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Als Herkogamie oder Getrenntzwittrigkeit wird in der Botanik die raumliche Trennung von mannlichen und weiblichen Geschlechtsorganen innerhalb einer Blute oder auf verschiedenen Individuen bezeichnet 1 Diese dient der Vermeidung von Selbstbestaubung und der Forderung der Fremdbestaubung Die Herkogamie stellt als Mechanismus dabei eine Alternative zur Diklinie also der Bildung getrenntgeschlechtlicher Bluten dar Blute des Kapernstrauchs Capparis spinosa mit durch ein Gynophor uber die Ebene der Staubgefasse erhobenen FruchtknotenIn den meisten Fallen liegt bei Herkogamie die Narbe in der Anflugbahn eines die Blute besuchenden Insekts so dass von einer anderen Blute mitgebrachter Pollen hier abgeladen wird bevor an den Staubgefassen neuer Pollen aufgenommen wird Anatomisch kann dies durch eine starke Verlangerung des Griffels oder durch das Anheben des gesamten Gynoeceums durch ein Gynophor eine Verlangerung der Blutenachse erreicht werden Bei manchen Pflanzenarten wie der Gauklerblume Mimulus ist die Herkogamie mit einer durch Beruhrung ausgelosten Bewegung Thigmonastie verbunden die die Narbe nach dem Besuch eines Insekts verschliesst oder aus der Anflugbahn bewegt so dass eine Bestaubung beim Abflug des Insekts verhindert wird Man unterscheidet mehrere Formen der Herkogamie 1 2 bei Anflug Annaherung approached Narbe ist hoher als die Antheren umgekehrt reverse Narbe ist tiefer als die Antheren homomorph alle Bluten in derselben Form und zwittrig geordnet oder ungeordnet interfloral einige oder alle Bluten haben nur eine Funktion Monozie Diozie Subdiozie Eine weitere Form ist die reziproke Herkogamie wechselseitig dazu zahlt die Enantiostylie Schiefgriffligkeit und die Heterostylie bei der innerhalb einer Art verschieden gestaltete Bluten vorkommen wobei in einem Typ die Positionen der mannlichen und weiblichen Geschlechtsorgane im Vergleich zum anderen jeweils vertauscht sind so dass in einem Blutentyp am Insekt abgelagerter Pollen nur im anderen Typ in Kontakt mit der Narbe kommt weiter kann unterschieden werden in geordnet ordered richtige Anordnung im Bezug zum Bestauberzugriff die Blutenmorphologie kontrolliert den Bestauber ungeordnet der Kontakt des Bestaubers ist nicht geordnet folgt keiner Reihenfolge temporar partielle Dichogamie Narben und Pollen oder beide erscheinen zu unterschiedlichen Zeiten an derselben Position Zum Beispiel die Bewegung der Staubblatter erlaubt ihnen zum Zeitpunkt der Pollenfreisetzung eine Position einzunehmen die der Position der rezeptiven empfanglichen Narben bei alteren oder jungeren Bluten entspricht und wahrend der weiblichen Phase eine andere Position einzunehmen beweglich movement die Blutenteile bewegen sich im Bezug zum Bestauber z B schliessen sich die Narben bei Kontakt oder wenn Pollen sie erreicht oder die Staubblatter bewegen sich nach innen wenn der Bestauber die Narbe beruhrt Ausloser Trigger Herkogamie 3 Literatur BearbeitenPeter Leins Claudia Erbar Blute und Frucht Aspekte der Morphologie Entwicklungsgeschichte Phylogenie Funktion und Okologie Schweizerbart Stuttgart 2000 ISBN 3 510 65194 4 S 145 151 Einzelnachweise Bearbeiten a b Peter K Endress Diversity and Evolutionary Biology of Tropical Flowers Cambridge Univ Press 1996 1998 ISBN 0 521 42088 1 S 194 f Pat Willmer Pollination and Floral Ecology Princeton Univ Press 2011 ISBN 978 0 691 12861 0 S 74 Gurcharan Singh Plant Systematics An Integrated Approach Third Edition CRC Press 2010 ISBN 978 1 4398 4363 5 S 132 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herkogamie amp oldid 182204135