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Der Grosse Waldstein 877 m u NHN 1 ist die hochste Erhebung des Waldsteinzuges im nordlichen Fichtelgebirgs Hufeisen Bekannt ist er vor allem durch seine Felsen in Wollsackverwitterung seine Burgruinen und den einzigen erhaltenen Barenfang der Region Am Sudwesthang bildet der Zellerfels 772 m eine dieser typischen Felsformationen Unweit davon entspringt die Saale und fliesst in nordlicher Richtung vorbei an Zell im Fichtelgebirge Grosser WaldsteinGrosser Waldstein im FichtelgebirgeHohe 877 m u NHNLage Landkreis Hof Bayern Deutschland Gebirge FichtelgebirgeKoordinaten 50 7 45 N 11 51 16 O 50 129027777778 11 854527777778 877 Koordinaten 50 7 45 N 11 51 16 OGrosser Waldstein Bayern Besonderheiten Ruine Waldsteinburg Aussichtspavillon Schussel Rotes Schloss Ruine TeufelstischKapellenruineAufgang zur SchusselBarenfangWaldsteinhausLithografie von Georg Konitzer die den Pavillon auf dem Teufelstisch zeigt um 1800 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geotop 3 Burgruine Rotes Schloss 4 Teufelstisch 5 Die ehemalige Ostburg 6 Die Schussel 7 Der Barenfang 8 Waldsteinhaus 9 Hydraulischer Widder 10 Sendeanlage 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseLage BearbeitenIm Gipfelbereich gibt es Mischwald mit altem Buchenbestand und machtigen Felsenturmen das gesamte Areal ist Naturschutzgebiet 20 2 ha Markierte Wanderwege fuhren aus allen Richtungen zum Berg von Weissenstadt und Sparneck aus ist das Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins das Waldsteinhaus auf offentlichen Fahrstrassen zu erreichen Von dort kann man einen Spaziergang durch den Gipfelbereich unternehmen Auch der Jean Paul Weg beruhrt den Grossen Waldstein Der Qualitatswanderweg Frankisches Steinreich beginnt dort Geotop BearbeitenDer Gipfelgrat ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als Geotop 475R009 2 ausgewiesen Auch der Arnsteinfelsen ist ein Geotop Siehe Liste der Geotope im Landkreis HofBurgruine Rotes Schloss Bearbeiten Hauptartikel Waldsteinburg Ostlich gegenuber dem Waldsteinhaus erhebt sich eine machtige Felswand auf der die Reste der einst machtigen Veste Waldstein thronen Diese Burg wird heute oft als Rotes Schloss bezeichnet da man lange Zeit davon ausging dass der Palas schon seit seiner Erbauung im 14 Jahrhundert mit roten Ziegeln gedeckt war Der Name Rotes Schloss ruhrt vielmehr daher dass man Teile der damaligen Burgruine im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 mit roten Ziegeln neu eingedeckt hat um dort ein Lager zu errichten Reste dieser Ziegel kann man noch um die Burg herum finden Die Bezeichnung Rotes Schloss ist die Erfindung des Hofer Gymnasialdirektors Helfrecht der die Anlage in seiner 1795 veroffentlichten Arbeit erstmals so nannte da er glaubte dass die Burg schon immer mit roten Ziegeln gedeckt war Da sich fast alle spateren Forscher daran orientierten wurde der Begriff eingeburgert Erst Karl Dietel raumte in seiner Arbeit Der grosse Waldstein im Fichtelgebirge mit dieser falschen Annahme auf Durch die Burgpforte gelangt man uber Steinstufen in den Innenhof in dem sich fruher verschiedene Gebaude Torhaus Wohnturm Zisterne befanden Die Burg wurde im 14 Jahrhundert von den Herren von Sparneck erbaut und im Hochsommer 1523 vom Schwabischen Bund zerstort siehe auch Wandereisen Holzschnitte von 1523 Zeitweise war das Betreten des Roten Schlosses verboten da akute Einsturzgefahr bestand Nach der Instandsetzung im Jahr 2008 kann man die Ruine wieder von innen besichtigen Teufelstisch BearbeitenVor der Burgpforte befindet sich ein machtiger nach oben sich erweiternder Felsblock mit ovaler Platte der sagenumwobene Teufelstisch Auf der Platte dieses eigenartigen Felsmassivs kann man noch tiefe Locher sehen die der Sage nach von eisernen Karten herruhren mit denen der Teufel zusammen mit Kobolden und Geistern gespielt hat In Wirklichkeit konnte es sich bei diesen Lochern um die Spuren eines Pavillons handeln den man im spaten 19 Jahrhundert wieder abgerissen hat Der einzige Nachweis daruber ist eine Arbeit des Kupferstechers Gerd Konitzer der in der Mitte des 19 Jahrhunderts mehrere Stiche des Waldsteingipfels mit den Bebauungen angefertigt hat Die ehemalige Ostburg Bearbeiten Hauptartikel Ostburg Waldstein Vor dem Aufgang zum Aussichtspavillon Schussel sind die Mauerreste einer spatromanischen zur Ostburg gehorenden Kapelle zu sehen Am nordostlichen Fuss des Schusselfelsens befinden sich Mauerreste der Ostburg die um 1100 angelegt und um 1300 wegen der Anlage der neuen Westburg aufgegeben wurde Mauern des ehemaligen Bergfrieds sind noch auf dem Schusselfelsen zu erkennen Bei Ausgrabungen wurden auch mehrere steinzeitliche Mikroklingen Schaber und durchbohrte Anhangerfragmente aus Jurahornstein der im Fichtelgebirge nicht vorkommt gefunden Es wird daher angenommen dass es sich beim Waldsteingipfel um einen steinzeitlichen Rastplatz gehandelt hat Gefassscherben und Metallgegenstande die zu Tage kamen zeugen ausserdem davon dass zwischen dem 8 und 10 Jahrhundert Befestigungsanlagen bestanden haben Die einstige Kapelle auf dem Waldsteingipfel wurde zusammen mit der Ostburg errichtet Sie war mit kleineren Wandmalereien und Buntglasfenstern ausgestattet und beherbergte neben einer Heiligsten Kammer einen Altar Sie wurde nicht mit der Ostburg nach dem Bau der Westburg aufgegeben sondern noch gut 200 Jahre weiter von Weissenstadt aus gepflegt Sogar eine Art von Kirchweihfesten wurde dort abgehalten Die Kapelle wurde wahrscheinlich erst beim Hussitensturm 1430 zerstort Bei seinen Ausgrabungen in den 1960er Jahren fand Karl Dietel neben vielen steinzeitlichen Geratschaften auch ein sogenanntes Votivrind Man geht davon aus dass dieses Rind Gott geopfert wurde um die Kuhe zu beschutzen Diese Vermutung wird dadurch gestutzt dass das Gotteshaus dem Heiligen Wolfgang dem Beschutzer des Viehs geweiht war Interessant war auch der Fund von vier Grabern von denen eines leer war in den anderen fand man die Skelette eines Mannes einer Frau und eines Kindes Ein Skelett dessen Beine fehlten wies oberhalb des Beckenknochens Spuren eines spitzen Gegenstandes auf Dietel ausserte den Verdacht dass man bei einer Erweiterung der Kapelle das Skelett ausgegraben und Teile beiseitegeschafft hat Die Schussel BearbeitenEine kesselartige Vertiefung auf dem hochsten Felsen des Grossen Waldsteins auf den eine Besteigungsanlage fuhrt gab einst dem Felsen den Namen Dieser Name ubertrug sich auf den Aussichtspavillon der 1851 vom Revierforster errichtet wurde als Konig Maximilian II von Bayern seinen Besuch angesagt hatte jedoch aus Zeitgrunden nicht zum Waldstein kam Der Pavillon war ursprunglich mit blau weissen Rauten bemalt die Offnungen waren verglast Die Bemalung und die Glasscheiben von denen nichts mehr zu sehen ist fielen der Witterung zum Opfer nbsp Aussichtspavillon Schussel auf dem Grossen WaldsteinDer Barenfang Bearbeiten200 m westlich vom Waldsteinhaus steht der denkmalgeschutzte Barenfang 50 129611111111 11 849611111111 Er wurde erstmals am 3 April 1656 urkundlich erwahnt und ist heute der einzige seiner Art in Deutschland Waldsteinhaus Bearbeiten Hauptartikel Waldsteinhaus Das Waldsteinhaus ist ein ganzjahrig bewirtschaftetes Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins in unmittelbarer Nahe des Gipfels des Grossen Waldsteins auf einer Hohe von 855 m u NN Hydraulischer Widder BearbeitenEin von den Gebrudern Montgolfier erfundener Hydraulischer Widder pumpt seit gut 60 Jahren ohne Ausfalle Wasser auf den Waldstein Bemerkenswert ist dass er das ohne j Motor oder Pumpe schafft sondern nur mit der Kraft des einstromenden Wassers arbeitet Er befindet sich etwa einen Kilometer westlich und ca 300 Meter unterhalb des Waldsteinhauses Sendeanlage Bearbeiten Hauptartikel Sender Grosser Waldstein Im Oktober 1960 erfolgte der erste Spatenstich fur die Sendeanlage auf dem Grossen Waldstein Im Mai 1961 ging die von der damaligen Deutschen Bundespost errichtete Anlage deren Hauptaufgabe die Ausstrahlung des ZDF Programms in Nordostbayern war in Betrieb Literatur BearbeitenHans Bucka Oskar Heland Grenzsteine Flur und Kleindenkmaler im Landkreis Hof Hoermann Hof 1991 ISBN 3 88267 040 1 S 122 125 Dietmar Herrmann Rund um den Grossen Waldstein im Fichtelgebirge Das Fichtelgebirge Band 16 Fichtelgebirgsverein 2008 ISBN 978 3 926621 68 9 Dietmar Herrmann Helmut Sussmann Fichtelgebirge Bayerisches Vogtland Steinwald Bayreuther Land Lexikon Ackermannverlag Hof Saale 2000 ISBN 3 929364 18 2 S 720 725 Karl Dietel Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge Natur Gegenwart Geschichte Das Fichtelgebirge Band 1 Fichtelgebirgsverein Hof 1987 DNB 975560034 Karl Dietel Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge Zwischen Waldstein und Dobraberg Band 7 Saalfrank Helmbrechts 1968 OCLC 631038112 Karl Dietel Mehrere Artikel In Der Siebenstern Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins e V Ludwig Zapf Waldsteinbuch 1886 Adrian Rossner Des Roten Schlosses Untergang Geschichte der beiden mittelalterlichen Befestigungsanlagen auf dem Grossen Waldstein In Unser Fichtelgebirge Band VI 2017 S 105 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Waldstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosser Waldstein Rundwanderweg Grosser Waldstein Felsenbuhne Waldstein WaldsteinfestspieleEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Gipfelgrat des Gr Waldstein abgerufen am 22 Marz 2020 Naturschutzgebiete im Landkreis Hof Hollental Frankenwald Sudliche Regnitz und Zinnbach Tannbach bei Modlareuth Thronbachtal Thuringische Muschwitz Waldsteingipfel Wojaleite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Waldstein amp oldid 221356940