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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hubertusorden Begriffsklarung aufgefuhrt Der Orden des Heiligen Hubertus kurz Hubertusorden auch Orden vom Horn war ein ursprunglich julich bergischer spater kurpfalzischer und koniglich bayerischer Orden Er wird heute noch als Hausorden der Wittelsbacher verliehen Die Collane und verschiedene Bruststerne des OrdensSzepterspitze des Grossmeisters des OrdensStern und Orden aus Bayern fruhes 19 JahrhundertOrdensbandOrdensstifter Herzog Gerhard II von Julich Berg auf einer Miniatur aus dem Heroldsbuch des Hubertusordens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ordensdekoration 3 Staatswappen 4 Abbildungen 5 Hubertusbuch 6 Verleihungszahlen 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Hubertusorden wurde als weltlicher Ritterorden von Herzog Gerhard II von Julich Berg zur Erinnerung an den Sieg in der Schlacht bei Linnich am Hubertustag 3 November 1444 gestiftet Dieser Sieg bestatigte dem Herzog seinen Besitz gegen die Anspruche seines Vetters Arnold von Geldern Seinen Hauptsitz hatte der Orden zunachst in der Pfarrkirche zu Nideggen im Herzogtum Julich Berg Erst Gerhards Sohn Wilhelm gab dem Orden Statuten Da die Ritter zunachst eine goldene Kette von Jagdhornern trugen wurde der Orden auch als Orden vom Horn bezeichnet Als 1609 mit Johann Wilhelm I von Julich Kleve Berg dieses Geschlecht erlosch und Julich Berg an Pfalz Neuburg fiel geriet der Orden in Vergessenheit Erst am 29 September 1708 rief Johann Wilhelm von Neuburg in Personalunion auch Herzog von Julich Berg und Kurfurst von der Pfalz in der bergischen Hauptstadt Dusseldorf den Orden feierlich wieder ins Leben zuruck 1 Anlass war die Wiedererlangung der Erztruchsessenwurde 1706 2 sowie der fruheren kurpfalzischen Territorien Oberpfalz und Cham durch die Kurpfalz 3 Mit Bestatigung und Erweiterung der Statuten durch den Kurfursten Karl Theodor wurde er 1744 zu einem kurpfalzischen Orden Konig Maximillian I von Bayern erhob ihn zum ersten und hochsten Orden des bayerischen Konigreichs Seit seiner Stiftung bestand er aus einer Klasse Zwolf Grafen und Freiherrn sollten zu seinen Mitgliedern zahlen Souverane Mitglieder furstlicher Familien und Auslander konnten in unbeschrankter Zahl nach Belieben des Grossmeisters zusatzlich aufgenommen werden Ordensdekoration BearbeitenDas Ordenszeichen besteht aus einem weissemaillierten goldgeranderten Malteserkreuz mit einer goldenen Kugel auf jeder der acht Spitzen Die Arme sind mit goldenen Flammchen besat In den Winkeln sind je drei goldene Strahlen angebracht und uber dem Kreuz befindet sich die goldene Konigskrone Auf der Vorderseite zeigt das Medaillon auf grunem Grund die in Gold dargestellte Bekehrungsgeschichte des heiligen Hubertus Der rote Reif der das Medaillon einfasst tragt in Perlen die niederfrankische Devise In traw vast In Treue fest Die Ruckseite zeigt hingegen einen birnenformigen Schild in dessen Mitte auf rotem Grund ein goldener Reichsapfel mit dem Kreuz ruht und dessen weissemaillierte bandartige Einfassung die Inschrift In memoriam recuperatae dignitatis avitae 1708 Zur Erinnerung der wiedererworbenen angestammten Wurde 1708 tragt Die Ruckseite bezieht sich auf die Neustiftung und die angestammte Wurde des mit der Goldenen Bulle bestatigten Erzamts des Erztruchsess Das Ordensband ist rot mit je einem grunen Seitenstreifen Staatswappen BearbeitenDer Hubertusorden war einer der vier koniglich bayerischen Orden die im Staatswappen abgebildet waren nbsp Grosses Wappen des Konigreichs Bayern mit den Collanen der vier hochsten Orden von oben nach unten 1 Hubertusorden 2 Hausritterorden vom Heiligen Georg 3 Militar Max Joseph Orden 4 Verdienstorden der Bayerischen KroneAbbildungen Bearbeiten nbsp Allianzwappen mit Collane des Hubertusordens am Schloss BenrathIn einem Stuckrelief ist der Hubertusorden auf der Nordseite des Corps de Logis von Schloss Benrath abgebildet Dort umgibt die Ordenskette das barocke kurfurstliche Allianzwappen im Giebelfeld Ebenso findet sich die Ordenskette am Treppenhauspavillon von Schloss Mannheim im grossen Bronzewappen der Kurfursten von der Pfalz Es wurde von Gabriel Grupello fur Kurfurst Johann Wilhelm geschaffen und befand sich an der Fassade von Schloss Bensberg von wo es 1721 nach Mannheim gebracht wurde Hubertusbuch BearbeitenDas Hubertusbuch verbrannte 1945 bei dem amerikanischen Angriff auf Kloster Merten In ihm waren alle Ordensmitglieder verzeichnet Neben den Herzogen von Julich Kleve Berg und anderem rheinischem Adel waren dort Herzoge aus Bayern und Pommern und ein Kurfurst aus Brandenburg mit Wappen und Unterschrift eingetragen Verleihungszahlen BearbeitenAus den Akten des Ordensarchivs ergeben sich fur die Zeit des Bayerischen Konigreiches folgende Verleihungszahlen Verleihung durch Furstliche Grafliche undfreiherrliche Ritter GesamtMaximilian I Joseph 1806 1825 94 55 149Ludwig I 1825 1848 44 15 59Maximilian II Joseph 1848 1864 71 13 84Ludwig II 1864 1886 58 8 66Prinzregent Luitpold von Bayern 1886 1912 114 48 162Ludwig III 1912 1918 15 12 27Gesamt 396 151 547Sonstiges BearbeitenDa der Heilige Hubertus auch der Schutzpatron der Jagd und der Jager ist heissen mehrere Jagdorden Hubertusorden Literatur BearbeitenHelmut Lahrkamp Beitrage zur Geschichte des Hubertusordens der Herzoge von Julich Berg und verwandter Grundungen In Dusseldorfer Jahrbuch Bd 49 1959 ISSN 0342 0019 S 3 49 Heinrich Oidtmann Die Hubertusschlacht bei Linnich in Dichtung Sage und Geschichte Der hohe Orden vom h Hubertus J Fischer Julich 1904 Digitalisat Arnhard Graf Klenau Orden in Deutschland und Osterreich Band 2 Verlag Graf Klenau GmbH Offenbach 2008 ISBN 3 937064 13 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hubertusorden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bruderschaftsbuch des julich bergischen HubertusordensEinzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv Nordrhein Westfalen Abteilung Rheinland 102 09 01 07 Julich Berg II 2 10 Hofhaltung 35 Ernennung von Rittern des Hubertusordens darin Konzept der Urkunde Johann Wilhelms zur Wiedererrichtung des Hubertusordens mit Statuten und eigenhandiger Schlusszeichnung des Fursten am 29 September 1708 archive nrw de abgerufen am 1 Februar 2014 Filippo Bonanni Ordinum equestrium et militarium Catalogus in imaginibus expositus et cum breve narratione Placco Rom 1711 Sp 51 Latein italienisch Leo Peters Der Hubertusorden in den ersten Jahren nach der Neugrundung im Spiegel der Ordensrechnungen 1708 1712 In Archiv und Geschichte Festschrift Rudolf Brandts Rheinland Verlag in Kommission beim Rudolf Habelt Verlag Koln Bonn 1978 Heft 11 S 163 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubertusorden amp oldid 236562424