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Karl August Abel ab 1830 Ritter von Abel 17 September 1788 in Wetzlar 3 September 1859 in Munchen war ein deutscher Politiker und bayerischer Staatsminister insbesondere Innenminister Carl August von AbelAbels Geburtshaus in Wetzlar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grabstatte 3 Familie 4 Auszeichnungen und Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbel war Sohn des Prokurators am Reichskammergericht in Wetzlar Jacob Adam Abel Er studierte von 1806 bis 1809 Rechtswissenschaft an der Rechtsschule Wetzlar 1 und der Universitat Giessen Wie sein Bruder wurde er Mitglied des erloschenen Corps Franconia II 1807 und Guestphalia 1808 2 3 4 Nach den Examina zunachst Praktikant am Landgericht Dillingen trat er 1810 in den bayerischen Staatsdienst Er war Sekretar bei der Hofkommission zur Vollziehung des Pariser Vertrags Assessor und Regierungsrat bei der Regierung des Isarkreises und Stadtkommissar in Bamberg 5 1819 wurde er Regierungsrat in Munchen 1827 Ministerialrat im Ministerium des Innern 1832 ging er mit dem zum griechischen Konig gewahlten aber noch minderjahrigen Prinzen Otto von Bayern als ausserordentlicher Kommissar und Mitglied der griechischen Regentschaft 6 nach Griechenland wo er sich in administrativer Hinsicht nicht geringe Verdienste erwarb Mit Georg Ludwig von Maurer wirkte er fur liberale Institutionen Durch seine erste Frau beeinflusst wandelte sich Karl von Abel ab 1832 vom liberalen Protestanten zum konservativen Katholiken Infolge der Zwistigkeiten mit dem Prasidenten der Regentschaft dem Grafen Joseph Ludwig von Armansperg kehrte er 1834 in das bayerische Ministerium des Innern zuruck dessen Verwaltung ihm 1837 erst kommissarisch dann definitiv als Minister ubertragen wurde Im Landtag vertrat er 1837 die Rechte der Krone hinsichtlich der Vermehrung von Klostern sehr wirksam und wurde noch im gleichen Jahre an Stelle des Fursten Ludwig von Oettingen Wallerstein zunachst provisorisch und bald darauf endgultig zum Minister des Inneren ernannt Seine neue Richtung zeigte sich sehr bald durch Duldung antipreussischer Pressepolemik anlasslich der Kolner Wirren der Forderung der Missionen der Hebung der Stellung des Klerus und weitgehender Verkirchlichung des Bildungswesens 1840 wurde ihm auch das Finanzministerium unterstellt so dass er jetzt Finanz und Innenminister war Abels Ausfalle gegen seinen Vorganger im Amt des Innenministers den Fursten Ludwig von Oettingen Wallerstein fuhrten zu einem Pistolenduell zwischen ihm und dem Fursten am 11 April 1840 im Englischen Garten Es endete zwar unblutig zog aber fur beide Seiten gleich unangenehme offentliche Diskussionen uber den Ehrenstandpunkt nach sich Im Volksmund hiess es Ehedem hat Kain den Abel umgebracht jetzt aber bringt der Abel kein en um 4 Am 12 Marz 1844 wurde Abel nobilitiert und galt als das politische Haupt der sogenannten Ultramontanen Konig Ludwig I bezeichnete ihn als seinen ersten Staatsmann Abel behinderte u a auch die Bildung evangelischer Gemeinden begunstigte Konvertiten zum Katholizismus und betonte die monarchische Autoritat Trotzdem herrschte er in gewisser Weise auch uber die Katholische Kirche selbst denn seine politischen Entscheidungen orientierten sich nahezu bedingungslos am Willen Konig Ludwigs I 5 Zwischen 1844 und 1845 wurde er zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen 7 Von Liberalen und Protestanten bekampft verlor Abel 1846 das neue Kultusministerium Schliesslich entzog ihm Ludwig I die Zustandigkeit fur kirchliche Angelegenheiten und ubertrug sie ab 1 Januar 1847 dem neugebildeten Ministerium des Innern fur kirchliche Angelegenheiten das Karl von Schrenck unterstand einem Angehorigen des Corps Palatia Munchen Abel wurde am 17 Februar 1847 von Ludwig in Ungnaden entlassen denn er hatte Lola Montez seiner dramatischen und hochpolitischen Liebesbeziehung das Burgerrecht verweigert und sein Memorandum in die Presse gegeben In der Folge wurde er 1847 ausserordentlicher Gesandter in Turin der damaligen Hauptstadt des Konigreichs Sardinien Piemont 8 Er trat diesen Posten jedoch erst unter Konig Maximilian II an 1848 wurde er in die Zweite Kammer des Bayerischen Landtages gewahlt sah sich hier jedoch schonungslosen Angriffen der Gegner ausgesetzt und konnte keinen Einfluss gewinnen 1848 kehrte er in den Umkreis des abgedankten Konigs zuruck und beriet den jungen Konig Maximilian II Joseph in wichtigen Entscheidungen Im Marz 1850 wurde er abberufen und in den Ruhestand versetzt Nach seinem Sturz bewiesen ihm seine ultramontanen Anhanger schwarze Untreue und verleugneten ihn als ob er nie zu ihnen gehort hatte 9 Er zog sich vom offentlichen Leben zuruck und lebte auf seinem Gut Stamsried in der Oberpfalz Der nationalliberale Historiker Heinrich von Treitschke charakterisierte Abel als von brutaler Strenge hart herrschsuchtig rucksichtslos im Landtage gefurchtet durch seine schlagfertige feurige Beredsamkeit 3 Hans von Hopfen hielt ihn fur den grossten Studentenschinder wie es keinen solchen je in Wurzburg oder Erlangen gab 4 Abel starb zwei Wochen vor seinem 71 Geburtstag in Munchen Grabstatte Bearbeiten nbsp Grab von Karl Abel auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Standort 48 128277777778 11 566416666667Die Grabstatte von Karl Abel befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Mauer Links Platz 222 223 bei Graberfeld 7 Standort 48 128277777778 11 566416666667 Familie BearbeitenKarl von Abel ehelichte 1832 Maria Magdalena Grafin von Fugger Gottersdorf 1787 1835 Witwe des Moritz Gabriel Graf Fugger Gottersdorf 1768 1816 Sie war eine Tochter von Freiherr Ignaz von Pfetten und seiner Gemahlin Maria Magdalena von Horneck von Hornberg Nach dem Tod seiner ersten Gattin heiratete Abel 1836 Fridericke Rinecker 1808 1877 die Tochter des Juristen Heinrich Gallus von Rinecker 1773 1852 und seiner Ehefrau Josephine von Stengel deren Vater der bekannte Geheimrat Stephan von Stengel war 10 Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenFur seine Verdienste um den bayerischen Staat wurde Abel 1830 in den personlichen am 12 Marz 1844 in den erblichen Adelsstand erhoben Seit 1839 war er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1843 wurde er ihm das Grossoffizierkreuz des belgischen Leopold Ordens verliehen 11 Am 23 August 1843 erhielt er die Ehrendoktorwurde der juristischen Fakultat der Universitat Erlangen 12 1844 wurde er mit Grosskreuz des bayerischen Civil Verdienst Ordens ausgezeichnet 13 Im gleichen Jahr erhob ihn der bayerische Konig in Rucksicht auf seine erprobte ausgezeichnete Dienstleistung und treue Anhanglichkeit an die Person des Konigs tax und siegelfrei in den erblichen Adelstand Damit verbunden war die Verleihung der ehemalig graflichen holnsteinischen Hofmark Stamsried bei Cham in der Oberpfalz als Mannslehen 14 Literatur BearbeitenKarl Theodor von Heigel Abel Karl v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 14 f Ludwig Furst von Ottingen Wallerstein Abel und Wallerstein Beitrage zur neuesten Geschichte bayerischer Zustande Stuttgart Griesinger 1840 Walter Goetz Abel Karl August von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 9 f Digitalisat Fritz Stahler Carl August Rr v Abel 1788 1859 Franconiae Guiestphaliae Giessen 1806 08 bayer Staatsminister 1837 1847 In Einst und Jetzt Bd 23 1978 S 112 126 Ursula Huber Universitat und Ministerialverwaltung Die hochschulpolitische Situation der Ludwig Maximilians Universitat Munchen wahrend der Ministerien Oettingen Wallerstein und Abel 1832 1847 Berlin Duncker und Humblot 1987 ISBN 3 428 06183 7 Egbert Weiss Corpsstudenten im Vormarz Verfolgte und Verfolger In Einst und Jetzt Bd 33 1988 S 58 Heinz Gollwitzer Ein Staatsmann des Vormarz Karl von Abel 1788 1859 Beamtenaristokratie monarchisches Prinzip politischer Katholizismus Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1993 ISBN 3 525 36043 6 Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Abel Karl August von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 7 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 1 Nr 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Abel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Karl von Abel Artikel der 4 Auflage von Meyers Konversations Lexikon Deutsche Biographie Link zu Abel Karl Carl August von Abel bei EPOCHE NAPOLEON Karl von Abel in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Der Nachlass von Karl von Abel befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek Reiner Kaltenegger Alter Sudfriedhof Munchen Teilnachlass 1 von Carl August von Abel im Staatsarchiv Amberg Teilnachlass 2 von Carl August von Abel im Bayerischen HauptstaatsarchivEinzelnachweise Bearbeiten Abel Karl August von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Corpsliste der Franconia Nr 93 in Einst und Jetzt Bd 7 1962 S 69 a b E Weiss 1988 a b c siehe F Stahler 1978 a b 1 2 Vorlage Toter Link www alter suedfriedhof muenchen info Max Joseph Hufnagel Beruhmte Tote im Sudlichen Friedhof zu Munchen 1983 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2018 Suche in Webarchiven Deutschland In Der Bote von Tyrol 15 Oktober 1832 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bvt Dieter Weiss Der Orden im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Stand 20 April 2012 Bundesarchiv Heinrich von Treitschke zitiert nach E Weiss Nekrolog eines Sohnes von Heinrich Gallus von Rinecker mit Erwahnung des Grossvaters Pastoralblatt fur die Erzdiozese Munchen Freising Nr 3 1864 Scan aus der Quelle Beforderungen und Ehrenbezeigungen Allgemeines Repertorium der neuesten in und auslandischen Litteratur Jahrgang 1843 S 595 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung a38 Beforderungen und Ehrenbezeigungen Allgemeines Repertorium der neuesten in und 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