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Charles Nicolas Oudinot 25 April 1767 in Bar le Duc 13 September 1847 in Paris war ein franzosischer Offizier in der Zeit der Revolutionskriege der durch Napoleon zum Duc de Reggio Herzog von Reggio erhoben und zum Marechal d Empire ernannt wurde Nicolas Charles Oudinot nach einem Gemalde von Robert Lefevre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Karriere 1 2 In den Feldzugen von 1805 1806 1807 und 1809 1 3 Im Russlandfeldzug 1 4 In den Befreiungskriegen 1 5 Unter den Bourbonen 2 Sonstiges 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Karriere Bearbeiten Charles Nicolas Oudinot wurde 1767 in einer Kaufmannsfamilie geboren Er sollte sich ebenfalls dem Handelsstand widmen fuhlte aber mehr Neigung fur das Militarleben So trat er im Alter von 16 Jahren 1783 in das franzosische Heer ein und wurde Mitglied des Regiments Medoc Er verliess dieses aber 1787 auf Wunsch seiner Familie Der bald darauf folgende Ausbruch der Franzosischen Revolution fur deren Grundsatze er sich empfanglich zeigte verschaffte ihm indessen die Moglichkeit zu neuer kriegerischer Betatigung Durch Mut und Besonnenheit gelang es ihm einen Aufstand in seiner Vaterstadt zu unterdrucken Er wurde hierauf 1791 Kommandant des 3 Bataillons der Freiwilligen aus dem Departement Meuse Mit diesem verteidigte er 1792 das Schloss Bitsch gegen die vergeblich ansturmenden Preussen und wurde dafur im September dieses Jahres zum Oberst des Regiments Picardie ernannt als dessen bisheriger Befehlshaber emigrierte Die grosse Tapferkeit mit der Oudinot sich am 23 Mai 1794 bei Morlautern mit seinem Regiment von der ubrigen Armee ganzlich getrennt vier Stunden lang gegen 10 000 Mann grosstenteils Kavallerie behauptete hatte seine Beforderung zum Brigadegeneral General de brigade zur Folge Am 6 August bemachtigte er sich der Stadt Trier kam dann zur Rhein und Moselarmee und wurde bei Neckarau am 18 Oktober 1795 verwundet und gefangen bald aber ausgetauscht Dann nahm er an den Kampfen bei Nordlingen Donauworth Neuburg Ulm und Ettenheim teil Im Marz 1799 nahm Oudinot an der Schlacht bei Feldkirch teil nach der er zum Divisionsgeneral General de division ernannt wurde Als solcher trug er viel zum Sieg in der Schlacht bei Zurich bei erhielt aber dort einen Schuss in die Brust Kaum genesen wurde er Generalstabschef bei Andre Massena und beteiligte sich mit diesem an der Verteidigung von Genua April Juni 1800 Wahrend dieser kriegerischen Auseinandersetzung versuchte er zweimal auf einem kleinen Kahn durch die den Hafen blockierenden englischen Schiffe zum General Suchet der am Var stand zu gelangen Dies gluckte ihm auch schliesslich obschon er nahe am Untergang schien Ebenfalls im Jahr 1800 kam er dann als Generalstabschef zu Brune der nach der Abreise Napoleons die Armee von Italien befehligte Er entschied im Dezember 1800 durch einen tapferen Handstreich die Schlacht am Mincio indem er mit einigen Soldaten die gefahrliche Batterie der Osterreicher bei Monzambano wegnahm Daraufhin brachte er die Nachricht vom nach Veronas Fall abgeschlossenen Waffenstand nach Paris In den Feldzugen von 1805 1806 1807 und 1809 Bearbeiten Als Napoleon 1804 die Grande Armee zusammenzog bildete er aus Grenadieren eine 10 000 Mann starke Avantgarde und ubergab deren Kommando zugleich mit dem grossen Band der Ehrenlegion dem General Oudinot An der Spitze dieses auserlesenen Korps eroffnete Oudinot den Feldzug von 1805 Er gelangte mit diesem innerhalb von 45 Tagen von Boulogne sur Mer nach Wien wobei er unterwegs am 8 Oktober an der Schlacht bei Wertingen gegen ein osterreichisches Heer teilnahm und am 5 November bei Amstetten in der er verwundet wurde mitkampfte Als Oudinot Wien erreicht hatte befahl ihm der inzwischen zum Kaiser avancierte Napoleon die Donau zu uberschreiten Er warf nun die Osterreicher die die Taborbrucke besetzt hatten riss selbst dem osterreichischen Artilleristen der die Brucke sprengen wollte die brennende Lunte aus der Hand und bemachtigte sich darauf bei Spitzen eines Artillerieparks von 180 Geschutzen und 300 Karren In der Schlacht bei Hollabrunn und Schongrabern 16 November 1805 wurde Oudinot erneut verwundet Aber bereits am 2 Dezember 1805 beteiligte er sich wieder an der mit einem vollstandigen franzosischen Sieg endenden Schlacht bei Austerlitz Im Februar 1806 wurde Oudinot nach Neuenburg gesandt um von dieser von den Preussen abgetretenen Grafschaft ebenso wie von dem Valangin im Namen Frankreichs Besitz zu ergreifen Hier behandelte er die Einwohner so schonend dass diese ihm bei seinem Abgang einen Ehrendegen und das Ehrenburgerrecht erteilten Im Feldzug von 1806 gegen Preussen bildete er mit seinen Grenadieren die Reserve und zog in Berlin ein Am 16 Februar 1807 schlug er ein russisches Korps unter Ivan Nikolajewitsch Essen bei Ostrolenka und wurde dann zur Verstarkung des Marschalls Francois Joseph Lefebvre der Danzig belagerte abgesandt Er hielt am 14 Juni in der Schlacht bei Friedland die russisch preussische Armee unter Bennigsen solange in Schach bis Napoleon mit der Hauptmacht herankam um den Sieg zu vollenden Nach dem Tilsiter Frieden wurde Oudinot im Juli 1807 von Napoleon zum Grafen ernannt mit einer Dotation von 1 Million Francs in Gutern Im September 1808 wurde er wahrend des Erfurter Furstenkongresses zum Gouverneur von Erfurt bestellt 1809 eroffnete Oudinot an der Spitze seines jetzt auf 18 Bataillone verstarkten Grenadierkorps den Feldzug gegen Osterreich siegte am 19 April bei Pfaffenhofen am 1 Mai bei Ried am 3 Mai bei Ebersberg und ruckte am 13 Mai in Wien ein Er ubernahm am 22 Mai an der Stelle des todlich verwundeten Marschalls Lannes in der Schlacht bei Aspern das Kommando uber das II Korps an der Donau In der folgenden Schlacht bei Wagram bewahrte er sich am 5 Juli durch sein Vorgehen von Raasdorf auf Parbasdorf und wurde am folgenden Tag schwer verwundet Oudinot wurde fur seine Verdienste vom Kaiser am 12 Juli zum Marschall des Empire erhoben und am 14 April 1810 mit dem Titel eines Herzogs von Reggio in der noblesse imperiale und einer damit verbundenen betrachtlichen Dotation ausgezeichnet Im Russlandfeldzug Bearbeiten nbsp Nicolas Charles OudinotAls Holland 1810 mit Frankreich vereinigt wurde erhielt Oudinot den Auftrag dieses Land zu besetzen Er blieb dort als Oberbefehlshaber fast zwei Jahre lang und erwarb sich dabei die Achtung der Einwohner So lud ihn der Magistrat von Amsterdam ein am Tag Karls des Grossen den Grundstein zu einer Kaserne zu legen die seinen Namen erhalten sollte und bei seiner Abreise erhielt er einen reich verzierten Degen 1812 nahm Oudinot als Kommandant des II Korps der Grande Armee am Feldzug in Russland teil Das von ihm gefuhrte Korps das er in Westfalen organisiert hatte bestand aus 51 Bataillonen und 20 Schwadronen Er marschierte mit seinem Korps zuerst nach Berlin wo er zwei Monate als Gouverneur blieb Nach einem Gefecht bei Kljastizy wichen Oudinots Truppen Anfang August nach Polozk aus Am fruhen Morgen des 17 August 1812 griff das russische I Korps unter General Wittgenstein die franzosischen Positionen in der Schlacht bei Polozk an und zwang die Franzosen zum Ruckzug Mit Verstarkungen gelang es Oudinot den Angriff abzuwehren Oudinot war durch eine Kanonenkugel an der Schulter schwer verwundet worden musste das Kommando an den General Laurent de Gouvion Saint Cyr abgeben und liess sich nach Wilna bringen Da Gouvion Saint Cyr aber das gleiche Schicksal erlitt und Oudinot zugleich von den Misserfolgen der Grande Armee und der Raumung Moskaus erfuhr so begab er sich ohne Rucksicht auf seinen Gesundheitszustand wieder zu seinem Korps das nur noch 5000 Mann zahlte Ende November 1812 ruckte Oudinot vom Westen her auf das an der Beresina gelegene Borissow vor um die uber den Fluss zuruckgehende Hauptmacht Napoleons gegen russische Angriffe zu decken Obgleich er die vom russischen General Charles de Lambert befehligte Division in vier Stunden Entfernung von Borissow besiegte vermochte er nicht die Zerstorung der Beresinabrucke zu verhindern Er behauptete hierauf eine seichte Stelle des Flusses bei Studjanka wo in Napoleons Gegenwart am 26 November zwei leichte Brucken hergestellt wurden Wahrend Oudinot der mit seinen leichten Truppen zuerst hinuberging am jenseitigen Ufer die russischen Angriffe abhielt konnte sich wenigstens ein Teil des stark geschrumpften Heeres von Napoleon retten und den weiteren Ruckzug antreten Am 28 November wurde Oudinot an der Beresina erneut verletzt und eiligst in das vier Stunden ruckwarts gelegene Dorf Pletschenizony gebracht Kaum war hier seine Wunde verbunden worden als zahlreiche Kosaken das Dorf umzingelten und eindrangen Seine Adjutanten Diener einige verwundete Offiziere und Soldaten insgesamt etwa 30 Personen die sich bei ihm befanden verbarrikadierten das Haus und verteidigten sich mit wenigen Pistolen und Flinten so lange bis sie durch ankommende Truppen befreit wurden 1 Oudinot konnte wieder nach Frankreich gelangen und bedurfte hier einer langeren Zeit der Genesung In den Befreiungskriegen Bearbeiten Im Feldzug von 1813 fuhrte Oudinot das XII Korps Er passierte am 11 Mai bei Dresden die Elbe und kampfte am 21 Mai in der Schlacht bei Bautzen gegen Blucher auf dem aussersten rechten Flugel Nach der Schlacht blieb er vier Tage in der Gegend von Bautzen stehen Dann ging er in die Mark Brandenburg wo er am 26 und 27 Mai unbedeutende Gefechte mit den preussischen Truppen des Generals von Bulow hatte Wichtiger war das am 4 Juni ausgetragene Gefecht bei Luckau bei dem er eine Niederlage gegen Bulow einstecken musste Nach dem Waffenstillstand von Plaswitz bezog Oudinot Kantonierungen bei Wittenberg Bei der Wiedereroffnung der Feindseligkeiten erhielt er das Kommando uber das IV VII und XII Korps die zusammen etwa 65 000 Mann stark waren Mit dieser Militarmacht sollte er der alliierten Nordarmee entgegentreten und Berlin einnehmen In der Schlacht bei Grossbeeren unterlag er aber am 23 August erneut Bulow und musste das Kommando an Marschall Ney abgeben mit dem er aber anschliessend die Niederlage bei Dennewitz 6 September erlitt In der Volkerschlacht bei Leipzig 16 Oktober kampfte Oudinot mit der Jungen Garde Division an der Sudfront bei Wachau gegen Furst von Schwarzenberg und befehligte dann die Nachhut Infolge seiner vielen Verwundungen erkrankte er gefahrlich und wurde nach Bar le Duc gebracht Dessen ungeachtet ubernahm Oudinot Anfang 1814 wieder das Kommando der jungen Garde und war Ende Januar mit der Infanterie Division Rottembourg an der Schlacht bei Brienne beteiligt Oudinot griff die Verbundeten Anfang Februar bei La Rothiere an wurde aber abgewiesen und bezog zwischen Guignes und Mormant eine neue Abwehrstellung Am 10 Februar stand die Division bei Champaubert und am 13 Februar kampfte sie mit den Bayern unter Wrede bei Cutrelles und wich nach Provins aus Am 19 Februar 1814 ging Oudinot mit dem VII Korps bei Bray auf das sudliche Seine Ufer zuruck und wurde MacDonald unterstellt Am 27 Februar verteidigte Oudinot bei Bar sur Aube wurde aber durch Wittgenstein und Wrede umfasst und musste den Ruckzug nach Troyes antreten das am 4 Marz geraumt werden musste Am 22 Marz besetzte Oudinot das nordliche Ufer der Aube gegenuber von Arcis sur Aube Oudinot ging danach auf der Strasse nach Saint Dizier vor um den Ort zuruckzuerobern am 27 Marz nahm er noch Bar le Duc zuruck aber Napoleon war schon zur Abdankung bereit Unter den Bourbonen Bearbeiten Nach der Abdankung Napoleons I schloss sich Oudinot Ludwig XVIII an der ihm das Militargouvernement der Festung Metz anvertraute Bei der Ruckkehr Napoleons von Elba und dessen Antritt der Herrschaft der Hundert Tage suchte Oudinot vergeblich seine Truppen der Sache des Konigs zu erhalten und zog sich deshalb nach Montmorency auf seine Guter zuruck Nach der erneuten Restauration der Bourbonen wurde Oudinot zum Befehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt und mit der Wurde eines Pairs und Staatsministers ausgestattet Ferner erhielt er den Titel eines Major general der koniglichen Garde Am 14 August 1817 verlieh ihm Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen den Schwarzen Adlerorden 2 Im Feldzug in Spanien 1823 fuhrte Oudinot das I Korps und zog sich dadurch den heftigen Tadel der liberalen Partei zu Er zog mit diesem Korps in Madrid ein zu dessen Gouverneur er ernannt wurde Spater kehrte er nach Paris zuruck Nach der Julirevolution von 1830 zog er sich ins Privatleben zuruck schloss sich aber der Julidynastie an 1839 ernannte ihn Louis Philippe I zum Grosskanzler der Ehrenlegion und 1842 zum Gouverneur des Hotel des Invalides Charles Nicolas Oudinot starb am 13 September 1847 im Alter von 80 Jahren in Paris und wurde als ehemaliger Gouverneur des Hotel des Invalides im Caveau des Gouverneurs der Cathedrale Saint Louis des Invalides beigesetzt Seine Vaterstadt errichtete ihm eine Statue Sein Sohn Nicolas Charles Victor Oudinot 1791 1863 war ebenfalls General Sonstiges BearbeitenOudinot wurde als schlichter tapferer und lebenslustiger Offizier beschrieben er soll in seiner aktiven Dienstzeit nicht weniger als 34 mal verwundet worden sein 3 Von ihm wurde gesagt Er war der typische Frontgeneral von ausserstem Mittelmass aber brav und treu und eigentlich nur durch seine uberaus vielfachen Verwundungen bemerkenswert Auszeichnungen Bearbeiten1803 Ritter der Ehrenlegion 1804 Grossoffizier der Ehrenlegion 1805 Grand aigle der Ehrenlegion Grosskanzler 1839 1842 1807 Grosskreuz des Militar Max Joseph Ordens 4 1817 Schwarzer AdlerordenSein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 13 Spalte eingetragen Literatur BearbeitenCarl Bleibtreu Marschalle Generale Soldaten Napoleons I 2 Aufl Verlag Alfred Schall Berlin vor 1911 Desire Lacroix Die Marschalle Napoleons I Ubertragen von Oskar Marschall von Bieberstein Verlag von Heinrich Schmidt amp Carl Gunther 1898 Jurgen Sternberger Die Marschalle Napoleons Pro Business Berlin 2008 ISBN 978 3 86805 172 8 Einzelnachweise Bearbeiten David G Chandler The Campaigns of Napoleon New York 1973 S 847 Louis Schneider Das Buch vom Schwarzen Adler Duncker Berlin 1870 S 207 31 Hillbrand Die Gefechte bei Feldkirch 1799 Oudinot Biographie auf Seite 42 Ost Bundesverlag Wien 1984 Militarhistorische Schriftenreihe Heft 52 Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels VIRTUTI PRO PATRIA Der koniglich bayerische Militar Max Joseph Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914 1918 Selbstverlag des koniglich bayerischen Militar Max Joseph Ordens Munchen 1966 S 443Normdaten Person GND 117190764 lobid OGND AKS LCCN no2008115859 VIAF 71537805 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oudinot Charles NicolasALTERNATIVNAMEN Oudinot Charles Nicolas duc de ReggioKURZBESCHREIBUNG franzosischer Heerfuhrer und Marschall von FrankreichGEBURTSDATUM 25 April 1767GEBURTSORT Bar le DucSTERBEDATUM 13 September 1847STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Nicolas Oudinot amp oldid 237821518