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Ahrensdorf ist ein Ortsteil von Ludwigsfelde im brandenburgischen Landkreis Teltow Flaming AhrensdorfStadt LudwigsfeldeWappen von AhrensdorfKoordinaten 52 19 N 13 12 O 52 313611111111 13 204166666667 38 Koordinaten 52 18 49 N 13 12 15 OHohe 38 mEinwohner 1047 31 Dez 2020 1 Eingemeindung 30 November 2001OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 1 1 These der Grundung einer eigenstandigen Adelsherrschaft 2 2 17 und 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 21 Jahrhundert 2 6 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Flagge 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenAhrensdorf liegt am Sudwestrand des eigentlichen Teltow Plateaus hart am Rande des weiten Nuthe Bruchs und damit etwa drei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums im aussersten Nordosten des Naturparks Nuthe Nieplitz in der historischen Kulturlandschaft Teltow Geschichte Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Feldsteinkirche wahrscheinlich vom Ende des 14 Anfang des 15 Jahrhunderts Links das Gemeindehaus Ahrensdorf entstand vermutlich zu Beginn des 13 Jahrhunderts als deutsche Grundung Es wurde 1242 erstmals in einer Urkunde als Arnestorp erwahnt Es besass zu dieser Zeit bereits eine Muhle und befand sich im Besitz des Heinrich von Steglitz der es in diesem Jahr an das Kloster Lehnin ubergab Von dort gelangte es bis 1680 in die Adelsherrschaft des Schlosses Beuthen Das Landbuch Kaiser Karls IV von 1375 gab Heinrich von Groben als Grundherrn des Dorfes Arnstorf an Er hatte das Dorf als markgrafliches Lehen inne und empfing alle Lasten der Vollbauern der Kossaten und des Krugs 2 Es war zu dieser Zeit 44 Hufen gross sieben davon lagen wust und wurde von 12 Kottern bewirtschaftet Insgesamt gab es 20 Hauser im Dorf Nach den Quitzowwirren um 1416 kam es zusammen mit dem Schloss Beuthen an die Familie von Schlabrendorf die Ahrensdorf bis in die Zeit des Grossen Kurfursten besassen Im Jahr 1450 wurden 48 Hufen bewirtschaftet erstmals erschienen auch drei Pfarrhufen Daher ist es wahrscheinlich dass zu dieser Zeit bereits eine Dorfkirche existierte Das Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologische Landesmuseum BLDAM gibt in seiner Denkmaldatenbank zur Kirche daher auch an dass ein Bau um 1400 entstanden sein konnte Ahrensdorf war dabei nach Mittenwalde eingekircht Drei weitere Hufen waren geteilt Es lebten acht Kotter im Ort daneben gab es weiterhin eine Muhle sowie einen Krug Aus dem Jahr 1451 ist die Schreibweise Arntstorff aus dem Jahr 1536 die Schreibweise Arnssdorff uberliefert 1480 gab es 48 Hufen drei Pfarrhufen weiterhin drei wuste Hufen sowie drei geteilte Hufen Es gab 11 Kotter und einen Krug These der Grundung einer eigenstandigen Adelsherrschaft Bearbeiten Dr Helmut Assing beschreibt einen anderen Ablauf der Grundung Ahrensdorfs Demnach ist Ahrensdorf eine Grundung der Familie de Grubene de Grobene von Groeben von Groben nur geschah die Grundung nicht im Rahmen der askanischen Landnahme Assing geht davon aus dass Ahrensdorf fruhestens 1232 unter askanische Hoheit gelangte und davor gemeinsam mit den Dorfern Siethen Jutchendorf Fahlhorst und Groben spater eventuell auch Klein Beuthen eine kurzlebige eigenstandige Adelsherrschaft bildete wobei Groben das administrative Zentrum dieser Herrschaft war Assing geht von einer annahernden Gleichzeitigkeit der Grundungen beziehungsweise von Grundungen in kurzer Folge der Dorfer Siethen Fahlhorst Groben und Ahrensdorf aus Diese Grundungen werden von H Assing auf fruhestens ab nach 1190 festgelegt Wichtig ist hier auch die Frage ob es sich bei den von Groben um Ministeriale oder Edelfreie handelte Assing belegt anhand der Positionierungen in den Zeugenliste von Urkunden im Bereich des Erzstifts Magdeburg dass es sich um Edelfreie handelte die unter drohendem Macht und Einflussverlust am Stammsitz im Einflussbereich des Erzstifts Magdeburg also nicht der Brandenburger Markgrafen eben jenen Stammsitz bei Calbe verliessen und am Rande des Teltow eine eigene Adelsherrschaft errichteten Wenige Jahre spater unterlagen sie dann dem Einfluss und dem Druck der benachbarten Askanier und wurden fruhestens ab 1232 Bestandteil der askanischen Mark 1232 erscheint ein Arnoldus de Grebene Arnold von Groben als Zeuge einer Urkunde Ottos III und Johanns I in der Gruppe der Ministerialen In der gleichen Urkunde taucht auch Heinrich von Stegelitz als ministerialer Zeuge auf Diese Urkunde und die Positionierung bei den Ministerialen ist ein eindeutiger Hinweis zu einem Abhangigkeitsverhaltnis zu den Askaniern Heinrich von Stegelitz uberfuhrt im Jahre 1242 Ahrensdorf in den Besitz des Klosters Lehnin Die Urkunde zu diesem Vorgang ist die erste urkundliche Erwahnung Ahrensdorfs Auch die Tatsache dass es fur die Zeit zwischen 1190 und 1232 keine bekannte Urkunde oder Matrikel gibt in denen ein von Groeben eine Rolle spielt oder als Zeuge auftaucht stutzt die Theorie einer eigenstandigen Herrschaft Die urkundliche Erwahnung aus dem Jahre 1190 betrifft die Bitte Heinrichs von Groben an das Kloster Gottesgnaden bei Calbe fur sich und seine Eltern eine Grabstatte im Kloster freizuhalten Eine Anfrage die eigentlich dagegen spricht bald seinen Stammsitz verlassen zu wollen eventuell aber auch Teil des Plans Ahrensdorf scheint nach dieser These mit grosster Wahrscheinlichkeit keine Grundung im Zuge der von Albrecht dem Baren und seinem Sohn Otto I betriebenen Ansiedlungspolitik zu sein sondern eine eigenstandige Grundung durch Edelfreie aus dem Beritt des Erzbistums Magdeburg die spater unter askanische Abhangigkeit gerieten 3 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten 1603 erhielt die Pfarre das Recht in der Schlabberndorfschen Heide kostenfrei Holz zu schlagen Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 wurde auch Ahrensdorf schwer in Mitleidenschaft gezogen 1624 gab es elf Hufner neun Kotter sowie einen Kuster einen Hirten sowie zwei paar Hausleute Den Krieg uberlebte der Schulze Abraham Thele mit seinem Sohn als einziger von elf Vollbauern ausserdem hatten sich nur sechs Kossaten halten konnen 1680 kam das Dorf zum Amt Saarmund von wo aus die Ortschaft verwaltet wurde 1682 gab es 46 Hufen eine Windmuhle sowie einen Alten Weinberg Nach und nach erholte sich der Ort weiter so dass 1711 bereits wieder 11 Hufner acht Kotter einen Laufschmied einen Hirten sowie ein Paar Hausleute Der Ort wuchs weiter und so gab es 1745 eine Windmuhle einen Krug und ein Forsthaus dessen Forster gleichzeitig einen Kotterhof bewirtschaftete Daneben gab es 11 Bauern und neun Kotter 1756 lebten weiterhin 11 Bauern sowie ein Schulze im Ort Es gab einen Kruger acht Kotter funf Budner ein Witwenhaus acht Paare und zwei einzelne Einlieger 1771 zahlte die Statistik 20 Giebel Hauser einen Schmid einen Hirten zwei Paar Hausleute sowie eine private Windmuhle 19 Jahrhundert Bearbeiten In der Zeit der Napoleonische Kriege als wieder Domanen vom Staate veraussert werden mussten wurde auch das Domanenamt Saarmund als solches aufgelost so dass die Bewohner nicht mehr vom Amtmann abhangig waren denn gleichzeitig gelangten ihre Dienste und Abgaben zur Ablosung 1826 ubernahm das Amt Potsdam die Verwaltung uber das Dorf 1858 lebten 17 Hofeigentumer mit 26 Knechten und Magden sowie einem Tagelohner im Ort Es gab 13 nebengewerbliche Landwirte mit zwei Magden sowie 32 Arbeiter und einen Bedienter Die insgesamt 30 Besitzungen teilten sich wie folgt auf 21 Besitzungen hatten eine Grosse von 30 bis 300 Morgen und umfassten insgesamt 2579 Morgen Drei Besitzungen waren zwischen 5 und 30 Morgen gross zusammen 89 Morgen hinzu kamen sechs Besitzungen unter 5 Morgen die insgesamt 13 Morgen Flache umfassten Mittlerweile florierte das Handwerk im Ort wie eine Aufzahlung zeigt Es gab einen Fleischermeister mit Gesellen zwei Schneidermeister mit einem Gesellen einen Zimmermannslehrling einen Stellmachermeister einen Maurergesellen einen Maurerlehrling einen Ziegel und Schieferdeckermeister zwei Grobschmiedemeister mit einem Lehrling einen Viktualienhandler einen Kramer einen Krug sowie funf Arme 1849 wechselte die Gerichtsbarkeit vom Justizamt Potsdam an das Kreisgericht Potsdam Im Jahr 1860 war die Gemarkung insgesamt 2713 Morgen gross 32 Morgen entfielen auf Gehofte 20 Morgen auf Gartenland Der grosste Teil 1843 Morgen wurden landwirtschaftlich als Ackerflache genutzt Hinzu kamen 304 Morgen Wald 283 Morgen Weide und 231 Morgen Wiesen Es gab einschliesslich einer Getreidemuhle 66 Wirtschaftsgebaude 42 Wohn und funf offentliche Gebaude 1879 wechselte die Gerichtsbarkeit an das Amtsgericht in Potsdam bis 1952 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gebaude der Freiwilligen Feuerwehr von 1912 nbsp Gefallenendenkmal1912 grundete sich im Ort eine Freiwillige Feuerwehr 1931 bestanden 82 Wohnhauser sowie ein Forsthaus 1939 gab es sieben land und forstwirtschaftliche Betriebe die 20 bis 100 Hektar gross waren funf Betriebe mit einer Grosse von 10 bis 20 Hektar elf Betriebe mit einer Grosse zwischen 5 und 10 Hektar sowie 30 kleine Betriebe mit einer Grosse von 0 5 bis 5 Hektar Zur Zeit der DDR grundete sich 1960 eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ I die bereits ein Jahr spater 101 Mitglieder zahlte und 625 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache bewirtschaftete 1992 schloss sich Ahrensdorf mit acht anderen Gemeinden der Umgebung zu der Verwaltungsgemeinschaft Amt Ludwigsfelde Land mit Amtssitz in Ludwigsfelde zusammen Die Bildung des Amtes wurde am 30 Mai 1992 genehmigt 4 1997 wurde der Amtssitz nach Grossbeeren verlegt 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 2001 beschloss der Gemeinderat der bis dahin selbststandige Gemeinde ihre Auflosung und den Beitritt zur Stadt Ludwigsfelde Der Beschluss wurde aufgrund des Strukturwandels im Land Brandenburg notwendig Die Gemeinde Ahrensdorf war einer der letzten Orte um die Stadt Ludwigsfelde herum die eingemeindet wurde Da die Gemeinde Ahrensdorf von 1993 bis zum Jahr 2001 uber genugend Eigenkapital verfugte und somit finanziell unabhangig von Schlusselzuweisungen des Landes Brandenburg war konnte es sich die Gemeinde erlauben erst am 30 November 2001 mit der Stadt Ludwigsfelde eine Fusion einzugehen 5 Zum gleichen Zeitpunkt wurde Grossbeeren amtsfrei und das Amt Ludwigsfelde Land aufgelost Das Amt Ludwigsfelde Land verwaltete zuletzt nur noch die beiden Gemeinden Grossbeeren und Ahrensdorf Das typische Angerdorf der deutschen Kolonisten im Mittelalter hat sich als Kern der Ortslage bis heute behauptet Spatere Ausbauten besonders im vergangenen Jahrhundert als sich die Einwohnerzahl verdoppelte konnten nicht das Geprage des alten Dorfes verwischen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1734 1971772 2051801 2391817 2251840 2671858 360 Jahr Einwohner1895 4791925 4841939 4811946 5451964 3851971 357Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen von Ahrensdorf Blasonierung Das ungleich geteilte Gemeindewappen enthalt in Silber eine im Umriss stilisierte grune Eiche darunter im blauen Schildfuss einen rechtsgewandten silbernen Fisch Wappenbegrundung Ein geschichtstrachtiges Ahrensdorfer Symbol ist die deutsche Eiche Denn ein stattliches Exemplar davon steht in der Dorfmitte Ausserdem hat sich der erfolgreiche Manner Turnverein Ahrensdorf 1911 die Deutsche Eiche als Namen und Wappen gewahlt Ubrigens existiert die schon bestickte Vereinsfahne aus dem Jahre 1927 noch Das Wappen wurde vom Grafiker Ralf Otto Kuhn gestaltet und am 21 Februar 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt Flagge Bearbeiten Die Flagge ist Grun Weiss Blau 1 1 1 gestreift Querform Streifen waagerecht verlaufend Langsform Streifen senkrecht verlaufend und mittig mit dem Gemeindewappen belegt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Ahrensdorf entstand um 1400 Die Kirche ist ein schlichter aus Feldsteinen errichteter Rechteckbau der vom Ortsfriedhof umgeben ist Eine Besonderheit ist dass sich in dieser Dorfkirche eine inzwischen restaurierte und wieder funktionstuchtige Kanzeluhr erhalten hat 6 Verkehr BearbeitenAhrensdorf befindet sich am Berliner Aussenring Nachster Haltepunkt ist Ludwigsfelde Struveshof Literatur BearbeitenJohannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band VIII 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Teltow Arnstorf S 104 Digitalisat in Universitatsbibliothek Potsdam Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen Ahrensdorf Hauptwohnsitz 31 Dezember 2020 Abgerufen am 2 Februar 2021 Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Teltow Arnstorf S 104 Zur Existenz fruhdeutscher Adelsherrschaften in spateren Kerngebieten der Mark Brandenburg im Jahrbuch fur Regionalgeschichte 16 1 1989 S 27 38 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 3 Jahrgang 1992 S 835 Eingliederung der Gemeinde Ahrensdorf in die Stadt Ludwigsfelde Mitteilung des Ministeriums des Innern vom 15 November 2001 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 12 Jahrgang 2001 Nummer 48 Potsdam den 28 November 2001 S 802 PDF Kirchenkreis Zossen Informationen zum Sprengel Ahrensdorf Memento vom 17 Dezember 2011 im Internet Archive abgerufen am 3 Marz 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ahrensdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile und Wohnplatze der Stadt Ludwigsfelde Ortsteile Ahrensdorf Genshagen Groben Gross Schulzendorf Jutchendorf Kerzendorf Lowenbruch Ludwigsfelde Mietgendorf Schiass Siethen WietstockWohnplatze Am Fischerkietz Am Walde Struveshof Weinberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahrensdorf Ludwigsfelde amp oldid 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