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Johann Dominicus Quaglio 1 Januar 1787 in Munchen 9 April 1837 im Schloss Hohenschwangau bei Fussen genannt Domenico Quaglio II war einer der bedeutendsten Architekturmaler der deutschen Romantik Theatermaler Lithograf und Radierer Domenico Quaglio Portrait von Vogel von VogelsteinGrab von Domenico Quaglio am Alten Friedhof St Sebastian FussenQuaglio Dom zu FrankfurtRuine Vorderhohenschwangau vor dem Bau des heute dort stehenden Schlosses Neuschwanstein Zeichnung von Domenico Quaglio um 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Werk 3 Werke Literatur 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeHerkunft und Familie BearbeitenDie weitverzweigte italienisch deutsche Kunstlerfamilie Quaglio aus der vom 17 bis zum 20 Jahrhundert eine Reihe namhafter Maler und Architekten hervorgingen stammte ursprunglich aus Laino im zwischen Luganer und Comersee gelegenen Val d Intelvi Italien und war mit Kurfurst Karl Theodor von Mannheim nach Munchen ubergesiedelt Domenico Quaglio wurde als eines von elf Kindern des Malers und Architekten Giuseppe Quaglio geboren Sein Bruder ist der Landschafts und Genremaler Lorenzo Quaglio II der als Schilderer der oberbayerischen Bauern bekannt wurde Am 28 Januar 1819 heiratete Domenico Quaglio Josepha Sedlmayr aus deren Ehe vier Tochter und drei Sohne hervorgingen Die alteste Tochter Josepha heiratete 1834 den Tiermaler Benno Adam Die zweite Tochter Agnes 1821 1854 verheiratet mit Josef Benedikt Buchner bildete er in Munchen selbst zur Landschafts und Figurenmalerin aus Sie ist Vorfahrin des Dusseldorfer Architekten Hans Junghanns 1 2 Leben und Werk BearbeitenDomenico Quaglio wurde zunachst durch seinen Vater Giuseppe und dann an der Munchner Kunstakademie unter Carl Ernst Christoph Hess und Johann Michael Mettenleiter zum Kupferstecher und Lithografen ausgebildet Mit seinen Kommilitonen Peter von Hess und Ludwig Emil Grimm blieb er uber die Studienzeit hinaus befreundet Seit 1803 war er Dekorationsmaler am Hoftheater in Munchen und von 1808 bis 1814 speziell Hoftheatermaler fur architektonische Szenerien als der er auch die Buhnendekoration entwarf Domenico Quaglio ist der Begrunder des Munchner Architekturbildes und der bedeutendste Vertreter der Vedutenmalerei der Romantik Ausgiebige Reisen unternahm er durch Deutschland an den Rhein nach den Niederlanden nach Frankreich Italien und der Schweiz von denen er umfangreiche zeichnerische Aufnahmen von mittelalterlichen Kirchen Palasten Burgen Ruinen Rathausern usw mitbrachte Als einer der ersten verwendete er die junge Technik der Lithographie und er schopfte deren kunstlerische Mittel aus um mittelalterliche Bauten in Druckgraphiken wiederzugeben Seine Blatter sind den wichtigsten Inkunabeln der Lithographie zuzurechnen Nach 1819 widmete er sich besonders der Olmalerei Seine besondere Vorliebe galt seiner romantischen Gesinnung entsprechend den Bauwerken der Gotik Die bedeutendsten gotischen Dome hat der Maler in ihrem seinerzeitigen Zustand festgehalten Regensburger Dom 3 Kolner Dom Frankfurter Dom Strassburger Munster Freiburger Munster Ulmer Munster Kathedrale von Reims Kathedrale von Rouen Dom von Orvieto usw Daruber hinaus schuf er etliche Ansichten anderer gotischer Bauten und mittelalterlicher Stadte wie z B Hildesheim Eine wichtige Folge von Gemalden behandelt Gebaude Platze und Strassen von Munchen vor der tiefgreifenden Umgestaltung durch Konig Ludwig I und welche der Konig selbst in Auftrag gab Quaglio erhob die Architekturmalerei wieder zu kunstlerischer Bedeutung Dabei malte er nicht kunstlerisch frei sondern mit dem Realismus der Vedute weshalb seine Bilder vielfach auch baugeschichtliche Dokumente sind Doch obgleich seine Bilder immer dokumentarischen Charakter haben sind die Szenerien wie bei den Veduten Canalettos sowohl durch die Wahl des Bildausschnittes als auch durch abwechslungsreiches Spiel von Licht und Schatten sowie durch anmutige und bewegte auch kostumgeschichtlich interessante Figurenstaffage belebt Gelegentlich wird Domenico Quaglio deshalb auch als Canaletto des Nordens bezeichnet Er wurde zum bayerischen Hofmaler ernannt und spater auch als Mitglied in die Akademien von Munchen und Berlin aufgenommen Zusammen mit Peter von Hess Friedrich von Gartner und Joseph Karl Stieler grundete er im Jahr 1823 den Munchner Kunstverein den ersten in Deutschland Kronprinz Maximilian beauftragte Quaglio 1832 mit dem Wiederaufbau und der Ausschmuckung von Schloss Hohenschwangau Nach seinen Entwurfen wurde die mittelalterliche Burgruine bis zum Jahr 1837 zu einem malerischen Schloss im Stil der Neogotik umgebaut Bezeichnenderweise hatte der Konig die Oberleitung des Baus an Quaglio vergeben und ihm den Architekten Friedrich Ziebland nur beigeordnet Ferner assistierte Ferdinand Jodl Die Arbeiten nahmen ihn in dieser Zeit fast ganz allein in Anspruch und ohne Erfahrung in der Leitung eines zudem recht grossen Bauwerkes brach Domenico Quaglio kurz vor der Vollendung des Schlosses auf der Baustelle zusammen und verstarb kurz darauf im Alter von 50 Jahren Die durch Quaglio vorgesehene Ausmalung der Raume besorgte nach seinem Tode Moritz von Schwind Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in Fussen der Grabstein ist noch erhalten und tragt die Zeilen Dieses Denkmal weihte seinem Andenken der Kronprinz von Bayern nbsp Die Kathedrale von Reims Frankreich nbsp Die Marienburg in Ostpreussen Stahlstich 1834 nbsp Die Konigliche Residenz in Munchen von Nordosten im Jahr 1827 nbsp Munchen Die Residenzstrasse gegen den Max Joseph Platz im Jahr 1826 nbsp Braunschweig Altstadtmarkt von Osten aus dem Jahre 1834 nbsp Ansicht von Frankfurt am Main 1831Werke Literatur BearbeitenDomenico Quaglio gab einige Ansichtsmappen seiner Stiche heraus Sammlung merkwurdiger Gebaude des Mittelalters in Deutschland Velten Karlsruhe 1810 2 Bde Ansichten merkwurdiger Gebaude in Munchen Hirmer Munchen 1811 2 Bde Denkmaler der Baukunst des Mittelalters in Bayern Hirmer Munchen 1816Literatur BearbeitenPeter Prange Quaglio Domenico II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 31 f Digitalisat Brigitte Trost Mudrak Trost Domenico Quaglio 1787 1837 Monographie und Werkverzeichnis Prestel Munchen 1973 ISBN 3 7913 0346 5 Standardwerk uber Domenico Quaglio Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domenico Quaglio Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Domenico Quaglio im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Domenico Quaglio bei Zeno orgBelege Bearbeiten Domenico Quaglio auf deutsche biographie de abgerufen am 4 Januar 2017 Ursula Stevens Domenico Quaglio In tessinerkuenstler ineuropa ch 2016 abgerufen am 21 November 2016 Eugen Trapp Gemeingut aller Deutschen Regensburger Denkmaler im nationalen Kontext 1810 1918 In Arbeitskreis Regensburger Herbstsymposium Hrsg Zum Teufel mit den Baudenkmalern 200 Jahre Denkmalschutz in Regensburg Dr Peter Morsbach Verlag Regensburg 2011 ISBN 978 3 937527 41 3 S 9 14 Normdaten Person GND 118597256 lobid OGND AKS LCCN n88114048 VIAF 804625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quaglio DomenicoALTERNATIVNAMEN Quaglio Johann Dominicus Quaglio DominicKURZBESCHREIBUNG Architekturmaler der deutschen RomantikGEBURTSDATUM 1 Januar 1787GEBURTSORT Munchen DeutschlandSTERBEDATUM 9 April 1837STERBEORT Schloss Hohenschwangau Hohenschwangau Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domenico Quaglio amp oldid 233635287