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Die Schlacht an der Beresina nennt man die Kampfe beim Ruckzug der Grande Armee Napoleons vor den Truppen des Zaren Alexander I uber die Beresina heute weissrussisch Bjaresina bei Borissow vom 26 bis 28 November 1812 Diese Schlacht war die letzte im Russlandfeldzug 1812 vor dem Ruckzug der franzosischen Armee uber die Memel am 14 Dezember 1812 Schlacht an der BeresinaTeil von Napoleons RusslandfeldzugDer Ubergang uber die Beresina Gemalde von Peter von HessDatum 26 bis 28 November 1812Ort Studjanka an der BeresinaAusgang Russischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 FrankreichHerzogtum Warschau Herzogtum Warschau Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberFrankreich 1804 Napoleon Bonaparte Nicolas Charles Oudinot Claude Victor Perrin Michel Ney Russisches Kaiserreich 1721 Pawel Tschitschagow Michail Kutusow Peter WittgensteinTruppenstarke40 000 zzgl kampfunfahige Nachzugler 49 000 87 000 nach Bodart VerlusteBrigadegeneral CandrasBrigadegeneral Groisne 30 000 General Wassili Wjasemski Generalmajor Engelhardt unbekannt 10 000 nach Bodart Napoleons Russlandfeldzug 1812 Mir Mogiljow Ostrowno Kobrin Kljastizy Gorodeczno Smolensk Polozk I Walutino Borodino Tschirikowo Tarutino Malojaroslawez Polozk II Wjasma Ljachowo Tschaschniki Smoljany Krasnoi Beresina Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ereignisse bis zum 20 November 3 21 November 4 22 November 5 23 November 6 24 November 7 25 November 8 Die Schlacht 8 1 26 November 8 2 27 November 8 3 28 November 8 4 29 November 9 Tschitschagow 10 Folgen 11 Rezeption 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach den Schlachten um Smolensk und Borodino erreichte Napoleon am 14 September Moskau Vergeblich wartete er darauf dass der Zar auf seine Friedensangebote einging Am 19 Oktober zog sich Napoleons auf eine Starke von 100 000 Soldaten geschrumpfte Hauptarmee kurz vor dem Einbruch des Winters aus Moskau zuruck Angriffe russischer Truppen auf dem Ruckzug der einsetzende Winter Krankheiten und schlechte Versorgung schwachten die franzosische Armee Nachdem sie am 13 November 1812 Smolensk verlassen hatte galt es die Beresina zu erreichen bevor sich die Armeen des russischen Generals Wittgenstein und Admiral Pawel Wassiljewitsch Tschitschagow vor dem Fluss vereinigten und den Ruckzugsweg blockierten Die Reste der Hauptarmee Napoleons befanden sich zwischen den beiden russischen Armeen Die Armee Wittgensteins befand sich im Norden bei Witebsk Ihr gegenuber standen das 2 franzosische Korps unter Marschall Saint Cyr und das 9 Korps unter Marschall Victor Tschitschagow erhielt am 29 September den Befehl die Korps der Osterreicher und Sachsen die westlich von ihm standen in das Herzogtum Warschau abzudrangen Anschliessend sollte seine Armee in Richtung Minsk und weiter nach Borissow marschieren Seine Armee bestand aus 60 000 Mann einschliesslich der Soldaten die er von General Tormassow ubernahm der sich zum Oberbefehlshaber der russischen Armee Feldmarschall Kutusow begeben sollte Tschitschagow drangte Osterreicher und Sachsen zuruck konnte sie aber nicht schlagen Deshalb liess er 27 000 Mann fast die Halfte seiner Armee unter General Osten Sacken zuruck Mit dem Rest machte sich Tschitschagow in der letzten Oktoberwoche auf den Weg Ereignisse bis zum 20 November Bearbeiten nbsp Admiral Tschitschagow von James Saxon Am 1 November schrieb Tschitschagow einen Brief an Kutusow und teilte ihm mit dass er beabsichtige am 19 November in Minsk zu sein Kutusow schrieb an Wittgenstein dass Tschitschagow um den 19 November mit 45 000 Mann nur etwa 75 Kilometer von der Beresina entfernt stehen sollte An Tschitschagow antwortete er Selbst wenn General Wittgenstein von Victor und Saint Cyr gebunden wird und Ihnen nicht helfen kann den Gegner niederzuringen sollten Sie stark genug sein um gemeinsam mit den Kraften von Generalleutnant Ertel und Generalmajor Luders die fliehende gegnerische Armee zu schlagen die so gut wie keine Artillerie oder Kavallerie mehr hat und von hinten durch mich bedrangt wird Dagegen schrieb er an General Jermolow der zu dem Zeitpunkt seine Vorhut kommandierte Bruder Alexej Petrowitsch lassen Sie sich nicht hinreissen und huten Sie Ihre Garderegimenter Wir haben unseren Teil getan jetzt ist Tschitschagow an der Reihe 1 Anstatt wie er Tschitschagow geschrieben hatte Napoleons Truppen zu bedrangen verordnete er seinen Truppen eine Ruhepause und blieb nach der Schlacht bei Krasnoje in Kopys sudlich von Orscha etwa 125 Kilometer von der Beresina entfernt stehen Er schickte eine Vorhut bestehend aus zwei Infanterie und einem Kavalleriekorps unter dem Befehl von General Miloradowitsch voraus Wirksam an der Beresina eingreifen konnte Miloradowitsch nur wenn es Tschitschagow gelingen sollte Napoleon mindestens vier Tage lang aufzuhalten Vor ihm waren Kosaken unter Platow und die so genannte fliegende Kolonne unter General Jermolow Die fliegende Kolonne bestand aus zwei Kurassier Regimentern drei Linien Infanterieregimentern ein paar Trupps Kosaken und zwei leichten Infanterieregimentern der Garde den Gardejagern und der Finnlandgarde Am 19 November verliess die fliegende Kolonne Kopys 2 Tschitschagows Vorhut besetzte Minsk bereits am 16 Oktober In der Stadt befanden sich grosse Vorratslager der Franzosen Die Vorrate reichten aus um die Armee Tschitschagows einen Monat zu versorgen Napoleons ursprunglicher Ruckzugsplan uber Minsk zu marschieren geriet damit in Gefahr Wegen der strategisch wichtigen Brucke in Borissow musste die Stadt unbedingt gehalten werden Tschitschagow befahl General Ertel dem die Garnison von Mosyr unterstand am 29 Oktober mit seinen 15 000 Mann nach Minsk zu ziehen Das stand im Widerspruch zu einem Befehl von Kutusow den dieser am 28 Oktober abschickte Danach sollte Ertel die Provianttransporte von Mosyr nach Bobruisk decken Am 6 November bat Ertel Tschitschagow um Befehle wie er sich verhalten sollte Am 15 November erhielt Ertel von Tschitschagow den Befehl unverzuglich nach Igumen aufzubrechen Am selben Tag erhielt Ertel einen Brief von Kutusow mit dem Befehl nach Bobruisk zu marschieren allerdings nur wenn er von Tschitschagow keine anders lautenden Befehle erhalten haben sollte Ertel fand die verschiedensten Vorwande um dem Befehl Tschitschagows nicht nachzukommen Nach Lieven waren es mal zerstorte Brucken dann eine drohende Revolte wenn er die Stadt verliess und zum Schluss sogar die Rinderpest Zwar wurde General Ertel das Kommando entzogen und an General Tutschkow ubertragen doch durch die Verzogerungen die General Ertel verursacht hatte traf Tutschkow nicht fruh genug an der Beresina ein Tschitschagow schrieb an General Osten Sacken und forderte das Korps von General Essen an das aber ebenfalls nicht rechtzeitig eintraf Tschitschagow hatte also nicht wie von Kutusow geplant 45 000 Mann zur Verfugung sondern lediglich etwas mehr als 30 000 Mann Zwar stiessen die Generale Tschaplitz und Luders mit ihren Truppen zu ihm aber das gerade erst eroberte Minsk musste gesichert werden Zudem hatte man in Minsk fast 5 000 Gefangene gemacht die bewacht werden mussten Eine erhebliche Anzahl Soldaten blieb in Minsk zuruck Ertel wurde spater vor ein Kriegsgericht gestellt Das Gericht stellte fest dass Ertel mehr aus ubertriebener Vorsicht als aus Dienstvernachlassigung gehandelt habe Kutusow ubertrug ihm das Amt eines General Polizeimeisters aller Operationsarmeen Am 13 November griff die Division Partouneaux mit Unterstutzung der Kavallerie des Korps Victor Wittgensteins Vorhut unter General Alexejew in der Schlacht bei Smoljany an Nach zwei Stunden zog sich Alexejew zwar zuruck aber nachdem drei Infanterieregimenter zu seiner Unterstutzung eingetroffen waren gelang es ihm die Franzosen bis zum Einbruch der Dunkelheit aufzuhalten In der Nacht erhielt Alexejew weitere Verstarkungen unter General Jaschwyl der auch das Kommando ubernahm Am nachsten Tag wurde der Kampf mit einem Angriff der franzosischen Division Girard auf die vordere Linie der russischen Truppen die sich zuruckzogen wieder aufgenommen Das Dorf Smoljany wurde von den Franzosen gesturmt Im Verlauf der Schlacht kam es zu schweren Gefechten um das Dorf letztendlich blieb es in russischer Hand Am Abend zogen sich die Truppen Victors bis ausserhalb der Reichweite der russischen Artillerie zuruck Am nachsten Tag zog sich Victor auf Tschereia zuruck Wittgenstein auf Tschaschniki nbsp Alexander Iwanowitsch Tschernyschow Gemalde von George Dawe Tschitschagow wusste nicht wo sich Wittgenstein befand ebenso wenig kannte Wittgenstein Tschitschagows aktuelle Position Tschitschagow schickte Oberst Tschernyschow mit einigen Kosaken auf den Weg um eine Verbindung herzustellen Unterwegs gelang es Tschernyschow und seinen Kosaken den in Gefangenschaft geratenen russischen General Wintzingerode zu befreien Durch Tschernyschow erfuhr Wittgenstein wo sich Tschitschagow befand und wie dessen Planung aussah Die Uberreste der Minsker Garnison unter General Bronikowski trafen am 18 November in Borissow ein Bronikowski liess zwei Bataillone in Borissow und dirigierte den Rest seiner schwachen Truppen nach Weselowo Napoleons Hauptarmee hatte sich auf etwa 20 000 kampffahige Soldaten 3 verringert Hinzu kamen eine grosse Zahl unbewaffneter Nachzugler und ein Tross mit Zivilisten und Verwundeten Am 19 November erreichte Napoleon Orscha Aus dem Depot erhielt die franzosische Armee 36 neue Kanonen Napoleon gab den Befehl alle uberflussigen Wagen zu verbrennen um Zugpferde fur seine Artillerie zu bekommen Diesem Befehl fielen auch die Ponton Brucken zum Opfer die man spater so dringend gebraucht hatte 60 Fuhrwerke mit Pontons und Zubehor wurden verbrannt wodurch 300 Zugpferde fur die Artillerie frei wurden Noch am selben Tag marschierte die Hauptarmee weiter Marschall Davout blieb mit der Nachhut zuruck um Marschall Ney und die Reste seiner Truppen aufzunehmen die sich noch auf dem Weg nach Orscha befanden Der Hauptarmee schlossen sich die Truppen der Depots in Mohilew Orscha und Gorki an sowie spater die Korps von Victor und das 2 Korps das nun wieder unter dem Kommando von Marschall Oudinot stand Oudinot der eigentliche Kommandeur des 2 Korps war in Polozk verwundet worden Nachdem seine Wunde ausgeheilt war loste er Saint Cyr ab Als Jermolow Orscha erreichte wurde er mehr als einen Tag aufgehalten da die zwei Brucken uber den Dnjepr auf Napoleons Befehl niedergebrannt worden waren Kutusow befahl Jermolow bei Tolotschin auf Miloradowitsch zu warten Jermolow ignorierte den Befehl Die Division Dombrowski beobachtete ursprunglich die russische Festung Bobruisk Zur Sicherung von Borissow wurde sie verlegt und stand zwischen Minsk und der Beresina Nach der Einnahme von Minsk durch Tschitschagow zog sich Dombrowski auf Borissow zuruck wo er am 20 November ankam Seine Division bestand aus 5 500 Mann mit 20 Kanonen In Borissow standen ein Bataillon des 93e regiment d infanterie und das 7 wurttembergische Regiment unter dem franzosischen Oberst Lalance Insgesamt standen Dombrowski jetzt etwa 6 500 Mann zur Verfugung Davon waren ein Infanterieregiment und zwei Schwadronen Kavallerie unter General Pakosch allerdings noch auf dem Weg nach Borissow Am Abend des 20 November waren sie noch einen halben Tagesmarsch entfernt Tschitschagow befand sich mit seiner Armee auf dem Weg von Minsk nach Borissow 21 November BearbeitenAm fruhen Morgen griff die russische Vorhut unter General Charles de Lambert 4 Borissow an Die Vorhut bestand aus 8 000 Mann meist Kavallerie Diesem Angriff war eine gewaltige Marschleistung vorangegangen Nach Lieven vollbrachten die Jagerregimenter die wahrscheinlich grosste Leistung der leichten russischen Infanterie im Jahr 1812 In den 24 Stunden bevor sie Borissow erreichten legten sie eine Strecke von 55 Kilometern zuruck Die vier Jagerregimenter wurden von Furst Wassili Wjasemski kommandiert Die Vorposten Dombrowskis die auf dem Westufer der Beresina standen wurden umzingelt und gerieten in Gefangenschaft Das 38 russische Jagerregiment sturmte die Verschanzungen vor der linken Seite der Brucke und wurde durch das 1 polnische Linienregiment unter Oberst Malachowski zuruckgeworfen Das 7 russische Jagerregiment unter Generalmajor Engelhardt drangte die Polen zuruck und besetzte die Verschanzungen dabei fiel Engelhardt Jetzt griffen das 13 und das 38 russische Jagerregiment an mussten aber zuruckweichen General Lambert wurde verwundet Berittene russische Artillerie unter Oberst Magdenko fuhr auf dem Westufer der Beresina auf und eroffnete das Feuer mit Kartatschen Die russischen Jagerregimenter eroberten die Brucke gefolgt von russischer Kavallerie und drangen in die Stadt ein Erst am Nachmittag waren die Kampfe beendet Beim Sturm auf die Stadt fiel fast die Halfte der 3200 russischen Jager oder wurde verwundet General Wjasemski wurde todlich verwundet Nach verlustreichen Kampfen musste sich Dombrowski am Tag darauf mit nur noch 1500 Mann zuruckziehen Die polnischen Soldaten bei Weselowo konnten sich uber die Beresina retten Nach russischer Darstellung betrugen die Verluste des Gegners 1500 bis 2000 Mann an Toten und 2000 bis 2500 Mann an Gefangenen Tschitschagow gab in seinen Memoiren die Verluste des Gegners dagegen mit 700 Toten und 2 300 Gefangenen an 5 Auf polnischer Seite wurde General Dziewanowski Kommandeur der Kavallerie Dombrowskis verwundet und gefangen genommen Nach Oberstleutnant Malinowski ergab eine Zahlung der Armee Tschitschagows am 21 November eine Starke von 59 Bataillonen Infanterie 88 Schwadron Kavallerie und 13 Kosakenregimenter mit 180 Geschutzen Jedes Bataillon hatte hochstens noch 350 Mann jede Schwadron hochstens 100 und die Artillerie insgesamt 1 000 Mann Bogdanowitsch berechnet daraus eine Gesamtstarke von 32 800 Mann Ob die Zahlen von Malinowski sich auf den Zeitpunkt vor oder nach der Schlacht von Borissow beziehen wird nicht angegeben Tschitschagow schrieb in seinen Memoiren dass er zur Verteidigung der Beresina nur 20 000 Mann hatte darunter nicht mehr als 11 000 Mann Infanterie Bogdanowitsch bezeichnet diese Angaben als zweifelhaft Platow besetzte am 21 November mit seinen Kosaken Orscha Der franzosische General Corbineau der aus Norden kommend am westlichen Ufer der Beresina marschierte wurde durch einen Bauern auf eine Furt bei Studjanka aufmerksam gemacht Seine Kavalleriebrigade bestehend aus Polen und Franzosen passierte die Furt Napoleons Hauptquartier befand sich in der Nahe des Dorfes Kameniza funf Meilen westlich von Orscha und etwa 14 Meilen von Borissow entfernt Jermolow naherte sich Orscha Oudinot erreichte Bobr Miloradowitsch war auf seinem Weg nach Kopys in dem Dorf Gorjani angekommen Wittgenstein stand noch immer bei Tschaschniki und Victor bei Tschereia Die Hauptarmee Kutusows befand sich im Raum Lanniki und umfasste das 3 4 5 und 6 Infanteriekorps sowie das 4 Kavalleriekorps Ein Teil des 8 Infanteriekorps marschierte auf Romanowo und Graf Oscharowkij auf Gorki Napoleons Armee war von allen Seiten durch das russische Heer eingeschlossen 6 22 November BearbeitenTschitschagow erreichte mit seiner Hauptarmee Borissow am 22 November und errichtete dort sein Hauptquartier Da General Lambert verwundet worden war ubertrug er General Pahlen die Verfolgung der Reste von Dombrowskis Truppen Tschitschagow richtete eine bemerkenswerte Proklamation an seine Truppen Napoleons Armee ist auf der Flucht Der Mann der alles Ubel uber Europa gebracht hat befindet sich in ihren Reihen Wir schneiden ihm den Ruckzugsweg ab Es kann durchaus sein dass es dem Allmachtigen gefallt seine Bestrafung der Menschheit zu beenden und ihn uns in die Hande zu liefern Daher will ich dass jeder seine Beschreibung kennt Er ist von geringer Grosse untersetzt bleich mit kurzem dickem Hals einem grossen Kopf und schwarzem Haar Um alle Eventualitaten auszuschliessen nehmt alle Personen von geringem Wuchs gefangen und bringt sie mir Uber Belohnungen fur diesen besonderen Gefangenen spreche ich hier nicht Die allseits bekannte Grosszugigkeit unseres Monarchen ist dafur Garantie 7 In den nachsten Tagen wurden viele Napoleons gefangen Tschitschagow musste mit seinen Truppen eigentlich nur die Beresina zwischen Weselowo und Ukoloda decken was eine Strecke von etwas mehr als 20 Kilometer bedeutete Am 22 November machte sich Gardeleutnant Orlow mit einem Befehl Kutusows auf den Weg Kutusow befahl Tschitschagow den Weg nach Igumen beobachten zu lassen das etwa 45 Kilometer sudlich von Borissow liegt Ostlich von Igumen befand sich eine Brucke uber die Beresina die 50 Kilometer von Borissow entfernt war Wittgenstein teilte Tschitschagow mit dass er der Meinung sei Napoleons Armee wurde sich in Richtung Bobruisk bewegen also ebenfalls weit sudlich von Borissow etwa 150 Kilometer Aus Minsk meldete der russische Oberst Knorring dass man bei Smorgoni Nowo Swerschen und Swislotsch osterreichische Vortruppen gesichtet habe Tschitschagow befurchtete dass Napoleon ihn sudlich umgehen wurde um sich mit dem osterreichischen Hilfskorps zu vereinigen Er hatte keine Informationen wo sich Napoleons Truppen wirklich befanden Gefangene hatten ausgesagt dass sich Napoleon mit 100 000 Mann nahern wurde Aussagekraftig war das nicht da diese Gefangenen vorher westlich der Beresina stationiert waren und uber die tatsachliche Situation der Hauptarmee Napoleons noch weniger wussten als Tschitschagow selbst Corbineau erreichte das Korps von Oudinot und informierte den Marschall uber die Furt bei Studjanka Zum Zeitpunkt als er dort die Beresina passierte hatte der Fluss nur eine Tiefe von dreieinhalb Fuss Am ostlichen Ufer befand sich Morast der bei dem herrschenden Tauwetter fur Fahrzeuge nicht passierbar war Victor hatte in der Nacht zum 22 November Tschereia verlassen Napoleon erfuhr an diesem Tag in Tolotschin dass Borissow durch Tschitschagow erobert worden war 23 November Bearbeiten nbsp General Graf Peter von WittgensteinDie Vorhut unter General Paul von der Pahlen verliess um sechs Uhr fruh Borissow Vier Stunden spater sollten die Hauptstreitkrafte folgen Unterwegs gelang es ein paar Gefangene zu machen Von denen erfuhr man dass die ganze franzosische Armee nur noch einen Tagesmarsch entfernt war Pahlen informierte Tschitschagow und bat um Verstarkung da er nur wenig Infanterie mitfuhrte und das Gelande fur einen Einsatz der Kavallerie ungunstig war Insgesamt verfugte Pahlen uber etwa 2 800 Mann Zu seiner Infanterie gehorte unter anderem das 7 Jagerregiment das bereits bei der Einnahme von Borissow schwere Verluste erlitten hatte Die Vorhut Oudinots gefuhrt von General Castex bestand aus 2 500 Mann Infanterie 1 100 Mann Kavallerie und fuhrte 12 Kanonen mit In der Nahe des Dorfes Loschnitza kam es zum Kampf Castex griff wiederholt an und drangte die russischen Truppen zuruck Seine Kavallerie schnitt die russischen Jagerregimenter 7 14 und 38 ab Gegen 14 Uhr erschien Castex vor Borissow Die russischen Truppen flohen uber die Brucke Obwohl Tschitschagow uber weit mehr Truppen verfugte als Castex gab er den Befehl zum Ruckzug Mit einer starken Nachhut hatte er Castex ohne weiteres aufhalten konnen wie Bogdanowitsch kritisierte Castex machte 800 Gefangene 500 Fuhrwerke fielen den Franzosen in die Hande Von den Soldaten der drei abgeschnittenen Jagerregimenter konnte sich der grosste Teil uber eine Furt in der Nahe von Brili retten Zur Einnahme von Borissow schrieb der franzosische Oberst Marbot Als wir den Mittelpunkt der Stadt erreichten war schon viel kostbare Zeit fur uns verloren gegangen und das Suchen nach dem Ausgang der Brucke nahm noch mehr davon weg Kein Mensch war zu finden der uns weisen konnte nur ein alter Jude wurde mir zugefuhrt aus diesem verstockten Schlingel war aber nichts herauszubringen weil er uns entweder wirklich nicht verstand oder uns nicht verstehen wollte So vermochten wir unseren Auftrag moglichst mit dem Feind gleichzeitig uber die Brucke zu gehen nicht ausfuhren Als wir endlich dieselbe zu Gesicht bekamen war der Feind schon am anderen Ufer Die Brucke war somit unpassierbar Nach dem Operationsjournal der Armee Tschitschagows betrugen die russischen Verluste an diesem Tag 1 000 Mann Von franzosischer Seite wurden sie mit 2 000 Mann angegeben Tschitschagow selbst schrieb in seinen Memoiren dass die Zahl der Toten und Verwundeten 4 000 Mann betrug Bei Tscholopenitschi griff das kombinierte russische Husaren Regiment unter Oberst Gerngross unterstutzt von den Kosaken Regimentern Loschtschilin und Panteljejew die bergische leichte Kavallerie an und sprengte ein Karree des 126 franzosischen Linieninfanterie Regiments Hollander General Jermolow der in Orscha wegen der zerstorten Brucken 36 Stunden aufgehalten worden war befand sich in Pogost auf dem Weg nach Kochanow Platow und seine Kosaken wurden auf ihrem Weg nach Tolotschin in erste Gefechte mit der Nachhut der franzosischen Armee verwickelt Miloradowitsch hatte Orscha noch nicht passiert und Napoleon befand sich in Bobr 24 November BearbeitenDie Armee Tschitschagows blieb bei Borissow stehen General Tschaplitz erhielt Befehl das Dorf Zembin nordlich von Borissow zu besetzen Tschitschagow informierte Wittgenstein uber die Einnahme Borissows die Niederlage Pahlens und den Verlust der Stadt Er forderte Wittgenstein auf sich mit ihm in Borissow zu vereinigen Oudinot gab den Befehl nach moglichen Ubergangsstellen uber die Beresina zu suchen Sudlich von Borissow kam dafur Ukoloda in Frage nordlich Stachow Weselowo und Studjanka Stachow war nur etwa funf Kilometer von Borissow entfernt und kam wegen der Nahe zu Tschitschagows Truppen nicht in Frage Bei Weselowo war der Fluss tiefer als bei Studjanka Oudinot entschied sich fur Studjanka und befahl General Aubry Kommandant der Artillerie nach Studjanka zu marschieren und dort mit den Vorbereitungen zu beginnen Am Abend meldete er dass aufgrund des Tauwetters der Fluss nun eine Tiefe von funf Fuss hatte An diesem Tag sanken die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt Weiter meldete Aubry dass 8 000 Mann aus Richtung Lepel kommend unterwegs waren um Tschitschagow zu verstarken Oudinot informierte Napoleon dass die Truppen des russischen Generals Steinheil im Anmarsch waren und bat um Verstarkung Steinheil hatte bisher Wittgenstein unterstutzt Napoleon war am Abend in Loschnitza eingetroffen und erhielt die Meldung gegen Mitternacht Bei Baturi schlug die Vorhut Wittgensteins unter General Harpe die Nachhut Victors unter General Daendels 25 November BearbeitenUm funf Uhr morgens trafen die Generale Chasseloup und Eble in Borissow ein Sie liessen eine Abteilung Pontoniere zuruck um einen Ubergang vorzutauschen Auch bei Ukoloda tauschte man Bruckenarbeiten vor Tschitschagow liess sich dadurch tauschen und marschierte mit seiner Hauptmacht nach Suden Wittgenstein beschrankte sich auf die Verfolgung des Korps Victor anstatt wie Steinheil auch die Beresina zu passieren Tschitschagow liess in Borissow General Langeron mit einer Infanterie Division und der dazugehorigen Artillerie sowie zwei Dragoner Regimenter zuruck General Tschaplitz stand nordlich von Borissow bei Brili Sein Dragoner Regiment Kinburn unter General Umanz stand bei Zembin General Kornilow mit dem 28 Jagerregiment zwei Kosakenregimentern und vier Kanonen bei Weselowo Tschaplitz hatte den Befehl wenn er nichts vom Feind sehe nach Schabaschewitschi zu marschieren und nur Beobachtungsposten zuruckzulassen nbsp Napoleons Ruckzug aus Moskau Gemalde von Adolph NorthenOudinot zog mit dem 2 Korps als Vorhut nach Studjanka Napoleon traf am Nachmittag in Borissow ein Er hatte Befehl gegeben dass um 10 Uhr abends in Studjanka mit dem Bau von drei Brucken begonnen werden sollte Da das vorhandene Material nicht reichte musste man sich auf zwei beschranken In und um Borissow stand die Garde die Reste des Korps Junot und das Korps von Ney das aus den Resten seines fruheren Korps den Resten der Division Dombrowski des Korps Poniatowski und der Garnison von Mohilew formiert worden war Nordlich davon sicherte das Korps Victor gegen das von Wittgenstein Als Tschaplitz am Abend Truppenbewegungen am Ostufer bemerkte erhielt das Kosakenregiment Melnikow den Auftrag in der Nacht die Beresina zu uberqueren um Gefangene zu machen Melnikow kehrte mit einigen Gefangenen und dem Gemeindevorsteher eines der in der Nahe liegenden Dorfer zuruck Nach Aussage der Gefangenen stand die ganze franzosische Armee im Raum Borissow Der Gemeindevorsteher wusste dass die Armee Material fur Brucken sammelte die wahrscheinlich bei Brili oder bei Weselowo errichtet werden sollten In der Nacht zum 26 November erreichte Tschitschagow Schabaschewitschi etwas mehr als 10 Kilometer sudlich von Borissow und 25 Kilometer von Studjanka entfernt Die Vorhut Tschitschagows unter Graf Orurk stand gegenuber von Ukoloda Als Wittgenstein Tschitschagow informierte dass er sich der Beresina nahere erhielt Tschaplitz den Befehl mit Wittgenstein Verbindung aufzunehmen und zu diesem Zweck nach Zembin zu marschieren Wittgenstein befand sich bei Baran Miloradowitsch hatte Tolotschin erreicht und Kutusow befand sich im Raum Kopys Jermolow im Dorf Maljawka Platow bedrangte die franzosische Nachhut und kam bis Natscha Tschaplitz zog sich in der Nacht auf Stachow zuruck Die Schlacht Bearbeiten26 November Bearbeiten nbsp Blick vom Hugel auf die Beresina in nordwestliche RichtungDer Wasserstand der Beresina war inzwischen aufgrund des Tauwetters gestiegen die Furt bei Studjanka kaum noch passierbar An beiden Ufern waren breite Sumpfstreifen die die Fuhrwerke behinderten Durch den Frost waren die Sumpfstreifen gefroren die Beresina noch nicht Um acht Uhr fruh gab Napoleon Corbineau den Befehl mit einer Schwadron seiner Brigade durch den Fluss zu schwimmen Mit Hilfe von Flossen die jeweils 10 Mann tragen konnten setzten 400 Jager der Division Dombrowski uber den Fluss Gleichzeitig wurde die gesamte Artillerie Oudinots und der Garde mit mindestens 40 Kanonen in anderen Quellen bis zu 56 Kanonen auf den Hohen bei Studjanka in Stellung gebracht Die Russen auf dem jenseitigen Flussufer verfugten nur uber eine Batterie reitender Artillerie Das Ostufer der Beresina war deutlich hoher als das Westufer weshalb die franzosische Artillerie einen guten Uberblick hatte und das Terrain beherrschte Die russische Batterie die zudem noch eine geringere Reichweite hatte als ein Teil der franzosischen Kanonen zog sich zuruck Den Angriff bei Studjanka hielt Tschitschagow fur ein Ablenkungsmanover General Eble dem Kommandeur des Bruckentrains standen zwei Feldschmieden zwei Wagen mit Kohlen und sechs Wagen mit Instrumenten und Eisenzeug zur Verfugung In Borissow blieb die Division Partouneaux und die Kavalleriebrigade Delaitre zusammen etwa 5 000 Mann als Nachhut des 9 Korps zuruck Der Rest der Truppen Victors marschierte nach Studjanka Dort 3 Meilen nordlich von Borissow liess Napoleon durch General Eble und General Chasseloup zwei Brucken schlagen wozu das Material eingerissener Hauser diente nbsp Bruckenbau an der Beresina von Lawrence Alma Tadema Unter schwierigsten Bedingungen leisteten hollandische Pontoniere und franzosische Sappeure Ubermenschliches Die Brucke fur die Infanterie wurde unter dem Kommando des hollandischen Hauptmanns George Diederich Benthien errichtet Die zweite Brucke fur Artillerie und Fuhrwerke errichteten die hollandischen Pontoniere von Hauptmann Busch Die Pontoniere standen bis zur Brust im eiskalten Wasser Wer im schlammigen Grund der Beresina ausrutschte wurde fortgerissen und ertrank Die Pontoniere standen jeweils nur 15 Minuten im Wasser und wurden dann abgelost Trotzdem starb ein grosser Teil an Unterkuhlung Von 400 hollandischen Pontonieren kehrten nur Hauptmann Benthien Sergeant Major Schroeder und sechs Mann nach Holland zuruck 8 Um 13 Uhr war eine Brucke fur Kavallerie und Infanterie hergestellt und das 2 Armeekorps von Oudinot uberquerte den Fluss Oudinot wandte sich mit seinem Korps sudwarts um den Ubergang der Armee zu sichern Tschaplitz ruckte nun wieder nach Brili vor griff aber Oudinot nicht an sondern blieb ausserhalb der Reichweite der franzosischen Artillerie Am Nachmittag griff Oudinot Tschaplitz an und drangte ihn zuruck Eine zweite Brucke fur Geschutze und Wagen kam drei Stunden spater zustande Die Brucken hatten keine Gelander und wurden beim Ubergang zum Teil unter die Wasseroberflache gedruckt Jede der Brucken stand auf 23 Bocken die zwischen drei und neun Fuss hoch waren Der Belag der grossen Brucke fur Artillerie bestand aus 15 bis 16 Zoll langen Knuppeln und bei der Infanteriebrucke aus einer dreifachen Lage Bretter Die Brucken waren mit Flachs und Heu abgedeckt Mit ihrem Pontonpark hatten die Franzosen mit 15 Pontons in maximal zwei Stunden eine Brucke bauen konnen 9 nbsp Der zugefrorene Beresina bei StudzionkaZuerst ging die Artillerie Oudinots uber die zweite Brucke danach die der Garde Tschitschagow der noch immer bei Schabaschewitzi stand schickte als Unterstutzung den Generalmajor Rudsewitsch mit zwei Jagerregimentern einem Husarenregiment und einer leichten Batterie Artillerie in den Raum Borissow um von dort wie er befahl nach Umstanden operieren zu konnen Orurk hatte bei Ukoloda Patrouillen uber den Fluss geschickt die mehrere Gefangene machten Der Kommandeur einer franzosischen Schwadron sagte aus dass die Brucken bei Studjanka gebaut wurden und vermutlich schon fertig waren Orurk liess den Gefangenen zu Tschitschagow bringen Darauf befahl dieser Orurk einen zuverlassigen Offizier uber die Beresina zu schicken der Kontakt mit irgendeiner zur Hauptarmee gehorenden Abteilung aufnehmen sollte Der Kommandant dieser Abteilung sollte Kutusow informieren dass Napoleon bei Studjanka die Beresina uberqueren wurde Orurk beauftragte Major Chrapowizkij mit der Durchfuhrung der in der Nahe von Pogost auf eine Abteilung unter Graf Oscharowskij traf Der bezweifelte den Wahrheitsgehalt der Meldung schickte aber doch einen Kurier an Kutusow der den Brief erst erhielt nachdem die Armee Napoleons den Fluss uberquert hatte Die neu formierte Vorhut Wittgensteins unter General Wlastow erreichte Schiskowo Wittgenstein selbst mit seiner Hauptmacht Kostritza Napoleons Truppen konzentrierten sich bei Studjanka auf beiden Seiten des Flusses Um acht Uhr abends brach die Brucke fur Artillerie und Fuhrwerke 27 November Bearbeiten nbsp Der Ubergang uber die Beresina von January Suchodolski Um zwei Uhr morgens brach die Brucke erneut Napoleon selbst ging mit der Garde am 27 mittags uber den Fluss Der Abmarsch der Garde war ein Alarmzeichen fur die Zuruckgebliebenen Solange Napoleon und die Garde bei ihnen waren fuhlten sie sich sicher nun brach Panik aus Jeder wollte so schnell wie moglich uber die Brucken und viele bahnten sich rucksichtslos den Weg Menschen wurden von Fuhrwerken uberrollt und zerquetscht andere von der in Panik geratenen Menge zertrampelt darunter auch Frauen und Kinder Hunderte wurden auf den Brucken ins Wasser gestossen Die Artilleriebrucke war um 16 00 Uhr zum dritten Mal gebrochen Es entstand ein furchterliches Gedrange durch nachfolgende Fuhrwerke deren Fuhrer von der Beschadigung der Brucke nichts gemerkt hatten Menschen und Fuhrwerke sturzten von der Brucke in den Fluss Tschitschagow hatte inzwischen seinen Fehler bemerkt und zog nach Norden Am 27 November versuchten russische Jager uber die Reste der Brucke in Borissow einzudringen wurden aber zuruckgeworfen In der Nacht verliess die Division Partouneaux Borissow und marschierte in Richtung Studjanka Dabei kam sie vom Weg ab und stiess auf Truppen der Armee Wittgensteins Nach kurzem Kampf musste sie kapitulieren Nur die Nachhut der Division die aus einem Bataillon bestand konnte entkommen Zum 9 Korps von Marschall Victor gehorten neben der Division Partouneaux die Division Daendels bestehend aus badischer und bergischer Infanterie die Division Girard bestehend aus polnischer Infanterie sowie Kavallerie aus Baden Hessen Darmstadt Sachsen und dem Grossherzogtum Berg unter den Generalen Fournier und Delaitre Das Korps war erst im August in Russland mit 25 000 Mann einmarschiert weniger als ein Drittel der Soldaten war davon noch vorhanden Die Kavallerie aus Sachsen und dem Grossherzogtum Berg war der Division Partouneaux zugeteilt und ging mit dieser verloren 28 November Bearbeiten nbsp Schlacht an der BeresinaAm 28 November um 8 00 Uhr griff Tschitschagow mit 26 000 Mann das 14 000 Mann starke Korps der Marschalle Oudinot und Michel Ney auf dem westlichen Ufer im Wald von Stachow an Oudinot wurde verwundet und Ney ubernahm das Kommando Sein Korps bestand kaum noch aus Franzosen meist waren es Polen darunter die polnische Weichsellegion 1300 Schweizer die Reste von ehemals vier Regimentern und einige Italiener Sie deckten den Ubergang uber die Brucken wahrend des ganzen Tages und schlugen die Angriffe der Russen zuruck Nachdem ihnen die Munition ausgegangen war kampften die Schweizer nur noch mit ihren Bajonetten Beide Seiten erlitten erhebliche Verluste 1600 russische Soldaten gerieten in Gefangenschaft Nach der Schlacht traten nur noch 300 Schweizer zum Appell an ein Drittel davon verwundet nbsp Soldaten des 12 polnischen Infanterieregiments 5 Korps an der Beresina von Jan ChelminskGegen 10 00 Uhr griff Wittgenstein mit seinen Truppen auf dem ostlichen Ufer an Er liess die Brucken mit Kanonen und Haubitzen beschiessen Es brach erneut Chaos aus Die Szenen vom Vortag wiederholten sich diesmal unter Beschuss durch russische Artillerie Marschall Victor behauptete sich zwar den ganzen Tag hindurch mit der Nachhut aus 4 500 Polen Badenern Hessen und Bergern gegen eine etwa funfmal starkere Macht konnte jedoch die Beschiessung der Brucken nicht verhindern Gegen Mittag versuchten russische Truppen den linken Flugel Victors zu umgehen General Fournier griff sie mit den Kavallerieregimentern aus Baden und Hessen an und verhinderte die Umgehung Am Abend ging Victor mit der Nachhut uber den Fluss nachdem ihm General Eble durch die Pontoniere eine Art Laufgraben durch die an den Brucken aufgehauften Leichname und zerbrochenen Wagen hatte machen lassen 29 November Bearbeiten Die Reste seiner polnischen Regimenter blieben noch bis zum Morgen auf dem ostlichen Ufer Hier lag noch eine grosse Anzahl Verwundeter Kranker und Erschopfter die als Eble um 8 30 Uhr beim Nahen der Russen die Brucke anzunden liess in den Flammen oder in den Fluten umkamen In ihrer Panik versuchten einige die brennende Brucke zu uberqueren andere sturzten sich in den Fluss und versuchten so das westliche Ufer zu erreichen Tschitschagow BearbeitenEr ist die tragische Figur dieser Schlacht Obwohl er bis zum 27 November vollkommen auf sich allein gestellt war Wittgenstein nur zogerlich Victor verfolgte Kutusow in Kopys stehen blieb die Verstarkungen die er schickte viel zu spat eintrafen wurde allein Tschitschagow fur das Entkommen Napoleons verantwortlich gemacht Kutusow der ausser in Borodino an keiner einzigen Schlacht personlich beteiligt war wurde zum Retter Russlands Tschitschagow wurde in den Ruhestand versetzt und verliess Russland Der russische Fabeldichter Krylow schrieb anlasslich der Vorgange an der Beresina die Fabel Der Hecht und die Ratten Darin wird geschildert wie die Ratten den Schwanz des Hechtes fressen Mit dem Hecht ist Admiral Tschitschagow gemeint die Ratten sind die Soldaten Napoleons Generationen russischer Kinder lernten dass Tschitschagow Napoleon entkommen liess Erst im 20 Jahrhundert wurde Tschitschagow in der Sowjetunion rehabilitiert Man einigte sich darauf dass die Schuld zu gleichen Teilen bei Tschitschagow Kutusow und Wittgenstein gelegen habe 10 In den Augen Alexanders I war der Schuldige Kutusow Er dankte am 24 Dezember dem englischen General Wilson der wahrend des Ruckzuges der franzosischen Armee im Hauptquartier Kutusows war fur seine Briefe und erklarte Sie haben mir immer die Wahrheit berichtet ohne Sie hatte ich kein Mittel gehabt sie zu erfahren Ich weiss dass der Feldmarschall nichts von dem getan hat was seine Pflicht gewesen ware Alle seine Erfolge haben sich ihm aufgedrangt Er hat einige seiner alten Turkenstreiche ausgefuhrt Aber der Moskauer Adel stutzt ihn und besteht darauf dass er den ersten Platz im nationalen Ruhm dieses Krieges einnimmt Ich bin also gezwungen in einer halben Stunde den Sankt Georgs Orden Erster Klasse diesem Menschen zu uberreichen Aber ich bitte Sie nicht dieser Zeremonie beizuwohnen das wurde mich zu sehr erniedrigen Indessen ich habe keine andere Wahl ich muss mich vor der Notwendigkeit beugen Auf jeden Fall werde ich meine Armee nicht mehr verlassen so dass also die schlechte Fuhrung durch den Feldmarschall nicht mehr andauern wird 11 Folgen Bearbeiten nbsp Uberquerung der Beresina Bogdan Willewalde 1891Von 70 000 Franzosen kamen kaum 40 000 an das jenseitige Ufer Die restlichen Franzosen waren den Angriffen der Kosaken wehrlos ausgeliefert Einige Frauen und Kinder die noch am fruhen Morgen auf der ostlichen Seite waren konnten noch gerettet werden Viele Jahre spater sah man noch die Trummer von Waffen und sonstigem Gerat aller Art auf beiden Seiten der Beresina aus dem Schlamm ragen Aus den Trummern der Artilleriebrucke und ins Wasser gesturzter Fuhrwerke hatte sich eine Insel gebildet Flussabwarts waren aus angeschwemmten Leichen und Schlamm drei kleine Hugel entstanden 12 Mit Muhe konnte Marschall Ney in Wilna 3 000 kampffahige Manner sammeln um die weitere Flucht zu decken Nur Fehler der russischen Heerfuhrer verhinderten eine totale Katastrophe der Franzosen namentlich der Mangel an Einheitlichkeit der Operationen Tschitschagows und Wittgensteins und die Zaghaftigkeit und Langsamkeit Kutusows Bogdanowitsch schrieb dazu Man kann mit Gewissheit behaupten dass Napoleon in diesem Fall seine Rettung einzig und allein dem Einfluss seiner fruheren Siege verdankte wodurch seine Gegner veranlasst wurden mit der grossten Vorsicht zu operieren und sich dadurch die Gelegenheit ihm eine vollstandige Niederlage beizubringen ganzlich entgehen liessen Mit dem Ubergang gelang es Napoleon den Kern seines Heeres zu retten Die Nachricht uber das Desaster an der Beresina verbreitete sich schnell uber Europa In Paris drohte die Gefahr eines Putsches bereits seitdem sich Napoleon auf dem Ruckzug befand Als Geruchte aufkamen dass der franzosische Kaiser tot sei kam es am 24 Oktober zu einem Putschversuch Nach dem Ubergang uber die Beresina verliess Napoleon am 5 Dezember in Wilna die Reste seiner Armee und kehrte nach Paris zuruck um seine Herrschaft und sein Reich zu retten Das Kommando der Reste der Grande Armee ging an Marschall Murat Napoleon erreichte am 18 Dezember Paris wahrend die franzosischen Krafte an der Memel verblieben Zwei Tage vor Napoleons Ankunft erschien ein Bulletin von ihm in der Zeitschrift Moniteur In diesem rechtfertigte Napoleon die Niederlage an der Beresina Die Niederlage war demnach nicht auf die russische Armee zuruckzufuhren sondern auf den russischen Winter Der Artikel endete mit dem Satz Die Gesundheit seiner Majestat war niemals besser 13 Da es Murat darum ging seine Herrschaft in Neapel zu retten verliess auch er Wilna so dass die russische Armee auch Polen einnehmen konnte Rezeption BearbeitenNach der Schlacht wurde die 1814 in Bessarabien gegrundete Siedlung Beresina benannt die mit deutschen Auswanderern in dem Landstrich entstand Zar Alexander I hatte in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land gerufen um die neu gewonnenen Steppengebiete die er im Russisch Turkischen Krieg den Turken abgerungen hatte zu kultivieren Siehe auch BearbeitenBadener im Russlandfeldzug 1812 Beresinalied Charles Joseph Minard Schweizerregimenter im Russlandfeldzug 1812Literatur BearbeitenMikaberidze Alexander Napoleon s Great Escape The Battle of the Berezina London Pen and Sword 2010 Albert Sidney Britt The Wars of Napoleon Square One Publ Garden City N Y 2003 ISBN 0 7570 0154 8 David G Chandler Dictionary of the Napoleonic Wars Wordsworth Military Library Wordsworth Ware 1999 ISBN 1 84022 203 4 S 50 52 Siegfried Fiedler Zeitalter der Kabinettskriege 1792 1848 Bd 2 Taktik und Strategie der Revolutionskriege 1792 1848 Heerwesen der Neuzeit Bechtermunz Augsburg 2002 ISBN 3 8289 0521 8 Todd Fisher Gregory Fremont Barnes The Napoleonic Wars The Rise and Fall of an Empire Essential Histories Special 4 Osprey Oxford 2004 ISBN 1 84176 831 6 S 70 80 Daniel Furrer Soldatenleben Napoleons Russlandfeldzug 1812 NZZ Libro Zurich 2012 ISBN 978 3 03823 709 9 Christian Huster Beresina Roman Langen Muller Munchen 2005 ISBN 3 7844 2992 0 Eckart Klessmann Hrsg Napoleons Russlandfeldzug in Augenzeugenberichten Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1982 ISBN 3 423 02714 2 EA Munchen 1972 Bruno W Koppensteiner Nach Moskau und zuruck II Das Desaster der Grande Armee an der Beresina 1812 In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 13 2011 Heft 37 S 29 44 Dominic Lieven Russland gegen Napoleon C Bertelsmann Verlag Munchen 2011 ISBN 978 3 570 10050 9 Charles Joseph Minard Napoleon s march to Moscow The world of 1812 Graphics Press Cheshire Conn 1994 1 Karte Nigel Nicolson Napoleon 1812 Weidenfeld amp Nicolson London 1986 ISBN 0 297 78710 1 deutsch Napoleon in Russland Benziger Zurich u a 1987 ISBN 3 545 34060 0 Eugen Tarle Napoleon in Russland 1812 2 Aufl Steinberg Verlag Zurich 1944 Adam Zamoyski 1812 Napoleon s fatal march on Moscow HarperCollins London 2004 ISBN 0 00 712375 2 deutsch 1812 Napoleons Feldzug in Russland Verlag C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63170 2 Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 445 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D445 doppelseitig 3D LT 3DS 20445 PUR 3DWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht an der Beresina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dominic Pedrazzini Beresina Schlacht an der In Historisches Lexikon der Schweiz Audio200 Jahre Russlandfeldzug und die Schlacht an der Beresina In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 24 November 2012 Audio 54 316666666667 28 35 Koordinaten 54 19 0 N 28 21 0 OEinzelnachweise Bearbeiten Lieven Seite 326 Lieven Seite 331 nach Minard Charles de Lambert 1773 1843 war ein franzosischer Royalist der 1793 in die russische Armee eintrat Bogdanowitsch Seite 238f Bogdanowitsch Seite 242 Lieven Seite 327f Zamoyski Seite 520 524 und 601 Bogdanowitsch Seite 269 Tarle Seite 352f Tarle Seite 371 Steger Seite 292f Britt S 121 Normdaten Sachbegriff GND 4560842 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Beresina amp oldid 237780860