie Motten Phalenophilie Zunsler Pyrilidophilie 8 Nachtschwarmer Sphingophilie Tagfalter Psychophilie Wanzen Koroidophilie 8 Saugetiere Mammaliophilie auch Therophilie 9 Hohere Saugetiere Eutherophilie 9 Nager Sminthophilie 9 Fledermause Flughunde Chiropterophilie Beuteltiere Metatherophilie 9 Opossums Kletterbeutler Honigbeutler Reptilien Saurophilie Schnecken Malak c ophilie 1 Vogel Ornithophilie Protozoen Protozoophilie 10 Die Bestaubung durch von im Schneckenschleim mitgefuhrte Pollen Malakophilie wurde zwar mehrfach beschrieben zum Beispiel Schusterpalme ist aber umstritten Daumann 1963 Nicht zu verwechseln ist die Zoogamie mit der Zoidiogamie mit der die Befruchtung durch begeisselte Spermazellen gemeint ist Wenn eine Tierart nur eine Pflanzenquelle Gattung oder Familie nutzt wird sie als oligo oder monolektisch bezeichnet wenn mehrere Quellen genutzt werden dann polylektisch Wird eine Pflanze hauptsachlich von einer Art bestaubt nennt man dies monophil wird sie von mehreren Art bestaubt polyphil oder wenn sie von einigen verwandten Taxa bestaubt wird dann nennt man dies oligophil 10 Literatur BearbeitenE Daumann Zur Frage nach dem Ursprung der Hydrogamie Zugleich ein Beitrag zur Blutenokologie von Potamogeton In Preslia 35 1963 S 23 30 T Niet S D van der Johnson Phylogenetic evidence for pollinator driven diversification of angiosperms In Trends in Ecology and Evolution 27 2012 S 353 361 doi 10 1016 j tree 2012 02 002 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Theodor C H Cole Worterbuch der Biologie 4 Auflage Springer 2015 ISBN 978 3 642 55327 1 James D Blande Robert Glinwood Deciphering Chemical Language of Plant Communication Springer 2016 ISBN 978 3 319 33496 7 S 237 W T Vos T J Edwards J van Staden Pollination biology of annual and perennialLeonotis species Lamiaceae In Plant Systematics and Evolution Volume 192 Issue 1 2 1994 S 1 9 doi 10 1007 BF00985903 Illustrated Flora of East Texas Volume 1 In Sida Botanical Miscellany 26 Botanical Research Institute of Texas 2006 ISBN 978 1 889878 12 6 S 1377 Joachim W Kadereit K Kubitzki The Families and Generas of Vascular Plants Vol VII Flowering Plants Dicotyledons Springer 2004 ISBN 978 3 642 62200 7 S 82 Theodor C H Cole Worterbuch der Biologie 4 Auflage Springer 2015 ISBN 978 3 642 55327 1 S 138 Michael G Simpson Plant Systemetics Academic Press 2006 ISBN 978 0 12 644460 5 S 468 a b R P Kapil Pollination Biology An Analysis Inter India Publications 1986 ISBN 978 81 210 0048 2 S 175 a b c d Dharam P Abrol Pollination Biology Springer 2012 ISBN 978 94 007 1941 5 S 291 a b Edward M Barrows Animal Behavior Desk Reference Third Edition CRC Press 2011 ISBN 978 1 4398 3652 1 S 472 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zoophilie Botanik amp oldid 202609062