www.wikidata.de-de.nina.az
Das Dorf Lowenbruch ist ein Ortsteil von Ludwigsfelde einer Mittelstadt im brandenburgischen Landkreis Teltow Flaming Das bis 1997 selbstandige Dorf liegt rund drei Kilometer ostlich des Stadtzentrums von Ludwigsfelde und etwa 30 Kilometer sudlich von Berlin Der Ort hat 271 Einwohner Stand Dezember 2020 1 auf einer Gemarkungsflache von 10 98 km Die Dorfgeschichte pragten im spaten Mittelalter und in der Neuzeit bis in das 20 Jahrhundert markische Uradels und Adelsfamilien In dieser Zeit hatte Lowenbruch eine grossere Bedeutung als der heutige Hauptort Ludwigsfelde Markantestes Bauwerk im Dorf ist das denkmalgeschutzte Herrenhaus der Familie von dem Knesebeck aus der Zeit um 1800 Die Landschaft des landwirtschaftlich orientierten Ortes ist von einer Niederung mit Wiesen Kanalen Seen und Bruchwaldern gepragt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Naturraum 1 1 Verkehrsanbindung und Nachbargemeinden 1 2 Naturraum 2 Etymologie 3 Geschichte 3 1 Fruhe Besiedlung 3 2 Gutsherren bis 1749 3 3 Gutsherren 1749 bis 1945 3 4 Kriegsschauplatz 1813 4 Lowenbruch heute 4 1 Bevolkerungsentwicklung und Politik 4 2 Dorfleben Gemeinde Wirtschaft 5 Bauten 5 1 Dorfkirche 5 2 Gutshaus 6 In Lowenbruch geborene Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie und Naturraum BearbeitenVerkehrsanbindung und Nachbargemeinden Bearbeiten nbsp Pharusplan von 1903 noch ohne Autobahn Damsdorf ist in Ludwigsfelde aufgegangenLowenbruch liegt direkt sudlich der Bundesautobahn 10 dem Berliner Ring Durch das Dorf fuhrt die alte Trasse der Bundesstrasse 101 die Lowenbruch mit der Autobahnanschlussstelle Genshagen die rund einen Kilometer entfernt ist verbindet Seit ihrem vierspurigen Teilausbau zur sogenannten Gelben Autobahn umgeht die neue Trasse der B101n den Lowenbrucher Dorfkern in einer Entfernung von rund zwei Kilometern im Westen Folgende Orte umgeben Lowenbruch im Westen die Kernstadt Ludwigsfelde im Nordwesten Norden der Ludwigsfelder Ortsteil Genshagen im Nordosten und Osten die Blankenfelde Mahlower Ortsteile Blankenfelde und Juhnsdorf im Sudosten der Ludwigsfelder Ortsteil Gross Schulzendorf und im Suden Sudwesten die Ludwigsfelder Ortsteile Wietstock und Kerzendorf Naturraum Bearbeiten nbsp Schild Landschaftsschutzgebiet Notte Niederung nbsp See nbsp BruchwaldDas Dorf gehort kulturraumlich zum Teltow Die naturraumliche Zuordnung zum Teltow ist unsicher da die sudliche Begrenzung der geologischen Hochflache Teltow unscharf ist Im Raum Lowenbruch wird der Teltow von Niederungen zerschnitten die zwischen der Nuthe und Notte Niederung von Nord nach Sud verlaufen Das Land Brandenburg ordnet die Flurstucke eins bis vier der Lowenbrucher Gemarkung dem ausgedehnten Landschaftsschutzgebiet Notte Niederung zu Dabei wird als Schutzzweck unter anderem die Erhaltung Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungsfahigkeit des Naturhaushaltes insbesondere des regional ubergreifenden Biotopverbunds besonders zu den Niederungsflachen des Potsdamer Wald und Seengebietes des Nuthe Nieplitztales des Landschaftsschutzgebiets Diedersdorfer Heide und Grossbeerener Graben des Baruther Urstromtales sowie des Dahmetales herausgestellt 2 Charakteristisch fur die Niederung bei Lowenbruch sind weite meist offene Wiesen die von Feuchtwiesen Bruchen kleineren Bruchwaldern und Seen sowie von landwirtschaftlichen Nutzflachen durchsetzt und insbesondere im ostlichen Bereich von einem ausgedehnten Grabensystem durchzogen sind Hauptkanal ist der Nuthegraben der uber das Klarwerk Wassmannsdorf auch die sudlichsten Teile Berlins und die angrenzende brandenburgischen Region deren Wasser er unter anderem durch den Mahlower Seegraben aufnimmt sowie die sumpfigen Gebiete um Grossbeeren zur Nuthe entwassert Plattenwege und ein Saum aus Pappeln aus dem die Gesange von Goldammern Emberiza citrinella Stieglitzen Carduelis carduelis und Monchsgrasmucken Sylvia atricapilla zu horen sind begleiten den Graben uber weite Strecken Auch der Pirol Oriolus oriolus Vogel des Jahres 1990 und in Deutschland gemass 10 Abs 2 Nr 5 und Nr 11 BnatSchG streng geschutzt ist in der Niederung anzutreffen 3 Etymologie Bearbeiten nbsp Wappen am FeuerwehrhausDer Name Lowenbruch hat ursprunglich keine Beziehung zum Tier Lowe auch wenn das Wappen am Feuerwehrhaus einen Lowen zeigt und steinerne Lowen vor verschiedenen Hausern stehen Der Name ist ein Flurname und bedeutet so viel wie tiefes Bruch Der Wortbestandteil bruch steht fur das Bruchgebiet als feuchtes sumpfiges Gelande Lowen ist eine abgeleitete Form aus dem Mittelniederdeutschen Lawen Lowen Lewen oder Leuen Dabei gehort das Bestimmungswort laut Gerhard Schlimpert entweder zu lo loh loch mit der Bedeutung Geholz Busch Waldwiese Waldaue oder zu lo lowe louwe louwenstuck mit der Bedeutung Ackerstuck wo fruher Wald gestanden hat 4 Die alteste uberlieferte schriftliche Erwahnung Lowenbruchs stammt aus dem Jahr 1346 als Lawenbruch 1450 findet sich der Name Lowenbruke 1462 Lawenbruck 1480 Lowenbruck und 1583 Lewenbruch 1775 und 1828 ist das Dorf dann als Lowenbruch vermerkt dabei 1775 auch als Leuenbruch 4 Geschichte BearbeitenLowenbruch hatte bis in das 19 Jahrhundert eine wesentlich grossere Bedeutung als Ludwigsfelde beziehungsweise die lange wust gefallene Ludwigsfelder Vorgangersiedlung Damsdorf Uber das 1750 1753 neu begrundete Ludwigsfelde heisst es 1800 Kolonie bei Lowenbruch die mit Damsdorf einen Ort ausmacht 5 Fruhe Besiedlung Bearbeiten Die feuchte fruchtbare Niederung bei Lowenbruch zog schon sehr fruh Siedler an Die Denkmalliste des Landes Brandenburg fuhrt eine Reihe von Fundstellen in Lowenbruch an darunter eine Siedlung aus der Ur und Fruhgeschichte einen Rast und Werkplatz aus der Steinzeit ein Grosssteingrab aus dem Neolithikum Siedlungsplatze aus der Bronzezeit sowie Graberfelder und Siedlungen aus der Eisenzeit Ferner wurde eine Siedlung zur Zeit der Romischen Kaiserzeit nachgewiesen Aus dem slawischen Mittelalter gibt es Bodendenkmaler fur Siedlungen auf den Flurstucken Nr 1 und 5 Deutsche mittelalterliche Siedlungen entstanden mit dem Landesausbau im Zuge der Ostkolonisation im 12 13 Jahrhundert auf den Stucken Nr 1 und 4 6 Gutsherren bis 1749 Bearbeiten nbsp Allianzwappen der von dem Knesebeck und der Familie von Bredow am GutshausIn der Neuzeit war Lowenbruch im mehrfach wechselnden Besitz beziehungsweise Gutsbesitz verschiedener markischer Uradels und Adelsfamilien Urkunden aus den Jahren 1413 1462 und 1472 nennen die Herren von Torgow auf Zossen als Besitzer des Dorfes denen unter anderem auch Genshagen Kerzendorf Kleinbeeren Rangsdorf und der heutige Berliner Ortsteil Steglitz gehorten 5 Johann von Torgow wurde 1413 durch Burggraf Friedrich VI von Nurnberg spater Friedrich I von Brandenburg mit Hebungen aus dem Zoll zu Berlin und den genannten Dorfern belehnt Fur das Jahr 1535 gibt die Beelitzer Chronik Heinrich von Thumen zu Lowenbruch als Eigentumer an 7 Die Familie von Thumen sass einige Kilometer sudwestlich von Lowenbruch im Thumenschen Winkel mit dem Hauptsitz Stangenhagen Auch eine Quelle von 1545 spricht von den Thymen zu Lowenbruch 8 Nach Theodor Fontane besassen ferner die Familien 9 von Otterstedt und von Boytin zwischenzeitlich das Dorf beziehungsweise das Gut 10 Hiltrud und Carsten Preuss gehen in ihren Ausfuhrungen in Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming hingegen davon aus dass neben der Familie von Thumen und der Familie von Otterstedt zunachst die Familie von Spiel mit Lowenbruch belehnt war 11 Im 16 Jahrhundert kam der Thumensche Anteil an die Familie von Boytin 12 1562 heiratete Huprecht von Otterstedt auf Lowenbruch Barbara von der Liepe Als Ehegeld wurden 200 Taler festgesetzt 13 Die von Otterstedts waren im 17 Jahrhundert ferner Eigentumer des Nachbarorts Juhnsdorf in dessen Kirche eine Grabtafel an die Familie erinnert Die von Boytins sind in einer weiteren Quelle ebenfalls fur das 17 Jahrhundert als die von Boytin zu Lowenbruch angefuhrt 14 Ein Vorfahr der Familie Balthasar Boytin war 1449 1450 Burgermeister in Berlin und hatte eine bedeutende Rolle im Berliner Unwillen gespielt 15 Im Dreissigjahrigen Krieg starb mit Caspar von Boytin das Geschlecht aus Sein Anteil ging an die Familie von Schlieben und von dort 1663 an die Familie von der Groben wahrend der Anteil der Familie von Spiel im 17 Jahrhundert an die Familie von Wilmersdorf und schliesslich an Ernst Ludwig von der Groben ging Der Otterstedtsche Anteil kam im Januar 1691 an Achaz von Alvensleben der sich fur den Bau einer Kirche einsetzte Seine Nachkommen weihten im Jahr 1716 die noch heute stehende Kirche ein Gutsherren 1749 bis 1945 Bearbeiten Spatestens 1749 verkauften die von Alvenslebens das Gut an die Familie von der Groben Die Grobens zahlten zu den altesten Teltow Adelsfamilien und hatten um 1170 rund 15 Jahre nach der Grundung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Baren nach ihrer Einwanderung aus der Altmark das Kolonistendorf Groben gegrundet das an der Nordspitze des Thumener Winkels liegt und heute gleichfalls als Ortsteil zu Ludwigsfelde gehort 1750 1753 kam es im Zuge der Binnenkolonisation unter Friedrich II zur Wiedergrundung der Kolonie Damsdorf und zur Grundung der Kolonie Ludwigsfelde die spater zu Ludwigsfelde vereinigt wurden Den Namen erhielt Ludwigsfelde nach dem damaligen Gutsherrn von Lowenbruch und Kurmarkischen Kammerprasidenten Ernst Ludwig von der Groben 1703 1773 5 Nach seinem Tod ubernahm der jungere der beiden Sohne Erasmus den Ort Er gilt als Bauherr des Gutshauses das zwischen 1796 und 1800 errichtet wurde Die Vollendung erlebte Erasmus jedoch nicht mehr er starb 1799 woraufhin das Gut an seinen alteren Bruder Karl Wilhelm von der Groben uberging ein Major a D 11 Nach seinem Freitod 16 am 29 November 1805 erlosch der Mannesstamm dieser Familienunterlinie Golm Bornstedt Lowenbruch und uber Elisabeth von der Groben verheiratet mit Wilhelm Leopold von dem Knesebeck 1735 1803 aus Karwe am Ruppiner See kam der Ort an die altmarkische Uradelsfamilie Knesebeck und ging 1823 testamentarisch an Wilhelm von dem Knesebeck uber 5 17 Er verpachtete das Gut und wohnte im benachbarten Juhnsdorf das der Familie ebenfalls gehorte Ihm folgte der Justizrat a D 18 Eugen von dem Knesebeck 1801 1888 19 Der Besitz betrug zu jener Zeit 1029 ha 20 Dann ubernahm dessen Sohn 21 der preussische Generalleutnant und Rechtsritter des Johanniterordens Lothar von dem Knesebeck 1837 1928 Kurz vor der grossen Wirtschaftskrise die auch alle kleinen und grossen Landwirtschaftsbetriebe erreichte hatte das Rittergut Lowenbruch 1065 ha Dem Gutsbesitzer zur Seite stand als Verwalter der Administrator Fischer Dies spricht dafur dass ein Kreditgeber zumeist der Ritterschaftsbank einen Einfluss auf den Besitz ausubten 22 Achaz von dem Knesebeck 1867 1937 war Major in preussischen Diensten und ebenso im Johanniterorden Letzter Gutsherr bis zur Bodenreform wurde Gotz Lothar von dem Knesebeck Er machte sein Abitur auf dem Adelsinternat der Brandenburger Ritterakademie studierte in Oxford mit dem Abschluss Bachelor Litterarum 23 und ubernahm das Gut 1937 bis 1939 Im Krieg diente Knesebeck als Hauptmann Er ubte verschiedene Berufe aus und eroffnete in den 1960er Jahren erfolgreich in Berlin eine Druckerei und einen Verlag 24 Bis zur Enteignung in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 blieb das Gut bei dieser Familie 25 2012 erwarb Herneid von dem Knesebeck das Gutshaus Lowenbruch zuruck und sanierte es 26 Der Gedenkstein auf dem Dorfplatz vor der Kirche fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs verzeichnet drei Familienmitglieder mit ihren Sterbeorten Siegfrid von dem Knesebeck 13 Juni 1915 in einem Krankenhaus in Breslau Bernd von dem Knesebeck 8 September 1915 in der Nordsee und Wolfgang von dem Knesebeck 3 April 1916 in Medweiler Ob Els 27 Kriegsschauplatz 1813 Bearbeiten Am 22 August 1813 am Tag vor der Schlacht von Grossbeeren fanden auf der Gemarkung Lowenbruchs Kampfe 28 zwischen der preussischen Landwehr und Truppen Napoleons statt Nach mehrstundigen Gefechten in denen die napoleonische Berlin Armee Trebbin eroberte zogen sich die Preussen nach Lowendorf zuruck spater zum Lager beim Thyrower Damm Die Lowendorf benachbarten Wietstocker Schanzen auf denen preussische Soldaten der Division von Thumen zur Beobachtung stationiert waren wurden den Angreifern im Verlauf der Auseinandersetzung kampflos uberlassen 29 Lowenbruch heute BearbeitenBevolkerungsentwicklung und Politik Bearbeiten Fur 1927 verzeichnet das Adressbuch des Kreises Teltow fur den Ort genau 274 Personen fur den damals noch eigenstandigen Gutsbezirk 204 Personen 30 Lowenbruch gehorte bis zu dessen Auflosung im Jahr 1952 als eigenstandige Gemeinde dem Landkreis Teltow an Anschliessend kam das Dorf zum Landkreis Zossen und im Dezember 1993 zum neu gebildeten Landkreis Teltow Flaming Seit dem 31 Dezember 1997 ist Lowenbruch ein Ortsteil der Stadt Ludwigsfelde 31 Die Bevolkerungszahl hat sich zwischen 1900 und 2007 fast halbiert Noch 1900 wurden bei Zahlungen der Ort Lowenbruch und der Gutsbezirk Lowenbruch getrennt gefuhrt Der Ort hatte 1910 234 und der Gutsbezirk 246 gesamt also 480 Einwohner 32 In den Jahren des Nationalsozialismus sank die Bevolkerungszahl des Ortes auf 368 im Jahr 1933 und weiter auf 344 im Jahr 1939 33 Am 14 November 2022 gibt die Stadt Ludwigsfelde 289 Einwohner fur Lowenbruch an An der Kommunalwahl 2019 nahmen von 229 wahlberechtigten Lowenbruchern 127 55 76 teil die ihre Stimmen wie folgt verteilten gerundet CDU 24 SPD 19 Bundnis 90 Die Grunen 13 Bauernverband Teltow Flaming 13 Sonstige 31 34 Die Interessen des Dorfes vertritt ein Ortsbeirat und der Ortsvorsteherin Katja Wuscher 35 36 Dorfleben Gemeinde Wirtschaft Bearbeiten nbsp Allee zum Weinberg nbsp AgrargenossenschaftDer Dorfkern Lowenbruchs an der alten Bundesstrasse 101 bildet ein typisches Angerdorf mit einer Kirche auf dem Anger und ehemaligen Gehoften die sich um den ovalen Platz gruppieren Spatere Siedlungshauser reihen sich entlang der Durchgangsstrasse sodass der Ort zu beiden Seiten des Zentrums den Charakter eines Strassendorfs annimmt Ein weiteres spateres Siedlungsgebiet liegt Richtung Ludwigsfelde am Weinberg Lowenbruch hat keine Schule die Kinder werden per Schulbus zur 4 Ludwigsfelder Grundschule gebracht Eine Freiwillige Feuerwehr 1935 gegrundet ist ansassig und verfugt uber ein Feuerwehrhaus und einen holzernen Schlauchturm Das Gemeindehaus gegenuber der Kirche ist Sitz der Kirchengemeinde Lowenbruch Gross Schulzendorf Wietstock Genshagen im Kirchenkreis Zossen des Sprengels Gorlitz Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Wie auf vielen Hugeln des Teltow und der Notte Niederung wurden auch am Lowenbrucher Weinberg Reben kultiviert Der Weinanbau der Region endete im 18 Jahrhundert als mehrere aufeinanderfolgende sehr kalte Winter die Rebstocke erfrieren liessen und die Einfuhr von Wein aus sudlicheren Breiten die Kulturen unrentabel machte 37 1929 bestanden im Ort nach den verfugbaren Angaben des Landwirtschaftlichen Adressbuch sechs grossere Bauernhofe der Familien Behrend Liebcke Pasche Pochstein Siebeke und Walter im Mittelwert um die 25 ha Traditionell liegt der wirtschaftliche Schwerpunkt des Dorfes in der Landwirtschaft die zu Beginn des 21 Jahrhunderts von der Agrargenossenschaft e G Lowenbruch Kerzendorf dominiert wird die uber ausgedehnte Stallungen und eine Milchviehanlage verfugt Westlich der genossenschaftlichen Stallungen die am Weinberg liegen folgt das ausgedehnte rund 80 Hektar umfassende Gewerbegebiet Preussenpark dessen Bau am 1 November 1992 begonnen wurde Der Preussenpark soll nach aktuellen Planungen 2007 der Stadt Ludwigsfelde auf der Lowenbrucher Gemarkung weit nach Nordosten bis zur Grenze des Landschaftsschutzgebietes ausgedehnt werden Der Ortsburgermeister Helmut Jokisch sprach sich mehrfach gegen diese Plane aus auch wenn die Investoren Ausgleichsmassnahmen wie die Renaturierung der Lowenbrucher Oxidationsteiche in Aussicht stellen 38 Mit dem Gasthof amp Pension Zum Lowen der schon auf eine 125 jahrige Tradition zuruckblicken kann und dem Landhotel das uber zwei Tagungsraume fur Konferenzen und Seminare verfugt hat Lowenbruch Anteil am touristischen Aufschwung im sudlichen Berliner Umland Ausgedehnte Wanderwege durch die Niederung bieten insbesondere ruhesuchenden Urlaubern Erholungsmoglichkeiten Bauten BearbeitenBis zu Beginn des 21 Jahrhunderts stand in der ehemaligen Dorfstrasse 34 ein denkmalgeschutztes Wohnwirtschaftsgebaude das mittels dendrochronologischer Analysen Kiefernholz im Kernbau auf eine Bauzeit um 1701 1702 datiert wurde Trotz seines Schutzstatus konnte der reine Fachwerkbau der auf einem Fundament aus Feldsteinen stand wegen seines irreparablen Zustands nicht erhalten werden Das Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologische Landesmuseum haben die Daten des mehrfach umgebauten Markischen Mittelflurhauses mit Fotodokumenten Skizzen und Beschreibungen gesichert 39 Seit dem Abriss des Mittelflurhauses ist die Kirche das alteste Gebaude im Ort Dorfkirche Bearbeiten Die Dorfkirche Sankt Anna zu Lowenbruch liess 1716 der Gutsherr Achatz von Alvensleben an Stelle eines Vorgangerbaus errichten Sie steht auf dem ehemaligen Anger und ist von einem Friedhof umgeben Die denkmalgeschutzte Kirche ist ein verputzter Backsteinbau mit einem Satteldach Der Turm wurde von der Vorgangerkirche ubernommen und besteht im Eingangsportal aus Fachwerk das heute verputzt ist An zwei Pultdachern schliesst sich ein Holzaufsatz an auf dem ursprunglich ein sehr steiler und hoher Spitzturm besass Der Spitzturm wurde 1805 durch ein abgeflachteres Zeltdach ersetzt nbsp Kirche aus dem Jahr 1716Die Innenausstattung stammt zu grossen Teilen aus der Bauzeit Dazu zahlen das Gestuhl die Dreiseitempore und die Herrschaftsloge fur die Gutsherren Diese Patronatsloge ist mit Schiebefenstern ausgestattet und uber eine Treppe und einen separaten Patronatseingang direkt von aussen erreichbar Der fur die Region vergleichsweise reichhaltig geschmuckte Kanzelaltar aus dem Jahr 1719 zeigt im linken und rechten Gesprenge die Familienwappen der von der Grobens und von Thymens Im Zentrum steht die Darstellung des Abendmahls in evangelischer Tradition Der Kanzelkorb stellt die vier Evangelisten und Martin Luther dar Die holzerne Taufe aus dem Jahr 1670 verzeichnet neben der Jahreszahl unter anderem die Initialen von Balzer Ernst von der Groben und Dorothea Sybille von Thumen Der Deckel kann mit Hilfe eines Seiles durch eine Offnung in der Kirchendecke die als Fegefeuer gestaltet ist hochgezogen werden Die Namenspatronin der Kirche ist in einer Holzfigurengruppe als Anna selbdritt dargestellt Rechts vor dem Altar befindet sich das Grab des Namensgebers von Ludwigsfelde Ernst Ludwig von der Groben 40 Gutshaus Bearbeiten Das gleichfalls denkmalgeschutzte Gutshaus Lowenbruch hatte Erasmus von der Groben zwischen 1796 und 1800 bauen lassen Bereits 1805 ging es an die von dem Knesebeck uber die es bis 1945 besassen Das Haus stand zu Beginn des 21 Jahrhunderts leer und war zu dieser Zeit im Besitz der Stadt Ludwigsfelde 2011 kauften die Nachfolger der von dem Knesebeck das Haus zuruck seitdem ist das Gebaude originalgetreu restauriert worden 41 Das Gutshaus liegt etwas zuruckgesetzt von der ehemaligen Dorfstrasse Bundesstrasse 101 hinter einer Wiese in deren Mitte ein Muhlradsockel steht Der Portalbereich des Hauses ist dreistockig an den sich zu beiden Seiten ein zweistockiger Bereich anschliesst Rechts folgt ein gleichfalls zweistockiger Seitenflugel Seine Front ist zur Strasse ausgerichtet Zu beiden Seiten des Mittelfensters des dritten Stocks im Portalbereich sind je ein ornamentales Familienwappen in der hellgrau verputzten Aussenwand angebracht In dem Haus fuhrte Theodor Fontane bei seinen Recherchen in der Mark Gesprache und widmete dem Dorf daraufhin in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg das Kapitel Lowenbruch Seine Eindrucke hielt der Schriftsteller wie folgt fest Auszug nbsp Herrenhaus Eine Meile hinter Grossbeeren seine hochgelegenen fruchtbaren Acker an einem Stuck Bruchland entlangziehend liegt das Dorf Lowenbruch Wir sitzen im Herrenhaus zu Lowenbruch Die Ture des Gartensaals steht offen und Duft und Frische dringen ein Die Sonne scheidet eben und nur ein roter Streifen liegt noch uber dem Schwarzgrun der Edeltannen Alles ist sabbatstill und gerauschlos zieht ein Schwarm Tauben durch die Luft Erdbeerschalen schmucken den Tisch und lachen uns an heiter und behaglich fliesst das Gesprach Aber auch das was uns umgibt fuhrt seine Sprache Jegliches was seit Jahrhunderten hier war und wuchs es ist nicht tot es lebt Auf dem Tische vor uns steht ein Serpentinenkrug der das Wappen der von Otterstedts auf seinem Silberdeckel tragt Der letzte rote Streifen uber den Tannen ist hin und das leise Singen des Kessels im Nebenzimmer kundet uns die Teestunde Niemand spricht mehr aber es ist als flusterten die Stimmen derer die nicht mehr sind Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Spreeland 42 In Lowenbruch geborene Personlichkeiten BearbeitenErasmus Ludwig Friedrich von der Groeben 1744 1799 preussischer Generalmajor und Gesandter in Sankt Petersburg Friedrich Ludwig Reuter auch Fritz R 1848 1940 langjahriger evangelischer Missionar der Berliner Missionsgesellschaft unter den Lobedu in Transvaal 43 Literatur BearbeitenGerhard Birk Ludwigsfelder Geschichte und Geschichten Forderverein Kulturkreis Ludwigsfelde e V 2001 ISBN 3 931329 32 1 Gerhard Birk u a Ludwigsfelder Geschichte und Geschichten Einblicke in Geschichte und Alltagsleben einer brandenburgischen Stadt 1999 ISBN 3 931329 20 8 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 Spreeland Links der Spree Lowenbruch Berlin 1882 Carsten Rasmus Bettina Rasmus Berliner Umland Sud KlaRas Verlag Berlin 2002 ISBN 3 933135 10 9 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow Hermann Bohlaus Nachf Weimar 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lowenbruch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Ortsteilinformation auf ludwigsfelde deEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Ludwigsfelde Zahlen amp Daten Abgerufen am 2 Februar 2021 deutsch 3 Abs 1g der Verordnung uber das Landschaftsschutzgebiet Notte Niederung vom 8 Januar 1999 https www landesrecht brandenburg de web sbb jsessionid 664E01364B390124D440F77E296D0331 node1 Link nicht abrufbar Carsten Rasmus Bettina Rasmus Berliner Umland Sud S 82 a b Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch S 125f a b c d Geschichte Memento vom 22 Februar 2008 im Internet Archive Homepage Ludwigsfelde Denkmalliste des Landes Brandenburg Bodendenkmale im Landkreis Teltow Flaming Stand 31 Dezember 2008 Memento vom 28 Mai 2013 im Internet Archive PDF S 4 Beelitzer Chronik S 22 Memento vom 18 Januar 2017 im Internet Archive PDF 498 kB Zossen de Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive a Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1860 In Der Gotha Zehnter Jahrgang Auflage Freiherrliche Hauser nach alphabetischer Ordnung Otterstedt Justus Perthes Gotha 1 Oktober 1859 S 587 uni duesseldorf de abgerufen am 5 Mai 2022 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 Spreeland Links der Spree Lowenbruch erste beide Abschnitte a b Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 125ff Ernst Fidicin Geschichte des Kreises Teltow und der in demselben gelegenen Stadte Ritterguter und Dorfer etc Reprint der Ausgabe von 1857 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 1974 S 100 google de abgerufen am 24 Juli 2021 George Adalbert von Mulverstedt Hrsg Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen Brandenburg Pommern und Preussen 360 S Magdeburg E Baensch 1863 Online bei Google Books S 178 Theo Engeser und Konstanze Stehr Dorfkirche Glasow Memento vom 8 November 2007 im Internet Archive Edition Luisenstadt Balthasar Boytin Wolfgang von der Groeben ie Grafen und Herren von der Groeben Stammtafeln 1140 1993 In Wolfgang von der Groeben Hrsg Familienchronik Genealogie Eigenverlag Dusseldorf 1994 S 32 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Spuren der Familie von dem Knesebeck Spur 6 Memento vom 30 August 2011 im Internet Archive Alphabetischer Nachweis Adressbuch des in den Preussischen Staaten mit Rittergutern angesessenen Adels In Karl Friedrich Rauer Hrsg GAB Vorganger 1 Auflage Preussen Provinz Brandenburg v d Knesebeck Selbstverlag Berlin 1857 S 113 uni duesseldorf de abgerufen am 5 Mai 2022 Hans Friedrich v Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser GHdA A Uradel 1960 V In Deutsche Adelsverbande Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA Gesamtreihe von 1951 2015 V der Reihe A Uradel Nr 24 C A Starke Limburg an der Lahn 1960 S 174 179 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg 1 Auflage Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 262 263 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 23 Juli 2021 Albert Johannesson Hrsg Deutsches Millionar Adressbuch v d Knesebeck Gen Lt Ex Lowenbruch Krs Teltow Alb Johannesson Inh Paul Grund Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame Bureau Centralstelle fur die Verbreitung von Drucksachen Berlin 1894 S 102 uni duesseldorf de abgerufen am 5 Mai 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band VII Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha Nach amtlichen Angaben 3 Auflage VII fur Brandenburg Reihe Niekammer Niekammer Adressbuch Verlag G m b H Leipzig 1929 S 116 martin opitz bibliothek de abgerufen am 11 September 2021 Siegfried von Boehn Wolfgang von Loebell Karl von Oppen Otto Graf Lamsdorff Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Teil Fortsetzung und Erganzung 2 1914 1945 Mit einer Gedenktafel der Opfer d 2 Weltkrieges Hrsg Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Gotz Lothar von dem Knesebeck RA Zoglings Nr 2093 Druck Gerhard Heinrigs Selbstverlag Koln 1971 S 178 179 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Internationales Verlagsadressbuch 1979 In Handbuch der Internationalen Dokumentation und Information 8 Auflage 7 2 Auflage Industrie Werbe Druck Berlin De Gruyter Saur Berlin 1979 ISBN 978 3 11 099816 0 S 125 google de abgerufen am 5 Mai 2022 Ein Vorfahr der Familie Thomas von dem Knesebeck 1559 1625 aus Tylsen war Geheimer Rat unter Kurfurst Johann Sigismund uns spater Landeshauptmann der Altmark Sein Abbild wurde in der Berliner Siegesallee in der Figurengruppe 23 neben dem kurfurstlichen Standbild als eine der beiden Seitenbusten aufgenommen Jutta Abromeit Mieter ziehen in Fontanes Tee Haus Memento vom 17 April 2019 im Internet Archive In Markische Allgemeine Zeitung vom 26 Februar 2016 Gefallenendenkmaler Carl von Plotho Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814 Zweiter Theil oder der Zeitraum vom 10ten August bis Ende December 1813 Drittes Kapitel Bewegungen der Nordarmee vom 10ten August bis den 6ten September Carl Friedrich Amelang Berlin 1817 S 135 uni duesseldorf de abgerufen am 5 Mai 2022 Reinhard Nelke Grossbeeren preussenweb de Abschnitt Die Gefechte am 22 August 1813 bei Wendisch Wilmersdorf Wietstock und Juhnsdorf Landratsamt Teltow mit Sitz in Berlin Hrsg Adressbuch des Kreises Teltow 1927 Rob Rohde G m b H Berlin 1927 S 224 225 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 StBA Uli Schubert Landkreis Teltow Lowenbruch und Lowenbruch Gutsbezirk In gemeindeverzeichnis de Abgerufen am 18 Juni 2023 Michael Rademacher Landkreis Teltow Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 18 Juni 2023 https wahlen regioit de 2 ewkm2019 12072240 html5 Kreistagswahl BBG 183 Ortsteil Loewenbruch html Ortsteil Lowenbruch Homepage Ludwigsfelde Stadt Ludwigsfelde Lowenbruch Abgerufen am 14 November 2022 deutsch Carsten Rasmus Bettina Rasmus Berliner Umland Sud S 54 http www ludwigsfelde info neuigkeiten index php frontend action ShowNews amp frontend return list amp aboartikel id 31222 amp frontend startseite redax amp artikel typ 0 Link nicht abrufbar 1701 02 Altestes Wohnwirtschaftsgebaude in Lowenbruch Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Die Dorfkirche Sankt Anna zu Lowenbruch Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive PDF Kirchenkreis Zossen Faltblatt ohne Datum Gutshof Lowenbruch Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 Spreeland Links der Spree Lowenbruch Neue Deutsche Biographie NDB Bd 21 2003 Seite 468 469 Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 Aufl Bd 8 K G Saur Munchen 2007 Seite 34652 293611111111 13 314722222222 Koordinaten 52 18 N 13 19 O Ortsteile und Wohnplatze der Stadt Ludwigsfelde Ortsteile Ahrensdorf Genshagen Groben Gross Schulzendorf Jutchendorf Kerzendorf Lowenbruch Ludwigsfelde Mietgendorf Schiass Siethen WietstockWohnplatze Am Fischerkietz Am Walde Struveshof Weinberg nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Marz 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lowenbruch amp oldid 234751983