www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt ein Gebiet in Bessarabien fur weitere Bedeutungen siehe Bucak Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Als Budschak russisch und ukrainisch Budzhak wiss Transliteration Budzak rumanisch Bugeac tatarisch bzw turkisch Bucak wird der sudliche Teil der historischen Landschaft von Bessarabien bezeichnet Die Region liegt heute grosstenteils auf dem Staatsgebiet der Ukraine sudwestlicher Teil der Oblast Odessa ein kleinerer Teil befindet sich im Suden der Republik Moldau Heutige ethnische Konstellation im Budschak Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Landschaft 3 Bevolkerung 4 Budschak als Region Bessarabiens 5 Teilung Bessarabiens 6 Siehe auchNamensherkunft BearbeitenDer Name Budschak stammt aus dem Tatarischen bzw Turkischen und heisst Winkel und wird auch als Bezeichnung fur einen Landstrich oder im modernen Turkisch fur einen Verwaltungsdistrikt Bucak verwendet vgl im Deutschen die analogen Namen Holzwinkel oder Pfaffenwinkel Die Stadte Bender Akkerman Bilhorod Dnistrowskyj und Ismajil liegen in dem Gebiet Landschaft Bearbeiten Rinderherde mit Hirte in der Steppe des Budschaks 1940 Wessela Dolyna das fruhere bessarabiendeutsche Klostitz in baumarmer Steppenlandschaft Die Landschaft besteht weitgehend aus einer weiten leicht hugeligen Steppenlandschaft mit sehr fruchtbaren Boden der sogenannten Schwarzerde Durch die sich ansiedelnden Kolonisten wurde das Land urbar gemacht und hatte somit fur die damals ruckstandige russische Landwirtschaft einen gewissen Vorbildcharakter Sie bauten hauptsachlich Getreide Ol und Hulsenfruchte fur den Export nach Odessa und in westeuropaische Stadte an Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Budschak zu einer Art Kornkammer fur das Land Bevolkerung BearbeitenUm 1600 lebte hier die Budschak Horde ein Teil der Nogaier Horde Bevor Bessarabien nach dem Frieden von Bukarest infolge des 6 russischen Turkenkrieges 1812 Teil des Russischen Kaiserreichs wurde bestand die Bevolkerung vorwiegend aus Nogai Tataren Turken und Rumanen Moldauer dazu noch im 18 Jahrhundert angesiedelten Lipowanern Nach 1812 verliessen alle Tataren und Turken sowie grosse Teile der Rumanen und Lipowaner die Region Um den Landstrich wieder zu bevolkern warb die russische Regierung bulgarische gagausische deutsche ukrainische und russische aber keine lipowanischen Kolonisten an und stattete sie mit Boden und Privilegien Religionsfreiheit Wehrpflichtbefreiung aus siehe Bevolkerung Bessarabiens Von 1814 bis 1842 wanderten ungefahr 9 000 Deutsche hauptsachlich aus Wurttemberg den Ostprovinzen Preussens und aus Kongresspolen nach Bessarabien ein aus denen sich im Laufe der Zeit die Volksgruppe der Bessarabiendeutschen bildete Sie grundeten auf dem von der Regierung zugeteilten Kronland 24 Mutterkolonien Das Kronland in der Budschak Steppe umfasste dabei ungefahr 150 000 Hektar wo das Hauptsiedlungsgebiet der deutschen Auswanderer lag Aber auch in Nordbessarabien ausserhalb des Budschak siedelten deutsche Auswanderer Im September 1940 ermoglichte der Deutsch Sowjetische Grenz und Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion die Umsiedlung der mittlerweile 93 000 deutschstammigen Bewohner Bessarabiens aus rund 150 Siedlungen Nahezu alle Angehorigen der Volksgruppe darunter auch die aus Nordbessarabien stammenden Eltern des spateren Bundesprasidenten Horst Kohler schlossen sich der Umsiedlung an die im November 1940 abgeschlossen war Budschak als Region Bessarabiens Bearbeiten Landschaft im sudlichen Budschak Ursprunglich war das Gebiet von 1367 bis 1484 im Besitz des Furstentums Moldau das zu dieser Zeit ein Protektorat Polens war 1512 aber unter Oberhoheit des Osmanischen Reiches fiel Die Budschak Region selbst eroberten die Osmanen 1484 und gliederten sie ihrem Reich direkt an Sie wurde damit diejenige Region der heutigen Ukraine die am langsten unter turkischer Herrschaft stand siehe Islam in Rumanien und Islam in der Ukraine In der Region erinnern viele Orts Fluss und Seenamen an die turkisch tatarische Vergangenheit Tatarbunary Alibej Izmail etc Im Jahre 1812 wurde Russland im Frieden von Bukarest das Recht zugestanden ganz Bessarabien in seinen Besitz zu nehmen Schon Peter der Grosse hatte hundert Jahre zuvor und in weiteren Turkenkriegen dieses Ziel angestrebt war aber am Pruth zunachst bezwungen worden Nach dem Krimkrieg gehorte die sudliche Halfte des Budschak als Teil von Cahul Bolgrad und Ismail zwischen 1856 und 1878 dem Furstentum Moldau sowie Rumanien In den Revolutionswirren von 1917 kam das Land Russland abhanden Ein Landesrat erklarte 1917 Bessarabien und damit auch den Budschak zur Demokratischen Moldauischen Republik Nach inneren Unruhen mit marodierenden Banden rief der Landesrat Rumanien 1918 um Hilfe das Truppen entsandte Im gleichen Jahr erfolgte der freiwillige Anschluss an Rumanien Die westlichen Machte erkannten den Anschluss an Rumanien an Aus sowjetischer Sicht handelte es sich um eine von der rumanischen Regierung inszenierte Abspaltung von Russland und eine organisierte Annexion durch Rumanien Teilung Bessarabiens Bearbeiten1940 nahm die Sowjetunion das Land durch militarische Besetzung wieder in Besitz und teilte Bessarabien erstmals Der nordliche und mittlere Teil bildeten die Moldauische der sudliche Teil Budschak kam zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik Beim Ostfeldzug der deutschen Wehrmacht Unternehmen Barbarossa der am 21 Juni 1941 begann wurde Bessarabien im August 1941 durch deutsche und rumanische Truppen erobert Bei der am 20 August 1944 einsetzenden Sommeroffensive durch die Operation Jassy Kischinew uberrannte die Rote Armee in funf Tagen Bessarabien Nach dem Krieg wurde die Region erneut geteilt Der Budschak wurde in die Ukrainische SSR eingegliedert so dass die Moldawische SSR ein Binnenland wurde was sich nachteilig auf ihre wirtschaftliche Entwicklung auswirkte Beim Zerfall der Sowjetunion 1991 und der Unabhangigkeit der Ukraine blieb der Budschak Bestandteil des nun selbstandigen Staates Ukraine Siehe auch BearbeitenBessarabien Bukowina Galizien Podolien Taurien Wolhynien Liste deutscher Bezeichnungen ukrainischer Orte Geschichte der Ukraine Geschichte Moldawiens Islam in der Ukraine Gagausen und Gagausien Lipowaner Sudbessarabien45 8 29 5 Koordinaten 45 48 N 29 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Budschak amp oldid 227875945