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Die Bessarabiendeutschen sind eine deutsche Siedlergruppe und deutschsprachige Minderheit die zwischen 1814 und 1940 in Bessarabien jetzt unter der Republik Moldau und Ukraine aufgeteilt lebte heute jedoch bis auf wenige Einzelpersonen dort nicht mehr vertreten ist Sie wanderten in einer Grossenordnung von etwa 9000 Personen zwischen 1814 und 1842 aus Baden Wurttemberg dem Elsass Bayern und heute zu Polen gehorenden Teilen Preussens nach Bessarabien ein Das Gebiet am Schwarzen Meer war damals als Neurussland Teil des Russischen Kaiserreiches spater wurde es zum Gouvernement Bessarabien Das fruhere Bessarabien in EuropaIn ihrer 125 jahrigen Geschichte waren die Bessarabiendeutschen eine nahezu rein bauerliche Bevolkerung Sie waren mit drei Prozent Bevolkerungsanteil zu Beginn des 20 Jahrhunderts eine Minderheit Gedeckt von dem Hitler Stalin Pakt von 1939 wurde Bessarabien im Sommer 1940 von der Sowjetunion militarisch besetzt Ende 1940 folgten die Bessarabiendeutschen mit rund 93 000 Personen nahezu vollstandig dem Aufruf zur Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich Prominentester Vertreter dieser Volksgruppe ist der ehemalige deutsche Bundesprasident Horst Kohler Seine Eltern lebten bis zur Umsiedlung 1940 in der deutschen Kolonie Ryschkanowka in Nordbessarabien Danach lebten sie ubergangsweise in einem Lager im Deutschen Reich und wurden schliesslich ab 1941 im besetzten Polen angesiedelt wo Horst Kohler 1943 geboren wurde Bessarabiendeutsche Manner mit typischen Pelzmutzen Karakulmutze Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Anwerbung 1 2 Auswanderungsgrunde 1 3 Auswanderung 1 3 1 Aus dem Sudwesten 1 3 2 Aus dem Nordosten 2 Kolonisationswerk unter russischer Herrschaft 2 1 Ansiedlung 2 2 Selbstverwaltung 2 3 Ortsnamensgebung 2 4 Siedlungsentwicklung 2 5 Bevolkerungsentwicklung 2 6 Geografie 2 7 Landwirtschaft und Viehzucht 2 8 Kuche 2 9 Wohnweise 2 9 1 Grundstuck 2 9 2 Gebaude 2 10 Binnenkolonisation mit neuen Siedlungen 2 11 Bessarabiendeutsche Einrichtungen 2 11 1 Kirche 2 11 2 Kirchliche Organisation 2 11 3 Schulunterricht und Bildungseinrichtungen 2 11 4 Gesundheitswesen 2 11 5 Bankwesen 2 11 6 Pressewesen 2 11 7 Politik und Wirtschaft 2 11 8 Wappen 2 11 9 Kultur und Freizeit 3 Bessarabische Kultur 3 1 Heimatlied 3 2 Bedeutende Vertreter der Volksgruppe 3 3 Verhaltnis zu anderen Nationalitaten und deutschen Volksgruppen 3 4 Sprache und Mundart 3 5 Ende der Kolonistenprivilegien und erneute Auswanderung 3 6 Russifizierung 4 Rumanisches Zwischenspiel 4 1 Bessarabiens Anschluss an Rumanien 4 2 Nationalsozialistische Bestrebungen 5 Heim ins Reich 5 1 Sowjetische Besetzung Sommer 1940 5 2 Zwischen totalitaren Regimen 5 3 Umsiedlung Herbst 1940 5 4 Lageraufenthalt und Einburgerung 5 5 Neuansiedlung im besetzten Polen 5 6 Flucht nach Westen 6 Bessarabiendeutsche in Deutschland 6 1 Integration 6 2 Organisierung 6 3 Traditionspflege 6 4 Heutige Kontakte zur alten Heimat 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAnwerbung Bearbeiten Im sechsten Turkenkrieg zwischen 1806 und 1812 eroberten Truppen des russischen Zaren Alexander I Bessarabien In dem einst ostmoldauischen Gebiet richtete er das Gouvernement Bessarabien ein das kleinste des Zarenreichs Hauptstadt wurde das mittelbessarabische Kischinew Nomadisierende Tatarenstamme aus dem sudlichen Landesteil von Bessarabien dem Budschak wurden nach der russischen Eroberung ausgewiesen oder zogen freiwillig ab Das Gebiet war danach dunn besiedelt und weitgehend ungenutzt Zur Kolonisierung des brachliegenden aber fruchtbaren Landes warb Russland ab 1813 im Ausland gezielt Siedler an Russische Untertanen waren noch bis 1861 Leibeigene Die Angeworbenen sollten vor allem die Landwirtschaft auf dem fruchtbaren Schwarzerdeboden verbessern Zar Alexander I erliess am 29 November 1813 ein Manifest in dem er deutschen Siedlern folgende Privilegien versprach zum Teil auf ewig Landschenkung Zinsloser Kredit Steuerfreiheit auf zehn Jahre Selbstverwaltung Religionsfreiheit Freiheit vom MilitardienstDas Angebot galt den deutschen Siedlern im Wartheland besonders bei Lodz im Herzogtum Warschau Daher wurden sie spater als Warschauer Kolonisten bezeichnet Sie stammten aus Preussen Wurttemberg und Baden und wurden nach den Teilungen Polens durch Preussen angeworben Sie hatten sich erst wenige Jahre zuvor dort niedergelassen Der Zar war auf ihre trostlose Lage bei der Verfolgung der Grande Armee aufmerksam geworden Siehe auch Geschichte der Deutschen im Raum Lodz Die zweite Auswanderungswelle nach Bessarabien kam aus dem sudwestdeutschen Raum insbesondere aus Wurttemberg Die Auswanderer wurden von Werbern der russischen Krone nach Sudrussland eingeladen Ihren Hohepunkt hatte die Auswanderung um 1817 18 nachdem im Jahr ohne Sommer 1816 das Auswanderungsverbot in Wurttemberg aufgehoben worden war Auswanderungsgrunde Bearbeiten Auswanderungsgrunde im Herzogtum Warschau waren Politisch Leben unter polnischer Fremdherrschaft Wirtschaftlich Verschlechterung der wirtschaftlichen SituationDie Deutschen im Herzogtum Warschau hatte Preussen zur Kolonisierung der Gebiete nach den Teilungen Polens angeworben Nach dem Frieden von Tilsit verschlechterte sich durch staatlichen Druck die Position der Siedler Sie folgten daher bereitwillig der Anwerbung und den Versprechungen des Zaren 1 Auswanderungsgrunde in Sudwestdeutschland waren Politisch Militar und Kriegsdienste fur die napoleonische Fremdherrschaft Frondienste Unterdruckung durch die Obrigkeit Wirtschaftlich Missernten Hungersnote hohe Steuerlast wegen adliger Hofhaltung Landmangel durch Erbteilung Religios Pietismus protestantisch reformatorische Bewegung fur lebendige Glaubenserfahrung und praktische Frommigkeit Chiliasmus Erwartung einer tausendjahrigen Gottesherrschaft auf Erden Auswanderung Bearbeiten nbsp Auswanderungswege aus dem deutschen Raum nach Bessarabien 1814 bis 1842 Karte mit den Grenzen Europas mit Stand 1999 Aus dem Sudwesten Bearbeiten Zwischen 1814 und 1842 wanderten aus sudwestdeutschen Gebieten etwa 2000 Familien mit insgesamt etwa 9000 Personen nach Bessarabien in Sudrussland aus Die Auswanderung aus den Raumen Wurttemberg Baden Elsass Pfalz und Bayern mit dem zeitlichen Hohepunkt 1817 wurde als Schwabenzug bezeichnet Nach der Passerteilung durch deutsche Behorden traten sie ihre Reise in grosseren Gruppen sogenannten Kolonnen an Die Reisedauer fur die etwa 2000 Kilometer lange Strecke betrug je nach Reiseroute zwei bis sechs Monate Viele der Auswanderer mit religiosen Emigrationsgrunden schlossen sich zu sogenannten Harmonien zusammen Die Schiffsreise begann auf der Donau wozu die Auswanderer auf dem Landweg bis Ulm zogen Dort schifften sie sich auf dem Einweg Schiffstyp der Ulmer Schachteln ein die als Naufahrt stromabwarts trieben Wahrend der Schiffsreise erkrankten viele Auswanderer an Infektionen und verstarben Die Fahrt fuhrte flussabwarts bis zum Donaudelta kurz vor der Mundung ins Schwarze Meer Eine wochenlange Quarantane unter freiem Himmel auf einer Flussinsel vor der Stadt Ismajil Oblast Odessa Ukraine forderte weitere Todesopfer Etwa 10 bis 50 Prozent der Auswanderer sollen die Schiffsreise nicht uberlebt haben Aus dem Nordosten Bearbeiten Die Zahl der deutschen Auswanderer aus Nordostdeutschland sowie aus den deutschen Ansiedlungsgebieten in Polen wird auf etwa 1500 Familien geschatzt Sie bevorzugten den Landweg mit Pferd und Wagen und hatten wahrend der Reise weniger an Infektionskrankheiten zu leiden Sie waren 1814 die ersten Deutschen in Bessarabien und wurden wegen ihrer Herkunft als Warschauer Kolonisten bezeichnet Kolonisationswerk unter russischer Herrschaft BearbeitenAnsiedlung Bearbeiten nbsp Hauptsiedlungsgebiete der 150 deutschen Orte in BessarabienDas zaristische Russland siedelte die deutschen Auswanderer in Bessarabien planmassig an Sie bekamen in Sudbessarabien auf weiten baumlosen Steppenflachen des Budschak Flachen von insgesamt 1500 km zur Verfugung gestellt Im Sprachgebrauch der Bessarabiendeutschen war es Kronland weil es von der russischen Krone dem Zaren zur Verfugung gestellt wurde In der ersten Siedlungsphase bis 1842 entstanden 24 deutsche Mutter Kolonien Die Flur und Ansiedlungsflachen sowie der Grundriss der Siedlungen waren von der russischen Ansiedlungsbehorde vorgegeben Die so neu entstandenen Dorfer hatten alle den gleichen Siedlungsgrundriss als Strassendorf Angelegt wurden die Siedlungen meist in einem langgestreckten Tal mit sanft ansteigenden Hugeln Nur sehr wenige Ankommlinge fanden im Land sogenannte Kronshauschen vor die vom russischen Staat der Krone schon errichtet worden waren Meist hausten sie am Anfang in selbst gegrabenen Erdhutten Schon die Ankunft war eine Enttauschung denn die Auswanderer stiessen in kaum besiedeltem Land auf eine Odnis mit hohem Gras Disteln und Unkraut Uber das weitlaufige Land zogen Viehherden von moldauischen Pachtern die die Felder der Ansiedler zerstorten Selbstverwaltung Bearbeiten Die vom Zaren bei der Anwerbung versprochene Selbstverwaltung der deutschen Ansiedler leitete eine russische Sonderverwaltung unter dem Namen Fursorgekomitee fur die Kolonisten Sudrusslands vormals Vormundschaftskontor fur die auslandischen Ansiedler in Neurussland Es handelte sich um den Ansiedlungsstab fur alle Neuansiedler der auch die weitere Entwicklung im Schwarzmeergebiet begleitete Der Sitz befand sich zunachst in Kischinew und ab 1833 in Odessa Die Amtssprache der Behorde war Deutsch Ihr gehorten ein Prasident und rund 20 Mitarbeiter Beamte Ubersetzer Arzt Tierarzt Landvermesser an Die Ansiedlung und Forderung der Siedler war gleichzeitig ein russischer Modellversuch zur Gewinnung von Erfahrungen Diese sollten der eigenen ruckstandigen Landwirtschaft in Zeiten von Leibeigenschaft zugutekommen nbsp Sitz des Fursorgekomitees in Kischinew um 1820Prasidenten des Fursorgekomitees waren Name AmtszeitGeneral Ivan Insov 1818 1845Staatsrat Eugene von Hahn 1845 1849Baron von Rosen 1849 1853Baron von Mestmacher 1853 1856Islawin 1856 1858Alexander von Hamm 1858 1866Th Lysander 1866 1867Vladimir von Oettinger 1867 1871Neben der Ansiedlung wahrte das Fursorgekomitee die Rechte der Siedler und beaufsichtigte ihre Pflichten gegenuber der russischen Regierung Die deutschen Ansiedler betrachteten die Einrichtung allgemein als segensreich da sie die anfangliche Willkur der korrupten russischen Verwaltung beschrankte Wie bei der Anwerbung versprochen unterstutzte die Behorde die Siedler solange sie noch nicht voll wirtschaftsfahig waren Es gab kleinere Geldbetrage Lebensmittel und Materialien wie Wagen Pflug Arbeitsgerate In der Praxis versickerten die Mittel aber in der korrupten russischen Verwaltung Die Kolonisten unterlagen dem bereits von Katharina der Grossen 1764 eingefuhrten Kolonisationsgesetz in Kriminalsachen jedoch der staatlichen Gerichtsbarkeit Als der Zar 1870 den Kolonistenstatus aufhob wurde das Fursorgekomitee 1871 aufgelost Unterhalb des Fursorgekomitees gab es fur die rund 150 deutschen Gemeinden 17 Gebietsamter Wolost mit einem gewahlten Gebietsvorsteher Oberschulz zwei Beisitzern und einem Schreiber Zu ihren Aufgaben gehorte unter anderem die Verwaltung der Brand und Waisenkassen Das Gericht auf dieser Ebene nannte sich Wolostgericht das aus einem Richter und drei Beisitzern bestand Die Dorfer wurden vom Dorfschulz Burgermeister und zwei Beisitzern verwaltet die die mannlichen Landbesitzer des Ortes fur jeweils drei Jahre wahlten Neben der Einhaltung von Zucht und Ordnung hatte der Dorfschulz behordliche Verordnungen durchzusetzen und fuhrte die Aufsicht in Erbschafts sowie Waisensachen Ihm standen zwei oder mehr Hilfspolizisten zur Seite die Dorfwache und ein gesetzeskundiger Dorfschreiber Ortsnamensgebung Bearbeiten Ursprunglich wurden die Kolonien nach den Nummern der vermessenen Landstucke wie Steppe 9 Kolonie Nr 11 Die Zwolfte bezeichnet Danach gaben sich die neu gegrundeten Gemeinden Namen die sich an fremdsprachige Bezeichnungen fur Gelandegegebenheiten wie Flusse Taler Hugel anlehnten Ab 1817 verlieh das Fursorgekomitee den neu gegrundeten Dorfer so genannte Gedachtnisnamen Diese Bezeichnungen erinnerten an die Orte von siegreichen Schlachten gegen Napoleon im Vaterlandischen Krieg und den Befreiungskriegen wie Tarutino Borodino Beresina Arzis Brienne Paris Leipzig Teplitz Katzbach Krasna Wittenberg ursprunglich Malojaroslawez Durch die Vielfalt der Ortsnamensgebung existierten fur etliche Orte mehrere Bezeichnungen In einer spateren Phase der deutschen Ortsgrundungen ab etwa 1850 benannten die Siedler ihre Dorfer nach eigenen Hoffnungen Hoffnungstal Friedenstal oder religiosen Motiven Gnadental Lichtental Zahlreiche deutsche Dorfgrundungen ubernahmen auch Begriffe turkisch tatarischer Herkunft wie Albota weisses Pferd Basyrjamka Salzloch Kurudschika trocken Siedlungsentwicklung Bearbeiten Die Lebensbedingungen der Kolonisten waren trotz der gewahrten Privilegien in der Anfangszeit hart Die ersten Behausungen waren primitive Lehmhutten oder sogar Erdlocher mit Schilfdach Ungewohntes Klima und Krankheiten loschten ganze Familien aus Landplagen behinderten das Aufbauwerk 2 Darunter fallen folgende Ereignisse Viehseuchen 1828 29 1834 1847 1859 60 Uberschwemmungen Epidemien wie Pest 1829 und Cholera 1831 1853 1855 Missernten 1822 24 1830 1832 34 Starkfroste 1828 Kaferplagen 1840 47 sowie Heuschrecken und Mauseplagen 1827 und 1828 hatte die Bevolkerung die Lasten des Durchmarsches der russischen Armee in den Russisch Turkischen Krieg zu tragen Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts herrschte in den deutschen Siedlungen ein geregeltes und eigenstandiges Leben auf wirtschaftlichem kulturellem sowie religiosem Gebiet In Verbindung mit landwirtschaftlichem Konnen gunstigem Klima und guten Boden setzte gemass dem Sprichwort Die erste Generation hat den Tod die zweite die Not und die dritte erst das Brot ein wirtschaftlicher Aufschwung ein Dazu trugen auch die charakteristischen Eigenschaften der Volksgruppe wie Fleiss Glaubigkeit Kinderreichtum und Sparsamkeit bei Die ersten 24 Dorfer deutscher Auswanderer wurden Mutterkolonien genannt Sie entstanden noch im Rahmen der staatlichen russischen Kolonisation Die etwa 125 nach 1842 entstandenen Siedlungen einschliesslich Gutshofe Weiler hiessen Tochterkolonien Sie waren auf private Siedlungstatigkeit der schon im Lande lebenden Bessarabiendeutschen zuruckzufuhren Die 24 ersten Kolonien waren nbsp Lage einiger deutscher Siedlungen in Bessarabien nbsp Blick auf Wessela Dolyna das fruhere Klostitz in baumarmer SteppenlandschaftSiedlungsnr Siedlung GrundungNr 1 Borodino 1814Nr 2 Krasna 1814Nr 3 Tarutino 1814Nr 4 Klostitz 1815Nr 5 Kulm 1815Nr 6 Wittenberg 1815Nr 7 Beresina 1815Nr 8 Leipzig 1815Nr 9 Katzbach 1821Nr 10 Paris 1816Nr 11 Alt Elft 1816Nr 12 Brienne 1816Nr 13 Teplitz 1817Nr 14 Arzis 1816Nr 15 Sarata 1822Nr 16 Alt Posttal 1823Nr 17 Neu Arzis 1824Nr 18 Neu Elft 1825Nr 19 Gnadental 1830Nr 20 Lichtental 1834Nr 21 Dennewitz 1834Nr 22 Friedenstal 1834Nr 23 Plotzk 1839Nr 24 Hoffnungstal 1842Eine Auflistung der etwa 150 von Bessarabiendeutschen gegrundeten und bewohnten Siedlungen einschliesslich von Gutshofen findet sich unter Liste bessarabiendeutscher OrteAls Zentrum der bessarabiendeutschen Siedlungen bildeten sich Tarutino Arzis und Sarata heraus Tarutino war das grosste Dorf und hatte mehrere zentrale Einrichtungen Dazu gehorte der Deutsche Volksrat der Deutsche Wirtschaftsverband bis 1931 sowie mit zwei der drei hoheren Schulen Evangelisch deutsches Madchenlyzeum und Evangelisch deutsches Knabenlyzeum Der Ort hatte mit 3700 bessariendeutsche Bewohnern zur Zeit der Umsiedlung von 1940 die grosste Bewohnerzahl Im Ort lebten weitere 2100 nichtdeutsche Bewohner Die zweitgrosste Bedeutung kam der Siedlung Sarata mit 2100 deutschstammigen und 700 nichtdeutschen Bewohnern zu Im Ort gab es mit der Werner Schule die einzige Lehrerbildungsanstalt der Region In Arzis gab es einen bedeutenden Wochenmarkt und grosseren Betriebe Eine zentrale Bedeutung kam dem Ort wegen des Sitzes des Deutschen Wirtschaftsverbandes ab 1931 zu der Fortbildungskurse durchfuhrte Weitere grossere Siedlungen waren Krasna 3500 deutschstammige Bewohner Klostitz 3200 Borodino 2700 Beresina 2600 Teplitz 2500 Leipzig 2300 Friedenstal 2200 Lichtental 2100 und Hoffnungstal 1900 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten 1826 9000 Personen 1862 24 160 1897 60 000 1919 63 300 1930 81 100 1940 93 300Geografie Bearbeiten Das Hauptsiedlungsgebiet der Bessarabiendeutschen lag im sudlichen Landesteil im steppenahnlichen Gebiet des Budschak in Sudbessarabien Es war ein flachwelliges Hugelland das bis ins 20 Jahrhundert weitgehend baumfrei war Die Siedler pflanzten in der Nahe ihrer Dorfer Akazienwalder und Geholzstreifen an um den Ackerboden gegen Wind und Erosion zu schutzen Die Dorfer lagen meist an sudwarts fliessenden Steppenflussen Da sie von der Schneeschmelze in nordlich liegenden Gegenden gespeist wurde trockneten sie im Sommer meist aus Landwirtschaft und Viehzucht Bearbeiten nbsp Landwirte beim Pflugen um 1935 nbsp Sonnenblume und weitlaufige Felder 1941Entsprechend der Anwerbung des Zaren betatigten sich anfangs nahezu alle Neuankommlinge als Landwirte die auf eigenem Boden wirtschafteten Vom Staat bekam jede deutsche Familie 60 Desjatinen etwa 65 ha Kronland als vererbbares Ackerland Das Siedlungsgebiet der Deutschen im sudlichen Bessarabien dem Budschak lag im sudrussischen Schwarzerdegurtel Dessen tiefgrundige dunkle Erde zahlt zu den fruchtbarsten Ackerboden die keiner Dungung bedurfen Die Ernte war dennoch nicht immer gesichert wegen des trockenen Steppenklimas Hauptschadlinge fur die Landwirtschaft waren der Ziesel auch Erdhase genannt der Feldhamster und Heuschreckenschwarme Naturkatastrophen waren seltene Erdbeben 1940 und Uberschwemmungen durch Hochwasser fuhrende Flusse nach der Schneeschmelze oder sommerliche Wolkenbruche Kogalniktal 1926 Die Ackerflachen wurden als Steppe bezeichnet da die Landschaft nahezu baumfrei war Hauptanbaukulturen waren Getreide Mais Hulsen Soja und Olfruchte Sonnenblumen Die Hauptprodukte wurden in Muhlen vor Ort weiterverarbeitet oder auch in die nachsten grosseren Stadte Odessa und Akkerman gebracht Wirtschaftlichen Erfolg brachte vor allem der Weinanbau denn die tief wurzelnden Rebstocke uberstanden langere Trockenperioden gut Die flachwelligen Hange des bessarabischen Hugellandes boten gunstige Anbaubedingungen In einigen Kolonien wurde grossflachig Weinanbau siehe Weinbau in der Republik Moldau betrieben was insbesondere in der Kolonie Schabo der Fall war Der Ort den 1822 Weinbauern aus dem Schweizer Kanton Waadt gegrundet hatten entwickelte sich schnell zu einer der fuhrenden Winzer Orte in Russland Jede deutschstammige Bauernwirtschaft baute auf dem Hofgrundstuck Wein fur den Eigenbedarf an Jeder Bauernhof betrieb zum grossten Teil Selbstversorgung der auch ein eigener Obst Gemuse und Krautgarten diente Viehhaltung betrieben die Deutschen nur in geringem Ausmass denn der anfallende Dung wurde wegen der hohen Bodenfruchtbarkeit nicht benotigt Soweit er anfiel wurde er getrocknet und im Winter als Brennmaterial verwendet Starker verbreitet war die Schafhaltung vor allem des feinwolligen Karakulschafes Aus dem Fell liessen sich die typischen schwarzen Pelzmutzen Karakulmutzen der Manner herstellen Die Federviehhaltung zur Selbstversorgung war auf jedem Hof eine Selbstverstandlichkeit Im Gegensatz zur moldauischen Bevolkerung nutzten die Deutschen das Pferd statt des Ochsen als Zugtier Schon von Jugend an und mit grosser Zuneigung waren sie diesen Tieren verbunden die sozusagen zur Familie gehorten Gezuchtet wurde das alt arabische Pferd ahnlich dem arabischen Vollbluter Das Kolonistenpferd eignete sich zur Landarbeit sowie zum Reiten und im Gespann fur die Kutsche oder den Schlitten Bei der Umsiedlung 1940 der Bessarabiendeutschen verblieb der gesamte Pferdebestand ausgenommen einzelne Zuchttiere im sowjetisch besetzten Bessarabien 3 Rinderzucht wurde von deutschen Siedlern in geringerem Ausmass betrieben Anfangs wurde sie mit dem bodenstandigen Steppenrind spater mit dem Roten Steppenrind aus Molotschna und ab 1918 mit dem Angler Rind durchgefuhrt Kuche Bearbeiten Die Kuche der Bessarabiendeutschen unterlag mehreren Einflussen Sie entwickelte sich zunachst aus den aus Deutschland mitgebrachten Rezepten Spater ubernahm man durch die Nachbarschaft zu anderen Nationalitaten deren Gerichte oder wandelte sie ab Bestimmt war die Kuche von landestypischen Fruchten beispielsweise Paprika Wassermelonen Als Nationalgericht gilt das Mehl und Kartoffelgericht Strudla das auf bulgarische Siedler in Bessarabien zuruckgeht Ein weiteres bekanntes Gericht sind Krautwickel Kaluschke Holubzi das von Ukrainern stammt Bekannt waren auch Dampfnudeln Pfeffersoss und gefullte Paprika Borschtsch wurden von den Russen Mamaliga von den Rumanen ubernommen Als Beilage gab es sauer eingelegtes wie Tomaten und Salzgurken 4 Wohnweise Bearbeiten nbsp Typischer Grundriss eines Hofgrundstuckes hier HannowkaDie Bessarabiendeutschen waren grosstenteils Landwirte und lebten in Dorfern auf ihren Bauernhofen Die Dorf Grundstucks und Hausformen der Kolonistendorfer ahnelten sich stark Die Bauernhofe lagen an einer bis zu 50 m breiten von Akazien gesaumten Strasse Gekreuzt wurde diese Strasse oft nur durch eine Quer oder Kreuzstrasse im zentralen Dorfbereich dort wo sich die Kirche oder das Bethaus mit Schule befand Der Aufbau einer typischen deutschen Siedlung ist anhand des Dorfes Hannowka erkennbar Grundstuck Bearbeiten Die Grundstucke waren von der Flache her sehr grosszugig gestaltet da die meisten Dorfer Strassendorfer mit nur einer Strasse waren Die Strassenfront betrug 25 bis 50 m In die Tiefe erstreckten sich die Grundstucke 100 bis 500 m Neben den Gebauden gab es auf dem Grundstuck Wirtschaftsflachen Dreschplatz Heuschober Im hinteren Grundstucksteil war neben Gartenflachen meist ein grosser Weingarten angelegt Gebaude Bearbeiten Das Hauptgebaude des Hofes war das langgestreckte eingeschossige Kolonistenhaus Das war ein Haus mit einer 5 bis 10 m breiten Giebelfront und einer Gesamtlange von etwa 25 m Der Giebel lag fast immer zur Strasse Im vorderen Bereich zur Strasse waren flurlose Raume Stuben Kuche dahinter schlossen sich Stallungen und Schuppen an Auf vielen Hofen gab es ein kleines Gebaude in dem in der warmen Jahreszeit gekocht und daneben auf dem Hof gegessen wurde die Sommerkuche Daruber hinaus gab es einen separaten Keller Baumaterial der Hauser war in Steinbruchen gewonnener Stein oder in der Sonne getrockneter Lehmziegel Die mit Lehm verputzten Gebaude waren mit Kalk stets weiss getuncht Die Dacher deckte man uberwiegend mit Schilfrohr spater mit Zementziegeln Auf dem Wirtschaftshof fanden sich Stallungen Dreschplatz sowie ein Vorrats und Weinkeller Im hinteren Grundstucksteil lagen Gemuse Obst und Weingarten 5 Binnenkolonisation mit neuen Siedlungen Bearbeiten Mit der Grundung der letzten Kolonie Hoffnungstal 1842 stoppte der Zuzug von Auswanderern aus Deutschland und die staatliche russische Kolonisierung endete Danach setzte im Land eine Binnenkolonisation durch private Siedlungstatigkeit ein Das Ackerland der 24 Mutterkolonien war infolge von Bevolkerungszuwachs knapp geworden In Bessarabien gab es viele landlose Sohne auf der Suche nach Ackerland da nach dem Erbrecht nur der jungste Sohn den Hof des Vaters erbte Die Bessarabiendeutschen kauften oder pachteten Land von russischen Grossgrundbesitzern und grundeten neue Dorfer sogenannte Tochterkolonien Die bedeutendsten Vertreter der Binnenkolonisation waren die Bruder Gottfried Schulz und Gottlieb Schulz die gegen Ende des 19 Jahrhunderts auftraten Sie hatten grosses Kapital durch Viehhandel angehauft und setzten es zum Landkauf bei adligen russischen Grossgrundbesitzern ein Diese lebten meist in St Petersburg und fuhrten ein aufwandiges Leben in franzosischen und Schweizer Kurorten was sie teilweise nicht mehr mit den Pachterlosen ihrer Landereien begleichen konnten Die Bruder verkauften das Land an ihre deutschstammigen Landsleute weiter Als Provision soll ein Prozent der Kaufsumme erhoben worden sein Durch die Landauf und verkaufe wurden die Bewohner von 60 bessarabiendeutschen Dorfern zu Besitzern des zuvor von ihnen gepachteten Landes Auch entstanden auf dem gekauften Land zahlreiche neue bessarabiendeutsche Siedlungen Zu weiteren Ortsgrundungen kam es ab 1920 als Folge der rumanischen Agrarreform Dabei wurden Grossgrundbesitzer mit mehr als 100 ha Land enteignet Ihr Land wurde an Landlose verteilt die je 6 ha erhielten Auf dem frei gewordenen Land wurden danach als Hektardorfer bezeichnete Siedlungen gegrundet Durch die verschiedenen Arten der Besiedlung entstanden wahrend der Anwesenheit der Deutschen in Bessarabien zwischen 1814 und 1940 rund 150 deutsche Siedlungen und Gutshofe Bessarabiendeutsche Einrichtungen Bearbeiten Kirche Bearbeiten nbsp Kirche in Klostitz um 1940 nbsp Typisches Bethaus mit Glockenstuhl gleichzeitig Dorfschule hier bessarabiendeutsche Siedlung HannowkaKirche und Religion pragten intensiv das Leben aller Bessarabiendeutschen denn viele ihrer Vorfahren hatten einst ihre deutsche Heimat aus religiosen Grunden verlassen Die russische Kolonialverwaltung hatte 1804 fur die Neuansiedler eine Gemeindeordnung vorgegeben die die Religionspflichten zu den wichtigsten Pflichten erklarte Die Dorfburgermeister waren angehalten den regelmassigen sonntaglichen Gottesdienstbesuch zu uberwachen Die Pastoren gehorten zur geistigen Fuhrungsschicht und genossen uneingeschrankte Autoritat auch nach der Umsiedlung 1940 und in der spateren Bundesrepublik Praktisch trug der Gebrauch von Bibel und Gesangbuch dazu bei dass die deutsche Sprache in der Fremde erhalten blieb Als erste Gemeinschaftseinrichtung neu gegrundeter Siedlungen wurde ein Gotteshaus errichtet Dafur brachten die Siedler enorme Geldsummen und Arbeitsleistungen auf Insgesamt entstanden 120 Kirchenbauten In einigen grosseren Gemeinden entstanden stattliche Kirchengebaude anfangs im klassizistischen spater im neugotischen Stil fur bis zu 1000 Besucher In den meisten Dorfern wurden Bethauser errichtet in denen sich auch die Wohnung des Kusters und die Dorfschule befanden Den Unterhalt fur Kirche Schule Kuster und Lehrer meist ein Kusterlehrer in Doppelfunktionen trugen die Kolonisten Da viele Auswanderer aus Wurttemberg stammten wo der Pietismus weit verbreitet war gab es in vielen Ansiedlungen Zusammenkunfte von Stundenleuten Ein Sonderfall des religiosen Lebens der Bessarabiendeutschen war der charismatische Prediger und namhafte Vertreter der Erweckungsbewegung Ignaz Lindl der mit seinen Anhangern 1822 die Gemeinde Sarata gegrundet hatte 6 Er ubte eine starke Anziehungskraft auf die Kolonisten aus die zu seinen sonntaglichen Predigten aus bis zu 80 km Entfernung pilgerten Kirchliche Organisation Bearbeiten Bei der Umsiedlung 1940 bestand die kirchliche Organisation der rund 150 deutschen Siedlungen aus 13 Kirchspielen und drei Pfarrgemeinden evangelisch lutherischer Konfession Jedes Kirchspiel hatte einen Pastor der fur mehrere Kirchspieldorfer zustandig war Daneben gab es fur die Siedler aus der Schweiz eine reformierte Pfarrgemeinde in Schabo Ab 1876 gab es eine Baptistengemeinde mit sieben Niederlassungen Friedenstal Kamtschtka Kantemir Seimeny Kisil Mariewka Hantscheschti Ausserdem bestand ein romisch katholischer Kirchenbezirk mit vier Gemeinden Balmas Emmental Krasna Larga Diese gehorten dem am 3 Juli 1848 gegrundeten Bistum Cherson an welches kurz darauf in Bistum Tiraspol umbenannt wurde Bereits bei der Ansiedlung Anfang des 19 Jahrhunderts unterstutzte der russische Staat aktiv ein selbstbestimmtes kirchliches Leben der Neuansiedler Zu dieser Zeit plante Zar Alexander I fur die Siedler im Schwarzmeergebiet eine Verfassung fur die lutherischen Gemeinden 1832 schuf sein Nachfolger Nikolaus I ein Gesetz das die Ordnung fur die ev lutherische Kirche in Russland neu regelte Dadurch gehorte Bessarabien kirchlich zum Ersten Sudrussischen Probstbezirk des Konsistoriums in St Petersburg mit Sitz in Odessa Diese Kircheneinrichtung unterstand dem russischen Innenministerium Etliche der vom russischen Staat eingesetzten Geistlichen wie auch Rudolf Faltin waren deutsch baltischer Herkunft und hatten an der deutschsprachigen Universitat in Dorpat Theologie studiert Durch die Abspaltung Bessarabiens von Russland 1918 und den Anschluss an Rumanien veranderte sich auch die kirchliche Organisation Es bildete sich eine Ev luth Landeskirche Bessarabiens die 1926 Teil der Ev Landeskirche in Rumanien wurde Geistliche Oberhaupter in Bessarabien wahrend der Zwischenkriegszeit waren bis 1936 Oberpastor Daniel Haase und ab 1939 Immanuel Baumann Schulunterricht und Bildungseinrichtungen Bearbeiten Anfangs unterrichteten die Kolonisten ihre Kinder in ihren Bauernhauser selbst Spater gaben von der Gemeinde angestellte und meist schlecht entlohnte Lehrer Unterricht in Betstuben oder Lehrerwohnungen Er beinhaltete Lesen Schreiben Rechnen sowie als Hauptfach Religionsunterricht Die in Bessarabien typische und enge Verbindung der religiosen Einrichtung Kirche mit der politischen Einrichtung Dorfgemeinde zeigte sich auch im Schulwesen Die Schulen unterstanden von Anfang an der Kirche gebaut und unterhalten wurden sie von der Dorfgemeinde Auch raumlich gab es eine Verbindung In kleineren Gemeinden ohne Kirche gab es Bethauser fur den Gottesdienst in denen auch der Schulunterricht stattfand Verquickt waren Kirche und Gemeinde durch den Schultyp der Kusterschule mit dem Kusterlehrer Er unterrichtete die Kinder und nahm bei Abwesenheit des Pastors auch kirchliche Handlungen vor Die in Sarata um 1850 entstandene Werner Schule bildete bessarabiendeutsche Lehrer aus und liess das Unterrichtsniveau steigen Da die Schulkinder ausnahmslos auf den Feldern ihrer Eltern arbeiteten fand der Unterricht grosstenteils nur im Winterhalbjahr statt Anfangs befand sich das bessarabiendeutsche Schulwesen nach dem Willen der russischen Ansiedlungsbehorde vollkommen autonom in der Hand der Kolonisten so dass die Unterrichtssprache Deutsch war Ab etwa 1880 kam es im Rahmen von Russifizierungsbestrebungen zur Einfuhrung von Russisch als Pflichtfach Obwohl die Schulen formal unter russischer Staatsaufsicht standen blieben sie unter kirchlichem deutschem Einfluss Nach der Zugehorigkeit zu Rumanien ab 1918 kam es im Schulwesen zu Rumanisierungsbestrebungen seitens des Staates Die Rumanisierung diente auch der Entrussifizierung Der rumanische Staat eignete sich die Schulgebaude an wandelte sie in Volksschulen um und bezahlte die Lehrer Die deutsche Unterrichtssprache wurde mehr und mehr durch die rumanische verdrangt ebenso die deutschen Lehrer durch rumanische Deutschunterricht gab es nur noch auf freiwilliger Basis als Uberstunden der Lehrer Ausgenommen davon waren die hoheren gymnasiumsahnlichen Schulen in Tarutino sowie die Werner Schule zur Lehrerausbildung in Sarata Ab 1937 gab es Lockerungen in der rumanischen Schulpolitik Die deutsche Sprache wurde in der Schule wieder vermehrt eingefuhrt und 1939 kamen die enteigneten Schulgebaude durch koniglichen Erlass in den Besitz der Gemeinden zuruck Schulsystem Volksschulen in fast jedem deutschen Dorf Evangelisch deutsche Lehrerbildungsanstalt Werner in Sarata 1844 eroffnet benannt nach dem wurttembergischen Kaufmann Christian Friedrich Werner der sein Vermogen der Gemeinde vermachte Die Schule diente der Ausbildung der deutschen Schullehrer und war die erste deutschsprachige Lehrerbildungsanstalt im Zarenreich Evangelisch deutsches Madchenlyzeum Hohere Tochterschule in Tarutino 1878 eroffnet Evangelisch deutsches Knaben Lyzeum in Tarutino 1906 eroffnet Bauernschule in Arzis 1935 eroffnetGesundheitswesen Bearbeiten Das Gesundheitswesen war wegen der fehlenden arztlichen Versorgung bereits seit der deutschen Besiedlung Bessarabiens ab 1814 ungenugend In den Dorfern gab es nur Hebammen und Laienmediziner die als Feldscher bezeichnet wurden Die haufigsten Krankheiten waren Tuberkulose Typhus Milzbrand Trachom und Malaria 1937 war die Sterblichkeit bei jungen Menschen im Vergleich mit dem Deutschen Reich uberdurchschnittlich hoch Die Sauglingssterblichkeit und die der Jugendlichen war dreimal hoher die der Kinder zwischen ein und vierzehn Jahren sogar funfmal hoher als die im Deutschen Reich 7 Einrichtungen Barmherzigkeitsanstalt Alexander Asyl in Sarata spater Alexander Stift in Grosserlach gegrundet 1865 durch sechs Pastoren benannt nach dem damals regierenden Zaren Alexander II Heim fur alte kranke und behinderte Menschen sowie Waisen finanziert aus Kollekten deutscher Dorfer in Bessarabien Bankwesen Bearbeiten Die ersten Kreditanstalten in Bessarabien entstanden ab 1880 die bald durch die liberale Gesetzgebung des Zarenreichs aufbluhten In der rumanischen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg entstanden auf genossenschaftlicher Basis beruhende Volksbanken unter Bezeichnungen wie Cornelia Minerva Veritas Diesen war mit rund 80 Prozent der Hofe ein Grossteil der Bevolkerung Bessarabiens als Genossenschaftsmitglieder angeschlossen Weitere Finanzvereinigungen waren Waisenkassen in deutschen Dorfern die 1940 in nur noch acht Dorfern bestanden Sie verwalteten das Vermogen von Waisen Die erste Waisen und Sparkasse wurde 1830 eingerichtet 1869 war sie in allen bessarabiendeutschen Gebieten vorhanden Pressewesen Bearbeiten In der Zeit der Zugehorigkeit Bessarabiens zu Russland war die 1863 gegrundete Odessaer Zeitung das meistgelesene Blatt Nach der Zugehorigkeit zu Rumanien grundeten einige deutsche Lehrer 1919 die Deutsche Zeitung Bessarabiens 1935 entstand als Konkurrenzblatt das Deutsche Volksblatt das die Ideologie der nationalsozialistisch gepragten Erneuerungsbewegung transportierte Als Bindeglied zu den in die USA ausgewanderten Bessarabiendeutschen wurde auch die Dakota Freie Presse gelesen Als wichtiges Organ des kulturellen Zusammenhaltes der Bevolkerungsgruppe wirkte ab 1920 der bis heute jahrlich erscheinende Heimatkalender Politik und Wirtschaft Bearbeiten Deutscher Volksrat mit Sitz in Tarutino gegrundet 1920 als Zusammenschluss rumanischer Staatsburger deutscher Volkszugehorigkeit zur Wahrung ihrer Interessen Pendant zum Rumanisierungsdruck des rumanischen Staates gegenuber Minderheiten Gemeinschaftsverband heute Bessarabischer Gemeinschaftsverband entstanden 1823 aus erweckten und pietistischen Kreisen Stundisten und Bruderversammlungen Deutscher Wirtschaftsverband mit Sitz in Tarutino gegrundet 1921 als Zusammenschluss deutscher Genossenschaften zur Ausschaltung des Zwischenhandels in BessarabienWappen Bearbeiten nbsp Wappen der BessarabiendeutschenDas Wappen der Bessarabiendeutschen entstand erst nach der Umsiedlung von 1940 und nach dem Zweiten Weltkrieg Es versinnbildlicht die verlassene Heimat am Schwarzen Meer Es ist geviert in Feld 1 ein schwarzer Ziehbrunnen im silbernen Feld 8 die Felder 2 und 3 sind blau golden geteilt in Feld 4 ist ein sich baumendes schwarzes Pferd im silbernen Feld mittig belegt ist das Wappen mit einem roten Zentralschild mit zwei goldenen Ahren diese belegt mit einem goldenen lateinischen Kreuz 9 Die Bedeutungen des Wappens sind Blau symbolisiert den blauen Himmel uber der Steppe Gold steht fur die goldenen Ahrenfelder in der weiten Landschaft Rot ist der Flagge Rumaniens entliehen der Staat dem die Bessarabiendeutschen als treue Burger verpflichtet waren Der Steppenbrunnen stellt dar wie wichtig Trinkwasser im trockenen Klima fur Menschen und Tiere war Das Kreuz ist Sinnbild fur die Kirche und den ausgepragten Glauben Die Ahren am Kreuz sind Zeichen fur den Ertrag der schweren Arbeit und symbolisieren das tagliche Brot Das Pferd weist auf den treuesten Helfer des Bauern hin mit dem er den fruchtbaren Schwarzerdeboden kultivierte Kultur und Freizeit Bearbeiten Heimatmuseum in Sarata heute Heimatmuseum der Bessarabiendeutschen in Stuttgart gegrundet 1922 etwa 700 Museumsstucke aus der Geschichte der Volksgruppe Kurort Bad Burnas zwischen dem Schwarzen Meer und dem Burnas Liman gegrundet 1925 bis zu 18 000 Kurgaste pro Saison Nutzung des heilschlammreichen Salz Limans mit mehreren Erholungsheimen fur bessarabiendeutsche Kinder Lehrer Pfarrer Bessarabische Kultur BearbeitenHeimatlied Bearbeiten Text und Melodie des Bessarabischen Heimatliedes stammen von Albert Mauch Er schrieb es 1922 als Direktor des Werner Seminars der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Sarata 10 Gott segne dich mein Heimatland Ich gruss dich tausendmal Dich Land wo meine Wiege stand Durch meiner Vater Wahl Du Land an allem Gut so reich Ins Herz schloss ich dich ein Ich bleib dir in der Liebe gleich Im Tode bin ich dein So schirme Gott in Freud und Leid Du unser Heimatland Bewahr der Felder Fruchtbarkeit Bis hin zum Schwarzmeerstrand Erhalte du uns deutsch und rein Send uns ein freundlich Los Bis wir bei unsern Vatern ruhn Im heimatlichen Schoss Bedeutende Vertreter der Volksgruppe Bearbeiten Christian Friedrich Werner 1759 1823 Stifter der Evangelisch deutschen Lehrerbildungsanstalt Werner Werner Schule in Sarata Ignaz Lindl 1774 1845 Priester und Grunder von Sarata Alois Schertzinger 1787 1864 Mitgrunder von Sarata Rudolf Faltin 1830 1918 evangelischer Gemeindepastor in Kischinew und Betreuer der Diasporagemeinden des Kirchspiels Gottfried Schulz 1846 1925 Viehhandler und als Grossgrundbesitzer Initiator bessarabiendeutscher Siedlungen Gottlieb Schulz 1853 1916 Viehhandler und als Grossgrundbesitzer Initiator bessarabiendeutscher Siedlungen Andreas Widmer 1856 1931 Duma Abgeordneter der 1 Duma April Juni 1906 Johannes Gerstenberger 1862 1930 Gutsbesitzer und Duma Abgeordneter der 2 Duma Februar Juni 1907 Daniel Erdmann 1866 1942 Burgermeister und rumanischer Parlamentsabgeordneter Immanuel Wagner 1870 1946 Burgermeister und Grunder des Kulturhistorischen Heimatmuseums der Deutschen Kolonisten Bessarabiens in Sarata Daniel Haase 1877 1939 Oberpastor evangelische Kirche und rumanischer Parlamentsabgeordneter Immanuel Winkler 1886 1932 Pastor bessarabiendeutscher Herkunft und Politiker der Schwarzmeerdeutschen Karl Schmidt um 1900 Burgermeister von Kischinew Verdienste bei Stadtentwicklung und Aufklarung des Judenpogroms von 1903 Karl Rub 1896 1970 Hilfswerk Grunder fur Bessarabien und Dobrudschadeutsche in der Bundesrepublik Karl Stumpp 1896 1982 Erforscher des Auslandsdeutschtums in Russland und Bessarabien Otto Broneske 1899 1989 Vorsitzender des Deutschen Volksrats fur Bessarabien spater Gauleiter fur Bessarabien und Vorsitzender der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen Immanuel Baumann 1900 1974 Oberpastor evangelische Kirche Christian Fiess 1910 2001 Grunder des Heimatmuseums der Bessarabiendeutschen Hugo Schreiber 1919 2007 Jurist und Schriftleiter des Mitteilungsblattes der Bessarabiendeutschen Edwin Kelm 1928 2021 Vorsitzender der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen Arnulf Baumann 1932 2022 Pastor und Bundesvorsitzender des Hilfskomitee der Evangelisch lutherischen Kirche aus Bessarabien Viktor Dulger 1935 2016 Ingenieur Erfinder Unternehmer und bedeutender Mazen der Kunst und Wissenschaft Heinrich Fink 1935 2020 Theologe Inoffizieller Mitarbeiter IM des MfS und Vorsitzender der VVN BdA Horst Kohler 1943 Kind bessarabiendeutscher Eltern und ehemaliger deutscher Bundesprasident Ute Schmidt 1943 Historikerin nbsp Priester Ignaz Lindl nbsp Gottfried Schulz nbsp Edwin Kelm nbsp Pastor Arnulf Baumann nbsp Bundesprasident a D Horst KohlerVerhaltnis zu anderen Nationalitaten und deutschen Volksgruppen Bearbeiten nbsp Ethnische Gruppen in Bessarabien 1930 Bessarabien war von jeher ein multikulturelles Gebiet das schon immer Durchzugsgebiet fur viele Volkerschaften war Das Gebiet war von einer Vielzahl von Nationalitaten bewohnt unter denen die Rumanen Moldauer die Mehrheit darstellten Nach den Russen Ukrainern Juden und Bulgaren waren die Deutschen in Bessarabien mit einem Bevolkerungsanteil von nur drei Prozent die funftgrosste Minderheit laut der rumanischen Volkszahlung von 1930 Weitere Minderheiten waren die Gagausen Zigeuner Roma Armenier Griechen und Albaner Vermischungen unter den Bevolkerungsgruppen waren selten das Zusammenleben stellte sich als Parallelitat dar Es gestaltete sich in einem Mit und Nebeneinander uber Generationen hin meist friedlich und in guter Nachbarschaft Gegenuber den ubrigen Bevolkerungsgruppen hatten die Deutschen wegen ihrer als typisch deutsch angesehenen Tugenden Fleiss Ordentlichkeit Sparsamkeit einen wirtschaftlichen Vorsprung Die Achtung fur ihre Verlasslichkeit druckte sich dadurch aus dass Geschafte mit dem sprichwortlichen deutschen Wort abgeschlossen wurden nbsp Landkartenausschnitt mit dem Dorf Hannowka von 1907 mit ethnischer Verteilung in einer Region im nordlichen BudschakDie deutschen Kolonisten bewohnten uberwiegend eigene Dorfer ebenso die anderen Volkerschaften in Bessarabien In gemischten Dorfern hielten die Deutschen an ihrer nationalen Identitat fest Die Abgrenzung hatte keine nationalsozialistischen da noch nicht vorhanden Ursachen oder rassistische Uberlegenheitsgefuhle Entscheidender Grund war die unterschiedliche Religionszugehorigkeit Da Kirche und Religion fur die Bessarabiendeutschen identitatsstiftende Momente in der Fremde waren gab es kaum Mischehen Trotzdem lebten die verschiedenen Ethnien in friedlicher Kooperation nebeneinander Die Bessarabiendeutschen beschaftigten auf ihren Hofen vielfach Moldauer Russen oder Bulgaren als Landarbeiter in der Ernte Die Deutschen forderten ihren Hilfskraften ebenso harte Arbeit ab wie sie selbst leisteten bezahlten und verkostigten sie aber gut Umgebende deutsche Volksgruppen waren im Nordwesten die Bukowinadeutschen im Westen die Siebenburger Sachsen im Suden ab der Donaumundung die Dobrudschadeutschen und im Osten ab Odessa die Schwarzmeerdeutschen Engere Verbindungen bestanden unter den Volksgruppen nicht ausser der gemeinsamen Reprasentierung durch die Deutsche Partei in Rumanien wahrend der Zwischenkriegszeit jedoch herrschte eine gewisse Fluktuation in Richtung Suden durch Umzuge bei der Suche nach neuem Land Sprache und Mundart Bearbeiten In der Zarenzeit bis 1918 erlernten die Bessarabiendeutschen die russische Staatssprache Nach dem Ubergang Bessarabiens zu Rumanien 1918 musste Rumanisch als neue Staatssprache erlernt werden Man blieb aber immer der deutschen Muttersprache treu In den Wortschatz schlichen sich jedoch zahlreiche Fremdworter ein die dem dort lebenden Volkergemisch aus rumanischen ukrainischen russischen bulgarischen und gagausischen Bestandteilen entlehnt wurden Innerhalb der deutschen Kolonisten gab es zwei unterschiedliche Mundarten die auf ihrer unterschiedlichen Herkunft aus Deutschland beruhten Die Sprecher wurden entweder den Schwaben oder den Kaschuben zugeordnet Als Schwaben galten die aus Suddeutschland ausgewanderten Kolonisten Ihre Mundarten die sudfrankische und die schwabische waren am starksten vertreten Aber auch die weniger verbreitete kaschubische niederdeutsche Mundart wurde beibehalten Kaschubisch hatte dabei nichts mit dem slawischen Stamm der Kaschuben aus dem Danziger Raum gemein Kaschuben war in Bessarabien eine spottische Bezeichnung fur die Warschauer Kolonisten die aus dem Grossherzogtum Warschau eingewandert waren Sie hatten ihren ostpommerschen Dialekt beibehalten Ende der Kolonistenprivilegien und erneute Auswanderung Bearbeiten Seit der Einwanderung hatten die Siedler den privilegierten Status von Kolonisten unter Fuhrung des Fursorgekomitees fur die Kolonisten Sudrusslands inne 1871 wurden die einst auf ewig zugesagten Privilegien zuruckgenommen Man war der Meinung dass die Kolonisten wegen ihrer guten wirtschaftlichen Lage keiner Forderung mehr bedurften Die Einfuhrung des 15 jahrigen sechs aktive neun Reservistenjahre Militardienstes ab 1874 und die Landknappheit fuhrten schlagartig zu einer Auswanderung von schatzungsweise 25 000 Personen insbesondere nach Nordamerika Brasilien oder Argentinien Trotz dieser Emigration aus Bessarabien war die deutschstammige Bevolkerung von 9000 eingewanderten Personen innerhalb von 125 Jahren bis 1940 auf etwa 93 000 Personen angewachsen Russifizierung Bearbeiten nbsp Teutonia Verbindung der Kolonistensohne in Dorpat 1908 1914 Ab 1880 verscharfte sich die Russifizierung im Zuge des aufkommenden Panslawismus Zu Beginn des 20 Jahrhunderts gingen viele Bessarabien und Schwarzmeerdeutsche an die Universitat Dorpat um vor allem Evangelische Theologie zu studieren Im Februar 1908 grundeten sie den Sudlanderverein Teutonia Zu den Mitgliedern gehorten Otto Broneske Georg Leibbrandt und Karl Stumpp 11 Von den Folgen der Russifizierung waren alle Minderheiten im Zarenreich betroffen vor allem Juden durch Pogrome Den Bessarabiendeutschen wurde mangelnde Assimilation vorgeworfen Hohepunkt waren geplante Enteignungen und Deportationen Anfang des Ersten Weltkriegs 1915 sowie durchgefuhrte Schliessungen deutscher Schulen Als Bessarabien sich 1917 in der Oktoberrevolution vom Russischen Reich absonderte endete die Repression Rumanisches Zwischenspiel BearbeitenBessarabiens Anschluss an Rumanien Bearbeiten Die Bessarabiendeutschen waren seit ihrer Auswanderung aus den Staaten des Deutschen Bundes uber 100 Jahre lang Untertanen des russischen Zaren Zwischen 1918 und 1940 wurden sie fur 22 Jahre rumanische Staatsangehorige Dies war Folge der russischen Oktoberrevolution 1917 als auch in Bessarabien Unabhangigkeitsbestrebungen aufkamen Unter der Bezeichnung Landesrat Sfatul Țării bildete sich in der bessarabischen Hauptstadt Chișinău russ Kischinew eine nationale Volksversammlung die die Regierung ubernahm Der Landesrat erklarte 1918 wohl wegen der rumanischen Mehrheit in der Bevolkerung den Anschluss an Rumanien Die Bessarabiendeutschen entgingen dadurch dem Schicksal der ubrigen Russlanddeutschen und der benachbarten Schwarzmeerdeutschen in der Sowjetunion das aus sozialer Benachteiligung bis hin zur Deportation oder Zwangsarbeit bestand Dafur schrankte der rumanische Staat teilweise die kulturelle Autonomie der Bessarabiendeutschen wie aller Minderheiten ein In der Offentlichkeit durfte nur noch Rumanisch gesprochen werden Nationalsozialistische Bestrebungen Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts war nach fast 100 Jahren in der Fremde der Kontakt zum Mutterland Deutschland vollkommen abgebrochen Die Bessarabiendeutschen blieben wie viele andere Volksgruppen im neu entstandenen Grossrumanien nach 1918 weiterhin eine nationale Minderheit Politisch hatten sie sich im als konservativ geltenden und kirchlich ausgerichteten Deutschen Volksrat fur Bessarabien organisiert Dessen Reprasentanten waren Honoratioren aus Kirche und Wirtschaft Mit der Machtergreifung Hitlers 1933 griffen nationalsozialistische Ideen auch auf das rund 1500 km entfernte Bessarabien vermehrt uber Der grosste Teil der bauerlich kirchlich gepragten Bessarabiendeutschen blieb an den Entwicklungen in Deutschland politisch desinteressiert bis ablehnend Nahrboden fur den Erfolg der NS Ideen waren idealisiertes Deutschlandbild Diskriminierung von Minderheiten durch die Rumanisierungspolitik Aufbegehren der Jugend und der Intellektuellen gegen die konservativ und kirchlich ausgerichtete FuhrungsgruppeDer aufkommende Nationalsozialismus unter den Bessarabiendeutschen speiste sich aus den Quellen Aus Siebenburgen das ebenso wie Bessarabien Teil von Rumanien war kam der Einfluss durch die Nationalsozialistische Selbsthilfebewegung der Deutschen in Rumanien NSDR und nach deren Verbot 1933 durch die Nachfolgeorganisation Nationale Erneuerungsbewegung der Deutschen in Rumanien NEDR die sich 1934 wegen interner Machtkampfe aufloste Die Anhanger organisierten sich in der Deutschen Partei in Rumanien deren zeitweise Vorsitzender der Nationalsozialist Fritz Fabritius war Die bessarabische Jugendbewegung die ursprunglich von der deutschen Wandervogelbewegung beeinflusst war passte sich ausserlich allmahlich der Hitler Jugend an Es wurden festliche Zusammenkunfte durchgefuhrt mit NS ahnlichem Auftreten durch Embleme Trachten und Heldenehrungen Initiator der Jugendbewegung war Artur Fink aus Tarutino Er organisierte eine eher sportlich orientierte Jugendarbeit mit Gelandespielen aber auch mit paramilitarischen Marschen Auch gab es vermehrte Besuchskontakte zum Mutterland Deutschland Die Ideologisierung im nationalsozialistischen Sinne erfolgte bei Schulungen im siebenburgischen Hermannstadt 1933 bildete sich in Tarutino die Bessarabische Deutsche Erneuerungsbewegung Volksdienst Ihr gehorten Intellektuelle Lehrer Kirchenfuhrer als nicht bauerliche Berufsgruppen 12 an Sie strebte eine volkische Erweckung an idealisierte Deutschland und war antikommunistisch ausgerichtet Die Gruppe loste sich bald auf und schloss sich der siebenburgischen Nationalen Erneuerungsbewegung der Deutschen in Rumanien NEDR an Nach deren Auflosung 1935 existierten nationalsozialistische Ideen weiterhin bei Vertretern der Volksgruppe allerdings hielten jahrelange Flugelkampfe um die Macht und die politische Ausrichtung an Der radikalere Flugel der Erneuerungsbewegung ubernahm aus Deutschland NS Ideologien einschliesslich des Fuhrerprinzips Der gemassigte Flugel hielt das Vertreten der nationalsozialistischen Rassen sowie Blut und Boden Lehre im Ausland fur nicht angebracht Er strebte die politische Gleichstellung der deutschen Minderheit im rumanischen Mutterland an Heim ins Reich BearbeitenZur Absicherung des Uberfalls auf Polen schloss das Deutsche Reich den Deutsch Sowjetischen Nichtangriffspakt im August 1939 und zur Aufteilung Polens den Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrag im September ab In vertraulichen Teilen wurden sogenannte Interessensgebiete zwischen Deutschland und der Sowjetunion festgelegt Bessarabien lag im sowjetischen und um Nationalitatenkonflikten vorzubeugen die Umsiedlung von deutschen und sowjetischen Minderheiten auf freiwilliger Basis vereinbart Hitler ernannte Heinrich Himmler im Oktober 1939 zum Reichskommissar fur die Festigung deutschen Volkstums und beauftragte ihn mit der ethnischen Umgestaltung Eindeutschung Polens Dazu wurden in sogenannten Nahplanen die Vertreibung von Polen und Juden aus den neuen Ostgebieten des Reiches organisiert deren Boden und Besitz fur die Ansiedlung rassisch einwandfreier Volksdeutscher aber auch Deutscher aus dem Altreich diente Die volkischen Umsiedlungsexperten kehrten mit dem Slogan Heim ins Reich die angebliche Sicherung des Uberlebens deutscher Minderheiten in den propagandistischen Vordergrund tatsachlich ging es den nationalsozialistischen Bevolkerungsplanern darum zusatzliche Menschenreserven und Arbeitskraftepotentiale fur ihre langfristig angelegte Eroberungs Vertreibungs Umvolkungs und Vernichtungspolitik zu erhalten 13 Sowjetische Besetzung Sommer 1940 Bearbeiten Nach dem Ende des deutschen Westfeldzugs mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiegne am 22 Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen die Ruckgabe der ehemals russischen Gebiete Bessarabiens von Rumanien zu fordern Mit der militarischen Niederlage Frankreichs hatte Rumanien seinen Bundnispartner verloren Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens am 28 Juni 1940 durch die Rote Armee bekam Rumanien zuvor ein 48 stundiges Ultimatum zur Abtretung gestellt Rumanien machte zwar mobil nahm den Kampf jedoch nicht auf denn die deutsche Regierung empfahl den sowjetischen Forderungen nachzugeben Wie im Geheimen Zusatzprotokoll des Hitler Stalin Pakts von 1939 verabredet duldete das Deutsche Reich die Besetzung Gegenuber der Sowjetunion bekundete es sein Desinteresse an der Bessarabischen Frage aber nicht am Schicksal der etwa 94 000 Angehorigen der dort lebenden deutschsprachigen Minderheit Es verlangte die Umsiedlung der deutschstammigen Bevolkerung gemass dem 1939 geschlossenen Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrag ins Deutsche Reich Am 5 September 1940 unterzeichneten die Sowjetunion und das Deutsche Reich in Moskau einen Umsiedlungsvertrag 14 deutsche Fassung Er ermoglichte allen Bessarabiendeutschen die Umsiedlung nach Deutschland 15 Jeder Bewohner ab 14 Jahre konnte die Entscheidung daruber selbst treffen Propagierte Grunde in die Umsiedlung einzuwilligen und sie sogar als Rettungsmassnahme anzusehen waren Furcht vor Rechtlosigkeit Deportation Aufgabe des eigenen Bodens Zwangskollektivierung Ende des deutschen kulturellen und kirchlichen Lebens Einsetzende Verarmung in Bessarabien schon vor der Besetzung Hoffnung auf ein materiell besseres Leben im Deutschen Reich Volkische Pflicht zur Ruckkehr ins Mutterland Zwischen totalitaren Regimen Bearbeiten Die Umsiedlung war faktisch ein Ruckzug aus 125 Jahre alten Siedlungsgebieten deutscher Ostsiedler Unter dem Motto Heim ins Reich schlachtete das NS Regime die Umsiedlung fur ihre propagandistischen Zwecke aus Der erlittene Heimatverlust von 93 000 Menschen durch die Heimkehr ins Reich wurde sogar ins Gegenteil verkehrt Zitat Freudig lasst er der bessarabiendeutsche Bauer Haus und Hof zuruck und kehrt mit wenig Habseligkeiten heim ins Reich Sein sehnlichster jahrelanger Wunsch in deutsche Heimatgaue wieder zuruckkehren zu durfen ist heute zur Tatsache geworden 16 Ein an der Umsiedlung beteiligter SS Mann skizzierte seine ausgewanderten Landsleute im NS Propagandastil so In volkischer und teilweise auch in rassischer Hinsicht ist der bessarabische Bauer als gut zu bezeichnen Er ist den Sitten und Gebrauchen sowie der Sprache und dem Dialekt seiner Vater durch ein Jahrhundert treu geblieben 16 Zur Entscheidung zum Weggehen der Bessarabiendeutschen im Herbst 1940 trugen wesentlich die Massnahmen der neuen sowjetischen Machthaber bei wie Ablieferung eines Erntesolls Schliessung der deutschen Schulen Beschlagnahmung von Krankenhausern und Apotheken Enteignung von Banken und Industrieunternehmen Verhaftung von Gutsbesitzern und Angehorigen anderer VolksgruppenSowjetischen Quellen zufolge dienten die Massnahmen im Okkupationsgebiet der Sowjetisierung und dem Kampf gegen konterrevolutionare Tatigkeiten Sie setzten sich auch nach dem Weggang der Deutschen fort Ende 1940 wurden die verlassenen Landereien neu gegrundeten Sowchosen und Kolchosen zugeteilt Im Jahre 1941 wurden ca 30 000 Bewohner Bessarabiens als antisowjetische Elemente in Gulags nach Sibirien deportiert Umsiedlung Herbst 1940 Bearbeiten Nahezu geschlossen entschied sich im September 1940 die 93 000 Personen umfassende deutsche Volksgruppe zur Umsiedlung und verliess ihre rund 150 bessarabiendeutschen Siedlungen Zuruck blieben nur etwa 1000 Deutsche meist wegen Ehepartnern anderer Volkszugehorigkeit oder hohen Alters Die praktische Durchfuhrung lag bei der Volksdeutschen Mittelstelle VoMi einer SS Organisation 17 600 uniformierte SS Manner ohne Rangabzeichen wurden nach Bessarabien entsandt Sie registrierten die Umsiedlungswilligen jeweils in den ortlichen Schulen Zwecks spaterer Entschadigung schatzten Taxatoren in einer deutsch sowjetischen Umsiedlungskommission den Wert des zuruckbleibenden Eigentums wie Grundstucke mit Gebauden und Inventar Viehbestand Ernte Dabei kam es wegen unterschiedlicher Auffassungen zum Begriff des personlichen Eigentums zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten uber die Vermogenswerte Zwischen dem 2 und 25 Oktober 1940 reisten die meisten Bessarabiendeutschen mit 30 kg Gepack pro Person ab Frauen und Kinder wurden auf Lkw zu den bis zu 150 km entfernten Hafen der Donau Reni Kilija und Galați Galatz transportiert wo sie in Sammellagern unterkamen Die Manner folgten dorthin als Treck mit Planwagen Nach kurzem Aufenthalt ging es auf Ausflugsdampfern der Donauflotte 1000 km donauaufwarts in Richtung Deutschland Zielort der Schiffe waren Prahovo und Semlin bei Belgrad wo Durchgangslager entstanden Von dort reisten die Umsiedler nach kurzem Aufenthalt mit dem Zug ins Deutsche Reich Viele im damaligen Jugoslawien lebende Volksdeutsche hatten sich als freiwillige Helfer zur Verfugung gestellt Bei der Umsiedlung wurden behinderte und kranke Menschen sowie die Bewohner der Barmherzigkeitsanstalt Alexander Asyl in Sarata von ihren Familien getrennt und in Sondertransporten in staatliche Einrichtungen im Deutschen Reich verbracht Dort kamen sie teilweise im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde um 18 Das Schicksal dieser verschwundenen Umsiedler 19 wurde von 2007 bis 2010 erforscht 20 2016 richtete der Bessarabiendeutsche Verein an seinem Sitz in Stuttgart eine Gedenkstatte ein 21 und erinnert bei einem jahrlichen Gedenktag 22 am 25 September an die Schicksale der kranken Umsiedler die zu Opfern der NS Verfolgung wurden nbsp Abtransport aus Klostitz nbsp Treck nach Galați nbsp Transport nach Galați nbsp Durchgangslager in Semlin nbsp Bessarabiendeutsche in SemlinLageraufenthalt und Einburgerung Bearbeiten nbsp Bessarabien und bukowinadeutsche Umsiedler am Bahnhof Graz Puntigam November 1940Nach ihrer Ankunft Ende 1940 im Reich wurden die Bessarabiendeutschen in rund 250 Umsiedlungslagern in Sachsen Franken Bayern im Sudetenland und im angeschlossenen Osterreich untergebracht Sie lebten ein bis zwei Jahre in drangvoller Enge in Schulen Turnhallen oder Ballsalen von Gasthausern Wie bei allen Ruckkehrern stand die einheimische deutsche Bevolkerung auch den Bessarabiendeutschen wegen ihrer fremdartigen Sitten und Gebrauche zunachst distanziert gegenuber Wegen ihrer Herkunftsregion Bessarabien wurden sie anfangs fur Araber gehalten und spottisch als Bessere Araber bezeichnet Wegen der aus ihrer Heimat mitgebrachten schwarzen Karakulmutzen nannte man sie auch Pudelmutzen Bereits in der Anfangszeit der Ruckkehr wurden wehrfahige Manner zum Militardienst eingezogen Manner entgingen dem Lageraufenthalt auch in der Weise dass sie sich freiwillig zur SS meldeten Dort gab es Bedarf wegen ihrer Dreisprachigkeit deutsch rumanisch russisch was ihnen an der Ostfront eine Dolmetschertatigkeit bei der Verfolgung von Partisanen Juden und Kommissaren der Roten Armee ermoglichte Unter den Bessarabiendeutschen wie auch unter anderen rumanischen Staatsburgern deutscher Herkunft fand die Waffen SS willkommene Rekruten 23 Wahrend des Lageraufenthaltes hatten die vom Status her Volksdeutschen ein Einburgerungsverfahren uber sich ergehen zu lassen Dazu gehorte eine gesundheitliche und rassisch politische Untersuchung Nur wer als gesund rassisch wertvoll und politisch zuverlassig eingestuft wurde kam fur die Ansiedlung als freier Bauer auf eigener Scholle in den von Hitler Deutschland eroberten polnischen Ostgebieten O Falle oder als Rekrut der Waffen SS infrage Etwa 12 000 Bessarabiendeutsche wurden aus verschiedenen Grunden gesundheitliche rassische politische als fur eine Ansiedlung im Osten nicht fur wert befunden und mussten sich als Arbeiter im Alt Reich A Falle verdingen Bauern die zuvor Hofe mit 30 und mehr Hektar erfolgreich bewirtschaftet hatten sollten wegen ihrer baltischen Backenknochen ihrer Brustbehaarung oder Krankheitsfallen in der Familie kein Land im Osten zur Siedlung erhalten da dort nach Himmlers Maxime eine blonde Provinz gestaltet werden sollte Das war ein offener Bruch des Versprechens die Volksgemeinschaft wieder geschlossen und bei angemessener Entschadigung ihres zuruckgelassenen Vermogens anzusiedeln 24 Neuansiedlung im besetzten Polen Bearbeiten nbsp Herkunft der im Wartheland angesiedelten Volksdeutschen zeitgenossische Propagandakarte 1941 42 wurden die Bessarabiendeutschen im besetzten Polen vor allem im Wartheland in Danzig Westpreussen und in geringem Ausmass auch im Generalgouvernement neu angesiedelt Dies geschah im Rahmen des Generalplanes Ost eines nationalsozialistischen Siedlungsprojektes zur Germanisierung Die deutsche Besatzungsmacht beschlagnahmte den Besitz und die Hofe polnischer Bewohner Der Besitz wurde von deutschem Militar durch Gewaltanwendung oder Androhung von Gewalt freigemacht Unmittelbar danach Zitat Manchmal waren die Betten noch warm wurden bessarabiendeutsche Familien zu den Hofen verbracht die sie als vorlaufige Entschadigung fur ihr verlassenes Eigentum in Bessarabien erhielten Oft dienten die ehemaligen polnischen Besitzer auf den Hofen als Knechte Viele der Bessarabiendeutschen die einer strengen kirchlichen Tradition entsprangen sahen das Unrecht bei ihrem Neuanfang im Deutschen Reich Trotzdem nahmen sie die zugewiesenen Hofe an und wagten den Neuanfang als selbststandige Bauern nach der bitteren Zeit der Untatigkeit und Enge wahrend ihres ein bis zweijahrigen Lageraufenthaltes Es wurden auch Bessarabiendeutsche im Rahmen der Aktion Zamosc im Generalgouvernement nahe der russischen Grenze angesiedelt Dies fuhrte zu nachtlichen Partisanenuberfallen bei denen viele Neuansiedler ihr Leben verloren Wahrscheinlich aus den vertriebenen Hofbesitzern hervorgegangen holten sich Partisanen ihren Teil zuruck Auch die SS Landwacht Zamosc eine Selbstschutzorganisation aus den Reihen der deutschstammigen Neuansiedler unter Leitung der SS konnte die Uberfalle nicht stoppen Flucht nach Westen Bearbeiten Als 1944 45 die Rote Armee und damit die Front naher ruckte war nach nur zwei Jahren das deutsche Siedlungs und Germanisierungsprojekt im Osten gescheitert Die Bessarabiendeutschen wie die ubrige ansassige deutsche Bevolkerung fluchteten in Fluchtlingstrecks nach Westen in das Gebiet der spateren Bundesrepublik Deutschland und der spateren Deutschen Demokratischen Republik Viele wurden von der heranziehenden Front uberrollt und verblieben teilweise fur Jahre in polnischen Gebieten bis zu ihrer Ausweisung nach Deutschland Bessarabiendeutsche in Deutschland BearbeitenIntegration Bearbeiten Im Nachkriegsdeutschland waren von den rund 93 000 aus Bessarabien umgesiedelten Personen nach dem Zweiten Weltkrieg etwa 80 000 Personen in Deutschland angekommen Im Krieg waren etwa 2200 Angehorige der Volksgruppe umgekommen In der unmittelbaren Nachkriegszeit lebten rund 50 000 Personen im Suden der Bundesrepublik Deutschland etwa 20 000 Personen im Norden der Bundesrepublik und etwa 10 000 Menschen im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik Eine statistische Auswertung der Heimatortskartei ergab 1964 dass noch rund 79 000 Menschen lebten davon etwa 65 000 Personen in der Bundesrepublik und circa 12 000 Personen in der DDR Als Neuankommlinge wurde den Bessarabiendeutschen wie den ubrigen Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten eine enorme Integrationsleistung abverlangt Als Bauernvolk kannten sich die meisten Angehorigen dieser Volksgruppe nur in der Landwirtschaft aus In Deutschland als besitzlose Fluchtlinge angekommen gelang nur den wenigsten der Neustart als selbstandige Landwirte Die meisten Bessarabiendeutschen wandten sich beruflich nach 1945 von der Landwirtschaft ab und wurden in West wie in Ostdeutschland zu Industriearbeitern Da sie ihr Eigentum 1940 in Bessarabien zuruckgelassen hatten und in der Zeit des Dritten Reichs keine Entschadigung erhalten hatten nahmen die in der Bundesrepublik lebenden ab 1952 am Lastenausgleich teil Das bot einen teilweise finanziellen Ersatz Ein Grossteil der Volksgruppe siedelte sich in Baden Wurttemberg an von wo aus die Vorfahren einst ausgewandert waren Die Integration der Bessarabiendeutschen in die deutsche Gesellschaft ging auf die gleiche Weise wie bei anderen Heimatvertriebenen schnell vonstatten und war in den ersten Nachkriegsjahren abgeschlossen Im Bestreben weiterhin die Landwirtschaft ausuben zu konnen kamen in den 1950er Jahren innerhalb der Bessarabiendeutschen in Westdeutschland Auswanderungsplane auf Man wollte in grosser Anzahl gemeinsam ins sudamerikanische Paraguay auswandern Die Plane konnten aus finanziellen Grunden nicht realisiert werden Organisierung Bearbeiten nbsp Haus der Bessarabiendeutschen in StuttgartWahrend in der DDR Vertriebenenvereine und heimatliche Vereinigungen aus politischen Grunden verboten waren schufen sich nach dem Zweiten Weltkrieg Bessarabiendeutsche in der Bundesrepublik die Organisationen Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen Heimatmuseum der Bessarabiendeutschen Hilfskomitee der Evangelisch lutherischen Kirche aus Bessarabien Alexander Stift Diakonische Altenpflegeeinrichtung 1960 errichtete die Landsmannschaft in Stuttgart das Heimathaus der Bessarabiendeutschen Der Standort Stuttgart wurde gewahlt da seit 1954 eine Patenschaft zur Stadt bestand Grund war auch die Herkunft der meisten Angehorigen der Volksgruppe aus dem Gebiet des heutigen Baden Wurttembergs vor der Auswanderung Anfang des 19 Jahrhunderts 2006 fusionierten die einzelnen Organisationen zum Bessarabiendeutschen Verein die Altenpflegeeinrichtung Alexanderstift wurde jedoch aus wirtschaftlichen Grunden selbststandig Pietistische Kreise formierten sich in der Nachkriegszeit im Bessarabischen Gemeinschaftsverband auch Bessarabischer Gebetsverein genannt 1974 erfolgte die Umbenennung in Evangelischer Gemeinschaftsverband Nord Sud Traditionspflege Bearbeiten nbsp Bauernpaar mit Kleinkind in fruherer Landestracht bei einem Heimattreffen 2003 nbsp Wanderausstellung Fromme und tuchtige Leute Die deutschen Siedlungen in Bessarabien 1814 1940Heute pflegt der Bessarabiendeutsche Verein die Kultur und Tradition der Bessarabiendeutschen Monatlich erscheint ein Mitteilungsblatt jahrlich ein Heimatkalender Regelmassig finden Heimattreffen oder Jubilaumsveranstaltungen aus Anlass von Dorfgrundungen im Jahre 2004 05 zahlreiche 190 Jahr Feiern statt Regelmassige Veranstaltungsorte sind Stuttgart und Bad Sachsa Es werden auch Kochkurse angeboten um die bessarabiendeutsche Kuche weiterzugeben Etwa seit 2005 stiegen die Veranstaltungen und auch die Teilnehmerzahlen an obwohl die Erlebnisgeneration des 1940 verlassenen Siedlungsgebietes grosstenteils nicht mehr lebt Bei den Treffen wird haufig das zweiversige Heimatlied der Bessarabiendeutschen das Albert Mauch 1922 verfasste gesungen Es ist ein verbindendes Musikstuck Seit 2010 gibt es eine Wanderausstellung unter dem Motto Fromme und tuchtige Leute Die deutschen Siedlungen in Bessarabien 1814 1940 die die Geschichte der deutschen Kolonisten von der Ansiedlung 1814 in Bessarabien bis heute darstellt Bisherige und kunftige Stationen waren beziehungsweise sind Chișinău Comrat Cahul Tarutino Odessa Munchen Bilhorod Dnistrowskyj Minneapolis Bismarck Stuttgart Czernowitz Hannover Ismail Ulm Balti und Bonn Die Ausstellung ist von der Historikerin Ute Schmidt und dem bildenden Kunstler Ulrich Baehr von der Hochschule Hannover initiiert 25 Heutige Kontakte zur alten Heimat Bearbeiten Da das fruhere Bessarabien nach 1945 zur Sowjetunion gehorte waren aus der Bundesrepublik Kontakte und Besuche zur alten Heimat zunachst nicht moglich Ende der 1960er Jahre gab es aus der Bundesrepublik erste Studienreisen in die Region Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 pflegen die Bessarabiendeutschen vielfaltige Kontakte in das ehemalige Bessarabien das Teil der Ukraine und Moldaus wurde Die Reisefreiheit ermoglicht jahrlich die Durchfuhrung einer Reihe von organisierten Heimat Reisen Weiteren Tourismus in das fruhere Bessarabien gibt es in Ermangelung von Zielen und Gastronomie kaum Bedingt durch die Auflosung der Sowjetunion 1991 trat fur die Bevolkerung eine starke Armut ein Der Vorsitzende der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen Edwin Kelm rief in den Jahren 1991 92 in Deutschland die diakonische Einrichtung Bessarabienhilfe ins Leben Sie fuhrte mit Lastwagen Hilfslieferungen fur die im fruheren Bessarabien lebende Bevolkerung durch Es kamen durch Spenden erlangte humanitare Hilfsguter wie Medikamente medizinische Gerate Bekleidung ins Land Zunachst erreichten die Hilfen Krankenhauser Altenheime und Waisenhauser in Akkerman Arzis Kischinew Schabo und Tarutino Spater kamen Guter in die ehemals deutschen Gemeinden und zu sonstigen Hilfsbedurftigen Rund 70 000 Hilfspakete wurden ausgehandigt Auch Schulen wurden mit Lehr und Lernmitteln ausgestattet Edwin Kelm sorgte personlich fur eine verbesserte Ausstattung des Krankenhauses in Schabo in der Ukraine einer einstigen Weinbausiedlung Schweizer Auswanderer Bessarabiendeutsche stellten in vielen ihrer Heimatdorfer Gedenksteine auf Bis heute 2010 gibt es etwa in 50 Siedlungen von ehemals rund 150 zweisprachige Gedenksteine In allen 24 Muttergemeinden stehen Gedenksteine Sie erinnern an die fruhere deutsche Vergangenheit der Orte Der Bessarabiendeutsche Edwin Kelm plante und uberwachte die Restaurierung der altesten deutschen Kirche Bessarabiens in Sarata die 1995 wieder eingeweiht wurde Beteiligt war er auch am Bau einer neuen Kirche in Bilhorod Dnistrowskyj Weissenburg oder Akkerman und dem Wiederaufbau der deutschen Kirche in Albota Moldau In Friedenstal 26 erwarb Edwin Kelm in den 1990er Jahren den fruheren Bauernhof seiner Grosseltern Er gestaltete ihn zum 1998 eroffneten Bauernmuseum um das er 2009 dem Bessarabiendeutschen Verein schenkte Siehe auch BearbeitenOrte und Regionen Budschak Cahul Bolgrad und Ismail Hannowka KurudschikaWeitere Deutschsprachige Minderheiten Bukowinadeutsche Dobrudschadeutsche Rumaniendeutsche Russlanddeutsche SchwarzmeerdeutscheLiteratur BearbeitenImmanuel Wagner Zur Geschichte der Deutschen in Bessarabien Heimatmuseum der Deutschen in Bessarabien Melter Muhlacker 1958 2 Auflage unveranderter fotomechanischer Nachdruck Heimatmuseum der Deutschen in Bessarabien Muhlacker 1982 Heimatmuseum der Deutschen aus Bessarabien Schriftenreihe A 1 ZDB ID 1333223 5 Reproduktion Christian Fiess Hrsg Alois Leinz Heimatbuch der Bessarabiendeutschen 20 Jahre nach der Umsiedlung Herausgegeben im Auftrag der Bessarabiendeutschen Landsmannschaft Rheinland Pfalz Wester Andernach 1960 Alfred Cammann Vom Volkstum der Deutschen aus Bessarabien Holzner Wurzburg 1962 Gottinger Arbeitskreis Schriftenreihe 66 ZDB ID 846807 2 Gottinger Arbeitskreis Veroffentlichung 259 Friedrich Fiechtner Heimat in der Steppe Aus dem Schrifttum der Bessarabiendeutschen ausgewahlt und bearbeitet Verein zur Forderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien Stuttgart 1964 Veroffentlichungen des Vereins zur Forderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien 1 ZDB ID 984243 3 Albert Kern Hrsg Heimatbuch der Bessarabiendeutschen Hilfskomitee der Evangelisch Lutherischen Kirche aus Bessarabien Hannover 1964 Jakob Becker Bessarabien und sein Deutschtum Krug Bietigheim 1966 Dirk Jachomowski Die Umsiedlung der Bessarabien Bukowina und Dobrudschadeutschen Von der Volksgruppe in Rumanien zur Siedlungsbrucke an der Reichsgrenze Oldenbourg Munchen 1984 ISBN 3 486 52471 2 Buchreihe der Sudostdeutschen Historischen Kommission 32 Zugleich Kiel Univ Diss 1984 Arnulf Baumann Die Deutschen aus Bessarabien Hilfskomitee der Evangelisch Lutherischen Kirche aus Bessarabien Hannover 2000 ISBN 3 9807392 1 X Ute Schmidt Die Deutschen aus Bessarabien Eine Minderheit aus Sudosteuropa 1814 bis heute Bohlau Verlag Koln 2004 ISBN 3 412 01406 0 online Andreas Siewert Hrsg Bessarabien Spuren in die Vergangenheit Eine Bilddokumentation Baier Crailsheim 2005 ISBN 3 929233 44 4 Cornelia Schlarb Tradition im Wandel Die evangelisch lutherischen Gemeinden in Bessarabien 1814 1940 Bohlau Koln u a 2007 ISBN 978 3 412 18206 9 Studia Transylvanica 35 online Ute Schmidt Bessarabien Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer Deutsches Kulturforum Ostliches Europa Potsdam 2008 ISBN 978 3 936168 20 4 Potsdamer Bibliothek Ostliches Europa Geschichte Ute Schmidt Heim ins Reich Propaganda und Realitat der Umsiedlungen nach dem Hitler Stalin Pakt Zeitschrift des Forschungsverbundes SED ZdF 26 2009 S 43 60 Susanne Schlechter Verschwundene Umsiedler aus Bessarabien Eine Spurensuche Hrsg Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Band 84 Berlin Boston 2023 ISBN 978 3 11 113587 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bessarabiendeutsche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allgemein Bessarabiendeutscher Verein e V Abgerufen am 27 Februar 2021 Bessarabien In GenWiki Abgerufen am 27 Februar 2021 genealogische Quellen zu den Bessarabiendeutschen Odessa A German Russian Genealogical Library Abgerufen am 27 Februar 2021 englisch Peter Forgacs German Exodus In The Danube Exodus The Rippling Currents of the River Abgerufen am 27 Februar 2021 englisch deutsche Fotos aus Bessarabien aus den 1930er Jahren Simone Verwied Sauerkraut und Wassermelonen unser Hof in Bessarabien In ihr lektorat com Archiviert vom Original am 29 September 2007 abgerufen am 27 Februar 2021 Kindheitserinnerungen an einen bessarabiendeutschen Bauernhof Dietmar Alex Autor Alfred Marks Hrsg Ahnen und Sippen der Bessarabiendeutschen In ahnen bessarabien de Archiviert vom Original am 2 Marz 2008 abgerufen am 27 Februar 2021 Sippenbucher aus eigener Herstellung Major German Colonies in South Russia In library ndsu edu Abgerufen am 27 Februar 2021 englisch Gerlinde Gohringer Heimat Bessarabien de Archiviert vom Original am 22 Oktober 2014 abgerufen am 27 Februar 2021 Website einer bessarabiendeutschen Heimatschriftstellerin Fromme und tuchtige Leute Die deutschen Siedlungen in Bessarabien 1814 1940 eine Wanderausstellung In bessarabien expo info Abgerufen am 27 Februar 2021 Magdalena Jundt und so war das auch Der weite Weg der deutschen Familie Hulm Jundt aus der Ukraine uber Tadschikistan und Kasachstan zuruck nach Deutschland Abgerufen am 28 Februar 2022 Lebenserinnerungen aus Selz am Dnjestr Liman in der Ukraine von Krieg Flucht Verteibung Umsiedlung Zwangsarbeit und Heimkehr WHB Verlag ISBN 978 3 943953 01 5 Siedlungen Rolf Jethon Karl Stumpp Vorlage Karte deutscher Siedlungen in Bessarabien pdf 411 kB Stand 1940 In hannowka de 31 Mai 2003 abgerufen am 28 Februar 2021 Karl Ziegler Gnadenfeld Bladodatnoje Blagodatnoje Blagodatnoye Eine deutsche Tochterkolonie in Bessarabien In Chronik der Gemeinde Gnadenfeld Bessarabien Buchdruckerei Alfred Kurtzer Wendlingen 1963 archiviert vom Original am 5 Marz 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 wiedergegeben auf bessarabia it Axel Hindemith Hannowka Eine deutsche Siedlung in Bessarabien 1896 1940 Abgerufen am 28 Februar 2021 Ingrid Reule Klostitz Homepage In kloestitzgenealogy org 1 Juni 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 Amanda Hiller Die Templer in Bessarabien In migrazioni altervista org 29 Januar 2019 abgerufen am 28 Februar 2021 Orbeljanowka eine von bessarabiendeutschen Templern gegrundete Kolonie im Nordkaukasus Sarata eine deutsche Mutterkolonie in Bessarabien In Chronik der Gemeinde Gnadenfeld Bessarabien Buchdruckerei Alfred Kurtzer Wendlingen 1963 archiviert vom Original am 3 Dezember 2013 abgerufen am 28 Februar 2021 wiedergegeben auf bessarabia it Berthold Mayer Sofiental Eine deutsche Tochterkolonie in Bessarabien In Sofiental Eine deutsche Gemeinde in Bessarabien Greiserdruck Rastatt 1973 archiviert vom Original am 5 Marz 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 wiedergegeben auf bessarabia it Scholtoi Ein Dorf im Norden Bessarabiens Archiviert vom Original am 23 Dezember 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 Schabo eine Schweizer Kolonie in Bessarabien In bessarabia it Archiviert vom Original am 5 Marz 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 Rudolf Hermann Vom Lac Leman zum Lac Liman In nzz ch 27 Juni 2012 abgerufen am 28 Februar 2021 Umsiedlung Der deutsch sowjetische Staatsvertrag uber die Umsiedlung der Volksdeutschen aus Bessarabien und Nord Bukowina 5 September 1940 archiviert vom Original am 14 Marz 2010 abgerufen am 28 Februar 2021 wiedergegeben auf z g v de Der deutsche Bevollmachtigte fur die Umsiedlung Aufruf zur Umsiedlung der Volksdeutschen aus Bessarabien und der Nord Bukowina Archiviert vom Original am 14 Marz 2010 abgerufen am 28 Februar 2021 wiedergegeben auf z g v de Axel Hindemith Umsiedlung Bessarabien In hannowka de 23 Dezember 2018 abgerufen am 28 Februar 2021 Die Umsiedlung der Volksdeutschen aus Bessarabien im Jahre 1940 Bericht eines Angehorigen der Umsiedlungskommission Oktober 1956 archiviert vom Original am 25 August 2009 abgerufen am 28 Februar 2021 Jutta Rzadkowski Umsiedlung Ansiedlung Flucht Vertreibung In deutsche kolonisten de 15 August 2015 abgerufen am 28 Februar 2021 Ute Schmidt Hitler Stalin Pakt Einwandfreies Menschenmaterial In FAZ net 2 August 2009 abgerufen am 28 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Armin Zimmermann Herkunft der bessarabischen Familien Die Warschauer Kolonisten In armin zimmermann eu 23 August 2008 archiviert vom Original am 24 September 2019 abgerufen am 27 Februar 2021 Wilhelm Kludt Samuel Kludt Hrsg Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien 09 In Die deutschen Kolonisten in Bessarabien in ihrem sittlichen und religiosen Zustande bis zum Jahre 1861 Odessa 1900 abgerufen am 27 Februar 2021 wiedergegeben im GenWiki 21 Dezember 2013 Johannes Dolker Das Kolonistenpferd In Heimatkalender der Bessarbiendeutschen 1966 archiviert vom Original am 24 Dezember 2018 abgerufen am 27 Februar 2021 wiedergegeben auf villwockweb de Rolf Jethon Bessarabische und Galizische Kochrezepte In jethon de 7 Januar 2005 abgerufen am 27 Februar 2021 Stefan Villwock Bessarabiendeutsche Haus und Hof In villwockweb de 2002 archiviert vom Original am 24 Dezember 2018 abgerufen am 27 Februar 2021 Wilhelm Kludt Samuel Kludt Hrsg Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien 16 In Die deutschen Kolonisten in Bessarabien in ihrem sittlichen und religiosen Zustande bis zum Jahre 1861 Odessa 1900 abgerufen am 27 Februar 2021 wiedergegeben im GenWiki 21 Dezember 2013 Axel Hindemith Gesundheitszustand der Bessarabiendeutschen In Jahrbuch der Deutschen aus Bessarabien 2005 archiviert vom Original am 19 Dezember 2010 abgerufen am 27 Februar 2021 Grundlage von Otto Fischer Uber die Lebensverhaltnisse der Deutschen in Bessarabien im Hinblick auf eine zukunftige Aussiedlung Wien 1939 Heinz Eininger Auf Spurensuche in Bessarabien oder die etwas andere Urlaubsreise In bessarabien de 2008 abgerufen am 27 Februar 2021 Hans Wagner In Heimatkalender der Bessarabiendeutschen 1956 Axel Hindemith Bessarabiens Wappen Der Auerochse und das Wappen der Bessarabiendeutschen In Heimatkalender der Bessarabiendeutschen 2008 archiviert vom Original am 29 Oktober 2009 abgerufen am 27 Februar 2021 Stefan Villwock Bessarabisches Heimatlied In villwockweb de 2002 archiviert vom Original am 24 Dezember 2018 abgerufen am 27 Februar 2021 Harald Seewann Teutonia Dorpat Tubingen eine Verbindung deutscher studierender Kolonistensohne aus Russland 1908 1933 Einst und Jetzt Band 34 1989 S 197 206 Hugo Schreiber Die Erneuerungsbewegung in Bessarabien In Jahrbuch der Deutschen aus Bessarabien 2008 archiviert vom Original am 29 Oktober 2009 abgerufen am 27 Februar 2021 Markus Leniger Nationalsozialistische Volkstumsarbeit und Umsiedlungspolitik 1933 1945 Berlin 2006 ISBN 978 3 86596 082 5 S 87 ff Ute Schmidt Heim ins Reich Propaganda und Realitat der Umsiedlungen nach dem Hitler Stalin Pakt S 59 Die Vereinbarung uber die Umsiedlung vom 5 September 1940 In kloestitzgenealogy org Abgerufen am 27 Februar 2021 Markus Leniger Nationalsozialistische Volkstumsarbeit und Umsiedlungspolitik 1933 1945 Berlin 2006 S 87 a b Karl Heinz Feulner Heimkehr der volksdeutschen Bauern Als landwirtschaftlicher Taxator bei der Umsiedlungsaktion in Bessarabien In Frankischer Kurier 29 Dezember 1940 Heinrich Himmler Anordnung 21 II pdf 14 kB 12 Oktober 1939 abgerufen am 27 Februar 2021 wiedergegeben auf forost ungarisches institut de Umsiedlung 1940 In bessarabien de Abgerufen am 27 Februar 2021 Susanne Schlechter Verschwundene Umsiedler aus Bessarabien Eine Spurensuche Hrsg Schriften des Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen aus Bessarabien Band 84 De Gruyter Berlin Boston 2023 ISBN 978 3 11 113587 8 Susanne Schlechter Forschen und Gedenken Entstehung und Ergebnisse des Forschungsprojekts Verschwundene Umsiedler In Mitteilungsblatt des Bessarabiendeutschen Vereins 9 2016 S 3 6 u 14 17 bessarabien de September 2016 abgerufen am 27 Juli 2023 Christa Hilpert Kuch Einweihung Gedenktafel Verschwundene Umsiedler In Mitteilungsblatt des Bessarabiendeutschen Vereins e V 9 2016 S 3 bessarabien de September 2016 abgerufen am 27 Juli 2023 Brigitte Bornemann Bundesvorsitzende Gedenken an die Verschwundenen Umsiedler Programm des Gedenktages am 25 9 2022 In Bessarabien de Einladung des Bessarabiendeutschen Vereins e V 2022 abgerufen am 27 Juli 2023 Rolf Dieter Muller An der Seite der Wehrmacht Hitlers auslandische Helfer beim Kreuzzug gegen den Bolschewismus 1941 1945 Fischer TB Frankfurt 2010 ISBN 978 3 596 18150 6 S 56 Ute Schmidt Heim ins Reich Propaganda und Realitat der Umsiedlungen nach dem Hitler Stalin Pakt S 55 Fromme und tuchtige Leute Die deutschen Siedlungen in Bessarabien 1814 1940 eine Wanderausstellung In bessarabien expo info Abgerufen am 27 Februar 2021 Weihnachtsbrief 2009 des Bessarabiendeutschen Vereins nbsp Dieser Artikel wurde am 22 September 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bessarabiendeutsche amp oldid 238193834