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Die Schlacht bei Grossbeeren fand am Nachmittag des 23 August 1813 in der Nahe von Grossbeeren in Brandenburg heute Landkreis Teltow Flaming statt 1 Sie war Teil der Befreiungskriege Die Niederlage der Franzosen verhinderte ein erneutes Vordringen der napoleonischen Truppen nach Berlin und beendete die franzosische Herrschaft in der Mark Brandenburg Die Schlacht fand bei stromendem Regen statt was von Vorteil fur die Verteidiger war Schlacht bei GrossbeerenTeil von BefreiungskriegeFranzosischer Marsch auf BerlinDatum 23 August 1813Ort Grossbeeren in BrandenburgAusgang Preussischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 FrankreichKonigreich Sachsen Sachsen Preussen Konigreich PreussenRussisches Kaiserreich 1721 RusslandSchweden 1650 SchwedenBefehlshaberFrankreich 1804 Charles OudinotFrankreich 1804 Jean Louis Reynier Schweden 1650 Karl XIV JohannPreussen Konigreich Friedrich BulowTruppenstarke75 000 Mann 100 000 MannVerlusterund 3 000 davon rund 1 500 Gefangene 14 Geschutze 1 100 Tote Verwundete Vermisste Schlachten der Befreiungskriege 1813 1815 Fruhjahrsfeldzug 1813Luneburg Mockern Halle Grossgorschen Gersdorf Bautzen Reichenbach Nettelnburg Haynau Luckau Herbstfeldzug 1813Grossbeeren Katzbach Dresden Hagelberg Kulm Dennewitz Gohrde Altenburg Wittenberg Wartenburg Liebertwolkwitz Leipzig Torgau Hanau Hochheim Danzig Winterfeldzug 1814Epinal Colombey Brienne La Rothiere Champaubert Montmirail Chateau Thierry Vauchamps Mormant Montereau Bar sur Aube Soissons Craonne Laon Reims Arcis sur Aube Fere Champenoise Saint Dizier Claye Paris Sommerfeldzug von 1815Quatre Bras Ligny Waterloo Wavre Paris Schlacht bei Grossbeeren Gemalde von Carl Rochling zeigt den Kampf infolge des Regens Hauen und Stechen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf der Regenschlacht 3 Gedenken 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Ende des Waffenstillstands von Plaswitz sammelte Napoleon Bonaparte seine stark geschwachten Truppen im mit ihm verbundeten Sachsen Dort plante der franzosische Feldherr das nachste Ziel die Wieder Einnahme Berlins das er als Hort des preussischen Widerstands gegen seine Herrschaft der Franzosen ansah Gleichzeitig sollte die Armee de Berlin unter Marschall Charles Nicolas Oudinot die Verbindung mit der norddeutschen Armee Napoleons herstellen die unter Davout in Hamburg lag Bei Luckau uberschritten die Truppen Napoleons die preussische Grenze Am 21 August 1813 standen sie etwa 22 Kilometer sudlich von Berlin Auch die Armeen seiner Gegner das IV preussische Armeekorps unter Freiherr Friedrich Wilhelm von Bulow und Bogislav Graf von Tauentzien drei russische Korps unter Michail Semjonowitsch Woronzow Ferdinand von Wintzingerode und Alexander Iwanowitsch Tschernyschow sowie 22 000 Schweden mit zusammen etwa 100 000 Mann hatten dort bereits Position bezogen Napoleons Planen zufolge sollten sie gleichzeitig von Oudinot im Suden und von Davout im Norden angegriffen werden doch noch galt ein Waffenstillstand Im Laufe der folgenden Tage marschierten franzosische Truppen immer weiter nordwarts in Richtung Berlin Es kam zur Einnahme von Trebbin und zu einigen Scharmutzeln bei Blankenfelde 2 und Juhnsdorf Schliesslich entschloss sich der preussische General von Bulow Grossbeeren zu besetzen wahrend die Franzosen uber die sumpfige Niederung der Nuthe weiter nordwarts vordrangen Die Verbundeten bezogen Stellung die Preussen auf dem linken die Russen auf dem rechten Flugel die Schweden im Zentrum Bei Blankenfelde entspann sich zunachst ein Gefecht das von General Henri Gatien Bertrand jedoch gegen 14 Uhr abgebrochen wurde als das 7 Armeekorps immer noch nicht erschienen war Verlauf der Regenschlacht BearbeitenGegen 16 Uhr erschienen die ersten franzosischen Truppen bei stromendem Regen vor Grossbeeren Sie gehorten zum 7 Armeekorps des Generals Reynier Da sie Grossbeeren von den Preussen besetzt vorfanden eroffneten sie das Artilleriefeuer und vertrieben die Preussen nach etwa einer Stunde aus dem Dorf Die Preussen bezogen Stellung bei Heinersdorf etwa vier Kilometer nordlich die Franzosen bezogen Biwaks in Grossbeeren Da General von Bulow nicht davon ausging die volle franzosische Truppenstarke vor sich zu haben entschied er sich gegen den Willen des Oberkommandierenden der Nordarmee des schwedischen Kronprinzen Karl Johann zum Angriff Diese Entscheidung durfte vor allem auf den stromenden Regen zuruckzufuhren sein da die Musketen mit ihren Steinschlossern der Feuchtigkeit wegen unbrauchbar waren und die franzosischen Einheiten dadurch ihres technischen Vorteils beraubt waren Die Schlacht war ein Hauen und Stechen Eine Geschutzreihe von 64 Kanonen eroffnete das Feuer worauf die Franzosen mit 44 leistungsstarkeren sachsischen Geschutzen antworteten Gleichzeitig griffen preussische Truppen auch vom ostlich des Ortes gelegenen Kleinbeeren aus an General Reynier erkannte nun endgultig dass es die Preussen ernst meinten Seinen linken Flugel liess er durch sechs sachsische Bataillone aus dem zweiten Treffen verstarken Sein preussischer Widersacher gab indes gegen 6 Uhr abends den Befehl zum Bajonettangriff mit insgesamt 35 000 Mann Staffelweise ruckten die hinter den Geschutzen aufgestellten Bataillone in das verwustete Dorf vor wo sie die Truppen Napoleons zum Ruckzug zwangen Auch die zweite sachsische Division wich der Ubermacht Gleichzeitig hatte Marschall Oudinot dessen Truppen tagsuber weit hinter denen Reyniers zuruckgeblieben waren das nahe gelegene Ahrensdorf erreicht Er schickte sofort 2 000 Reiter zur Unterstutzung nach Grossbeeren die einen Nachtangriff starteten jedoch von den Preussen zuruckgeschlagen wurden Infolge des starken Regens war das preussische Infanteriegewehr M 1809 ausgefallen wie im Ubrigen auch beim Gegner da alle Steinschlossgewehre aufgrund der Feuchtigkeit unbrauchbar wurden Der infanteristische Kampf wurde daher als Bajonettkampf ausgetragen Bei dem aus den Musketier Reserve Bataillonen des 3 Ostpreussischen Infanterie Regiments gebildeten 4 Reserve Regiment war aber das Bajonettfechten nicht geubt worden So mussten sie im Nahkampf die Gewehrkolben einsetzen Hierbei riefen sie HACKE TAU Schlag zu es geit fort Vaterland Als Folge dessen erhielten die Angehorigen des Regiments den Beinamen Hacketauer 3 4 Zahlreiche Strassen und Siedlungen in Nordrhein Westfalen tragen in Erinnerung an dieses Infanterieregiment den Namen Hacketauer Noch in derselben Nacht beschlossen Reynier und Oudinot den Ruckzug nach Wittenberg Der Angriff der napoleonischen Streitkrafte auf Berlin war gescheitert die preussische Hauptstadt vor der Eroberung durch den Feind bewahrt Die von Magdeburg herangeruckte Division Girard wurde am 27 August 1813 bei Hagelberg aufgerieben Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenkturm in Grossbeeren nbsp Das Ehrenmal 1817 fur die Gefallenen in der Schlacht von Grossbeeren 1813 nbsp Gedenkpyramide in Grossbeeren nbsp Gedenktafel mit Bulows Worten an der Pyramide In Erinnerung an diese Schlacht tragen eine Strasse in Potsdam und in Bremen sowie zwei Strassen in Berlin den Namen Grossbeerenstrasse 5 Auf dem ehemaligen Kirchhof der evangelischen Kirche von Grossbeeren wurde 1817 zur Erinnerung an die Schlacht ein von Karl Friedrich Schinkel entworfener gusseiserner Obelisk auf einem Steinsockel errichtet Mit seinem reichen Fialenschmuck hat er Anklange an das Nationaldenkmal fur die Befreiungskriege auf dem Kreuzberg In Grossbeeren erinnert ein am 23 August 1913 eingeweihter Gedenkturm an die Schlacht Er tragt folgende Inschrift Hier wurde am 23 8 1813 die franzosische Armee von den preussischen Truppen unter General von Bulow geschlagen Der Sieg bewahrte Berlin vor drohender franzosischer Besetzung Hinter dem Schlachtfeld enthalt eine Gedenktafel auf einer 10 Meter hohen Pyramide aus Feldsteinen die Worte des Generals von Bulow Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen nicht ruckwarts Damit missachtete er den Befehl des schwedischen Alliierten sich auf die Berliner Zollmauer damals meist Stadtlinie oder nur Linie genannt zuruckzuziehen und erteilte den Befehl zum Angriff auf die Franzosen und ihre Verbundeten Einmal im Jahr wird das Siegesfest Grossbeeren gefeiert Im Rahmen dieses Volksfestes wird die Schlacht von Burgern aus vielen Stadten und historischen Vereinen in historischen Uniformen und mit historisch nachempfundenem Gerat nachgestellt Siehe auch BearbeitenGefecht um die Wietstocker Schanzen 1813Literatur BearbeitenTheodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Bd 4 Spreeland Darin der Hauptteil Links der Spree mit den Kapiteln Grossbeeren und Die Schlacht bei Grossbeeren In Samtliche Werke Bd 12 Nymphenburger Munchen 1959 1975 S 263 271 Erstausgabe 1882 Frank Bauer Grossbeeren 1813 Die Verteidigung der preussischen Hauptstadt Vowinckel Berg am See 1996 Frank Bauer Grossbeeren 23 August 1813 In Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813 1815 Heft 1 Potsdam 2003 Max Wald Die Schlacht bei Grossbeeren Kalkberge Mark 1911 Max Wald Flamingheft 5 in 6 Auflagen 1 bis 3 Auflage Aus der Franzosenzeit im Kreise Juterbog Luckenwalde Dahme Mark 1926 1928 und 1937 4 bis 6 Auflage Aus der Franzosenzeit Grossbeeren und Dennewitz Dahme Mark 1940 1942 und 1943Einzelnachweise Bearbeiten R Braeuner Geschichte der preussischen Landwehr Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte und spateren Organisation Band 1 Berlin 1863 S 212 220 R Braeuner Geschichte der preussischen Landwehr Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte und spateren Organisation Band 1 Berlin 1863 S 211 212 Detlef Albrecht Historische Kurzgeschichten aus Westfalen Von Mord Hexen Feme Fehden und Kriegen Menden 2010 ISBN 978 3 00 029347 4 S 216 General Stern In Lubeckische Blatter Jahrgang 1912 Nr 49 Ausgabe vom 1 Dezember 1912 S 726 Grossbeerenstrasse Kreuzberg In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert am Generalszug und Grossbeerenstrasse Lichterfelde In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Grossbeeren amp oldid 236481084