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Dieser Artikel behandelt den Krieg von 1853 1856 Fur die russische Intervention 2014 siehe Annexion der Krim 2014 Der Krimkrieg auch Orientkrieg russisch Vostochnaya vojna Krymskaya vojna Wostotschnaja woina Krymskaja woina war ein von 1853 bis 1856 dauernder militarischer Konflikt zwischen dem Russischen Reich einerseits und dem Osmanischen Reich sowie dessen Verbundeten Frankreich Grossbritannien und seit 1855 auch Sardinien Piemont andererseits Er begann als zehnter Russisch Turkischer Krieg in den die westeuropaischen Machte eingriffen um eine Gebietserweiterung Russlands auf Kosten des geschwachten Osmanischen Reichs zu verhindern An Verlusten werden auf Seiten der Alliierten rund 220 000 auf russischer Seite 450 000 angegeben 1 Krimkrieg Wichtigste Schauplatze des Krimkrieges Krim Kuste Sudrusslands Nordkuste der Turkei und die Donaufurstentumer Datum 1853 bis 1856Ort Krim Balkan Schwarzes Meer Kaukasus Kleinasien Ostsee Kamtschatka Weisses MeerAusgang Sieg der AlliiertenFriedensschluss Pariser FriedenKonfliktparteienZweites Kaiserreich FrankreichOsmanisches Reich 1844 Osmanisches ReichVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Konigreich Konigreich Sardinien Russisches Kaiserreich 1721 Russland Krimkrieg 1853 1856 Oltenița Achalziche Basgedikler Sinope Cetate Silistra Nigojeti Tscholok Odessa Kurekdere Petropawlowsk Kamtschatski Alma Sewastopol Bomarsund Balaklawa Inkerman Jewpatorija Taganrog Corgun Kars Tschernaja Malakow Kinburn Pariser Frieden Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Hintergrund 2 1 Protektorat des Zaren uber das Heilige Land 2 2 Der kranke Mann am Bosporus 2 3 Ideologien und Feindbilder 2 4 Menschikows Mission 3 Verlauf 3 1 Russisch turkischer Konflikt 3 2 Frankreich und Grossbritannien treten in den Krieg ein 3 3 Politik Osterreichs und Preussens 3 4 Aufmarsch der Alliierten 3 5 Kampfe im Ostseeraum Aland Krieg 3 6 Kampfe im Fernen Osten 3 7 Kampfe im Weissen Meer und der Barentssee 3 8 Krieg auf der Krim 3 8 1 Landung auf der Krim 3 8 2 Schlacht an der Alma 3 8 3 Schlacht bei Balaklawa 3 8 4 Schlacht von Inkerman 3 8 5 Belagerung Sewastopols 3 9 Krieg in Transkaukasien 3 10 Kriegsende 4 Politische Folgen 4 1 Russland 4 2 Osmanisches Reich 4 3 Frankreich 4 4 Grossbritannien 4 5 Italien 4 6 Deutscher Bund 5 Militarische Folgen 5 1 Veranderungen in der Organisation und Militarhaushalte 5 2 Strategische Folgen 5 3 Technik 6 Rezeption 7 Der Krimkrieg in der Karikatur 8 Sanitatsdienstliche Erfahrungen 9 Kranken und Verletztentransport im Krimkrieg 10 Kriegsopfer 11 Sonstiges 12 Chronologischer Uberblick 13 Literatur 14 Film 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseBedeutung Bearbeiten nbsp Calling the Roll After An Engagement Crimea bekannt als The Roll Call 1874 Ol auf Leinwand von Elizabeth Thompson Es wurde zu einem der beruhmtesten britischen Gemalde des 19 Jahrhunderts nie zuvor war die Not gewohnlicher Soldaten so realistisch dargestellt worden 2 Gemalde Teil der Royal Collection Der Krimkrieg wird als der erste moderne und der erste industrielle Krieg angesehen Bei der Belagerung Sewastopols kam es zum ersten Stellungskrieg der Moderne 3 und zum ersten Grabenkrieg in grossem Stil Es war mehr ein Krieg der Maschinen Logistik und Industriepotentiale und weniger der Feldherrnkunst Vor Sewastopol lieferten sich die Beteiligten die erste Materialschlacht der Geschichte 4 Mitbedingt durch neue technische Entwicklungen war dieser militarisch ausgetragene Konflikt besonders verlustreich wobei die meisten Opfer einerseits vor allem an Hunger Durst Seuchen Krankheiten und infolge unsachgemasser Wundbehandlung starben andererseits durch Technisierung und modernisierte Waffensysteme Der Krimkrieg ist bedingt durch die damals offensichtlich schlechte Versorgung eng verknupft mit der einsetzenden Reform des britischen Lazarettwesens und in diesem Zusammenhang mit der weltberuhmt gewordenen Krankenschwester Florence Nightingale Da die Telegrafie es erstmals ermoglichte Nachrichten innerhalb weniger Stunden von entlegenen Kriegsschauplatzen in die Hauptstadte Westeuropas zu ubermitteln und weil schon durch die neuen Bildmedien wie die neu aufgekommene Drucktechnik Lithographie und Presseillustration vom Kriegsgeschehen zeitnah bebildert berichtet werden konnte gilt der Krimkrieg als Geburtsstunde der modernen Kriegsberichterstattung Die noch in den Kinderschuhen befindliche Fotografie war fur das Militar und das obere Burgertum der damaligen Zeit erstmals eine nutzbare Informationsquelle Der Nachrichtenverkehr erfolgte trotz der neuen Telegrafietechnik zum allergrossten Teil weiterhin in Papierform Der Krieg wurde nicht mit Riesenheeren und Beteiligung von Massen gefuhrt wie es in den Kriegen nach der Franzosischen Revolution ublich geworden war sondern eher im Stil des Ancien Regime mit begrenzten Militar Expeditionen in uberschaubaren Grossenordnungen vergleichbar mit einem Kabinettskrieg des 18 Jahrhunderts 5 Allerdings fiel das fur Kabinettskriege typische Merkmal der Nichtbeteiligung der Offentlichkeit weg da der Krimkrieg der erste europaische Medienkrieg war und auch Elemente eines Nationalkriegs mit nationaler Begeisterung vorhanden waren Schlachten wurden weiterhin von Feldherrenhugeln uberblickt und gelenkt Der Krieg hatte den fur die Schlachtenmalerei bedeutenden Charakter des Schauspiels mit herausgehobenen Akteuren noch nicht verloren Die Bildungsschichten des Zarenreiches empfanden die Niederlage als nationale Schmach und bei den Bevolkerungen der Alliierten wurde eine durch die Medienberichterstattung befeuerte starke Identifikation der Heimat mit den kampfenden Truppen empfunden 6 Mit der Eroberung Sewastopols im September 1855 war der Krieg faktisch schon entschieden Alle beteiligten Machte das Konigreich Sardinien ausgenommen hatten nur geringe Teile ihrer Militarmacht direkt eingesetzt Der Krieg war in Europa zwischen den Napoleonischen Kriegen bis 1815 und dem Ersten Weltkrieg ab 1914 von herausragender Bedeutung und storte das europaische Gleichgewicht der Pentarchie erheblich obwohl er oberflachlich den Status quo bestatigte Russland war weitgehend isoliert wahrend Frankreich sich wieder eindeutig als gleichrangige Grossmacht neben den anderen sehen konnte Die auf Existenzsicherung bedachte Haltung und undurchsichtige Diplomatie der Habsburgermonarchie Osterreich Ungarn fuhrte zu deren politischer Isolation und schadigte ihre zuvor guten Beziehungen zu Russland nachhaltig Alle fur diesen Krieg gefundenen Benennungen erscheinen bei genauerer Betrachtung zu kurz gegriffen Die westliche Bezeichnung Krimkrieg mit der Verortung nach seinem Haupt Kriegsschauplatz der Halbinsel Krim wird seiner weltumspannenden Ausmasse und seiner grossen Bedeutung fur Europa Russland und Orient nicht gerecht Der in Russland verwendete Name Orientalischer Krieg verknupft ihn zumindest mit der Orientalischen Frage welche sich auf die Bereiche Balkan bis Jerusalem und Konstantinopel bis Kaukasus lokalisieren lasst Der Zerfall des Osmanen Reiches schuf internationale Probleme Die Betitelung als ein weiterer Turkisch Russischer Krieg wie sie sich in vielen turkischen Quellen findet berucksichtigt die massive Beteiligung des Westens nicht Der Krimkrieg kann als Vorform des Ersten Weltkrieges angesehen werden Ein dazu vergleichbarer Flachenbrand als Folge einer aktiveren Beteiligung von Preussen und Osterreich war im Bereich des Moglichen Die dazu benotigten vergleichbaren Voraussetzungen in Waffentechnik Industrialisierung und Motivationen existierten bereits Globale Dimensionen der Kampfe waren ebenfalls vorhanden Diese begannen auf dem Balkan verlagerten sich in den Kaukasus und von dort auf die anderen Schwarzmeergebiete Als Russland ein feindliches Bundnis von Osterreich mit Grossbritannien und Frankreich drohte verlagerten sich die Kampfhandlungen auf die Krim Dazu kommen aber von Beginn an noch Krieg in der Ostsee bis hin zu Planungen der Royal Navy die Hauptstadt Sankt Petersburg zu bombardieren das Weisse Meer als Kriegsgebiet an dessen Kuste das Solowezki Kloster beschossen wurde und die Pazifikkuste Sibiriens als weiterer Schauplatz 7 Mehr oder weniger indirekt beteiligt am Krieg waren im Gegensatz zu den funf Hauptparteien die Lander Osterreich und Preussen dazu neutral gebliebene Staaten wie Schweden Griechenland Spanien Portugal und der Deutsche Bund 8 Die Art der Kriegsfuhrung nahm bereits eine teilweise industrialisierte Form an und beutete erstmals alle gesellschaftlichen Ressourcen umfassend aus Sprenggranaten Dampfschiffe Unterwasserminen mit Fernzundung Gewehre mit gezogenem Lauf kamen zum Einsatz Die Briten bauten eine Eisenbahn fur rein militarische Zwecke Die Kampfe im Kaukasus auf dem Balkan und der Krim wurden ausserdem von organisierten ethnischen Verfolgungen und Massakern an der Zivilbevolkerung begleitet Vor diesem Hintergrund wird von einem ersten Totalen Krieg gesprochen 9 Dieser Krieg war bei allem Massensterben nicht blutiger als andere davor aber er hat in seinem Verlauf erstmals alle Zweige menschlichen und staatlichen Seins an sich gerissen durch immer planvolleren und totalen Einsatz aller geistigen wirtschaftlichen und technischen Machtmittel 10 11 Hintergrund Bearbeiten nbsp Lord Palmerston 1855Zwischen dem Wiener Kongress 1815 und dem Ausbruch des Krimkriegs 1853 gab es eine langere Periode in der die Grossmachte Russland Grossbritannien Frankreich Osterreich und Preussen es vermieden gegeneinander Krieg zu fuhren Sie bildeten vielmehr einen als Europaisches Machtekonzert beschriebenen Verbund 12 Der Krimkrieg entstand so der Historiker Jurgen Osterhammel weniger zielstrebig als spater der Sardinische Krieg oder die deutschen Einigungskriege nach einer Kette von diplomatischen Fehlern Missverstandnissen und Feindvorstellungen In den unterschiedlichsten Systemen sowohl im autokratischen Russland wie im liberaleren Grossbritannien seien Kriegsforderer am Werk gewesen in Russland zum Beispiel ein schlecht informierter Zar und in Frankreich ein politischer Hasardeur Allerdings gab es auch eine Logik geopolitischer und wirtschaftlicher Interessen Im Kern war es ein Konflikt der beiden Machte Grossbritannien und Russland die in Asien Interessen hatten und er offenbarte die militarische Schwache beider Erstmals seit 1815 wurde Krieg soweit in Kauf genommen dass er tatsachlich geschah 13 Mehrere Unabhangigkeitsbewegungen darunter in Agypten unter Muhammad Ali Pascha schwachten in den 1830er Jahren das Osmanische Reich Im Jahre 1833 hatten agyptische Truppen unter Ali Pascha Syrien erobert und bedrohten Konstantinopel Daraufhin bildete der russische Zar eine Allianz mit dem turkischen Sultan und entsandte Truppen was Grossbritannien alarmierte da dies aus ihrer Sicht einen Versuch der Landmacht Russland darstellte militarstrategischen Zugang zum Mittelmeer zu erlangen Die agyptischen Truppen mussten sich nach Syrien zuruckziehen Im Jahre 1839 wurde das Nahostproblem wieder akut als der Sultan seine Anspruche in Syrien geltend machte und die agyptischen Truppen dort angriff Frankreich stellte sich auf die Seite Agyptens wahrend der damalige britische Aussenminister Palmerston ein Eingreifen Osterreichs Russlands und Preussens zu Gunsten des Sultans veranlasste Es kam zur Orientkrise in der sich 1839 1841 europaische Machte in den Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und dem formal zum Osmanischen Reich gehorenden Agypten einmischten Der agyptische Heerfuhrer gab Syrien auf was Frankreichs Ambitionen im Orient einschrankte Mit dem Dardanellen Vertrag von 1841 verpflichtete sich das Osmanische Reich die Meerengen zu Friedenszeiten fur Kriegsschiffe zu sperren Damit war der Einfluss Russlands das vormals den britischen Zugang vom Nahen Osten bis nach Indien gefahrden konnte zuruckgedrangt Protektorat des Zaren uber das Heilige Land Bearbeiten Hauptartikel Grabeskirche nbsp Grabeskirche 1864 nbsp Nikolaus I 1796 1855 Ein bedeutender Anlass des Krieges waren religiose Konflikte um die Nutzung der Kirche zum Heiligen Grab in Jerusalem Den Besitzanspruch auf diese fur das Christentum als heilig geltende Statte teilten sich bis dahin die Anhanger der verschiedenen christlichen Konfessionen Seit Beginn des 19 Jahrhunderts hatten die griechisch orthodoxen Christen aber ihre Stellung bei der Nutzung der Kirche ausgeweitet Die Katholiken versuchten nun mit Unterstutzung des im Dezember 1852 zum Kaiser Frankreichs ausgerufenen Napoleon III diese Situation zu verandern Ausschlaggebender Vorfall war 1847 die Entfernung des silbernen Sterns in der Geburtskirche in Bethlehem Die Hohe Pforte unter Sultan Abdulmecid I ersetzte zwar 1852 den Stern konnte jedoch nicht verhindern dass der russische Zar Nikolaus I zum Schutz der orthodoxen Christen im Osmanischen Reich aus diesem Anlass das Protektorat uber alle Christen im Heiligen Land der Region Palastina verlangte also die alleinige Schirmherrschaft Der osmanische Sultan als politischer Interessenvertreter des Islam und der franzosische Kaiser stellvertretend fur die Interessen des Katholizismus wollten sich mit einer russischen Vorherrschaft uber die Christen in Palastina keinesfalls einverstanden erklaren Frankreich zeigte sich stark entschlossen einer weiteren russischen Expansion entgegenzutreten Konfliktstoff mit der Regierung in St Petersburg boten aber nur vordergrundig die heiligen Statten Jerusalem und weitere Stadte des Heiligen Landes waren uberwiegend von Muslimen und Juden bewohnt die damals noch friedlich koexistierten Stark zerstritten waren dort ausgerechnet die christlichen Minderheiten Insbesondere zu Ostern gab es handgreifliche Auseinandersetzungen der griechisch orthodoxen Monche mit den katholischen Franziskanern Damals schon wurde dafur der Begriff Monchsgezank verwandt Es ging um Dinge wie wer die Grabeskirche instand setzen oder wer den Schlussel zur Geburtskirche und grotte bewahren durfe Hinter die Anspruche der Orthodoxen stellte sich Russland als Anwalt der Katholiken profilierte sich Frankreich und Napoleon III versuchte sich und sein schwaches Regime weiterhin auf seinen Ruckhalt bei den Katholiken im eigenen Lande zu stutzen Die Mobilisierung der Gesellschaft fur den Krimkrieg sollte den franzosischen Revolutionsanhangern helfen sich mit ihren in der Bevolkerung genauso vertretenen katholischen Verachtern zu versohnen Fur Grossbritanniens Eliten gab es neben vorgeschobener religioser Motivation keinen Zweifel daran dass ein Krieg gegen den Zaren allgemein ein Krieg fur die englischen Werte des Fair Play und die Werte der freien Welt sei wie etwa Gewaltenteilung und freier Handel 14 Im spateren Kriegsverlauf gab es in der offentlichen Wahrnehmung die verbreitet vorzufindende Meinung dass sich die beiden christlichen Nationen Frankreich und Grossbritannien angeblich aus Sorge um die heiligen Statten mit einem muslimischen Staat gegen das christliche Russland verbundet hatten 3 Der Russlandkenner Orlando Figes betitelt diesen Krieg als den letzten Kreuzzug im Zusammenhang mit der langen Folge militarischer Auseinandersetzungen dieser Art welche durchaus Parallelen zu diesem aufweisen Alle Kreuzzuge zwischen 1095 99 und dem 13 Jahrhundert waren seitens des christlichen Abendlandes ausnahmslos strategisch religios und wirtschaftlich motivierte Kriege 15 Im engeren Sinne werden aber unter den Kreuzzugen nur die in dieser Zeit gefuhrten Orientkreuzzuge als solche angesehen die sich gegen die muslimischen Staaten im Nahen Osten richteten Schon nach dem Ersten Kreuzzug wurde der Begriff Kreuzzug bereits auf andere militarische Auseinandersetzungen ausgeweitet deren Ziel nicht das Heilige Land war und bis in die Neuzeit hinein auf ganz unterschiedliche Militar Aktionen angewandt Der kranke Mann am Bosporus Bearbeiten Eine der eigentlichen und tiefer liegenden Ursachen des Krieges war jedoch der innere Zerfall des Osmanischen Reiches das von vielen Medien der Zeit als Kranker Mann am Bosporus umschrieben wurde Russland sah darin eine Chance seine Macht in Europa auszubauen und insbesondere einen Zugang zum Mittelmeer und zum Balkan zu bekommen Die osmanische Herrschaft auf dem Balkan schien gefahrdet und Russland drangte darauf die Kontrolle uber die wichtigen Meerengen des Bosporus und der Dardanellen zu erhalten Schon fruher hatte der russische Zar vergeblich versucht die Regierungen Osterreichs und Grossbritanniens fur eine Aufteilung des Osmanischen Reiches zu gewinnen Grossbritannien und Frankreich sperrten sich gegen diese russische Expansion Sie wollten nicht dass die Schlusselpositionen in russische Hande fielen und unterstutzten die Osmanen um den Status quo zu erhalten und damit ihre eigene Macht in Sudosteuropa an den osmanischen Grenzen zu sichern In der sogenannten Orientalischen Frage uber das Fortbestehen des Reiches waren sie der Meinung dass das Osmanische Reich das in jener Zeit noch immer eine gewaltige Ausdehnung besass und sich vom Balkan bis zum Fuss der Arabischen Halbinsel von Mesopotamien im Osten bis Tunesien im Westen erstreckte grundsatzlich erhalten werden musse Sein Zusammenbruch hatte ein Machtvakuum verursacht Fur Grossbritannien den zur damaligen Zeit wichtigsten Handelspartner des Osmanischen Reiches ging es ausserdem darum die Verbindungswege nach Indien zu sichern und russische Vormachtbestrebungen in Asien zu unterbinden The Great Game Wirtschaftlich sank das Osmanische Reich auf den Stand eines halbkolonialen Rohstofflieferanten herab und geriet in immer starkere Abhangigkeit von den okonomisch hochentwickelten Landern Westeuropas Der britische Export in die Turkei hatte 1825 1852 um das Achtfache zugenommen Mittlerweile war das Grossreich der Hauptimporteur britischer Industrieprodukte Das Zarenreich hingegen hatte sich zum gefahrlichsten Gegner des Osmanischen Reiches entwickelt 3 Napoleons III Kriegs und Friedensziel war ein Umsturz der auf dem Wiener Kongress geschaffenen als benachteiligend empfundenen Ordnung Europas Ein gunstiger Augenblick den Hebel am Bau dieser Ordnung von 1815 anzusetzen bot sich Napoleon III im Orient in der explosiven Lage des Jahres 1853 Seine spatere Politik im Krimkrieg und besonders seine Haltung nach dem Fall Sewastopols hingen stark mit dem ubergeordneten Aspekt seines grossen Grundplanes zusammen Die orientalische Krise und das Schicksal des Osmanischen Reiches interessierten ihn nur im Rahmen ihrer Nutzlichkeit fur die Verwirklichung seiner Idee zur Wiederetablierung Frankreichs als europaische Grossmacht Es war jedoch nicht der einzige Versuch seine Ideen umzusetzen und fur die Verwirklichung war der Krimkrieg nur ein wunschenswerter jedoch kein notwendiger Krieg Er zogerte lange und bedachte die Risiken und Opfer eines Krieges Im 19 Jahrhundert geriet die orientalische Frage auf eine internationale Buhne Die kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem erstarkten russischen und dem geschwachten osmanischen Grossreich bedeutete aber nicht automatisch den Kriegseintritt der anderen europaischen Grossmachte obwohl durch den uberall unterschiedlich ausgepragt aufkeimenden Nationalismus zusatzlicher Druck dahingehend entstand Im Gefolge der Franzosischen Revolution regten sich auch auf dem Balkan unter den dortigen Volkerschaften des osmanischen Reiches Nationalgefuhle die in dem Komplex der Frage ein Faktor von eigenem Gewicht wurden Die Zuspitzung der Frage hat den Krimkrieg allein nicht verursacht denn der russisch turkische Krieg von 1827 28 und der von 1877 haben sich nicht wie dieser Krieg zu einem europaischen ausgeweitet Die hier vorhandene Rolle des Elementes der offentlichen Meinung deutet auf andere Mitursachen hin 16 Ideologien und Feindbilder Bearbeiten Russlands Motiv das Osmanische Reich zu zerschlagen lag jedoch nicht allein in geopolitischen Interessen begrundet Es basierte zudem auf dem in Teilen der russischen Gesellschaft seit Beginn des 19 Jahrhunderts verbreiteten Panslawismus und dem Wunsch die orthodoxen slawischen Volker des Balkan von der osmanischen Herrschaft zu befreien Meldungen uber blutige Niederschlagungen regelmassig aufflackernder Freiheitskampfe der Balkanslawen emporten die russische Offentlichkeit und liessen dort Rufe nach einem Eingreifen laut werden Russland sah sich als Schutzmacht der orthodoxen Christen und beanspruchte fur sich sowohl die im eigenen Land lebenden Orthodoxen als auch jene des Osmanischen Reiches zu reprasentieren Zugleich ging es darum eine sich ankundigende islamische und nationalistische Revolution im Osmanen Reich zu verhindern 17 In Grossbritannien Frankreich und in anderen Landern Westeuropas gab es andererseits russophobe und turkophile Ideen die teilweise grossere Bevolkerungskreise ergriffen 18 So war Russland bei vielen als Gendarm Europas verhasst der nicht nur in Russland die Volker unterdrucke sondern auch im Rest Europas Freiheitsbewegungen bekampfe 19 Als Beispiele galten ihnen die Niederschlagung des polnischen Aufstandes 1830 1831 und der Einmarsch in Ungarn 1849 Manche Intellektuelle waren dagegen in Bezug auf das Osmanische Reich der Meinung dass dieses sich durchaus in einem liberalen Sinne reformieren konne 20 Aus den vielen ideologischen Ressentiments des Westens entstanden Aggressionen diese richteten sich aber in dieser zeitlichen Periode nicht gegen den Islam sondern gegen die russische Orthodoxie Klerikale und Zeitungsmacher in England furchteten deren Ausbreitung auf dem Balkan mehr als die zuvor jahrhundertelang bekampfte religiose Vorherrschaft der Muslime in dieser Region Anglikanische Geistliche in Grossbritannien das sich damals gern als so etwas wie die moralische Speerspitze der Menschheit betrachtete scheuten sich nicht von ihren Kanzeln herab den Islam als eine segensreiche Vormacht fur das orientalische Christentum zu preisen und seine angebliche Toleranz im Gegensatz zum orthodoxen Despotismus zu loben Liberale Politiker wie Anthony Cooper der siebte Earl of Shaftesbury zum Beispiel bewerteten die im Osmanischen Reich umstrittenen Tanzimat Reformen als Aufbruch der Turkei in ein Zeitalter des Fortschritts und der Toleranz Das von osmanischer Seite ausgefuhrte Massaker von Chios 1822 etwa das Eugene Delacroix in einem Gemalde dargestellt hat wurde ausgeblendet Damals wurden jahrlich noch Hunderte von Apostaten im Osmanischen Reich nach islamischem Recht hingerichtet Grossbritannien das zu der Zeit modernste und technologisch fortschrittlichste Reich der Welt zog an der Seite eines muslimischen Reiches auf europaischem Boden in den Krieg gegen seinen ehemaligen christlichen Verbundeten Russland 21 Menschikows Mission Bearbeiten nbsp Furst Menschikow 1787 1869 nbsp Kladderadatsch Karikatur uber die Diplomatie Menschikows 1853Zum Ausloser des Krieges wurde das Auftreten von Furst Menschikow Ende Februar und Marz 1853 Der Zar hatte den Militar nach Konstantinopel entsandt um eine Reihe von Forderungen an das Osmanische Reich zu uberbringen So wurde die Fortfuhrung des Vorrechts orthodoxer Christen an den heiligen Statten des Christentums und die Ausbesserung der Kuppel uber dem Christusgrab verlangt ohne Mitwirkung der Katholiken Der Sultan war zunachst bereit einen Teil dieser Forderungen zu erfullen Doch Menschikow hatte noch eine zweite sehr weitreichende Forderung uberbracht Das Osmanische Reich solle durch einen Vertrag Russlands Schirmherrschaft uber die orthodoxen Christen im Osmanischen Reich anerkennen die ein Drittel seiner Bevolkerung darstellten Menschikow bewirkte durch sein Auftreten den Abbruch der Verhandlungen Es half ihm nicht sein Ultimatum mehrmals um einige Tage zu verlangern Der Sultan lehnte unterstutzt durch den britischen Botschafter Stratford Canning die russischen Forderungen ab 22 Dadurch hatte Russland einen Vorwand fur die militarische Eskalation des Konflikts Menschikow reiste am 21 Mai 1853 unter grossem Eklat ab 3 Russland brach die diplomatischen Beziehungen zum Osmanischen Reich ab Bereits drei Wochen spater setzten Frankreich und Grossbritannien ein deutliches Zeichen Ihre Mittelmeerflotten gingen in der Besika Bucht nahe der Dardanellen Einfahrt vor Anker 3 Charles John Napier wurde zum Oberbefehlshaber der britischen Flotte in der Ostsee ernannt Er lief mit seinen Kriegsschiffen bereits am 11 Marz 1854 17 Tage vor der britischen Kriegserklarung in die Ostsee aus um russische Hafen zu blockieren Da die russische Flotte sich daraufhin nicht zum Kampf stellte wurden in den folgenden Wochen russische Werften und Hafen in Finnland angegriffen oder beschossen 23 Der russische Zar war daraufhin bereit gegen das Osmanische Reich und seine moglichen Verbundeten Frankreich und Grossbritannien in den Krieg zu ziehen Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch der wichtigste militarische Berater des Zaren war sich aber der osterreichischen Unterstutzung in einem solchen Krieg nicht sicher Er empfahl dem Zaren deshalb die Donaufurstentumer notfalls fur mehrere Jahre zu besetzen Dies und die russische Propaganda wurden dazu fuhren dass 50 000 Balkanchristen sich dem Zaren als Soldaten zur Verfugung stellen Dadurch wurden die Westmachte von einem Eingreifen abgeschreckt und Osterreich zur Neutralitat gezwungen werden 24 Der Autokrat Nikolaus I strebte an der militarischen Spitze der Dampfwalze Russland die Vorherrschaft in Europa durch Sprengung des strategisch wichtigen Dardanellenriegels nicht planmassig an Der Zar fuhlte sich durchaus den Regeln und Verhaltensnormen wie sie das europaische Konzert eingebettet in das Vertragssystem des Wiener Kongresses seinen Teilnehmern abverlangte aufrichtig verpflichtet Er wurde in der Darstellung Winfried Baumgarts wider seinen ursprunglichen Willen in den spateren Krieg mit Frankreich und Grossbritannien hineingedrangt 25 Andrej Subow schrieb er selber hatte einen sinnlosen Krieg entfesselt 26 Verlauf BearbeitenRussisch turkischer Konflikt Bearbeiten nbsp Omar Pascha 1806 1871 Ende Juni 1853 befahl der Zar seinen beiden Armeen in Bessarabien in das benachbarte Furstentum Moldau und das Furstentum Walachei einzumarschieren Furst Michail Dmitrijewitsch Gortschakow uberschritt mit 80 000 Mann den Pruth und errichtete sein Hauptquartier in Bukarest Der Bevolkerung wurde gesagt es gehe dem Zaren nur um ein Pfand um die Pforte zur Achtung religioser Rechte zu zwingen 27 Das Osmanische Reich erklarte Russland wiederum von den Briten ermutigt am 16 Oktober 1853 den Krieg nachdem mehrere diplomatische Versuche zur Beilegung des Konflikts gescheitert waren 3 Der osmanische General Omar Pascha ruckte daraufhin gegen die Kaiserlich Russische Armee an der Donau vor und errang in der Schlacht von Oltenița am 4 November den ersten Sieg Der russische Feldzug kann zu diesem Zeitpunkt bereits als gescheitert angesehen werden da mehr als zwei Drittel der zaristischen Soldaten durch Seuchen Epidemien und Verwundungen binnen weniger Wochen ums Leben kamen und die Verluste spater nicht ausgeglichen werden konnten 28 nbsp Die Seeschlacht bei Sinope Gemalde von Iwan AiwasowskiAm 30 November desselben Jahres griff die russische Schwarzmeerflotte mit sechs Linienschiffen zwei Fregatten und drei Dampfern unter Vizeadmiral Nachimow den osmanischen Hafen Sinope an Mit von Bombenkanonen abgefeuerten Sprenggranaten schossen die Russen in der Seeschlacht bei Sinope samtliche dort liegenden Schiffe des osmanischen Vizeadmirals Osman Pascha mit 4 000 Marinesoldaten an Bord in Brand 29 Von den osmanischen sieben Fregatten und funf Korvetten uberstand nur ein nach Konstantinopel fliehendes Schiff die Schlacht Daraufhin lief wenige Wochen spater eine britisch franzosische Flotte ins Schwarze Meer ein Nikolaus machte nun Kompromissvorschlage Grossbritannien und Frankreich traten daraufhin aber nicht in echte Verhandlungen ein 3 Napoleon III unternahm am 29 Januar 1854 mit einem eigenhandigen Schreiben an den Zaren zum Schein 3 einen letzten Vermittlungsversuch Nikolaus I lehnte ihn aber mit einem fur Frankreich provozierenden Hinweis auf die Niederlage Napoleon Bonapartes im Russlandfeldzug 1812 ab Die Stimmung der Bevolkerung in Frankreich richtete sich daraufhin gegen Russland Am 12 Marz 1854 schlossen Frankreich und Grossbritannien einen Kriegshilfevertrag mit dem Osmanischen Reich In der langen Kette der Kriegsursachen war die Schlacht bei Sinope der entscheidende Anlass fur den Kriegseintritt der Westmachte Die Nachricht von der Schlacht bei der innerhalb weniger Stunden 3000 turkische Seeleute durch die technisch uberlegenen russischen Sprenggranaten den Tod fanden brachte die offentliche Meinung in Westeuropa vor allem in Grossbritannien dermassen gegen Russland auf dass alle Versuche die Krise diplomatisch zu losen diskreditiert wurden 16 Frankreich und Grossbritannien treten in den Krieg ein Bearbeiten nbsp The Allies Herrschaftshauser Allianz v r Napoleon III Victoria und Abdulmecid I Am 27 28 Marz 1854 erklarten Frankreich und Grossbritannien Russland den Krieg um eine russische Machtausweitung zu verhindern Beide Lander hatten ihre Mittelmeerflotten bereits im Juni 1853 in die Einfahrt zu den Dardanellen und am 3 Januar 1854 ins Schwarze Meer entsandt 30 Im April 1854 landeten die Alliierten bei Gallipoli ihre Expeditionstruppen an um einen moglichen russischen Vorstoss nach Konstantinopel zu verhindern Am 22 April beschossen alliierte Schiffe zehn Stunden lang Hafenbatterien vor Odessa zerstorten dieselben und zogen sich daraufhin wieder zuruck Dies war ohne grosse militarische Bedeutung Im Mai wurde beschlossen die zunachst bei Konstantinopel und Gallipoli gelandeten franzosischen und britischen Truppen bei Varna zu versammeln Da dies moglichst uber den Seeweg erfolgen sollte wurde der Truppen Transport zu einer wesentlichen Aufgabe der Marine die sie im weiteren Kriegsverlauf beibehielt Die eigenen Mittel der Flotte reichten dazu jedoch nicht aus so dass zahlreiche Handelsschiffe gechartert werden mussten Fast der ganze Transport zwischen Heimat und Depotpunkten im Orient wurde mit gemieteten Schiffen bewerkstelligt Darunter befanden sich viele Segelschiffe die aus Sicherheits und Zeitgrunden von Dampfern geschleppt wurden Der Truppenaufmarsch auf der Krim erfolgte unter der Annahme dass die Gegenseite weder zu Wasser noch zu Lande grossere Storaktionen durchfuhren werde Wie schon die ersten Anlandungen der Armeen auf Gallipoli fernab der Front geschah auch die Truppenverlegung auf die Krim weitgehend planlos und ohne angemessene Vorbereitung 31 Auf ausdrucklichen Wunsch Nikolaus I ubernahm Iwan Paskewitsch im April 1854 den Oberbefehl an der Donau Er begann am 14 April mit der Belagerung der strategisch wichtigen Festung Silistra Omar Pascha fuhrte am 10 Juni eine Entsatzarmee heran und war in den Kampfen vor Silistra erneut siegreich Paskewitsch wurde verletzt und erneut durch Gortschakow ersetzt Die osmanische Armee kampfte deutlich erfolgreicher als im Russisch Turkischen Krieg von 1828 bis 1829 nicht zuletzt aufgrund der Reformen durch preussische Offiziere wie Helmuth Karl Bernhard von Moltke Die Russen mussten die Belagerung von Silistra daher nach 55 Tagen am 23 Juni aufgeben Omar Pascha ruckte am 22 August in Bukarest ein 32 Politik Osterreichs und Preussens Bearbeiten nbsp Einmarsch der Osterreicher in Bukarest September 1854 Die Stadt war zuvor von russischen bzw turkischen Truppen besetzt worden Die Habsburger waren zwar in der Revolution von 1848 1849 von Russland gegen die Aufstandischen unterstutzt worden 33 dennoch forderte Osterreich am 3 Juni 1854 Russland drohend auf sich aus den Donaufurstentumern zuruckzuziehen und besetzte diese nach dem russischen Abzug selbst 34 Im Oktober 1854 zog Osterreich 300 000 Mann an der russischen Grenze zusammen die erhebliche russische Krafte banden ohne aber in die Kampfe einzugreifen Auf diese Weise spielte Osterreich eine wichtige Rolle im Krimkrieg obwohl es sich nicht aktiv am Kriegsgeschehen beteiligte und verargerte durch dieses Verhalten letztlich beide Parteien Preussen blieb hingegen als einzige Grossmacht tatsachlich neutral Der Konig hatte dies zugesagt Wegen der Neutralitat gab es sogar Zweifel ob Preussen uberhaupt noch eine der funf Grossmachte sei 35 In der offentlichen Meinung hielten sich der Einfluss von extrem konservativer prorussischer Kreuzzeitungspartei und liberalkonservativer prowestlicher Wochenblattpartei die Waage Auch die Fuhrungsschicht Preussens war wie diejenige in Osterreich in ihrer politischen Haltung extrem gespalten in eine prowestliche und eine prorussische Fraktion Konig Friedrich Wilhelm IV schwankte zwischen beiden Gruppierungen was den verargerten Zaren zu der Ausserung veranlasste Mein lieber Schwager geht jeden Abend als Russe zu Bett und steht jeden Morgen als Englander wieder auf Schien die Wochenblattpartei um die Jahreswende 1853 54 noch allgemein Oberwasser zu haben entliess der Konig bereits im Fruhjahr 1854 einige ihrer wichtigsten Sympathisanten Von Seiten der Briten und der Franzosen wurden Uberlegungen angestellt die Preussen auf ihre Seite zu ziehen So stellte Palmerston dem Kabinett folgende Vorschlage vor Preussen sollte fur sein Mitwirken als Kriegspartner die Ostseeprovinzen des russischen Reiches und Osterreich grosse Teile der Region bis zur Donaumundung erhalten Schweden sollte Finnland und die Region Aland angeboten werden Die Franzosen bestanden zusatzlich auf die Schaffung eines unabhangigen polnischen Konigreichs 36 37 Letztlich schreckten die Regierenden in Wien und Berlin 38 vor einer aktiven Kriegsbeteiligung zuruck auch weil sie die Hauptlast des Krieges hatten tragen mussen Preussens Neutralitat und Osterreichs nur indirekter Kriegseingriff machten einen franzosisch britischen Feldzug gegen das russische Kernland unmoglich 3 Wahrend vor allem die Russen Osterreich Undankbarkeit vorwarfen wurden die Beziehungen Preussens zu den ubrigen vier Grossmachten nicht dauerhaft belastet Aufmarsch der Alliierten Bearbeiten Am 31 Mai 1854 landeten die ersten franzosisch britischen Truppen bei Warna heute in Bulgarien liegend Das franzosische Kontingent bestand aus vier Infanteriedivisionen 8 5 Feldbatterien und Chasseurs d Afrique Jager zu Pferde Insgesamt umfasste die franzosische Armee etwa 30 000 Mann und 68 Geschutze nbsp Armand Jacques Achille Leroy de Saint Arnaud 1796 1854 nbsp Baron Raglan 1855 Krim In seinem fortgeschrittenen Alter hatte er fast seine gesamte Militarzeit in Staben zugebracht und zudem noch nie eine grossere Einheit als ein Bataillon kommandiert 3 Auch der Herausgeber von The Times Delane kritisierte ihn In einem Leitartikel wurde gleichzeitig seinem Stab Inkompetenz lethargische Burokratie und Vetternwirtschaft vorgeworfen funf seiner Neffen fungierten darin als seine Adjutanten 39 Franzosische Armee Saint Arnaud 1 Division Canrobert 2 Division Bosquet 3 Division Prinz Napoleon 4 Division Forey Kavalleriebrigade Cassaignolles Kavalleriebrigade D Allonville Das britische Kontingent bestand aus funf Infanterie und einer Kavalleriedivision mit etwa 26 000 Mann und 60 Geschutzen Britische Armee Fitzroy Somerset 1 Baron Raglan Kavalleriedivision George Bingham 3 Earl of Lucan leichte Kavalleriebrigade James Brudenell 7 Earl of Cardigan schwere Kavalleriebrigade James Yorke Scarlett 1 Infanteriedivision Prinz George 2 Duke of Cambridge Gardebrigade Henry John William Bentinck Highlandbrigade Colin Campbell 2 Infanteriedivision George De Lacy Evans 3 Brigade Adams 4 Brigade John L Pennefather 3 Infanteriedivision Richard England 5 Brigade 6 Brigade 4 Infanteriedivision George Cathcart 7 Brigade 8 Brigade ab 28 Juli Arthur Torrens Leichte Division George Brown 1 Brigade William John Codrington 2 Brigade Buller 40 Schon kurz nach der Ankunft der Truppen in Warna traten die ersten Verluste bei den Verbundeten durch Krankheiten auf Unter den schlechten medizinischen Bedingungen litten die Alliierten wahrend des gesamten Krieges Die Empfehlungen der von Generaldirektor Andrew Smith zuvor entsandten Kommission des Royal Army Medical Department British Medical Services zur Einrichtung von sanitaren Anlagen und Armee Lazaretten wurden von der Armeefuhrung weitgehend ignoriert 41 In der Folge erkrankten mehr als 20 Prozent der britischen Soldaten an Cholera Dysenterie und anderen Durchfallerkrankungen Mehr als 1000 britische Soldaten starben bevor ihre Einheiten in Kampfhandlungen verwickelt waren 42 Am 25 Juni beauftragte Lord Raglan den Chef der leichten Kavallerie Lord Cardigan landeinwarts zu marschieren um die russischen Stellungen zu erkunden Am 29 Juni erreichten diese Truppen Karasu um festzustellen dass die Russen ihren Ruckzug hinter die Donau und spater hinter den Pruth begonnen hatten Cardigan kehrte daraufhin nach Warna zuruck das er am 11 Juli erreichte Der russische Ruckzug enttauschte die Westmachte denn er machte ihren Kriegsgrund hinfallig Aber Napoleon III suchte einen militarischen Erfolg um seinen Grossmachtambitionen gerecht zu werden Und George Hamilton Gordon 4 Earl of Aberdeen Premierminister des Vereinigten Konigreichs erwartete vom Krieg einen Sympathiegewinn bei der antirussisch eingestellten britischen Offentlichkeit Frankreich und das Vereinigte Konigreich weigerten sich daher einen Waffenstillstand ohne einen deutlichen Sieg uber Russland abzuschliessen Da ein Marsch ins Innere des russischen Reiches aussichtslos erschien beschlossen die Alliierten die russische Festung Sewastopol auf der Halbinsel Krim anzugreifen Obwohl der Angriff auf die Krim schon beschlossen war marschierten drei franzosische Divisionen Ende Juli in die Dobrudscha auf dem Balkan um ein vermeintlich dort stehendes russisches Korps anzugreifen Diese Expedition wurde zu einem Debakel Nachdem die Franzosen 7 000 Mann durch die Cholera verloren hatten kehrten sie nach Warna zuruck 43 Am 7 September schifften sich die Alliierten schliesslich ein um die Krim anzugreifen Das Osmanische Reich verwaltete bedeutende griechische Siedlungsgebiete und selbst seine Hauptstadt Konstantinopel besass eine grosse griechische Gemeinde Als das Russische Reich die Kampfhandlungen eroffnete schien den Griechen die Chance gekommen das Osmanische Reich territorial zu beerben Konig Otto schlug einen stark pro russischen Kurs ein Nachdem der Krimkrieg begonnen hatte besetzte eine britisch franzosische Flotte kurzerhand den wichtigen und grossten griechischen Hafen Piraus Zudem wurde die Hauptstadt Athen besetzt und die griechische Flotte von den Westmachten beschlagnahmt Otto wurde damit seine aussenpolitische Machtlosigkeit demonstriert Hatte er bereits innenpolitisch Einfluss eingebusst so waren ihm nun zusatzlich aussenpolitisch Grenzen aufgezeigt Grossbritannien sah im Griechen Reich eine Art Protektorat Es war zwar offiziell unabhangig die Briten hielten es jedoch politisch an ihrer Leine Da Otto sich auf die russische Seite geschlagen hatte war er nach Grossbritanniens Verstandnis nicht mehr zuverlassig genug Fortan wurden Massnahmen ergriffen ihn politisch ganz auszuschalten 44 nbsp Beschuss von Bomarsund nbsp Suomenlinna von der Seeseite Kampfe im Ostseeraum Aland Krieg Bearbeiten Bereits am 11 Marz 1854 liefen die ersten britischen Kriegsschiffe unter Admiral Charles John Napier in die Ostsee aus um russische Hafen zu blockieren und um einer moglichen nordischen Allianz zuvorzukommen die im Rahmen bewaffneter Neutralitat zum Schutz ihres Russland Handels eventuell die Ostseezugange gesperrt hatte Da die russische Flotte sich nicht zum Kampf stellte wurden in den folgenden Wochen russische Werften und Hafen in Finnland angegriffen oder beschossen Im August 1854 griffen die Alliierten mit etwa 12 000 Mann Landungstruppen unter General Baraguay d Hilliers die Festung Bomarsund auf Aland an Die Besatzung der Festung verfugte zwar uber Hunderte von Geschutzen die Verteidigung zur Landseite war aber schwach Zudem war die Festung noch nicht ganz fertiggestellt Die Russen unter General Bodisco kapitulierten am 16 August uber 2 200 Russen gingen in Gefangenschaft Nach Besetzung der Inseln wurden die Forts der Festung gesprengt Der russische Admiral Pjotr Iwanowitsch Rikord fuhrte erfolgreich die Verteidigung Kronstadts und St Petersburgs durch 1855 bombardierten die Alliierten zwei Tage lang die Docks in Suomenlinna vor Helsinki Karl Marx sah die diplomatischen Bemuhungen Russlands zu Beginn des Krimkrieges als ein Weiterbetreiben der zaristischen Politik von Alexander I Grossbritannien durch eine Bewaffnete Neutralitat politisch zu isolieren zumindest die Ostsee militarisch zu neutralisieren und damit Sankt Petersburg zu schutzen an Wahrend Russland allein einer Allianz aus Frankreich Grossbritannien Sardinien und dem Osmanischen Reich gegenuberstand erklarten 1855 Preussen Schweden und Danemark erneut Bewaffnete Neutralitat zum Schutze ihres Handels mit Russland und nahmen somit faktisch eine Russland wohlwollende Haltung ein Das Einlaufen britischer Kriegsschiffe in die Ostsee und den Beschuss russischer Hafen verhinderten sie damit nicht 45 Kampfe im Fernen Osten Bearbeiten Am 18 August 1854 unternahm ein aus drei Fregatten zwei Korvetten und einem Dampfschiff bestehender britisch franzosischer Schiffsverband einen Angriff auf die russische Stadt Petropawlowsk auf Kamtschatka Die Stadt war jedoch in den Jahren zuvor dank der Voraussicht des Fernost Gouverneurs Nikolai Murawjow Amurski befestigt worden Die Russen hatten nur eine kleine Garnison aus mehreren hundert Mann und 67 Kanonen Ihnen standen zahlenmassig uberlegene alliierte Landungstruppen und 218 Schiffskanonen gegenuber Nach langem Beschuss landeten etwa 600 Soldaten sudlich der Stadt wurden jedoch nach schweren Gefechten von 230 Verteidigern abgewehrt und zum Ruckzug gezwungen Am 24 August landeten weitere 970 Alliierte ostlich der Stadt konnten sich aber ebenfalls nicht gegen 360 Russen durchsetzen Danach verliessen die Schiffe russische Gewasser Die Verluste der Russen betrugen etwa 100 Mann die der Briten und Franzosen waren ungefahr funfmal hoher Kampfe im Weissen Meer und der Barentssee Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In den Gewassern des Weissen Meeres und der Barentssee kam es wahrend zweier Fahrten in den Jahren 1854 1855 zu militarischen Aktionen einer anglo franzosischen Marineexpedition Die Aktionen der britischen Schiffe in dieser Region beschrankten sich auf die Beschlagnahme kleinerer Handelsschiffe und die zweimalige erfolglose Beschiessung des Klosters Solowezki und der Stadt Kola Ziel der Operation war es das wirtschaftliche Potenzial Russlands zu schwachen indem der Seehandel in der Region unterbrochen Hafen blockiert Infrastruktur an der Kuste zerstort und Handelsschiffe vernichtet wurden Die Alliierten hofften auch bei gunstigen Umstanden den Hafen von Archangelsk einnehmen zu konnen Krieg auf der Krim Bearbeiten Landung auf der Krim Bearbeiten nbsp Britischer Infanteriesoldat 1855 nbsp Blick auf die Kriegsschaden in der Stadt Sewastopol um 1854 nbsp Armeelager bei Balaklawa James Robertson und Felice Beato 1855 nbsp Charge of the Light Brigade Gemalde von Richard Caton Woodville junior nbsp Zeitungsillustration 1855 Schlacht von InkermanAm 12 September 1854 erreichten die verbundeten Briten und Franzosen die Bucht von Jewpatorija nordlich von Sewastopol auf der Krim Vom 14 19 September landeten sie ihre Truppen an und 50 000 britische franzosische und osmanische Soldaten gingen in der Bucht von Eupatoria an Land 3 Bei der Ankunft der alliierten Flotte fing es an zu regnen und bald goss es in Stromen Als von der Zeitung The Times entsendeter begleitender und einziger Journalist bei den Truppen schrieb William Howard Russell Selten oder nie sahen sich 27 000 Englander in einer erbarmlicheren Lage Die britische Militarfuhrung hatte keine Zelte fur die Truppen an Land gebracht Decken und Mantel der Soldaten weichten durch die meisten Manner schliefen in Pfutzen oder in Bachen Die franzosischen Truppenteile waren hingegen gut gerustet Er bemerkte beispielsweise Lazarette Brot und Keksbackereien Planwagenzuge fur die Beforderung von Vorraten und Marschgepack Unser grosser Marinestaat wurde durch einen einzigen Dampfer reprasentiert der einem Privatunternehmen gehorte Solch anklagende Tonlage sollte in den folgenden Monaten mit weitaus schlimmeren Schilderungen noch oft in The Times angeschlagen werden 46 Russells Berichterstattung brachte die Offentlichkeit des ruhmreichen britischen Weltreichs auf und die Bewertung des Krimkriegs und seiner teils katastrophalen Umstande wurden von ihm allgemein entscheidend gepragt Er gilt seitdem als der erste moderne Kriegsberichterstatter 47 48 Schlacht an der Alma Bearbeiten Hauptartikel Schlacht an der Alma Am 19 September marschierten die Alliierten landeinwarts wo sie am Fluss Alma von den Russen unter Furst Menschikow der inzwischen Oberbefehlshaber der russischen Truppen geworden war erwartet wurden Menschikow hatte eine gut ausgebaute Stellung bezogen Nach Schwierigkeiten bei der Koordination des Angriffs der Alliierten zwischen den Oberbefehlshabern Marschall Arnaud und Lord Raglan konnten die Alliierten in der Schlacht an der Alma am 20 September den ersten Sieg erringen Der Kriegsberichterstatter Thomas Chenery von The Times berichtete nach der Schlacht von den beunruhigend schlechten sanitaren Verhaltnissen im britischen Militarspital in Skutari Die Leistung des Sanitatsdiensts brach aufgrund der Masse an kranken und verletzten Soldaten schnell zusammen Anders als bei den franzosischen Truppen fehlten Krankentragen und Wagen um Verwundete vom Schlachtfeld abzutransportieren 49 Verwundete und Kranke die bis zum Ausschiffungs Hafen gelangten warteten hier Tage oder Wochen auf Schiffe die sie in das in Skutari eingerichtete Militarkrankenhaus bringen sollten 50 Diese Uberfuhrung dauerte je nach Schiffstyp und Wetterlage zwischen 2 und 7 Tage Uberlebende erwartete dort nochmals ein schlecht organisierter Transport in das auf einem Hugel oberhalb des Hafens liegende zentrale Militarlazarett Die Selimiye Kaserne war Anfang des Jahrhunderts errichtet und den Briten als Zentral Militarlazarett zur Verfugung gestellt worden Sie war aber allein schon durch ihre unzureichende Wasserversorgung fur eine effiziente medizinische Versorgung verwundeter oder kranker Soldaten ungeeignet Presseberichte uber diese Zustande hatten in England eine enorme Wirkung und offenbarten dass nicht nur das Kabinett in London und das Sanitarwesen vor Ort sondern auch allgemein die britische Armee fur den Krimkrieg ungenugend vorbereitet waren 51 Die Versorgung der Kranken und Verletzten war vermutlich nicht schlechter als wahrend der Schlacht bei Waterloo 1815 der letzten grossen Schlacht in welche die britische Armee involviert war Erstmals gab es jedoch Zeitungsreporter welche die britische Offentlichkeit schnell uber die Vorkommnisse informierten Drastische Berichte der Times Korrespondenten Russell und Chenery schockierten die britischen Zeitungsleser 52 Chenery stellte die Frage wieso die franzosische Armee mit Hilfe von Nonnen eine Versorgung ihrer Verwundeten und Kranken organisieren konnte wahrend die britische Armee eine vergleichbar gute Betreuung nicht zu leisten imstande war 53 Am 9 Oktober begannen die alliierten Truppen mit der Einschliessung Sewastopols Die russische Schwarzmeerflotte hatte sich im Hafen der Stadt versenkt und verhinderte damit einen von See unterstutzten Angriff der Alliierten Die Befestigungsanlagen waren hauptsachlich nach Norden zur Seeseite ausgerichtet Aus diesem Grund entschieden sich die Alliierten Sewastopol von Suden zu belagern wobei eine vollstandige Einschliessung der Stadt nie gelang Die Nordflanke jenseits der Tschernaja Bucht Grosse Bucht wurde hierbei nicht fur die Zermurbungsstrategie genutzt Durch diesen Korridor konnten sich die Belagerten uber Schiffsbrucken und Transportschiffe mit dem Notigsten versorgen Eine Eisenbahnlinie vom Zentrum Russlands in den Suden gab es noch nicht somit wurde die Versorgung Sewastopols immer unzureichender 3 Der deutschbaltische Ingenieuroffizier und spatere russische General Eduard Totleben liess kurzfristig ein System von Feldschanzen Batteriestellungen und Schutzengraben anlegen das die fast einjahrige Verteidigung der Festung ermoglichte Die Belagerung war durch katastrophale medizinische Zustande bei den Alliierten gekennzeichnet Schon kurz nach Beginn der Belagerung erkrankte der franzosische Oberbefehlshaber Saint Arnaud an der Cholera worauf er sein Amt an General Canrobert abgeben musste Er starb drei Tage danach am 29 September 1854 an Bord der Bertholet die ihn nach Frankreich zuruckbringen sollte Das sollte selbst unter hohen Offizieren kein Einzelfall bleiben denn die Ursachen fur die bakteriellen Infektionen konnten nicht abgestellt werden Lord Raglan erlag im Juni 1855 der Ruhr im November desselben Jahres verstarb der Befehlshaber der franzosischen Flotte Armand Joseph Bruat an der Cholera Schlacht bei Balaklawa Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Balaklawa und Attacke der Leichten Brigade Ein Versuch der Russen die Belagerung zu beenden fuhrte am 25 Oktober 1854 zur Schlacht bei Balaklawa Wahrend der Belagerung von Sewastopol hatten die Briten ihre Basis in der Hafenstadt Balaklawa errichtet Die Russen hatten eine Entsatzarmee aus Bessarabien herangefuhrt und sich etwa 8 Kilometer entfernt mit 25 000 Mann und 78 Kanonen unter ihrem Befehlshaber Graf Liprandi versammelt Liprandi besetzte die Hohen und der Weg zum Hafen schien frei zu sein Allerdings zogerten die Russen so dass Lord Raglan Zeit hatte seine Truppen heranzufuhren Nach dem erfolgreichen Einsatz der schweren Kavalleriebrigade kam es zum Todesritt der Leichten Brigade engl Charge of the Light Brigade Das Debakel sollte spater zum Mythos der britischen Geschichte verklart werden Die durch eine Reihe von Missverstandnissen ausgeloste Attacke der britischen Leichten Brigade auf ein Tal das von drei Seiten von russischer Artillerie eingeschlossen wurde erlangte aufgrund ihrer grossen Verluste und der Verwirrungen bei der Befehlsubermittlung eine tragische Beruhmtheit Bei diesem fatalen Angriff der in der britischen Literatur bis heute ein zentrales Ereignis des Krimkriegs ist starben von der 673 Mann starken Kavalleriebrigade innerhalb von 20 Minuten durch das russische Geschutzfeuer 156 Mann 122 wurden verwundet Gleichwohl fuhrte diese Schlacht nicht zur Aufhebung der Belagerung Schlacht von Inkerman Bearbeiten Am Tag nach der Schlacht von Balaklawa griffen die Russen die Stellung der britischen 2 Division bei Inkerman an wurden aber durch heftiges Artilleriefeuer zuruckgetrieben Die Russen verloren 270 Mann die Briten 100 Die Kampfe gingen als Little Inkerman in die Geschichte ein da wenige Tage spater eine grossere Schlacht an derselben Stelle gefuhrt werden sollte Am 5 November 1854 versuchten die eingeschlossenen Russen einen Ausfall gegen die britischen Truppen der zur Schlacht von Inkerman fuhrte Die Russen gingen in drei Abteilungen vor Wahrend General Gortschakow die Franzosen mit 22 000 Mann binden sollte griffen General Sojmonow und General Pawlow die Briten mit insgesamt 35 000 Mann an Die Russen versuchten den Briten in die Flanke zu fallen indem sie die Hugel am nordlichen Ende der britischen Stellung besetzten Ca drei Stunden lang verteidigten ungefahr 8 000 Briten ihre Stellung gegen rund 30 000 Russen in erbitterten Kampfen Dann griffen franzosische Zuaven und Fremdenlegionare die Russen wiederum in der Flanke an und zwangen sie zum Ruckzug Belagerung Sewastopols Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Sewastopol nbsp Kamiesch Der franzosische Nachschubhafen mit Lager nbsp Totleben 1818 1884 erlangte bei der Schlacht grosse Bekanntheit unter europaischen Militars nbsp Ubersicht der Befestigungsanlagen in Sewastopol 1854 nbsp Zeitgenossische Karte der Belagerung von SewastopolBei der Errichtung der Festung wurde nicht mit einem Angriff von der Landseite her gerechnet Daher waren die Befestigungsanlagen Sewastopols auf der Seeseite viel starker ausgebaut Nachdem die Alliierten am 20 September die russische Feldarmee auf der Krimhalbinsel in einem ausserst ungeordneten Schlachtverlauf an der Alma besiegt hatten ware es durchaus moglich gewesen Sewastopol aus der Bewegung heraus im Handstreich einzunehmen Die russische Seite hatte zudem ihre eher kleinen Soldatenkontingente dort zur Kustenverteidigung positioniert Trotzdem entschieden sich die britischen und franzosischen Generale die Festung und die Stadt nach den klassischen Regeln zu belagern Totleben liess daraufhin in enormem Tempo vor dem Festungswerk ein fur die Angreifer schwer aufklarbares und wie sich spater herausstellte effizientes System von Feldschanzen Batteriestellungen und Schutzengraben anlegen das zudem eine flexible Verteidigung ermoglichte Admiral Menschikow befahl die Schwarzmeerflotte abzurusten und stellte deren Marinesoldaten samt Kanonen zur Verfugung Die Alliierten legten ihrerseits Schanzen an und trieben ihre Laufgraben langsam gegen die Festung vor Nachschub bezogen die Briten uber den Hafen von Balaklawa Ruckwartig von Angriffen der russischen Krim Armee bedroht waren sie gezwungen auch dort Befestigungen anzulegen Sie fuhrten somit einen Stellungskrieg nach zwei Seiten 3 Ab Oktober beschossen die Kriegsparteien die feindlichen Stellungen mit bis dahin nicht gekanntem Munitionseinsatz Die Schiffe der Alliierten Flotte hatten weder im von ihnen genutzten Hafen von Balaklawa noch in der Kamiesch Bucht einen sicheren Ankerplatz Eine grosse Anzahl von Transportschiffen mit Lebensmitteln Pferdefutter und Lagerbedurfnissen schwer beladen erhielt am 14 November 1854 Befehl vor dem Hafen von Balaklawa auf einem ungeeigneten felsigen Meeresgrund von zudem 35 40 Faden Tiefe etwa 64 bis 73 Meter und von 1200 Fuss etwa 365 Meter hohen Felsen umgeben vor Anker zu gehen Dies geschah obwohl es bekannt war dass dort in dieser Jahreszeit heftige Sturme tobten Eine spatere Untersuchung zum aufkommenden November Sturm durch Urbain Le Verrier ergab dass ein Sturmfeld quer uber ganz Europa gezogen war und es mit Hilfe der damals neuen Telegraphie moglich gewesen ware das Unwetter fur die Krim rechtzeitig vorherzusagen Eine taglich veroffentlichte Wettervorhersage gab es damals noch nicht 54 Bei diesem Orkan gingen zahlreiche Schiffe mit vielen Mannschaften unter oder zerschellten an den Klippen An den Mundungen der Flusse Katscha und Belbek gingen funf britische und zwei turkische Kriegsschiffe unter in Balaklawa nicht weniger als elf bei Eupatoria verloren die Franzosen das Linienschiff Henry IV Im Lager von Balaklawa wurden Lebensmittel und Tierfutter zunehmend knapper Wahrend in der Kamiesch Bucht dem franzosischen Ausschiffungspunkt unter der Kriegs und Transportmarine noch Ordnung herrschte machte sich im britischen Nachschubhafen Balaklawa Verwirrung und Willkur breit Durch den November Orkan zeigte sich die mangelnde Organisation des Armeelagers Balaklawa Der wolkenbruchartige Regen hatte die ganze Gegend von Balaklawa bis zur Front in einen Sumpf verwandelt und verwustet Von samtlichen ohnehin ausserst schlecht konstruierten Zelten blieben nur drei im ganzen Lager stehen Die Lazarette waren ebenfalls in Zelten untergebracht Gegen Mittag trat Schneegestober ein Viele Soldaten kamen bis zum darauffolgenden Morgen durch Kalte und Nasse um Mitten in der Nacht wahrend aller Schrecken der Natur begann an der vorgelagerten Front eine heftige Kanonade von den Batterien der Festung Sewastopols aus In der Nacht zum 28 November brach Cholera aus Schon zu Anfang Dezember starben im britischen Lager durchschnittlich taglich 80 bis 90 Soldaten Ausserdem wuteten Skorbut und Fieber Epidemien 55 56 Am 9 April 1855 begann ein besonders intensiver Beschuss der Stadt Der britische Chefingenieur John Fox Burgoyne sah das Zentrum der russischen Stellung im Fort Malakow und konzentrierte das Feuer der Alliierten dorthin Im Mai 1855 standen 35 000 Briten und 100 000 Franzosen auf der Krim Ende Mai trafen dazu noch 14 000 Italiener aus dem Konigreich Sardinien ein 57 Auf der Krim waren zudem Zehntausende osmanische Soldaten in schwankender Anzahl involviert 58 Das sardische Expeditionskorps wurde von Alfonso La Marmora befehligt Sardinien hatte am 26 Januar 1855 in Turin eine Militarkonvention mit den beiden Westmachten geschlossen 15 000 Soldaten sandte es nach der Krim um Grossbritannien zu unterstutzen Das Ziel des Ministerprasidenten Camillo Cavour war es die italienische Einigungsbewegung zu fordern und Russland und damit die Heilige Allianz zu bekampfen Dadurch sollte die Landkarte Europas im liberal nationalen Sinn neu gezeichnet werden Es ging ihm auch darum zu zeigen dass Sardinien fur die Westmachte wertvoller sein konne als Osterreich Diese wiederum vermieden es der italienischen Sache offiziell Versprechungen zu machen da Osterreich zumindest neutral gehalten werden sollte Frankreich schloss sogar am 22 Dezember ein Geheimabkommen mit Osterreich ab dass der Status quo in Italien fur die Dauer eines Bundnisses gegen Russland beibehalten werden sollte 59 nbsp Die Festung Jenikale umfasst 2 5 Hektar und bewachte mit starken Geschutzen die strategisch wichtige Meerenge von Kertsch nbsp Fentons Foto Idyll Kriegsrat der drei alliierten Befehlshaber v r Pelissier Omar Pascha Raglan 60 Der russische Oberbefehlshaber Menschikow wurde durch Furst Michael Gortschakow ersetzt der schon 1853 den Angriff auf die Donaufurstentumer und Silistra gefuhrt hatte Grosse Bedeutung wurde im Feldlager vor Sewastopol der Einnahme der Hafenstadt Kertsch und der Beherrschung des Asowschen Meeres beigemessen weil das russische Heer auf der Krim von dort aus einen grossen Teil seiner Lebensmittel bezog Deshalb begannen Ende April die Vorbereitungen dazu 61 Anfang Mai unternahmen die Alliierten diese Expedition nach Kertsch im Sudosten der Krim Die britische Highland Brigade die Rifle Brigade die Royal Marines und 8500 franzosische Soldaten wurden unter dem Kommando von Sir George Brown eingeschifft kehrten aber zuruck ohne die Stadt anzugreifen Der Grund dafur war ein telegraphischer Befehl des franzosischen Kaisers die Reserven aus Konstantinopel abzuholen Dafur wurden die franzosischen Schiffe benotigt Das Verhaltnis zwischen den Alliierten hatte durch den Abbruch der Expedition gelitten Canrobert legte da er trotz aller Anstrengungen keine entscheidenden Erfolge erringen und sich mit den Briten nicht verstandigen konnte am 16 Mai 1855 das Kommando nieder um General Aimable Pelissier Platz zu machen und ubernahm erneut das Kommando des I Korps Um das Verhaltnis zu den Briten wieder zu verbessern stimmte Pelissier einer zweiten Expedition nach Kertsch zu Am 24 Mai startete die Expedition mit 60 Schiffen 7000 franzosischen 5000 turkischen und 3000 britischen Soldaten Diese zerstorte das Arsenal von Kertsch und mehrere russische Hafen an der Strasse von Kertsch Kertsch wurde nach Niederringen des leichten Widerstandes besetzt Ebenso bemachtigten sich die Alliierten der Festung Jenikale welche auf einer Landzunge nordlich der Stadt liegt und gewannen damit Eingang in das Asowsche Meer In den folgenden Tagen liefen die leichten Schiffe der Alliierten in dieses Gewasser ein In den einzelnen russischen Versorgungspunkten wie Berdjansk Mariupol und Taganrog wurden angelandete und dort eingelagerte Vorrate teils ubernommen teils zerstort Kertsch blieb von nun an fur die Dauer des Krieges von alliierter Seite standig besetzt Infolge des Erscheinens der Flotte der Allianz raumten die Russen nunmehr auch die letzten beiden Punkte welche sie bisher noch an der kaukasischen Kuste innehatten Anapa und Sudschukkale Dieser Erfolg war leicht errungen aber von grosser Wichtigkeit Die russische Seite empfand diese Niederlage als sehr schmerzlich 61 Am 28 Juni 1855 starb Lord Raglan an der Ruhr 62 sein Nachfolger wurde Sir James Simpson und nach dessen Rucktritt am 11 November William John Codrington Am 12 Juli starb der von einem Scharfschutzen todlich verwundete Admiral Nachimow der bis dahin die Verteidigung der Stadt und ihres Hafens geleitet hatte nbsp Franzosische Schwimmende Batterien in der Schlacht von Kinburn 1855 nbsp Franzosische Eisbrecher im Liman von Dnepr und Bug nbsp Franzosische schwimmende Batterie Lave 1854 63 Die alliierten Flotten beherrschten das Schwarze Meer versenkten Transportschiffe und beschossen sowohl militarische Objekte wie die Festung Kinburn als auch zivile Objekte an der Kuste Als am 14 Oktober die Schiffsformation vor der Festung erschien befand diese sich in schlechtem Zustand und war nach kurzer Gegenwehr genommen Dazu wurden 4000 Soldaten der Anglo Franzosischen Truppen am 15 auf der Kinburn Halbinsel gelandet Diese schnitten die Festung zunachst zur Landseite hin ab Nach kurzem Widerstand kapitulierte die Besatzung des Forts am 17 Oktober 1855 Der Angriff auf das Festungswerk stellte in Hinblick auf die Verteidigungsmittel uber welche die Verteidiger verfugten keine sonderliche Schwierigkeit dar Bei diesem wurde zum ersten Mal in der Geschichte gepanzerte schwimmende Batterien zum Einsatz gebracht Die franzosische Flotte war kurz vorher durch drei derartige Schiffe verstarkt worden Lave Tonnante und Devastation An diesen Fahrzeugen waren erste Erscheinungen eines Panzer systems welches durchweg mit gusseisernen Platten ausgestattet war angewendet Diese schutzten gegen Projektile gewohnlichen damaligen Kalibers Auf diese Batterien wurden grosse Hoffnungen gesetzt namentlich fur die Option eines Angriffes auf die russischen Befestigungen an der Ostseekuste wie Sweaborg und Kronstadt denen man bisher nichts anhaben konnte Sie sollten im kommenden Fruhjahr damit nochmals unter Beschuss genommen werden 64 Um die Passage der schwimmenden Batterien zu ermoglichen mussten vor deren Einsatz im Dnepr Bug Liman Eisbrecher eingesetzt werden Die in Frankreich entwickelten gepanzerten Batterien zeigten dass Schiffe mit einer Eisenpanzerung in der Lage waren starkem Kanonenbeschuss zu widerstehen Zwar kam es bei unter Besatzungsmitgliedern zu Todesfallen wenn Geschosse an den Geschutzpforten eindrangen die Panzerung wurde aber trotz vieler Treffer nicht durchschlagen 65 nbsp Die Gartenlaube Position der Alliierten vor dem Malakoff Thurm und dem Redan 1855 Am 16 August versuchten die Russen in der Schlacht an der Tschernaja den einzigen Ausfall aus der Belagerung Sewastopols unter dem Befehl Gortschakows 66 Die zahlenmassig uberlegene aber schlecht bewaffnete russische Infanterie versuchte den Fluss Tschorna ohne Unterstutzung von Kavallerie oder Artillerie zu uberqueren um die dahinter liegenden Hohen zu nehmen Der Versuch endete in einem blutigen Massaker bei dem sie 8000 9000 Soldaten an Verlusten erlitten 67 68 Der Kampf um die Festung Sewastopol erreichte nach fast einjahriger Belagerung seinen Hohepunkt und den gleichzeitigen Abschluss mit der Ersturmung des Forts Malakow Nach dreitagigem Beschuss der Stadt durch 775 britische und franzosische Geschutze griffen drei franzosische und zwei britische Divisionen an mehreren Stellen die Festung an Nach der Eroberung Malakows durch Franzosen unter dem Kommando der Generale Patrice de Mac Mahon und Pierre Bosquet am 8 September 1855 beschloss Gortschakow angesichts der grossen eigenen Verluste die Stadt Sewastopol zu raumen In der Nacht zum 9 September sprengten russische Pioniere die meisten der Festungsanlagen da die Festung die Kontrolle des Schwarzmeerhafens von Sewastopol ermoglichte Die verbliebenen 40 000 Verteidiger zogen sich uber die Tschernaja Bucht zuruck 3 Das Niederringen der Festung fuhrte zur ersten Materialschlacht der Geschichte und war durch einen massiven Einsatz an Waffen und Kriegsmaterial gekennzeichnet Die kriegfuhrenden Parteien warfen enorme Mengen an Truppen Kriegsgerat und Munition in die Schlacht Dabei verlor sich eine umfangreiche strategische Konzeption des Feldzugs gegen Russland Das Hauptziel wurde den Gegner mittels quantitativer und qualitativer Uberlegenheit zu uberwaltigen 69 nbsp Russische Geschutzstellung mit Vorhangen aus geflochtenen Seilen gegen Scharfschutzenprojektile und SchrapnelleDie britischen Truppen erlitten bei der Sewastopol Ersturmung eine empfindliche Niederlage Wahrend die Verteidiger durch die Angriffswellen der franzosischen Truppen aus der Malachov Bastion herausgeworfen wurden blieb der gleichzeitig unternommene Sturm der Briten auf den Redan das zweitwichtige Festungswerk Sewastopols in den Laufgraben stecken Uber das Scheitern am Redan war die britische Fuhrung unzufrieden und ungehalten besonders in Anbetracht des militarisch glorreichen franzosischen Sieges Die Ausserung der Konigin sie konne den Gedanken nicht ertragen that the failure on the Redan should be our last fait d Armes gibt der weit verbreitet aufkommenden Stimmung in Grossbritannien Ausdruck Darin liegt einer der Grunde fur die dortige ungebrochene Kriegslust 70 Obwohl die russische Armee insgesamt 1 2 Millionen Soldaten zahlte war diese zu keinem Zeitpunkt in der Lage auch nur eine Anzahl von 200 000 Soldaten auf der Krim zu konzentrieren Denn sie mussten die Ostseeprovinzen und die baltische Kuste gegen eventuelle Anlandungsoperationen der Briten und Franzosen sichern sie standen vorsorglich mit Truppen im rebellischen Polen im Suden drohte durch Osterreich Gefahr und die kaukasische Front gegen die Turken band zudem 100 000 Soldaten Die Alliierten gewannen die Schlacht hauptsachlich aufgrund ihrer grossen materiellen Uberlegenheit Sie zerstorten mit ihren Bombardements die Stadt Sewastopol fast komplett Die Generale beider Seiten opferten rucksichtslos Tausende ihrer Soldaten Die franzosischen Streitkrafte trugen im Verlauf zunehmend die Hauptlast der Schlacht 3 Die russische Seite konnte allgemein nicht auf einen Ruckhalt bei der heimischen Krim Bevolkerung zahlen Achtzig Prozent davon waren Tataren Als sich die alliierte Flotte vor der Krimkuste zeigte flohen grosse Teile der russischen und griechischen Bevolkerung und es erhoben sich verschiedene Gruppen von Tataren gegen ihre russischen Herren Sie bildeten bewaffnete Banden um den Westmachten zu helfen Auf dem Weg zur Landenge von Perekop wurden viele aus dem Kriegsgebiet fliehende Russen von diesen Tatarenbanden ausgeraubt und umgebracht Dabei wurde unter anderem behauptet dass damit Beschlagnahmungen fur eine neu gegrundete turkische Regierung in Jewpatorija durchgefuhrt wurden 71 nbsp Richard von Stutterheim Befehlshaber der britisch deutschen Legion Obwohl durch die napoleonischen Kriege in Europa Soldner wie etwas Unzeitgemasses aus der Mode gekommen waren begann sich vor allem Grossbritannien sofort nach derartiger Unterstutzung im Kampf gegen die russischen Massenheere umzusehen Parallel versuchte die britische Diplomatie Preussen Osterreich und sogar Schweden mit Hilfe von Subsidienzahlungen auf ihre Seite zu ziehen Allerdings waren diese Lander nicht zu bewegen sich fur die versprochenen Gelder in den Krieg mit dem Riesenreich Russland verwickeln zu lassen Zeitgleich trafen erste Kriegsberichte ein Die Soldaten starben in Massen in den Lagern auf der Krim an Seuchen und Krankheiten und die Russen leisteten einen verbissenen Abwehrkampf Im Gegensatz zu den Landmachten stutzte sich Grossbritannien auf eine schlecht bezahlte Freiwilligenarmee die zudem ein riesiges Kolonialreich zu stutzen hatte Die aufstrebende Industrie bot alternativ ausreichend Arbeitsangebote und anwerbungserschwerend berichtete die britische Presse ausfuhrlich uber das Elend der Kranken und Verwundeten auf der Halbinsel Grossbritannien fiel nun in diesem Punkt zuruck in Zeiten in denen es viele seiner Kriege mit Hilfe fremder Soldner gefuhrt hatte Fur Rekrutierungen kamen vor allem Kleinstaaten in Frage die keine Auswirkungen von diplomatischen Verwicklungen mit Russland zu furchten brauchten wie die Schweiz Italien und deutsche Furstentumer Sofort war die britische Presse und Bevolkerung von nationalem Stolz getrieben in Aufschrei Aber mehr Sold fur die britischen Soldaten hatte zu hoheren Lohnforderungen der heimischen Arbeiterschaft gefuhrt Der spatere Legionar Rodowicz von Oswiecinski schrieb dazu Man rechnete mit Sicherheit auf die Polen welche hier Gelegenheit fanden ihrem Todfeinde dem Russen in legitimer Weise zu Leibe zu gehen Man rechnete auf die Schweizer die ja von alters her immer Manner bei der Spritze waren wenn es irgendwo brannte Man rechnete auf Italiener und Amerikaner vor allem aber auf die deutschen Landsknechte 72 Soldneranwerbung war inzwischen in weiten Teilen Europas verboten Unter anderem deshalb beschrankte sich Grossbritannien auf drei Fremdenlegionen eine deutsche eine schweizerische und eine italienische Nur schleppend kam die Aufstellung der Italienischen Legion voran Der Konig von Sardinien hatte zwar die Schirmherrschaft ubernommen da er hoffte dadurch auf britische Kosten seine eigene Armee zu verstarken Doch seine Untertanen zeigten nur wenig Interesse sich fur seine politischen Ziele anwerben zu lassen 73 Ein angeworbenes Kontingent deutscher Freiwilliger auf britischer Seite als Deutsche Legion British German Legion wurde nach Konstantinopel gebracht kam jedoch wegen des Endes der Kampfhandlungen nicht mehr zum Einsatz 74 75 In Deutschland war die Soldneranwerbung schon langer verboten Trotzdem ernannte die britische Regierung Richard von Stutterheim zum Generalmajor und betraute ihn danach mit der stark verschleierten Anwerbung und Organisation da dieser bereits uber einschlagige Erfahrungen verfugte Ende 1855 zahlte die Legion fast 9000 Mann und es wurde mit der Verschiffung von Grossbritannien aus begonnen 73 Meist handelte es sich um Landarbeiter und Handwerker nur etwa die Halfte hatten militarische Ausbildung oder entsprechende Erfahrung 39 Noch im Jahr 1855 rekrutierte Grossbritannien 3338 Soldaten fur den Krimkrieg ohne einen Truppenstellungsvertrag mit der Schweiz ausgehandelt zu haben Bereits seit 1851 gab es ein Gesetz welches das Anwerben von Dienstpflichtigen auf dem Hoheitsgebiet der Eidgenossenschaft verbot und 1853 auf alle Schweizer Einwohner ausgedehnt wurde Noch bevor die British Swiss Legion B S L gegen die russischen Truppen ins Feld ziehen konnte wurden die Kriegshandlungen eingestellt 76 Frankreich und Grossbritannien forderten ermutigt von Adam Jerzy Czartoryski und der politischen Fraktion innerhalb der polnischen Emigration Hotel Lambert die Aufstellung einer polnischen Legion Sie bestand aus 1500 Exilanten Kriegsgefangenen und Deserteuren der Zarenarmee wurde von westlichen Machten ausgerustet und bekam die Tarnbezeichnung Kosaken des Sultans Seit Fruhjahr 1855 wurde sehr lange die Frage diskutiert ob die westlichen Machte die Legion als nationale Streitmacht anerkennen wurden und ob sie indirekt die Wiederherstellung eines polnischen Nationalstaates fordern wurden Ein grosser Teil wurde laut Aussagen zum Dienst gepresst Die Legion trat erst im Herbst in den Dienst ein 39 Krieg in Transkaukasien Bearbeiten nbsp Nikolai Murawjow 1794 1866 nbsp Schlacht bei Kars Fjodor Baikow 1855 Auf dem asiatischen Kriegsschauplatz auf den die westlichen Alliierten des Osmanischen Reiches nur einige wenige Militarberater entsandt hatten kampften die Russen erfolgreicher Fur die Verteidigung des armenischen Hochlandes hatten die Osmanen die Armeekorps von Kleinasien Mesopotamien und einen Teil des Korps von Syrien im Grenzgebiet konzentriert Am 13 November 1853 schlug Furst Andronikow das mit 18 000 Mann zweifach uberlegene turkische Hauptkorps in der Schlacht von Achalziche in die Flucht General Bebutow siegte an der Spitze eines Korps der kaukasischen Armee am 1 Dezember 1853 in der Schlacht von Basgedikler uber Abdi Pascha wodurch die beabsichtigte Invasion der Turken in das russische Armenien vereitelt wurde Der turkische Befehlshaber in Ostanatolien Abdi Pascha wurde daraufhin abgesetzt und vor ein Militargericht gestellt Sein Nachfolger wurde Achmet Pascha Am 16 Juni 1854 war Andronikaschwili gegen 30 000 Turken bei Osurgeti erneut erfolgreich und konnte Mingrelien fur Russland sichern Im Juli 1854 drang der russische General Wrangel ins turkische Armenien ein Am 29 Juli schlug er eine turkische Division bei Bajesid Der turkische Befehlshaber Zarif Mustafa Pascha griff im August mit mehr als 40 000 Mann die Russen an Bei Kurukdere stiess er am 5 August 1854 auf Furst Bebutow In einer funfstundigen Schlacht konnten die Russen die turkische Armee zwar schlagen waren aber aufgrund ihrer eigenen hohen Verluste nicht in der Lage den Sieg auszunutzen und die wichtige Festung Kars einzunehmen 1855 wurde General Murawjow zum Oberbefehlshaber der kaukasischen Armee ernannt Er marschierte im Juni 1855 im osmanischen Teil Armeniens ein und wurde dort von der Bevolkerung freudig begrusst Mit 40 000 Mann erreichte er Kars im Nordosten Anatoliens Die 30 000 Verteidiger unter dem britischen Offizier William Fenwick Williams konnten den Angriff der Russen zunachst abwehren Daraufhin fuhrte Murawjow die Belagerung der Festung von Anfang Juni bis Ende November 1855 Omar Pascha der in den Donau Furstentumern so erfolgreich war informierte daraufhin am 11 Juli die Alliierten dass er seine Truppen von der Krim nach Kleinasien verlegen wurde Die Alliierten waren gegen diese Entscheidung und stimmten dem Plan erst im September zu Omar Paschas Ablenkungsangriff auf Kutaissi wurde schliesslich von General Bebutow vereitelt Am 29 November musste die osmanische Besatzung in Kars schliesslich wegen der schlechten Versorgungslage kapitulieren und Murawjow konnte die Stadt einnehmen 77 Dieser Erfolg gestattete Russland trotz des Verlustes von Sewastopol moderate Friedensverhandlungen zu fuhren Obwohl es sicherlich den Kriegsparteien und der Geschichtsschreibung nicht bewusst war hielt die russische Armee nach dem Fall von Kars mehr Quadratmeilen feindlichen Terrains besetzt als umgekehrt die Seemachte Die Eroberung der Festung hat die russische Staatsfuhrung geneigter fur Friedenssondierungen gemacht Dieser Sieg schien den militarischen Ehrbegriffen der damaligen Zeit entsprechend die Niederlage von Sewastopol wett zu machen Der Umstand dass unter den Alliierten der Fall von Kars als Schmach empfunden wurde belegt dieses Konigin Viktoria bezeichnete die Niederlage als a disgrace to the Allies Die 200 000 Mann starken Truppen seien untatig oder nur zum Strassenbau eingesetzt auf der Krim verblieben ohne eine Entsatzarmee nach Kars in Kleinasien entsandt zu haben Fur Napoleon III und die franzosische Offentlichkeit bedeuteten die Ereignisse auf diesem Kriegsschauplatz wenig da seine Sicherung stillschweigend den Briten uberlassen worden war Fur die franzosische Seite war ihre seit der Schlacht von Waterloo diskreditierte Ehre durch die Eroberung der in der Schwarzmeerregion beherrschenden Malachov Bastion Sewastopol wiederhergestellt Damit war ein wichtiges Friedenshindernis ausgeraumt Denken in Kategorien militarischer Ehre und Schmach das mit der Wandlung des Kriegsbildes seine Wirkungskraft verloren hat war im Krimkrieg in den Formen wie er bis 1855 ausgetragen wurde fur das politische Kalkul bei allen Kriegsparteien beherrschend und ist fur die Beurteilung der Ereignisse zu berucksichtigen 78 Siehe auch Sudkaukasus Kriegsende Bearbeiten nbsp Marz 1856 Gesandte beim Pariser Kongress der zum Pariser Frieden fuhrte nbsp Alexander II war 1855 1881 Kaiser von Russland Nach der Eroberung Sewastopols wollte Napoleon III ins Landesinnere vorrucken um durch den zu erwartenden Erfolg aus dem Schatten seines Onkels Napoleon Bonaparte zu treten Seine Generale rieten aber von einem solchen Abenteuer ab Auch die Stimmung in Frankreich war wegen der Dauer des Feldzuges und der hohen Verluste umgeschlagen Prinz Napoleon der Cousin des Kaisers hatte uberdies die Truppe verlassen was zu Diskussionen in der franzosischen Offentlichkeit fuhrte Napoleon III fand sich angesichts all dessen zu Friedensverhandlungen bereit 79 Hatte die gegenuber den Briten ungleich bessere Kriegsvorbereitung der Franzosen bedingt auch durch die Erfahrungen des Russlandfeldzugs 1812 im ersten Kriegswinter 1854 55 noch dafur gesorgt dass ihre Truppen relativ gut versorgt waren so traf sie der darauf folgende Winter als mit dem Fall der Festung Sewastopol der Krieg faktisch schon entschieden war umso harter 80 Obwohl Sewastopol im zweiten Kriegswinter nur noch besetzt gehalten werden musste kam es in den franzosischen gleichfalls riesigen Truppenlagern zu massiven Verlusten durch die feuchte und krankheitsfordernde Unterbringung der Soldaten in Erdlochern 81 Im November 1855 besuchte der neue russische Zar Alexander II die Krim Dort uberzeugte er sich von der Notwendigkeit Frieden zu schliessen Zudem hatte Osterreich mittlerweile gedroht vollumfanglich gegen das Zarenreich in den Krieg einzutreten und Russland war komplett in eine politisch isolierte Situation geraten 82 Am 30 Marz 1856 schloss Russland mit seinen Kriegsgegnern dem Osmanischen Reich Grossbritannien Frankreich und Sardinien sowie den nicht kriegfuhrenden Staaten Preussen und Osterreich den Frieden von Paris Darin wurde die Integritat und Unabhangigkeit des Osmanischen Reiches erklart Russland musste den Sudosten Bessarabiens abtreten den Budschak zwischen Schwarzem Meer und Pruth Dabei fiel das 1812 von Russland eroberte strategisch wichtige Donaudelta an das Osmanische Reich Der nordliche Teil mit der Festungsstadt Ismail ging an das Furstentum Moldau Die verlorenen Gebiete jedoch nicht das Donaudelta erhielt Russland auf dem Berliner Kongress 1878 wieder zuruck Die Schifffahrt auf der Donau wurde freigegeben die Kommission der Donau Uferstaaten gegrundet und das Schwarze Meer zu einem neutralen Gebiet erklart Politische Folgen BearbeitenDer Krimkrieg erschutterte das bisherige Gleichgewicht zwischen den funf Grossmachten Europas Pentarchie Das Konzert der Machte funktionierte nicht mehr 83 Nun konnten Machtpolitiker ihre Chance nutzen um grosse Nationalstaaten Italien und Deutschland zu errichten auch unter dem Risiko internationaler Spannungen oder gar von Kriegen 84 Durch den Krimkrieg zerfiel endgultig das auf dem Wiener Kongress 1815 geschaffene politische System Infolge der Haltung Osterreichs im Krimkrieg wurde die Solidaritat der Heiligen Allianz unter den drei konservativen ostlichen Grossmachten fallen gelassen Russland hatte zudem seine Rolle als eine militarische Grossmacht und als Gendarm Europas ausgespielt Seine Krim Niederlage offenbarte der Welt wie ruckstandig Russland in vielen Bereichen tatsachlich war 3 Der Krimkrieg hat den Zeitgenossen bewiesen dass ein Krieg zwischen Grossmachten begrenzt fuhrbar war Es anderte sich damit der Charakter der internationalen Diplomatie Diese hatte zuvor allgemein gesagt die Bewahrung des Friedens zum Ziel und Bundnisse waren eher defensiven Charakters Revolutionen und Hegemonien sollten verhindert werden Nach dem Krieg hingegen wurden die Bundnisse offensiv und die Diplomatie diente der Kriegsvorbereitung Allerdings sollte man die Zeit vor dem Krimkrieg nicht allzu positiv darstellen und mit dem Berliner Kongress 1878 kehrte das Konzert der Machte wieder wenn auch abgeschwacht 85 In Grossbritannien war durch die Sorglosigkeit der adeligen Offiziere im Krimkrieg ein Vertrauensverlust in den britischen Adel eingetreten In Russland busste die Zarenregierung ebenfalls an Ansehen ein In Frankreich dagegen machte sich angesichts des beschonigten Sieges und des Prestigegewinns durch die in Paris durchgefuhrten Friedensverhandlungen Euphorie breit Im Jahre 1870 im Vorfeld des Deutsch Franzosischen Krieges mundete diese in Selbstuberschatzung 86 Russland Bearbeiten Der Krimkrieg beendete die starke Rolle die Russland nach den Koalitionskriegen in Europa gespielt hatte Russlands Niederlage legte offen wie ruckstandig das Land in der Technik und in seiner ganzen gesellschaftlichen Struktur war Es war die Niederlage im Ostkrieg die zu den grossen Reformen von Zar Alexander II fuhrte so Andrej Subow in Form weitreichender Reformen in Verwaltung Bildung und in der zaristischen Armee 26 Zum Beispiel hatte es viel in der Industrialisierung aufzuholen etwa wegen der fortdauernden Leibeigenschaft der Kleinbauern die bewirkte dass Arbeitskrafte fehlten Wesentlichste Bestandteile waren seit 1861 die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Erneuerung der Militarorganisation Alexander setzte diese Reformen gegen grosse Widerstande in der russischen Aristokratie durch Die sich auf die Leibeigenschaft grundende Landwirtschaft des Zarenreiches liess sich nur aufrechterhalten wenn aus der wehrfahigen Bevolkerung nicht mehr als funf bis sechs Manner pro tausend zum Militar einberufen wurden denn nach ihrer 25 jahrigen Dienstzeit erlangten die Soldaten soziale Freiheit Eine Auswirkung war die Notwendigkeit ein stehendes Berufsheer von hoher Friedensprasenzstarke zu unterhalten da nicht wie bei einer Wehrpflichtarmee auf ausgebildete Reservisten zuruckgegriffen werden konnte Der neue Zar und seine Ratgeber erkannten auf Grund der militarischen Fehlschlage im Krimkrieg dass die Leibeigenschaft der Landarbeiter Haupthindernis fur die Schaffung eines den westlichen Armeen ebenburtigen Heeres war Miljutin der spatere Kriegsminister und Motor der russischen Heeresreform der 1870er Jahre hatte auf diesen Sachverhalt bereits in seiner Denkschrift vom Fruhjahr 1856 sehr deutlich hingewiesen Sein Plan sah die Einfuhrung einer Wehrpflichtigenarmee vor Das Rekrutierungsalter wurde daraufhin auf 20 festgesetzt und den zumeist bauerlichen Wehrpflichtigen wurde ein Nachholen der Schulbildung auf Grundschulniveau ermoglicht 25 Schreckte die russische Regierung vor dem Krimkrieg noch weitgehend vor den hohen Kosten etwa eines umfangreichen Ausbaus des Eisenbahnnetzes zuruck erfolgte im Zarenreich nun eine Modernisierung fur welche der spatere Bau der Transsibirischen Eisenbahn eines der Synonyme wurde Das Projekt Sibirien mit dem europaischen Russland durch einen Schienenstrang zu verbinden reicht bis in diese Zeit zuruck Vor dem Beginn des Krieges verfugte das Zarenreich lediglich uber ein Gleisnetz von insgesamt 1065 Kilometern Dieser Umstand fuhrte auf russischer Seite zu spurbaren logistischen Problemen wahrend der militarischen Auseinandersetzung 87 Die Niederlage der Zarenarmee auf eigenem Territorium die nicht zuletzt eine Folge dieser logistischen Probleme wahrend des Krimkrieges war fuhrte zu einer neuen Verkehrspolitik Zunachst konzentrierten sich Ausbauuberlegungen jedoch auf das europaische Russland Aber es wurden schnell Stimmen laut die eine Anbindung Sibiriens an das aufkeimende europaseitige russische Schienennetz forderten 88 Als nach dem Sieg der Alliierten die Grossmachte auf den Pariser Friedensverhandlungen die sich aus dem Krieg ergebenden Folgerungen in einen volkerrechtlichen Vertrag zu giessen versuchten fuhrte Frankreich das grosse Wort und nahm massgeblichen Einfluss auf Friedensbedingungen Viele Punkte waren fur Russland hart und die Habsburgermonarchie blieb seitdem fur Alexander II der Verrater Er behauptete dass sein Vorganger und Vater nur aus Gram uber die osterreichische Treulosigkeit kurz vor Kriegsende gestorben sei 89 Der Krimkrieg und die darauf folgenden Reformen waren fur Russland sehr teuer Hinzu kam ein neues Gefuhl verwundbar zu sein Das trug zu der Entscheidung bei 1867 den USA das bis dahin russische Alaska zu verkaufen Osmanisches Reich Bearbeiten Im Frieden von Paris wurde die territoriale Unabhangigkeit und Unverletzlichkeit des Osmanischen Reichs garantiert Im Friedensvertrag wurde formuliert jeden Akt und jedes Ereignis das die Integritat des Osmanischen Reiches in Frage stellt als Frage europaischen Interesses zu sehen 90 Die gemachten Eroberungen wurden gegenseitig herausgegeben doch musste Russland unter der Bezeichnung Grenzberichtigung zugestehen dass ein Teil Bessarabiens mit der Festung Ismail mit dem Furstentum Moldau wiedervereinigt wurde Den Donaufurstentumern Moldau und Walachei wurde die Aufrechterhaltung ihrer alten Privilegien und Immunitaten zugesichert und diese unter die Garantie der Vertragsmachte gestellt Abgesehen von der kurzen Beteiligung der Osmanen an der Franzosischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen war es der erste europaische Konflikt in den das Reich einbezogen war Durch ihn offnete sich die muslimische Welt des Osmanischen Grossreiches westlichen Technologien und Armeen Ausserdem forcierte sie ihre Integration in die globale kapitalistische Wirtschaft Zugleich loste der Krieg aber eine islamische Abwehrhaltung gegen den Westen aus welche sich bis heute fortschreibt 91 Frankreich Bearbeiten nbsp Karikatur Kladderadatsch 1859 Der europaische Kongress und was dahinter steckt Napoleon III versucht die Vertrage von 1815 vergessen zu machen Seit dem Wiener Kongress 1815 galt Frankreich als das besiegte Land das von den ubrigen Grossmachten bewacht werden musse damit nicht ein neuer Napoleon Europa mit Krieg uberzoge Schon bald allerdings gehorte Frankreich wieder den Grossmachten an und spielte eine Rolle in der Pentarchie Dennoch kam es zu diplomatischen Ruckschritten und im Laufe der Revolution von 1848 geriet Frankreich in eine gewisse Isolation Napoleon III stiess ebenfalls auf Misstrauen vor allem nachdem er sich 1852 zum Kaiser gemacht hatte Der Krimkrieg wertete jedoch das Frankreich von Napoleon III erheblich auf Es zeigte sich einer grossen Auseinandersetzung gewachsen kampfte an der Seite Grossbritanniens und die Friedensverhandlungen fanden unter Napoleons Leitung in Paris statt Davon abgesehen blieb der Status quo bestehen wahrend Frankreich in der Vergangenheit versucht hatte sich auf Konstantinopels Kosten zu profilieren Grossbritannien Bearbeiten Der Krimkrieg zeigte dass es erhebliche Missstande im britischen Militar gab Dadurch verlor die Regierung Aberdeen erheblich an Ansehen Im Februar 1855 wurde sie zum Rucktritt gezwungen und Palmerston ubernahm die Bildung eines neuen Kabinetts Der spatere britische Premierminister Disraeli erklarte den Krieg aus einer von Sudasien eingenommenen Perspektive zu einem indischen Krieg da es zuvor irreale Befurchtungen gegeben hatte dass Russland durch eine Expansion nach Suden das britische Indien in Gefahr bringen konnte Das Verhaltnis zwischen Grossbritannien und Russland blieb bis ins 20 Jahrhundert aus ideologischen und weltmachtpolitischen Grunden angespannt Der Krieg fuhrte in Grossbritannien zur Bildung eines modernen Nationalmythos des die Ehre der Nation verteidigenden gemeinen Soldaten anstelle des Aristokraten fruherer Kriege In der Mittelklasse kam es zu einem neuen Gefuhl des Selbstbewusstseins im Zusammenhang von Ideen wie professioneller Fahigkeit und dem Leistungsprinzip Die Mittelklasse erkannte sich in einer Florence Nightingale wieder die zur Nationalheldin aufstieg Die Konigin stiftete 1857 das Victoria Kreuz mit dem erstmals Nichtoffiziere ausgezeichnet werden konnten 92 Italien Bearbeiten Das Konigreich Sardinien sah sich durch seine Beteiligung am Krimkrieg aufgewertet Es konnte die italienische Frage auf die politische Agenda Frankreichs setzen mit der Absicht Italien zu vereinigen Neben der Annaherung an Frankreich war es fur Sardinien wichtig dass Osterreich diplomatisch geschwacht worden war Im Juli 1858 schloss es mit Napoleon III in Plombieres les Bains einen Geheimvertrag Im Bundnis mit Frankreich konnte schliesslich die Einigung Italiens unter Fuhrung Sardiniens gegen Osterreich nach dem Sardinischen Krieg bis 1861 durchgesetzt und der italienische Nationalstaat als konstitutionelle Monarchie gegrundet werden siehe Konigreich Italien Deutscher Bund Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Osterreich war seit 1815 die Vormacht im Deutschen Bund gewesen jedoch geriet diese Stellung jetzt allmahlich ins Wanken Russland war von Osterreich enttauscht aber ebenso die Westmachte die sich unzureichend unterstutzt fanden Diese aussenpolitisch geschwachte Position Osterreichs sollte sich spater im Sardinischen Krieg 1859 und dann im Deutschen Krieg 1866 als verhangnisvoll erweisen Preussens Beziehung zu Russland hingegen verbesserte sich Der Aufwand fur die Mobilisierung der Truppen die zur Machtdemonstration gegenuber Russland entsandt wurden brachte Osterreich an den Rand des finanziellen Ruins Dies fuhrte zu nachhaltigen Einsparungen in der Armee 93 Den Krieg von 1866 verlor Osterreich nicht zuletzt wegen der zuvor gemachten Einsparungen Der Deutsche Bund wurde aufgelost und Preussen vergrosserte sein Gebiet und seine Macht entscheidend Der Krimkrieg bahnte somit den Weg zur Kleindeutschen Losung von 1871 unter preussischer Fuhrung und Preussen kann so gesehen als der einzige Profiteur dieses Krieges gesehen werden 94 Heute lasst sich nicht mehr der auf Zeitgenossen zuruckgehende Vorwurf aufrechterhalten Osterreich habe haltlos zwischen dem Bundesgenossen der Heiligen Allianz Russland und den Westmachten Grossbritannien und Frankreich hin und her geschwankt und dadurch seine spatere politische Isolierung unter den Machten selbst verschuldet Die Hauptschritte der unbeirrt auf raschen Kriegsabbruch und Frieden ausgerichteten Politik Osterreichs bestanden im Schutz und Trutzbundnis mit Preussen vom 20 April 1854 in den verschiedenen Aufforderungen an den Deutschen Bund sich an der osterreichischen Politik des allmahlichen Abruckens von Russland zu beteiligen und schliesslich Truppen fur ein gegebenenfalls notiges Eingreifen in den Krieg bereitzustellen in der Mobilmachung der eigenen Truppen in der Aufforderung an Russland vom 3 Juni 1854 die besetzten Donaufurstentumer zu raumen in der nachfolgenden Besetzung dieser Furstentumer durch osterreichische Truppen in der Formulierung der Vier Punkte am 8 August 1854 dem gemeinsamen Kriegszielprogramm der beiden Westmachte und Osterreichs internationale Schutzerklarung fur die Donaufurstentumer Freiheit der Donauschifffahrt Revision des Meerengenvertrags von 1841 Verzicht Russlands auf sein Protektorat uber die orthodoxen Christen im Osmanischen Reich im Allianzvertrag Osterreichs mit den Westmachten vom 2 Dezember 1854 der nur augenscheinlich als Kriegsbundnis eingegangen war und schliesslich im osterreichischen Ultimatum an Russland vom 16 Dezember 1855 mit dessen Nichtannahme aber gerechnet wurde und das wiederum den Kriegseintritt Osterreichs nach sich ziehen sollte nbsp Karl Ferdinand von Buol Schauenstein 1797 1865 Lithographie von Josef Kriehuber 1854Osterreich wollte sich seine Kriegs und Friedenspolitik von keiner Seite diktieren lassen Das Metternichsche Osterreich hatte in der Heiligen Allianz die Rolle eines Juniorpartners gespielt Graf Buol der Minister des Aussern suchte wie zuvor schon sein Vorganger Schwarzenberg nach Moglichkeiten sich in der europaischen Politik aus dem Druck der russischen Vormundschaft zu losen Im Verlauf des Krimkriegs kam die Gelegenheit dazu und die wurde von ihm genutzt Starker als die Angst vor einer Ubermacht Russlands lastete die Revolutionsfurcht auf der Staatsfuhrung des Vielvolkerstaates Dies zieht sich im Zusammenhang mit diesem Krieg wie ein roter Faden durch die osterreichische Politik Im Gefolge der Revolutionsjahre 1848 49 bestand zum Beispiel der Belagerungszustand uber Wien und Prag noch bis zum September 1853 in den Aussenregionen des Reiches wie Lombardo Venetien Galizien und Siebenburgen noch bis Mitte Ende 1854 Die umfangreiche Dienstverpflichtung osterreichischer ungarischer polnischer Deserteure von 1848 49 im turkischen Besatzungsheer an der Donaufront gab Anlass zu diplomatischen Vorstellungen bei der Hohen Pforte in Konstantinopel ebenso wie die Bildung einer anglo italienischen Legion in Sardinien entsprechende diplomatische Schritte in Richtung Regierungssitz London hervorrief Buol und sein Kaiser wussten dass ein Kriegseintritt entweder auf russischer oder westmachtlicher Seite keine realistische Option war ohne einen ausufernden Waffengang auszulosen Sie erkannten auch dass keine vernunftige Moglichkeit bestand sich durch eine Neutralitatserklarung ohne Machtverlust aus dem Konflikt herauszuhalten Es gab fur beide nur die sehr beschrankte Option der Gegnerschaft zu Russland ohne dessen militarischer Feind zu sein und der Freundschaft mit den Westmachten ohne deren militarischer Verbundeter zu sein Der Politik einer drohenden Werbung aller grosseren Kriegsparteien hat Osterreich sich ausdauernd entziehen konnen Die Habsburger Monarchie folgte in ihrer Diplomatie einem Selbsterhaltungstrieb Die Grenzen Osterreichs waren allgemein zu allen Nachbarn gefahrdet Osterreich hat wahrend des Krimkriegs eine konsequente Friedenspolitik gefuhrt Fur diesen Zweck kalkulierte die osterreichische Regierung das Risiko eines begrenzten kleineren Krieges eines militarischen Zusammenstosses mit Russland in den Donaufurstentumern ein Osterreich geriet aber in die immer verwickelter werdende Lage vom Standpunkt einer abwartenden bewaffneten Neutralitat her von Russland allmahlich abzurucken und sich durch vielfache Bindungen den Westmachten zu nahern Die Drohung in den Krieg mit einzutreten hat Osterreich Russland stets fuhlen lassen um es an den Verhandlungstisch zu zwingen Gleichzeitig machte es den Westmachten Hoffnung auf einen osterreichischen Kriegseintritt um sie auf die gemassigten osterreichischen Kriegsziele zu verpflichten zogerte ihn aber immer wieder hinaus um seine Existenzfrage bei einem sich ungebremst ausweitenden Krieg so lange wie moglich zu vermeiden Osterreich ging im Kriegsverlauf von seiner Position Bewaffneter Neutralitat ab liess an der Grenze zu Russland und den umkampften Donaufurstentumern starke Truppenkontingente aufmarschieren und betrieb somit eine faktisch antirussische Politik wohlwollender Neutralitat gegenuber den Alliierten Ein Eintritt auf russischer Seite in den Krieg wie es 1853 moglich schien oder auf westmachtlicher Seite wie es seit 1854 erwartet wurde hatte absehbar von vornherein einen europaischen Krieg und damit einen Ersten Weltkrieg gebracht und als Folge davon den erneuten offenen Ausbruch der Revolution gegen die Monarchie von dem sich das Habsburger Reich noch nicht erholt hatte und welcher ihre Existenz aufs Spiel gesetzt hatte Diese Gefahrdung hat den Handlungsspielraum der osterreichischen Politik auf das geringstmogliche Mass das einer Politik der Deeskalation eingeschrankt Der fur Osterreich gelegte Koder zunachst russischer dann franzosischerseits sich in Richtung Suden oder Sudosten auszudehnen wurde als Absicht durchschaut es in den Krieg hineinzuziehen Expansionsabsichten im Hinblick auf die angrenzenden osmanischen Gebiete bestanden zwar in Osterreich wurden jedoch von der politischen Fuhrung nicht geteilt Das Habsburger Reich hat durch seine effektiv verschleierte Diplomatie und auch durch nicht unerhebliche offen militarische Drohgebarden seinen Bestand noch fur viele Jahrzehnte retten konnen 95 Militarische Folgen BearbeitenVeranderungen in der Organisation und Militarhaushalte Bearbeiten Nach zehn Jahren des Oberbefehls von Lord Wellington war eine Stagnation in der Ausbildung der britischen Armee zu beobachten dies wurde im Krimkrieg deutlich Zudem wurden zum Beispiel noch immer Offizierspatente gegen Geld verkauft es wurden veraltete Militar Taktiken beibehalten und noch immer disziplinierte sie ihre Soldaten mit der Prugelstrafe 3 Die schlechte Organisation des britischen Heeres fuhrte unter anderem im Februar 1855 zum Sturz der Regierung Aberdeen Der neue Oberbefehlshaber der britischen Armee Henry Hardinge 1 Viscount Hardinge wurde von Prinz Albert aufgefordert die Ausbildung der britischen Armee zu verbessern So wurde die Garnison Aldershot The Home of the British Army errichtet Aldershot galt im viktorianischen Grossbritannien als Synonym fur die Ausbildung der britischen Armee Insgesamt fuhrte der Krimkrieg zu erhohten Militarausgaben bei allen Staaten Russland beschaffte erstmals Kanonen mit gezogenen Laufen sowie gezogene Hinterlader Gewehre auch aus den USA Remington Gewehr von 1867 Osterreich verschuldete sich durch die Rustungen infolge des Krimkrieges derart dass Sparprogramme zur Auflosung ganzer Einheiten fuhrten was letztlich unter anderem zu Niederlagen in spateren Kriegen beitragen sollte Strategische Folgen Bearbeiten Die Region des Schwarzen Meeres sollte auf Grundlage des Dritten Friedens von Paris so etwas wie eine militarisch neutrale Zone werden Russland durfte dort fortan keine Kriegsflotte und keine Festungen unterhalten 3 In den beiden Kriegen nur zwischen Russland und dem Osmanischen Reich 1828 1829 und 1877 1878 eroberten die Russen Edirne und marschierten direkt bis kurz vor Konstantinopel Erneut bestand 1878 die Perspektive einer russischen Eroberung der Meerengen Russland hatte bereits praktisch den gesamten europaischen Teil des Osmanischen Reiches erobert Die Briten entsandten ihre Flotte an den Bosporus und drohten Russland mit einem weiteren Krieg mit ihnen Geschwacht durch den Kriegsverlauf konnte sich Russland keinen Fortsetzungskrieg gegen Grossbritannien erlauben und stoppte seine Offensive in San Stefano heute Yesilkoy einem westlichen Vorort Istanbuls am Marmarameer Der Frieden von San Stefano beendete den zehnten und letzten der Russisch Turkischen Kriege 96 Technik Bearbeiten nbsp Hafen von Balaklawa 1855 Segel und Dampfschifftechnik nebeneinander Vor allem die gepanzerten Dampfschiffe der franzosischen Flotte waren der russischen Marine technisch weit voraus Das Zarenreich konnte mit der Industrialisierung Grossbritanniens und Frankreichs nicht Schritt halten nbsp Der beengte Ausgangspunkt der strategischen Bahnlinie im Hafen von Balaklawa nbsp Strecken der Strategischen Bahn nbsp Die Folgen des Kanonen Bombardements auf Gebaude In Bezug auf die eingesetzte teils moderne Technik wird der Krimkrieg als der erste moderne Krieg der Weltgeschichte angesehen Zum ersten Mal wurden auf britischer Seite Infanterieeinheiten eingesetzt die durchgehend Gewehre mit gezogenen Laufen einsetzten Es handelte sich dabei um die Enfield Rifled Musket einen Vorderlader vom Typ Miniegewehr mit 99 cm Lauflange im Kaliber 0 577 Zoll 577 bzw 14 66 mm der 1852 eingefuhrt worden war und eine wirksame Reichweite von 800 Metern aufwies im Massenfeuer bis 1000 Meter Auf russischer Seite hingegen wurden noch glattlaufige Musketen eingesetzt mit einer wirksamen Reichweite von etwa 200 Metern Der Erfolg des britischen Enfield Gewehrs fuhrte dazu dass Preussen und alle anderen Gross und Mittelmachte ihre gesamte Infanterie nunmehr durchgehend mit gezogenen Gewehren ausrusteten was vorher den sogenannten Jagertruppen vorbehalten gewesen war Die Wirkung dieses Gewehrs war fur die Militars dermassen beeindruckend dass schon kurz nach dem Krieg bald wieder hinfallige Uberlegungen angestellt wurden kunftig auf Artillerie ganz zu verzichten Das britische Militar war aber allgemein noch in den Vorstellungen der Napoleonischen Kriege verhaftet und die britischen Soldaten erhielten erst kurz vor ihrer Abfahrt zur Krim die neuen weitreichenden Miniegewehre die letzten Vorderlader dieses Gewehrtypes eine Ausbildung daran hatten die wenigsten Soldaten mitgemacht In der Schlacht an der Alma offenbarte sich dieses Die Infanterie eroffnete nachdem sie sich bereits in mehreren unsinnigen Bajonettangriffen dezimiert hatte entgegen den Befehlen ihrer uberforderten Offiziere das Feuer bereits auf unublich grosse Distanz auf den anruckenden Feind Sie brachten damit die uberraschten russischen Kolonnen vielfach zum Stehen 97 Die neuen Waffentechniken fuhrten beim Militar zu sozialen Umwalzungen Weitreichendere prazisere und energiereichere Gewehre und Artillerie liessen althergebrachte Offiziers und Generalsherrlichkeiten in prachtigen Uniformen hoch zu Ross oder dekorativ auf Feldherrenhugeln verblassen Die hoheren Gesellschaftsschichten lagen mittlerweile mit dem einfachen Soldaten genauso im Dreck oder versteckten sich in beschusssicheren Unterstanden Der Krieg verortete sich wie bisher zu Land und Wasser aber Soldaten und Technik verlagerten sich verstarkt unter die Erde Dieser Krieg wurde zudem besonders im Ostseeraum mit Seeminen der russischen Seite unter die Wasseroberflache verlegt Sprengkraft und Technik standen noch am Anfang der Entwicklung doch es gab schon elektromagnetische Fernzundungen von Unterwasserminen Ein Luftkrieg wurde noch nicht gefuhrt Bis zum Ersten Weltkrieg wurde den meisten Militars nicht so recht klar was mit der bereits vorhandenen taktischen Gefechtsfeld Aufklarungstechnik mithilfe von Aufklarungsballonen bereits moglich gewesen ware Der erste Luftangriff mittels Ballons auf eine Stadt Venedig fand bereits in den Revolutionsjahren 1848 49 durch osterreichische Truppen unter Feldmarschall Radetzky statt Im klassischen Bewegungskrieg gab es fur solch schwerfalliges Gerat ohnehin noch wenig Verwendung Erst im Verlauf des Weltkrieges wurden die Vorteile fur den Stellungs und Grabenkrieg umfanglich erkannt und verwirklicht dies lag vor allem an der nicht vorhandenen Koordination und der geringen Sachkenntnis der oberen Kommandobehorden bzw Armeestellen 98 In den uber elf Monaten der Belagerung Sewastopols wurden von allen Kriegsparteien 120 Kilometer Graben ausgehoben Es wurden etwa 150 Millionen Gewehr und 50 Millionen Geschutzschusse abgegeben 99 Die wirkliche technische Revolution der Feuerwaffen stand aber noch bevor so dass der Krimkrieg noch hohe offentliche Akzeptanz erfuhr und sich das weithin in der Bevolkerung verklarte Bild vergangener Tage vom Krieg noch aufrechterhalten liess Einerseits wurden bereits technische Innovationen militarisch genutzt andererseits war dieser Krieg zum Beispiel teilweise noch von farbenprachtigen Truppenkollisionen gepragt Zeitgenossische Gemalde meist ohne viel dokumentarische Genauigkeit lassen viel vom manchmal spektakelhaften und farbenfrohen Erscheinungsbild des Krieges erahnen Auf Bildern belegt sind Befehlshaber die ihre Armeen noch vom sprichwortlichen Feldherrenhugel per Sichtkontakt in der Feldschlacht dirigierten und im Vorrucken ihrer Regimenter mittlerweile militartaktisch vollig unzweckmassig ein buntes martialisches Schauspiel inszenierten 100 Bei allem Massensterben gab es in diesem Krieg wohl letztmals umfangliche Anklange an althergebrachte Soldatentugenden wie etwa Ritterlichkeit Parlamentare mit weissen Fahnen regelten zum Beispiel noch in grosserem Umfang Waffenruhen und Evakuierungen von Verwundeten und Gefallenen auf den Schlachtfeldern 101 Erstmals kamen mit gusseisernen Platten gepanzerte Dampfkriegsschiffe zum Einsatz welche die franzosische und britische Marine nach dem Krieg zu sogenannten Ironclads weiterentwickelten Der Dampfantrieb ermoglichte eine hohere Geschwindigkeit und Unabhangigkeit vom Wind Ebenfalls neu war die moderne Artillerie mit Explosivgranaten Wahrend der Belagerung von Sewastopol hatten die Briten ihre Basis in der Hafenstadt Balaklawa Sie bauten deshalb 1855 hier die erste strategische Bahnstrecke in der Geschichte der Eisenbahn um ihren Nachschub von Balaklawa zum Lager der britisch franzosischen Belagerungsarmee vor Sewastopol zu transportieren Unter Thomas Brasseys Leitung wurde im September 1854 mit der elf Kilometer langen Strecke der Grossen Krim sche Zentralbahn Great Crimean Central Railway begonnen Bereits nach sieben Wochen und noch vor dem Wintereinbruch war diese fertig 102 Der Krimkrieg war zugleich der historisch erste Graben und Stellungskrieg Weiterhin stellte der Krimkrieg mit dem Todesritt von Balaklawa den Einsatz der klassischen Kavallerie Attacke in Frage da diese sich gegenuber den moderneren schneller energiereicher beziehungsweise genauer feuernden Waffen in Verbindung mit den sich verandernden Feldverschanzungen kaum noch durchzusetzen vermochte Die Kavallerie behielt aber bis zur spater aufkommenden umfangreichen Motorisierung der Armeen eine wichtige Funktion Zu einem grossangelegten strategischen und taktischen Einsatz kam erstmals der elektromagnetische Telegraf Auf russischer Seite bestanden schon vor dem Krieg mehrere optisch mechanische Telegrafenlinien nach dem Chappe System Neben der Strecke Moskau St Petersburg Warschau gab es auch eine Verbindung von Moskau nach Sewastopol auf die Krim wodurch eine einfache Nachricht in etwa zwei Tagen ubermittelt werden konnte Im Jahr 1854 begann Russland mit dem Bau von erheblich schnelleren elektromagnetischen Telegrafenlinien von Moskau aus wiederum nach St Petersburg und Warschau und Richtung Suden nach Odessa und Sewastopol die 1855 fertiggestellt wurden Diese Linien erlaubten Russland die Truppen und Materialbewegungen zu koordinieren sowie schnellen Kontakt nach Berlin fur die Bestellung von Kriegsgutern herzustellen Auf alliierter Seite wurde das schon von London uber Paris nach Bukarest bestehende elektromagnetische Telegrafennetz nach Warna am Schwarzen Meer verlangert Im April 1855 wurde das mit 550 Kilometern Lange bis dahin langste Unterseekabel aus mit Guttapercha isoliertem Eisendraht von Warna nach Balaklawa auf der Krim in nur 18 Tagen verlegt Damit wurde die Zeit fur eine Nachricht von Paris auf die Krim von vormals zwolf Tagen bis drei Wochen auf nur 24 Stunden verkurzt Auf der Krim wurden von den Franzosen und Briten erstmals Feldtelegrafen eingesetzt wobei die Kabel zum Teil auch mittels eines Wagens mit Pflug durch die Anlegung von Graben in die Erde verlegt wurden Unterseekabel wie Feldtelegraf erwiesen sich jedoch als kurzlebig die Linien der Feldtelegrafen zerbrachen oft und auch das Unterseekabel brach im Dezember 1855 kurz nach dem Fall Sewastopols ohne dass es hatte repariert werden konnen Die Bedeutung der damals neuen Kommunikationsmittel fur den Kriegsverlauf ist nur wenig erforscht zwei Aspekte auf Seiten der Alliierten werden jedoch herausgehoben Erstens erreichten die Nachrichten von der Front die Offentlichkeit in Frankreich und Grossbritannien innerhalb kurzester Zeit was die Kriegsfuhrung in die Arena der Politik hineinzog Zweitens verlangerte sich die Kommandokette bis in die Hauptquartiere nach Paris und London Dies wurde von den Befehlshabern im Feld als ambivalenter Fortschritt betrachtet Sie glaubten die Effizienz der Kriegsfuhrung habe darunter gelitten weil bei taktischen Entscheidungen die bis dahin vor Ort getroffen worden waren sich die weit vom Kriegsschauplatz entfernten Staatsoberhaupter einmischten Der britische General Simpson soll gesagt haben Die Telegrafie hat alles durcheinander gebracht Der franzosische General Canrobert legte unter anderem wegen der telegrafischen Einmischung Napoleons III in die Fuhrung des Krim Feldzugs sein Kommando nieder 103 Bei allem Einfluss den technische Neuentwicklungen auf den Krieg gehabt haben scheiterte ausgerechnet das zu der Zeit modernste und technologisch fortschrittlichste Land der Welt Grossbritannien an den taktischen und logistischen Anforderungen dieses ersten Krieges der Moderne 104 Der Historiker und Publizist German Werth hat 1989 den Krimkrieg als Vorwegnahme von Verdun beschrieben Auf Menschenleben kam es ab jetzt weniger denn je an und schon wenige Jahre nach dem Krimgeschehen fielen im Amerikanischen Burgerkrieg 200 000 Soldaten 400 000 erlagen ihren Verwundungen Krankheiten und Entbehrungen 3 105 Rezeption Bearbeiten nbsp Dunkelkammerwagen Fentons mit Assistent Marcus Sparling 1855 nbsp Die Schlacht an der Alma als Hippodrama in Astley s Amphitheatre London 1854 Erstmals konnten Kriegsberichterstatter mittels der Telegrafie ohne Zeitverlust Berichte an Zeitungen senden etwa uber die beruhmt verklarte Attacke der Leichten Brigade Die Zeitung The Times berichtete bereits am selben Abend uber die militarisch sinnlose Attacke Der Brite William Howard Russell wurde fur seine Reportagen von der Krim beruhmt Die Berichterstattung Russells war teilweise so genau dass der Zar meinte er brauche keine Spione er habe die Times 106 Eine spatere Konsequenz seiner Artikel war die Einfuhrung der Militarzensur durch den Oberbefehlshaber Codrington am 25 Februar 1856 Zusatzlich zur bereits vorhandenen Zensur aller anderen Lander des militarisch ausgetragenen Konfliktes galten in der alten Welt noch ungeschriebene aber fur das zeitungskonsumierende Burgertum selbstverstandliche Regeln des Takts die ein visuelles Zurschaustellen von Kriegsopfern untersagten 100 Noch 1854 veroffentlichte Alfred Tennyson sein Gedicht The Charge of the Light Brigade Die Attacke der Leichten Brigade wurde spater in mehreren Filmen Musikstucken und Buchern behandelt Zum ersten Mal wurden Fotoreportagen zu einem Krieg angefertigt Das Elend und nicht mehr nur die heroische Seite des Krieges konnte dargestellt werden Die Aufnahmen von Roger Fenton sind jedoch meist arrangierte Fotos dies ist teilweise durch die damals langen Belichtungszeiten erklarbar 107 Anders als spatere Kriegsfotografen war er deshalb nicht in der Lage Kampfhandlungen zu fotografieren Die Fotos sind meist Portratdarstellungen Bei den Abgebildeten handelte es sich uberwiegend um Offiziere Der einfache Soldat wurde von ihm fast ausschliesslich als Randfigur fotografiert 108 109 Seine Krim Reise wird haufig als Propagandamission beurteilt Durch die britische Krone soll es ihm zudem strikt untersagt gewesen sein Fotos von Verwundeten oder Toten zu machen 110 nbsp Valley of the shadow of death Version mit Kanonenkugeln auf dem Weg nbsp Kladderadatsch Titelseite vom 15 Mai 1855 Napoleon III eroffnet mitten im Krimkrieg die Weltausstellung Paris Russell berichtete dass die britischen Offiziere sich verhielten als seien sie auf einer Picknick Tour 111 Unfreiwillig bestatigte Fenton mit seinen Fotos einer verharmlosend inszenierten Landschafts und Lageridylle die uber The Times verbreitete Kritik Russells des Krimkrieges als eines Picnic war die auch andere Zeitungsleute ubten 112 113 114 115 Fentons bekanntestes Bild The Valley of the Shadow of Death das nur die ubrig gebliebenen Kanonenkugeln auf und neben einem Weg zwischen Hugeln zeigt ladt Fenton uber den Titel derart spannungsvoll auf dass sich die nicht mehr erkennbaren Kriegsgrauel in die Vorstellung des Betrachters verlagern Susan Sontag schreibt es sei damit ein Portrat des Todes ohne die Toten geschaffen worden Zudem gibt es eine erhaltene Fotoversion Fentons auf der nur Kanonenkugeln im Graben neben dem Weg liegen 116 Bilder vom Krimfeldzug gaben der britischen Bevolkerung zumindest ein vages Gefuhl fur die Lebensbedingungen der Soldaten vor Ort Dort arbeiteten daher auch Kriegsmaler wie der Schotte William Simpson der seinen Eindruck in Aquarellen festhielt die in Grossbritannien als Lithografien veroffentlicht wurden nbsp Holzstich nach Guys The Illustrated London News Carrying the Frostbitten to Balaclava 3 Marz 1855Der britischen Presse kam es nicht auf subjektive Eindrucke sondern auf unparteiische unanfechtbare Bilddokumente an Dazu passten viele schnell im Eifer des Gefechts von lockerer Hand erstellte Zeichnungen von Constantin Guys die seine personliche Anwesenheit und Augenzeugenschaft erkennen liessen Mit der Unterschrift Taken on the spot beglaubigte Guys die Authentizitat einer Skizze die den verwundeten Zigarre rauchenden Canrobert in der Schlacht von Inkerman festhalt Genau diese Reportagezeichnungen und nicht die Fotos Fentons waren es welche die historisch neue Qualitat in der bildlichen Berichterstattung kunst und fiktionsfreier Tatsachlichkeit der britischen Bevolkerung suggerierten und der Kriegswirklichkeit zumindest etwas nahekamen 117 Fur Guys war Krieg ein Hin und Zuruckstromen von Volkerschaften Bataillonen und Trossen In seinen Skizzen zeigt sich dies wenn er etwa darstellt wie im November 1854 die Krimtataren auf Anweisung von Lord Raglan aus Balaklawa vertrieben werden oder wie eine scheinbar endlos lange Menschenschlange von Erfrierung bedrohter britischer Soldaten zu Fuss und auf Pferden evakuiert wird Der ehemalige Soldat Guys fertigte anders als die allermeisten Berichterstatter auch wahrend des strengen und verlustreichen Winters 1854 55 seine Kriegsbilder Monate zuvor gab es noch reichlich vor allem glorifizierende Darstellungen von Schlachtenepisoden dieses Krieges 118 Der Fotograf Fenton verliess die Krim noch vor Abschluss der Kampfhandlungen Seine Arbeit wurde von James Robertson und Felice Beato fortgesetzt deren 60 Platten unter anderem die franzosischen Schutzengraben vor Sewastopol die einschlagsicheren Unterstande der russischen Generale und das unbeschreibliche Chaos nach Abzug der Russen zeigten Fur den interessierten Zeitungsleser zeigte sich im Verlauf des Krimkrieges dass sich durch modernere bebilderte schnellere und umfangreichere Berichterstattung nicht zwangslaufig eine bessere ergab Bereits nach dem britischen Mitsieg in der Schlacht an der Alma am 2 Oktober 1854 vermeldete The Times den Fall der Festung Sewastopol Bis zum 4 Oktober als im Leitartikel damit im Zusammenhang eine Ersturmung von Kronstadt und St Petersburg gefordert wurde Die vorschnelle Siegesmeldung zu dem spater fast ein Jahr umkampften und zentralen Kriegsschauplatz erfolgte aufgrund eines Geruchtes Mangels geeigneter Informationsquellen erfand Russell einen tatarischen Kurier der die Botschaft von der Ersturmung der Festung Sewastopol zu Omar Pascha getragen habe Die Falschmeldung gelangte per Telegraf sofort auch weiter an die europaischen und amerikanischen Aktienborsen und loste dort wirtschaftliche Turbulenzen aus Die britischen Offiziere sahen sich jetzt zunehmendem offentlichem Erfolgsdruck ausgesetzt erschwerend fur sie kam hinzu dass The Times ihre kriegsfreundliche Berichterstattung kurz danach in eine kriegskritisierende anderte Auf die Zeitungspanne geht der Begriff Tatarenmeldung zuruck mit dem schon bald allgemein Aufsehen und Unruhe verbreitende Zeitungsfalschmeldungen umschrieben wurden Obwohl er mittlerweile als veraltet gilt wird er in der Presse weiterhin und auch mit abgewandelter Bedeutung verwendet Grundsatzlich ist der ethnisch abwertende Begriff Ausdruck des damaligen Umganges mit Ethnien wie in diesem Fall den Tataren 119 120 nbsp Tolstoi 1854Unter den Verteidigern von Sewastopol war der Offizier Lew Tolstoi der seine Erlebnisse in Tagebuchern festhielt Er brachte in den Jahren 1855 56 drei Erzahlungen uber den Krimkrieg heraus die in der Folge unter dem Titel Sewastopoler Erzahlungen zusammengefasst sehr schnell seine Popularitat in Russland begrundeten Sewastopol im Dezember Sewastopol im Mai und Sewastopol im August Ihre Bedeutung fur die russische Literatur liegt darin dass sie die bislang ublichen heroisierenden Beschreibungen des Krieges durch eine realistische und detaillierte Schilderung des Kriegsalltags ersetzen Die Sevastopoler Erzahlungen bilden zusammen mit Erzahlungen wie Der Uberfall 1852 Holzschlag 1855 und dem Roman Die Kosaken 1863 einen einheitlichen Themenkreis in welchem er die Eindrucke seiner Militarzeit literarisch verarbeitet 121 nbsp Wyld s Great Globe London News 1851 Kunsthistorisch gesehen fiel der Krimkrieg in eine Zeit massiver Ausweitung des Kunstkonsums welche im spaten 18 Jahrhundert begann und es gab vermehrt Nachfrage nach Unterhaltung Offensichtlich hatte das Thema Krimkrieg einen hohen Unterhaltungswert denn es gab grossstadtische Schaudarbietungen die von Panoramagemalden bis hin zu pyrotechnischen Knalleffekten reichten Maler kleiner Kabinettbilder fur Einzelkunden verlegten sich auf die Herstellung von Riesenleinwanden wie Panoramen und Dioramen die durch Schauspieleinlagen belebt wurden und gegen Eintritt stundenweise zu betrachten waren Der Londoner Great Globe zum Beispiel wartete mit einem grossen Reliefmodell der Belagerung von Sewastopol samt Originalwaffen und uniformen auf Zusatzlich gab es Theaterschlachten die nachtlich um Grossattrappen der Bastionen von Sewastopol in Vergnugungsparks wie Surrey und Cremorne Gardens ausgefochten wurden Monate bevor er wirklich eintrat wurde der Fall von Sewastopol hier als permanentes Spektakel vorweggenommen Authentizitat wurde unter anderem dadurch herzustellen versucht dass Kriminvaliden zur Verfugung standen sich fur ein Trinkgeld allabendlich im Zoo von Surrey selbst zur Schau zu stellen Die allgemeine Krimbegeisterung schlug sich auch im britischen Opernprogramm nieder Als in London zum Beispiel Gaetano Donizettis La fille du regiment aufgefuhrt wurde musste die Hauptdarstellerin in einem von Fentons Foto Dokumentation angeregten Krimkostum auf der Buhne erscheinen In Paris nahm finanziell lukratives Schaustellen des Krieges eine geringere Rolle ein obwohl gelegentlich nachempfundenes Kriegstheater hier kolossale Dimensionen annahm Die Belagerung von Silistra in der Donau Phase zu Feldzugbeginn wurde zum Beispiel auf dem dortigen Marsfeld einmal mithilfe einer eineinhalb Kilometer breiten Kulisse und ganzer Bataillone an Kombattanten inszeniert die sich laut einem zeitgenossischen Pressekommentar gewissenhaft bis zum bitteren Ende massakrierten Im Pariser Hippodrom wurden Kavallerieschlachten des Krimfeldzuges ballettartig zelebriert 122 nbsp Aufnahme von Cundall bei Konigin Victorias Chatham Hospitalbesuch nbsp Idealisierte Darstellung der Fursorge ihrer Konigin fur die Krimheimkehrer in den HospitalernIm Winter 1854 55 als das Ansehen der britischen Aristokratie sank und das Aberdeen Kabinett sturzte ergriff Konigin Viktoria Gegenmassnahmen wie etwa bevolkerungswirksame Besuche bei den Kriminvaliden in den Militarhospitalern der Heimat Ihr wurde dabei jeder vorgestellt und nicht nur nach seinen Kriegserlebnissen befragt sowie mit Worten aufgemuntert sondern auch von Joseph Cundall fotografiert Einige wenige dieser Aufnahmen gelangten an die Presse und wurden mit Holzstichtechnik verbreitet Diese bekunden das personliche Interesse das die Konigin ihren Soldaten bis hin zum einfachsten Gefreiten entgegenbrachte Sie stiftete bei der Gelegenheit scheinbar grosszugig Beinprothesen Ihr Sekretar Sir Charles Beaumont Phipps stellte ein umfangreiches Album mit sehr detaillierten Berichten zusammen Dieses hat Viktoria jahrzehntelang immer wieder durchgeblattert und in emotionsstarken Briefen die Invaliden als my nearest and dearest bezeichnet Es fallt jedoch grosse Distanz und Nuchternheit in der von ihr angeordneten Dokumentation auf und bei allem Gefuhlsuberschwang blieb die soziale Distanz und Fremdheit gewahrt Das ganze erscheint als ein Ablenkungsmanover zu der Fehlleistung ihrer Armee auf Grund der zwei von drei Invaliden ihre Beine nicht durch russisches Feuer sondern durch Erfrierungen vor Sewastopol verloren haben Auf den Fotos scheinen sie mit reichlich Decken und gut versorgt untergebracht zu sein aber Details verdeutlichen ein kunstliches Arrangement im Kasernenhof In einer fruheren Fotoserie hatte Cundall die Ungastlichkeit der Unterbringung gezeigt Es durfte zu den spater beschonigenden Inszenierungen bei den Besuchen durch Beschwerden gekommen sein welche die Konigin gegen die mangelhafte Unterbringung der Veteranen bei der Krankenhausleitung eingereicht hatte Die Aufnahmen verdeutlichen aber keinerlei Familien sondern eine Standessichtweise der Herrscherin gegenuber ihren Untertanen 123 Weder Victoria noch ihr Gatte Albert konnten direkt Einfluss auf den Krieg nehmen welches ihrem Souveranitatsverstandnis aber sicherlich entsprochen hatte Die Autoritat der Krone war immerhin ausreichend dass ihre Ratschlage vom Kabinett beachtet und teilweise ubernommen wurden Victoria entdeckte ihre landesmutterliche Fursorgepflicht fur die Armee gab den Anstoss fur eine Militarreform und unterstutzte die Neuordnung des Lazarettwesens Sie vertrat ab der Zeit die Meinung dass die Truppen dem Einfluss der Politiker so weit wie moglich entzogen bleiben mussten Andererseits durch den Oberbefehlshaber aber mit dem Souveran in direkter Verbindung zu stehen hatten Krieg als Mittel der Politik war ihr allgemein unangenehm wo sie ihn nicht verhindern konnte drangte sie auf baldigen Frieden Vor allem in einem Punkt unterschied sie sich von anderen damaligen Herrschern indem sie Mitleid und personliche Anteilnahme fur ihre Soldaten zeigte Als ausseres Anzeichen dieser Unterstutzung nahm Victoria im Marz 1856 erstmals an einem Manover teil 124 Am 26 Juni 1856 verlieh die Konigin anlasslich einer Truppenparade im Hyde Park Krim Veteranen die ersten ihrer Victoria Kreuze Viktorianisch wurde in Grossbritannien ein Gutesiegel fur eine gute alte Zeit sie hat die Monarchie welche unter anderem nach dem Krimkrieg bedrohlich unpopular war mit solchen Aktionen gerettet 125 Im kollektiven Gedachtnis hat der Krimkrieg kaum eine Spur hinterlassen obwohl er nicht nur von Malerei und Graphik sondern bereits durch das neue Medium der Fotografie und in Zeitungen und Illustrierten reprasentiert wurde Dazu trug unter anderem die Passivitat der deutschen Grossmachte Preussen und Osterreich nicht unwesentlich bei 100 Die Interpretation der Krimkriegsfotografie ist kontrovers Im Gegenzug zum Bild vom konventionellen Krieg des 19 Jahrhunderts ist er als der Erste Medienkrieg bezeichnet worden Die Neuerungen der Kriegstechnologie seien von einer mediengeschichtlichen Revolution begleitet gewesen 126 127 Die entstehenden modernen Bildmedien nutzten neue Drucktechniken Lithographie und Illustrationen auf der Grundlage von Fotografien um das Kriegsgeschehen zeitnah abzubilden In der Geschichte des Journalismus sei der Krimkrieg der erste fotografisch dokumentierte Krieg 128 Diese Sicht des Krimkriegs ist kontrovers Im Gegensatz zur Modernitatsthese wird betont dass die Bezeichnung als moderner Medienkrieg eine Ruckprojektion sei 129 Es gab nur eine winzige Zahl von Berufsfotografen die auf das Schlachtfeld reisten Die Fototechnik steckte in den Kinderschuhen der Fotojournalismus entwickelte sich 100 Jahre spater und die Offentlichkeit der modernen Medienstruktur war noch nicht entwickelt Eine Medienlandschaft die ein halbes Jahrhundert spater fur das kollektive Bild des Ersten Weltkriegs sorgte gab es noch nicht Die offentliche Meinung der europaischen Gesellschaften war daher kaum beteiligt Der Einsatz von Kameras habe nicht zur Geburtsstunde der modernen Kriegsberichterstattung gefuhrt Die wenigen und schwer zu transportierenden Kameras waren fur den Zweck der Reportage ungeeignet Fotos wurden von den Fotografen fur politische Auftraggeber gemacht Roger Fenton der bekannteste der Fotografen auf der Krim stellte Aufnahmen zu aufwendigen Alben zusammen die er den Herrschern in Paris und London personlich zeigen konnte und zu hohen Preisen an den Adel und wohlhabende Burger verkaufte Die Fotografie ist als Asthetisierung des Kriegs interpretiert worden die Ulrich Keller fur den modernsten Aspekt des Krimkriegs halt 130 Aber die Fotografie und die Medien ihrer Veroffentlichung folgten nicht den Forderungen der modernen Mediengesellschaft sondern dem Unterhaltungsbetrieb der Belle epoque mit Panoramen einer Kunst Ausstellung in Paris die Baudelaire kritisch ablehnend kommentierte und Revuen Susan Sontag schreibt dass die Fotografie den Krimkrieg als wurdige Gruppe von Mannern auf einem Ausflug dargestellt habe 131 Im Unterschied zur Fotografie spaterer Kriege und bereits des Amerikanischen Burgerkriegs habe sich das fotografische Bild des Krimkriegs am Bildkonzept des 19 Jahrhunderts und insbesondere am Pittoresken orientiert 132 133 So wurde dieser Krieg lange Zeit nicht nur von der Wissenschaft vernachlassigt sondern auch vom offentlichen Diskurs ubersehen Immerhin stosst heute dieser Krieg noch insoweit auf ein gewisses Interesse als es sich in vielen Punkten um den ersten modernen Krieg der Geschichte handelt 117 Die fruhe Rezeption als einen sinnlosen und unnotigen Krieg in der britischen Meinung welche von der Enttauschung der Offentlichkeit in puncto schlechter Vorbereitung Organisation und der begrenzten Ergebnisse sich ableitete hatten ebenfalls einen abtraglichen Einfluss auf die historische Literatur ausgeubt Lange Zeit wurde dieser Krieg von der Wissenschaft vernachlassigt und der britischen Seite uberlassen welche diesen auf die Attacke der Leichten Brigade Fehlleistungen der britischen Militarfuhrer und die Schwester Nightingale verkurzten 134 In Erinnerung an den Krimkrieg wurden Strassen danach benannt u a in Dortmund und Lunen Der Krimkrieg in der Karikatur Bearbeiten nbsp The Commander in Chief of British Forces in the Crimea Paton Januar 1855Die nebenstehende Zeichnung des schottischen Malers Joseph Noel Paton karikiert auf besonders sarkastische Weise die Versorgungsprobleme der britischen Militar Expedition auf der Krim Krankheit und Hunger folgen der Figur des Todes die mit Hilfe eines zusammengerollten Marschbefehls mit der Beschriftung Routine wie mit einem Marschallstab zum Angriff antreibt Ungeoffnete Kisten mit Winterkleidung und Arzneimittel sowie Bauteile mit Camp Hospital beschriftet liegen im Morast und verrotten auf dem Schlachtfeld Dies beschreibt das logistische Chaos der Sewastopol Schlacht Paton veroffentlichte das Blatt jedoch nicht weil er befurchtete dass es als Angriff gegen den Oberbefehlshaber der britischen Streitkrafte im Krimkrieg Lord Raglan gerichtet angesehen werden konnte Es war Patons Absicht gewesen das noch 1854 veroffentlichte Tennyson Gedicht The Charge of the Light Brigade Die Attacke der Leichten Brigade und dessen euphemistische Heldenverehrung zu persiflieren nbsp Der neue englische Krim Wagen Deutsche Karikatur Die Gartenlaube 1855 nbsp Verbindung von Kirche und Krieg Der Feldprediger auf der Kanone 1855 nbsp Briten und Osmanen Britische Karikatur 1856 Bildtext A nbsp Patient heroes Brit Karikatur 1856 Bildtext B nbsp Als harmlos getarnter russischer Riese das kleine Piemont steht vor seiner Festung Italienische Karikatur Francesco Redenti Marz 1855 Bildtext C Bildtexte Nr Originaltext UbersetzungA How Jack made the Turk useful at Balaclava Wie Jack die Turken bei Balaclawa nutzlich machte British Officer Holloa Jack What are You about now Britischer Offizier Hallo Jack Was machst Du da Jack Why yer honour You see riding s a deal pleasanter than walking about here and when this chap s tired I mounts t other cove Jack Weshalb fragen Euer Ehren wie Sie sehen ist es doch viel angenehmer zu reiten als hier herumzulaufen und wenn dieser Bursche mude ist besteig ich den anderen Kerl B Patient heroes Geduldige HeldenWell Jack here s good news from home We re to have a medal Nun Jack Hier sind gute Nachrichten von zu Hause Wir bekommen eine Verdienstmedaille That s very kind Maybe one of these days we ll have a coat to stick it on Das ist sehr nett Vielleicht haben wir eines Tages einen Mantel um sie daran festzumachen C Non fare il gradasso Nicola guarda nelle vecchie istorie e vedrai come abbia finito Golia Sei kein Tyrann Nikolaus Blick in die alten Geschichten und sieh wie Goliath endete Inesperto Piemontuccio Ai tempi nostri abbondano gli ebrei ma scarseggiano i Daviddi Unerfahrenes Piemonteserlein In unserer Zeit gibt es Juden zuhauf aber Davids sind Mangelware Sanitatsdienstliche Erfahrungen Bearbeiten Hauptartikel Florence Nightingale und Nikolai Iwanowitsch Pirogow nbsp Florence Nightingale 1850er Jahre nbsp Polar Area Diagram Visualisierung von zyklisch wiederkehrenden Phanomenen Dieser Typ ist zuruckzufuhren auf Nightingale Sie meldete 1858 hiermit den Zusammenhang von Todesfallen und Hygienebedingungen ihrer Konigin Sterblichkeit reduziert von 42 auf 5 Der Krimkrieg wurde zu einer grossen Erfahrung fur das Militarsanitatswesen der europaischen Staaten Uber 349 Tage eingeschlossen war die Festung Sewastopol taglich schwerstem Artilleriebeschuss ausgesetzt Im August 1855 trafen fast taglich nach stundenlangem Beschuss der Stellungen mit Sprenggranaten schwerer Artillerie auf einzelnen Verbandplatzen 200 und mehr Verwundete ein 135 Besonders die Gegner der Russen waren mit Epidemien konfrontiert Im Juni 1854 wurden die Truppen der Verbundeten kurz nach ihrer Landung an der Schwarzmeerkuste bei Varna von einer Choleraepidemie erfasst und dadurch am Vorstoss in Richtung auf das rumanische Silistra gehindert Im September wurden choleraverseuchte Truppen auf die Krim ubergesetzt In Unterschatzung der auf der Krim zu erwartenden Kampfhandlungen verabsaumte das Oberkommando dem Expeditionskorps die erforderlichen Ausrustungen fur den Aufbau von Verbandplatzen und Feldlazaretten mitzugeben Die Belagerer Sewastopols mussten monatelang vollig unzureichend bekleidet ernahrt und untergebracht bar sanitarhygienischer Einrichtungen in den feuchtkalten Schluchten der sudwestlichen Krimkuste hausen Die Zahl der an Dysenterie Skorbut Kriegsnephritis fieberhaften Erkaltungskrankheiten Erfrierungen und Unterernahrung Leidenden und Sterbenden nahm standig zu Bald wutete die Cholera wenig spater auch der Typhus und die Ruhr in den Lagern Die Belagerer konnten keine Lazarette einrichten und mussten die Kranken auf schlecht ausgerusteten Schiffen in die Lazarettbasis am Bosporus bringen Die war schlechter ausgerustet als das Krankenhaus eines britischen Armenasyls The Times 136 nbsp Zeichnung zur Miasmen Theorie von 1831 Choleraerkrankungen waren in Europa vor dem Beginn des 19 Jahrhunderts unbekannt Der 1855 erbrachte endgultige Nachweis durch den Arzt John Snow dass eine Choleraepidemie im Londoner Stadtteil Soho in Zusammenhang mit verunreinigtem Trinkwasser stand gilt als Geburtsstunde der modernen Epidemiologie Trotz vieler neuer Erkenntnisse war die sich bis ins Zeitalter der Griechen zuruck zu verfolgende Miasmentheorie mangels Wissens uber Bakterien und Viren noch bis circa 1860 weit verbreitet Die Theorie besagte dass Seuchen wie die Cholera durch uble Geruche uber Miasmen verbreitet verursacht wurden Mit einer notbehelfsmassigen Bekampfung angeblicher Miasmen durch Reinlichkeit und Isolierung bestand durchaus die Moglichkeit Epidemien wenn auch nur sehr indirekt etwas einzugrenzen 137 Wie in fast allen Kriegen zuvor starben mehr Soldaten infolge der angewandten Therapie oder an Seuchen als direkt durch Kampfhandlungen Die Statistik der britischen Streitkrafte besagt 2755 Soldaten im Krimkrieg im Kampf gefallen 1761 ihren Verletzungen genauer nach medizinischer Versorgung erlegen und die zigfache Anzahl mit 16 297 Opfern starb an Krankheiten unter denen die Cholera hinter der Ruhr an zweiter Stelle lag Fuhrten die runden Musketenkugeln meist nur zu Fleischwunden da sie oft von den Knochen nur abgelenkt wurden durchschlugen die energiereicheren und angespitzten zylindrischen Geschosse der Enfield Gewehre und Miniegewehre der Alliierten Knochen meist problemlos Dies fuhrte oft zur Amputation und war bei den vielen schweren Verletzungen der Gliedmassen die Standardtherapie der Kriegschirurgen auf der Krim Im Schnitt starben daran achtzig Prozent der Behandelten aller Armeen Warum bei dieser geringen Uberlebensrate trotzdem so viele derartigen Eingriffe gemacht wurden erklarte Anton Christian von Hubbenet der dort selbst Hunderte Male so verfuhr damit dass die Schmerzen fur die Verwundeten unertraglich waren 138 Im Militarlazarett oder hospital starb fast jeder zweite Patient Immerhin wurde in diesem Krieg erstmals grosszugig das Betaubungsmittel Chloroform auf dem OP Tisch gegen die Schmerzen eingesetzt Hinter dem Ruhm den sich Florence Nightingale im Krimkrieg erwarb ist die Tatigkeit der Arzte jenes militarischen Konfliktes etwas in den Hintergrund geraten Auch diese litten Not Von den 720 tatigen britischen Chirurgen fanden 52 den Tod bei den franzosischen Alliierten waren es fast doppelt so viele 139 nbsp Mary Seacole 1869 Portrat von Albert Charles Challen Ebenfalls im Schatten von Florence Nightingale blieb die jamaikanische Krankenschwester Mary Seacole 1805 1881 Nachdem sie von der britischen Regierung und Nightingales Pflegerinnen abgelehnt worden war reiste sie auf eigene Kosten und trotz aller Vorurteile und Diskriminierungen die ihr begegneten nach Balaklawa Dort eroffnete sie 1855 zwischen Hafen und britischem Lager das British Hotel das sie als Gaststatte und Offiziersklub betrieb Im Wesentlichen bildete die Unterkunft jedoch die Basis fur die Pflege erkrankter oder verwundeter Soldaten Sie wurde Schwarze Nightingale genannt was allerdings dazu beitrug dass ihr Name bald in Vergessenheit geriet und sie damit einer angemessenen Wurdigung in der Nachwelt weitgehend beraubte 140 141 Historische Bedeutung hat die Betreuung des Sanitatswesens durch Florence Nightingale Die in Deutschland ausgebildete Krankenschwester war in Grossbritannien auf die erbarmliche Lage im Kriegsgebiet aufmerksam geworden Mit 38 Krankenschwestern medizinischen Geratschaften und Medikamenten reiste sie ins Lazarett von Scutari heute Selimiye Kaserne Cesme i Kebir Cad Uskudar in Istanbul Turkei wo im Nordostturm den Florence Nightingale bewohnte inzwischen ein Museum untergebracht ist Die Zustande die Florence Nightingale dort vorfand waren katastrophal Die Verwundeten und Kranken lagen in schlecht belufteten rattenverseuchten Raumen nahezu ohne hygienische Einrichtungen 142 Sie konzentrierte sich vor allem darauf sehr umfangreich Daten zu erfassen diese aufzubereiten und zu analysieren um Erkenntnisse zu gewinnen Ein wesentliches Arbeitsmittel waren fur sie Fragebogen daneben griff sie auf bereits vorhandenes Datenmaterial zuruck Dazu zahlten offizielle Regierungsberichte ebenso wie Stellungnahmen britischer Behorden 143 Angesichts der Zustande engagierte sie sich fur die Reform des Versorgungs und Lazarettwesens fur die sie schliesslich von der britischen Regierung beauftragt wurde Schon mit der Einfuhrung einfacher Hygienemassnahmen konnte sie die Sterblichkeitsrate in den britischen Lazaretten deutlich senken Wenige Jahre nach dem Krieg grundete Florence Nightingale eine eigene Schwesternschule in London wo sie die Krankenpflege zum Lehrberuf machte 144 Im Dezember 1854 begann der russische Chirurg Nikolai Pirogow als Militararzt in Sewastopol zu arbeiten Er sah in jedem Krieg eine traumatische Epidemie Wie bei grossen Epidemien fehle es im Kriege an Hilfe leistenden Handen und noch mehr an denkenden Kopfen 136 Er fuhrte unter anderem Gipsverbande zur Stabilisierung von Knochenbruchen in die Chirurgie ein und entwickelte die fersenerhaltende Pirogoff Amputation des Fusses Auch die Narkose wurde von ihm erstmals als Standardbehandlung bei Operationen im Feld eingesetzt Die heute als Triage bezeichnete abgestufte Behandlung einer grossen Zahl an Verwundeten mit einer Einteilung in funf Schweregrade geht ebenfalls auf ihn zuruck Er mass daruber hinaus der Ausbildung von Pflegekraften grosse Bedeutung bei und setzte sich ahnlich dem Wirken Florence Nightingales fur die Bildung organisierter Freiwilligenkorps aus Krankenschwestern ein Als er bereits 1847 die von ihm durchgefuhrte rektale Anasthesie mit Ether beschrieb war er seiner Zeit weit voraus 145 Seine tagebuchartigen Briefe aus Sewastopol 1854 1855 wurden auch in Deutschland veroffentlicht Hubbenet Gjubenet Professor der Medizin an der Universitat Kiew veroffentlichte schon 1870 die Berichte seiner Krim Tatigkeit 1871 in deutscher Sprache gedruckt Er schrieb dass von 2839 russischen Arzten ein Achtel dort starb davon aber nur funf an Kriegsverletzungen Von den 3759 Hilfschirurgen sind wahrend der Kriegszeit fast die Halfte verstorben oder dienstunfahig geworden 146 147 Ganz am Ende des Vorwortes zu seinem Buch uber die Sanitatsverhaltnisse im Krimkrieg schreibt Hubbenet so gehort doch vielleicht oft noch grosserer Muth dazu die Wunden der Gesellschaft aufzudecken um an ihre Heilung zu schreiten Die Wahrheit verschweigen heisst das Uebel und die Wunden verbergen ohne sie zu heilen Die geheimen Verwustungen dieses Schweigens sind aber um so gefahrlicher als sie alle zugleich aufbrechen und zwar wenn es zu spat ist ihnen abzuhelfen 147 Kranken und Verletztentransport im Krimkrieg Bearbeiten nbsp Transport und Versorgung vor Ort bei franzosischen Ordens Schwestern Schlacht von Inkermann nbsp Lazarettleute tragen Verwundete auf einfachen Tragen ins Valley of the Shadow of Death 1855 nbsp Dr Bretts ambulance litter Soldaten beim Transport mit Holzkiste nbsp Franzosischer Patienten Transport in Korben und auf Pferden zum Hafen nbsp Dr Smith s new hospital ambulances Pferdekutsche nbsp Abtransport in Balaklawa per Boot Schiff Lithografie von William Simpson 24 April 1855 nbsp Per Schiff zur Selimiye KaserneKriegsopfer Bearbeiten nbsp Balaklawa Graber am Hafen Die wenigsten Opfer wurden bestattet die meisten vor Ort verscharrt oder dem Schwarzen Meer ubergeben Zu den Verlusten im Krimkrieg gibt es sehr unterschiedliche Angaben Nach dem Krieg hatten die Historiker und die Statistiker das Wort Wie immer wurden die Zahlen der Opfer masslos ubertrieben Von 100 000 500 000 ja sogar 600 000 Toten war die Rede Es blieb bei 165 000 Opfern davon waren 104 000 nicht an der Front sondern an Seuchen und Krankheiten gestorben 50 000 Franzosen von 70 000 Toten 17 000 Briten von 22 000 Toten 37 500 Russen von 73 000 Toten German Werth 148 Russische Historiker haben im Laufe der Zeit die Verluste deutlich nach unten korrigiert Orlando Figes halt eine Schatzung des Kriegsministeriums fur am genauesten der zufolge in der Zeit des Krieges 450 015 russische Soldaten umgekommen sind 149 Einig sind sich die Historiker bei aller Unterschiedlichkeit der Zahlen in zwei Punkten Die Russen erlitten von allen Kriegsteilnehmern die schwersten Verluste Die Mehrzahl der Opfer starb nicht bei Kampfhandlungen sondern durch mangelnde Versorgung im Allgemeinen Wasser Nahrungsmangel Erfrieren und Mangel bei der medizinischen Versorgung im Besonderen Epidemien Wundinfektionen Rund ein Drittel der franzosischen und ein Funftel der britischen Streitmacht kehrte nicht heim Den Pfarrbezirken Whitegate Aghada und Farsid in County Cork in Irland zum Beispiel wo die britische Armee zahlreiche Soldaten rekrutierte starb beinahe ein Drittel der mannlichen Bevolkerung auf der Krim weg 150 Zu den Gefallenen auf russischer Seite zahlen viele Soldaten ihrer Glaubensbruder aus Serbien Bulgarien und Griechenland 151 Die zivilen Opfer hat niemand gezahlt Viele wurden Opfer von Bombardierungen Hunger und von den Heeren ausgelosten Erkrankungen Seuchen und Epidemien unter der Bevolkerung Daruber hinaus gab es Verluste durch Massaker und organisierte ethnische Verfolgungen welche die Kampfe im Kaukasus auf dem Balkan und der Krim begleiteten In diesem Zusammenhang wird von einem ersten Totalen Krieg gesprochen der erstmals auch die gesellschaftlichen Ressourcen umfassend in Anspruch genommen hat insbesondere fur eine bereits teilweise industrialisierte Kriegsfuhrung 152 Sonstiges Bearbeiten nbsp Anglikanische Krim Gedenkkirche in IstanbulDer Suden der Halbinsel Krim mit der Hafenstadt Sewastopol liegt geografisch gesehen in einem der schonsten Landstriche Europas In mediterranem Klima wird Wein angebaut und viele Fruchte gediehen im Russischen Reich nur hier Hier kurte die Zarenfamilie und Russlands Adel in prachtigen Villen 3 Nach dem Krimkrieg emigrierten immer mehr Krimtataren in das Osmanische Reich ab 1860 stromten dafur immer mehr russische und ukrainische Siedler ins Land Dadurch sank der muslimische Bevolkerungsanteil auf der Krim 1885 waren dort von etwa einer Million Einwohnern nur noch gut 100 000 Tataren Im Jahr 1855 wurde im Crystal Palace die The Alliance quadrille komponiert von August Manns vorgefuhrt Die anglikanische Kirche errichtete 1860 in Istanbul die Krim Gedenkkirche Die in den folgenden Jahren im Ruhrgebiet zur Kohleforderung errichteten Turme erhielten die Bezeichnung Malakow Turm nach den Turmen des Fort Malakow bei Sewastopol um das sich die entscheidende Schlacht des Krimkriegs drehte Wegen ihrer massiven Bauweise in Ziegelstein und ihrer aus dem Festungsbau entlehnten architektonischen Elemente wurde fur die Turme dieser Name gewahlt Ebenso verhalt es sich mit einem Turm der die Schleifung der Festung Luxemburg auch Gibraltar des Nordens genannt heil uberstanden hat Er befindet sich in Clausen einem Vorort der Stadt Luxemburg unweit des Flusses Alzette in der Nahe des Areals das das heute nur noch in seinen Fundamenten erhaltene Mansfeld Schloss beherbergt Ein Sturm traf die Expeditionsflotte der Franzosen und Briten schwer Aufgrund dieses Ereignisses wurden die ersten staatlichen Wetterdienste gegrundet Der Legende entsprechend wurde beim Friedensschluss zwischen Grossbritannien und Russland anders als bei der Kriegserklarung vergessen die Stadt Berwick upon Tweed die in Grossbritannien eine Sonderstellung hatte mit in den Friedensvertrag aufzunehmen Daher befand sich Berwick upon Tweed 113 Jahre mit Russland formell im Kriegszustand 1966 besuchte ein sowjetischer Gesandter den Burgermeister Robert Knox und unterzeichnete mit ihm einen formellen Friedensvertrag Der Burgermeister ist jedoch im Hinblick auf internationale Beziehungen nicht der Rechtsnachfolger von Konigin Victoria wodurch der Friedensvertrag genau genommen unwirksam ist Allerdings konnte ein britischer Fernsehsender bereits in den 1970er Jahren nachweisen dass Berwick gar nicht auf der Kriegserklarung an Russland stand und entlarvte den Kriegszustand als modernen Mythos In den Romanen des walisischen Autors Jasper Fforde um die Protagonistin Thursday Next fuhrt Grossbritannien seit mehr als 100 Jahren den Krimkrieg gegen das noch immer zaristische Russland An Bord des Linienschiffes HMS Queen nahm das britische Marinemaskottchen Timothy the Tortoise an der Bombardierung von Sewastopol teil Damit durfte die am 4 April 2004 verstorbene Maurische Landschildkrote die letzte Uberlebende des Krimkriegs gewesen sein Die klimatischen Bedingungen des russischen Winters hinterliessen im Englischen etymologische Spuren fur verschiedene Typen von Strickwaren Der Name fur Sturmhauben balaclava bzw balaclava helmet stammt vom auf dem Kriegsschauplatz gelegenen Ort Balaklawa Nach dem Earl of Cardigan wurde die Cardigan Strickjacke benannt nach Lord Raglan der Raglanarmel Spater verbreiteten sich diese Begriffe in andere Sprachen Chronologischer Uberblick Bearbeiten nbsp Franzosische Zuaven und russische Soldaten im Kampf bei der Ersturmung der Malakow Befestigung3 Juli 1853 Besetzung der Donaufurstentumer durch russische Truppen 16 Oktober 1853 Kriegserklarung des Osmanischen Reiches an Russland 27 und 28 Marz 1854 Kriegserklarungen von Grossbritannien und Frankreich gegen Russland 20 April 1854 Defensivallianz zwischen Preussen und Osterreich fur die Dauer des Krimkriegs Von Ende Juli bis September 1854 Raumung der Donaufurstentumer durch Russland auf osterreichischen Druck 16 August 1854 Vorubergehende Besetzung der russischen Festung Bomarsund auf Aland in der Ostsee durch britisch franzosische Marinekrafte 14 September 1854 Landung der Alliierten auf der Halbinsel Krim 20 September 1854 Schlacht an der Alma 25 Oktober 1854 In der Schlacht bei Balaklawa kommt es zum Todesritt der leichten Brigade 5 November 1854 Ausfall der Russen wird in der Schlacht bei Inkerman zuruckgeschlagen 2 Dezember 1854 Dezemberbundnis von Wien zwischen Grossbritannien Frankreich und Osterreich gegen Russland 16 Januar 1855 Kriegseintritt Sardiniens auf der Seite der Alliierten 22 Mai 1855 Erfolglose Kriegsexpedition von Einheiten der britischen und franzosischen Marineflotte ins Asowsche Meer 8 September 1855 Militarische Kriegsentscheidung durch die alliierte Eroberung Sewastopols nach 349 Tagen Belagerung Schlacht um Malakow 29 November 1855 Einnahme der Festung Kars durch die Russen 30 Marz 1856 Offizielles Ende des Krimkriegs im Pariser Frieden den die Vertreter des Osmanischen Reichs Russlands Sardiniens Frankreichs Grossbritanniens Osterreichs und Preussens unterzeichnen Ruckgabe der besetzten Gebiete durch Russland Bis auf die Preisgabe Bessarabiens bleibt das Territorium Russlands jedoch unangetastet Die Integritat des Osmanischen Reiches wird garantiert Das Schwarze Meer wird entmilitarisiert Literatur BearbeitenMicheal Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Encyclopedia of Casualty and Other Figures 1492 2015 4 Ausgabe 2017 McFarland Jefferson North Carolina ISBN 978 0 7864 7470 7 Winfried Baumgart Hrsg Akten zur Geschichte des Krimkriegs Zwolf Bande Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen Wien OBV S 2000 ff Winfried Baumgart The Crimean War 1853 1856 Arnold London 1999 ISBN 0 340 61465 X Ute Daniel Der Krimkrieg 1853 1856 und die Entstehungskontexte medialer Kriegsberichterstattung In Dies Hrsg Augenzeugen Kriegsberichterstattung vom 18 zum 21 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Ingenieuren ein deutlicher Hinweis auf die Modernitat des Krieges a b Episoden der Seekriegsgeschichte Studien und kritische Ruckblicke In Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens Band XVI Nr III u IV 1888 S 181 library foi hr PDF 16 9 MB Volltext Daten zu Baron Raglan auf History of Parliament Online Jack Greene Alessandro Massignani Ironclads at War The Origin and Development of the Armored Warship 1854 1891 Da Capo Press Pennsylvania 1998 ISBN 0 938289 58 6 Episoden der Seekriegsgeschichte Studien und kritische Ruckblicke In Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens Band XVI Nr III u IV 1888 S 183 library foi hr PDF 16 9 MB Volltext Ulrich Israel Jurgen Gebauer Kriegsschiffe im 19 Jahrhundert Gondrom Verlag Bindlach 1989 ISBN 3 8112 0626 5 Gortschakow In Meyers Konversationslexikon 4 Auflage Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 528 auf retrobibliothek de laspi com Krim Krieg Schlacht am Tschornaja Fluss 16 August 1855 auf www laspi com abgerufen am 15 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Ersten Weltkrieges Beitrage Wehrmedizin und Wehrpharmazie Band 11 Beta Verlag Bonn 1997 ISBN 3 927603 14 7 S 107 108 Stephen Halliday Death and miasma in Victorian London An obstinate belief In British Medical Journal Band 323 2001 S 1469 1471 Bernhard Loffler Karsten Ruppert Religiose Pragung und politische Ordnung in der Neuzeit Festschrift fur Winfried Becker zum 65 Geburtstag Bohlau Verlag Koln Weimar 2006 S 245 Ronald D Gerste Standard Therapie der Kriegschirurgen auf der Krim war die Amputation In Arzte Zeitung 16 September 2004 online Mary Jane Seacole nee Grant In National Portrait Gallery London Abgerufen am 2 April 2022 Nurse named greatest black Briton In BBC News Abgerufen am 12 Juli 2016 Nancy Duin Jenny Sutcliffe Geschichte der Medizin S 79 Jharna Gourlay Florence Nightingale and the Health of the Raj Ashgate Burlington 2003 ISBN 0 7546 3364 0 S 19 Jorg Albrecht Amputationen wie am Fliessband und rasend schnelle Berichte In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr 10 9 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