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Die Alte Maxquelle in Bad Durkheim Rheinland Pfalz ist eine Mineralquelle mit dem hochsten Arsengehalt in Deutschland und dem zweithochsten weltweit Alte MaxquelleBrunnenhaus von aussen Brunnenhaus von aussenOrt Bad DurkheimLand DeutschlandVerwendung Kurbetrieb SalzgewinnungBauzeit 1856 1859Baustil Fachwerk BrunnenhausKoordinatenLage 49 464032 8 167392 Koordinaten 49 27 50 5 N 8 10 2 6 O 49 27 50 5 N 8 10 2 6 O 49 464032 8 167392Brunnenhaus innen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Arsenquelle 3 Literatur 4 Weblinks 5 Galerie 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit 1338 sind in Durkheim Salzquellen urkundlich bekannt 1 begann man mit der industriellen Produktion von Salz indem man ein Gebaude des aufgehobenen Benediktinerinnenklosters Schonfeld in eine Saline umwandelte Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts entstanden in dem Ort insgesamt 6 Gradierwerke zur Salzgewinnung die aus 7 Solquellen gespeist wurden Infolge der Revolutionsereignisse und der Besetzung des linken Rheinufergebietes durch die Franzosen kam die Durkheimer Salzgewinnung nahezu zum Erliegen Als Durkheim 1816 Teil der Rheinpfalz und des Konigreiches Bayern wurde war die Salinen Anlage verwahrlost und kaum noch rentabel Um die wirtschaftliche Gesundung der ausgebluteten Region voranzutreiben entschloss sich Bayern trotzdem zur Reaktivierung der Salzgewinnung in Durkheim Es wurden auch Plane umgesetzt zusatzlich ein Solebad zu betreiben weshalb Konig Ludwig I 1847 unter anderem das heutige Gradierwerk erbauen liess und der Gemeinde den Titel Solbad verlieh 2 3 Infolge der Zunahme des Kurbetriebs und zur effizienten Salzgewinnung reichten die 7 alten Mineralquellen Durkheims nicht mehr aus und man entschloss sich eine Tiefenbohrung vorzunehmen Im Rahmen dieser Bemuhungen entdeckte man am Nordrand der Ortschaft die Alte Maxquelle welche man 1856 1859 erschloss und mit einem Brunnenhaus uberbaute Sie wurde nach dem damaligen Landesherrn Konig Maximilian II von Bayern benannt ist 364 m tief und hatte einen hoheren Salzgehalt als die bisher in Durkheim genutzten Quellen Fortan betrieb man mit ihr das Gradierwerk und gewann aus dem Wasser Sole zur Salzherstellung und zum Badebetrieb Die Arsenquelle BearbeitenAb 1904 durfte sich die Gemeinde Bad Durkheim nennen was sie hauptsachlich dem qualitativen Mineralwasser der Alten Maxquelle verdankte Bei einer anfanglichen Analyse 1860 61 durch den Chemiker Robert Wilhelm Bunsen und den Physiker Gustav Robert Kirchhoff entdeckten beide mittels Spektralanalyse in dem Durkheimer Wasser die neuen Elemente Casium und Rubidium Da die Wasserprobe abgestanden war ubersah man dabei jedoch einen wichtigen Bestandteil der sich am Boden abgesetzt hatte Erst 1906 fand der Chemiker Erich Ebler im Wasser der Maxquelle einen sehr hohen Arsengehalt 4 in Form von 18 mg Arsentrioxid pro Liter Es stellte sich heraus dass es sich um die Mineralquelle mit dem hochsten Arsengehalt in Deutschland und dem zweithochsten weltweit handelte Diese Tatsache wurde umfanglich vermarktet Der Kurbetrieb in Bad Durkheim erlebte einen Boom und man begann noch vor dem Ersten Weltkrieg das Quellwasser zum Verkauf und Versand abzufullen Es erlangte grosse Beruhmtheit als Heiltrunk und Heilbad Anwendung fand es insbesondere bei Anamie Leukamie Rachitis aber auch bei Hautkrankheiten 5 und zur Vorbeugung bei Tuberkulose Professor Erich Harnack fuhrt 1912 in seiner Schrift Pharmakologisches und Therapeutisches uber die Maxquelle die Arsenquelle des Bades Durkheim noch zahlreiche erganzende Indikationen auf Die Quelle blieb aufgrund der Heilerfolge bis zur Mitte der 1950er Jahre das Hauptkurmittel in Bad Durkheim ab 1913 hatte man die Salzproduktion vollig eingestellt und das Wasser nur noch therapeutisch fur das Gradierwerk fur Bader und als Heilgetrank verwendet Es kamen nach und nach jedoch immer grossere Zweifel auf ob neben der unbestrittenen Heilwirkung nicht auch Gesundheitsschaden durch die hohe Arsenkonzentration hervorgerufen wurden Inzwischen ist dies wissenschaftlich gesichert Ersatzweise erbohrte man 1963 nahe der Saline Bad Durkheim die Fronmuhlquelle und 1971 die Neue Maxquelle im Kurpark Bad Durkheim Beide sind ebenfalls salz jedoch viel schwacher arsenhaltig Trotz ihres geringeren Arsengehaltes muss das fur Kur und Gradierwerk verwandte Mineralwasser jedoch heute entarseniert werden 6 Die Alte Maxquelle ist derzeit stillgelegt 2013 jedoch mit Brunnenhaus komplett erhalten Sie befindet sich in der nach ihr benannten Maxbrunnenstrasse Literatur BearbeitenErich Harnack Pharmakologisches und Therapeutisches uber die Maxquelle Arsenquelle des Bades Durkheim Wiesbaden 1912 Digitalscan der Schrift Ronald Burger Die Maxquelle Durkheims beruhmte Heilquelle ihre Verbindung mit der Pollichia und ihre Bedeutung fur die Wissenschaft Pollichia Kurier Jahrgang 28 2012 Nr 1 Seiten 6 11Weblinks BearbeitenDie Maxquelle Durkheims beruhmte Heilquelle ihre Verbindung mit der POLLICHIA und ihre Bedeutung fur die Wissenschaft POLLICHIA PDF 529 KB Direktdownload von der Originalquelle Foto und Beschreibung der Alten Maxquelle Bad Durkheim auf Panoramio Memento vom 17 Oktober 2016 im Internet Archive Galerie Bearbeiten nbsp Werbeanzeige um 1910 nbsp Titelblatt der Schrift von Professor Erich Harnack 1912Einzelnachweise Bearbeiten Johann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Band 2 S 322 Frankfurt 1786 Digitalscan Webportal Pfalzlexikon Stichwort Saline Memento vom 26 Oktober 2013 im Internet Archive Otto Ewich Praktisches Handbuch uber die vorzuglichsten Heilquellen und Curorte Berlin 1862 Seite 346 Digitalscan F Hahn Erich Ebler zum Gedachtnis Angewandte Chemie 35 Jahrgang Nr 19 1922 S 109 116 doi 10 1002 ange 19220351902 Jean Schaffer Die Therapie der Haut und venerischen Krankheiten Berlin 1921 S 105 Ausschnittscan Pollichia Pfalzischer Verein fur Naturkunde und Naturschutz Mitteilungen 1969 Seite 88 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Maxquelle Bad Durkheim amp oldid 236568000