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Graf Dmitri Alexejewitsch Miljutin russisch Dmitrij Alekseevich Milyutin wiss Transliteration Dmitrij Alekseevic Miljutin 28 Junijul 10 Juli 1816greg in Moskau 25 Januarjul 7 Februar 1912greg in Jalta Simejis war ein russischer Kriegsminister Generalfeldmarschall und Militarschriftsteller Dmitri Alexejewitsch Miljutin Inhaltsverzeichnis 1 Militarkarriere 2 Kriegsminister 2 1 Militarreformen 2 2 Aussenpolitik 3 Nach der Entlassung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMilitarkarriere BearbeitenEr war ab 1833 Offizier und beteiligte sich ab 1839 unter den Generalen Grabbe und Barjatinski an den kaukasischen Feldzugen Nach einer Verletzung nahm er 1845 eine Stelle als Dozent an der Kaiserlichen Kriegsakademie auf 1847 wurde er zum Oberst befordert 1848 wurde er vorubergehend ins Kriegsministerium kommandiert wo er die Mangel des russischen Heerwesens kennenlernte 1854 Beforderung zum Generalmajor Im Dezember 1853 wurde er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg 1866 wurde er Ehrenmitglied der Akademie 1 Furst Barjatinski ernannte ihn 1856 zum Generalstabschef der Kaukasusarmee Im Krimkrieg hatte sich die Ruckstandigkeit der russischen Armee gezeigt Als Generalstabschef fuhrte Miljutin in der Kaukasusarmee Militarreformen durch Hierbei griff er auf Erfahrungen aus dem Krimkrieg sowie auf die Vorschlage des preussisch russischen Generals von Rudiger zuruck Nach seinem Plan wurde der Befehlsweg vereinfacht indem man die Kommandeure vor Ort grossere Kontrolle uber die verfugbaren Mittel gewahrte Ausserdem bekamen sie mehr Entscheidungsfreiheit und konnten sich ihre Meinung aufgrund der lokalen Verhaltnisse selbst bilden Diese Idee setzte eine allgemeine Offiziersbildung voraus 2 Die Reform der Kaukasusarmee war ein voller Erfolg im Kaukasuskrieg musste sich der Anfuhrer der Tschetschenen Schamil den russischen Truppen unter Barjatinskis Kommando im Jahre 1859 geschlagen geben Dieser Erfolg starkte die Argumente die russische Armee als Ganzes zu reformieren 2 Im September 1860 wurde Miljutin Generaladjutant und Stellvertreter des Kriegsministers und legte am 19 Februar 1861 dem Kaiser Alexander II den Plan einer radikalen Reform der Armee vor Kriegsminister Bearbeiten nbsp D A Muljutin im Jahre 1865Der Kaiser Alexander II ernannte ihn am 9 November 1861 zum Kriegsminister Dies geschah auf Barjatinskis Empfehlung 2 Miljutins Kriegsministerium sah in der Erneuerung der Armee ein gesellschaftspolitisches Grossprojekt um Russlands Grossmachtstatus zu erhalten 3 Militarreformen Bearbeiten Zwei Monate nach seiner Ernennung legte Miljutin am 15 Januar 1862 erneut einen umfassenden Reformplan vor welchen er selbst durchfuhrte Der Reformplan verfolgte im Wesentlichen zwei Ziele die Militarausgaben in Friedenszeiten zu senken und zugleich die Armeestarke in Kriegszeiten zu heben 4 Sein Plan sah die Abschaffung des stehenden Berufsheers und die Einfuhrung einer Wehrpflichtarmee vor Die Wehrpflicht fuhrte er im Jahre 1874 ein 5 Dazu wurden im ganzen Land Militarbezirke gebildet Das Einberufungsalter wurde auf 20 Jahre festgesetzt Den zumeist bauerlichen Rekruten wurde das Nachholen der Schulbildung auf Grundschulniveau ermoglicht Die Reorganisation zeigte zwar im Turkenkrieg 1877 1878 manche Mangel besonders im Verpflegungswesen die Verstarkung und Erganzung des Heeres ging aber leicht und schnell vonstatten In Anerkennung seiner Verdienste wurde Miljutin im September 1878 in den Grafenstand erhoben Aussenpolitik Bearbeiten Miljutins Gefolgsleute betrachteten den polnischen Januaraufstand von 1863 als Beweis fur Schwachen in der Reichsverteidigung Diese Schwachen musste man offensiver und ohne Rucksicht auf aussenpolitische Vorbehalte begegnen so ihr Kalkul Sie dachten in grosseren strategisch bedeutsamen Zusammenhangen und tangierten damit zwangslaufig Kompetenzen anderer Ressorts 3 Ein Vertrauter Miljutins war der Direktor der Kanzlei im Kriegsministerium Konstantin Petrowitsch von Kaufmann Im Jahre 1867 wurde Kaufmann zusatzlich Kommandeur im neu geschaffenen Militarbezirk Turkestan wo er eine zielstrebige Expansionspolitik gegen benachbarte Emirate und Khanate betrieb Daruber hinaus konnte der Kriegsminister den Kaiser davon uberzeugen einem weiteren Vertrauten Alexander Bezak auf einen exponierten Posten in den aussenpolitisch bedeutsamen Zonen zu berufen Auf diese Weise versuchte Miljutin in den aussenpolitischen Fragen an Einfluss zu gewinnen 3 In den deutschen Einigungskriegen verhielt sich Russland und dessen Armee unter seiner Fuhrung neutral Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 war die russische Armee fur den Einmarsch nach Galizien bereit wenn Osterreich Ungarn dem franzosischen Kaiser Napoleon III zu Hilfe eilt indem es den Norddeutschen Bund angreift Napoleon III war wegen der Belagerung von Sewastopol im Krimkrieg und seiner Unterstutzung des polnischen Januaraufstandes in Russland in Verruf geraten Wahrend der Schlacht von Sedan wurde er 1870 als Kaiser von Frankreich abgesetzt was in Russland mit Erleichterung zur Kenntnis genommen wurde Im November 1878 sind die in Britisch Indien stationierten britischen Truppen im Emirat Afghanistan einmarschiert Es begann der 2 Anglo Afghanische Krieg Bereits zuvor verlangte Miljutin vom Aussenminister Furst Gortschakow ein Ausgreifen nach Zentralasien welches den Druck der europaischen Machte auf Russlands westliche Peripherie massigen sollte 3 Miljutin sah die Zusammenarbeit zwischen Gortschakow und dem britischen Premier Benjamin Disraeli kritisch und betrachtete Afghanistan als Pufferzone zwischen dem Russischen Kaiserreich und Britisch Indien Miljutin verhandelte fur Russland beim Disput mit China um die Region Ili Im Gegensatz zu Alexander II betrachtete er diese Region als Bestandteil des Russischen Kaiserreichs und wollte sie unbedingt verteidigen 6 Diese Verhandlungen fuhrten am 2 Oktober 1879 zum Vertrag von Livadia Allerdings weigerte sich Peking diesen Vertrag zu ratifizieren Stattdessen drohte China mit Krieg 7 Im Vertrag von St Petersburg 1881 musste Miljutin eine Niederlage hinnehmen da ein grosser Teil Ilis zu China abgetreten war Nachdem Gortschakow auf Reisen gegangen war ubernahm Miljutin die vollstandige Leitung der russischen Aussenpolitik In den deutsch russischen Beziehungen gab es aufgrund der Krieg in Sicht Krise und dem Berliner Kongress einen Tiefpunkt Miljutin suchte den Ausgleich mit Deutschland 8 und ebnete damit den Weg zum Dreikaiserbund der im Jahre 1881 zwischen Russland dem Deutschen Kaiserreich und Osterreich Ungarn gebildet wurde Nach der Entlassung BearbeitenVon Zar Alexander III wurde er weil er als gemassigter Liberaler dessen streng absolutistische Maigesetze von 1881 nicht billigte entlassen 1898 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt Er verfasste eine grosse Anzahl militarwissenschaftlicher und kriegsgeschichtlicher Schriften unter anderem eine Geschichte des Feldzugs Suworows im Jahr 1799 Sein jungerer Bruder Nikolai wurde als massgeblicher Autor der Reformgesetze von 1861 mit denen die Leibeigenschaft aufgehoben wurde bekannt Das Fort Graf Miljutin vor Sankt Petersburg ist nach ihm benannt worden Weblinks BearbeitenArtikel Dmitri Alexejewitsch Miljutin in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D076585 2a 3D 2b 3DDmitri 20Alexejewitsch 20MiljutinEinzelnachweise Bearbeiten Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Milyutin Dmitrij Alekseevich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 1 Marz 2021 russisch a b c Orlando Figes Bernd Rullkotter Krimkrieg Der letzte Kreuzzug Berlin Verlag 2011 a b c d Michael Epkenhans Gerhard P Gross Nikolaus Katzer Das Militar und der Aufbruch in die Moderne 1860 bis 1890 Oldenbourg 2003 S 61f Michael Epkenhans Gerhard P Gross Nikolaus Katzer Das Militar und der Aufbruch in die Moderne 1860 bis 1890 Oldenbourg 2003 S 55 Michael Epkenhans Gerhard P Gross Winfried Baumgart Das Militar und der Aufbruch in die Moderne 1860 bis 1890 Oldenbourg 2003 S 6 Gerald Morgan Anglo Russian Rivalry in Central Asia 1810 1895 Routledge Taylor amp Francis Group 1981 S 161 Christoph Baumer The History of Central Asia The Age of Decline and Revival Volume 4 I B Tauris amp Co Ltd 2018 S 147 Ulrich Lappenkuper Otto von Bismarck und lt lt das lange 19 Jahrhundert gt gt Ferdinand Schoningh Paderborn 2017 S 286Normdaten Person GND 11704184X lobid OGND AKS LCCN n84024653 VIAF 17459919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Miljutin Dmitri AlexejewitschALTERNATIVNAMEN Milyutin Dmitrij Alekseevich russisch Miljutin Dmitrij AlekseevicKURZBESCHREIBUNG russischer Kriegsminister Generalfeldmarschall und MilitarschriftstellerGEBURTSDATUM 10 Juli 1816GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 7 Februar 1912STERBEORT Jalta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dmitri Alexejewitsch Miljutin amp oldid 239058257