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Die Schlacht bei Borodino auch Schlacht bei Moschaisk franzosisch Bataille de la Moskowa russisch Borodinskoe srazhenie war eine Schlacht des napoleonischen Russlandfeldzuges Am 26 Augustjul 7 September 1812greg lieferten sich bei Borodino die von Napoleon gefuhrte franzosische Grande Armee und die russische Armee unter General Kutusow eine der blutigsten Schlachten des 19 Jahrhunderts Schlacht bei BorodinoTeil von Napoleons RusslandfeldzugSchlacht bei BorodinoDatum 7 September 1812Ort Borodino ZentralrusslandAusgang Taktischer Sieg der Franzosen Pyrrhussieg 1 KonfliktparteienFrankreich 1804 FrankreichHerzogtum Warschau Herzogtum WarschauItalien 1805 ItalienKonigreich Neapel NeapelKonigreich Bayern BayernKonigreich Westphalen WestphalenWurttemberg WurttembergKonigreich Sachsen SachsenGrossherzogtum Hessen Hessen Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberNapoleon Bonaparte Louis Alexandre Berthier Jean Baptiste Bessieres Louis Nicolas Davout Edouard Mortier Michel Ney Joachim Murat Eugene de Beauharnais Jozef Antoni Poniatowski Michail Kutusow Pjotr Bagration Russisches Kaiserreich 1721 Michel Barclay de Tolly Levin August von BennigsenRussisches Kaiserreich 1721 Michail Andrejewitsch MiloradowitschRussisches Kaiserreich 1721 Dmitri Sergejewitsch DochturowRussisches Kaiserreich 1721 Matwei Iwanowitsch PlatowTruppenstarke130 000 Mann587 Geschutze 120 000 Mann624 GeschutzeVerluste30 000 bis 35 000 Mann darunter 47 Generale und 480 Offiziere 39 000 bis 45 000 Mann darunter 23 Generale und 211 OffiziereNapoleons Russlandfeldzug 1812 Mir Mogiljow Ostrowno Kobrin Kljastizy Gorodeczno Smolensk Polozk I Walutino Borodino Tschirikowo Tarutino Malojaroslawez Polozk II Wjasma Ljachowo Tschaschniki Smoljany Krasnoi Beresina Schlacht von Borodino Europa Schlacht von BorodinoLage des Schlachtfeldes Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 2 1 Erste Angriffsphase 2 2 Zweite Angriffsphase 3 Verluste 3 1 Auf russischer Seite 3 2 Auf franzosischer Seite 4 Fazit 5 Zeitzeugenberichte 6 Nachwirkung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer russische Oberbefehlshaber Kriegsminister Michael Barclay de Tolly hatte seine Armeen nach der franzosischen Invasion immer rechtzeitig grosseren Schlachten entzogen und setzte auf planmassigen Ruckzug als Verteidigungsstrategie die die Weite des Landes ins Spiel brachte Nach der Niederlage bei Smolensk zog sich General Barclay de Tolly weiter zuruck und erreichte mit seinen Truppen am 29 August Zarjowo Saimischtsche wo er mit dem Ausbau von Stellungen fur eine Schlacht begann Am selben Tag stiess Kutusow zur Armee und befahl den Ausbau der Stellungen zu beschleunigen Am Nachmittag des nachsten Tages gab er den Befehl zum Ruckzug Zar Alexander hatte Furst Michail Kutusow am 20 August zum Oberbefehlshaber ernannt nachdem man am russischen Hofe vom Zaren immer ofter verlangt hatte den Ruckzug zu beenden und alles daran zu setzen die ehemalige Hauptstadt Moskau vor den Franzosen zu retten Am 31 August erreichte die russische Armee Gschatsk und begann mit dem Ausbau von Verschanzungen Am nachsten Tag gab Kutusow erneut den Befehl zum Ruckzug und stellte sich mit seinen Truppen bei Borodino der Grande Armee Napoleon Bonapartes und dessen Verbundeten Borodino liegt an der alten Strasse von Smolensk nach Moskau etwa 115 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt in der hugeligen Landschaft der Mittelrussischen Platte General Kutusow verfugte uber etwa 120 000 Mann Infanterie und Kavallerie sowie 640 Kanonen Das unubersichtliche stark bewaldete und mit Gestrupp bewachsene Gelande das dazu noch von Schluchten und Hohenrucken durchzogen war ausnutzend hatte Kutusow seine Truppen sudlich und nordostlich von Borodino aufgestellt Am rechten Flugel im Norden hielt Barclay mit 75 000 Mann eine Anhohe die durch Schanzen verstarkt von den Franzosen die Grosse Schanze genannt wurde Dahinter kam eine Senke daran anschliessend waren Fleschen aufgeworfen Diese waren besetzt von einer Division der 2 Westarmee unter Furst Bagration der insgesamt 30 000 Mann zur Verfugung hatte Nach Suden schloss sich das stark bewaldete Gelande oberhalb des Dorfes Utiza an wo das russische 3 Infanteriekorps den linken Flugel der Armee Kutusows deckte Die Armee Napoleons hatte eine Starke von rund 128 000 Mann davon etwa 28 000 Mann Kavallerie und 16 000 Kanoniere mit 587 Kanonen Die Armee bestand zu einem grossen Teil aus Polen Wurttembergern Westfalen Sachsen Kroaten und Bayern Bereits am 5 September war es zu Kampfen um die vorgelagerte Schanze von Schewardino gekommen die von den Franzosen erobert wurde Die russischen Verluste betrugen 6000 Mann der russische General Krasnow wurde todlich verwundet Die Verluste auf franzosischer Seite betrugen 4000 Mann Am Morgen des 7 September lasen die Offiziere ihren Truppen die Proklamation vor die Napoleon am Abend zuvor verfasst hatte Soldaten das ist die Schlacht die ihr so sehr gewunscht habt Von euch hangt nun der Sieg ab Wir brauchen ihn Er wird uns reichlich Nahrung und gute Winterquartiere verschaffen und eine rasche Heimkehr ins Vaterland ermoglichen Kampft wie bei Austerlitz Friedland Witebsk und Smolensk Moge die fernste Zukunft euer Verhalten an diesem Tag ruhmen Moge man von jedem von euch sagen Er war bei der grossen Schlacht vor den Toren Moskaus dabei 2 Da Napoleon seine Garde mit etwa 19 000 Mann nicht einsetzte war die russische Armee auf dem Schlachtfeld zahlenmassig uberlegen Die Schlacht Bearbeiten nbsp Napoleon bei Borodino Gemalde des russischen Malers Wassili Wereschtschagin 1897 nbsp Die Aufstellung der franzosischen und russischen Truppen am Morgen des 7 Septembers 1812 nbsp Franzosischer Sturm auf die Fleschen sudwestlich von SemjonowskojeErste Angriffsphase Bearbeiten Bereits im Morgengrauen des 7 September leiteten orthodoxe Priester eine religiose Prozession die von General Kutusow angeordnet worden war um die Kampfmoral der russischen Verbande zu starken 3 Kutusow hatte die Nacht im Dorf Tatarinowo verbracht und ritt in die Nahe des Dorfes Gorki von wo er mit seinem Stab die Fuhrung ubernahm Hier war der rechte Flugel der 1 Westarmee mit dem 2 und 4 Infanteriekorps unter General Ostermann Tolstoi und Baggehufwudt aufmarschiert der sich zwischen dem Flusswinkel der Kalotscha und der Moskwa konzentrierte und zusatzlich durch die Kavalleriekorps unter Baron Korff und General Uwarow gedeckt war Napoleons Schlachtplan sah vor mit dem IV Armeekorps unter dem Vizekonig von Italien Eugene de Beauharnais das als linker Flugel nordlich der Strasse nach Moskau stand zunachst einen Ablenkungsangriff gegen das Dorf Borodino zu fuhren Napoleon wollte Kutusow glauben machen dies sei der Hauptstoss mit dem Ziel der Umfassung des russischen rechten Flugels Der Hauptangriff sollte aber spater in der Mitte mit dem I Armeekorps unter Marschall Davout gegen die Front des Fursten Bagration vorgetragen werden wahrend die Kavallerie des V Armeekorps unter Poniatowski den linken Flugel der Russen bei Utiza umgehen sollte um diesen in den Rucken zu fallen Um 5 30 Uhr befahl Napoleon das Feuer zu eroffnen Prinz Eugene griff mit dem franzosischen IV Korps bald gegen Borodino an wahrend das I und III Armeekorps der Marschalle Davout und Ney mit der Infanterie gegen die Fleches vorgingen deren Lunetten sudwestlich des Dorfes Semjonowskoje aufgerichtet worden waren Hier gegenuber verteidigten die Truppen des russischen 7 und 8 Infanteriekorps unter den Generalen Rajewski und Borosdin Die Fleches wurden zunachst von General Woronzows 2 Grenadier Division von Neverowskis 27 Infanterie Division und durch die 2 Kurassier Division unter General Duka verteidigt Die franzosischen Divisionen von Dessaix und Compans unterstutzt von 102 Kanonen griffen die Fleches direkt an und wurden von russischen Kartatschen eingedeckt Die Franzosen setzten ihren Angriff fort obwohl Compans bereits verwundet war Marschall Davout sah die Verwirrung und fuhrte personlich das 57 Linienregiment als Verstarkung nach vorn Wie verlustreich die Kampfe jetzt verliefen wurde Napoleon schnell bewusst nachdem Davouts Pferd unter diesem erschossen worden war Der Kaiser ersetzte seinen zunachst unauffindbaren Marschall durch General Rapp Dieser wurde in seiner Laufbahn zum zweiundzwanzigsten Mal verwundet und durch General Dessaix ersetzt der ebenfalls nach kurzer Zeit verwundet wurde Truppen des V Armeekorps vorwiegend Polen unter General Poniatowski hatten am rechten Flugel das Dorf Utiza beim ersten Angriff gesturmt Generalleutnant Tutschkow Kommandeur des russischen 3 Infanteriekorps konnte es um 8 00 Uhr zuruckerobern Verstarkungen des VII Armeekorps mit Westfalen wurden herangefuhrt sie konnten Utiza erneut sturmen das von den Russen darauf in Brand gesetzt wurde An diesem Abschnitt konnten bis zum Ende der Schlacht auf beiden Seiten keine weiteren Fortschritte gemacht werden Neys vordere Divisionen Division Razout und Ledru hatten unterdessen die sudliche Geschutzstellung der Fleches gesturmt und hielten sie gegen die Gegenangriffe der russischen Truppen Die Abwehr der Russen an der Fleche wurde massiv durch Artillerie aus dem Dorf Semjonowskoje unterstutzt von dessen Hohenstellung das ganze Ufer der Kalotscha beherrscht wurde Die Masse der 2 Grenadier Division wurde bereits hinter dem Dorf Semjonowskoje nach vorne gezogen General Woronzow fuhrte mehrere Gegenangriffe wurde dabei schwer verwundet und seine gesamte Division wurde stark dezimiert Newerowskis Truppen unterstutzten die Grenadiere so gut wie moglich Napoleon war von der Hartnackigkeit der Russen uberrascht die auch auf verlorenem Posten noch weiterkampften wahrend sich in den vergangenen Jahren Osterreicher und Preussen unter solchen Umstanden ergeben oder zuruckgezogen hatten Napoleon sagte uber die russischen Infanteristen Sie sind Festungen die man mit Kanonen zerstoren muss Napoleon entlastete Ney durch Gegenattacken der Reservekavallerie unter personlicher Fuhrung von Marschall Joachim Murat Murats Reiterei versuchte die Fleches zu umgehen um Bagrations Infanterie von der Flanke anzugreifen war aber sofort mit russischen Kurassieren und den Abwehr Karres der 27 Division unter General Newerowski konfrontiert Die Franzosen fuhrten nacheinander sieben Angriffe gegen die Fleches durch und wurden jedes Mal im Nahkampf wieder zuruckgeworfen Die Kurassiere unter General Duka warfen die deutsche und polnische leichte Kavallerie zuruck die wurttembergische Infanterie der vorgezogenen Division Marchand wurde zuruckgeworfen Napoleon schickte Davout zusatzlich die 2 Division unter General Friant zur Hilfe die in die Fleches kurzfristig eindrang aber durch russische Gegenangriffe wieder hinausgedrangt wurde Auch Bagrations Truppen wurden rechtzeitig durch die 3 Infanteriedivision unter General Konownitzin verstarkt Furst Bagration fuhrte personlich mehrere Gegenangriffe durch dabei wurde er gegen 11 00 Uhr durch einen Schuss am Bein schwer verwundet Auf Kutusows Befehl ubernahm darauf General Dochturow Kommandeur des 6 Infanteriekorps die Fuhrung am linken Flugel Zweite Angriffsphase Bearbeiten nbsp Der Angriff auf die Rajewski Schanze Gemalde von Franz Roubaud 1913Eugenes Truppen Division Delzons hatten derweil Borodino gesturmt und nahmen von dort aus die Grosse Redoute unter Feuer Nach dem Abgang von Dochturow hatte General Kapzewitsch das Kommando uber das 6 Infanteriekorps ubernommen Gegen 11 00 Uhr startete der Vizekonig mit den franzosischen Divisionen Broussier Morand und Gerard einen massiven Frontalangriff gegen die von Rajewskis Truppen gehaltene Grosse Redoute Der franzosische General Bonamy wurde beim Kampf um die Schanze schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft Unterdessen war Baggowutts 2 Infanteriekorps vom rechten Flugel abgezogen und nach links zur Verstarkung der Sudflanke umgruppiert worden Die 4 Division des Prinzen Eugen von Wurttemberg verstarkte das schwer bedrangte 7 Infanteriekorps wahrend die 17 Division unter General Olsufjew sudwarts nach Utiza zur Verstarkung des 3 Infanteriekorps marschierte General Nikolaj Tutschkow 4 war schwer verwundet General Stroganow Kommandeur der 1 Grenadier Division ubernahm vorerst das Kommando Furst Poniatowski hatte indes zwar den russischen linken Flugel zuruckgedrangt kam aber im dichten Buschwerk auf der Anhohe dahinter unter schweres Feuer der Russen so dass es unmoglich war die geplante Umfassung durchzufuhren Somit war die Schlacht nur noch durch Artillerieduelle und Frontalangriffe weiterzufuhren im Kampf Mann gegen Mann was auch geschah General Baggehufwudt ubernahm dann die Fuhrung im Raum Utiza Noch wahrend Napoleon uberlegte ob er Ney verstarken sollte kam eine Meldung vom linken Flugel Es war gegen Mittag als der Vizekonig Eugene den Befehl erhielt einen weiteren Angriff gegen die Rajewski Redoute anzusetzen wo das russische 7 und 6 Infanteriekorps verteidigten Kutusow hatte inzwischen seiner am rechten Flugel konzentrierten Kavalleriereserve unter General Uwarow und Kosaken unter Platow erlaubt ihrerseits die feindliche Front zu umfassen Etwa 8000 Kavalleristen unterstutzt von 12 leichten Geschutzen wurden dabei eingesetzt Uwarows Reiterei schwenkte nach Sudwesten und Suden ein wahrend Platows Kosaken nach Westen vorgingen und schliesslich in die unverteidigte Ruckseite von Eugenes Armeekorps einbrachen Das plotzliche Auftauchen starker russischer Kavallerie in der Nahe des Trains und des Hauptquartiers des Kaisers verursachte bei den Franzosen Besturzung und veranlasste Eugene seinen Angriff abzubrechen und seine Reserven zuruckzuziehen um dieser Bedrohung entgegenzutreten Nachdem Platow und Uwarow ohne Infanterie Unterstutzung nicht in der Lage waren noch irgendetwas auszurichten ruckten sie erfolglos hinter ihre eigenen Linien zuruck Der Angriff des franzosischen IV Armeekorps auf die Rajewski Redoute wurde durch diesen Kavallerie Raid um zwei Stunden verzogert Wahrend dieser Stunden gewannen die Russen Zeit um Verstarkungen zur bereits ausgedunnten Frontlinie zwischen der 1 und 2 Westarmee zu etablieren nbsp Sachsisches Kurassier Regiment Zastrow beim Angriff auf die Rajewski Schanzen nbsp Gemeiner des Kurassierregiments AstrachanGegen Mittag liess Napoleon den Angriff auf die Grosse Redoute erneuern jetzt wurden die Divisionen des Vizekonigs unterstutzt von General Chastels leichter Kavallerie Brigade zur Linken und dem II Kavallerie Korps zur Rechten Als Murats Kavallerie auf dem linken Flugel der Grossen Redoute einbrach griff auch die Infanterie des Vizekonigs von Italien gegen die Rajewski Schanze an Hier verteidigte sich die russische 26 Division unter General Paskewitsch mit grosser Tapferkeit verlor dabei fast die ganze Mannschaft bevor sie durch Truppen unter Jermolow Graf Kutaissow und Wassiltschikow verstarkt wurde Auf russischer Seite wurde die frische 24 Division unter General Lichatschow in den Abwehrkampf vorgezogen Murats Kavalleriemassen mussten sich zuruckziehen und die 2 Infanteriedivision unter Friant wurde wieder angesetzt um die sogenannte 4 Flesche und das Dorf Semjonowskoje anzugreifen Nach und nach wurde auch Tolstois 4 Infanteriekorps vom rechten Flugel nach Suden umgruppiert und stellte sich Friant gegenuber der Semjonowskoje gesturmt hatte Napoleon erhielt eine Nachricht von Ney der darum bat dass ihm die ganze Reserve das heisst die Kaiserliche Garde zu den Fleches gesandt werde um dort den entscheidenden Durchbruch durch die russische Mitte zu erzwingen An sich war dieser Vorschlag vernunftig und der einzig mogliche Weg diese Schlacht mit einem Sieg zu beenden da die Truppen von Ney und Murat sich zwar hervorragend geschlagen hatten aber erschopft waren und dringend verstarkt werden mussten Marschall Bessieres der Kommandeur der Garde Kavallerie fragte den Kaiser Wollen Sie 2 600 Kilometer von Paris Ihre letzten Reserven riskieren So half er Ney nur eingeschrankt indem er noch mehr Geschutze auf die Fleches feuern liess bis es schliesslich insgesamt 400 waren Das russische Artilleriefeuer forderte jetzt vom Gegner immer hohere Verluste Friant der bereits bei Smolensk verletzt worden war wurde erneut verwundet Nachdem am Mittag die Schanze hatte erobert werden konnen musste man sich nach einem russischen Gegenangriff wieder zuruckziehen Jetzt wurde Latour Maubourgs IV Kavalleriekorps rechts und hinter Montbruns Kavallerie vorgezogen und zur Attacke gegen die grosse Redoute angesetzt In der ersten Reihe ritten die Sachsischen Garde du Corps gefolgt von den Kurassier Regiment Zastrow General Thielmann und dahinter die polnischen Kurassiere unter die Ulanen Regimenter unter General Rozniecki Die Sachsen Westfalen und Polen ritten gegenuber den Truppen Friants vor sie griffen zunachst Tolstois Infanterie an Die frisch eingeruckte russische Infanterie begrusste den Feind mit einem Kugelhagel ihre Salven verwusteten die vorderen Reihe der Sachsen Die durchgebrochenen Reiter sturmten zwischen die Felder weiter und trafen auf die russischen Dragoner und Husaren der Generale Kreutz und Sievers die die Sachsen und Westfalen zum Ruckzug zwangen Bei den letzten Attacken gegen die Grosse Schanze wurde auch General Montbrun todlich verwundet Napoleon ersetzte ihn durch General Auguste de Caulaincourt Weitere franzosische Kavallerieangriffe folgten Am Nachmittag konnte die Schanze durch Kavallerie und Infanterie aus den Korps von Ney und Eugene endgultig erobert werden dabei wurde aber auch Caulaincourt todlich verwundet Die Russen wurden zuruckgeschlagen Napoleon angesichts des Widerstandes der Russen vorsichtig geworden erlaubte seinen Truppen jedoch nicht die Verfolgung des Gegners Verluste BearbeitenDie Verlustzahlen weichen in den Quellen erheblich voneinander ab Die hochsten Einschatzungen entsprechen aber oftmals nicht mehr dem aktuell uberwiegend von den Historikern vertretenen Zahlen Die DDR Militarhistoriker Helmert und Usczeck gaben die Verluste auf franzosischer Seite mit 58 000 von 135 000 die auf russischer Seite mit 44 000 von 128 000 an 5 Ludwig Renn wiederum schrieb von 50 000 von 130 000 franzosischen Verlusten und 58 000 von 120 000 auf russischer Seite 6 Dass somit fast die Halfte der russischen Armee vernichtet war bestatigte auch Eugen Tarle Das Militarhistorische Museum in Minsk sprach noch 1987 in seiner Ausstellung von 28 000 Toten von 130 000 auf franzosischer und 52 000 von 120 000 auf russischer Seite 7 Exakt diese Opferzahlen bestatigte 2008 das Landesmuseum Kassel in seiner Ausstellung uber Konig Lustik und den Modellstaat Westphalen als auch von westfalischen Opfern des Russlandfeldzugs die Rede war westfalische Kurassiere kampften in der Schlacht von Borodino an den Rajewski Schanzen Auf russischer Seite Bearbeiten Die Verluste auf russischer Seite beziffern die meisten Autoren heute auf 39 000 bis 45 000 Mann 8 9 Altere Zahlen betragen bis zu 58 000 Mann 10 Die russischen Generale Bagration Alexander Kutaisow Nikolai und Alexander Tutschkow Iwan Krasnow sowie Boris Golizyn wurden getotet oder todlich verwundet 21 weitere Generale wurden verwundet funf davon nur leicht und blieben im Dienst 11 Der verwundete General Lichatschow geriet in Gefangenschaft Auf russischer Seite kampften auch deutsche schwedische osterreichische und sogar franzosische Offiziere Der Generalmajor in russischen Diensten Prinz Karl August Christian zu Mecklenburg wurde in Borodino verwundet ebenso General Saint Priest Die deutschen Offiziere Klinger und Lamsdorf Adjutanten von Barclay de Tolly wurden getotet wie auch eine Reihe weiterer auslandischer Offiziere in russischen Diensten Nur 2 000 Mann wurden gefangen genommen 12 Auf franzosischer Seite Bearbeiten Die Verluste der franzosischen Armee sind aufgrund des Verlustes eines Grossteils der Dokumentation beim Ruckzug aus Russland schwer zu ermitteln Einige Historiker beziffern sie auf 30 000 bis 35 000 Mann 8 13 Dabei gibt es mindestens 460 gefallene namentlich aufgefuhrte Offiziere 14 ihre Gesamtzahl wird heute auf 480 geschatzt Bernhardi gibt die Verluste der franzosischen Armee mit 28 086 Mann an Er halt diese Zahl fur zu niedrig lasst sie aber fur die eigentliche Schlacht von Borodino gelten obwohl die franzosischen Angaben die er zitiert die Schlacht bei Schewardino einschliessen Der franzosische Chefchirurg Larrey gab die Zahl der Toten auf franzosischer Seite einschliesslich der Schlacht bei Schewardino mit 9 000 Mann an nach Bernhardi 15 Nach Bodart verloren die Franzosen die Divisionsgenerale Graf Caulaincourt Graf Montbrun und Graf Tharreau ferner die Brigadegenerale Compere Huard Lanabere Marion Marchand Plauzonne und Romeuf Das Korps unter Junot verlor bis zu 3 000 Westfalen 16 General Damas wurde getotet die Generale von Lepel und Tharreau todlich verwundet General Hammerstein und Oberst von Borstel wurden verwundet Auch die wurttembergischen Generale von Breuning und von Scheeler wurden verwundet ebenso der bayerische General Dommanget Insgesamt wurden auf franzosischer Seite elf Generale getotet und 18 verwundet 17 General Bonamy geriet in Gefangenschaft Die sachsische Kavalleriebrigade Thielmann wurde fast vollstandig aufgerieben Dominique Jean Larrey der Oberfeldscher musste wahrend der Schlacht und in den darauf folgenden Stunden 200 Arme und Beine amputieren Auf russischer Seite leitete der Leibarzt des Zaren der Schotte James Wylie die Versorgung der Verwundeten Nach Britten Austin zahlte man spater 58 521 tote Soldaten und 35 478 tote Pferde Die Zahl der toten Pferde zeigt die entscheidende Beteiligung der Kavallerie in dieser Schlacht Napoleon verlor den grossten Teil seiner noch verbliebenen Kavallerie und musste Kavallerieeinheiten zu Fuss bilden Fazit Bearbeiten nbsp Der Borodino Obelisk auf dem ehemaligen SchlachtfeldDadurch dass das Kampffeld nach dem geordneten russischen Ruckzug in franzosischer Hand blieb ist die Schlacht als ein taktischer Sieg der Franzosen zu werten Die hohen Verluste der Franzosen wogen jedoch wegen ihrer Unersetzlichkeit deutlich schwerer als die russischen Zwar stand nun fur Napoleon der Weg nach Moskau offen er verpasste jedoch in einer Situation in der die Zeit dramatisch gegen ihn spielte einen uberlegenen entscheidenden Sieg der den Gegner vielleicht bewogen hatte zu verhandeln In strategischer Hinsicht war der Ausgang der Schlacht von Borodino fur Napoleon ungunstig Auf russischer Seite wurde mit General Bagration einer der fahigsten Befehlshaber todlich verwundet Da Kutusow nach der Schlacht einen russischen Sieg meldete wurden Dankgottesdienste abgehalten und der vermeintliche Sieg gefeiert Kutusow wurde zum Marschall ernannt Der Einmarsch der franzosischen Truppen in Moskau kam fur dessen Einwohner daher uberraschend Die Schlacht von Borodino hatte Napoleon gewonnen aber seine Entscheidung weiter nach Moskau zu marschieren und dort mehr als einen Monat auf Verhandlungen zu warten fuhrte schliesslich zu seiner Niederlage im Russlandfeldzug Zeitzeugenberichte BearbeitenAlbrecht Adam 1786 1862 war Schlachtenmaler und begleitete Napoleons Stiefsohn Eugene de Beauharnais auf dem Feldzug nach Russland Adam beobachtete die Schlacht von Borodino Er beschrieb die Situation nach der Schlacht so Bluttriefend schleppten sich die Soldaten aus dem Kampfe an vielen Stellen war das Feld mit Leichen bedeckt was ich an Verwundungen und Verstummelungen an Menschen und Pferden an diesem Tag gesehen ist das Grasslichste was mir je begegnete und lasst sich nicht beschreiben 18 Albrecht Adam verdichtete seine Eindrucke spater in dem Gemalde von 1840 des verlassenen Schlachtfeldes Nach der Schlacht im Museum Georg Schafer mit sterbendem und reiterlosem Pferd gefallenem Soldaten und zwei Soldaten die sich um verwundete Kameraden kummern 19 Es gibt gleichlautende authentische Berichte dass Napoleon nach der Schlacht mit seinem Anhang uber die Felder ritt um personlich dafur zu sorgen dass die Verwundeten beider Seiten gleichermassen versorgt wurden 20 Nachwirkung BearbeitenEine ausfuhrliche und realitatsnahe Beschreibung dieser Schlacht sowie der Schlacht an der Beresina findet sich in Tolstois Roman Krieg und Frieden 1868 1869 Band III 2 Teil Kap XIX XXXIX Auch andere russische Kunstler wie Tschaikowski und Puschkin und Lermontow haben sich mit dem Thema befasst In Theodor Fontanes Roman Vor dem Sturm 1878 3 Band 11 Kapitel findet sich eine Schlachtschilderung aus der Perspektive eines Mitglieds der Brigade Thielmann Nach der Schlacht wurde eine 1814 in Bessarabien gegrundete Siedlung Borodino benannt die als Dorf Nummer 1 mit deutschen Auswanderern in dem Landstrich entstanden war Zar Alexander I hatte in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land gerufen um die neu gewonnenen Steppengebiete die er im Russisch Turkischen Krieg den Turken abgerungen hatte zu kultivieren Zum 100 Jahrestag der Schlacht von Borodino 1912 wurde von Franz Roubaud ein monumentales Panoramagemalde geschaffen und 1962 in einem eigens errichteten Rundbau Panoramamuseum der Schlacht von Borodino am Kutusowski Prospekt in Moskau ausgestellt Literatur BearbeitenWilhelm Haberling Die Verwundetenfursorge in der Schlacht bei Borodino In Deutsche Militararztliche Zeitschrift Von Schjerning Festschrift 1914 Friedrich Steger Der Feldzug von 1812 Chronik der Grossen Armee im Feldzug Napoleons gegen Russland 1812 nach zeitgenossischen Quellen mit vielen Illustrationen der Zeit Braunschweig 1845 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3Dw6heAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D unveranderter Nachdr Phaidon Verlag Essen 1985 ISBN 3888510740 Carl von Clausewitz Der Feldzug von 1812 in Russland der Feldzug von 1813 bis zum Waffenstillstand und der Feldzug von 1814 in Frankreich Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DEUwMAQAAMAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Armand de Caulaincourt Memoires Plon Paris 1933 deutsche Ubersetzung Mit Napoleon in Russland Denkwurdigkeiten des Generals Caulaincourt Herzog von Vicenza Grossstallmeisters des Kaisers Verlag Velhagen amp Klasing Bielefeld 1938 Eugen Tarle Napoleon in Russland 1812 Steinberg Verlag Zurich 1944 Alexander Mikaberidze The Battle of Borodino Napoleon against Kurtusov Pen and Sword Barnsley 2007 ISBN 978 1 84415 603 0 Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 438 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D438 doppelseitig 3D LT 3DS 20438 PUR 3D Freiherr Roth Von Schreckenstein General Die Kavallerie in der Schlacht an der Moskwa Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D8KWfAAAAMAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Maximilian Freiherr von Ditfurth Die Schlacht bei Borodino am 7 September 1812 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DWGRBAAAAIAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Borodino Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Battle of Borodino Schlacht von Borodino The Battle of Borodino Memento vom 29 Oktober 2002 im Internet Archive napoleonguide com Eines der grossten Volksfeste vor den Toren Moskaus Friedrich Engels Borodino geschrieben um den 28 Januar 1858 Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Mikaberidze S 204 Nigel Nicolson S 107 Philip Haythornthwaite Borodino 1812 Napoleon s great gamble Hrsg Osprey Publishing Osprey Publishing 2012 ISBN 978 1 84908 696 7 S 96 In der russischen Armee gab es mehrere Generale mit dem Namen Tutschkow die Bruder waren Heinz Helmert Hansjurgen Usczeck Europaische Befreiungskriege 1808 bis 1814 15 militarischer Verlauf 2 Auflage Militarverlag der DDR Berlin 1981 S 161 165 Ludwig Renn Krieger Landsknecht und Soldat Aufbau Verlag Berlin 1979 S 124 Diese Zahlen nennt auch Bodart a b Richard K Riehn 1812 Napoleon s Russian Campaign John Wiley New York 2001 ISBN 0 471 54302 0 Digby Smith The Greenhill Napoleonic Wars Data Book Greenhill Books London 1998 ISBN 1 85367 276 9 Eugen Tarle S 189 Ader ein Franzose gab an dass die Russen mehr als 50 Generale verloren haben was sehr unwahrscheinlich ist da die russische Armee in diesem Fall fast alle Generale verloren hatte Die Angaben schwanken zwischen 700 und 2 000 Mann V N Zemcov Bitva pri Moskve reke M 2001 god str 260 265 Aristide Martinien Tableaux par corps et par batailles des officiers tues et blesses pendant les guerres de l Empire 1805 1815 Ditions Militaires Europeennes Paris unveranderter Nachdr Paris 1899 Theodor von Bernhardi Denkwurdigkeiten aus dem Leben des kaiserl russ Generals von der Infanterie Karl Friedrich Grafen von Toll Band 2 Zweite vermehrte Aufl Verlag von Otto Wigand Leipzig 1865 S 117 f http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DjsQNAQAAMAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DS 20117 20f PUR 3D Das damalige Konigreich Westphalen ist nicht identisch mit dem heutigen Westfalen Das Konigreich Westphalen reichte von Halle Saale bis in den Raum Paderborn die Hauptstadt war Kassel Die meisten Einwohner waren aus heutiger Sicht Hessen auch Hannover Braunschweig und Magdeburg gehorten zum Konigreich Westphalen Friedrich Steger S 99 nennt namentlich zehn getotete und 14 verwundete Generale Dazu kommt General Girardin der getotet wurde sowie die verwundeten Generale Dessaix Subervie Teste und Dommanget die von Steger nicht genannt werden Andere Quellen geben die franzosischen Verluste mit bis zu 50 Generalen an Zitat Hyacinth Holland Albrecht Adam 1786 1862 Aus dem Leben eines Schlachtenmalers Selbstbiographie nebst einem Anhange Verlag Cotta Stuttgart 1886 S 190 Zitat gefunden in Bruno Bushart Matthias Eberle Jens Christian Jensen Museum Georg Schafer Erlauterungen zu den ausgestellten Werken 2 Auflage Schweinfurt 2002 ISBN 3 9807418 0 X S 25 Bruno Bushart Matthias Eberle Jens Christian Jensen Museum Georg Schafer S 25 Thomas Schuler S War Napoleon wirklich klein und grossenwahnsinnig In Der Spiegel 5 Mai 2021 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 12 Juli 2023 55 520833333333 35 820833333333 Koordinaten 55 31 15 N 35 49 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Borodino amp oldid 237944874