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Hydrophilie auch Hydrogamie oder Wasserblutigkeit bezeichnet die Bestaubung von Bluten durch Wasser als Transportmedium fur den Pollen Wasserbestaubung bzw die Anpassung der Pflanzen daran Hydrophilie ist eine seltene Form der Fremdbestaubung und tritt nur bei einigen Wasserpflanzen auf Die Bestaubung kann dabei unterhalb der Wasseroberflache erfolgen Hyphydrophilie oder direkt an oder uber der Wasseroberflache Ephydrophilie Es gibt auch die Regenbestaubung die Ombrophilie Ombrogamie welche aber eine chasmogame Selbstbestaubung einer durch Regen benetzten Blute darstellt Dies ist nicht dasselbe wie die Ombrochorie die Verbreitung von Samen durch Regentropfen 1 Auch verschieden ist die Hydrokleistogamie wo die Blute geschlossen bleibt Illustration des Grossen Nixenkrauts Najas marina mit den Bluten Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Hyphydrophilie 3 Ephydrophilie 4 Weitere Beispiele fur Pflanzen mit Hydrophilie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenFolgende Merkmale treten haufig bei wasserbestaubten Pflanzen auf Die Bluten sind unscheinbar Die Bluten sind eingeschlechtig Diklinie Monozie Diozie Haufig kommen Luftgewebe vor Die meist dunne Pollenwand ist bei den schwimmfahigen Pollenkornern nicht benetzbar Die Pollenkorner sind fadenformig oder Pollenschlauch keimt vorzeitig Die Narbe hat eine vergrosserte Oberflache Pro Blute gibt es nur eine oder wenige Samenanlagen Hyphydrophilie BearbeitenBei hyphydrophilen Pflanzen erfolgt die Bestaubung unterhalb der Wasseroberflache Die Staubbeutel offnen sich im Wasser Bei manchen Arten sind die Pollenkorner fadenformig was das Auffinden der Narben erleichtert etwa beim Gewohnlichen Seegras Zostera marina Bei der ganzen Gattung der Seegraser Zostera sind die Pollenkorner rund 0 5 mm lang und besitzen keine Exine Beim Grossen Nixenkraut Najas marina keimt der Pollen bereits im Staubbeutel zu einem Schlauch aus Die Bluten sind klein unauffallig und eingeschlechtig Die weibliche Blute besitzt meist nur eine Samenanlage Auch Ceratophyllum wird unter Wasser bestaubt ebenso manche Arten von Callitriche Ephydrophilie Bearbeiten nbsp Illustration der Kanadischen Wasserpest Elodea canadensis mit Bluten Bei ephydrophilen Pflanzen erfolgt die Bestaubung an oder uber der Wasseroberflache Diese Form der Bestaubung kommt etwa bei den Froschbissgewachsen vor Bei den Gattungen Vallisneria und Elodea losen sich die mannlichen Bluten von den Pflanzen und treiben aufgrund ihres Luftgewebes Aerenchym an der Wasseroberflache Bei Elodea nutallii offnen sich die Bluten an der Oberflache die Staubbeutel entlassen den schwimmfahigen Pollen in Tetraden auf die Wasseroberflache Die weiblichen Bluten werden durch eine Streckung des Hypanthiums an die Wasseroberflache gehoben und entfalten dort ihre drei Kelchblatter Die Narben ragen zwischen den Kelchblattern ins Wasser Die Kelchblatter sind wasserabstossend dadurch ist die Wasseroberflache hier niedriger Pollentetraden die in die Nahe der weiblichen Bluten kommen werden daher angezogen und gelangen so zu den Narben Bei Lagarosiphon der Schein Wasserpest bleibt der Pollen an den Staubbeuteln haften Diese sind waagrecht von der Blute abstehend die wie ein Schiffchen im Wind treibt Kommt sie in die Nahe einer weiblichen Blute die wie bei Elodea gebaut ist neigt sich das Schiffchen und die Pollen bedeckten Staubbeutel streifen an die Narbe Bei der Grundnessel Hydrilla schwimmen die mannlichen Bluten ebenfalls auf dem Wasser Sie schleudern den Pollen jedoch explosionsartig von sich der bis 20 cm weit fliegt Hier ist bei den weiblichen Bluten nur die Innenseite der Blutenhulle wasserabweisend die Aussenseite ist hydrophil Die nach oben offene Glocke steht bis zum Rand im Wasser die Blute wird einzig durch die Oberflachenspannung des Wassers offen gehalten die Blutenblatter selbst sind schlaff Dies fuhrt dazu dass bei Wellen die Bluten geschlossen werden und kein Wasser eindringt Weitere Beispiele fur Pflanzen mit Hydrophilie BearbeitenCeratophyllum Najas ZosteraLiteratur BearbeitenPeter Leins Blute und Frucht Morphologie Entwicklungsgeschichte Phylogenie Funktion Okologie E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2000 ISBN 3 510 65194 4 S 207 214 218 Einzelnachweise Bearbeiten Schriftenreihe fur Vegetationskunde Bande 36 39 Bundesanstalt fur Vegetationskunde Naturschutz und Landschaftspflege 2002 S 152 Weblinks BearbeitenBestaubung im Wasser auf spektrum de 1 Dezember 1993 abgerufen am 12 September 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hydrophilie Botanik amp oldid 220121234