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Friedrich 29 April 1763 in Hildburghausen 29 September 1834 in Hummelshain war Herzog von Sachsen Hildburghausen und ab 1826 Herzog von Sachsen Altenburg Das zuvor regierte Herzogtum wurde aufgelost und er erhielt aufgrund des Teilungsvertrages von 1826 mit Sachsen Altenburg neue Gebiete Dementsprechend wurde auch sein Furstenhaus das seit 1680 als Haus Sachsen Hildburghausen bekannt war in Jungeres Haus Sachsen Altenburg umbenannt Herzog Friedrich von Sachsen Hildburghausen Gemalde von Heinrich Vogel ca 1790Herzog Friedrich von Sachsen Hildburghausen Ausschnitt aus einem Pastellgemalde von Johann Philipp Bach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erbprinzenjahre 1 2 Herzog von Sachsen Hildburghausen 1 3 Herzog von Sachsen Altenburg 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErbprinzenjahre Bearbeiten Friedrich war der einzige Sohn des Herzogs Ernst Friedrich III Carl von Sachsen Hildburghausen 1727 1780 und dessen dritter Gemahlin Prinzessin Ernestine von Sachsen Weimar Eisenach 1740 1786 Sein Taufpate war neben anderen Furstlichkeiten Konig Friedrich V von Danemark Der Prinz wurde zunachst vom Stadtgeistlichen Johann Ulrich Roder 1739 40 1816 erzogen der ihn zur weiteren Ausbildung 1778 an den Gothaer Hof schickte um dessen Ausbildung durch die Geheimrate von Lichtenstein und Johann Karl von der Becke zu vollenden Friedrich ging 1779 nach Wien und wurde dort durch seinen Urgrossonkel Prinz Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen am Hof eingefuhrt Seit 1785 kaiserlich koniglicher Generalfeldwachtmeister war er Nachfolger im Kommando des Infanterie Regiments Nr 41 seines Urgrossoheims Der Herzog begann seine Amtszeit unter Vormundschaft des Prinzen Joseph Friedrich die bis 1787 andauerte Sein Urgrossonkel hatte wesentlichen Einfluss auf Friedrich und auf dessen Vermittlung heiratete er am 3 September 1785 in Hildburghausen Charlotte 1769 1818 Tochter des Herzogs Karl II Ludwig von Mecklenburg Strelitz und Schwester der spateren Konigin Luise von Preussen Die ihm intellektuell weit uberlegene Gemahlin behandelte er schon bald kuhl und gleichgultig Herzog von Sachsen Hildburghausen Bearbeiten Nach dem Tod Joseph Friedrichs ubernahm Friedrich am 4 Januar 1787 die Staatsfuhrung Eine seiner ersten Amtshandlungen war die auf der Konferenz von Rodach beschlossene Grundung eines Zollvereins zwischen ihm Herzog Georg I von Sachsen Meiningen und Herzog Franz von Sachsen Coburg der zwischen den Landern freien Handel ermoglichte Danach erfolgten Reformen in Zunft und Armen und Polizeiwesen Strassenbau und Medizin Er verbesserte das Schulsystem und grundete in Hildburghausen 1795 durch Ludwig Nonne das Lehrerseminar 1812 das Gymnasium illustre und eine Industrieschule fur Arme Nach der Kriegserklarung Preussens und Osterreichs an Frankreich 1791 stellte Friedrich ein Truppenkontingent welches die Festung Ehrenbreitstein besetzte Bis 1806 war er den Einschrankungen der kaiserlichen Debitkommission unterworfen die das Herzogtum Sachsen Hildburghausen wegen der desolaten Finanzpolitik seines Vaters 1769 unter ihre Zwangsverwaltung gestellt hatte Deshalb erhielt Friedrich aus den Einkunften des Landes lediglich eine herabgesetzte Zivilliste Friedrich trat 1806 dem Rheinbund bei weshalb er den Rang eines kaiserlichen Feldmarschallleutnants den er seit 1799 fuhrte 1807 ablegen musste Der Herzog hatte gemass den Forderungen des Rheinbundes Truppen zu stellen die General Loison unterstellt wurden und zur Belagerung von Kolberg verwendet wurden Im Jahr 1809 wurden 150 Hildburghauser Soldaten General Rouger unterstellt und kampften in Tirol Wegen der dabei gezeigten Tapferkeit wurde der Regimentskommandant von Egloffstein mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet Nachdem das Regiment in Spanien gekampft hatte kehrten 1811 nur 17 Hildburghauser Soldaten zuruck Im Jahr 1815 trat Friedrich dem Deutschen Bund bei unter dessen Gewahr er gemass der Schlussakte von Wien in Zusammenarbeit mit dem Geheimrat Karl Ernst Schmid 1818 dem Land eine neue Grundverfassung gab Die verbesserte Finanzlage ermoglichte den Kauf des Rittergutes Eishausen 1816 erliess Friedrich ein Edikt das die vermehrte Freizugigkeit mit anderen deutschen Bundesstaaten garantierte Unter diesem Aufschwung gelang die Reduzierung der Staatsschulden auf 78 000 Gulden dem 1826 Staatseinkunfte von 200 000 Gulden gegenuberstanden Friedrich galt als volkstumlich und patriarchalisch leutselig Er redete seine Untertanen stets im vertrauten Du an verkehrte in Gasthausern und Werkstatten und hielt an jedem Neujahrstag eine Ansprache vom Balkon des Schlosses Sein Geburtstag wurde im Land als Feiertag begangen In seiner vier Jahrzehnte wahrenden Regierungszeit unterschrieb er nur ein Todesurteil Jean Paul der auf Einladung der Herzogin Charlotte 1799 in Hildburghausen weilte bemerkte uber ihn Der Herzog ausserst gutmutig machte anfangs nicht viel fait von mir aber jetzt ist er mir recht gut und er merkte an dass ich mir zu wenig Spargel genommen und gab mir ausser diesem die ersten Hirschkolben zu essen die nicht sonderlich sind 1 Friedrich verkehrte des Ofteren mit dem bedeutenden Arzt Carl Hohnbaum 2 An der herzoglichen Tafel soll er ihm mehrfach zugeflustert haben Ich schenk Ihnen einen neuen Gaul Sie sollen s sehen doch unterblieb die Ubergabe des Geschenks Als eines Tages an der Tafel als Dessert Spanischer Wind serviert wurde ausserte Hohnbaum Echtes Hofgebackenes verspricht viel und halt wenig Kurz darauf erhielt Hohnbaum ein Pferd aus dem Marstall 3 Ahnliches geschah bei einer Unterhaltung uber Wilderei im Herzogtum in der sich Friedrich uber den Wildschaden beschwerte worauf Hohnbaum erwiderte Ich glaube Durchlaucht haben Ihre Hirsche lieber als Ihre Bauern Der Herzog entgegnete Brauchen nicht gleich so grob zu sein aber da da da habe gerade weiter nichts zum Verschenken nehmen Sie das Er nahm seine Meerschaumpfeife aus dem Mund und gab sie Hohnbaum 4 Infolge der Verehelichung seiner Tochter Therese mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig 1810 wurde Friedrich Ritter des Hubertusordens bayerischer Generalleutnant und Inhaber des 4 Linien Infanterieregiments nbsp Residenzschloss AltenburgWegen der durch das Aussterben des Hauses Sachsen Gotha Altenburg mit Friedrich IV 1825 notwendig gewordenen Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer und wie im Praliminarvertrag zu Liebenstein am 11 August 1826 beschlossen verliess Herzog Friedrich am 17 November 1826 das Herzogtum Sachsen Hildburghausen das an Sachsen Meiningen und Sachsen Coburg Saalfeld fiel und regierte fortan als Friedrich I das wiedergegrundete Herzogtum Sachsen Altenburg mit Ausnahme des Amts Camburg Der Abschied aus der Stadt in der er 63 Jahre gelebt und dem Land das er 46 Jahre regiert hatte fiel ihm sehr schwer Herzog von Sachsen Altenburg Bearbeiten Friedrich zog am 23 November 1826 in Altenburg ein Da die Residenz in einem weniger guten Zustand war hielt sich Friedrich haufig auf Schloss Hummelshain auf und die Restaurierung des Schlosses Altenburg wurde begonnen Von 1828 bis zu seinem Tod war Friedrich der Senior der Ernestiner Am 14 September 1830 gab Friedrich dem Land im Rathaus von Altenburg das Versprechen fur ein erstes Grundgesetz nachdem es in der Residenzstadt zu Strassenkampfen gekommen war Die Verfassung trat am 23 April 1831 in Kraft Der Herzog verbesserte in seinem neuen Land die Infrastruktur hob die Jagdfron auf und optimierte die Verwaltung Er trat 1833 dem Deutschen Zoll und Handelsverein bei Ein Jahr spater starb er in Hummelshain Seit 1830 hatte er seinen altesten Sohn Joseph an der Regierung beteiligt Nachkommen Bearbeiten nbsp Therese von Sachsen Hildburghausen nachmalige Konigin von Bayern ca 1810Aus seiner Ehe mit Charlotte hatte Friedrich 12 Kinder Friedrich 1786 1786 Charlotte 1787 1847 1805 Herzog Paul von Wurttemberg 1785 1852 Auguste 1788 1788 Joseph 1789 1868 Herzog von Sachsen Altenburg 1817 Herzogin Amalie von Wurttemberg 1799 1848 Friederike 1791 1791 Therese 1792 1854 1810 Konig Ludwig I von Bayern 1786 1868 Luise 1794 1825 1813 Herzog Wilhelm von Nassau 1792 1839 Franz 1795 1800 Georg 1796 1853 Herzog von Sachsen Altenburg 1825 Herzogin Marie von Mecklenburg Schwerin 1803 1862 Friedrich 1801 1870 Maximilian 1803 1803 Eduard 1804 1852 1 1835 Prinzessin Amalie von Hohenzollern Sigmaringen 1815 1841 2 1842 Prinzessin Luise Reuss zu Greiz 1822 1875 Literatur BearbeitenHeinrich Ferdinand Schoeppl Die Herzoge von Sachsen Altenburg Bozen 1917 Neudruck Altenburg 1992 August Beck Friedrich I Herzog von Sachsen Hildburghausen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 1 f Rudolf Armin Human Chronik der Stadt Hildburghausen Hildburghausen 1886 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Sachsen Altenburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Ferdinand Schoeppl Die Herzoge von Sachsen Altenburg Bozen 1917 Neudruck Altenburg 1992 S 160 Grunder des psychiatrischen Krankenhauses in Hildburghausen Rudolf Armin Human Chronik der Stadt Hildburghausen Hildburghausen 1886 S 200 Rudolf Armin Human Chronik der Stadt Hildburghausen Hildburghausen 1886 S 200 VorgangerAmtNachfolgerErnst Friedrich III Herzog von Sachsen Hildburghausen 1780 1826 Herzog von Sachsen Altenburg 1826 1834JosephNormdaten Person GND 104262974 lobid OGND AKS VIAF 25032916 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME FriedrichALTERNATIVNAMEN Friedrich von Sachsen AltenburgKURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen Hildburghausen und Sachsen AltenburgGEBURTSDATUM 29 April 1763GEBURTSORT HildburghausenSTERBEDATUM 29 September 1834STERBEORT Hummelshain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Sachsen Altenburg amp oldid 232473667