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Maximilian II Joseph von Bayern 28 November 1811 in Munchen 10 Marz 1864 ebenda aus dem Haus Wittelsbach war von 1848 bis 1864 Konig von Bayern Er war verheiratet mit Marie Friederike von Preussen aus dieser Ehe gingen die spateren bayerischen Konige Ludwig II und Otto I hervor Seine jungeren Bruder waren Konig Otto von Griechenland und Prinzregent Luitpold von Bayern Unter Maximilian kam es trotz Ruckschlagen wie dem Aufstand in der Pfalz zu einer vorsichtigen Liberalisierung und die Ministerverantwortlichkeit wurde eingefuhrt Der Konig ging besonders als Forderer der Kunste der Wissenschaften und der Volkskultur in die Geschichte ein auch der Maximilianstil ist nach ihm benannt Konig Maximilian II von Bayern Gemalde von Julius Zimmermann ca 1854 Darstellung mit Collane und Stern des Hubertusordens Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 1 1 Herkunft 1 2 Kronprinz 1 3 Vermahlung 2 Konig 2 1 Thronbesteigung 2 2 Innenpolitik 2 3 Aussenpolitik 2 4 Kulturpolitik 3 Tod und Nachfolge 4 Denkmaler und Ehrungen 5 Ahnentafel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er war der alteste Sohn von Kronprinz Ludwig und dessen Frau Therese von Sachsen Hildburghausen Maximilian kam auf ausdrucklichen Wunsch seines gleichnamigen Grossvaters als erster Wittelsbacher Thronfolger aus der Konigslinie in Munchen zur Welt obwohl seine Eltern damals in Salzburg residierten 1 Maximilians Privatlehrer wurde Freiherr Joseph von Hormayr der sein Interesse an Geschichte weckte und in Opposition zu Metternich gegen die Habsburgermonarchie eingestellt war 2 Kronprinz Bearbeiten nbsp Kronprinz Maximilian Gemalde von J Stieler1825 wurde Maximilian mit dem Regierungsantritt seines Vaters bayerischer Kronprinz 1829 bis 1830 studierte er an der Universitat Gottingen und 1830 bis 1831 an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin wo er besonders Vorlesungen in Geschichte und Staatsrecht besuchte Maximilian war Schuler der Gelehrten Friedrich Dahlmann und Arnold Heeren in Gottingen Friedrich von Raumer und Leopold von Ranke in Berlin sowie Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in Munchen Sein Geschichtsverstandnis war stark von ihnen gepragt 1830 wurde er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt Bei einer Fusswanderung im April 1829 sah Maximilian die baufallige Ruine von Schloss Hohenschwangau Er kaufte sie im Oktober 1832 und liess sie von Domenico Quaglio als Sommerresidenz wiederaufbauen Das Schloss wurde Vorbild fur die Marchenschlosser seines Sohnes Ludwig II 1842 machten die konigstreuen Eigentumer auch die Burgruine des Hambacher Schlosses dem bayerischen Kronprinzen zum Hochzeitsgeschenk das daraufhin wieder aufgebaut wurde Im Jahr 1838 war es zu Verstimmungen mit dem russischen Zaren Nikolaus I gekommen der sich wunschte dass seine Tochter Olga mit dem bayerischen Thronfolger Maximilian vermahlt werden sollte Ludwig I und die Konigin sowie Maximilian selbst der fur Olga nach einem Treffen in Berlin nichts empfand lehnten jedoch ab 1844 plante der Zar eine Kur in Bad Kissingen und wunschte sich keinerlei Sendungen durch den bayerischen Hof Der abwesende Ludwig beauftragte seine Gemahlin zunachst doch wenigstens ein durch sie unterzeichnetes Komplimentenschreiben fur Nikolaus aufzusetzen verwarf diesen Plan aber wieder Therese beriet sich in dieser Angelegenheit mit den Ministern Gise und Abel 3 Wahrend seiner Kronprinzenzeit unternahm Maximilian in Europa weite Reisen die ihn unter anderem nach Griechenland Italien und England fuhrten was zu Kritik fuhrte Maximilian gehorte seit seiner Volljahrigkeit auch der Kammer der Reichsrate an wie fur bayerische Prinzen ublich Er blieb aber der Standeversammlung absichtlich fern denn dort hatte er zur Politik seines Vaters Stellung beziehen mussen was er so lange wie moglich vermied 4 Vermahlung Bearbeiten nbsp Die spatere Konigin Marie von Bayern Gemalde von J StielerIm Dezember 1841 hatte sich der dreissigjahrige Kronprinz Maximilian entschlossen die sechzehnjahrige Hohenzollern Prinzessin Marie zu heiraten Die fur den Januar 1842 angesetzte Verlobung in Berlin musste verschoben werden da die Braut an Masern erkrankt war Und bevor an eine Hochzeitsfeier gedacht werden konnte stand noch ein weiteres Fest an die Konfirmation der Braut An der Zeremonie in der Dorfkirche in Fischbach nahm zu ihrer Freude neben Konig Friedrich Wilhelm IV und Konigin Elisabeth Ludovika auch deren Neffe Maries katholischer Brautigam Maximilian teil Die feierliche evangelische Prokurativtrauung der Prinzessin mit dem Kronprinzen Maximilian von Bayern fand am 5 Oktober 1842 in Berlin statt An der Seite der Braut stand also nicht ihr zukunftiger Ehemann sondern Wilhelm Prinz von Preussen als Vertreter des bayerischen Kronprinzen Hatte die Heirat von Maximilians Tante Elisabeth Ludovika mit dem spateren preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV 1823 noch vierjahriger diplomatischer Verhandlungen wegen der Konfessionsverschiedenheit bedurft wurde Marie die Beibehaltung ihrer evangelischen Konfession nun unproblematisch gestattet Beide Koniginnen konvertierten erst in spateren Jahren zur Konfession ihres jeweiligen Mannes Konig BearbeitenThronbesteigung Bearbeiten nbsp Konig Maximilian II von Bayern Foto von F Hanfstaengl ca 1860 Im Jahre 1846 kam die irische Tanzerin Lola Montez nach Munchen und wurde bald nach einer ihr gewahrten Audienz zur Geliebten Konig Ludwigs Die Konigin Therese reagierte auf das Verhaltnis mit der Spanierin angespannt und brachte Diplomaten in Verlegenheit indem sie im Theater und an der Tafel fur die Offentlichkeit gut sichtbar ihrem Gemahl fernblieb 5 Montez die vom Konig fast taglich besucht wurde schrieb sich in eine genehmigte Studentenverbindung ein Als es ihretwegen an der Universitat zu Unruhen kam ordnete der Konig am 9 Februar 1848 die sofortige Schliessung der Universitat an Daraufhin kam es zu Protesten auf Grund deren Ludwig die Universitat am 10 Februar wieder offnen und Montez ausweisen liess Am 11 Februar verliess die Tanzerin die Stadt Trotzdem folgte am 4 Marz 1848 der Sturm auf das Zeughaus die Menge bewaffnete sich mit dem dort eingelagerten Kriegsgerat und zog in Richtung Residenz Preissteigerungen erregten neben dem absolutistischen Gebaren des liebestrunkenen Monarchen zusatzlichen Unmut Daraufhin stellten sich seine Familie und die konservativen Kreise gegen Ludwig Die Minister sympathisierten mit dem Volk Konig Ludwig musste am 6 Marz die sogenannte Marzproklamation die ihm regelrecht von seinem Minister Oettingen Wallerstein als Reaktion auf die Unruhen und Demonstrationen diktiert worden war mit erheblichen Zugestandnissen unterschreiben In dieser Proklamation bekannte er umgehend die Standeversammlung einzuberufen und Reformen zu veranlassen und noch am selben Tag wurde die Armee auf die Verfassung vereidigt Ludwig berief den Burgermeister von Regensburg Gottlieb von Thon Dittmer zum Verwalter des Innenministeriums mit dem Auftrag ein Marzministerium zu bilden und die in der Proklamation enthaltenen koniglichen Zugestandnisse in Zusammenarbeit mit dem Landtag umzusetzen Am 16 Marz 1848 folgten erneute Unruhen denn Montez war nach der Verbannung wieder nach Munchen gekommen Ludwig musste sie am 17 Marz per Fahndungsaufruf polizeilich suchen lassen was die fur ihn schlimmste Demutigung war 6 Am 20 Marz 1848 dankte Ludwig I zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian freiwillig ab Es lag somit an Ludwigs Nachfolger der revolutionaren Stimmung in Bayern zu begegnen und die versprochenen Reformen zu gewahren Durch die Marzproklamation band der Vater seinen Sohn bereits an ein Programm mit dessen Umsetzung er aus Bayern erst eine konstitutionelle Monarchie im eigentlichen Sinn machte Man bezeichnet Ludwig I deshalb als den letzten souveran regierenden Monarchen in Bayern Am 20 Marz 1848 ubernahm Maximilian nach der Abdankung seines Vaters die Regierungsgeschafte Trotz der langeren Zeit als Kronprinz erfolgte sein Regierungsantritt im Revolutionsjahr 1848 nun vollkommen unerwartet und ubersturzt Nach der Eidesleistung erklarte er in seiner Thronrede Ich bin stolz mich einen konstitutionellen Konig zu nennen Innenpolitik Bearbeiten nbsp Der Staatsminister Ludwig von der Pfordten Foto von F HanfstaenglKurz nach seinem Regierungsantritt gewahrte Konig Maximilian eine Reform der Verfassung die noch sein Vater zugestanden hatte Unter seiner Regierung gab der Landtag dann liberale Reformen in den Bereichen Landtagswahlrecht Pressezensur Versammlungs und Vereinsrecht sowie Gerichtswesen bekannt ebenso die Bauernbefreiung So galt seit 1848 das Prinzip der Ministerverantwortlichkeit und in der Justiz wurden Schwurgerichte eingefuhrt und die Mundlichkeit und Offentlichkeit des Verfahrens verfugt Es wurde ein neues Wahlgesetz verabschiedet die Mitglieder der 2 Kammer wurden nicht mehr nach Berufsgruppen gewahlt und der Landtag erhielt das Recht zur Gesetzesinitiative Die Umsetzung dieser Reformen nahm jedoch viel Zeit in Anspruch Maximilians Vorhaben eines Gesetzes zur Judenemanzipation stiess auf starken Widerstand im Volk 1849 wurde das Amt eines Vorsitzenden des Ministerrates geschaffen welches in der Folge meist mit dem Amt des Aussenministers verbunden war Trotz der Erweiterung der Rechte des Landtags konnte Maximilian als letzter Konig von Bayern die entscheidende politische Initiative fur die Krone noch behaupten Mit der Berufung des konservativen Ministers Ludwig von der Pfordten endete schon 1849 die Reformphase unter Maximilian II Es kam in der Reaktionsara zu Versuchen zur Rucknahme von Reformen so gelang es dem Konig 1852 den Eid der bayerischen Armee auf die Verfassung zu revidieren und obwohl der Konig die Verfassung noch achtete durften sich ihre Freiheits und Mitbestimmungsrechte nicht gegen das Konigtum wenden 7 1851 wurde die Errichtung von Spar Leih Krankenunterstutzungs und Pensionskassen bei Fabrikgrundungen obligatorisch Die 1850er Jahre brachten in Bayern den endgultigen Durchbruch zur Industrialisierung wenn auch nur in einzelnen Regionen des Landes Obgleich der Konig dem Fabrikwesen reserviert gegenuberstand schuf er bereits im Jahre 1848 einen Unterstutzungsfond fur industrielle Zwecke und mit dem Staatsministerium des Handels und der offentlichen Arbeiten einen Vorlaufer des spateren Wirtschaftsministeriums Mehr noch als sein Vater zeigte sich Konig Maximilian aufgeschlossen fur die sozialen Folgen der Industrialisierung 1861 erfolgte mit der Abschaffung der alten Landgerichte die Trennung von Justiz und Verwaltung Fur seine Regierungspolitik war das wiederholte Anfordern von Gutachten seiner Minister und der ihn umgebenden Gelehrten charakteristisch wodurch Entscheidungen oft lange hinausgezogert wurden Zudem befand sich Maximilian oft auf Reisen in Italien und Griechenland wobei die Arbeit lange Zeit liegen blieb 8 Das Verhaltnis zu seinem Vater der seine Bautatigkeit weiter fortsetzte war gespannt Maximilian galt seinen Zeitgenossen als zogerlich und verschlossen Der Konig war jedoch offen fur die soziale Not der Arbeiterschaft Dennoch war er beim Volk nicht sehr beliebt 9 Der Konig misstraute auch seinem Volk und furchtete sich zeitlebens vor einem Umsturz wie er 1848 gedroht hatte In diesem Zusammenhang stehen die monatlich angeforderten Stimmungsberichte des Staatsministers des Innern geheime Alarmplane zahlreicher bayerischer Stadte und sogar der Bau der als Zitadelle des Hofes gedachten riesigen Max II Kaserne in der Hauptstadt Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Das Konigreich Bayern hellgrun im Deutschen Bund 1815 1866 Aussenpolitisch versuchte er die Selbststandigkeit Bayerns im Deutschen Bund zu wahren Die am 28 Marz 1849 von der Frankfurter Nationalversammlung beschlossene Reichsverfassung lehnte er ab Dies loste den Pfalzischen Aufstand aus Der Konig rief preussisches Militar zu Hilfe und am 10 Juni 1849 marschierte auch ein bayerisches Armeekorps in der Pfalz ein wodurch der Aufstand niedergeschlagen wurde Zusammen mit seinem Minister Ludwig von der Pfordten betrieb Maximilian in den folgenden Jahren das Konzept der Trias Politik Dieses sah vor die deutschen Mittelstaaten unter Fuhrung Bayerns zur dritten Kraft neben den beiden Grossmachten Preussen und Osterreich zu entwickeln Das Vierkonigsbundnis wurde am 27 Februar 1850 geschlossen zwischen den Konigreichen Bayern Sachsen Hannover und Wurttemberg Vor diesem Hintergrund kam es dazu dass Bayern das Projekt der Erfurter Union faktisch torpedierte In der Herbstkrise 1850 stand Bayern daher an der Seite Osterreichs und marschierte auch mit seinen Truppen in Kurhessen ein wo bayerisch osterreichische und preussische Armeen einander gegenuberstanden Bayerisch osterreichischen Besatzungstruppen hielten von November 1850 bis zum Sommer 1851 im Rahmen einer Bundesintervention zur Durchsetzung der konservativen Konterrevolution Teile Kurhessens besetzt Strafbayern Nach der Einigung zwischen Osterreich und Preussen im Olmutzer Vertrag im Dezember 1850 verlor die Trias Konzeption in den Folgejahren an Bedeutung Bayern und die ubrigen deutschen Mittelmachte versuchten vergeblich die Regierung in Wien zu einem Beitritt zum Deutschen Zollverein zu bewegen Die von Maximilian initiierte Bamberger Konferenz wahrend des Krimkrieges endete 1854 mit einem erheblichen diplomatischen Prestigeverlust fur Bayern da Osterreich zwar neutral blieb aber den Deutschen Bund nicht konsultierte oder die Bedingungen der deutschen Mittelstaaten zur Kenntnis nahm Das von Maximilians Bruder Otto regierte Griechenland war im Krimkrieg der russischen Seite beigetreten Nachdem Osterreich 1859 im Krieg gegen Frankreich und Sardinien Piemont unterlag schlug 1862 dann der osterreichische Aussenminister doch noch den Beitritt zum Deutschen Zollverein vor der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck brachte die Initiative jedoch zu Fall indem er den Zollvereinsmitgliedern mit dem Austritt Preussens drohte Die Wurzburger Konferenzen brachten keine Reform des Deutschen Bundes Auch der Frankfurter Furstentag an dem Maximilian teilnahm scheiterte 1863 Bei der Eroffnung fehlte Konig Wilhelm I von Preussen obwohl Kaiser Franz Joseph von Osterreich ihn eingeladen hatte Im Februar 1864 brach dann der Deutsch Danische Krieg aus Bis zuletzt zeigte sich die politische Ohnmacht Bayerns und des Deutschen Bundes gegenuber den Grossmachten Osterreich und Preussen 10 Zu Beginn der Deutschen Einigungskriege stand Bayern noch abseits In der Bundesversammlung fuhrte das eigenmachtige Vorgehen der beiden deutschen Grossmachte im Deutsch Danischen Krieg mehrmals zu Protesten der deutschen Mittelstaaten wegen Rechtswidrigkeitsbedenken Die Konigreiche Bayern und Sachsen verwehrten Osterreich dann Truppentransporte durch ihre Territorien so dass sie uber Schlesien erfolgen mussten 11 Auf Vorschlag des Konigreich Bayerns richtete die Bundesversammlung des Deutschen Bundes am 21 Februar 1856 eine Kommission zur Erarbeitung eines Handelsgesetzbuches ein Konig Maximilian II soll dieses Vorhaben personlich angeregt haben 12 Der damalige preussische Bundestagsgesandte Otto von Bismarck stimmte dabei entgegen den Anweisungen des preussischen Ministerprasidenten Otto Theodor von Manteuffel nicht gegen den bayerischen Antrag 13 Kulturpolitik Bearbeiten nbsp Das Maximilianeum in Munchen nbsp Der Glaspalast in MunchenDer Konig war ein Forderer von Wissenschaft und Kunst und fur die technischen Neuerungen seiner Zeit war er aufgeschlossen Die Berufung beruhmter Professoren der sogenannten Nordlichter an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen festigte Munchens Ruf als Universitatsstadt sorgte aber auch fur Angste bei der eher konservativen Bevolkerung da die meisten Berufenen protestantisch und eher liberaler Gesinnung waren Besonders bemuht war er um die Forderung der Geschichtswissenschaft nach preussischem Vorbild in Bayern So hielt sich vom 25 September bis 13 Oktober 1854 sein akademischer Lehrer Leopold von Ranke auf Einladung des Konigs in dessen Sommerresidenz zu Berchtesgaden auf Das Fach Geschichte sollte ganz dem damaligen Zeitgeist entsprechend nach dem Willen Maximilians II an allen drei Landesuniversitaten Erlangen Munchen und Wurzburg sowie an den Schulen im gesamten Konigreich deutlich mehr Gewicht bekommen Mit Hilfe seines Beraters und Ranke Schulers Heinrich von Sybel der auch Professor fur Geschichte an der Munchener Universitat war sollten an den Landesuniversitaten Historische Seminare gegrundet werden An der Universitat Erlangen erfolgte die Seminargrundung in anfanglicher enger Kooperation mit Heinrich von Sybel durch den Historiker Karl Hegel 14 Am 20 August 1858 wurde die von Maximilian II personlich besonders unterstutzte Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen konstituiert 1855 grundete der Konig das Bayerische Nationalmuseum 1851 hatte der Konig die Great Exhibition in London besucht und die Anfange des South Kensington Museums erlebt 1853 legte in seinem Auftrag Archivdirektor Karl Maria von Aretin der eine grossangelegte Publikation der Kunstdenkmale des bayerischen Herrscherhauses vorbereitete Plane fur die Errichtung eines eigenen Wittelsbacher Museums vor Den endgultigen Namen Bayerisches Nationalmuseum bestimmte der Monarch in einem personlichen Brief vom 30 Juni 1855 15 Seit 1854 fuhrte der Konig uberdies wochentlich mit der geistigen Elite Munchens und den sogenannten Nordlichtern u a Justus von Liebig Emanuel Geibel Paul Heyse Symposien durch Er ist auch der Grunder des Maximilianeums einer bayerischen Hochbegabtenstiftung in dessen Gebaude heute der Bayerische Landtag residiert Unter Konig Maximilian anderte sich der Baustil fur konigliche Bauprojekte grundlegend Viele Bauwerke in Munchen aber auch ausserhalb der Hauptstadt entstanden nun im neogotischen Maximilianstil etwa die Maximilianstrasse unter Leitung des Architekten Friedrich Burklein Auch wurden als damals neuartige Glas Gusseisen Konstruktionen ausgefuhrt wie der Glaspalast von August von Voit entworfen Trotz seiner Distanz letztlich volksverbunden und heimatliebend suchte er jedoch auch Kunst und Brauchtum des Volkes zu fordern um zudem ein bayerisches Nationalgefuhl gegen die deutschen Einigungsbestrebungen zu setzen So unterstutzte er bayerische Trachten Brauche Volksmusik und Sitten Der Konig band sogar Trachtentrager offiziell in sein Hofzeremoniell ein trug selbst Trachtenjanker mit Lederhosen bei der Jagd und schrieb 1849 dass er in der Erhaltung der Volkstrachten fur das Nationalgefuhl eine grosse Wichtigkeit sehe Seither war die Tracht in Munchen hoffahig 16 Auch verbot der Konig bei Paraden Marsche nach Motiven aus italienischen Opern bayerische Volkslieder sollten das Trio der Militarmarsche bilden In den Sommern 1849 und 1855 bereiste er sein Konigreich Vom 24 Juni bis 27 Juli 1858 unternahm er eine Fussreise durch sein Land die in Lindau begann Wegen des haufigen Regens musste er jedoch mehrmals die mitgefuhrte Karosse benutzen Tod und Nachfolge Bearbeiten nbsp Die Grabstatte Maximilians II in der Theatinerkirche MunchenDer Konig litt zeit seines Lebens an Kopfschmerzen eine Typhuserkrankung im Jahre 1835 hatte ihn nachhaltig geschwacht Noch 1863 reiste er wieder nach Italien um sich dort Milderung zu verschaffen bevor ihn die Krise um Schleswig Holstein zuruckrief Maximilian starb im Marz 1864 nach einer nur drei Tage dauernden heftigen Krankheit Die Mediziner erklarten diese als eine rasch sich ausbreitende Rotlauferkrankung auf der Brust Er wurde in der Theatinerkirche in einer Seitenkapelle beigesetzt Sein Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altotting Als Maximilian starb war der jugendliche Thronfolger Ludwig nur unzureichend an seine zukunftigen Aufgaben herangefuhrt was nicht nur am Alter sondern auch am distanzierten Verhaltnis zwischen Vater und Sohn lag Wie aus der Erinnerung von Franz von Pfistermeister dem langjahrigen Kabinettssekretar zu entnehmen war bereitete es dem Konig viel Muhe seinen alteren Sohn zu seinem Morgenspaziergang mitzunehmen Er tat es nur einige Male denn er wusste nicht woruber er sich mit ihm unterreden sollte 17 Konig Maximilian II Joseph hatte sich am 23 Januar 1842 mit der Prinzessin Marie Friederike von Preussen 1825 1889 verlobt Tochter des Prinzen Friedrich Wilhelm Karl von Preussen und seiner Gattin Maria Anna Amalie von Hessen Homburg Aus der am 12 Oktober 1842 in Munchen geschlossenen Ehe gingen zwei Sohne hervor die ihm nacheinander als Konige von Bayern nachfolgten Ludwig Otto Friedrich Wilhelm 1845 1886 1867 Verlobung mit der Prinzessin Sophie in Bayern 1847 1897 als Ludwig II Konig von Bayern Otto Wilhelm Luitpold 1848 1916 als Otto I Konig von BayernDenkmaler und Ehrungen Bearbeiten nbsp Das Maxmonument in MunchenIn Munchen erinnern u a die Prachtstrasse Maximilianstrasse mit dem Maxmonument und das Maximilianeum an den Konig Die ehemalige Maximilian II Kaserne wurde ebenfalls nach ihm benannt Die Ortschaft Maximiliansau und die beruhmte Heilquelle der Kurstadt Bad Durkheim in der ehemals bayerischen Rheinpfalz erhielten ihre Namen nach Konig Maximilian II Joseph ebenso der Marktplatz von Tirschenreuth das Stahlwerk Maxhutte in Sulzbach Rosenberg sowie die von dieser abgeteuften Zeche Maximilian im westfalischen Hamm Werries Im Jahr 1853 begrundete Maximilian II den Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst der nach einer Unterbrechung zwischen 1933 und 1980 bis heute als hochste bayerische Auszeichnung verliehen wird In Kellberg Thyrnau bei Passau im Bayerischen Wald gibt es auf der Konig Max Hohe einen errichteten Gedenkstein als Erinnerung an den Besuch des Bayerischen Konigs im Jahre 1852 Der Stein wurde zu Ehren seiner Majestat 1878 von Lorenz Kronawitta gestiftet 18 Ahnentafel BearbeitenFamilienstammbaum Ahnentafel Konig Maximilian II Joseph von BayernUrurgrosseltern HerzogChristian III von Pfalz Zweibrucken 1674 1735 1719Karoline von Nassau Saarbrucken 1704 1774 Joseph Karl von Pfalz Sulzbach 1694 1729 1717Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz 1693 1728 LandgrafLudwig VIII von Hessen Darmstadt 1691 1768 1717Charlotte von Hanau Lichtenberg 1700 1726 Graf Christian Carl Reinhard von Leiningen Dagsburg 1695 1766 1726 Katharina Polyxena von Solms Rodelheim 1702 1765 HerzogErnst Friedrich II von Sachsen Hildburghausen 1707 1745 1726Caroline von Erbach 1700 1758 HerzogErnst August I von Sachsen Weimar Eisenach 1688 1748 1734 Sophie Charlotte von Brandenburg Bayreuth 1713 1747 Karl zu Mecklenburg 1708 1752 1735Elisabeth Albertine von Sachsen Hildburghausen 1713 1761 Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt 1722 1782 1748Maria Luise Albertine zu Leiningen Dagsburg Falkenburg 1729 1818 Urgrosseltern HerzogFriedrich Michael von Pfalz Birkenfeld 1724 1767 1746Maria Franziska Dorothea von Pfalz Sulzbach 1724 1794 Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt 1722 1782 1748Maria Luise Albertine von Leiningen Dagsburg Falkenburg 1729 1818 HerzogErnst Friedrich III Carl von Sachsen Hildburghausen 1727 1780 1758Ernestine von Sachsen Weimar Eisenach 1740 1786 GrossherzogKarl zu Mecklenburg Strelitz 1741 1816 1768Friederike Caroline Luise von Hessen Darmstadt 1752 1782 Grosseltern nbsp Konig Maximilian I Joseph 1756 1825 1785Auguste Wilhelmine von Hessen Darmstadt 1765 1796 HerzogFriedrich von Sachsen Hildburghausen 1763 1834 1785Charlotte Georgine Luise von Mecklenburg Strelitz 1769 1818 Eltern nbsp Konig Ludwig I 1786 1868 1810Therese von Sachsen Hildburghausen 1792 1854 nbsp Konig Maximilian II Joseph von Bayern 1811 1864 Siehe auch Stammliste des Hauses WittelsbachLiteratur BearbeitenHerbert Eulenberg Die letzten Wittelsbacher Phaidon Wien 1929 S 127 153 Karl Theodor von Heigel Maximilian II Konig von Baiern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 39 53 Andreas Kraus Maximilian II Konig von Bayern In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 490 495 Digitalisat Ulrike Leutheusser Heinrich Noth Hrsg Dem Geist alle Tore offnen Konig Maximilian II von Bayern und die Wissenschaft Allitera Munchen 2009 ISBN 3 86906 054 9 Rainer A Muller Red Konig Maximilian II von Bayern 1848 1864 Hrsg vom Haus der Bayerischen Geschichte Rosenheimer Rosenheim 1988 ISBN 3 475 52589 5 Martin Schafer Maximilian II Konig von Bayern Heyne Biographien Band 168 Heyne Munchen 1989 ISBN 3 453 02620 9 Achim Sing Die Wissenschaftspolitik Maximilians II von Bayern 1848 1864 Nordlichterstreit und gelehrtes Leben in Munchen Ludovico Maximilianea Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1996 ISBN 3 428 08674 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian II Bayern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximilian II Joseph im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Martha Schad Bayerns Koniginnen Piper 2005 S 116 HDBG Die konigliche Familie in der Zeit Maximilians II Martha Schad Bayerns Koniginnen Piper 2005 S 133 f Haus der Bayerischen Geschichte Die konigliche Familie in der Zeit Maximilians II Martha Schad Bayerns Koniginnen Piper 2005 S 155 Die deutsche Revolution von 1848 49 Haus der Bayerischen Geschichte abgerufen am 20 Marz 2018 HdbG Reformen in der Zeit Maximilians II Bei Heinz Hafner Ein Konig wird beseitigt Munchen 2008 heisst es auf S 103 So sollen sich uber 800 Vorlagen gestapelt haben Maximilian II HdbG Die Deutsche Frage 1848 1864 Jurgen Muller Der Deutsche Bund 1815 1866 Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 978 3 486 55028 3 S 46 47 Christoph Bergfeld Preussen und das Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch in Ius Commune Bd XIV 1987 S 101 107 Fn 9 Christoph Bergfeld Preussen und das Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch in Ius Commune Bd XIV 1987 S 101 108 Vgl dazu zuletzt Marion Kreis Karl Hegel Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 84 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen u a 2012 ISBN 978 3 525 36077 4 besonders S 159ff E Book und Leseprobe Hundertfunfzig Jahre Bayerisches Nationalmuseum S 7 Munichkindl net Max II koenig ludwig schloss neuschwanstein de Der desinteressierte Vater Die Wittelsbacher in unserer Gemeinde auf heimatgeschichte thyrnau kellberg deVorgangerAmtNachfolgerLudwig I Konigreich Bayern nbsp Konig von Bayern 1848 1864Ludwig II Normdaten Person GND 118579347 lobid OGND AKS LCCN n83199450 VIAF 73912453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maximilian II JosephKURZBESCHREIBUNG Konig von Bayern 1848 1864 GEBURTSDATUM 28 November 1811GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 10 Marz 1864STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian II Joseph Bayern amp oldid 235377983