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Graf Franz Eduard Iwanowitsch von Totleben Todleben russisch Eduard Ivanovich Totleben wiss Transliteration Ėduard Ivanovic Totleben 8 Maijul 20 Mai 1818greg in Mitau heute Jelgava Lettland 1 Juli 1884 in Bad Soden war ein deutsch baltischer General der russischen Armee Er wurde vor allem durch seine Errungenschaften auf dem Gebiet des Festungsbaus und des Pionierwesens bekannt General Eduard Iwanowitsch Totleben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 2 Ehrungen 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Nach den Angaben des renommierten Russischen biographischen Worterbuchs von Polowzow entstammt die Familie einem Zweig des alten thuringischen Geschlechts Totleben Adam Heinrich Totleben 1714 1773 aus Thuringen liess sich in Insterburg Ostpreussen als Stadtburger nieder Sein Sohn Theodor Friedrich von Totleben 1749 1804 wurde Kaufmann in Sabile Kurland im Westen von Lettland gelegen und damit Begrunder des baltischen Zweigs der Familie Der russische General Gottlob Curt Heinrich Graf von Tottleben 1715 1773 gehort nicht zum baltischen Zweig der Familie Militarkarriere Bearbeiten Totleben wurde zunachst auf der Kadettenschule in Riga dann von 1832 bis 1836 auf der Ingenieurschule in St Petersburg ausgebildet Im Jahr 1837 trat er als Unterleutnant in das Geniekorps ein und kampfte von 1847 bis 1850 im Kaukasus Er nahm als Stabshauptmann an den Belagerungen der Tschetschenen Festungen Salti und Tschoch teil und war dann wahrend des Krimkriegs ab 1854 als Oberstleutnant an der Seite des Generals Karl Andrejewitsch Schilder bei der Belagerung von Silistra tatig Grosse Bekanntheit unter den europaischen Militars erreichte er nach der schnellen Errichtung von Verteidigungswerken auf der Sudseite von Sewastopol welche allein die lange Verteidigung der Festung ermoglichten In den Anfangsstadien der Belagerung von Sewastopol waren die Befestigungsanlagen kaum mehr als hastig errichtete Erdwalle verstarkt durch Flechtwerk Faschinen und Gabionen 1 Unter Leitung des Ingenieurs Totleben wurden in den Wintermonaten 1854 55 Wallanlagen und Schutzengraben auf einem raffinierteren Niveau als je zuvor in der Geschichte der Belagerungskriegsfuhrung errichtet Die Bastionen liess Totleben durch Kasematten verstarken mehrere Meter unter der Erdoberflache eingebunkerte Geschutzstellungen bedeckt mit dicken Schiffsbalken und Erde wodurch sie dem schwersten Beschuss standhielten Im Innern der am starksten befestigten Bastionen des Malachow und des Redan befand sich ein Labyrinth aus Bunkern und anderen Raumlichkeiten und jede verfugte uber eine kleine Kapelle und ein Lazarett 1 Wahrend der Wintermonate hatte die Belagerung eine ruhige Phase durchgemacht 1 denn sowohl die russische Armee als auch die alliierten Truppen konzentrierten sich weniger auf die Kampfe als darauf ihre Befestigungen zu verstarken Doch ab Ende Februar 1855 begann der fast standige Beschuss durch franzosische Kanonen so dass ein komplexes Bollwerk mit einer Lunette die Mamelon bezeichnet wird unter diesem Beschuss errichtet werden musste 1 Sie sollte eine bessere Verteidigung des Fort Malachow ermoglichen Vor dem Redan wurden Steinbruchgruben errichtet Doch Anfang Juni 1855 konnten die franzosischen Streitkrafte den Mamelon unter ihre Kontrolle bringen Am 20 Juni 1855 wurde Totleben am Fuss verwundet und musste seine Arbeit einstellen Daraufhin wurde er zum Generalleutnant und Generaladjutanten des Zaren sowie 1860 zum Direktor des Ingenieurdepartements im Kriegsministerium ernannt 1855 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg 2 In dieser Zeit setzte er sich beim Zaren fur Dostojewski ein der ihn angeschrieben hatte zunachst um aus der Verbannung aus dem kasachischen Semipalatinsk wieder in den europaischen Teil Russlands ubersiedeln zu durfen 3 und spater um aus der Provinzstadt Twer wieder nach St Petersburg zu kommen 4 Weiterhin war er Adjutant des Grossfursten Nikolaus d A als Generalinspektor des Geniewesens 1877 wurde er zunachst im September auf den Kriegsschauplatz nach Bulgarien berufen Russisch Osmanischer Krieg 1877 1878 und mit der Oberleitung der Belagerungsarbeiten vor Plewen betraut Nach dem durch ihn ermoglichten Fall der Stadt wurde Totleben in den Grafenstand erhoben Er wurde als Graf am 3 Marz 1856 in die Matrikel der estlandischen Ritterschaft am 3 Mai 1857 der kurlandischen Ritterschaft im selben Jahr am 31 Dezember in die livlandische Ritterschaft und am 5 Marz 1858 in die Oeselsche Ritterschaft aufgenommen Spater wurde er mit der Zernierung der bulgarischen Festungen und im April 1878 mit dem Oberbefehl in der Turkei beauftragt Im Jahre 1879 wurde Totleben zum Generalgouverneur von Odessa und ein Jahr spater von Vilnius Nach schwerer Krankheit verstarb er am 1884 in Bad Soden Mit seinem Sohn Graf Nikolai Georg Eduard von Totleben 1874 1945 Gutsbesitzer und russischer Generalmajor erlosch der baltische Zweig der Familie von Totleben im Mannesstamm Ehrungen Bearbeiten nbsp Totleben Denkmal A A von Bilderling I N Schroder 1909 restauriert L M Pissarewski 1946 SewastopolAm 17 Juni 1858 ernannte Konig Wilhelm III der Niederlande ihn zum Komtur im exklusiven Militar Wilhelms Orden Den Namen des Grafen Totleben tragt bis heute die Gemeinde Totleben in der Region Plewen in Bulgarien Auch eine Prachtstrasse im Zentrum der Hauptstadt Sofia tragt seinen Namen Bul Totleben In der Stadt Sewastopol befindet sich auf dem Historischen Boulevard ein monumentales Bronzedenkmal fur Totleben Das ehemalige Fort Totleben auf einer kunstlichen Insel vor Sankt Petersburg ist nach ihm benannt 5 Werke BearbeitenVerteidigung von Sewastopol 2 Bande in 3 St Petersburg 1863 78 deutsch von Lehmann Digitalisat Band 1 1865 2 1872 Siehe auch BearbeitenPerwomajskyj Insel Literatur BearbeitenHenri Alexis Brialmont Le General comte Todleben Brussel 1884 Rieger Todleben u seines Wirkens Bedeutung fur die Kriegskunst der Zukunft In Mittheilungen uber Gegenstande des Artillerie und Geniewesens Wien 1885 Krahmer General Adjutant Graf Todleben Berlin 1888 Max von Oettingen Todleben Franz Eduard Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 403 408 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Eduard Totleben In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Maximilian Gritzner Der Adel der russischen Ostseeprovinzen Estland Kurland Livland Osel 1 Teil Die Ritterschaft Bauer amp Raspe Neustadt an der Aisch 1898 Neudruck 1980 S 114 Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil Estland Bd III Starke Gorlitz ND 1930 S 308 309 S 49 Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil Oesel Tartu ND 1935 S 600 603 S 695 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Bd XIV C A Starke Limburg an der Lahn 2003 S 492 493 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Orlando Figes Bernd Rullkotter Krimkrieg Der letzte Kreuzzug Berlin Verlag 2011 S clxxiv Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Totleben Eduard Ivanovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 16 Marz 2021 russisch Dostojewski Gesammelte Briefe 1833 1881 Piper Verlag Munchen 1966 Brief 107 vom 24 Marz 1856 Dostoevsky Letters Vol 1 1832 1859 Ardis Ann Arbor 1988 ISBN 0 88233 897 8 Brief 157 vom 4 Oktober 1859 Totleben Eine russische Insel die es nicht gibt Feature Deutschlandfunk 28 September 2012 abgerufen am 28 September 2012 Normdaten Person GND 1189944340 lobid OGND AKS LCCN n92053285 VIAF 62325543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Totleben EduardALTERNATIVNAMEN Totleben Eduard Iwanowitsch Totleben Franz Eduard Janowitsch von Todleben Eduard Franz von Totleben Eduard Ivanovich russisch Totleben Ėduard Ivanovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer GeneralGEBURTSDATUM 20 Mai 1818GEBURTSORT Mitau heute JelgavaSTERBEDATUM 1 Juli 1884STERBEORT Bad Soden am Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Totleben amp oldid 238990410