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Fahlhorst ist ein Strassendorf im brandenburgischen Landkreis Potsdam Mittelmark Es ist Teil der Gemeinde Nuthetal welche aus einem freiwilligen Zusammenschluss von funf bis dahin selbstandigen Ortschaften entstanden ist 2016 hatte Fahlhorst 193 Einwohner 1 FahlhorstGemeinde NuthetalKoordinaten 52 18 N 13 10 O 52 3075 13 161388888889 35 Koordinaten 52 18 27 N 13 9 41 OHohe 35 mEinwohner 193 21 Jul 2016 Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 14558Vorwahl 033200OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 14 bis 17 Jahrhundert 2 2 18 und 19 Jahrhundert 2 3 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp BAB 10 ostlich des Dreiecks Nuthetal Blick von der Brucke zwischen Fahlhorst und GrobenFahlhorst liegt im Sudosten der Gemarkung und grenzt im Osten und Suden unmittelbar an das Stadtgebiet von Ludwigsfelde Die dortigen Flachen sind Teil des Naturschutzgebietes der Nuthe Nieplitz Niederung mit dem nordostlich gelegenen Siethener Elsbruch Sudlich verlauft die Bundesautobahn 10 in West Ost Richtung und trennt Fahlhorst seit 1979 vom Nachbardorf Groben welches aber uber eine Brucke zu erreichen ist Westlich fliesst von Suden kommend in nordlicher Richtung die Nuthe am Dorf vorbei Die westlich gelegenen Flachen werden dabei durch einen Seitenarm der Nuthe den Stocker entwassert Die nordlich gelegenen Flachen werden landwirtschaftlich genutzt und durch den Berliner Graben ebenfalls in die Nuthe entwassert Geschichte und Etymologie Bearbeiten14 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Grundungsjahr Fahlhorsts ist nicht bekannt die erste urkundliche Erwahnung im Brandenburgischen Landbuch datiert auf das Jahr 1375 als Valehorst Valchhorst 2 und bezeichnet einen Ort der auf einer Erhebung im sumpfigen fahlen Gelande angelegt wurde Weitere Erwahnungen um 1520 Fallhorst Schulzenhof und 8 Hofe Leibgedinge der Frau von Schlabrendorf 3 1527 Fagelhorst 4 sowie 1670 Valenhorst 5 6 So wie das Nachbardorf Nudow diente auch Fahlhorst der Versorgung der Burg Beuthen damals Sitz der Familie von der Groben Der erste Eigentumer war Henning von der Groben Bereits 1416 verkauften diese das neun Hufen grosse Dorf an die Familie von Schlabrendorf die es auch nach dem Dreissigjahrigen Krieg behielt Das Dorf wurde im Krieg vollig verwustet und die Bevolkerung ausgerottet Nur der Halbkossate Erdmann Bannier hatte uberlebt Zuvor berichtete eine Statistik von einem mittlerweile zwolf Hufen grossen Dorf in dem sechs Hufner 3 1 2 Kossaten ein Hirte und 1 1 2 Paar Hausleute lebten Bei den Kriegshandlungen wurde auch die erste uberlieferte Dorfkirche von 1604 bis auf den Kirchturm zerstort die auf eine Stiftung der Gutsherrin Hypolita von Schlabrendorff zuruckging Im Jahr 1668 errichteten die Bewohner eine neue Kirche Nach dieser Zeit entstand ein Vorwerk in welches alle Bauernhofe eingingen Es erschien erstmals im Jahr 1682 als konigliches Vorwerk mit einer Grosse von 17 Hufen Dort wurde unter anderem Milchwirtschaft betrieben Fahlhorst war zu dieser Zeit dem Amt Saarmund zugehorig 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche FahlhorstIm Jahr 1711 lebten im Vorwerk der Hirte und 1 1 2 Paar Hausleute aus 12 Hufen fur die sie je acht Groschen gr an Abgaben leisten mussten es erschien als einzelnes Vorwerk erneut im Jahr 1745 in den Akten Um 1751 wurden im Zuge seiner Siedlungspolitik auf Geheiss Friedrich II zwolf Kolonistenfamilien wahrscheinlich Soldaten u a aus Sachsen angeworben um durch ihre Ansiedlung in Fahlhorst das Dorf wieder zu beleben Diese erscheinen in einer Statistik im Jahr 1756 als Kolonisten neben einem ansassigen Budner Das Vorwerk bestand zu 228 Morgen Mg aus Acker 320 Mg Wiese und 3 Mg Garten und war mit 75 Kuhen und 37 Stuck Gustevieh besetzt Auf Grund der sehr guten Weideflachen kaufte 1671 Kurfurst Friedrich Wilhelm das Vorwerk es gab 1671 kein Dorf und wandelte es bis ins 18 Jahrhundert in eine Meierei um Danach wurde diese Einrichtung stillgelegt und das Gebiet als normaler landwirtschaftlicher Betrieb genutzt Dort lebte 1771 der Hirte der fur 12 Hufen nach wie vor je acht Groschen zahlen musste Im Jahr 1801 bestand Fahlhorst aus dem Vorwerk mit der Kolonie in dem insgesamt 17 Wohngebaude standen Es gab acht Budner und drei Maurer Die Bewohner schlugen 100 Mg Holz und betrieben 16 Feuerstellen Haushalte Bis 1858 war das Dorf auf 71 Mg angewachsen 6 Mg Gehorfte 7 Mg Gartenland 49 Mg Acker und 9 Mg Wiese und mit acht Hofeigentumern einem Pachter und vier nebengewerblichen Landwirten besetzt Es gab 13 Besitzungen unter 5 Morgen zusammen 65 Mg zwei Zimmergesellen einen Maurergesellen und einen Krug Das Gut war 1307 Mg gross und bestand aus 13 Mg Gehoften 500 Mg Acker 246 Mg Wiese 535 Mg Weide und 13 Mg Wald Dort lebten der Gutseigentumer mit 17 Knechten und Magden sowie 18 Tagelohnern Im Jahr 1860 standen im Dort zwei offentliche 13 Wohn und 12 Wirtschaftsgebaude im Gut waren es funf Wohn und elf Wirtschaftsgebaude In dieser Zeit war 1824 eine neue Fachwerkkirche entstanden die jedoch baufallig geworden war Im Jahr 1882 entstand eine neue Dorfkirche das vierte uberlieferte Bauwerk an derselben Stelle 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gebaude der Freiwilligen Feuerwehr nbsp Ehemaliges Gutshaus mit Resten des GutsparksZur Jahrhundertwende standen im 14 Hektar ha grossen Dorf 14 Hauser im 448 ha grossen Gut waren es sechs Der Gutsbezirk wurde 1928 mit der Gemeinde Fahlhorst vereinigt Dabei entstanden drei Exklaven die an die Gemeinde Nudow gingen 7 7 ha wesentlich des Forsthauses Ahrensdorf 5 4 ha nordlich von Saarmund von 1 9 Hektar westlich des Stockerhauses In der Landgemeinde standen im Jahr 1931 insgesamt 30 Wohnhauser auf 465 ha Im Jahr 1939 gab es einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb mit uber 100 ha sieben zwischen 10 und 20 ha drei zwischen 5 und 10 ha sowie einer zwischen 0 5 und 5 ha Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gutsland im Zuge der Bodenreform aufgeteilt Insgesamt 161 ha wurden enteignet und neu aufgeteilt Infolgedessen entstand hier ab 1952 eine LPG Typ I die 1960 in eine LPG Typ III umgewandelt wurde Sie hatte 1952 sechs Mitglieder und 41 ha Flache und wuchs auf 30 Mitglieder und 197 ha Flache im Jahr 1960 an Weiterhin gab es eine LPG Typ I mit 21 Mitgliedern und 94 ha Flache die 1968 an die LPG Typ III angeschlossen wurde Im Jahr 1970 kam die LPG Typ III an die LPG Saarmund Die LPG wurde nach der Wende aufgelost wurde Mit Wirkung zum 26 Oktober 2003 vereinigte sich Fahlhorst mit vier anderen Orten zur Gemeinde Nuthetal 7 Zu Beginn des 21 Jahrhunderts konnte die Ortsmittel umfangreich saniert werden Nach Umgestaltung unter Verwendung von EU Fordergeldern wurde im Dezember ein Park mit einem halbrunden gepflasterten Festplatz als das neue Zentrum des Dorfes eingeweiht Die neu angelegten Wege geben den Blick auf das sanierte Gutshaus frei Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Fahlhorst von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 22 63 62 60 114 Dorf 64 und Gut 45 140 96 131 155 119 135Politik BearbeitenOrtsvorsteherGewahlter Ortsvorsteher der Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 ist Stefan Kohlisch Aktiv in Vereinen AiV OrtsbeiratDer Ortsbeirat setzt sich aus 3 Abgeordneten zusammen Partei Gruppierung Sitz eAiV 3Gesamt 3 Stand Kommunalwahl am 26 Mai 2019 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Skulptur der Stundeneiche in LudwigsfeldeDorfkirche Fahlhorst mit einer mittelalterlichen Glocke von 1602 und einer Stiftungstafel von 1604 Neben der Kirche nistet zwei Paare Storche deren jahrliches Erscheinen der lokalen Presse Meldungen wert sind und die immer wieder einige Touristen anziehen Bis 2004 stand ein als Stundeneiche bekannter Eichenbaum auf dem Autobahnmittelstreifen zwischen der Brucke Fahlhorst und Nuthebrucke Dieser war als Autobahn Eiche ein eingetragenes Naturdenkmal Von den Nationalsozialisten war dieser Baumriese aus einer speziellen Zuneigung zum deutschesten aller Baume heraus stehen gelassen worden 2004 musste dieser Baum gefallt werden An ihn erinnert heute eine Skulptur auf dem Ludwigsfelder Rathausplatz Ehemaliges Gutshaus mit einem neu gestalteten Zentrum Literatur BearbeitenPotsdamer Neueste Nachrichten Ausgaben vom 17 Januar 2008 8 Juli 2004 und 3 November 2003 online abgerufen Markische Allgemeine Ausgabe vom 7 September 2004 4 Dezember 2004 9 Dezember 2004 10 Mai 2008 amp 7 Oktober 2008 online abgerufen Amtsblatt fur den Landkreis Potsdam Mittelmark Nummer 12 vom 28 Dezember 2006 online abgerufen Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 S 61 und 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fahlhorst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SPD Ortsverein Nuthetal Kommunalpolitischer Spaziergang in Fahlhorst am 14 Marz 2008 Memento vom 9 Juni 2009 im Internet Archive Gemeinde Nuthetal Ortsteil Fahlhorst Memento vom 18 Juni 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten EWZ vom 21 Juli 2016 entnommen aus Jens Steglich Wo ein Fluss die Orte verbindet in MAZ 25 Juli 2016 Brdb Landbuch S 104 69 Rep 78 Nr 26 fol 221 curschmann S 450 pr Br Rep 7 Saarmund 226 1 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission be bra wissenschaft verlag Berlin Brandenburg 2005 ISBN 3 937233 30 X S 53 ISSN 1860 2436 StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 Dezember 2003Ortsteile der Gemeinde Nuthetal Bergholz Rehbrucke Fahlhorst Nudow Philippsthal Saarmund Tremsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahlhorst amp oldid 230134167