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Die Schlacht bei Malojaroslawez fand am 12 Oktoberjul 24 Oktober 1812greg wahrend des napoleonischen Russlandfeldzuges statt Es gelang dabei den Russen unter Furst Kutusow der franzosischen Grande Armee unter Kaiser Napoleon den geplanten Marsch auf Kaluga zu verlegen und ihn zum Ruckzug uber Moschaisk zu zwingen Schlacht bei MalojaroslawezTeil von Napoleons RusslandfeldzugHistoriengemalde von Peter von Hess 1792 1871 Datum 24 Oktober 1812Ort Malojaroslawez RusslandAusgang taktischer franzosischer SiegFolgen strategischer russischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberFrankreich 1804 Napoleon BonaparteFrankreich 1804 Eugene de Beauharnais Russisches Kaiserreich 1721 Michail Kutusow Russisches Kaiserreich 1721 Dmitri DochturowTruppenstarkemehr als 20 000 Mann 15 000 25 000 MannVerluste5 000 6 000 Mann 6 000 8 000 MannNapoleons Russlandfeldzug 1812 Mir Mogiljow Ostrowno Kobrin Kljastizy Gorodeczno Smolensk Polozk I Walutino Borodino Tschirikowo Tarutino Malojaroslawez Polozk II Wjasma Ljachowo Tschaschniki Smoljany Krasnoi Beresina Schlacht bei Malojaroslawez Europa Schlacht bei MalojaroslawezLage des Schlachtfeldes Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Verluste 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie schlechter werdende Versorgungslage der franzosischen Grande Armee sowie die katastrophalen hygienischen Bedingungen zwangen Kaiser Napoleon am 19 Oktober zur Raumung von Moskau Grosse Teile seiner Truppen litten an Fiebererkrankungen und an der Ruhr so dass beim Abmarsch nur mehr etwa 95 000 Soldaten kampffahig waren In der Stadt verblieb die Junge Garde unter Marschall Mortier als Nachhut und zur Sicherung des Abmarsches Zudem hatte Mortier den Auftrag erhalten die das Arsenal des Kreml und weitere offentliche Gebaude zu sprengen Die abziehenden Truppen hatten den Befehl erhalten alle auf ihrem Weg gelegenen Dorfer und Magazine in Brand zu stecken Napoleon marschierte in Richtung Sudwest um Gebiete zu erreichen die noch nicht vom Krieg ausgezehrt waren Der russische Oberbefehlshaber Furst Kutusow versuchte dies jedoch zu verhindern und befahl seinem VI Korps unter General Dochturow den Vormarsch der Franzosen auf Kaluga zu verhindern Verlauf BearbeitenKutusow hatte umgehend General Platow mit den Kosakenregimentern nach Malojaroslawez entsandt Von hier aus sollte eine Abteilung in Richtung Borowsk vorrucken um die Bewegungen des Feindes zu beobachten der auf dem Wege nach Smolensk hier durchmarschieren wurde General Dochturow sollte den Feind durch einen Marsch auf der Strasse von Borowsk festhalten Als Folge dieser Truppenbewegungen kam es zu der Schlacht bei Malojaroslawez Das 4 franzosische Korps unter dem Vizekonig von Italien Eugene de Beauharnais 13 14 15 Division bestehend aus Franzosen Italienern Kroaten und Spaniern mit uber 20000 Mann Napoleon marschierte sudwestlich in Richtung Kaluga Beauharnais fuhrte die Vorhut an General Doschturow war mit 15000 Mann auf dem Vormarsch um die Franzosen zu uberraschen Als Doschturow die Stadt Malojaroslawez vom Suden betrat stellte er fest dass die Franzosen einen Bruckenkopf gebildet hatten Im Verlauf der Kampfhandlungen wechselte der Besitz der Stadt funfmal von der einen zur anderen Kriegspartei Als General Raevski mit weiteren 10000 russischen Krafte herankam konnten sie die Stadt zwar einnehmen aber den Bruckenkopf nicht erobern Beauharnais zog nun seine 15 italienische Division unter General Pino heran Sie konnten die Angriffe der Truppen von General Dochturow zuruckschlagen was einen taktischen Erfolg der Grande Armee bedeutete und am Abend hatten sie die Russen vertrieben General Pino und der franzosische Brigadegeneral Jacques Fontane sowie drei Stabsoffiziere des Vizekonigs wurden verwundet 1 Marschall Kutusow konnte jedoch strategische Erfolge verbuchen 2 Zeitgleich mit der hin und her wogenden Schlacht die die franzosischen Krafte band gelang es der Russischen Armee unter Kutusow ihre Hauptkrafte in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor der 50 Kilometer sudlich gelegenen Gouvernementshauptstadt Kaluga zu verlegen Nach zweitagigem Zogern kam die franzosische Fuhrung zu dem Schluss dass ein Vordringen nach Kaluga und weiter in die sudlichen Provinzen nur um den Preis eines neuen Borodino zu erreichen sei Verluste BearbeitenDie Truppen Napoleons I verloren in der Schlacht am 24 Oktober 1812 rund 6 000 Mann 25 Zu den gefallenen Generalen gehorten der franzosische Divisionsgeneral Baron Alexis Joseph Delzons und der Brigadegeneral Joseph Marie Levie 1773 1812 fur die Armee d Italie der erst am 15 Oktober seine Ernennung erhalten hatte Sechs der ubrigen Generale wurden verwundet Insgesamt betrug der Verlust 8 Generale und 329 Offiziere die entweder getotet 90 oder so schwer verwundet waren dass sie nicht mehr kampffahig waren Die Verluste auf Seiten des Feldmarschalls Michail Illarionowitsch Kutusow beliefen sich auf rund 8 000 Mann 33 3 Auf russischer Seite wurde Generalmajor Dorochow schwer verwundet Er erholte sich nicht von seiner Verwundung und starb am 7 Mai 1815 an deren Folgen Am 12 November 1812 war er fur seine Verdienste in der Schlacht bei Borodino noch zum Generalleutnant befordert worden 4 Die franzosischen Generalsverluste waren deutlich hoher Die Ursache dafur ist dass es in der russischen Armee im Gegensatz zur franzosischen keinen Brigadegeneral gab Russische Brigaden wurden meist von einem Oberst teilweise sogar von einem Oberstleutnant kommandiert Folgen BearbeitenStatt sich wie erhofft in Kaluga verproviantieren zu konnen entschied sich Napoleon fur einen Ruckzug uber Borowsk und Wereja nach Moschaisk um sich dort mit den aus Moskau eintreffenden Truppen unter Marschall Mortier zu vereinigen Somit verlor die Grande Armee endgultig die Initiative und war gezwungen sich uber die bereits im Sommer geplunderte und verwustete Route uber Smolensk zuruckzuziehen was einen strategischen Erfolg fur die russische Armee ausmachte Die ohnehin schwierige Versorgungslage fur die Franzosen wurde somit noch kritischer und fuhrte in Folge zu hohen Verlusten die letztendlich das Schicksal der Armee wahrend ihres Russlandfeldzuges besiegelten In diesem Sinne wird die Schlacht bei Malojaroslawez als Kulminationspunkt im Kampf um die strategische Initiative im weiteren Kriegsverlauf 5 bewertet den die Russen zu ihren Gunsten entscheiden konnten Ein schneller Ruckzug war zudem aufgrund der Vielzahl an Karren und Wagen nicht moglich Teilweise waren diese mit den Beutegutern aus Moskau beladen andere dienten dem Transport von Kranken und Verwundeten Jeder Engpass und jede Brucke verlangsamte den Zug Viele Fuhrwerke mussten zuruckgelassen werden und fielen russischen Abteilungen in die Hande Hinzu kamen Hunger und Kalte die die Soldaten zusatzlich schwachten Einige Soldaten verliessen den Tross um Lebensmittel aufzutreiben Verwundete und Gefangene die zu schwach waren wurden zuruckgelassen Die Kavallerie verlor alle Pferde da diese verhungerten oder vor Entkraftung zusammenbrachen 6 Literatur BearbeitenAleksej Vasilʹev Srazenie za Malojaroslavec 12 oktjabrja 1812 goda In Ot Tarutino do Maloyaroslavca k 190 letiyu Maloyaroslaveckogo srazheniya Ot Tarutino do Malojaroslavca K 190 letiju Malojaroslaveckogo srazenija Zolotaja alleja Kaluga 2002 ISBN 5 7111 0343 1 russisch Die Schlacht um Malojaroslawez am 12 Oktober 1812 In Von Tarutino bis Malojaroslawez Zum 190 Jahrestag der Schlacht von Malojaroslawez Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Malojaroslawez Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien D W Gordienko Maloyaroslaveckoe srazhenie 1812 russisch kyrillisch old bigenc ru Einzelnachweise Bearbeiten Adalbert von Bayern Eugen Beauharnais Propylaen Verlag Berlin 1940 S 250 George Bruce Malojaroslawez Napoleonische Kriege Krieg gegen Russland In Lexikon der Schlachten Graz Wien Koln Verlag Styria Graz Wien Koln 1984 ISBN 3 222 11484 6 S 137 138 Textarchiv Internet Archive Leseprobe Gaston Bodart Napoleonische Kriege Krieg auf der Pyrenaischen Halbinsel Feldzug 1812 gegen Russland Schlacht bei Malojaroslawez In Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 C W Stern Wien Leipzig 1908 S 441 Textarchiv Internet Archive Alexander Mikaberidze The Russian Officer Corps in the Revolutionary and Napoleonic Wars 1792 1815 Savis Beatie New York 2005 Fritz Straube Wilhelm Zeil Geschichte Russlands 1789 1861 Der Feudalismus in der Krise Topos Vaduz 1978 S 67 Albert Maag Viertes Kapitel Die Schweizer an der Beresina I Die Ruckkehr aus Moskau In Die Schicksale der Schweizerregimenter in Napoleons I Feldzug nach Russland 1812 3 Auflage Ernst Kuhn Biel 1900 S 217 228 Textarchiv Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Malojaroslawez amp oldid 238459442