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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Kusterschulen waren Schulen des niederen Bildungswesens die vom Kuster der Gemeinde betrieben werden Die Kusterschulen waren von der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts an in einigen dorflichen Gegenden Mitteleuropas der vorherrschende Schultypus vor allem in reformierten Gebieten Als feststehender Begriff nachweisbar ist diese Schulform unter anderem in Mecklenburg Vorpommern in Thuringen und in Westfalen Die Kusterschule war eine Sonderform der Pfarrschule 1 2 bei der der jeweilige Pfarrer auch der Lehrer war Ein weiterer allgemeinerer Begriff fur diesen Schultyp ist Kirchschule was sich daher ableitet dass im Dorf die Kirchgemeinde die Aufsichtsbehorde fur die Schule war und auch kirchliches Personal gleichzeitig der Schullehrer war Dies musste nicht immer der Kuster sein in vielen Gemeinden z B in Sachsen war der Kantor der Lehrer der zudem oft auch in grosseren Parochien durch einen Schulsubstituten unterstutzt wurde 3 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Der Kuster als Schulmeister 3 Das Ende der Kusterschulen 4 Gemeinden mit fruherer Kusterschule Beispiele 5 Literatur 6 Weblinks 7 Fussnoten und EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDurch die Reformation und die damit verbundene Auflosung vieler Kloster war auch die Moglichkeit einer hoheren Schulbildung fur begabte Kinder weggefallen Die einfache Bevolkerung hatte diese Moglichkeit auch kaum gehabt Es war aber ein Ziel der reformierten Gemeinden ihren Pfarrkindern die Lekture der Bibel zu ermoglichen So unterrichtete der Kuster oder der Kantor der Pfarrgemeinde auch die Kinder des Ortes Er wohnte in der Kusterei bzw der Kantorei und im selben Gebaude oder in einem Anbau war ursprunglich auch ein Schulraum eingerichtet Bei sehr kleinen Schulen fand der Unterricht in der Wohnstube statt Erst spater mit dem Anwachsen kamen eigene Kirchschulgebaude hinzu die zu Anfang oft auch nur ein oder zwei Raume hatten Es gab in Gegenden mit verstreuten Siedlungen auch Wanderschulen die je nach Jahreszeit und Gegebenheiten auf verschiedenen Hofen stattfanden Der Kuster als Schulmeister BearbeitenDer Kuster hatte oft noch andere Aufgaben beispielsweise war er oft auch Organist oder Gerichtsschreiber Die Hauptaufgabe der Kusterschule war dabei die Unterstutzung des Pfarrers bei der Katechese dazu sollten die Kinder auch lesen schreiben und rechnen lernen weitere Facher kamen nicht vor Gelegentlich wurden begabte Kinder vom Pfarrer zusatzlich in Latein unterrichtet so dass sie spater in ein theologisches Konvikt wechseln konnten Der Ausbildungsstand des Kusters war sehr unterschiedlich Manche hatten eine gute Ausbildung andere waren lediglich vom Pastor angelernt worden Der Pastor hatte dafur zu sorgen dass der Kuster und Schulmeister ein gewisses Bildungspotential vorhielt Der Kuster sollte im Fach Religion sehr gut sein das Lesen gut beherrschen und genugend Kenntnisse in der Mathematik haben Die Geschichte beschaftigt sich haufig damit dass es dem Kuster und Schulmeister an der fachlichen Kompetenz mangelte Auch streitet man sich haufig ob die Doppelaufgabe immer schon zusammengehorte Die Bezahlung des Kusters war vertraglich mit der Gemeinde geregelt Bezahlt wurde der Kuster entweder von den Erbhofbesitzern dazu hatte er auch eigenes Land und wurde auch bei der Markenteilung berucksichtigt Zu hohen Festtagen gab es eine Sondergabe in Form von Eiern Wursten und ahnlichen Lebensmitteln von den Kirchspielbewohnern Es gab aber auch Kuster die lediglich das Schulgeld der Schulkinder etwa 1 2 Taler pro Jahr und Kind erhielten und sich damit kaum ernahren konnten Das Ende der Kusterschulen BearbeitenKusterschulen standen wegen der ungenugenden Ausbildung und der auch oft ungenugenden Motivation der Kuster immer wieder in der Kritik der aufsichtsfuhrenden Kirchenamter Der Bau eigener Schulen fur Dorfkinder mit einem dafur qualifizierten hauptamtlichen Schulmeister kam jedoch in den meisten dorflichen Gegenden erst spat auf Verantwortlich war dafur auch die Aufklarung im spaten 18 Jahrhundert die dafur sorgte dass die Fursten sich fur eine verbesserte Bildung der Bevolkerung unabhangig von den Kirchen einsetzten Im Verlauf des 19 Jahrhunderts wurde dann die staatliche Volksschule nach und nach etabliert Einige alte Kusterschulen sind im westfalischen Raum und im Eichsfeld noch erhalten die denkmalgeschutzten Gebaude werden unterschiedlich genutzt Nach Unterlagen aus den vergangenen Jahrhunderten scheint sich die Doppelfunktion des Kusters und Schullehrers auf den Dorfern haufig bis nach dem Ersten Weltkrieg aufrechterhalten zu haben Gemeinden mit fruherer Kusterschule Beispiele BearbeitenDie Kusterschule in Barrien bestand bis 1918 4 Dabrun 5 Furstenberg Heiligenstadt heute als Gemeindehaus genutzt Jollenbeck Munster Uder Gebaude unter Denkmalschutz OerlinghausenSchule und Kusterhaus HeiligenfeldeLiteratur BearbeitenChrista Kostolnik 300 Jahre mecklenburgische Landschulgeschichte von der Kusterschule zur Polytechnischen Oberschule im Kirchspiel Ankershagen Ed Steffen Friedland Meckl 2006 ISBN 3 937669 88 4 Willi Schwarz Die bergische Schule und ihre Wurzeln in der Vikarie und Kusterschule Beitrage zur Schulrechtsgeschichte 1700 1825 im Gebiet des heutigen Rheinisch bergischen Kreises Gouder amp Hansen Verlag Koln 1966 zugl Dissertation Uni Koln 1966 Victor Hoheisel Das Recht der Kusterschule Ein Beitrag zu Theorie und Praxis bei der Auseinandersetzung vereinigter Kirchen und Schulamter mit Berucksichtigung der neuesten Rechtsprechung des Preussischen Oberverwaltungsgerichts Stilke Verlag Berlin 1929 Weblinks BearbeitenGeschichte der Kusterschulen in der Euskirchener Gegend Geschichte der Schule in Munster gt KusterschuleFussnoten und Einzelnachweise Bearbeiten P Westhoff Kusterschule Aus Lexikon der Padagogik der Gegenwart hrsg vom Deutschen Institut fur wissenschaftliche Padagogik Munster in Westfalen bearb von Josef Spieler Herder Freiburg i Br 1932 Bd 2 der Prozess der Entstehung von Dorfschulen begann bereits vor 1500 siehe Christa Berg Hrsg Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 18 Jahrhundert Munchen 2005 S 217 Mitte zu Sachsen Hans Martin Moderow Volksschule zwischen Staat und Kirche das Beispiel Sachsen im 18 und 19 Jahrhundert Koln Weimar 2007 S 48 Christa Berg Hrsg Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte 18 Jahrhundert Munchen 2005 S 218 Onlineauftritt der Grundschule Barrien Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Onlineauftritt der Gemeinde Dabrun Chronik der Grundschule gt Kusterschule Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kusterschule amp oldid 227374891