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Die Waldsteinburg auch Rotes Schloss genannt ist die Ruine einer Gipfelburg bei 877 m u NHN 1 auf dem Grossen Waldstein im Fichtelgebirge Sie wird auch als Westburg in Unterscheidung zur alteren Ostburg bezeichnet WaldsteinburgDie Ruine des SchlossesDie Ruine des SchlossesAlternativname n Rotes SchlossStaat DeutschlandOrt Zell im Fichtelgebirge Grosser Waldstein Entstehungszeit 1350 erstmals erwahntBurgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand Ruine 2007 brachen Mauerteile herausStandische Stellung RitterschaftBauweise vereinzelt BuckelquaderGeographische Lage 50 8 N 11 51 O 50 128888888889 11 855 877 Koordinaten 50 7 44 N 11 51 18 OHohenlage 877 m u NHNWaldsteinburg Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Ministerialengeschlecht der Sparnecker 1 2 Zerstorung der Burg durch den Schwabischen Bund 1523 1 3 Der Holzschnitt des Hans Wandereisen 1 4 Die Kriegsakten von 1523 1 5 Warte im Spanischen Erbfolgekrieg 2 Die Burg heute 2 1 Die Waldsteinfestspiele 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie bereits 1350 erstmals genannte Westburg wurde gebaut um die altere Ostburg zu ersetzen die den Anspruchen an eine wehrhafte Anlage nicht mehr entsprach Erbauer und Besitzer waren die Ritter von Sparneck Das Ministerialengeschlecht der Sparnecker Bearbeiten Die Herren von Sparneck herrschten jahrhundertelang uber ein Gebiet das ungefahr dem ehemaligen Landkreis Munchberg entsprach Das Schloss Waldstein war fester Bestandteil des Besitzes dieser einst machtigen Familie Als ihr bekanntester Vertreter auf dem Waldstein gilt Rudiger von Sparneck um 1300 1364 68 der 1336 als Pfalzgraf in Eger genannt wurde Als der bohmische Konig zum Kaiser Karl IV gekront wurde ruckte das Machtzentrum des Heiligen Romischen Reiches in die unmittelbare Reichweite der Sparnecker der Burg Waldstein fiel damit eine wichtige Rolle im Machtgefuge des westlichen Egerlandes und der benachbarten Regionen zu Die Zeit gilt als die Blutezeit der Herren von Sparneck und so verlieh der machtiger gewordene Rudiger am 13 Juli 1364 Munchberg die Nurnberger Stadtrechte Sein Sohn Hans I von Sparneck wurde am 28 April 1352 in das Domkapitel von Bamberg aufgenommen Unter anderem verpfandete er den Waldstein an Konrad von Neuberg Es gelang ihm allerdings zusammen mit seinen Brudern Erhard 1364 1417 Friedrich I 1364 1415 und Pabo II 1364 1373 dem Kaiser den Waldstein als Lehen zu ubertragen Zerstorung der Burg durch den Schwabischen Bund 1523 Bearbeiten nbsp Der Innenhof der HauptburgIn der Mitte des 15 Jahrhunderts betatigten sich viele einst machtige Herren in einer Weise die spater als Raubrittertum bezeichnet wurde um so ihren Besitz zu erhalten und wenn moglich zu vergrossern Hierbei tat sich Hans Thomas von Absberg besonders hervor der um 1500 ganz Franken terrorisierte Er entfuhrte mehrmals Kaufleute und verlangte fur ihre Freilassung ein hohes Losegeld Am 24 Juni 1520 uberfiel er eine Gruppe Reisender am Hahnenkamm Graf Joachim von Oettingen der mit der Gruppe zog wurde im Handgemenge so schwer verwundet dass er am 6 Juli seinen Verletzungen erlag Dieses Ereignis wurde auch dem Schwabischen Bund und Karl V der gerade zum deutschen Kaiser gekurt worden war gemeldet Er verhangte daraufhin die Reichsacht uber den Absberger Im Mai 1521 uberfiel Absberg eine Gruppe von Heimkehrern vom Reichstag in Worms in der Knittlinger Steige Dabei fielen ihm Hans Lamparter von Greiffenstein Sprecher des Kaisers und Johann Lucas der im Auftrag des Kaisers Geldgeschafte abwickelte in die Hande Nach mehreren Stationen wurden die Gefangenen auf den Waldstein der sichersten Burg im ganzen Fichtelgebirge gebracht die Wolf und Christoph von Sparneck gehorte Im Januar 1523 nach einem Jahr und 38 Tagen Gefangenschaft gelang ihnen allerdings mit Gottes Hilfe die Flucht und sie gaben in Nurnberg die Sparnecker als Helfer des Absbergers an Am 1 Juni wurde ein gewaltiges Heer das aus 10 000 Fusssoldaten und 1 000 Reitern bestand und 100 Buchsen 33 Kanonen und 900 Pfund Schwarzpulver mit sich fuhrte aufgestellt Am 11 Juli erreichten die Truppen das Schloss Waldstein und brannten es bis auf die Grundmauern nieder Das Schloss verfiel und wurde von den Sparneckern deren Ende damit besiegelt war nicht wieder aufgebaut Die Lehen Burg Sparneck Waldstein und Stockerode mit weiteren 22 abgabenpflichtigen Dorfern wurden von der Krone Bohmen eingezogen und an Christoph Haller von Hallerstein auf Burg Ziegelstein 1581 Rat Kaiser Karls V verkauft Der Letzte der Familie Sparneck verstarb 1744 in Wunsiedel Der Holzschnitt des Hans Wandereisen Bearbeiten Hauptartikel Wandereisen Holzschnitte von 1523 nbsp Nachtraglich colorierter Holzschnitt des Hans Wandereisen von 1523 nbsp Darstellung des Holzschnittes von Joseph Baader aus dem 19 JahrhundertAuf dem Holzschnitt des Kriegsberichterstatters Hans Wandereisen wird die Burg als uber der Umgebung thronend dargestellt Gemessen an der Anzahl der Stockwerke ist sie uberhoht abgebildet dennoch erhebt sich die Ruine auch heute noch beeindruckend auf einem Felsplateau Um den Bergsporn ist der Wald gerodet was den Blick auf die Truppen des Bundes ermoglicht In den originalen Akten die Freiherr von Reitzenstein veroffentlichte ist die Rede von einem Schaffhausen Man kann das holzerne Hauschen als solchen identifizieren Folgt man dem Weg auf dem ein Reiter mit Pulverfassern dargestellt ist nach oben gelangt man in die Vorburg von der noch eine Seite des Burgtores erhalten ist Diese Vorburg ist von allen Seiten her gut geschutzt und nur an der Ruckseite erkennt man einen einfachen Palisadenzaun der die naturliche Felsformation ausnutzt In der linken Halfte der Vorburg ist ein steinernes Hauschen zu erkennen das laut Schwarz als Lager genutzt wurde Die Hauptburg bestand aus einem Palas einem Torhaus einem Wehrgang mit Scharwachtturmchen auf dem Holzschnitt in der Burgmitte und uberdimensioniert dargestellt und einem quadratischen Bergfried Der Zugang zur Hauptburg war durch eine Zugbrucke gesichert die auf dem Holzschnitt nicht zu erkennen ist Verschiedene Nachforschungen auch durch Karl Dietel stutzen jedoch diese These Die Kriegsakten von 1523 Bearbeiten Waltstain ain schlosss der Sparnecker darauff die gefanngen gelegen die selbst auskomen sindt durch hilff des almechtigen Item dessselben tags ist durch Wolffen von Freyburg einem edlman so von der statt Augspurg zu haubtmann geordnet was das schloss Waltstain so des Cristoffen vnd Jorgen von Sparneckh gebrudere gewest darauff die gefanngen gelegen vnd auskomen sind nemlich Johann Lampartter und Pamgartner verprennt vnd die gefengnus mit pulfer zersprenngt vnd zerrisssen Dasselb schlosss ist gar ein mordtgruben vnd nichts erpauen an einem wilden ortt in einem walde gelegen vnd nichts darinn gewest Transkription Waldstein ein Schloss der Sparnecker auf dem die Gefangenen lagen die selbst durch die Hilfe des Allmachtigen entkommen sind Am selben Tag ist durch Christoph von Freyburg einem Edelmann der von der Stadt Augsburg zum Hauptmann berufen wurde das Schloss Waldstein das den Gebrudern Christoph und Jorg von Sparneck gehorte in dem die Gefangenen gelegen haben und entkommen sind namlich Johann Lamparter und Baumgartner verbrennt und das Gefangnis mit Pulver zersprengt und zerrissen worden Dieses Schloss ist eine Mordgrube und an einem wilden Ort in einem Wald erbaut Es war nichts mehr darin zu finden Die Sparnecker flohen vor den naherkommenden Truppen und nahmen mit was sie tragen konnten Warte im Spanischen Erbfolgekrieg Bearbeiten nbsp 2007 sturzten Teile der Mauer von der Burg herunterNach der Zerstorung im Jahr 1523 geriet die Burg in Vergessenheit Erst im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 wurde sie wieder als Lager genutzt und das Torhaus als Warte uberdacht Die dafur verwendeten roten Ziegel brachten ihr den Namen Rotes Schloss ein den der Hofer Gymnasialdirektor Helfrecht in seiner 1795 veroffentlichten Arbeit erstmals fur das Schloss benutzte Der Kartograph Johann Christoph Stierlein stellte 1816 eine erstmals sehr prazise Karte des Burgbereichs mit dem noch vorhandenen Bestand fertig Die Burg heute BearbeitenVon der einstmals stolzen Felsenburg sind nur noch die Grundmauern ubriggeblieben 2007 sturzte ein kleiner Teil der Mauer herab Das Landesamt fur Denkmalpflege stellt Uberlegungen an die Anlage zu retten Die Waldsteinfestspiele Bearbeiten Die Waldsteinfestspiele wurden erstmals 1923 also 400 Jahre nach der Zerstorung der Veste Waldstein vom Fichtelgebirgsverein Munchberg inszeniert 1995 grundete sich der Verein Felsenbuhne Waldstein e V der zurzeit 150 Mitglieder zahlt und seit seiner Grundung schon vier historische Stucke drei davon vereinsintern geschrieben auf der Buhne am Fusse der Waldsteinburg aufgefuhrt hat 2 Literatur BearbeitenTilmann Breuer Landkreis Munchberg Die Kunstdenkmaler von Bayern Kurzinventare XIII Band Deutscher Kunstverlag Munchen 1961 S 51 53 Karl Dietel Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge Saalfrank Helmbrechts 1968 Zwischen Waldstein und Dobraberg Band 7 Johann Theodor Benjamin Helfrecht Ruinen Alterthumer und noch stehende Schlosser auf und an dem Fichtelgebirge Hof 1795 Karl Freiherr von Reitzenstein Der Schwabische Bund in Ober Franken oder des Hauses Sparneck Fall 1523 Weimar 1859 Reinhardt Schmalz Der Frankische Krieg 1523 und die Schuld der Sparnecker In Archiv fur die Geschichte von Oberfranken 85 2005 S 151 158 Steffen Schwarz Die neuere Veste auf dem Waldstein Eine burgenkundliche Abhandlung Waldsteinfestspiele Das Vermachtnis Joseph Baader Der Frankische Krieg In Anzeiger fur Kunde der deutschen Vorzeit No 1 bis 3 Januar bis Marz 1866 1 Joseph Baader Verhandlungen uber Thomas von Absberg und seine Fehde gegen den Schwabischen Bund 1519 bis 1530 Tubingen 1873 Dr Hans Vollet und Kathrin Heckel Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein 1987 Einzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Homepage Felsenbuhne WaldsteinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldsteinburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Waldsteinburg auf der Homepage der Gemeinde ZellBurgen und Schlosser im Landkreis Hof Schlosser Schloss Brandstein Schloss Bug Schloss Dohlau Schloss Feilitzsch Freilitzsch sches Schloss Schloss Gattendorf Schloss Gottsmannsgrun Schloss Gumpertsreuth Schloss Hallerstein Ruine Schloss Hohenberg Schloss Issigau Schloss Koditz Schloss Konradsreuth Schloss Lippertsgrun Schloss Neuhaus Schloss Niedernberg Schloss Oberkotzau Schloss Oberschwarzenstein Schloss Regnitzlosau Schloss Reitzenstein Schloss Rudolphstein Schloss Schauenstein Schloss Schnarchenreuth Schloss Schottenhammer Schloss Schwarzenbach Altes Schloss Selbitz Neues Schloss Selbitz Parkschlosschen Bad Steben Schloss Stockenroth abgegangen Schloss Thierbach Ruine Schloss Unterschwarzenstein Wasserschloss Weissdorf Schloss ZedtwitzBurgen und Ruinen Burg Bernstein abgegangen Burgruine Braunstein Burg Bug abgegangen Burg Feilitzsch abgegangen Burg Forbau abgegangen Burgruine Gattendorf Burg Haideck abgegangen Burgruine Hirschstein Burg Hohenrod abgegangen Burgruine Lichtenberg Burgruine Ostburg Burg Radeck abgegangen Burg Rehau abgegangen Burg Reitzenstein abgegangen Burg Rodesgrun abgegangen Burg Saalenstein abgegangen Burggut Schlegel Burg Sparneck abgegangen Burg Thierbach abgegangen Burg Trogen abgegangen Burgruine Uprode Burgruine Waldsteinburg Burg Wallenrode abgegangen Burg Weidenstein abgegangen Burg Zedtwitz abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Adlanz Turmhugel Altes Schloss Stobersreuth Turmhugel Autengrun Burg Dobeneck Burg Hartungs Turmhugel Hinterer Buberg Turmhugel Hofstatt Turmhugel Koditz Turmhugel Marlesreuth Turmhugel Mechlenreuth Turmhugel Munchberg Turmhugel Munchenreuth Turmhugel Mussen Turmhugel Naila Turmhugel Nentschau Turmhugel Regnitzlosau Turmhugel Regnitzlosau II Turmhugel Reuthlas Turmhugel Rodesgrun Turmhugel Schweinsbach Turmhugelburg Seuckenreuth Turmhugelburg Tauperlitz Burg Topen 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